Ausgabe 2-2012 - Lebenshilfe Starnberg
Ausgabe 2-2012 - Lebenshilfe Starnberg
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<strong>Ausgabe</strong> 2-<strong>2012</strong>
<strong>Lebenshilfe</strong> aktuell 2-<strong>2012</strong><br />
Inhalt<br />
Vorwort 2<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> Gründerin<br />
Dr. Barbara Eberhard verstorben 3<br />
Schwerpunkt: Die Offenen Hilfen<br />
Freizeit gestalten – Freiraum behalten:<br />
Die Angebote der Offenen Hilfen<br />
entwickeln sich ständig weiter 4<br />
Ein Tag in der Wohnung der<br />
Offenen Hilfen 5<br />
Hannes besucht die Offenen Hilfen –<br />
eine Mutter berichtet von ihren<br />
Erfahrungen 6<br />
Bildungs- und Freizeitangebote:<br />
Die Kochgruppe 7<br />
Interview mit einer Betreuerin von<br />
den Offenen Hilfen 8<br />
Ferien auf dem Ponyhof 9<br />
Inklusion – kleine Schritte helfen weiter 10<br />
Der Herrschinger Stammtisch 10<br />
Endlich ein neues Zuhause –<br />
Das Barbara Eberhard Kinderhaus<br />
wurde eröffnet 11<br />
Neue Einrichtungen der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Starnberg</strong>: <strong>Lebenshilfe</strong> Kinderkrippe und<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> Kindergarten Wörthsee 12<br />
Fünf Jahre Wohnheim Leutstettener<br />
Straße – das Frühlingsfest 13<br />
Die Jubiläumsfeier der<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 14<br />
Neuer Schwerbehindertenausweis<br />
und neuer Service des<br />
Landesverbandes der <strong>Lebenshilfe</strong> 14<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Starnberg</strong> beim<br />
Papierbootrennen 15<br />
Musikstudenten begeistern<br />
Schülerinnen und Schüler 15<br />
Veranstaltungskalender 15<br />
2<br />
Liebe Mitglieder, Eltern<br />
und Förderer,<br />
a<br />
m 29. März <strong>2012</strong> ist die Gründerin<br />
und Ehrenvorsitzende der Lebens -<br />
hilfe <strong>Starnberg</strong> – Dr. Barbara Eber -<br />
hard – verstorben. Mit unermüdlicher Tat -<br />
kraft und großem Engagement setzte sich<br />
Dr. Barbara Eberhard über Jahrzehnte für<br />
die Belange der Menschen mit Behinde -<br />
rung im Landkreis <strong>Starnberg</strong> ein. Ohne sie<br />
wäre die <strong>Lebenshilfe</strong> nicht zu dem geworden,<br />
was sie heute ist. Wir werden die<br />
Arbeit in der <strong>Lebenshilfe</strong> in ihrem Sinne<br />
fortführen. Um das Lebenswerk von Dr.<br />
Barbara Eberhard zu würdigen, wurde im<br />
Vorstand beschlossen, das neue Kinder -<br />
haus in <strong>Starnberg</strong> nach ihr zu benennen.<br />
Wir können damit Dr. Barbara Eberhard ein<br />
ehrendes Gedenken bewahren.<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> aktuell befasst sich in dieser<br />
<strong>Ausgabe</strong> mit den „Offenen Hilfen der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Starnberg</strong>“ und deren umfangreichen<br />
Angeboten. Bereits 1991 wurde<br />
der Dienst, noch unter der Bezeichnung<br />
„Familienentlastender Dienst“, gegründet,<br />
um Eltern im Alltag bei der Betreuung ihrer<br />
Kinder zu entlasten. Ziel des Dienstes war<br />
es, flexible und familienorientierte Betreu -<br />
ungsangebote aufzubauen, die es den<br />
Angehörigen ermöglichen, eigene Interes -<br />
sen wahrnehmen zu können. Im Laufe der<br />
vergangenen Jahre hat sich der Dienst –<br />
auch aufgrund veränderter Bedarfslagen –<br />
weiterentwickelt. Dabei wurde das Leis -<br />
tungs spektrum wesentlich erweitert.<br />
Freizeit gestalten – mit Freunden etwas<br />
erleben, ist einer der Leitgedanken der<br />
Offenen Hilfen. Menschen mit Behinde run -<br />
gen haben unterschiedlichste Freizeitin -<br />
teres sen. Deshalb bieten die „Offenen<br />
Hilfen“ inzwischen ein breites Freizeit -<br />
angebot am Abend, Wochenende oder in<br />
den Ferien. Für jeden ist etwas dabei.<br />
Freiraum behalten – Entlastung der F ami -<br />
lien, ist nach wie vor ein wichtiges Thema<br />
der Offenen Hilfen. Um Eltern und Ange -<br />
hörigen, die häufig die Hauptlast der Be -<br />
treu ung und Pflege des Angehörigen mit<br />
Behinderung tragen, Freiräume zu schaffen,<br />
bieten die „Offenen Hilfen“ individuell<br />
stundenweise oder tageweise Betreu un -<br />
gen an, entweder Zuhause oder auch in<br />
der Wohnung der „Offenen Hilfen“.<br />
Aber was wären die „Offenen Hilfen“<br />
ohne die nebenamtlichen Betreuer? Diese<br />
tragen mit ihren unterschiedlichen Ausbil -<br />
dungen und Fähigkeiten wesentlich dazu<br />
dabei, dass ein abwechslungsreiches Pro -<br />
gramm angeboten oder ein Betreu ungs -<br />
wochenende in der Wohnung interessant<br />
gestaltet werden kann. Wir sind sehr froh,<br />
dass hier Menschen bereit sind, für eine<br />
geringe Entlohnung ihre Tatkraft und<br />
Kreativität einzubringen.<br />
Wir hoffen, Ihnen auch mit dieser <strong>Ausgabe</strong><br />
der <strong>Lebenshilfe</strong> aktuell, wieder einen Ein -<br />
blick in die Arbeit der <strong>Lebenshilfe</strong> Starn berg<br />
geben zu können. Begleiten und un ter stüt -<br />
zen Sie uns bitte auch im nächs ten Jahr.<br />
Edith Dieterle<br />
Geschäftsführerin<br />
Werner Blank<br />
Vorstandsvorsitzender
Gründerin der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Starnberg</strong>,<br />
Dr. Barbara Eberhard, verstorben –<br />
das neue Kinderhaus trägt ihren Namen<br />
A<br />
m 29. März starb Dr. Bar ba ra<br />
Eber hard im Alter von 87 Jah ren<br />
im Kreis ihrer Kinder. „Ohne Dr.<br />
Barbara Eberhard wäre die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Starnberg</strong> nicht zu dem geworden, was<br />
sie heute ist.“, so der Vorstandsvor sit zen -<br />
de der <strong>Lebenshilfe</strong> Starn berg, Werner Blank.<br />
Auslöser für das lebenslange Engagement<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong>-Gründerin war ihre Toch -<br />
ter Sabine, die durch eine schwere Geburt<br />
spastisch gelähmt war. Keine Einrichtung<br />
nahm Sabine Eberhard damals auf. Dr.<br />
Barbara Eberhard sah sich sowohl als<br />
Mutter als auch als praktische Ärztin in<br />
der Pflicht zu handeln. Sie gründete am<br />
28. Januar 1971 zusammen mit weiteren<br />
betroffenen Eltern die <strong>Lebenshilfe</strong> Starn -<br />
berg.<br />
Noch im Gründungsjahr wurde die erste<br />
Schule mit integrierter Tagesstätte in Ga -<br />
rats hausen, direkt am <strong>Starnberg</strong>er See, er -<br />
öff net. Inzwischen besteht die Lebens hilfe<br />
<strong>Starnberg</strong> aus 17 Einrichtungen und be -<br />
treut jährlich circa 700 Kinder, Jugend liche<br />
und erwachsene Menschen mit gei s tiger<br />
Be hinderung und Kinder mit seelischer<br />
Behinderung.<br />
Dr. Barbara Eberhard übernahm viele Jah -<br />
re das Amt der Vorsitzenden der Le bens -<br />
hilfe <strong>Starnberg</strong>. In den letzten Jahren war<br />
sie Vorstandsmitglied und ist im Ok to ber<br />
2004 nach über 33-jähriger Tätig keit für<br />
die <strong>Lebenshilfe</strong> aus der Vor stands chaft<br />
ausgeschieden. Gleichwohl hat sie bis zu<br />
ihrem Tod regen Anteil an dem Ge sche -<br />
hen der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Starnberg</strong> ge nom men.<br />
Von der Le ben shilfe <strong>Starnberg</strong> wurde sie<br />
zur Ehren vorsit zenden ernannt. Außer dem<br />
erhielt sie für ihr Engagement den Baye -<br />
rischen Ver dienst orden und das Bundes -<br />
verdienst kreuz.<br />
Behinderte Menschen „hinter dem Ofen<br />
hervorzuholen“, sie mitten in der Gesells -<br />
chaft anzusiedeln, ihnen ein Leben in<br />
Würde zu verschaffen, das wurde zu<br />
ihrem Lebenswerk. Mit dem tatkräftigen<br />
Idealismus und Engagement von Dr.<br />
Barbara Eberhard werden heute die An -<br />
liegen behinderter Menschen von Politik<br />
und Gesellschaft im Landkreis <strong>Starnberg</strong><br />
ernst genommen und unterstützt. Sie hat<br />
ein verändertes Denken im Umgang mit<br />
behinderten Menschen geschaffen und<br />
war allen ein großes Vorbild.<br />
Mit dem neuen Barbara Eberhard Kinder -<br />
haus, das ihren Namen trägt, wird im<br />
Landkreis ihr Engagement fortgeführt.<br />
Annette Werny<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong>-Gründerin<br />
Dr. Barbara Eberhard engagierte sich<br />
ihr gesamtes Leben für die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Starnberg</strong>.<br />
aktuell 2-<strong>2012</strong><br />
3 <strong>Lebenshilfe</strong>
<strong>Lebenshilfe</strong> aktuell 2-<strong>2012</strong><br />
4<br />
Die Angebote der Offenen Hilfen entwickeln sich ständig weiter<br />
Freizeit gestalten – Freiraum behalten<br />
S<br />
eit der Gründung des Familienentlastenden Dienstes 1991 haben sich die Betreuungs- und Freizeitangebote der<br />
