A11 Die Zeit 1960 – 1973 - Mardorf
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<strong>A11</strong> <strong>Die</strong> <strong>Zeit</strong> <strong>1960</strong> <strong>–</strong> <strong>1973</strong><br />
<strong>1960</strong> Der Schülerturnverein am Ratsgymnasium Hannover errichtet an der Roten-Kreuz-Str.24 ein<br />
Erholungsheim. Der Betrieb wird 2005 eingestellt.<br />
Gründung der Segel- und Steggemeinschaft <strong>Mardorf</strong> (SSGM) mit 22 Mitgliedern am Steg N30<br />
(Lütjen <strong>Mardorf</strong>) und Genehmigung des Stegbaus (40m lang) durch die Fürstliche Hofkammer<br />
Bückeburg (Gebühr 40 DM). Später gibt es diese Genehmigungen bei der Bezirksregierung<br />
Hannover und seit 2002 bei der Region Hannover. Vors. Bruno Knoll, Karl-Heinz Arndt, Friedrich<br />
Koopmann, seit 1985 Helmut Oelrich, 2000 Harald Abel.<br />
Der Staat fördert ab <strong>1960</strong> mit dem „Grünen Plan“ den Wirtschaftswegebau (bes. im Hand- und<br />
Spanndienst). Viele der heutigen bituminösen Feldwege stammen aus dieser <strong>Zeit</strong>. Landrat Friedrich<br />
Meyer aus <strong>Mardorf</strong> Nr.23 und Albrecht Boumann (*1901 Altwarmb.) vom Wasserwirtschaftsamt<br />
Hannover sorgen für die Zuweisung von Mitteln in den Bereich der weiträumigen Gemarkung<br />
<strong>Mardorf</strong>.<br />
Bau von 2 Glas-Vorkeimhäusern auf Realgemeindegrundstück hinter den Lehmkuhl-Eichen.<br />
<strong>Die</strong> Gemeinde <strong>Mardorf</strong> baut das Kühlhaus am Brink. Sie verkauft 132 Fächer und vermietet 12 zum<br />
Einfrieren von Lebensmitteln. Insbesondere Hausgeschlachtetes wird hier eingelagert, da Kühltruhen<br />
in den Haushalten nicht verbreitet sind. Es wird am 2.6.<strong>1960</strong> dazu eine Kühlhausgemeinschaft<br />
gegründet und der erste Vorsitzende ist Otto Wiebking (Nr.40). 1975 wird Heinrich Rusche sen.<br />
(Nr.53) sein Nachfolger. <strong>Die</strong> Gemeinschaft wird am 31.12.1994 aufgelöst, obwohl noch alle Fächer<br />
belegt sind.<br />
Der seit 1959 ruhende Fremdenverkehrsverein <strong>Mardorf</strong> wird wiedergegründet (u. a. F.Meyer Nr.23,<br />
F.Brase Nr.59, G.Wichmann Nr.582, F.Landgrebe Nr.169). 1. Vorsitzender wird Erich Rudolf (Nr.27 /<br />
152 <strong>–</strong> bis um 1965). <strong>Die</strong> Vermarktung erfolgt über das Reisebüro Hummel.<br />
<strong>1960</strong> Bau des Hauses für das Jugendrotkreuz (Jugendbildungsstätte / DRK-Heim) am 2.Fuhrenkamp<br />
(auf Gelände der Realgemeinde). Später wird es auch als Schwesternschule genutzt und schließlich<br />
1964 Therapiezentrum <strong>Mardorf</strong>.<br />
Anfang <strong>1960</strong> 1.Vorsitzender des TSV <strong>Mardorf</strong> wird Hasso Rodenbeck (*1928 Nr.130) für ein Jahr.<br />
10.3.<strong>1960</strong> Einweihung der Zweigstelle (Baubeginn 1959 / Geschäftsstelle und Filiale) <strong>Mardorf</strong> der<br />
Kreissparkasse Neustadt im Neubau (Nr.234 / <strong>Mardorf</strong>er Straße 10).<br />
4.-6.6.<strong>1960</strong> (Pfingsten) Schützenkönig ist Fritz Meier (*1935 Nr.41), Kinderkönig <strong>Die</strong>ter Denker (*1946<br />
Nr.8).Sommer <strong>1960</strong> Es ist sehr heiß und trocken.<br />
In Pensionen und Hotels stehen 300 Gästebetten zur Verfügung.<br />
2.7.<strong>1960</strong> Gründung Yacht-Club Niedersachsen Hannover (YCN) am Uferweg 1 (Seestern / Weidenbruchsweg<br />
Steg N34).<br />
Bürgermeister Friedrich Meier<br />
(*1891 Nr.72) beim zweimaligen<br />
Kinderschützenkönig <strong>1960</strong><br />
<strong>Die</strong>ter Denker (Nr.8)<br />
7.7.<strong>1960</strong> Gründung des „Unterhaltungsverbandes<br />
Meerbach und Führse“<br />
mit den für <strong>Mardorf</strong> wichtigen<br />
Schaubezirken V (nördl.<br />
Gemarkung: <strong>Mardorf</strong>er Dorfgraben,<br />
Bannseegraben, Hochmoorgraben)<br />
und VI (südliche Gemarkung:<br />
Meerbach, Nordbach).<br />
Nach <strong>1960</strong> <strong>Die</strong> „Dükerstuben“ (Nr.118)<br />
übernimmt Franz Rudolph (auch<br />
aktiv in der Ortspolitik und beim<br />
Reichsbund / verzieht nach Steinhude). Um 1965 folgt ihm Kurt und Theodor Meister und dann<br />
Helmut Tschechne (*1939 / oo Ellen*1937 / später Nr.114).<br />
Den „Meeresblick“ (Nr.149) betreibt jetzt die Familie Dorn (Robert oo Charlotte*1909+1970 / Ursula)<br />
und Elfriede Becker (Nr.234). Ab 1969 wird die Gaststätte von Jürgen Koberstein (*1940 / oo<br />
Christa*1944 / Töchter Kerstin und Anke / Sohn Sven*1967) geführt.<br />
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Nach <strong>1960</strong> Nr.179 entsteht (An der Lehmkuhle 3) durch Ewald Fussy (*1937 Borkenhain oo Anneliese<br />
Bruns*1936 Mdf.Nr.6 - Kindergärtnerin / Kinder: Wolfgang und Kirsten).<br />
Nr.180 wird als Holzhaus gebaut (Auf dem Lindenberg 5 / hinter Nr.43).<br />
Nr.182 Umbau am Erlengrundweg (Erlenweg 6) von Elfriede Struckmann (*4.8.1912 Stendal). Haus<br />
um 1943 mit „3 Bauscheinen“ (3 Wochenendhäuser in einem) schon etwas größer gebaut. Sie ist<br />
lange vielfältig im Ortsleben <strong>Mardorf</strong>s engagiert.<br />
Nr.187 wird am Weißen Berg errichtet.<br />
Nr.201, Nr.202, Nr.203, Nr.204, Nr.205 werden als Wochenendhäuser am Weißen Berg gebaut.<br />
Nr.206 wird als Wohnhaus im Dorf (An der Lehmkuhle 4) gebaut von Rolf Hoffschmidt (*21.1.1941<br />
Hannover oo Inge Struckmann*16.7.1940 <strong>Mardorf</strong> Nr.6 / 3 Kinder: Frank*1966, Anja*1967,<br />
Tina*1970). Er betreibt viele Jahre einen Karosseriebetrieb „Hinterm Dorf 5“.<br />
Nr.207 wird als Mietshaus von Frenzel Nr.102 (<strong>Mardorf</strong>er Str.30) errichtet: U. a. Familien Karl-Heinz<br />
Fischer, Rudi Wohlfahrt, Ryschka und Hermann Otte.<br />
Nr.208 als Wohnhaus (B.d.Langen Birken 2) gebaut von Erwin Sonnabend (*9.6.1928 in Mlitsch oo<br />
Vera Niedurny*31.1.1931 Oberschlesien / Tochter Karin).<br />
Nr.209 als Wohnhaus (B.d.Langen Birken 3) gebaut von Reinhard Schlombs (*1941 Eckersdorf oo<br />
Maritta Kopp*1944 Rehburg / Tochter Susanne).<br />
Nr.210 ist ein Wochenendhaus am<br />
Weißen Berg.<br />
1961 Der GB/BHE schließt sich mit der DP<br />
zusammen zur GDP (Gesamtdt.<br />
Partei), sind aber erfolglos.<br />
<strong>Mardorf</strong> hat 918 Einwohner bei ca.<br />
300 Hausnummern.<br />
Anfang 1961 Der Schützenverein <strong>Mardorf</strong> wählt<br />
Gustav Vogeler (Nr.93 *1912 / bis<br />
1968) zum neuen 1.Vorsitzenden.<br />
Sein Vorgänger F.Meyer (Nr.23<br />
*1910 / Landrat) wird<br />
Ehrenvorsitzender.<br />
Gustav Vogeler (Nr.93) 1967 beim späteren „3maligen (in Folge) Dauerschützenkönig“ <strong>Die</strong>ter Denker (Nr.8 *1946)<br />
Bürgermeister ist noch Friedrich Meier (Nr.72 *1891).<br />
1.Vorsitzender des TSV <strong>Mardorf</strong> wird Karl Syrup (*1939 Nr.15 / bis 1964).<br />
175
15.3.1961 Der Bauernhof mit Gaststätte Nr.18 (H.Thürnau*1903 / Foto oben um 2000) brennt durch<br />
Brandstiftung (eines jungen Steinhuders) ab. Nur der Saal (Foto oben um 1995) bleibt verschont.<br />
Damit beginnt eine unsägliche 2 Jahre andauernde Brandserie, die <strong>Mardorf</strong> von Grund auf<br />
verändern wird. An die alte Stelle kommt eine neue Scheune; das Wohnhaus wird weiter südlich<br />
neugebaut.<br />
19.3.1961 Kommunalwahlen: (Wechsel der Posten erst 11.11.1961) Heinrich Struckmann (Nr.85 *1908) wird<br />
neuer Bürgermeister und Friedrich Brase (Nr.59 *1923) neuer Gemeindedirektor bis zur<br />
Gebietsreform 1974. <strong>Die</strong> WG hat 3 Sitze: W.Brase, H.Förthmann-W.Heidorn, H.Rusche / die SPD 4<br />
Sitze: G.Kuschbert, W.Nortmeier, F.Brase, H.Büsselberg / der BHE 4 Sitze: unverändert seit 1952.<br />
20.-22.5.1961 (Pfingsten) Schützenkönig ist H.Frenzel (*1938 Nr.102).<br />
2.6.1961 Das Wohnhaus der Hofstelle Nr.105 (Otto Brase) brennt durch eine weitere Brandstiftung (des<br />
Steinhuders) ab. Der Neubau an gleicher Stelle erfolgt massiv aber mit einem „Förschöppen“.<br />
Sommer 1961 Asphaltierung des Kopfsteinpflasters der Landestraße (L360) durch <strong>Mardorf</strong>.<br />
Ulrich Hermann (<strong>Mardorf</strong> Nr.195) organisiert mit seinem Boot privat die Wasserrettung auf dem<br />
Steinhuder Meer (1978 vertraglich geregelt).<br />
