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Seite 30 Herbst 2012 FERIENZEITUNG Wie sehen Künstler ihre eigenen Kinder? Ausstellung in der Kunsthalle Emden ist noch bis zum 20. Januar kommenden Jahres zu sehen EMDEN - „Künstlerkinder – von Runge bis Richter, von Dix bis Picasso“ heißt die aktuelle Ausstellung in der Kunsthalle Emden, die noch bis zum 20. Januar 2013 zu sehen ist. Dabei wird die Frage beantwortet, wie bekannte Künstler ihre eigenen Kinder sehen. Rund 60 große Meister und junge Zeitgenossen, Maler, Bildhauer, Fotografen und Videokünstler aus über 100 Jahren gewähren Einblick in ihre persönliche, private Welt. Sehen auch sie – wie wohl alle Eltern – ihre Kinder mit ganz besonderen Augen? Verrät uns das Bild gar etwas über das Familienleben zuhause bei Pablo Picasso, Gerhard Richter, Pipilotti Rist oder Franz Gertsch? Haben die Porträts dieser jungen oder auch älteren, jedenfalls besonders innig geliebten Modelle eine eigene Qualität? Ausge- Gerhard Richter, Moritz, 2000, Öl auf Leinwand © Gerhard Richter. De Pont museum voor hedendaagse kunst, Tilburg. Max Pechstein, Hängematte I, 1919, Öl auf Leinwand. © Pechstein, Hamburg/Tökendorf. Sammlung Kunsthalle Emden. hend von zwei bekannten Werken der Emder Sammlung – Max Pechsteins Hängematte I und August Mackes Porträt Walter Macke mit Häschen – lädt die Ausstellung dazu ein, die Künstler in ihrer Auseinandersetzung mit dem eigenen Nachwuchs neu und anders kennen zu lernen. Schon in früheren Zeiten haben Künstler Kinder dargestellt: als Putten, Kindergestalten mit und ohne Flügel, auf antiken Sarkophagen ebenso wie als Engel, Moses- oder Jesusknaben in Gemälden der Renaissance oder des Barock. Nicht selten werden die eigenen Kinder hierfür Modell gestanden haben. Doch persönliche Porträts, die bewusst die Kinder der Künstler selbst darstellen, gibt es vermehrt erst seit der Zeit der Aufklärung und Romantik. Von Jean-Jacques Rousseau stammt eine der ersten pädagogischen Schriften. Hier wie in den einfühlsamen Bildnissen des Malers Philipp Otto Runge zeigt sich das wachsende Interesse an der Persönlichkeit und Individualität von Kindern. Die Ausstellung beginnt mit einigen ausgewählten Werken des frühen und mittleren 19. Jahrhunderts. Bedeutende Beispiele finden sich dann vor allem in der Klassischen Moderne der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, etwa von Lovis Corinth, Otto Dix, Conrad Felixmueller oder Pablo Picasso. In der Zeit der abstrakten Kunst nach dem zweiten Weltkrieg wird das Motiv seltener und tritt erst mit dem Wiederaufleben der figür- Franz Gertsch, Maria und Benz, 1970, Dispersionsfarbe auf Halbleinen, © Franz Gertsch lichen Darstellung erneut auf. Doch etwas ist nun anders. Wie Gerhard Richter oder Annelies Štrba ihre Kinder zeigen, befremdet auf den ersten Blick. Diese Kinderbilder sind weniger lieblich. Sie vermitteln auch Momente der Verletzlichkeit und des Ausgeliefertseins. Der gesellschaftliche Blick auf Kindheit und Jugend wird in den Bildnissen der Künstlerkinder durchbrochen von der Nähe zwischen Künstler und Modell und führt zu eindringlichen und bemerkenswerten Gesellschafts- und Zeitbildern. Die versammelten 125 Werke aus bedeutenden deutschen, europäischen und internationalen Museen und Sammlungen geben einen Einblick in die Entwicklung eines bislang nur am Rande wahrgenommenen Themas. Die Reihe der rund 60 beteiligten