Offenen Hilfen der <strong>Lebenshilfe</strong> im Landkreis kontinuierlich entwickelt. Neben der Unterstützung der Familien konnten<br />
immer passgenauere und an den Bedürfnissen der Menschen mit Behin derung orientierte Angebote und Betreuungs -<br />
formen geschaffen werden.<br />
Qualifizierte Betreuung<br />
Das Ziel der <strong>Lebenshilfe</strong>, für Menschen mit<br />
geistiger und mehrfacher Behinderung und<br />
deren Familien eine verlässliche Unter stüt -<br />
zung und Hilfe zu bieten, erfüllen die Offe -<br />
nen Hilfen wohl am unmittelbarsten und<br />
individuellsten. Mit der qualifizierten Be -<br />
treuung vor allem von Kindern und Ju -<br />
gend lichen vor Ort in den Familien, der<br />
Betreuung in der lebenshilfeeigenen Woh -<br />
nung oder im Rahmen von Freizeiten<br />
konnten wir ein verlässliches und notwendiges<br />
Entlastungsangebot schaffen.<br />
Die Erziehung und die Betreuung eines<br />
Kindes mit geistiger oder mehrfacher<br />
Behinderung bringen für Familien – und<br />
hier vor allem für die Mütter – nach wie vor<br />
sehr hohe Anforderungen und Belastun -<br />
gen mit sich. Gleichzeitig ist es ungleich<br />
schwerer, für ein Kind mit geistiger oder<br />
mehrfacher Behinderung einen geeigneten<br />
Betreuer zu finden. Genau hier greift das<br />
Angebot der Offenen Hilfen, in dem qualifizierte<br />
nebenamtliche Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter die Kinder, Jugendlichen<br />
und Erwachsenen stundenweise, über<br />
ganze Tage hinweg oder länger betreuen<br />
und begleiten. Mit dieser Sicherheit, ihr<br />
Kind gut betreut zu wissen, haben die<br />
Angehörigen die Mög lichkeit, auch eigene<br />
Interessen wahrnehmen zu können, ihre<br />
Zeit für ganz alltägliche Dinge nutzen zu<br />
können, am kulturellen, gesellschaftlichen<br />
oder politischen Leben teilzunehmen wie<br />
andere auch oder ganz einfach, um auszuspannen<br />
und auszuruhen.<br />
Betreuung in der Wohnung der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Starnberg</strong><br />
Von Beginn an sehr willkommen war die<br />
Möglichkeit der Betreuung in der lebenshilfeeigenen<br />
Wohnung, die wir seit 1995<br />
an bieten können. Oft finden diese Betreu -<br />
ungen im Anschluss an die Tagesstätte am<br />
Wochenende statt, oder über einen längeren<br />
Zeitraum in den Ferien. Zunächst konnte<br />
hierfür eine Souterrainwohnung des Wohn -<br />
heims im Prinzenweg genutzt werden, die<br />
zwar schön gelegen war, aber doch einige<br />
Nachteile mit sich brachte. Wegen der<br />
räum lichen Begrenztheit konnten oft nicht<br />
so viele Betreuungen stattfinden, wie<br />
angefragt waren, zudem waren gerade die<br />
sanitären Anlagen nur eingeschränkt barrierefrei.<br />
Einen wichtigen Meilenstein bildete<br />
daher die Eröffnung der barrierefrei umgebauten<br />
Wohnung im ehemaligen Wohn -<br />
heim für Zivildienstleistende in der Zep -<br />
pelinpromenade. Jetzt war und ist es möglich,<br />
bis zu fünf Menschen mit Behinde -<br />
rung gleichzeitig aufzunehmen und den<br />
Erfordernissen von Menschen mit schwerer<br />
und Mehrfachbehinderung durch das barrierefreie<br />
Pflegebad und spendenfinanzierte<br />
Pflegebetten besser gerecht werden zu<br />
können.<br />
Neue und differenzierte Angebote<br />
Mit der neuen Wohnung bot sich aber vor<br />
allem auch die Möglichkeit, in wesentlich<br />
größerem Ausmaß, als zuvor neue und differenziertere<br />
inhaltliche Angebote machen<br />
zu können. Zum einen kann die Wohnung<br />
selbst für die verschiedensten Aktivitäten<br />
gut genutzt werden. Zum anderen kann<br />
man durch die Lage der Wohnung auf die<br />
Spiel- und Sportmöglichkeiten in der Um -<br />
ge bung zurückgreifen.<br />
Externe Freizeitangebote<br />
Seit einiger Zeit können auch externe Frei -<br />
zeitangebote wahrgenommen werden, die<br />
sich für Kinder und Jugendliche mit geistiger<br />
Behinderung, trotz aller Integrations -<br />
bemühungen, in der Heimatgemeinde nur<br />
schwer realisieren lassen. Seit zwei Jahren<br />
fährt zum Beispiel die Sportgruppe regelmäßig<br />
zum Training nach Martinsried. Hier<br />
bietet uns der dortige Sportverein die Mög -<br />
lichkeit, eine Trainingsgruppe zu organisieren,<br />
die auf Menschen mit Behinderungen<br />
zu geschnitten ist.<br />
Inklusive Angebote<br />
Im Zuge der Inklusion bemühen wir uns<br />
verstärkt darum, Menschen mit Behinde -<br />
rung auch Angebote zu ermöglichen, die<br />
allen anderen ebenfalls zur Verfügung stehen:<br />
So konnten mit Unterstützung der<br />
Offe nen Hilfen Kinder mit Behinderung an<br />
Freizeiten des Kreis jugendringes teilnehmen.<br />
Selbstbestimmte Unternehmungen<br />
In zunehmendem Maße – und das freut uns<br />
besonders – bestimmen und gestalten vor<br />
allem die Jugendlichen und Erwachse nen<br />
mit Behinderung selbst, was sie unternehmen<br />
wollen. Der Jugendclub zum Beispiel<br />
trifft sich einmal monatlich; hauptsächlich<br />
bestimmen die Jugendlichen und jungen<br />
Erwachsenen, wie eben Jugend liche ohne<br />
Behinderung auch, was sie unternehmen<br />
wollen und was nicht. Die Betreuer der<br />
Offenen Hilfen haben hier eher eine unterstützende<br />
und begleitende Funktion.<br />
Angebote in leichter Sprache<br />
Um die Betreuten noch stärker einzubeziehen<br />
und zu beteiligen, werden wir unsere<br />
Information über die Angebote zunehmend<br />
auf sogenannte „Leichte Sprache“<br />
umstellen. Diese ermöglicht vielen Men -<br />
schen mit Behinderung, die jeweiligen Pro -<br />
gram me ohne oder nur mit wenig Unter -<br />
stüt zung selbstständig durchzusehen, um<br />
dann ent schei den zu können: „das will ich<br />
machen“.<br />
Die Offenen Hilfen haben eine vielgestaltige<br />
und positive Entwicklung durchlaufen<br />
und dies ohne ihren ursprünglichen Anlass,<br />
die Entlastung von Familien, zu vernachlässigen<br />
oder aus den Augen zu verlieren.<br />
Engagierte Betreuerinnen<br />
und Betreuer<br />
Nach wie vor aber steht und fällt der<br />
Dienst, neben der guten Koordination und<br />
Steuerung durch die hauptamtliche Lei -<br />
tung und die hauptamtlichen Mitarbeiter,<br />
vor allem durch die vielen nebenamtlich<br />
engagierten Betreuerinnen und Betreuer.<br />
Diese leisten die direkte Betreuungs- und<br />
Projektarbeit mit den Menschen mit Behin -<br />
de rung. Hier sind uns stets engagierte Men -<br />
schen willkommen, die sich für die Unter -<br />
stützung von Menschen mit Behinde rung<br />
interessieren und diese tatkräftig umsetzen<br />
wollen. Dass dieses Engagement eine für<br />
bei de Seiten sehr erfüllende und ge winn -<br />
brin gende Sache sein kann, zeigen die Bei -<br />
träge in dieser LH aktuell.<br />
Christian Münzel<br />
Pädagogischer Leiter
In der Wohnung der Offenen Hilfen können<br />
Kinder und Erwachsene mit Behinderung<br />
übers Wochenende oder in den Ferien<br />
betreut werden.<br />
Ein Tag in der Wohnung<br />
der Offenen Hilfen<br />
I<br />
n der Wohnung der Offenen<br />
Hil fen, die auf dem Gelände<br />
der Franziskus-Schule in Starn -<br />
berg untergebracht ist, können Kinder<br />
und Erwachsene mit Behinderung<br />
übers Wochenende oder in den Ferien<br />
betreut werden. Das gemeinschaftliche<br />
Miteinan der steht bei der Betreuung<br />
im Vorder grund. Wie ein Tag dabei ab -<br />
laufen kann, zeigt der folgende Ar ti -<br />
kel. Bei den Namen handelt es sich um<br />
fiktive Personen.<br />
„Griaß di!“ – herzliche Umarmung – „end -<br />
lich sehen wir uns wieder“, sagt Elke<br />
lachend zu Kathrin, die gerade von ihrer<br />
Mutter in die Wohnung der Offenen Hilfen<br />
gebracht wird. Auch Kathrin, 17 Jahre alt,<br />
freut sich ihre alte Bekannte Elke zu sehen.<br />
Elke, inzwischen in Rente, betreut Kathrin<br />
immer wieder bei Bedarf am Wochenende<br />
in der Wohnung der Offenen Hilfen.<br />
Kathrin strahlt über das ganze Gesicht:<br />
„Urlaub ist angesagt!“<br />
Auch die Mutter, die das Reisegepäck<br />
durch die Tür schiebt, freut sich die nebenamtliche<br />
Betreuerin ihrer Tochter wiederzusehen.<br />
Schon inspiziert Kathrin die<br />
Wohnung und durchstreift die ihr bekannten,<br />
freundlichen Zimmer der Wohnung.<br />
In der Küche wird sie mit großem „Hallo!“<br />
begrüßt. Die Studentin Jana, ebenso<br />
Betreuerin bei den Offenen Hilfen, und<br />
Fabian, 14 Jahre alt, sitzen am großen Kü -<br />
chentisch. Fabian darf auch in der Woh -<br />
nung der Offenen Hilfen Urlaub ma chen,<br />
da seine Mutter kurzfristig verreisen muss.<br />
„Magst Du mitspielen? Aber ich gewinne<br />
immer!“, grölt er. Eine nette Atmosphäre<br />
entsteht und ein spannendes Memory-<br />
Spiel. Kathrins Mutter hat sich schon verabschiedet.<br />