13.8.1961 Baubeginn der Berliner Mauer führt zur endgültigen Teilung Deutschlands!<br />
3.11.1961 Einführung der neuen Postleitzahlen: „3071 <strong>Mardorf</strong>„ (3056 Rehburg). <strong>Mardorf</strong> erhält eine Poststelle<br />
(Postamt V über Nienburg/Weser).<br />
4.12.1961 Beschluss der Gemeinde <strong>Mardorf</strong> zur Fertigstellung des Uferweges als Fußweg.<br />
16./17.2.1962 Sturmflut (mit Orkan Vincinette) an der Norddeutschen Küste trifft besonders Hamburg.<br />
9.-11.6.1962 (Pfingsten) Schützenkönig ist Wilhelm Meier (*1940 Nr.127/312). Das Festzelt hat 400 m².<br />
Sommer 1962 Auf 4 der 6 größeren Campingplätze werden 13.600 Camper mit ca. 30.000 Übernachtungen<br />
gezählt.<br />
Okt.1962 „Kuba-Krise“ führt an den Rand eines „III.Weltkrieges“.<br />
In 1962 Luftaufnahmen zeigen das <strong>Mardorf</strong>er Nordufer von West nach Ost vor der großen Veränderung<br />
durch das Aufspülen mit Meersand und der damit später entstehenden Promenade und Uferweg.<br />
Rote-Kreuz-Str./ Berliner Jugend / Pilz / Dükerstuben Lüttjen <strong>Mardorf</strong> / Seestern / Erlenweg / Bahlsen<br />
Pilz / SCMa / Inselblick / DKV / Lüttjen <strong>Mardorf</strong> Schwarze Berge / Alte Moorhütte / Hubertusstr.<br />
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In 1962 Regina Grages (*26.10.1941) und Heinz-Hermann Brinkmann (*18.12.1940+2004 / Söhne Bernd,<br />
Andreas) übernehmen die modernisierte Gaststätte „Lütjen <strong>Mardorf</strong>“ (Nr.164) mit Campingplatz.<br />
(Foto). Der Betrieb ruht seit Dez.2006. Der Campingplatz besteht weiter.<br />
(Nr.164 um 1962 <strong>–</strong> In der Mitte der alte Sandweg am Meer, südlich davon der Campingplatz und ganz rechts<br />
davor der Badeplatz / das Fischerstübchen an der freien Stelle der Nr.163 besteht noch nicht)<br />
(oben) Wanderdüne Weißer Berg (mit Hütten) (unten) Neue Moorhütte (noch mit altem Gebäude und ohne Moorstraße)<br />
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24.12.1962 Weiße Weihnachten mit über 10 cm Schneehöhe.<br />
1962/1963 gilt als der kälteste Winter in unserer Gegend mit einer mittleren Temperatur von -5,4°C (für 3<br />
Monate). Noch bis weit in das neue Jahr ist es extrem kalt.<br />
Um 1963 „Rehburger Strumpffabrik“ (Freimuth-Freso) eröffnet Außenstelle in der ehemaligen „Neuen Alten<br />
Schule“ (Nr.97) in <strong>Mardorf</strong>. Später hier auch Außenstelle von „Gummi-Henniges“ Rehburg.<br />
1963 Hasso Rodenbeck (Nr.130 *1928) wird als erster <strong>Mardorf</strong>er Kreisschützenkönig.<br />
<strong>Die</strong> erste Diskothek in unserer Gegend eröffnet: „Onkel“ Willi Kanbach und „Tante Martha“ machen<br />
die alte Dorfkneipe neben der Kirche in Münchehagen zur „Szenekneipe mit Beatmusik“.<br />
178<br />
<strong>Mardorf</strong> Nr.119 <strong>–</strong> DJH um 1963
1963 Kapellengemeindevorsteher ist Heinrich Struckmann sen. Nr.85.<br />
Der Betreiber der „Neuen Moorhütte“ (Nr.188 <strong>–</strong> Hubertusstr.5) wird Wilhelm Siemes (*1914 aus<br />
Norddölden-Vechta+1987 oo Hubertine*3.3.1922+1992 / Tochter Ursula*1844). Daher bekommt die<br />
Zuwegung später auch den Namen „Hubertusstraße“. Es entsteht ein zweistöckiges Gebäude mit<br />
Pension und eine separate Segelschule gegenüber, schließlich ein Hotel. Sie betreiben die Anlage<br />
erfolgreich bis 1985. Verkauf an den Großraum Hannover und 1986 an den Akademischen<br />
Seglerverein zu Hannover zur Nutzung als Clubgebäude („Klabautermann“). 1996 eröffnet Familie<br />
Wacker darin wieder ein öffentliches Restaurant, 2002 Familie Improda „Bei Felice“ und 2004 Fabian<br />
Schramböhmer. Seit 2009 sind Funke/Bruns Betreiber. und <strong>Die</strong> Segelschule wird nach 1995 das<br />
kleine Hotel „Am Kleinen See“.<br />
11.2.1963 Zeltplätze am Nordufer sollen zukünftig in einem Flächennutzungsplan (F-Plan) ausgewiesen<br />
werden.<br />
1.-3.6.1963 (Pfingsten) Schützenkönig in <strong>Mardorf</strong> ist August Nortmeier (Nr.25 *1946).<br />
22.5.1963 Nach 1961 beginnt eine neue Brandserie in <strong>Mardorf</strong> mit einem Waldbrand am Bannsee und<br />
verändert in der Folge das Ortsbild in <strong>Mardorf</strong> endgültig. In der Nacht vom 22./23.5. brennt die<br />
Scheune von Kahle (Nr.7 ?). Es folgt ein weiterer Wald am 29.5. um 20:30 Uhr.<br />
In der Nacht 11./12.6. geht<br />
der Strohschuppen auf der<br />
Hofstelle Nr.21 (Scheitler =<br />
5.000 DM) in Flammen<br />
auf. Vom 12. auf den 13.6.<br />
wird das bäuerliche<br />
Anwesen Nr.10 (Dunker<br />
Stall, Scheune, Wohnhaus<br />
= 250.000 DM) zerstört.<br />
30.6.1963 um 15 Uhr ist wieder ein<br />
großer Waldbrand mit 7<br />
Feuerstellen gleichzeitig<br />
zwischen Bannsee und<br />
Pferdeweg. Der erste von<br />
zwei örtlichen<br />
„Feuerteufeln“ (August<br />
N.*1946) wird dabei<br />
verhaftet.<br />
20.7.1963 Sein „Kumpel und Nachfolger“ (Ernst F.*1946) führt aber die Verwüstung fort. Am späten Abend des<br />
20.7. wird der Hof <strong>Mardorf</strong> Nr.26 (Seeger <strong>–</strong> Foto oben) völlig niedergebrannt. Am 27.7.,<br />
Samstagabend um 0:30 Uhr ist es ein brennendes Fuder Heu in einer Durchfahrt an der Scheune<br />
bei Nr.8 (Denker) das die Versammlung des Gemeinderats in der benachbarten Gaststätte Asche<br />
hochschreckt.<br />
28.7.1963 Am folgenden Sonntag-<br />
Abend, gegen 19:15 Uhr<br />
ist es dann die<br />
Gastwirtschaft mit kleiner<br />
Landwirtschaft Nr.78<br />
(Asche <strong>–</strong> Foto rechts) selbst<br />
die brennt. <strong>Die</strong> Polizei die<br />
z. T. gleichzeitig im<br />
Gebäude ist, kann hierbei<br />
den Brandstifter zu seinem<br />
Glück gleich verhaften,<br />
bevor sich der Zorn der<br />
aufgebrachten Bürger<br />
durch Selbstjustiz an ihm<br />
entladen kann. <strong>Die</strong> beiden<br />
Jugendlichen kommen für<br />
längere <strong>Zeit</strong> in Haft und Therapie. Das Ortsbild ändert sich danach erheblich, denn die Hausfronten<br />
werden neugestaltet: z. T. zweistöckig mit großen Fenstern und massiven Giebeln.<br />
179
Juli 1963 Eine Folge dieser Brände ist die Anschaffung des ersten<br />
Löschfahrzeuges in 1964 und die engere Zusammenarbeit mit<br />
der Feuerwehr Rehburg. Seit Anfang <strong>1960</strong> rückte die Feuerwehr<br />
<strong>Mardorf</strong> im Brandfall noch mit einem „Tragkraftspritzen-<br />
Anhänger“ (TSA <strong>–</strong> Foto rechts ähnlich) aus. Von einem Trecker<br />
zum Einsatzort gezogen sorgte ein <strong>Die</strong>selmotor für die<br />
Wasserversorgung aus einem der noch wenigen Hydranten.<br />
12.10.1963 Auf dem nahen Fliegerhorst Wunstorf wird vor 100.000 Teilnehmern Bundeskanzler Adenauer<br />
feierlich verabschiedet.<br />
22.11.1963 John F. Kennedy (erst seit 1961) 35.US-Präsident wird in Dallas, Texas erschossen!<br />
24.12.1963 Weiße Weihnachten mit viel Schnee.<br />
1963/64 Anbau im Süden des vorhandenen neuen Schulgebäudes (<strong>Mardorf</strong> Nr.232) „Bei den Langen<br />
Birken“ als 1,5-geschossiger Klinkerbau mit Satteldach. Eine Aula im Verbindungstrakt, ein großer<br />
Klassenraum und andere Räume sowie Kellerräume und neuer Eingang entstehen.<br />
1964 Am eskalierenden „Vietnamkrieg“ sind viele Länder beteiligt, vorrangig aber die USA. Erst 1975 gibt<br />
es dort Frieden.<br />
Neuanschaffung des ersten<br />
Löschfahrzeuges LF 8 / TS<br />
auf (Opel Blitz 1,75 to.) für<br />
die Freiwillige Feuerwehr<br />
<strong>Mardorf</strong> (Foto rechts ähnlich).<br />
Heinrich Büsselberg (Nr.43<br />
*1915) ist das 3.SPD-<br />
Mitglied in <strong>Mardorf</strong>. Auch er<br />
ist wie andere politisch Aktive bis dahin in Nienburg Mitglied<br />
und von 1958 bis 1974 im Gemeinderat.<br />
Der Stegaufbau im Frühjahr 1964 nach dem letzten Frost ist<br />
noch reine „Handarbeit“ (Foto rechts vor Lüttjen <strong>Mardorf</strong>).<br />
Elektro- oder Benzinrammen sind noch unbekannt.<br />
Eröffnung des Hotels mit Restaurant „Zur Reuse“ (Nr.241)<br />
bei den Langen Birken hinterm Lindenberg durch Jutta (und<br />
Karl) Rabe! Somit erstreckt sich die <strong>Mardorf</strong>er Gastronomie auf<br />
6 km am Nordufer. Später übernimmt Herr Hockemeyer den<br />