Künstler erlaubt zudem einen Gang durch die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. In der Ausstellung „Künstlerkinder” begegnen dem Besucher unter anderem: Max Beckmann, Marc Chagall, Lovis Corinth, Otto Dix, Marlene Dumas, Conrad Felixmüller, Franz Gertsch, K.H. Hödicke, Alexej Jawlensky, Alex Katz, Käthe Kollwitz, August Macke, Paula Modersohn-Becker, Arnulf Rainer, Pipilotti Rist, Max Pechstein, Pablo Picasso, Gerhard Richter, Philipp Otto Runge, Christian Schad, Arnold Schönberg, Annelies Štrba, Fritz von Uhde und viele andere. Kurator der Ausstellung ist Dr. Frank Schmidt, wissenschaftlicher Direktor der Kunsthalle seit Oktober letzten Jahres. Zum Nachlesen oder auch zum Verschenken ist der umfangreiche Katalog geeignet. Er erscheint als Hardcover mit 214 Seiten im Kehrer Verlag. Nahezu alle Exponate sind farbig abgedruckt, dazu kommen vier umfassende Essays sowie zahlreiche Werktexte, Texte von Künstlern und von Künstlerkindern. Der Katalog ist für 29 Euro an der Museumskasse erhältlich. Informationen zur Ausstellung, Buchung von Führungen und Termine von Begleitveranstaltungen gibt es im Internet unter www.kunsthalleemden.de und auf der Facebook-Seite der Kunsthalle Emden. Weitere Auskünfte unter der Telefonnummer 0 49 21 / 97 50 50 und speziell für Führungen unter Telefon 0 49 21 / 97 50 70. Ausstellungsbesucher parken im Parkhaus am Wasserturm beim Bahnhof (sieben Minuten Fußweg) vier Stun- August Macke, Porträt Walter Macke mit Häschen, 1910, Öl auf Leinwand. © Dauerleihgabe aus Privatbesitz, Kunsthalle Emden Catherine Opie, Oliver in a Tutu, 2004, Fotografie. © Catherine Opie. Courtesy Regen Projects, Los Angeles. Alice Neel, Hartley on the Motorcycle, 1966, Öl auf Leinwand The Estate of Alice Neel. © Courtesy Galerie ScheiblerMitte, Berlin den kostenlos, wenn sie ihr Ticket an der Museumskasse entwerten lassen. Eine Bushaltestelle zum Ein- und Aussteigen befindet sich unmittelbar gegenüber der Kunsthalle an der Straße „Agterum“.
Seite 31 Herbst 2012 FERIENZEITUNG Die ganze Stadt ein Bauernhof In Jever wird am 14. Oktober der 30. Brüllmarkt gefeiert / Buntes Programm zum Geburtstag JEVER - „Stadt und Land – Hand in Hand“ unter diesem Motto steht auch in diesem Jahr wieder der Brüllmarkt in Jever. Am Sonntag, 14. Oktober, verwandelt sich die jeversche Innenstadt bereits zum 30. Mal in einen bunten Bauernhof mit vielen Attraktionen. Der Verein Jever Aktiv e.V. präsentiert in Zusammenarbeit mit zahlreichen landwirtschaftlichen Verbänden und Vereinen, Züchtern und Händlern einen interessanten Einblick in die Arbeit der Landwirtschaft. Zudem laden die jeverschen Geschäftsleute in der Zeit von 12 bis 18 Uhr zu einem verkaufsoffenen Sonntag ein. Die Organisation der Veranstaltung wird auch in diesem Jahr von der Jever Marketing und Tourismus GmbH übernommen. Der Brüllmarkt wurde aufgrund seines „dreißigsten Geburtstages“ um einige Programmpunkte erweitert. Am von-Thünen-Ufer präsentiert sich dieses Jahr das Technische Hilfswerk Jever (THW) mit zahlreichen Geräten und Aktionen. Und: bereits am Vorabend des Brüllmarktes, am Samstag, 13. Oktober, verwandelt sich die Blankgraft in ein buntes Lichtermeer. Unter dem Motto „Graft in Flammen“ umsäumen ab 20 Uhr zahlreiche Fackeln und Kerzen das Gewässer in der Innenstadt. Begleitet wird die Abendveranstaltung von passender Live- Musik und für das leibliche Wohl wird gesorgt. Unter