Später wird der Koffer von Kathrin ausgepackt<br />
und das Bett mit ihrem rosa<br />
Lieblingsbettzeug bezogen, das sie immer<br />
nutzt, wenn sie mehrere Tage in der<br />
Wohnung der Offenen Hilfen verbringt.<br />
Zusammen entscheiden alle mittags, was<br />
eingekauft und gekocht wird, denn der<br />
Aufenthalt dort bedeutet auch gemeinsam<br />
den Alltag zu gestalten und wie in einer<br />
Wohngemeinschaft Entscheidungen zu<br />
treffen und umzusetzen. Heute gibt es<br />
Pizza mit Salat. Gemeinsam werden die<br />
Zutaten in <strong>Starnberg</strong> besorgt, das Essen<br />
zubereitet und der Tisch gedeckt. Jeder<br />
hilft mit, so gut er kann.<br />
Da kommt wirklich Urlaubsstimmung auf:<br />
Im Garten bei Vogelgezwitscher schmeckt<br />
das Mittagessen besonders gut. Am<br />
Nachmittag kommen weitere Kinder, die<br />
aber nicht in der Wohnung übernachten.<br />
Sie besuchen – im Rahmen des Freizeit-<br />
Bildungs-und Begegnungs angebo tes der<br />
Offenen Hilfen – das Gut Kersch lach.<br />
Kathrin und Fabian schließen sich mit ihren<br />
Betreuerinnen Elke und Jana dem Ausflug<br />
zum Gut Kerschlach an. Roman, ein ehemaliger<br />
FSJ-Praktikant der Leben shilfe,<br />
steuert den Bus und auf der Fahrt wird<br />
gesungen, gelacht und alles was un ter wegs<br />
gesehen wird mit Freude kommentiert.<br />
Die Bauernhoftiere in Gut Kerschlach sind<br />
spannend und die Stimmung ausgelassen<br />
vergnügt. Ein gutes Eis am Ende haben<br />
sich alle verdient. Zurück in der Wohnung<br />
der Offenen Hilfen wird am großen<br />
Küchentisch das jeweilige Lieblingstier des<br />
Bauernhofs nachgezeichnet. Nebenher<br />
werden die Erlebnisse und Beobachtungen<br />
immer wieder erzählt und die Kinder amüsieren<br />
sich köstlich, dass das Schwein<br />
immer so laut gegrunzt hat. Nachdem die<br />
Ausflugskinder abgeholt und sich auch<br />
Roman verabschiedet hat, bleiben Fabian,<br />
Kathrin, Elke und Jana in der Wohnung<br />
zurück. Da kommt Fabian eine Idee: „Ich<br />
habe eine Musik CD dabei, wir tanzen!“<br />
Kathrin ist begeistert und Elke fängt gleich<br />
an mit Jana zu schunkeln. „Da schlafen wir<br />
aber gut heute Nacht!“ freut sie sich. Als<br />
es schon dämmrig wird und das Gähnen<br />
zunimmt, putzen die beiden noch die<br />
Zähne und die Betreuerinnen erzählen<br />
ihnen eine kurze Geschichte zum Einschla -<br />
fen. Kurz darauf ertönt aus den Zimmern<br />
ein gleichmäßiges Schnarchgeräusch, das<br />
Elke und Jana vernehmen, während sie bei<br />
Kerzenlicht gemütlich im Garten sitzen<br />
und gedanklich noch einmal den schönen<br />
Tag Revue passieren lassen.<br />
Anke Schuster<br />
Offene Hilfen<br />
5<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> aktuell 2-<strong>2012</strong>
<strong>Lebenshilfe</strong> aktuell 2-<strong>2012</strong><br />
6<br />
Hannes bei den Offenen Hilfen –<br />
eine wunderbare Form der Freizeitgestaltung<br />
H<br />
annes Schmidt ist 12 Jahre alt<br />
und besucht die Franziskus-<br />
Schule und die Heilpädago gi -<br />
sche Tagesstätte in <strong>Starnberg</strong>. Er hat<br />
eine leichte geistige Behinderung und<br />
ADHS (Aufmerksam keits defizit-/Hy -<br />
per aktivitätsstörung). Seine Mutter,<br />
Michaela Schmidt, berichtet über ihre<br />
Erfahrungen mit den Angeboten der<br />
Offenen Hilfen.<br />
Das erste Mal haben mein Mann und ich<br />
im Herbst 2010 das Betreuungsangebot<br />
der Offenen Hilfen wahrgenommen. Wir<br />
nahmen damals an dem von der Franzis -<br />
kus-Schule und Tagesstätte angebotenen<br />
Elterntraining „Triple P“ teil und Hannes<br />
wurde währenddessen in der Wohnung<br />
der Offenen Hilfen betreut. Letztes Jahr im<br />
Herbst musste ich dann aus beruflichen<br />
Gründen für Hannes am Montagnach mit -<br />
tag eine regelmäßige Betreuung von 16 bis<br />
19 Uhr, im Anschluss an die Heil päda go -<br />
gische Tagesstätte, organisieren.<br />
Da sich Hannes bei den Offenen Hilfen<br />
von Anfang an wohl gefühlt hatte, lag es<br />
nahe, auch die nun nötige Betreuung über<br />
die Offenen Hilfen zu organisieren. Ich<br />
hatte allerdings Bedenken, wie er den langen<br />
Tag bis 19 Uhr überstehen würde. Wie<br />
es sich später dann herausstellte, waren<br />
diese Bedenken jedoch unnötig. Hannes<br />
war immer bester Dinge, wenn ich ihn von<br />
den Offenen Hilfen abgeholt habe. Zumal<br />
an den Montagen blockweise Reiten und<br />
ab und zu ein Ausflug in den Wald mit<br />
einer Waldpädagogin vom Bund Natur -<br />
schutz angeboten wurde. Aber auch die<br />
Tage ohne Rahmenprogramm waren für<br />
ihn immer schön. Die Betreuerinnen und<br />
Betreuer geben sich wirklich große Mühe –<br />
so hat Hannes dort schon etliche tolle<br />
Sachen gebastelt und gemalt, obwohl er<br />
dazu eigentlich nicht leicht zu motivieren<br />
ist.<br />
In der Vorweihnachtszeit rief mich dann<br />
Anke Schuster von den Offenen Hilfen an,<br />
ob denn Hannes nicht Lust hätte, am<br />
Sams tag zum Plätzchenbacken in die<br />
Wohnung der Offenen Hilfen zu kommen.<br />
Eine Betreuung am Wochenende hatte ich<br />
zuvor nie in Erwägung gezogen, da mir<br />
das doch ein wenig wie „Abschieben“ vorgekommen<br />
wäre. Da Hannes aber die Idee,<br />
am Samstag zu den Offenen Hilfen zu<br />
gehen, ganz gut fand, probierten wir das<br />
aus. Und siehe da: Mein Mann und ich<br />
hatten ein paar ruhige Stunden für uns<br />
und konnten abends ein sehr ausgeglichenes<br />
und zufriedenes Kind in Empfang nehmen,<br />
da Hannes die Betreuungsstunden<br />
sehr genossen hatte. Seitdem geht Hannes<br />
je nach Programmangebot – ob Reiten,<br />
Theater-, Zoobesuch oder auch Unter neh -<br />
mungen in <strong>Starnberg</strong> – meistens alle zwei<br />
Wochen am Samstag oder Sonntag zu den<br />
Offenen Hilfen. Seit diesem Frühjahr benötige<br />
ich unter der Woche eigentlich keine<br />
regelmäßige Betreuung mehr. Hannes geht<br />
aber weiterhin dennoch an den Montagen<br />
mit zum Reiten. Auch Schwimmen in der<br />
<strong>Starnberg</strong>er Schwimmhalle stand ein paar<br />
Wochen lang auf dem Programm der<br />
Offenen Hilfen, was für Hannes sehr schön<br />
war. Wir haben damit für Hannes eine<br />
wunderbare Form der Freizeitgestaltung<br />
gefunden, bei der er sich richtig wohl fühlt<br />
und wir unsere freie Zeit mit einem sehr<br />
guten Gefühl genießen können. Da<br />
Hannes ein Einzel kind ist und manchmal zu<br />
sehr im Fokus unserer Aufmerksamkeit<br />
steht, hilft uns das dabei, ihn ein bisschen<br />
mehr „loszulassen“.<br />
Als sehr hilfreich hat sich auch die<br />
Möglichkeit einer individuellen Betreuung<br />
durch die Offenen Hilfen außerhalb des<br />
festen Programms erwiesen: Aufgrund<br />
eines wichtigen Termins in den Pfingst -<br />
ferien benötigte ich unbedingt für ein paar<br />
Stunden eine Betreuung für Hannes. Das<br />
hat reibungslos funktioniert. Ein Anruf bei<br />
Lea Pfister, der Leiterin der Offenen Hilfen<br />
und kurze Zeit später war alles organisiert.<br />
Die Betreuerin hat mich am Tag vorher<br />
angerufen und einen Zoobesuch vorgeschlagen.<br />
Also hatte Hannes ein paar schöne<br />
Stunden im Tierpark und ich konnte in<br />
Ruhe und unbesorgt meinen Termin wahrnehmen!<br />
Ermöglicht wird dieses tolle An -<br />
gebot durch das Engagement der vielen<br />
ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mit -<br />
arbeiter, bei denen ich mich an dieser Stelle<br />
ganz herzlich für die liebevolle und qualifizierte<br />
Betreuung bedanken möchte.<br />
Kürzlich habe ich Hannes gefragt, was ihm<br />
denn eigentlich in seiner Schule am besten<br />
gefalle. Die Antwort lautete: Dayana, das<br />
ist die Motopädin in der Heilpädago gi -<br />
schen Tagesstätte und: „Betreuung!“<br />
Michaela Schmidt<br />
Mutter und Elternbeirat in der Franziskus-Schule
Die Kochgruppe trifft sich immer am<br />
Mittwochnachmittag in der Wohnung<br />
der Offenen Hilfe<br />
Freizeit- und Bildungsangebote der Offenen Hilfen: Die Kochgruppe<br />
„Gekocht wird eigentlich immer das,<br />
was den Kindern schmeckt“<br />
„F<br />
reizeit, Bildung und Begegnung“ –<br />
unter diesem Namen bieten die<br />
Offenen Hilfen regelmäßige Grup -<br />
pen angebote mit ganz unterschiedlichen<br />
Inhalten an. Die Angebote starten um 16<br />
Uhr, im Anschluss an die Tagesstätte und<br />
dauern meistens zwei bis drei Stunden.<br />
Folgendes wird bei den Offenen Hilfen<br />
angeboten:<br />
Montags fahren wir zum Reiten auf die<br />
Panorama Ranch nach Herrsching und<br />
jeder der mag, kann dort auf ein Pferd steigen<br />
und sich führen lassen. Am Dienstag<br />
findet eine Klang- und Musikgruppe statt.<br />
Hier musizieren wir auf unterschiedlichen<br />
Instrumenten oder experimentieren mit<br />