Betrieb. Ihm folgen Erich und Kurt Sabottka. In deren <strong>Zeit</strong> auch die 1.Discothek <strong>Mardorf</strong>s „Fuchsbau“<br />
eingerichtet wird. Das Hotel<br />
wird um 1968 um eine<br />
Bundes-Kegelbahn mit 4<br />
„Scheren“-Bahnen erweitert.<br />
Familie Waldemar Hische<br />
(vorher Nr.172 oo Waltraud<br />
Ahrens*15.6.1922+2009)<br />
übernimmt die Anlage. Zu den<br />
prominenten Gästen zählt der Bundesliga-Aufsteiger<br />
„Hannover 96“, der mehrfach sein Trainingslager in<br />
<strong>Mardorf</strong> aufschlägt. Tochter Renate (*13.5.1946 oo<br />
Ernst Kastenschmidt*1946 Schornsteinfegermeister / 2<br />
Kinder: Heiko) folgt als Betreiber. Tochter Petra (*3.3.1968 1.oo Mynarski. 2.oo Lindemeyer) führt<br />
das Restaurant bis 1996. Der Hotelbetrieb ist eingestellt. Dimitries Skoulikas (oo Natascha und Sohn<br />
Vangelis mit Familie) eröffnen ein Griechisches Restaurant „Zorbas“ mit Kegelbahn. Sie schließen<br />
2008. Ab 2009 renoviert der neue Eigentümer (Familie Wiebking Nr.69) die jetzt anderweitig<br />
genutzte Anlage.<br />
Anfang 1964 1.Vors. des TSV <strong>Mardorf</strong> wird Peter Fromm (Neustadt / bis 1975). In seine <strong>Zeit</strong> fällt der erste<br />
Aufstieg der Fußballherren in die 1.Kreisklasse. Das Vereinslokal ist nun die Gaststätte „Am Dreieck“<br />
(Nr.114). <strong>1973</strong> verwirklicht er zusammen mit Walter Grehl die langersehnten vereinseigenen Räume<br />
im westlichen Teil der Volksschule (dem ehem. Material- und Sportgerätelager). Fußballer der <strong>Zeit</strong> u.<br />
a.: Karl Syrup (*1939 Nr.15), Heiner Koop (*1940 Nr.9).<br />
180
(Anf.1964) Dr. phil. Gottfried Motzheim (*23.10.1927 +11.6.1989 / Nr.656 / oo mit Johanna ? / Tochter Ulrike)<br />
übernimmt die Leitung des aus einer ehemaligen Schwesternschule (<strong>1960</strong> DRK-<br />
Jugendbildungsstätte bis 1982)<br />
entstandenen Therapiezentrums für<br />
Behinderte in <strong>Mardorf</strong>. 1967<br />
Mitarbeiter- und Wirtschaftsräume. 1969<br />
Therapieräume. Wesentliche<br />
Erweiterung. 1975 Therapeutisches<br />
Schwimmbad. Er ist auch 20 Jahre<br />
Vorsitzender des <strong>Mardorf</strong>er DRK. Er<br />
initiiert die DRK-Unfallhilfe-Stelle am<br />
Weißen Berg. Nebenbei setzt er sich<br />
aktiv für die Gemeinde <strong>Mardorf</strong> im<br />
Gemeinde- und Ortsrat bis 1981 ein.<br />
1986 gibt er die Leitung des<br />
Therapiezentrums ab. Inzwischen sind<br />
es vor allem die Eltern der schwer- und<br />
schwerstbehinderten Kinder, die sich mit ihnen in <strong>Mardorf</strong> erholen können. Dr. Motzheim und Frau<br />
Johanna werden mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.<br />
18.1.1964 (Samstag) <strong>Die</strong> letzte Fahrt des „Personenzuges Nr.13“ der Steinhuder Meerbahn (Schmalspur) von<br />
Rehburg nach Wunstorf. Es fahren jetzt nur noch<br />
Busse auf der ehemaligen Strecke.<br />
19./20.3.1964 Großbrand im Toten Moor hinter den Moorhütten.<br />
<strong>Die</strong> Flammen erreichen das Ufer des Meeres!<br />
April 1964 Einrichtung eines schwimmenden Postkastens<br />
(Foto rechts).<br />
(„Postboje“ als offizieller Briefkasten) im Ostenmeer<br />
durch den <strong>Mardorf</strong>er „DHH Hansa“ (Segelschule<br />
N.Moorhütte / bis 1991 im Einsatz).<br />
16.-18.5.1964 (Pfingsten) Schützenkönig ist Walter Langhorst (*1944 Nr.2). Sein späterer Schwiegervater Walter<br />
Dalhoff (*1917 Wanne-Eickel / Nr.73) wird dritter König. Hasso Rodenbeck (Nr.130 1928) ist 2. und<br />
dessen Sohn Uwe (*1953) ist Kinderkönig; 2. Wilh.Brase und 3. Friedel Dankenbring.<br />
Sommer 1964 Beim TSV <strong>Mardorf</strong> spielen erstmals in der Umgebung mehrere Ausländer Fußball. U. a. aus West-<br />
und Nordafrika (z. B. Samy Afifi *1942 Cairo, Ägypten <strong>–</strong> in der Ausbildung auf Hof Nr.18).<br />
Sommer 1964 796 Boote sind auf dem Meer beheimatet <strong>–</strong> ein Vielfaches des Vorkriegsbestandes.<br />
30.7.1964 Weihe der Neuapostolischen Kirche in <strong>Mardorf</strong> (jetzt Heerhof 4 / Grundstück von Kahle Nr.77 am<br />
Fuhrenkamp) mit 90 Sitzplätzen. <strong>Die</strong> Gemeinde hat vor Ort 48 Geschwister. Auch neuapost.<br />
Beerdigungen finden in <strong>Mardorf</strong> statt.<br />
27.9.1964 Kommunalwahlen: Kleine Veränderungen im Gemeinderat und -verwaltung: H.Rusche scheidet aus<br />
und Wilhelm Ideker (Nr.91 *1923) kommt.<br />
Der Gemeinde-Rechnungsführer Wilhelm<br />
Kahle (<strong>Mardorf</strong> Nr.82 *1889 <strong>–</strong> Foto rechts)<br />
übergibt nach 52 Jahren (seit 1912) die<br />
Geschäfte an seinen Sohn Wilhelm (*1912),<br />
der sie bis zur Gebietsreform 1974<br />
verantwortungsvoll weiterführt.<br />
3./4.10.1964 Erntefest auf dem Saal von Gaststätte Asche<br />
Nr.78.<br />
24.12.1964 Weiße Weihnachten mit über 10 cm<br />
Schneehöhe.<br />
Bis um 1965 Krankenschwesternstation der Gemeinde <strong>Mardorf</strong> in Nr.82 (schon vor 1945 in <strong>Mardorf</strong>).<br />
Um 1965 Auf der ehemaligen <strong>Mardorf</strong>er Hofstelle <strong>Mardorf</strong> Nr.92 entsteht eine FINA-Tankstelle<br />
mit Werkstatt. Betreiber ist zunächst Fritz Alexander und dann Klaus Lemme<br />
(*2.2.1947 oo Erika Eickhoff*31.10.1950 aus Scharrel / Tochter Nina). Er stellt bis<br />
1990 endgültig den Betrieb ein.<br />
181
Um 1965 Am Weißen Berg (Nr.110 Badehotel) wird eine DLRG<br />
Wache (später Rettungsstation) eingerichtet. Zusätzlich<br />
kommt ein Wachturm an das Ufer-Gelände des SKM<br />
(Steg 27). <strong>Die</strong>ser Betonturm stand bis dahin am „Aegi-<br />
Kreisel“ in Hannover.<br />
1962-1965 Weitere Aufspülungen am Nordufer <strong>Mardorf</strong>:<br />
<strong>Die</strong> Karte unten als Beispiel für die sich durch Aufspülungen<br />
ergebene Veränderungen am alten Grabensystem der „Flöthe“<br />
(hellblau) am Weidenbruch und Erlenweg. Ein Rest des<br />
Grabens fließt heute nach Osten und dann mittels eines Rohrs<br />
ins Meer. <strong>Die</strong> neue Uferlinie (blau) weicht erheblich von der<br />
alten Wassergrenze = Gemarkungsgrenze (rot) ab. Danach<br />
entsteht u. a. Wasserfläche, die zu jetzt <strong>Mardorf</strong> und Landfläche, die zu Steinhude gehört.<br />
182
1965 Das <strong>Mardorf</strong>er Lied entsteht: Viktor Mikulla (Berlin) entwickelt Text und Melodie:<br />
183
1965 Komet „Ikeya-Seki“ erscheint am Tage!<br />
<strong>Die</strong> Gemeinde und die Realgemeinde <strong>Mardorf</strong> zusammen mit dem Großraumverband Hannover<br />
„entschilfen“ 3,5 km Uferbereich und spülen einen bis zu 25 m breiten Ufer-Sandstreifen auf. <strong>Die</strong><br />
Kosten betragen ca. 900.000 DM. Der Bau der Ufer-Promenade beginnt.<br />
Der Bebauungsplan (B-Plan) Nr. 205 „Heideweg“ für die <strong>Mardorf</strong>er Vehrenheide (bei Rehburg) wird<br />
von der Gemeinde <strong>Mardorf</strong> beschlossen.<br />
F.Meyer (*1910 Nr.23) wird 1.Vorsitzender (bis 1974) des Fremdenverkehrsvereins <strong>Mardorf</strong> (bei<br />
21 Mitgliedern).<br />
Untersuchungen (bis 1969) für <strong>Mardorf</strong> ergeben: Legt man für einen Landwirtschaftlichen<br />
Familienbetrieb als Richtgröße ldw. Fläche (LF) mindestens 50 ha zugrunde, erreicht kein einziger<br />
Betrieb ohne Zupachtung diesen Wert <strong>–</strong> somit würden höchstens 20 Betriebe im Vollerwerb in<br />
Zukunft überleben.<br />
Zunehmende Belastung des Meeres, der Schilfgürtel und sonstiger Ufer mit Müll, Exkrementen,<br />
Abfall, Scherben und ähnlichem! Daher gibt es in <strong>Mardorf</strong> erste Überlegungen für einen „geordneten<br />
Badestrand“ und ein notwendiges Klärwerk. Aber solche Pläne treffen damals noch auf den<br />
Widerstand „selbsternannter Naturschützer“ mit dem Argument „der Mensch solle sich doch besser aus<br />
dem gesamten Bereich zurückziehen“.<br />
Gründung der Segler- und Steggemeinschaft <strong>Mardorf</strong>er Warte (SMW) an der Roten-Kreuz-Str.<br />
(Steg N46). Zu den Initiatoren zählen Willi und Wolfgang Browatzki (aus Herford /<br />
Mdf.Nr.408).Ostern 1965 Allgemeine Einführung des 9. Schuljahres!<br />