anderem sorgt der Gospelchor Varel für ein ansprechendes Rahmenprogramm. Am Brüllmarktsonntag dürfen auf dem Kirchplatz neben der Live-Band die laut knatternden Oldtimertraktoren bestaunt werden. Das Pferdekarussell auf dem Alten Markt wird umsäumt von Informationsständen der Landfrauen und des Landvolks. Ein großes Sortiment an selbstgebackenem Kuchen und frischem Brot komplettiert das Angebot. Selbstverständlich ist auch das beliebte Teezelt wieder vor Ort. In der gesamten Innenstadt sind außerdem zahlreiche Stände rund um das Thema Floristik und Landwirtschaft aufgebaut. Nach längerer Pause ist dieses Jahr auch der Imkerverein im Johann- Ahlers-Haus zu Gast und präsentiert interessante Produkte und Informationen rund um das Bienenvolk. Neuer Programmpunkt ist auch der Trödelmarkt vom Seniorenbeirat, welcher von 12 bis 17 Uhr im Rathaus stattfindet. Die Erntekrone wird, wie in den Vorjahren, auf dem Alten Markt positioniert. Gegen 11.30 Uhr trifft auch hier der Ernteumzug, bestehend aus Spielmannszug, Jagdhornbläsern, Volkstanzgruppe, Mitwirkenden aus Politik und Landwirtschaft, zur offiziellen Eröffnung des Brüllmarktes ein. Die beliebte Kohlpinkelverkaufsaktion beginnt um 14 Uhr auf dem Alten Markt. Auf dem Parkplatz vor dem Johann-Ahlers-Haus gibt es „Tiere zum anfassen“ und zahlreiche Kälbchen, Ponys, und Kaninchen freuen sich auf viele große und kleine Besucher. Zum Abschluss des Brüllmarktes dürfen die Kinder wie- Schaf-Story für Kleine OSTFRIESLAND - Hier an der Küste, auf Wiesen und Deichen, gibt es jede Menge Schafe. Aber Olinka, das kleine Schäfchen, ist trotzdem traurig. Die anderen wollen nichts mit ihm zu tun haben, denn Olinka ist schwarz! Zum Glück gibt es aber noch viele BENSERSIEL - Zu vier Herbstfesten im Oktober laden der Kurverein Nordseeheilbad Esens-Bensersiel und das „Captain’s“ ein. Jeweils mittwochs, am 10., 17., 24. und 31. Oktober, wird ab 15 Uhr rund um die Freibadbühne Bensersiel gefeiert. Kinderanimateurin Anja Dembski lädt zum herbstlichen Basteln ein, andere Tiere, Kühe, Hühner, Katzen und so. Die zeigen dem schwarzen Schäfchen viele neue Spiele. Da werden sogar die anderen Schafe neugierig. Nadia Malverti, Manuela Olten, Ein Schaf im Glück, Tulipan, ISBN: 978-3- 939944-60-7. (J. ACHIM) Herbstfeste in Bensersiel es wird gegrillt, Stockbrot gebacken und gespielt. Live-Musik sorgt den ganzen Nachmittag für Stimmung. Bei Einbruch der Dunkelheit startet ein Laternenumzug durch den Ort, musikalisch begleitet von einem Spielmannszug. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei, Laternen können vor Ort erworben werden. Beim Brüllmarkt in Jever wird ein interessanter Einblick in die Arbeit der Landwirtschaft gegeben. BILDER: PRIVAT der ihre Laternen hervorholen. Um 18.30 Uhr startet ein kunterbunter Laternenumzug in Begleitung des Spielmannszuges ab Kirchplatz und endet gegen 19 Uhr auf dem Schlosshof. Der Verein Jever Aktiv betont die gute Zusammenarbeit mit den zahlreichen Akteuren des Brüllmarktes. Das Motto „Stadt und Land – Hand in Hand“ bewahrheitet sich jedes Jahr wieder und der Brüllmarkt sei ohne Unterstützung der zahlreichen Vereine und Verbände in dieser Form nicht möglich, so Maike Theesfeld von der Jever Marketing und Tourismus GmbH. SONNTAG, 14.OKTOBER 2012 JEVER Auch für musikalische Unterhaltung ist während des Marktes gesorgt. 30.
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