ver schiedenen Klängen. Mittwochs wird<br />
ge kocht und natürlich anschließend gegessen<br />
und jeden Donnerstag fahren wir in<br />
einer großen Gruppe zum Sport nach Mar -<br />
tinsried, um dort an verschieden Ge räten<br />
zu Turnen oder auch mal Ball zu spielen.<br />
Und damit Ihr Bescheid wisst, wie das<br />
bei uns so abläuft, haben wir einmal in den<br />
Kochkurs „reingeschnuppert“ – denn Rie -<br />
chen tut es hier tatsächlich sehr gut! Jede<br />
Woche wird etwas anderes zubereitet. Oft<br />
ist das Gericht auch von der Jah reszeit<br />
abhängig. Zum Beispiel kochen wir im<br />
Frühling eine Frühlingskräuterpizza oder im<br />
Sommer Pizzabrötchen mit Radieschen -<br />
salat. Dann gab es auch schon Ratatouille<br />
mit Putenfleisch und Kartoffeln, Schinken -<br />
nudeln mit Soße, Gemüsesuppe oder<br />
Wurst- und Nudelsalat und fast immer<br />
einen Nachtisch. Zum Beispiel Erdbeer -<br />
quark, frische Himbeeren mit Joghurt oder<br />
eine leckere Wassermelone!<br />
Und da hier wirklich für jeden Ge schmack<br />
etwas dabei ist, gibt es auch ganz unterschiedliche<br />
Teilnehmer. Zurzeit be steht die<br />
Kochgruppe aus fünf Jungen und Mäd -<br />
chen im Alter zwischen 12 und 20 Jahren.<br />
Jeden Mittwoch treffen sie sich in der<br />
Wohnung der Offenen Hilfen, um entweder<br />
in der Küche und dem Esszimmer oder<br />
im Sommer gerne auch im Garten zu werken.<br />
„Gekocht wird eigentlich immer nach<br />
Absprache“ erzählt Gerda Westermaier –<br />
eine Mitarbeiterin der Offenen Hilfen, die<br />
die Kochgruppe nebenamtlich anleitet –<br />
„nämlich das, was den Kinder schmeckt.<br />
Dabei schauen wir, dass es sehr viel mit<br />
dem Messer zu schneiden gibt, da das<br />
„Schnipseln“ bei allen sehr beliebt ist. Man<br />
muss nur immer aufpassen, dass noch<br />
etwas im Kochtopf landet und nicht schon<br />
vorher alles weg gegessen wird. In den<br />
zweieinhalb Stunden geht es bei uns<br />
eigentlich immer sehr lustig zu und es<br />
macht uns allen sehr viel Spaß“.<br />
Und das sieht man, besonders wenn<br />
nach dem Kochen alle zufrieden am Tisch<br />
sitzen und ihr selbst zubereitetes Essen<br />
genießen – Guten Appetit!<br />
Lea Pfister und Gerda Westermaier<br />
Offene Hilfen<br />
GRUNDREZEPT Pizza-Teig<br />
400 g oder 450 g Mehl<br />
1 gestrichener TL Salz<br />
20 g frische Hefe oder<br />
1 Tütchen Trockenhefe<br />
3/16 lauwarmes Wasser (190 ml)<br />
eventuell 2 EL kaltgepreßtes Olivenöl<br />
1. Das Mehl in eine große Schüssel sieben<br />
und Salz darauf streuen. Eine<br />
Mulde drücken und die Hefe hineinbröckeln<br />
oder -streuen. Mit 1/16 l warmen<br />
Wasser (7 EL) verrühren. Etwas<br />
Mehl darüber streuen, zugedeckt an<br />
einem warmen Platz 15 Minuten ge -<br />
hen lassen, bis sich an der Ober fläche<br />
Risse zeigen.<br />
2. Mehl, Hefeansatz, das restliche<br />
Wasser und – falls im jeweiligen Re -<br />
zept angegeben – Olivenöl zu einem<br />
Teig durcharbeiten. Etwa 10 Minuten<br />
kräftig weiterkneten, bis der Teig elas -<br />
tisch ist und nicht mehr klebt. Zu -<br />
gedeckt an einem warmen Platz<br />
erneut 10 - 30 Minuten gehen lassen,<br />
bis sich das Volumen verdoppelt hat.<br />
aktuell 2-<strong>2012</strong><br />
7 <strong>Lebenshilfe</strong>
<strong>Lebenshilfe</strong> aktuell 2-<strong>2012</strong><br />
8<br />
Ein Interview mit Sonja Luther, Betreuerin bei den Offenen Hilfen<br />
„Ich finde es toll mit Menschen<br />
mit Behinderung zu arbeiten“<br />
F<br />
rau Luther, seit wann arbeiten<br />
Sie bei den Offenen Hil fen?<br />
Sonja Luther: Ich bin seit zwei<br />
Jahren als Betreuerin bei den Offenen<br />
Hilfen tätig. Im April 2010 habe ich angefangen.<br />
Was machen Sie sonst be ruflich?<br />
Sonja Luther: Ich mache eine Ausbildung<br />
zur Ergotherapeutin und bin im zweiten<br />
Lehrjahr. Ich habe also noch ein Jahr vor<br />
mir.<br />
Wie sind Sie auf die Offe nen Hilfen ge -<br />
kommen?<br />
Sonja Luther: 2009 habe ich mein Abitur<br />
gemacht. Danach absolvierte ich ein So zia -<br />
les Jahr bei verschiedenen Einrichtungen.<br />
Ich war auch im Heilpädagogischen Hort<br />
Söcking, der im Gebäude der Franziskus-<br />
Schule untergebracht ist. Ein Mitarbeiter<br />
vom Heilpädagogischen Hort hat mich<br />
dann auf die Offenen Hilfen gebracht.<br />
Was ist Ihr Tätigkeits be reich bei den<br />
Offe nen Hilfen?<br />
Sonja Luther: Zuerst war ich zwei Jahre<br />
lang immer donnerstags bei der Sport -<br />
stunde in Martinsried als Betreuerin mit<br />
dabei. Wir haben die Kinder mit dem Bus<br />
dorthin gebracht. Eine Betreuerin bereitete<br />
inzwischen in der Halle alles vor. Während<br />
der Sportstunde konnten die Kinder zum<br />
Beispiel mit Seilen und Ringen schaukeln.<br />
Einer der Betreuten wollte jedes Mal<br />
Basketball spielen, ein anderer Fußball. Das<br />
Programm wurde nach den Wünschen der<br />
Kinder ausgerichtet. In der Mitte der Halle<br />
gab es eine Art Parcours, an dem die<br />
Kinder raufklettern konnten und bei der<br />
Bank wieder runter rutschen. Es waren<br />
etwa fünf bis sieben Kinder bei der Sport -<br />
stunde mit dabei. Leider schaffe ich es<br />
inzwi schen, wegen meiner Ausbildung,<br />
zeitlich nicht mehr die Sportstunde zu<br />
unterstützen. Jetzt übernehme ich Betreu -<br />
ungen. Z. B. betreue ich Bianca in Wangen.<br />
Ich hole Bianca von Zuhause ab und dann<br />
gehen wir zum Beispiel Eis essen. Manch -<br />
mal übernehme ich aber auch Wochen -<br />
end betreuungen. Einmal war ich auch<br />
schon bei einer Ferienfreizeit mit da bei.<br />
Was macht Ihnen bei Ihrer Tätigkeit<br />
be sonders Freude beziehungsweise<br />
was motiviert Sie bei den Offenen<br />
Hilfen zu arbeiten?<br />
Sonja Luther: Vor allem die Arbeit mit be -<br />
hinderten Menschen. Es sind ehrliche Men -<br />
schen, die immer lustig sind, positiv und<br />
direkt. Das begeistert mich.<br />
Möchten Sie dann später nach Ihrer<br />
Aus bildung auch in diese Richtung ge -<br />
hen?<br />
Sonja Luther: Ja, als Ergotherapeutin<br />
kann man ja auch mit Menschen mit Be -<br />
hin de rung arbeiten. Zum Beispiel in den<br />
Werk stätten für Menschen mit Behinde -<br />
rung.<br />
Was war Ihr schönstes Er leb nis während<br />
der Zeit bei den Offe nen Hilfen?<br />
Sonja Luther: Sehr gerne betreue ich<br />
Melanie aus Pfaffenhofen. Melanie ist<br />
schwer körperlich behindert und kommt in<br />
den Ferien zu den Offenen Hilfen. Vor -<br />
mittags macht sie Gehtraining beim Verein<br />
Fortschritt, weil sie im Rollstuhl sitzt. Sie<br />
kann zwar, wenn sie sich fest hält, laufen<br />
und das übt sie dann dort mit einem<br />
Gehwagen. Ich bringe sie immer zur<br />
Einrichtung und hole sie dann um drei Uhr<br />
ab. Dann gehen wir Eis essen, Pizza essen<br />
oder spazieren. Wir Malen und Basteln<br />
zusammen. Einmal haben wir auch unsere<br />
Nägel lackiert. Mit Melanie kann ich ma -<br />
chen, was ich auch in meiner privaten<br />
Freizeit unternehmen würde.<br />
aben Sie Lust, Ihre freie Zeit<br />
H<br />
mit behinderten Menschen<br />
zu verbringen?<br />
Als Betreuerin oder Betreuer bei den<br />
Offenen Hilfen können Sie die Frei -<br />
zeit von behinderten Menschen aktiv<br />
mit gestalten. Sie gehen zum Bei spiel<br />
mit ihnen ins Kino, ins Museum, zum<br />
Schwimmen oder Sie betreuen sie in<br />
der Wohnung der Offenen Hilfen<br />
oder im häuslichen Umfeld. Sie sollten<br />
mindestens 18 Jahre alt sein und<br />
erhalten für Ihre Tätigkeit ein stundenbezogenes<br />
steuerfreies Entgelt.<br />
Das Tollste an der Tätigkeit als Betreuerin<br />
finde ich generell, dass man sich die Zeit<br />
selbst einteilen kann. Ich sehe es gar nicht<br />
so sehr als Arbeit, sondern als eine Art<br />
Freizeitbeschäftigung. Ich arbeite mit Men -<br />
schen mit denen ich gerne zusammen bin.<br />
Hat sich durch Ihre Tä tig keit bei den<br />
Offe nen Hilfen Ihre Sicht weise zu den<br />
Menschen mit Behinde rung verändert?<br />
Sonja Luther: Ja, denn ich habe mitbekommen,<br />
wie es ist mit behinderten<br />
Menschen zu arbeiten. Damals bei meinem<br />
Freiwilligen Sozialen Jahr im Heilpädago -<br />
gischen Hort hatte ich ja zum ersten Mal<br />
Kontakt im Garten mit den Kindern mit<br />
Behinderung von der Tagesstätte der Fran -<br />
ziskus-Schule. Dabei ist mir aufgefallen,<br />
dass es mit ihnen total schön ist. Zuerst ist<br />
man etwas distanziert. Aber wenn man mit<br />
den Kindern dann gespielt oder gearbeitet<br />
hat, merkt man, dass das richtig toll ist.<br />
Annette Werny, LH aktuell: Frau Luther,<br />
vielen Dank für das Interview. Es ist schön,<br />
dass Ihnen die Arbeit als Betreuerin bei den<br />
Offenen Hilfen so viel Freude bereitet.