5.-8.6.1965 (Pfingsten) <strong>Die</strong>ter Denker (*1946 Nr.8) wird nach 2x Kinderkönig nun das 1x Schützenkönig.<br />
Nach 1965 entsteht (Auf dem Mummrian 31) das Haus Nr.200 in <strong>Mardorf</strong>:<br />
Gebaut von Klaus-<strong>Die</strong>ter Golibrzuch (*9.1.1940 Breslau <strong>–</strong> Schmied /<br />
Mutter Helene*1918+1998) oo Edith Peters (*7.6.1944 <strong>Mardorf</strong><br />
Nr.186 / 2 Töchter).<br />
1965/1966 Gründung des SPD-Ortvereins <strong>Mardorf</strong> durch Friedrich Meyer<br />
(Nr.23 *1910) und Wilhelm Siemes (Nr.188). Ab ca.1972 mit dem<br />
langjährigen Vorsitzenden Wilhelm Nortmeier (Nr.90<br />
*18.1.1939+2000 / bis 1998 Vors. <strong>–</strong> Foto rechts um 1984). Bis dahin<br />
sind die politisch Aktiven in <strong>Mardorf</strong> Mitglied in Nienburg. Der Beitrag<br />
wird regelmäßig persönlich (vom Vorsitzenden?) Alfred Thomas vor<br />
Ort kassiert. 1974 wird der selbständige Ortsverein eine Abteilung im<br />
Ortsverein Neustadt. Zusammen mit Wilhelm „Hela“ Heidemann wird dann eine SPD in Schneeren<br />
gebildet. Da sie keinen eigenen Ortsverein haben wollen, schließen sie sich <strong>Mardorf</strong> an. Somit wird<br />
erst am 26.2.1997 eine eigene SPD-Abteilung in Schneeren gegründet.<br />
Um 1966 Deutscher Schäferhundverein Ortsgruppe <strong>Mardorf</strong> am Nordufer gegründet. Einige Jahre später<br />
wieder aufgelöst.<br />
1966 <strong>Die</strong> Post in <strong>Mardorf</strong> wird eine „Posthilfsstelle“.<br />
Lehrer in <strong>Mardorf</strong> sind <strong>Die</strong>trich Grammel, Rüdiger und Renate Doppelfeld (bei Nr.18).<br />
Der Wassersportverein Steinhuder Meer (WSV-StM) wird im Seestern am Weidenbruchsweg<br />
(Uferweg 9 - Steg N25) gegründet. 1.Vors. Wilfried Rüdiger (Burgdorf).<br />
1.000 Stück Weißtorf kosten in <strong>Mardorf</strong> 30 DM!<br />
<strong>Mardorf</strong> hat 1057 Einwohner mit 232 Haushalten und 400 Wochenendhäusern. Von der<br />
Gesamtbevölkerung sind noch über 200 Heimatvertriebene, davon aber schon 29 Familien im Ort<br />
ansässig.<br />
Bevölkerungsstruktur in <strong>Mardorf</strong>:<br />
4 Lebensmittelhändler 1 Bäcker 1 Schuhmacher 1 Tischler<br />
3 Schlosser 2 Schmiede 1 Müller 6 Forstleute<br />
113 Landwirte 39 Arbeiter (überwiegend Pendler) Keine Arbeitslosen!<br />
3 Gastwirte (im Ort) 15 Gastwirte (am Ufer) 3 Hotels (gesamt)<br />
834 Evang.-lutherisch 100 Katholisch 18 Neuapostolisch 2 „ernste Bibelforscher“<br />
gesamt: 954 Christen und 103 ohne Konfession<br />
184
4.2.1966 Der Yacht-Club <strong>Mardorf</strong> (YCMa) wird in Krähenwinkel mit dem 1.Vors. Helmut<br />
Kaupke (Alte Moorhütte) gegründet. Nachfolger Rudolf Hachfeld (Hameln). 1986-<br />
1991 und ab 2006 Manfred Hengstmann (Barsinghsn.). Der Vereinssteg N11 ist an<br />
der Weißen Düne.<br />
7.2.1966 Bebauungsplan (B-Plan) Nr.6 wird von der Gemeinde <strong>Mardorf</strong> für das Nordufer aufgestellt. Später<br />
wird der Plan noch unterteilt in A und B <strong>–</strong> kommt aber nicht zur Umsetzung.<br />
28.-30.5.1966 (Pfingsten) <strong>Die</strong>ter Denker (*1946 Nr.8) wird zum 2x in Folge Schützenkönig. Kinderkönig ist Friedel<br />
Dankenbring (*1952 Nr.23 <strong>–</strong> Foto unten, in der Mitte / rechts A.Oberdanner Nr.108 / links H.Mantei<br />
Nr.224).<br />
Sommer 1966 <strong>Die</strong> beiden großen Feste<br />
(insbes. Schützenfest) finden<br />
traditionell in einem 600 m²<br />
Doppel-Zelt (grünes<br />
Stahlgestänge) mit grünweißen<br />
Seitenplanen auf dem<br />
Festplatz „Unter den Eichen“<br />
statt!<br />
Herbst 1966 Erntefest auf dem Saal von ?.<br />
31.10.1966 An den Gemeinderat stellt<br />
W.Nortmeier (Nr.90) den<br />
Antrag die Straßen in <strong>Mardorf</strong><br />
zu benennen und<br />
entsprechende Schilder<br />
aufzustellen. Aber erst in der<br />
Gemeinderatssitzung am<br />
12.2.1969 wird die Benennung beschlossen. Umgesetzt wird das Vorhaben bis zur Gebietsreform<br />
1974, wodurch dann einige Namen wegen schon bestehender gleicher Bezeichnungen in der neuen<br />
Stadt wieder geändert werden müssen (die Lindenstraße wird z. B. zur Alten Lindenstraße und die<br />
Dorfstraße zur <strong>Mardorf</strong>er Straße).<br />
Um 1967 Unterhaltungsverband „Meerbach-Führse“ mit Vorsteher Bennecke und später Vorsteher<br />
Lümkemann.<br />
Heinrich Meier (*1936 Nr.48) organisiert für die Gemeinde die 1. geregelte Müllabfuhr am Nordufer<br />
<strong>Mardorf</strong>.<br />
1967 In <strong>Mardorf</strong> gibt es 252 Haushalte.<br />
Das (Stau-) Wehr im Meerbach wird nach Osten hinter den Heudamm näher ans Meer verlegt.<br />
1967 Ein beabsichtigter Abriss der alten <strong>Mardorf</strong>er Kapelle für einen „Neubau“ kommt zum Glück nicht zur<br />
Umsetzung!<br />
Katholischer Pfarrer in Rehburg (auch für <strong>Mardorf</strong> zuständig) ist Herr Luckhardt.<br />
Baubeginn der Moorstraße ab Alte Moorhütte, über Hubertusstraße (Sandpiste) und weiter auf einer<br />
neuen Trasse im Toten Moor nach Neustadt. Es ist die erste direkte Verbindung mit <strong>Mardorf</strong> und<br />
gleichzeitig wichtiger Erschließungsweg für die Feuerwehr bei den zahlreichen Moorbränden. Initiator<br />
sind Landrat Friedrich Meyer (*1910 <strong>Mardorf</strong> Nr.23) und der Neustädter Oberkreisdirektor Hans<br />
Meier. Deshalb wird die neue Straße auch oft „Meyer-Meier-Straße“ genannt.<br />
Einweihung Kiosk Meyer-Weidemann am Uferweg 68. Um 1970 entsteht daraus das Cafe /<br />
Restaurant „Schilfhütte“. Bis 1996 ist Sieglinde Moos (*1935 oo Uwe Harder) Pächterin.<br />
23.2.1967 Schwerer Orkan über dem Steinhuder Meerraum!<br />
23.3.1967 Beschluss des Gemeinderates <strong>Mardorf</strong> über den endgültigen Ausbau des Uferweges (50% der<br />
Kosten trägt der Landkreis Neustadt und der Großraumverband Hannover).<br />
19.4.1967 Beschluss über den Teer-Ausbau eines Teilstücks des neuen Uferweges von ca. 500 m. Wegen<br />
günstiger Kreditmöglichkeiten trägt die Realgemeinde den Gemeindeanteil (30.000 DM).<br />
Ostern 1967 beginnt das erste von zwei Kurzschuljahren, um danach die Kinder statt nach Ostern jeweils nach<br />
den Sommerferien einzuschulen.<br />
13.-15.5.1967 (Pfingsten) <strong>Die</strong>ter Denker (*1946 Nr.8) ist zum 3x in Folge Schützenkönig, Kinderkönig Wilfried<br />
Ideker (*1952 Nr.91).<br />
185
4.6.1967 Landrat Friedrich Meyer (Nr.23 *10.2.1910) wird für die SPD für 2 Wahlperioden in den<br />
Niedersächsischen Landtag in Hannover direkt gewählt (bis 10.5.1974, nach der Gebietsreform).<br />
2.8.1967 Das Landschaftsschutzgebiet (LSG H2 „Schneerener Geest) entsteht.<br />
5.-10.6.1967 „6-Tage-Krieg“ (Israel erhält dadurch größte Ausdehnung).<br />
7.10.1967 Gründung des Angelsportvereins (ASV) „Hai“ in <strong>Mardorf</strong> mit 28 Mitgliedern (bis dahin<br />
Sportfischerverein). 1.Vors. wird Alfred Krüger (Münchehagen). Danach viele Jahre der Mitinitiator<br />
Willi Nortmeier (Nr.90). Heinrich Förthmann (Nr.244) und nach 2000 Georg Braunert (Nr.130). 1967<br />
Angelrevier Meerbach (Beeke) östlich und westlich des Heudamms (Wehr).<br />
Um 1972 zählt das Königs- und Pokalangeln zu den jährlichen<br />
Höhepunkten. Im Febr.1984 z. B. ist in der Ballnacht Werner Glinka<br />
(Nr.215) der Anglerkönig. 1975 wird der Angelteich Meerbruch mit<br />
Schutzhütte im Dreckmoor mit Hilfe englischer Pioniere angelegt. Immer<br />
wieder auftretende große Fischsterben im Meerbach machen dem Verein<br />
schwer zu schaffen. 1982 Vereinsheim im Dorfgemeinschaftshaus am<br />
Aloys-Bunge-Platz. 1997 hat der ASV 85 Mitglieder. Nach 2000 Erwerb des<br />
Angelteichs in der Schneerener Sandkuhle (Wegener). Immer wird<br />
intensive Jugendarbeit betrieben.<br />
19.10.1967 Einweihung des Klärwerks <strong>Mardorf</strong><br />
(Foto rechts) am südl. Ende des<br />
Weges „Hegebusch“ / am östl. Ende<br />
des Nordbachs.<br />
Ausgelegt für eine Spitzenbelastung<br />
im Sommer von 30.000<br />
Einwohnerwerten. Jeder Haushalt<br />
muss „nur“ 2.000 DM<br />
Anschlussgebühren bezahlen. Es ist<br />
die erste Kläranlage am Steinhuder<br />
Meer. Das gesamte Nordufer, das<br />
Dorf und ab 1990 auch Schneeren<br />
über Bannsee werden entsorgt. Das<br />
