401005 Leitbild 1 Kern.v5 - Evangelisches Diakoniewerk ...

Die Menschen, die wir begleiten
Aus theologisch-ethischer Sicht gibt es keine wertmäßige
Über- oder Unterordnung von Individuum und
Gesellschaft. Der Widerspruch zwischen den Interessen
der Gesellschaft und denen des einzelnen Menschen
muss ausgeglichen werden, das ist die Aufgabe von
Sozialpolitik und Diakonie. Allerdings ist festzuhalten,
dass aus christlich-ethischer Sicht der schwache und
in seinen Rechten bedrohte Mensch in besonderer Weise
zu schützen ist. Damit wird einem Verständnis von
Gerechtigkeit Geltung verschafft, das wir im Verhalten
Jesu an vielen Stellen im Neuen Testament erkennen
können.
In unserer Gesellschaft sind die Interessen der Mehrheit
und der Starken im Übergewicht, gegen die sich der
einzelne Mensch kaum durchsetzen kann; dies umso
weniger, je hilfsbedürftiger er ist und je weniger Nutzen
er für die Gesellschaft noch zu erbringen scheint.
Daher ist es hervorragende Aufgabe der Diakonie, den
einzelnen Menschen gegenüber den Interessen starker
und mächtiger Gesellschaftssysteme zu stützen und
seiner Hilfsbedürftigkeit auch im Sinne der Menschenrechte
entgegenzukommen. Diese Grundhaltung deckt
sich mit den Grundaussagen vom Menschen als
Geschöpf Gottes (Altes Testament, Schöpfungsberichte),
die davon ausgehen, dass der einzelne Mensch als Ebenbild
Gottes einen Wert an sich hat.
Menschen, die im Diakoniewerk Hilfe suchen oder die
sich den Einrichtungen des Diakoniewerkes anvertrauen,
suchen in diesen Einrichtungen Hilfe und Unterstützung,
aber auch Trost und eine ganzheitliche Begleitung im
Sinne von Seelsorge.
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