Ferien auf dem Ponyhof<br />
E<br />
ine Woche Ferien auf dem Pony -<br />
hof stand dieses Jahr in den<br />
Pfingstferien auf dem Programm<br />
der Offenen Hilfen. Mit dabei waren sechs<br />
Mädchen im Alter zwischen sieben und 17<br />
Jahren. Gemeinsam mit drei nebenamtlichen<br />
Mitarbeiterinnen der Offenen Hilfen<br />
packten sie den großen Bus – und los ging<br />
es zum Pony- und Pferdehof „Hofgut<br />
Schwar zenbach“ nach Obertaufkirchen.<br />
Als Leiterin der Offenen Hilfen interessierte<br />
es mich, wie es den Mädels in ihrer<br />
Ferienfreizeit ging und ich machte mich<br />
neugierig auf die Fahrt um sie zu besuchen.<br />
Östlich von München, zwischen<br />
Wiesen und Wäldern, fand ich schließlich<br />
am späten Vormittag den abseits gelegenen<br />
Hof.<br />
„Die Fahrt ist echt lang, wir haben uns<br />
auch verfahren, aber dafür sind die Pferde<br />
so süß!“ erklärten mir zwei Mädchen<br />
gleich bei meiner Ankunft. „Komm<br />
schnell, wir zeigen Dir den Stall!“, schon<br />
führten sie mich zu „ihren“ Pferden. Auf<br />
dem Weg begrüßten wir natürlich auch<br />
den Hofhund und schauten uns das<br />
Pfauen paar an. Ein Mädchen zeigte mir<br />
später stolz die schöne Feder, die sie gefunden<br />
hatte. Aber auch viele anderen Tiere<br />
gab es, die gestreichelt und gefüttert werden<br />
konnten: Hasen, Katzen, Hühner und<br />
eine Menge Küken leben auf dem Hof.<br />
„Jetzt musst Du aber auch sehen, wo wir<br />
schlafen!“ – aufgeregt führten mich die<br />
Mädchen eine rustikale Holztreppe an der<br />
Stallwand hoch. Dort oben befindet sich<br />
ein Atelier, das genügend Raum für die<br />
Urlaube mit den Offenen Hilfen bietet. Eine<br />
der Mädchen zeigte mir die Betten: „Hier<br />
schlafen die vier älteren Mädchen und da<br />
drüben die jüngeren Mädchen. Und wir<br />
müssen uns gut zudecken, denn nachts<br />
kann es kalt werden“ berichtete sie. Aber<br />
das nahmen wohl alle gerne in Kauf, wenn<br />
man dafür so nah bei den Pferden schlafen<br />
konnte. Und für Heimweh schien es auch<br />
keine Zeit zu geben. Die Hofbesitzerin rief<br />
alle zum Mittagessen. „Jeden Tag bekommen<br />
wir ein gesundes Mittagessen. Und<br />
Nachtisch gibt es auch“, erklärten mir die<br />
Betreuerinnen. Anschließend war Zeit für<br />
eine Mittagspause. Einige der Kinder legten<br />
sich ein wenig hin, während andere die<br />
Ruhe und die Zeit nutzten und über den<br />
Hof streiften um zu fotografieren.<br />
Am Nachmittag stand Reiten auf dem Pro -<br />
gramm. Wir holten die Pferde und Ponys<br />
von der Weide. Vor dem Reiten wurden<br />
diese natürlich sauber geputzt. Hierbei halfen<br />
die Hofbesitzerin und ihre beiden<br />
Töchter fleißig mit und dann ging es auch<br />
schon los. Geritten wurde mindestens einmal<br />
täglich. Ob an der Longe in der<br />
Reithalle oder bei spannenden Reiter spie -<br />
len draußen auf dem Sandplatz – hier war<br />
für jede etwas dabei und auch die Pferde<br />
und Ponys waren für jeden Spaß zu haben<br />
und bezauberten die Kinder und Erwach -<br />
senen jeden Tag aufs Neue mit ihrer Gelas -<br />
senheit und Geduld.<br />
Bevor ich abends wieder zurück nach Starn -<br />
berg fuhr, berichteten mir die Mädchen<br />
noch: „Wenn es morgen nicht regnet fahren<br />
wir nach Dorfen und essen Eis und später<br />
machen wir hier ein Lagerfeuer und<br />
grillen Würstel – aber vorher wollen wir<br />
Reiten!“<br />
Wer hätte da nicht auch Lust, Ferien auf<br />
dem Ponyhof zu machen?<br />
Lea Pfister<br />
Leitung Offene Hilfen<br />
Sechs Mädchen<br />
machten dieses Jahr<br />
Ferien auf den<br />
Ponyhof mit den<br />
Offenen Hilfen.<br />
9<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> aktuell 2-<strong>2012</strong>
<strong>Lebenshilfe</strong> aktuell 2-<strong>2012</strong><br />
10<br />
Inklusion – kleine Schritte helfen weiter<br />
Inklusion bedeutet: Alle Menschen sind mit dabei. Alle Menschen gehören einfach dazu!<br />
D<br />
as klingt doch ganz selbstverständlich<br />
– aber ist es das auch?<br />
Fast täglich wird man als Leitung<br />
der Offenen Hilfen mit dem Thema<br />
Inklusion konfrontiert, ob in Ta gungen,<br />
Arbeitskreisen, Fortbildungen oder auch<br />
durch die Medien.<br />
Aber wie einfach ist Inklusion umzusetzen?<br />
Inklusion ist ein Auftrag aus der<br />
UN-Konvention und gleichzeitig damit<br />
ein Auftrag an die Gesellschaft, dies auch<br />
umzusetzen. Inklusion ist eine Um set zung<br />
ganz normaler Ideen und Wün sche.<br />
Im Bereich der Offenen Hilfen ist die<br />
Umsetzung oft nicht ganz einfach. Die<br />
ersten „inklusiven“ Angebote für Kin der,<br />
Jugendliche und junge Erwach sene wurden<br />
bisher kaum wahrgenommen. Bei -<br />
spiels weise haben wir die „Schule der<br />
Phanta sie“ – ein Werk- und Bastelkurs<br />
an der Montessori schule in <strong>Starnberg</strong> für<br />
Kinder mit und ohne Behinderung – an -<br />
geboten. Es kamen keine Anmel dungen<br />
für diesen Kurs. Auch die Besu che im<br />
Jugend zen trum Nepomuk in <strong>Starnberg</strong><br />
stießen auf wenig Resonanz.<br />
Haben wir denn bei den Offenen Hil fen<br />
auch die richtigen Wünsche und Inte -<br />
ressen erkannt? Hier wären wir um An -<br />
regungen seitens der Eltern sehr dank bar.<br />
Für mich fängt Inklusion auch schon bei<br />
den kleinen Dingen im Leben an: Mal<br />
ohne Eltern ins Kino oder auf den Spiel -<br />
platz gehen, oder auch mal mit Hilfe<br />
eines Assistenten den Friseur oder das<br />
Theater besuchen.<br />
Daher möchte ich allen unseren Be -<br />
treuten – ob jung oder alt, groß oder<br />
klein – die Möglichkeit geben, mit Hilfe<br />
unserer Mitarbeiterinnen und Mitar bei -<br />
ter schon kleine Schwellen überwinden,<br />
Der Herrschinger Stammtisch<br />
G<br />
ünter Preiniger ist Mitarbeiter<br />
bei den Offenen Hilfen und<br />
orga nisiert regelmäßig zusammen<br />
mit Martin Kiser einen Stamm -<br />
tisch in Herr sching. Wie er dazu kam,<br />
zeigt der folgende Artikel.<br />
Wie kam ausgerechnet ich zu einem wö -<br />
chentlichen Stammtisch junger Men schen<br />
mit Behinderung? Es war, wie so häufig im<br />
Leben: reiner Zufall. Eine fröhliche Runde<br />
Jugendlicher traf sich regelmäßig in meinem<br />
Stammlokal in Herr sching, dem PIER<br />
48. Einen der jungen Menschen, die mich<br />
immer so herzlich begrüßten, kannte ich<br />
bereits: Valentin.<br />
Ich hatte ihn bei seinen täglichen Fried -<br />
hofsbesuchen an unserem Familiengrab<br />
kennengelernt. Eines Tages lud Valentin<br />
mich ein, auf den Weihnachtsmarkt der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> zu kommen. Mit seinen Freun -<br />
den wollte er ein Krippenspiel aufführen.<br />
Bei der Veranstaltung sah ich einige Ge -<br />
sichter zum ersten Mal, die mich von nun<br />
an wöchentlich im PIER 48 angrinsten. Ich<br />
hätte ahnen müssen, dass ihre unverfälschte<br />
Herzlichkeit und Lebensfreude mich in<br />
ihren Bann ziehen würde. Es dauerte nicht<br />
lang, da saß ich ganz selbstverständlich bei<br />
„Josef, Michi, Jacky, Valentin und Co“<br />
wenn sie mit ihrem Betreuer Martin auf der<br />
Terrasse des Lokals saßen. Die Eltern, die<br />
die Jugendlichen gegen 20:30 Uhr abhol-<br />
ten, lernte ich nach und nach kennen. Sie<br />
luden mich gemeinsam mit den jungen<br />
Men schen zum Grillen oder Fußball schauen<br />
ein. Tja, und als Martin aus beruflichen<br />
Gründen den Stammtisch nicht mehr be -<br />
gleiten konnte, da baten sie mich ihn offiziell<br />
zu vertreten. Wer könnte diesen um -<br />
triebigen Geistern eine Bitte abschlagen?<br />
die einen an der Teilhabe am „normalen“<br />
Leben manchmal hindern.<br />
Die Angebote der Offenen Hilfen stehen<br />
Ihnen immer zur Verfügung. Treten Sie<br />
mit uns in Kontakt, falls Sie eine<br />
Begleitung benötigen oder noch An re -<br />
gungen zum Pro gramm der Offenen<br />
Hilfen haben.<br />
Wir möchten die Angebote der Offenen<br />
Hilfen erweitern und uns auf den Weg in<br />
Richtung Inklusion machen.<br />
Sie können uns unter den folgenden<br />
Te le fon nummern erreichen:<br />
(08151) 6500-260 oder -262<br />
beziehungsweise ein E-Mail senden an<br />
oh-starnberg@lhsta.de<br />
Lea Pfister<br />
Leitung Offene Hilfen<br />
Ob Ke gelausflüge, Biergarten oder Mi ni -<br />
golf – immer gibt es viel zu lachen. Noch<br />
nie habe ich die Organisation des Stamm -<br />
tisches wirklich als Arbeit empfunden.<br />
Nein, diese „Bande“ ist eine Berei che rung!<br />
Günter Preininger<br />
Offene Hilfen<br />
Christian Ebenhoch, Valentin Bramkamp, Günter Preininger, Michi Reindt, Fabian Pietzcker<br />
und Josef Jäger besuchen regelmäßig den Stammtisch in Herrsching.