geklärte Wasser fließt über den<br />
Nordbach nach Westen ab und bei<br />
Rehburg in den Meerbach. Bis nach<br />
2.000 bleibt sie eine der modernsten<br />
in der Gegend. 1. Klärwärter ist Wilhelm Asche (Nr.88).<br />
Um 1968 „Studentenunruhen“ (APO) erschüttern Deutschland.<br />
Bau der neuen Meerbachschleuse östl. des<br />
Heudammes. Bis dahin befand sich eine kleine<br />
Schleuse weiter westlich. Dort ist noch der Abzweig<br />
eines Bewässerungsgrabens in die<br />
Meerbruchwiesen.<br />
1968 Bernfried Höper eröffnet die Diskothek „Blaue Maus“<br />
in Rodewald. Für Jahre ist sie für junge <strong>Mardorf</strong>er das<br />
abendliche Wochenendziel.<br />
Evang.-luther. Pastorenvertretung (-1970) aus Hagen:<br />
Karl Friedrich Otto Johann Gester.<br />
Gründung des Wolfsburger Yacht-Club „Allertal“ in<br />
<strong>Mardorf</strong> (WYCA) an der Alten Moorhütte (Steg N2).<br />
6.1.1968 Der Schützenverein wählt Heinrich Rusche (Nr.191<br />
*1922 / bis 1979 Vors.) zum 1.Vorsitzenden. Sein<br />
erstes Vorhaben ist die neue Festplatztoilette. Gustav<br />
Vogeler wird Ehrenvorsitzender.<br />
(H. Rusche 1970 beim Schützenkönig K.-H. Meier Nr.41)<br />
1.3.1968 Einrichtung einer Außenstelle der<br />
Wasserschutzpolizei in Steinhude mit Hans Hartung.<br />
9.3.1968 Freigabe der Moorstraße (Trasse noch über die<br />
Neue Moorhütte).<br />
186
1.-3.6.1968 (Pfingsten) Schützenkönig ist Wilfried Seeger (*1945 Asche / Nr.26), Kinderkönig Wolfgang Nülle<br />
(*1954 Nr.67).<br />
Sommer 1968 Einschulung ist jetzt erstmals nach den Sommerferien. Alle <strong>Mardorf</strong>er Kinder der Klassen 5 <strong>–</strong> 9<br />
müssen jetzt nach Neustadt zur Schule fahren.<br />
29.9.1968 Kommunalwahlen: Es kann bei der Wahl 1 Stimme verteilt werden. 10 Stimmen reichen bei einem<br />
Listenplatz. Gemeindedirektor F.Brase (SPD - Nr.56 *1923) wird neuer Bürgermeister bis zur<br />
Gebietsreform 1974. <strong>Die</strong> WG hat 4 Sitze: W.Brase (Nr.3 *1921), W.Heidorn (Nr.36 *1928), H.Niemeyer<br />
(Nr.37 *1931), H.Langhorst (Nr.62 *1930) und der BHE ist nicht mehr vertreten. <strong>Die</strong> SPD hat insgesamt 7<br />
Sitze: F.Brase, G.Kuschbert (stv.Bgm. bis 1972), W.Nortmeier (Nr.90 *1907), H.Büsselberg, W.Ideker, Herr<br />
Kowalewski, Ernst Freese (Nr.226 *1920).<br />
1.12.1968 Gründung der Zelt- und Wohnwagengemeinschaft Lütjen <strong>Mardorf</strong> (ZuW) in der Gaststätte<br />
Brinkmann mit 58 Mitgliedern und dem 1. Vors. Adolf Erdle. Später Wittkop und Seelmann. 1980<br />
Hermann Abel und seit ca. 2000 Reinhold Erdle. Das Grundstück ist von Kahle Nr.7.<br />
Ende 1968 Erich Müller (*1.7.1928 Hitzacker/Elbe +2009 / oo Gertrud*1933 / 3 Kinder / später Wohnhaus<br />
Nr.583) übernimmt die „Alte Moorhütte“ (Nr.144). <strong>Die</strong> Familie vergrößert den Betrieb und es kommt<br />
eine Steganlage hinzu. Anfang der 1970er Jahre wird schließlich die alte Eiche (um 1865) in das<br />
Lokal integriert. Seit 1993 führt Tochter Bettina (*1967 oo Nehmer / Tochter) die weithin bekannte<br />
„urige“ Gaststätte, die immer noch den Hüttencharakter von 1923 hat.<br />
1968/1969 Einrichtung eines Verkaufstandes (Nr.304) am Kiefernweg/Ladenstraße. Hieran sind u. a. im Laufe<br />
der Jahre beteiligt: Molkerei Holtorf, Schlachter W.Meyer, Bäckerei Lustfeld (alle Rehburg). Bis 1974<br />
betreibt Josef Wilhelm aus Schneeren hier einen Kiosk.<br />
Um 1969 Gründung Kanu- und Segelclub Bünde (KScB von 1928) am DKV-Weg.<br />
Gründung Kanu- und Segelgilde Hildesheim (KSgH von 1933) in <strong>Mardorf</strong> am DKV-Weg.<br />
1969 Das deutsch-franz. Transportflugzeug C-160D „Transall / Trall“ (mit 5 Mann Besatzung) löst auf dem<br />
Fliegerhorst Wunstorf die alten Noratlas ab. 1978 wird aus der FFS S<br />
das LTG 62 mit vielen internationalen Aufgaben. Noch 2011 drehen<br />
die großen Flugzeuge ihre Übungsrunden „Rimini“ (die 3 alten Kreise:<br />
Rinteln, Minden, Nienburg) und sind Teil des Alltags am Steinhuder<br />
Meer über <strong>Mardorf</strong>.<br />
Gründung Segel-Klub Minden (SKM) am Uferweg<br />
11/Weidenbruchsweg mit Klubhaus und eigener Kran- und Slipanlage (DLRG Turm).<br />
Gründung Kanu- und Segelclub <strong>Mardorf</strong> (KSMa) am DKV-Weg.<br />
Niedersächsisches Realverbandsgesetz regelt jetzt das<br />
Gemeinschaftseigentum von Real- und Forstverbänden. <strong>Die</strong> „27 <strong>Mardorf</strong>er<br />
Bauern“ (Nr.1-24, Nr.26, 27, 47 als ehemalige selbständige Realgemeinde)<br />
unter der Führung von Heinrich Thürnau (*31.8.1933 oo Annegret Nülle<br />
Nr.39 <strong>–</strong> 2 Töchter / Gastwirt und Landwirt <strong>Mardorf</strong> Nr.18) kämpfen sogar<br />
vor dem Oberwaltungsgericht in Lüneburg für die Selbständigkeit. Aber erst<br />
1974 sollte der Einsatz belohnt werden. Ab Okt.1974 wird er folgerichtig<br />
auch Vorsitzender der Realgemeinde <strong>Mardorf</strong> bis zu seinem frühen Tod<br />
1992. Er ist auch Vorsitzender der Jagdgenossenschaft <strong>Mardorf</strong>.<br />
H.Thürnau öffnet die Realgemeinde für Belange der <strong>Mardorf</strong>er<br />
Gemeinschaft. Nicht nur der Schützenverein als Pächter des wichtigen Festplatz- und<br />
Schützenhausgeländes kommt in den Genuss großzügiger Spenden. <strong>Die</strong> Dankbarkeit und das<br />
Vertrauen des Vereins gehen sogar soweit, dass sie in ihrer Satzung die Realgemeinde für den Fall<br />
einer Auflösung mit der Wahrnehmung der weiteren Interessen beauftragen. Auch der aufkommende<br />
Tourismus wird jetzt als Chance für den größten <strong>Mardorf</strong>er Eigentümer am Nordufer des Meeres<br />
gesehen. Viele nachhaltige Investitionen sind die Folge.<br />
Baubeginn einer Apartmentanlage mit Hotel auf einem Grundstück<br />
der Realgemeinde am westl. Beginn des Uferweges (Rote-Kreuz-Str.).<br />
Bauherr Wolf-<strong>Die</strong>trich Sackmann (Letter).<br />
Einweihung des Campingplatzes-„West“ (Nr.649 <strong>–</strong> Uferweg 94/Lütjen<br />
<strong>Mardorf</strong>) neben dem kleinen Kiosk (mit Wohnung / Foto rechts) und dem<br />
„Würstchenwagen“ (Foto unten links / Uferweg 92 <strong>–</strong> Nr.662) von<br />
Helmut Scharf (*30.3.1936 oo Helga / 2 Kinder: Thomas und Margit). In<br />
dem Bereich war vorher die „Strandgaststätte“ (Nr.163) von 1936??.<br />
187
(Scharf) Der Ausbau des Uferweges wirkt<br />
sich so günstig aus, dass 1971<br />
ein eigener Steg (N28)<br />
dazukommt und der Kiosk (Foto<br />
oben rechts) erweitert werden<br />
muss. Ein Gastraum wird<br />
angebaut. Stück für Stück<br />
entwickelt sich so ein veritables<br />
Restaurant. 1984 wird die hintere<br />
Wohnung in die Anlage (Foto<br />
rechts) integriert. 1990 übernimmt<br />
Sohn Thomas (oo Anja) den<br />
Betrieb. Das seit langem<br />
„Fischerstübchen“ genannte Restaurant ist bekannt für Fischspezialitäten. Seit 1998 sind die<br />
Privatwohnung über der öffentlichen WC-Anlage „Lütjen <strong>Mardorf</strong>“ und der Kaffeegarten überdacht.<br />
April 1969 Einweihung des Neubaus Strandhotel am Weißen Berg (Nr.326). Anstelle einer kleinen Kneipe,<br />
eines Campingplatzes und des 1.Verkaufsstandes für Steinhuder Rauchaal (von Schweer,<br />
Steinhude) in <strong>Mardorf</strong>, baut der <strong>Mardorf</strong>er Hans Isensee ein Hotel mit angegliedertem Segelgeschäft<br />
und einer Segelschule. Isensee ist in Hamburg am 27.1.1908 geboren und in <strong>Mardorf</strong> zur Schule<br />
gegangen. Erst arbeitet er bei Nr.24 auf dem Hof und wird später Gärtner in Asendorf. Nach dem<br />
Krieg kehrt er nach <strong>Mardorf</strong> zurück und wohnt erst bei Nr.24 und dann in Nr.175. Am Weißen Berg,<br />
wo schon „gustaf nagel“ campierte, baut er 1950 einen Campingplatz. Dann auch einen kleinen<br />
Verkaufsstand mit Kneipe. Bekannt wird er mit seiner „Erbsensuppe“ und seinem 98’er Motorrad.<br />
Damit verkauft er Eis bis nach Rehburg. Später lebt er mit Frau Anneliese (*19.2.1921 Kopp,<br />
vw.Kühlke+2002) bei Nr.37 und bauen sich am Kiefernweg 20 ein eigenes Domizil. Sie haben 5<br />
Kinder: Horst, Günter, Hans-Jürgen, Erika und Gerda. 1974 gibt Hans Isensee das Hotel ab an<br />