Am 2. Juli zogen die Kinder vom Heilpäda go gischen Kindergarten Krailling im neuen Barbara Eberhard Kinderhaus ein.<br />
Endlich ein neues Zuhause –<br />
Einzug in „das tolle Haus mit Rutsche“<br />
D<br />
ie 27 Kinder des Heilpädago gi -<br />
schen Kindergartens Krail ling<br />
konnten im Juli in ihr neues<br />
Zu hause im Barbara Eberhard Kinder -<br />
haus einziehen.<br />
Am Montag, den 2. Juli war es soweit:<br />
Nach und nach trafen die Busse auf dem<br />
Parkplatz des Barbara Eberhard Kinderhau -<br />
ses in der Normannstraße 2 ein. Man versammelte<br />
sich vor der Eingangstür des<br />
neuen Hauses. Sabine Hachmann, die Ein -<br />
richtungsleiterin, begrüßte alle – die Kin der,<br />
die Eltern, die Busfahrer, die Mit ar beite rin -<br />
nen und Mitarbeiter und den Haus meister<br />
Norbert Kuchler sowie den Päda gogischen<br />
Leiter der <strong>Lebenshilfe</strong> Starn berg, Christian<br />
Münzel.<br />
Die Kinder lauschten gespannt, was Sabine<br />
Hachmann ihnen über ihr neues Haus zu<br />
berichten hatte. Dann sprach Christian<br />
Münzel Willkommensworte und wünschte<br />
allen im Barbara Eberhard Kin der haus viel<br />
Freude und Spaß beim Spielen und<br />
Arbeiten. Brigitte Tews, die Gruppen päda -<br />
gogin aus der Regenbogen gruppe, ließ mit<br />
allen „eine schillernde und knallende Will -<br />
kommensrakete in den Himmel steigen“.<br />
Dann war es Zeit, das Schmuckband an der<br />
Eingangstür zu durch schneiden. Eine<br />
Grup pe nach der anderen – erst die<br />
Sternenkinder, dann die Regenbogen kin -<br />
der und zum Schluss die Sonnenkinder –<br />
gingen durch die große Eingangstür in das<br />
Barbara Eberhard Kin der haus.<br />
Den Kindern war das Haus durch einen<br />
Baustellenbesuch zwei Wochen zuvor<br />
schon bekannt und sie wussten noch, dass<br />
sich ihre Gruppenräume im ersten Stock<br />
befinden. Erwartungsvoll stiegen sie die<br />
Treppen hoch. Auch jeder Gruppenraum<br />
war, wie die Eingangstür des Hauses, mit<br />
einem Eröffnungsband versehen, und die<br />
Kinder durften ihn mit einem feierlichen<br />
Schnitt eröffnen. Nach einer kleinen Stär -<br />
kung konnte endlich das Spielen beginnen.<br />
Neugierig prüften die Kinder, ob alle ihre<br />
Spielsachen auch mit umgezogen worden<br />
sind. „Ist das ein cooles Zimmer! Den alten<br />
Kindergarten brauchen wir nicht mehr, der<br />
neue ist viel schöner!“, hörte man in den<br />
Räumen rufen. Mit viel Begeisterung wurden<br />
die Spielbereiche von den Kindern belebt.<br />
Zu guter Letzt konnte auch das Highlight<br />
des Barbara Eberhard Kinderhauses eröffnet<br />
werden – die große silberne Rutsche<br />
vom ersten Stock in den Garten. Kinder<br />
und Erwachsene rutschten laut juchzend –<br />
manche mit ängstlich großen Augen in<br />
ganz atemloser Spannung oder begierig<br />
auf den Sturz in die Tiefen – in den Sand -<br />
kastenbereich im Außengelände. Allen<br />
bereitete das Rutschen riesigen Spaß und<br />
so gab es natürlich noch eine zweite und<br />
dritte Rutschrunde. Zum Mittagessen gab<br />
es zur Feier des Tages Pizza und mit dem<br />
vertrauten weiteren Tagesablauf – Mit tags -<br />
ruhe, Freispiel, gemeinsamer Ab schlus s -<br />
kreis – ging der erste Tag im neuen Kin der -<br />
haus zu Ende. Müde und zufrieden stiegen<br />
alle Kinder zur Heimfahrt in ihren Bus<br />
beziehungsweise wurden von ihren Eltern<br />
abgeholt. „Morgen kommen wir wieder!“<br />
waren die Worte der Kinder.<br />
In der Zwischenzeit kamen auch schon<br />
Kinder aus anderen Kindergärten zu<br />
Besuch ins Barbara Eberhard Kinderhaus:<br />
Am Freitag, den 20. Juli besuchten uns die<br />
Kinder des Irmgard-Stadler-Kindergartens,<br />
um ihre neuen Nachbarn willkommen zu<br />
heißen. Mit viel Glück und viel Segen be -<br />
grüßten sie die Kinder und das Team des<br />
Barbara Eberhard Kinderhauses musikalisch<br />
und brachten süßes Brot und Mal -<br />
kreide als Willkommensgruß mit.<br />
Auch die Kinder des Heilpädagogischen<br />
Kindergartens Andechs haben dem neuen<br />
Kinderhaus im Juli schon einen Besuch<br />
abgestattet. Nach einer Besichtigung des<br />
Hauses eroberten die Andechser Kinder die<br />
neuen Spiel geräte im Außengelände: Klet -<br />
terwand, Turnstange, Klettergerüst und<br />
natürlich die supertolle Bobby Car-Bahn.<br />
Auch die neue Kinderkrippe wurde Mitte<br />
Juli im Barbara Eberhard Kinderhaus eröffnet<br />
und Mitte August startete dann die<br />
neue Regelkindergartengruppe. Mittler wei -<br />
le sind fast alle Kinder da und wir freuen<br />
uns auf das gemeinsame Spielen und Zu -<br />
sam menarbeiten!<br />
Sabine Hachmann<br />
Leitung Barbara Eberhard Kinderhaus<br />
11<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> aktuell 2-<strong>2012</strong>
<strong>Lebenshilfe</strong> aktuell 2-<strong>2012</strong><br />
12<br />
Am 5. November wurde die neue <strong>Lebenshilfe</strong> Kinderkrippe in der<br />
Gemeinde Wörthsee eröffnet.<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> Kinderkrippe und <strong>Lebenshilfe</strong> Kindergarten Wörthsee<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Starnberg</strong> wird Träger von<br />
integrativen Kindertageseinrichtungen in der<br />
Gemeinde Wörthsee<br />
D<br />
ie <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Starnberg</strong> betreut<br />
und fördert schon seit vielen<br />
Jahren Kinder im Vorschul- und<br />
Schulalter, die zwar Auffälligkeiten in ihrer<br />
Entwicklung und in ihrem Verhalten zeigen,<br />
aber nicht geistig behindert sind.<br />
Diese Kinder besuchen unsere Heilpäda -<br />
gogischen Kindergärten in <strong>Starnberg</strong> und<br />
Andechs oder die Heilpädagogischen Hor -<br />
te in Breitbrunn und <strong>Starnberg</strong>. In allen<br />
Einrichtungen stehen die ganzheitliche<br />
Förderung und eine möglichst gute Inte -<br />
gration der Kinder in das Gemeinwesen im<br />
Vordergrund.<br />
Unsere langjährigen Erfahrungen in der<br />
Betreuung von Kindern mit Auffälligkeiten<br />
und die berechtigten Forderungen der UN-<br />
Behindertenrechtskonvention, Kinder mit<br />
Behinderung möglichst in ihrem Umfeld<br />
wohnortnah zu fördern und zu betreuen,<br />
haben uns veranlasst, im Bereich der Kin -<br />
dertagesstätten – sei es Kinderkrippe oder<br />
Kindergarten – aktiv zu werden. Gleich -<br />
wohl wollen wir als <strong>Lebenshilfe</strong> nicht nur<br />
eine „Regeleinrichtung“ übernehmen<br />
beziehungsweise eröffnen, sondern auch<br />
den Fokus auf die integrativen Plätze für<br />
Kinder mit Behinderung in diesen Ein rich -<br />
tungen legen. Mit der Schaffung von integrativen<br />
Plätzen in Krippe und Kinder -<br />
garten ergibt sich die Möglichkeit, Kinder<br />
mit und ohne Behinderung aus der jeweiligen<br />
Gemeinde von Beginn an gemeinsam<br />
betreuen und erziehen zu können und<br />
damit Inklusion zu realisieren. Dabei hilft<br />
uns das gesamte Wissen um Betreuungsund<br />
Fördernot wen digkeiten bei Kindern<br />
mit bestehender und drohender Behin -<br />
derung, das wir uns über Jahre hinweg<br />
erworben haben. Die gute Vernetzung mit<br />
Regel- und Sonder einrichtungen sowie<br />
unseren eigenen Diensten wie den Früh -<br />
förderstellen oder dem Beratungs fach -<br />
dienst für Kindertages einrichtungen unterstützen<br />
uns beim Be trieb dieser Einrich -<br />
tungen.<br />
Die Chance, sich in der Gemeinde<br />
Wörth see als Träger einer neuen Kinder -<br />
krippe zu bewerben, haben wir deshalb<br />
letztes Jahr genutzt und wurden als<br />
zukünftiger Betriebsträger der Krippe unter<br />
sieben Bewerbern ausgewählt. Die Kin -<br />
derkrippe mit 36 Plätzen wurde von der<br />
Gemeinde Wörthsee neu gebaut. Die<br />
Übernahme der Einrichtung ist bereits zum<br />
15. September durch die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
erfolgt. Am 5. November startet offiziell<br />
der Betrieb mit den ersten Kindern; weitere<br />
Kinder folgenden in den Monaten<br />
Dezember bis April.<br />
Zum 1. September hat die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
auch den Gemeindekindergarten am Dah -<br />
lienweg übernommen. In diesem Kinder -<br />
gar ten können bis zu 75 Kinder betreut<br />
und gefördert werden.<br />
Zum 1. September hat die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Starnberg</strong> den Gemeinde -<br />
kindergarten in Wörthsee übernommen.<br />
In beiden Einrichtungen nehmen wir Kin -<br />
der mit Behinderungen, die in der Ge -<br />
meinde Wörthsee wohnen, auf. Für diese<br />
Kinder ist ein verbesserter Betreuungs -<br />
schlüssel vorgesehen sowie die Förderung<br />
durch einen Fachdienst. Mit unseren<br />
Frühförderstellen sind wir hier in der Lage,<br />
diesen Fachdienst zu erbringen, die Kinder<br />
zu fördern und eine kompetente Beratung<br />
für die Mitarbeiterinnen in der Kinderta -<br />
ges einrichtung zu leisten.<br />
Der Kindergarten und die Kinderkrippe<br />
in Wörthsee sind gute Beispiel dafür, dass<br />
sich die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Starnberg</strong> auf den<br />
Weg gemacht hat, integrative und inklusive<br />
Modelle und Einrichtungen für behinderte<br />
und nicht behinderte Kinder auf- und<br />
auszubauen, die sowohl Begegnung als<br />
auch gemeinsames Spielen und Lernen<br />
ermöglichen.<br />
Edith Dieterle<br />
Geschäftsführerin<br />
Bürgermeister Peter<br />
Flach übergibt den<br />
symbolischen<br />
Schlüssel an die<br />
Krippenleiterin<br />
Eva-Maria Orgas.<br />
Weitere Personen:<br />
Edith Dieterle, Uwe<br />
Kreiselmeier, Christa<br />
Heintel, Achim<br />
Füllemann, Franz<br />
Andre und Max<br />
Zauchner.