Tochter Erika (oo Hans-<strong>Die</strong>ter Böllert) und stirbt am 23.9.1988.<br />
24.-26.5.1969 (Pfingsten) Schützenkönig ist Heinrich Rusche (*1950 Nr.53), Kinderkönig W.Vogeler (*1955<br />
Nr.126).<br />
8.6.1969 Einweihung der katholischen St. Martin Kirche in Schneeren. Weiterhin zuständig für <strong>Mardorf</strong> und<br />
Schneeren bleibt aber die Kirchengemeinde Rehburg.<br />
Sommer 1969 Ca. 2.000 Boote (hauptsächlich mit Segel) sind auf dem Meer registriert.<br />
20.7.1969 Amerikanische Astronauten (Neil Armstrong, Buzz Aldrin) landen als 1.Menschen auf dem Mond.<br />
Aug.1969 1.großes „Open-air-concert“ nahe Woodstock, NY, USA.<br />
24.12.1969 Weiße Weihnachten mit über 10 cm Schneehöhe. <strong>Die</strong> Frostperiode dauert bis Febr.1970.<br />
1969/1970 Einrichtung des Lebensmittelgeschäftes (<strong>Mardorf</strong> Nr.327) von Franz-Xaver Lugauer<br />
(*9.7.1898+1989 oo Elly *1903+1979) am Weißen Berg (Kiefernweg 26).<br />
Bis 1970 <strong>Die</strong> Haus-Nr.662 (Fischerstübchen) ist die letzte fortlaufend vergebene Haus-Nr. in <strong>Mardorf</strong>.<br />
Straßennamen vor allem am weitläufigen Nordufer werden unumgänglich.<br />
188
189<br />
Vogelarten am Steinhuder Meer um 1970:<br />
Weißstorch <strong>–</strong> Bekassine <strong>–</strong> Dorngrasmücke <strong>–</strong> Nachtigal <strong>–</strong> Eisvogel <strong>–</strong> Kiebitz <strong>–</strong> Mäusebussard <strong>–</strong> Großer Brachvogel<br />
Um 1970 <strong>Die</strong> Ortsgruppe des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge löst sich auf.<br />
Gründung Segelclub Rehburg (ScR) am Ankerweg (Steg N36).<br />
Gründung Segelfreunde Hannover (SFHa) in <strong>Mardorf</strong> an der Alten Moorhütte (Stege N7-9).<br />
Gründung Segel-Verein Nienburg/Weser (SVN) am Holunderweg (Steg N34).<br />
Gründung Yacht-Klub Neustadt a.Rbge. (YKN) am Steg N6 (Alte Moorhütte).<br />
Helmut Meyer-Weidemann (oo Inge / Kinder) eröffnet auf Realgemeinde- und Landesgrundstück<br />
(bedingt durch die Aufspülung) den Campingplatz mit Sanitärtrakt am Erlenweg 13.<br />
1970 Aktives Wahlrecht wird von 21 auf 18 Jahre gesenkt.<br />
Am Ostufer des Steinhuder Meeres wird das erste Naturschutzgebiet (23.12.1970 NSG-HA30) im<br />
Toten Moor ausgewiesen.<br />
Einweihung des Campingplatzes Meyer/Dankenbring zwischen Bockelriede 2 und Pferdeweg und<br />
Campingplatz Niemeyer zwischen Meerstraße und Pferdeweg 15.<br />
Erste Versuche für ein eigenes <strong>Mardorf</strong>er Dorf-Wappen durch W.Nortmeier (Nr.90) und Kaemling<br />
(Wunstorf).<br />
Gründung des Sportfliegerclubs <strong>Mardorf</strong> mit Willi Rusche (Nr.47). Ein kleiner Flugplatz soll an der<br />
Jägerstraße (parallel des Weges Ihlenförth) entstehen. Aus Geld- und Genehmigungsgründen klappt<br />
es aber in <strong>Mardorf</strong> nicht. In der Sportfliegergruppe Wunstorf auf dem dortigen Fliegerhorst lebt der<br />
Club fort.<br />
Anfang 1970 <strong>Mardorf</strong> wird Mitglied im Landesverkehrsverband Weserbergland-Hameln.<br />
9.1.1970 Schneechaos mit großen Verwehungen<br />
15.1.1970 Schlimmer Eisregen.<br />
2.2.1970 Glättechaos.<br />
24.2.1970 Weserhochwasser! / noch Ostern gibt es Schneetreiben!
190<br />
Der Neubau Kurhotel und Apartmentanlage (Foto 1970)<br />
Bis Mai 1970 Fertigstellung der Uferpromenade am Nordufer <strong>Mardorf</strong> zwischen Rote-Kreuz-Str. und Erlenweg<br />
und vom Badestrand bis zum Aufgang Weißer Berg (Gesamtlänge über 4,5 km und Kosten für die<br />
Gemeinde ca. 270.000 DM).<br />
Mai 1970 Jahre des Terrors beginnen in Deutschland<br />
(Rote Armee Fraktion bis 1998).<br />
21.5.1970 Einweihung des neuen massiven<br />
Schützenhauses unter den Eichen (1.Vors.<br />
H.Rusche, Nr.191).<br />
16.-18.5.1970 (Pfingsten) Schützenkönig ist Karl-Heinz Meier<br />
(*1949 Nr.41).<br />
Sommer 1970 Dürre mit Hitzewelle und Moorbränden!<br />
Auf dem Steinhuder Meer werden ca. 2.000<br />
Segelboote gezählt.<br />
Erste evangelische Pastorin in Schneeren ist<br />
Adelheid Zelm (*in Zeben, Baltikum / bis 1972).<br />
(Foto rechts: Festwagen <strong>Mardorf</strong>er Wickinger)<br />
Erntefest 1970 Der neu gegründete Spielmannszug (im<br />
Schützenverein <strong>Mardorf</strong>) spielt erstmals auf. Rechts abgebildet die Standarte von 1970 (Rückseite<br />
weiß und Vorderseite grün). Seine<br />
schwierige Gründung ist u. a. zu<br />
verdanken: Fritz Brase (Nr.59 *1923 /<br />
Gemeinderat), Rudolf Semsroth (Nr.8<br />
*1925 / Tambourmajor), Aloys Bunge<br />
(Nr.211 *1923 / Bekleidungshaus in<br />
Hannover) und Heinrich Rusche<br />
(Nr.191) vom Schützenverein und<br />
Anneliese Lorisch (*1923 / oo Gotthard<br />
Münchow / <strong>Mardorf</strong>, B.d.Langen<br />
Birken <strong>–</strong> siehe Foto bei 2009) als<br />
Spielleiterin. <strong>Die</strong> langjährige Rektorin<br />
der Rehburger Sonderschule hatte<br />
schon Ende der <strong>1960</strong>er Jahre eine<br />
Blockflötenunterrichtsgruppe und den Kindergottesdienst in <strong>Mardorf</strong> ins Leben gerufen.
Dez.1970 Auf Initiative von Bgm. F.Brase (Nr.59) kommt es zur Einrichtung eines Kindergartens in Räumen<br />
der Hauptschule <strong>Mardorf</strong>. Leiterin wird natürlich Ida Meier (Nr.94) und Betreuerin Heide Grehl<br />
(Nr.58). 26 Kinder im Alter von 3-5 Jahren werden Mo-Fr in der schulfreien <strong>Zeit</strong> von 13-17 Uhr<br />
betreut. Anfang 1971 kommen Christa Förthmann (Nr.244), Anneliese Fussy (Nr.179), Karin<br />
Langhorst (Nr.174) hinzu.<br />
3.12.1970 Schweres Sturmtief über Norddeutschland!<br />
24.12.1970 Weiße Weihnachten mit viel Schnee.<br />
„Alte Moorhütte“ <strong>Mardorf</strong> Nr.144 (Foto nach 1970 mit der Eiche in der Gaststube / kleines Foto kurz davor)<br />
Nach 1970 <strong>Die</strong> Gaststätte „Seelord“ verbunden mit einem kleinen Campingplatz wird an der Bockelriede 4<br />
gebaut von Helmut Meyer-Weidemann.<br />
1971 <strong>Die</strong> „<strong>Mardorf</strong> Peach & Co., Ltd.” (Weston Shipping Company in London, UK) kauft das erste von 3<br />
Schiffen von der Blue Star Line zum Transport von Mehl und Getreide. Sie<br />
fahren schon nach 1950 unter der abgebildeten Flagge:<br />
Erweiterung des DRK-Heims zu einem Therapiezentrum für die Erholung der<br />
Angehörigen mit ihren Schwerstpflegefällen (insbesondere Mutter-Kind).<br />
Küsterin in <strong>Mardorf</strong> ist Lina Wiebking Nr.40 (bis 1991).<br />
Baubeginn des Feuerwehrgerätehauses an der Schulstraße (Eichendorffstraße 1) und Anschaffung<br />
des ersten TLF 8 / S (Tanklöschfahrzeug Mercedes Benz, Baujahr 1970 - „Schlingmann“) für die<br />
Feuerwehr <strong>Mardorf</strong> (Foto rechts ähnlich).<br />
Sportplatzausbau mit Laufbahn und Sprunggrube.<br />
Erweiterung der Kläranlage <strong>Mardorf</strong> für 1,2 Mio. DM.<br />
Gründung des Yacht- und Regattaclub <strong>Mardorf</strong> (YRCM) in<br />
Lütjen <strong>Mardorf</strong> 5/Uferweg 102 (Steg N29). <strong>Die</strong> Yacht- und<br />
Segelschule <strong>Mardorf</strong> (YSM) wird 1978 eingerichtet.<br />
29.-31.5.1971 (Pfingsten) Schützenkönig ist Wilfried Hüttel (*1948 Nr.66), Kinderkönig Heinfried Röhr (*1954<br />
Nr.37).<br />
20.8.1971 Ingrid Brase (Nr.105 *1940) und Anneliese Fussy (Nr.179 *1936) gründen in der Gaststätte „Dreieck“<br />
mit 19 Frauen und voller Unterstützung des Vorstandes als einer der ersten Vereine im Kreisverband<br />
Neustadt die Damenabteilung des Schützenvereins <strong>Mardorf</strong> <strong>–</strong> ab 1972 auch in schmücken<br />
Uniformen (schwarzer Rock, grüne Jacke mit Trachtenweste und verzierten Schuhen). <strong>Die</strong> Männer<br />
bekommen zum Teil erst nach <strong>1973</strong> neue (Bunge-) Uniformen.<br />
191
Erstes Antreten der neuen Damenabteilung zum Erntefest 1971 (vorerst nur in einheitlicher weißer Bluse)<br />
3.9.1971 Freigabe des Verbindungsstücks Meerstraße (K347) zwischen Buswendeplatz (Alte Moorhütte)<br />
und Abzweig Segelschule (Neue Moorhütte) als sogen. “Meyer-Meier-Straße“ wegen der<br />
maßgeblichen Initiatoren (Landrat Meyer und Oberkreisdirektors Meier).<br />
8.9.1971 Einweihung der 4 Mio. teuren Apartmentanlage (48 Wohnungen) und „Kurhotel“ (Eröffnung<br />
Jan.1972 / 8 Zimmer, Gastronomie, kleines Hallenschwimmbad, Sauna und Kellerbar-Discothek /<br />
Tanzbar „Zum Seelöwen“) am westlichen Beginn der Promenade (Nr.393, Nr.568 ?). Wirt ist bis<br />
1979 Familie Rudolf Mazzurana (*28.7.1932+2005 oo Inge <strong>–</strong> Söhne: Bernd und Frank). Um 1983<br />
betreiben Rudolf oo Gisela Schulz das Hotelcafe „Nordufer“. Um 1990 ist es wieder „Kurhotel“ mit<br />
Griechischem Restaurant (Fotias Apostolu u. Maria Mintsi). Dann übernimmt Familie Ulrich Hermann<br />
(Nr.195) den Betrieb. Beate oo Horst Sobisch führen ihn bis 2004. Am 1.7.2004 eröffnen Rainer oo<br />
Annette Grabe (Steinhude) das „Seehotel“.<br />
Um 1972 Der Gemeinderat <strong>Mardorf</strong> besichtigt das erweiterte Klärwerk:<br />
(Foto unten um 1972 v.l.: W.Struckmann, G.Kuschbert, F.Brase, ?, ?, W.Brase, W.Heidorn / Klärwärter<br />
W.Asche Nr.88)<br />
1972 Verhandlungen für die<br />
weitere Selbständigkeit<br />
<strong>Mardorf</strong>s (und ähnlich<br />
auch für Steinhude) sind<br />
wegen des besonderen<br />
Interesses Hannovers<br />
gescheitert. Dort will<br />
man den Einfluss auf<br />
das Steinhuder Meer mit<br />
seinen beiden Anrainern<br />
als Einzugsbereich in<br />
einem Landkreis rund<br />
um die<br />
Landeshauptstadt<br />
gesichert sehen. <strong>Die</strong><br />
Möglichkeit einer<br />
„Entschuldung<br />
Hannovers durch die Hintertür“ ist zusätzlich verlockend. Das sogenannte „Hannover-Gesetz“ gibt<br />
schließlich nach vielen Widerständen (z. T. mit klügeren und besseren Lösungen) den gesetzlichen<br />
Rahmen vor für die große Gebietsreform von 1974.<br />
Ev.-luth. Pastor für <strong>Mardorf</strong> und Schneeren ist Hans-Otto Gade (*1.6.1947 / 1978 Buxtehude). Er ist<br />
auch Kapellengemeinde-Vorsteher <strong>–</strong> seine Stellvertreterin ist Anneliese Münchow.<br />
<strong>Die</strong> Kläreinleitung von Großenheidorn wird beendet und für 2,2 Mio. DM wird die 35.000 m² große<br />
(2.künstliche) Badeinsel vor Steinhude mit Meersand aufgespült.<br />
<strong>Die</strong> Herren des Schützenvereins gründen offiziell eine Schießgruppe, um an den<br />
Kreisrundenwettkämpfen teilnehmen zu können.<br />
192
1972 Der Gemeinderat beschließt ein offizielles Wappen und bestimmt die Farben von <strong>Mardorf</strong>:<br />
Das offizielle <strong>Mardorf</strong>er Siegel, das Wappen und die Flagge (mit den Farben „Silber, rot und blau“).<br />
Gründung Segelclub <strong>Mardorf</strong> e.V. (SCMa) am Uferweg 128/Ankerweg (Nr.172)<br />
und Bau einer Kran- und Slipanlage am Steg N37. Der Vorläufer des SCMa<br />
bestand schon um 1962 an gleicher Stelle. Auf dem Clubgelände befinden sich<br />
auch eine größere Gastronomie und eine kleine Ferienanlage. 1.Vors. insges.16<br />
Jahre Karl-Heinz Stier (Nr.500). 2010 Friedrich Göing (Hannover / <strong>Mardorf</strong>, Weiße<br />
Riede).<br />
Gründung Segelclub Garbsen (SCG) an der Neuen Moorhütte (Klubhaus<br />
Hubertusstr.16) und 1991 Übernahme der Postboje (mit Auswanderer) auf<br />
Position: 52°29,715’N und 9°22,00’O im Ostenmeer. Vors. Klaus <strong>Die</strong>drichs, Siegfried Kaufmann,<br />
<strong>Die</strong>tmar Liedtke, 2005 Paul Schwefeß (Goslar) bei 100 Mitgliedern.<br />
<strong>Die</strong> Volkstanzgruppe <strong>Mardorf</strong> unter Leitung von Josef Boslar (Nr.109) gründet sich mit 4 Paaren<br />
(Nr.15, Nr.36, Nr.67, Nr.109). Ab <strong>1973</strong> wächst die Zahl auf 12 ( und 13) Paare. Seine erste eigene<br />
Kreation „Freischütz“ wie auch später die „Berliner Drehorgel“ wird getanzt. Bekannt wird die Gruppe<br />
aber mit dem alten Volkstanz „<strong>Mardorf</strong>er Bunten“ und dem legendären „Achttourigen“.<br />
Bildung einer Jagdhornbläser-Gruppe mit W.Brase (Nr.3),H.Koop (Nr.9), H.Struckmann (Nr.30),<br />
W.Nülle (Nr.54), F.Dankenbring (Nr.63), G.Blöthe (Nr.80), W.Priem (Nr.112), W.Vogeler (Nr.126).<br />
Jan.1972 Gründung CDU-Ortsverband <strong>Mardorf</strong> unter Vorsitz von Wilfried Struckmann (Nr.96<br />
*5.6.1940+2009) mit Wilhelm Brase (Nr.3), Otto Brase (Nr.105), Rudi oo Irmgard Hoge (Nr.183) im<br />
Hotel „Zur Reuse“. Der monatliche Beitrag ist mit 5 DM vielen noch zu hoch (Schatzmeisterin Eva-<br />
Maria Kahle, Nr.82). Es bestehen noch enge Kontakte zum bestehenden Ortsverband in Schneeren.<br />
So sind von den 39 Erstmitgliedern 15 aus Schneeren, wo erst nach 1975 ein eigener Ortsverband<br />
gegründet wird. 1974 ist <strong>Mardorf</strong> mit über 60 Mitgliedern stärkster Verband nach Neustadt.<br />
Anfang 1972 Den Vorsitz im SPD-Ortverein<br />
<strong>Mardorf</strong> übernimmt bis 1998<br />
Wilhelm Nortmeier (Nr.90<br />
*18.1.1939).<br />
28.-30.5.1972 (Pfingsten) Schützenkönig ist<br />
Helmut Rusche (*1951 Nr.191),<br />
Kinderkönig Siegfried Meier (*1956<br />
Nr.94 <strong>–</strong> Foto rechts). 3. ist Andreas<br />
Kahle (Nr.82).<br />
3.7.1972 Der Spielmannszug <strong>Mardorf</strong> nimmt<br />
das erste Mal am Ausmarsch des<br />
größten Schützenfestes der Welt in<br />
Hannover teil.<br />
5.9.1972 Im Rahmen der Olympischen<br />
Spiele in München überfallen palästinensische Terroristen die israelische Mannschaft und im<br />
Verlauf der Befreiungsversuche sterben 11 Israelis, 5 Attentäter und ein bayrischer Polizist am<br />
Fliegerhorst Fürstenfeldbruck.<br />
13.11.1972 Orkan „Quimburga“ führt zur Katastrophe in Norddeutschland! Mit Windgeschwindigkeiten bis 200<br />
km/h und einer bis zu 300 km breiten Schneise werden Schäden von 1 Mrd. DM angerichtet und 63<br />
Menschen verlieren ihr Leben.<br />
193
30.12.1972 Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses <strong>Mardorf</strong> mit Aufenthalts- und Übungsraum für die<br />
Kapelle am Schulweg (Eichendorffstraße). Beginn einer noch heute engen Freundschaft zur<br />
Feuerwehr in Eudenbach/Königswinter.<br />
Bis <strong>1973</strong> ist Heinrich Heidorn (*1914 Nr.60) 1.Vors. beim Gesangverein „Liedertafel“.<br />
<strong>1973</strong> Gründung des legendären „<strong>Mardorf</strong>er Frühschoppens“ mit örtlichen „Honoratioren“, u. a. dabei<br />
Aloys Bunge (Nr.211+1993), Egon Franke (BMin, Hannover+1995), Deutscher Wilhelm<br />
(Steinhude+2009), Fritz Brase (Nr.59+1995), Wilhelm Brase (Nr.3), Wilhelm Ideker (Nr.91+1994),<br />
Günter Bühmann (Nr.538+2008), Günter Wichmann (Nr.582+2006). Er trifft sich reihum jeden<br />
Sonntag ab 10 Uhr. Später kommen noch hinzu: Heinr.Blöthe (Nr.80+1999), Otto Brase<br />
(Nr.105+2010), Jupp Boslar (Nr.109), ab 1996 <strong>Die</strong>ter Häseler (StDir. Neustadt) und Helmut<br />
Dankenbring (Nr.23, 47). Motto der Gruppe ist „gemütlich debattieren“ zum Wohle der Allgemeinheit.<br />
2008 hat sich der „Club“ mangels Mitglieder aufgelöst.<br />
(Mdf. Frühschoppen um 1990 beim Brauereibesuch in Stadthagen)<br />
<strong>Mardorf</strong> hat 1.118 Einwohner bei ca. 215 Wohnhäusern im Dorfbereich. <strong>Die</strong> Landwirtschaft ist noch<br />
der bestimmende Wirtschaftszweig mit sehr vielen Vollerwerbsbetrieben und vielen im Nebenerwerb<br />
und über 150 Traktoren.<br />
Zur Versorgung der Bevölkerung gibt es allein im Dorf:<br />
4 Lebensmittelläden 1 Bäckerei 1 Schlachterei 3 Gaststätten (im Ort)<br />
1 Drogerie 1 Tischlerei 1 Wassersportladen 1 Segelmacherei<br />
1 Damenfriseur 1 Schuhgeschäft 1 Textilgeschäft 1 Blumenladen<br />
1 Heißmangelbetrieb 1 Postamt 1 Sparkasse 1 Motormühle<br />
6 Schlossereien bzw. Reparaturwerkstätten 3 Tankstellen 1 Kohlen-/Düngerhandel<br />
Auf dem Steinhuder Meer sind ca. 3.000 Boote (hauptsächlich mit Segel) registriert.<br />
Das Land Niedersachsen erhält die ideelle Hälfte des Steinhuder Meeres vom Land Schaumburg-<br />
Lippe und kauft den Rest vom Fürsten Philipp-Ernst zu Schaumburg-Lippe.<br />
Gründung der „Notgemeinschaft“ Steinhuder Meer durch die WVStM mit dem 1.Vors. Hansgeorg<br />
Oester. 1997 wird sein Nachfolger Carl Riebe. Alle Betroffenen am Meer sind hierin<br />
zusammengefasst.<br />
9.2.<strong>1973</strong> Zusammenschluss der beiden Gesangvereine „Liedertafel und Concordia“ <strong>Mardorf</strong> zum<br />