Die afrikanische Trommelgruppe „prepoutsidis bangoura<br />
afro“ spielte beim Frühlingsfest im Wohnheim an der<br />
Leutstettener Straße.<br />
Afrikanische Masken und<br />
Trommeln zur Jubiläumsfeier<br />
D<br />
as Frühlingsfest zum fünfjährigen<br />
Bestehen des Wohnheimes<br />
an der Leutstettener Straße<br />
wurde am 4. Mai unter dem Motto<br />
„Afrika“ gefeiert.<br />
Die Vorbereitung<br />
Alle Bewohnerinnen und Bewohner halfen<br />
bei den Vorbereitungen zum Frühlingsfest<br />
mit. Es wurden wunderschöne afrikanische<br />
Masken angefertigt und es entstanden Bil -<br />
der mit Tiermotiven und ein riesiger Elefant<br />
aus Pappmachee. Die Trommelgruppe, die<br />
seit Jahren fester Bestandteil des Wohn -<br />
heimes an der Leutstettener Straße ist,<br />
probte. Das Haus und der Gar ten wa ren<br />
ganz im afrikanischen Flair.<br />
Das Fest<br />
Eltern, Bewohner, Mitarbeiter und Nach -<br />
barn folgten der Einladung zum Frühlings -<br />
fest. Die Heimleitung Maria-Sophia Mahr<br />
und der Heimbeirat – Anja Hoffmann und<br />
Angelika Jardin – begrüßten die Gäste. So<br />
zählten wir an diesem sonnigen Tag etwa<br />
100 Gäs te, die Einiges zu bestaunen hatten.<br />
Die Wände des Bambusgartens waren mit<br />
Sprüchen aus der Welt der Elefanten, Lö -<br />
wen und weiteren Tieren der Steppe<br />
bestückt. Die künstlerischen Arbeiten un -<br />
serer Bewohnerinnen und Bewohner wur-<br />
den im gesamten Haus ausgestellt. An -<br />
hand von liebevoll und aufwendig gestalteten<br />
Mappen konnten sich Interessierte<br />
über die Chronik des Wohnheimes informieren.<br />
Die kleinen Gäste ließen sich mit<br />
zahlreichen Angeboten wie Instrumente<br />
basteln, Töpfern und eine Reise durch<br />
Afrika begeistern. Es gab Speisen und Ge -<br />
tränke aus dem Land des Nilgewässers.<br />
Außerdem organisierte der Elternbeirat ein<br />
buntgemischtes Kuchenbuffet.<br />
Der Höhepunkt des Festes war die<br />
Darbietung der „prepoutsidis bangoura<br />
afro“, einer afrikanischen Trommler grup pe,<br />
die gemeinsam mit unserer Wohnheim -<br />
gruppe auftrat – ganz im Sinne der In -<br />
klusion. Das Publikum ließ sich von der lebhaften,<br />
fröhlichen Stimmung der Darsteller<br />
mit anstecken und auch sie bewegten sich<br />
mit Freude zu den rhythmischen Tänzen.<br />
Zum Ausklang sorgte noch „DJ Herbert<br />
Schwinghammer“ mit Musik aus der exotischen<br />
Welt für eine ausgelassene Atmos -<br />
phäre. Gegen 18.30 Uhr war die Veranstal -<br />
tung dann zu Ende.<br />
Herzlicher Dank gilt allen tatkräftigen<br />
Hel fern, die zum Gelingen dieser Feier beigetragen<br />
haben.<br />
Johanna Sailer, Bettina Altmayer,<br />
Sylvia Hanzlik, Ewa Maciazek-Pytlak<br />
und Angelika Ainöder<br />
Wohnheim Leutstettener Straße<br />
Das Frühlingsfest stand unter dem Motto „Afrika“.<br />
aktuell 2-<strong>2012</strong><br />
13 <strong>Lebenshilfe</strong>
<strong>Lebenshilfe</strong> aktuell 2-<strong>2012</strong><br />
14<br />
Edith Dieterle, Angela Eggenhofer, Elke Lehmann, Christian Münzel, Ingrid Keil, Ruth<br />
Hempfling, Annette Haas, Maria-Sophia Mahr, Sibylle Häge, Astrid Finger, Angelika Einöder,<br />
Ludwig Meitzner und Sabine Hachmann bei der diesjährigen Mitarbeiterjubiläums feier in<br />
der Geschäftsstelle.<br />
Die Jubiläen der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Starnberg</strong>.<br />
B<br />
ei der diesjährigen Jubiläumsfeier<br />
der Mitarbeiterinnen und Mitar -<br />
beiter, die am 4. Juli in der Ge -<br />
schäftsstelle der <strong>Lebenshilfe</strong> Starn berg<br />
statt fand, wurden bis zu 35 Jahre Arbeits -<br />
zeit gefeiert. „Dass Mitarbeiter be reits 10,<br />
20, 25 oder gar 35 Jahre in einem Unter -<br />
nehmen sind, ist keine Selbstver ständ lich -<br />
keit“, so die Geschäftsführerin Edith<br />
Dieterle bei der Veranstaltung. „Uns freut<br />
es natürlich zu wissen, dass unsere Kinder,<br />
Jugendlichen und erwachsenen Men schen<br />
mit Behinderung von Mitarbei terinnen und<br />
Mitarbeiter mit langjähriger Erfahrung und<br />
Fachkompetenz kontinuierlich betreut<br />
werden.“<br />
Folgende Jubiläen gab es dieses<br />
Jahr zu feiern:<br />
35-Jähriges<br />
Angela Eggenhofer kann auf 35 Jahre<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Starnberg</strong> zurückblicken – ein<br />
Jubiläum, das es bisher noch nicht oft bei<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Starnberg</strong> zu feiern gab.<br />
Sie war in dieser Zeit immer im Schuldienst<br />
tätig. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt im<br />
Förderkindergarten der Franziskus-Schule.<br />
25- und 20-Jähriges<br />
Ruth Hempfling ist seit 25 Jahren bei der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Starnberg</strong> tätig. Angefangen<br />
hatte sie als Jahrespraktikantin im Wohn -<br />
heim Hanfelder Straße. Danach machte sie<br />
einen „Zwischenstop“ im Wohnheim Prin -<br />
zenweg. Seit über 20 Jahren kennt man sie<br />
nun als Gruppenleitung im Wohnheim<br />
Hanfelder Straße.<br />
Ingrid Keil ist seit 20 Jahren im Wohnheim<br />
Prinzenweg tätig. Als Betriebsratsvor sit -<br />
zende setzt sie sich außerdem für die<br />
Belange der Mitarbeiterinnen und Mitar -<br />
beiter sowie der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Starnberg</strong> ein.<br />
10-Jähriges<br />
10 Jahre Betriebszugehörigkeit konnten<br />
auch einige Mitarbeiterinnen und Mitar -<br />
beiter an diesem Tag feiern. So trat Sabine<br />
Hachmann am 1. Januar 2002 bei der Le -<br />
bens hilfe <strong>Starnberg</strong> als Leitung für den<br />
Heil pädagogischen Kindergarten in Krail ling<br />
ein. Mittlerweile hat sie die Leitung des<br />
Bar bara Eberhard Kinderhauses in Starn -<br />
berg übernommen. Ihre Mitarbeiterin Elke<br />
Lehmann startete am selben Tag ebenso in<br />
Krailling.<br />
Auch in den Wohnheimen sind einige<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits<br />
10 Jahre bei der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Starnberg</strong>:<br />
Angelika Ainöder und Melanie Süßmeier<br />
aus dem Wohnheim Leutstettener Straße<br />
sowie Michael Ostermeier vom Wohnheim<br />
Prinzenweg.<br />
Bei der Franziskus-Schule ist Nadeschda<br />
Rassinger bereits seit 10 Jahren als Pfle -<br />
gekraft tätig. Auch Annette Haas vom<br />
Heilpädagogischen Hort Breitbrunn – allen<br />
bekannt als Zirkusdirektorin des Zirkus<br />
Gniztut – ist schon seit zehn Jahren bei der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Starnberg</strong>.<br />
Wie viel Arbeitszeit bei der Jubiläumsfeier<br />
im nächsten Jahr zusammenkommt, bleibt<br />
spannend!<br />
Annette Werny<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Der neue Schwer -<br />
behindertenausweis<br />
A<br />
b dem 1. Januar 2013 wird in<br />
Deutschland ein neuer „Schwer -<br />
behindertenausweis“ eingeführt. Wie<br />
der Führerschein oder der Personal -<br />
aus weis ist nun auch der neue<br />
Schwer behindertenausweis eine Plas -<br />
tik karte im Bankkartenformat. Neu<br />
sind die Kennzeichnung in Braille-<br />
Schrift für Blinde und ein Hinweis auf<br />
die Schwer behinderung in englischer<br />
Sprache.<br />
Alles was Recht ist<br />
– neuer Service auf<br />
der Homepage des<br />
Landesverbandes<br />
er <strong>Lebenshilfe</strong> Landesverband<br />
D Bay ern bietet jetzt auf seiner<br />
Home page allgemeine Rechts infor -<br />
mationen für Eltern und Interessierte.<br />
Die Texte sollen einen ersten Überblick<br />
zu bestimmten rechtlichen Themen<br />
geben. Die erste Rechtsinformation<br />
befasst sich mit dem Thema „Abzwei -<br />
gung von Kin dergeld“ und kann als<br />
PDF-Datei auf der Homepage<br />
www.lebenshilfe-bayern.de unter<br />
Landesberatungsstelle/Rechts -<br />
infos heruntergeladen werden.