Männergesangverein „Germania“ <strong>Mardorf</strong>. 1.Vorsitzender wird Heinrich Langhorst (Nr.2)<br />
18.2.<strong>1973</strong> Das Therapiezentrum (DRK-Heim) wird in wesentlich erweiterter Form eröffnet.<br />
194
8.-11.Juni <strong>1973</strong> (Pfingsten) 800 Jahre <strong>Mardorf</strong> (damals noch von 1173 gerechnet) mit 1.Kreisschützenfest:<br />
Landrat Friedrich Meyer (<strong>Mardorf</strong> Nr.23),<br />
Oberkreisdirektor Hans Meier (wohnt in Neustadt<br />
neben der Kreisverwaltung im Schloß) und<br />
Kreisschützen-verbandsvorsitzender Günter<br />
Mollenhauer (Osterwald) am Sonntag im Festzelt.<br />
Erste kleine Chronik (Dannenberg).<br />
8.-11.6.<strong>1973</strong> Das Festzelt muss wegen der enormen<br />
Größe auf der westlich gegenüberliegenden<br />
Wiese (Acker Nr.11) aufgebaut werden. Der eigentliche Festplatz ist aber unter den Eichen.<br />
Schirmherr ist Aloys Bunge (Nr.211).<br />
Am Freitag ab 19.30 Uhr ist (schon in den neuen Uniformen) Kommersabend mit Festessen und<br />
anschließend Tanz. Zu dem außerordentlichen Ereignis hat der Schulleiter Helmut Dannenberg<br />
(Nr.232 / Nr.22) die erste kleine <strong>Mardorf</strong>er Chronik erstellt. Auf 50 Seiten hat er aus den damals<br />
noch vorhandenen umfangreichen alten Akten der Gemeinde <strong>Mardorf</strong> (nach der Gebietsreform von<br />
der Stadt Neustadt leider größtenteils vernichtet) wichtige Ereignisse und Daten zusammengetragen.<br />
Der Samstag beginnt um 12.30 Uhr mit dem Umzug zum Kindschützenfest und dem Kinderkönig<br />
Wilhelm Vogeler (1955 Nr.126). Ab 20 Uhr ist ein großes Konzert der Bundeswehr mit<br />
anschließendem Tanz und Big-Band-Musik. Der Sonntag steht ab 12 Uhr im Zeichen des<br />
Kreisschützenfestes und des großen Umzuges mit weit über 60 Vereinen und mehreren Musikzügen.<br />
Der Montag gehört dann wieder den <strong>Mardorf</strong>ern mit ihrem Schützenfest und dem Rundmarsch zum<br />
Schützenkönig Helmut Nortmeier (*1942 Nr.106). 2.<strong>Die</strong>ter Denker (Nr.74), 3.Wilfried Seeger (Nr.26).<br />
Auch an diesem Tag ist Tanz bis in die Nacht.<br />
Gedenkmünze (Vor- und Rückseite) zum Jubiläum.<br />
An der Rehburger Straße wird ein Gedenkstein enthüllt (auf der westl.<br />
Grünfläche <strong>–</strong> später wird der Stein zum Mummrian an die Rotbuche versetzt).<br />
195
Festzelt auf der Wiese (von Nr.11) gegenüber dem heutigen Festplatz. / <strong>Die</strong> Jagdhornbläser <strong>Mardorf</strong>.<br />
<strong>Die</strong> Damenabteilung des Schützenvereins <strong>Mardorf</strong> und der Spielmannszug <strong>Mardorf</strong>.<br />
Der Schützenverein <strong>Mardorf</strong> und die Feuerwehrkapelle der Freiwilligen Feuerwehr <strong>Mardorf</strong>.<br />
Schützenkönige / Egon Franke<br />
196
Sommer <strong>1973</strong> Weitere Auswertung der alten <strong>Mardorf</strong>er Dorfakten, die teilweise in Rollen und mit Fäden<br />
zusammengebunden die Jahrhunderte überdauert haben. Aufschlussreich sind besonders zwei alte<br />
Dorfbücher, deren handschriftliche Aufzeichnungen bis ins 16.Jhd. (1592) zurückreichen. Auch die<br />
Niederschriften der Lehrer sind erhalten. Je nach Fleiß der Chronisten sind Ereignisse vergangener<br />
<strong>Zeit</strong> lückenlos und ausführlich aufgeschrieben, manchmal fehlen aber auch über Jahrzehnte hinweg<br />
die Eintragungen. Mit der Gebietsreform 1974 verschwinden alle diese „Schätze“ <strong>Mardorf</strong>s für immer<br />
in „Müllcontainern“.<br />
1.8.<strong>1973</strong> Lehrerin in <strong>Mardorf</strong> wird Annemarie Röhl (Nr.232).<br />
6.10.<strong>1973</strong> „Jom-Kippur-Krieg“ (4. Israel.-Arabischer Krieg)<br />
Ende <strong>1973</strong> Im Entwurf zum Bebauungsplan Nr.203 A „Um die Kräheninsel“ (1976-79) sind erste große<br />
touristische Entwicklungen geplant: Direkt auf der Insel ein Aparthotel mit Bootsmarina. Weiter<br />
nördlich an der Verlängerung der „Poggenecke“ ein Hotel. Das Projekt scheitert an fehlenden<br />
Investoren und Naturschutzeinwänden. Danach wird er Bereich westlich der „Roten-Kreuz-Str.“ unter<br />
Naturschutz (24.6.1981 NSG-HA60 / nach 1994 auch FFH) gestellt. Der Bereich Poggenecke bleibt<br />
aber im gültigen B-Plan 203.<br />
Der Plan (Wasserwirtschaftsamt/Meerbach-Oberverband Leese, 16.1.73) zum Ausbau des<br />
Meerbachs als Bootskanal mit Bootsschleppbahn am Abschlusswehr östlich des Heudamms und<br />
am östlichen Rehburger Ortsrand mit einem Anleger scheitert nur am fehlenden Geld.<br />
Um 1974 wird das Ehrenmal für die Opfer der beiden Weltkriege von der Kapelle im Dorf in den Eichenhain<br />
hinterm Dorf versetzt und dabei mit 2 neuen Gedenksteinen für die <strong>Zeit</strong> 1939-1945 ergänzt. Das<br />
„provisorische“ Holzkreuz hat ausgedient.<br />
1974 Der Vorsitz im Kriegerverein <strong>Mardorf</strong> geht vom langjährigen 1.Vors.<br />
Heinrich Förthmann (Nr.12 *1.9.1904) an Rolf Lorisch (Nr.240 / *12.2.1925 /<br />
Schulrat in Neustadt und Sonderschulrektor / Foto unten im Juni 1995). Er<br />
bleibt es bis 1995.<br />
Gründung Kreisverband für Wasserwirtschaft Nienburg/Weser. Zuständig für<br />
Wasserläufe I.Ordnung (Weser, Leine), II.Ordnung (Meerbach, Nordbach,<br />
Südbach), Unterhaltungsverband Meerbach-Führse (Mitglied wird die Stadt<br />
Neustadt, die Grundeigentümer im Rehbúrger Feld und Barloh. Für Wasserläufe III.Ordnung<br />
(sonstige Zu- und Abflüsse: <strong>Mardorf</strong>er Dorfgraben, Kreuzholzmoorgraben, Schäfergraben,<br />
Bannseegraben, Hochmoorgraben) ist zunächst noch der Wasser- und Bodenverband zuständig.<br />
2.1.1974 Michael Baldauf übernimmt den Vorsitz (bis 1985) im Fremdenverkehrsverein <strong>Mardorf</strong>. M.Baldauf<br />
(*14.3.1918 München / Offizier, 5 Jahre russische Kriegsgefangenschaft /<br />
Bauingenieur und Unternehmensberater / oo Ursula <strong>–</strong> 3 Kinder) ist seit<br />
1963 in der CDU und vom 20.4.1971 bis 20.6.1986 im Niedersächsischen<br />
Landtag in Hannover. 1972-1974 im Kreistag Neustadt a. Rbge. 1976<br />
holt er Franz-Josef Strauß nach Eilvese zu einem spektakulären Zelt-<br />
Auftritt vor tausenden Zuhörern. Ab 1981 ist er stellv. Bürgermeister in<br />
Neustadt. Er bewirkt auch den rasanten Anstieg der <strong>Mardorf</strong>er CDU auf<br />
über 60 Mitglieder. Am 23.4.1985 wird er Ehrenvorsitzender des<br />
Verkehrsvereins <strong>Mardorf</strong>.<br />
Beliebte Jagdvögel in der <strong>Mardorf</strong>er Gemarkung in den 1970ern: Graugans <strong>–</strong> Auerhahn <strong>–</strong> Fasan <strong>–</strong> Rebhuhn <strong>–</strong> Löffelente<br />
197
Häufig vorkommende Vogelarten in der Gemarkung <strong>Mardorf</strong>: (in den 1970er Jahren)<br />
Rotmilan <strong>–</strong> Turmfalke <strong>–</strong> Bartkauz <strong>–</strong> Schleiereule <strong>–</strong> Rabe <strong>–</strong> Elster <strong>–</strong> Eichelhäher <strong>–</strong> Buntspecht<br />
Fischadler <strong>–</strong> Teichrohrsänger füttert Kuckuck <strong>–</strong> Wasserralle <strong>–</strong> Uferschnepfe <strong>–</strong> Kleiber <strong>–</strong> Höckerschwan <strong>–</strong> Uhu<br />
Mitte der 1970er Jahre<br />
Spaß gehört zum Schützenfest und Erntefest in <strong>Mardorf</strong> immer dazu.<br />
Gerne verkleidet man sich, manchmal sogar schon vor dem Rundmarsch.<br />
(Rechtes Foto aus 1984)<br />
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Der Landkreis Neustadt a. Rbge. bis März 1974 (in beige).<br />
Grellgelbe Gemarkung zeigt die Gemarkung der Gemeinde <strong>Mardorf</strong>. Hellblau ist der ehemalige Bereich des<br />
Landkreises Schaumburg-Lippe am Steinhuder Meer (Großenheidorn, Steinhude und Hagenburg, Altenhagen).<br />
Östlich davon ist der Landkreis Grafschaft Schaumburg (Sachsenhagen). Dunkelgrau ist der westliche Zipfel der<br />
Stadt Hannover (Marienwerder) und hellgrau der ehemalige Landkreis Hannover nördlich (Heitlingen, Engelbostel)<br />
und südlich (Seelze) von Hannover. Hellgrün ist der ehem. Landkreis Burgdorf (Resse, Heitlingen). Westlich grenzt<br />
der Kreis Nienburg (Rehburg, Brokeloh, Husum) und nördlich der Kreis Fallingbostel (Norddrebber, Schwarmstedt)<br />
an.<br />
199