Die Heilpädagogische Tagesstätte nahm am diesjährigen Papierbootrennen in <strong>Starnberg</strong> teil.<br />
Schnapp dich ins Ziel, Krokodil – Das<br />
Papierbootrennen am <strong>Starnberg</strong>er See<br />
K<br />
ann Papier schwimmen? Kann<br />
man nur aus Papier und Pappe ein<br />
Boot bauen, das dann auch<br />
schwimmen kann? Und kann das Boot<br />
dann auch noch 200 Meter auf dem<br />
<strong>Starnberg</strong>er See zurücklegen, wenn drei<br />
Personen darin sitzen?<br />
Diese Fragen beschäftigten die Mitar bei -<br />
terinnen und Mitarbeiter der Heilpädago -<br />
gischen Tagesstätte im Vorfeld des traditionellen<br />
<strong>Starnberg</strong>er Papierbootrennens.<br />
Ja, es Kann! Vielmehr es konnte: am<br />
Samstag, den 21. Juli belegte das Papier -<br />
boot der Heilpädagogischen Tagesstätte<br />
den 4. Platz beim diesjährigen <strong>Starnberg</strong>er<br />
Papierbootrennen. Es schaffte die Stecke<br />
spielend und konnte sogar danach noch<br />
aus dem Wasser gezogen werden und<br />
schmückt seitdem die Aula der Tagesstätte.<br />
Angeleitet wurde dieses Projekt von Sophia<br />
Wittmann, unserer Praktikantin und Diana<br />
Zeilhofer, unserer Ergotherapeutin. Alle<br />
Kinder der Tagesstätte waren wochenlang<br />
eifrig dabei, das Papierboot zu bauen. Mit<br />
einer offiziellen Bootstaufe wurde es am<br />
Donnerstag vor dem großen Rennen fertiggestellt<br />
und von den Kindern besungen<br />
und verabschiedet. Und am Montag nach<br />
dem Rennen wieder in großer Runde<br />
begrüßt und beglückwünscht.<br />
Ob das Krokodil im nächsten Jahr wieder<br />
an den Start gehen wird?<br />
Andreas Lieber<br />
Tagesstättenleitung<br />
Mit Trommeln, Schlagzeug, Vibraphon und Besen<br />
M<br />
usikstudenten begeisterten Schü -<br />
le rin nen und Schüler aus der Ta -<br />
ges stätte der Franziskus-Schule<br />
Dass man mit einfachen Kehrbesen auch<br />
Musik machen kann, zeigten Mitte Juli die<br />
Musikstudenten Jan Westermann und<br />
Ste fan Landes den Schülerinnen und<br />
Schüler aus der Heilpädagogischen Ta ges -<br />
stätte der Franziskus-Schule. Organi siert<br />
wurde das Trommelkonzert „Komm in die<br />
bunte Welt der Trommeln“ von dem<br />
Verein Yehudi Menuhin Live Music Now<br />
aus München, der jungen Musiker für ihre<br />
Auftritte bei sozialen Einrichtungen ein<br />
Stipendium ermöglicht. Mit Trommeln,<br />
Schlagzeug, Vi bra phon und Besen mach-<br />
ten die beiden Musikstudenten begeistert<br />
Musik und erklärten den Schülerinnen<br />
und Schülern kindgerecht die Instrumente<br />
und die In hal te der Musik stücke. „Viele<br />
unserer Kinder mit einer geis tigen Be -<br />
hinderung sind sehr empfänglich für<br />
Musik“, so der Leiter der Heilpäda -<br />
gogischen Tagesstätte Andreas Lieber.<br />
„Und diese Musiker haben es durch die<br />
Art der Musik, durch die Einbeziehung<br />
der Kinder und die sehr unterschiedlichen<br />
Stücke und verschiedenen Instrumente<br />
geschafft, dass der Funke übersprang.<br />
Wunderbar!“<br />
Annette Werny<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Diana Zeilhofer, Kristina Tegge und Eric Flierl<br />
Veranstaltungskalender<br />
Fachvortrag „Inklusion in der<br />
Frühpädagogik: Grundlagen,<br />
Spannungsfelder, Brü cken“<br />
am 21. November ab 14 Uhr im<br />
Casino des Klinikums <strong>Starnberg</strong><br />
mit anschließender Diskussion.<br />
Referentin: Eva Klein von der<br />
Arbeitsstelle Frühförderung Hessen.<br />
Veranstaltungen der Franziskus-<br />
Schule und der Tagesstätte<br />
6. Dezember, 14.30 Uhr Konzert<br />
durch den Verein Yehudi Menuhin<br />
Live Music Now aus München in<br />
der Aula<br />
9. Dezember, 14 Uhr Nikolausfeier<br />
in der Aula<br />
Mitgliederversammlung<br />
am 25. Januar ab 18.30 Uhr im<br />
Barbara Eberhard Kinderhaus. Das<br />
Haus kann an diesem Tag auch<br />
besichtigt werden.<br />
15<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> aktuell 2-<strong>2012</strong>
Geschäftsstelle<br />
Leutstettener Straße 22<br />
82319 <strong>Starnberg</strong><br />
Telefon 08151-276-0<br />
Telefax 08151-276-16<br />
Frühförderstellen<br />
- Oßwaldstr. 1a<br />
82319 <strong>Starnberg</strong><br />
Telefon 08151-449255<br />
Telefax 08151-449266<br />
- Bahnhofstr. 41<br />
82211 Herrsching<br />
Telefon 08152-379 90<br />
Telefax 08152-379929<br />
- Talhofstr. 30<br />
82205 Gilching<br />
Telefon 08105-25930<br />
Telefax 08105-276432<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> Kindergarten Wörthsee<br />
Dahlienweg 3<br />
82237 Wörthsee<br />
Telefon 08153-89592<br />
Telefax 08153-98 7852<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> Kinderkrippe Wörthsee<br />
Schluifelder Straße 12<br />
82237 Wörthsee<br />
Telefon 08153-997 030-0<br />
Telefax 08153-997 030-7<br />
Beratungsfachdienst für<br />
Kindertageseinrichtungen<br />
Oßwaldstr. 1a<br />
82319 <strong>Starnberg</strong><br />
Telefon 08151-9719476<br />
Telefax 08151-449266<br />
Barbara Eberhard Kinderhaus<br />
Normannstraße 2<br />
82319 <strong>Starnberg</strong><br />
Telefon 08151-65773-0<br />
Telefax 08151-65773-29<br />
Heilpädagogischer Kindergarten<br />
Andechs<br />
Mühlstraße 1<br />
82346 Andechs<br />
Telefon 08152-399911<br />
Telefax 08152-399940<br />
Ammersee<br />
Impressum<br />
aktuell erscheint in einer<br />
Auflage von 1.700 Stück.<br />
Verantwortlicher Herausgeber:<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Starnberg</strong> e.V.<br />
Vorsitzender Werner Blank<br />
Redaktion: Annette Werny<br />
Grafik: www.peilstoecker-design.de<br />
Druck: Schöttner Offsetdruck GmbH, Oberhaching<br />
Fotos: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Starnberg</strong><br />
Inning<br />
Breitbrunn<br />
Wörthsee<br />
Seefeld<br />
Herrsching<br />
Andechs<br />
Gilching<br />
Machtlfing<br />
Tutzing<br />
Weßling Gauting<br />
Pöcking<br />
<strong>Starnberg</strong>er See<br />
Förderkindergarten der<br />
Franziskus-Schule<br />
Zeppelinpromenade 9<br />
82319 <strong>Starnberg</strong><br />
Telefon 08151-650 50-0<br />
Telefax 08151-650 50-29<br />
Franziskus-Schule<br />
Zeppelinpromenade 9<br />
82319 <strong>Starnberg</strong><br />
Telefon 08151-650 50-0<br />
Telefax 08151-650 50-29<br />
Heilpädagogische Horte<br />
- Zeppelinpromenade 9<br />
82319 <strong>Starnberg</strong><br />
Telefon 08151-650 50-16<br />
Telefax 08151-650 50-29<br />
- Schulstr. 6<br />
82211 Breitbrunn<br />
Telefon 08152-989440<br />
Telefax 08152-989441<br />
<strong>Starnberg</strong><br />
Berg<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Starnberg</strong> e. V.<br />
Leutstettener Straße 22<br />
82319 <strong>Starnberg</strong><br />
Telefon 08151-276-0<br />
Fax 08151-276-16<br />
E-Mail: info@lebenshilfe-starnberg.de<br />
www.lebenshilfe-starnberg.de<br />
VR-Bank <strong>Starnberg</strong>-Herrsching-Landsberg<br />
Kto-Nr. 2255669, BLZ 700 932 00<br />
Entgelt bezahlt beim Postamt<br />
Einrichtungen der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Starnberg</strong><br />
Heilpädagogische Tagesstätte<br />
Zeppelinpromenade 9<br />
82319 <strong>Starnberg</strong><br />
Telefon 08151-650 50-14<br />
Telefax 08151-650 50-29<br />
Wohnheime<br />
- Hanfelder Straße 41<br />
82319 <strong>Starnberg</strong><br />
Telefon 08151-38 80<br />
Telefax 08151-449330<br />
- Prinzenweg 11<br />
82319 <strong>Starnberg</strong><br />
Telefon 08151-38 09<br />
Telefax 08151-449322<br />
- Leutstettener Straße 22<br />
82319 <strong>Starnberg</strong><br />
Telefon 08151-276-100<br />
Telefax 08151-276-101<br />
Ambulant Unterstütztes Wohnen<br />
Zeppelinpromenade 9<br />
82319 <strong>Starnberg</strong><br />
Telefon 08151-6500-260<br />
Telefax 08151-6500-261<br />
Offene Hilfen<br />
Zeppelinpromenade 9<br />
82319 <strong>Starnberg</strong><br />
Telefon 08151-6500-260<br />
Telefax 08151-6500-261<br />
Handy 0171-9358702<br />
Elternberatung<br />
- Dr. med. Elisabeth Dietzfelbinger<br />
Telefon 0160-8419909<br />
- Barbara Bramkamp<br />
Telefon0152-03744181<br />
Isar-Würm-Lech IWL<br />
Werkstätten für behinderte<br />
Menschen GmbH<br />
Werkstatt und Förderstätte<br />
82346 Machtlfing<br />
Traubinger Straße 23<br />
Telefon08157-93 14 0<br />
Telefax 08157-4338<br />
E-Mail iwl.machtlfing@wfb-iwl.de