Vorhang auf! Weiter geht's! - Stadt Heidenheim
Vorhang auf! Weiter geht's! - Stadt Heidenheim
Vorhang auf! Weiter geht's! - Stadt Heidenheim
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Unsere<br />
Voithsiedlung<br />
10 7<br />
Voithsiedlung<br />
Modellvorhaben „Fit für die Ausbildung“<br />
Rückschau <strong>auf</strong> das vergange Schuljahr<br />
Seit November 2008 läuft das<br />
Modellvorhaben „Aus der Schule-<br />
fit für die Ausbildung“ an der<br />
Friedrich-Voith-Schule. Somit<br />
lohnt es sich, einen Blick zurück<br />
<strong>auf</strong> das vergangene Schuljahr<br />
2008/2009 zu werfen und eine erste<br />
Zwischenbilanz zu ziehen.<br />
Für nahezu die Hälfte der<br />
Schüler der 9. Klasse war dies das<br />
letzte Schuljahr an der Friedrich-<br />
Voith-Schule. Viele dieser<br />
Schüler wussten schon zu Beginn<br />
des Schuljahres, welchen Weg sie<br />
nach dem Hauptschulabschluss<br />
einschlagen werden. Die zweijährige<br />
Ausbildung an den Berufsfachschulen<br />
und der 10.<br />
Klasse der Werkrealschule an<br />
der Friedrich-Voith-Schule ist<br />
für viele sehr attraktiv. Das liegt<br />
zum einen daran, dass die Eltern<br />
der Schüler ihre Kinder dazu<br />
motiviert haben, sich weiterhin<br />
um einen schulischen Weg zu<br />
bemühen. Zum anderen wird die<br />
räumliche Nähe der Werkrealschule<br />
zur Friedrich-Voith-Schule<br />
häufig als Vorteil empfunden.<br />
Von 18 Schülern der Klasse 9<br />
werden im kommenden Schuljahr<br />
14 eine weiterführende<br />
zweijährige Berufsfachschule<br />
oder die 10. Klasse der Friedrich-<br />
Voith-Schule besuchen. Die<br />
restlichen 4 Schüler warten noch<br />
<strong>auf</strong> eine Zusage für einen Ausbildungsplatz<br />
oder bewerben sich<br />
Spaziergang:<br />
Alte Dame und ihr Weg<br />
Man muß sich schon <strong>auf</strong>raffen<br />
zum regelmäßigen Rausgehen<br />
an die frische Luft, aber<br />
mein Spazierweg mit seinen<br />
kleinen Steigungen, den schönen<br />
Aussichten, den Ruhebän-<br />
ken lädt immer ein zum Gehen,<br />
zum Schauen und zum Verweilen.<br />
Man ist nicht allein. Man<br />
kennt sich, man trifft sich.<br />
Da ist zum Beispiel die Reviera<br />
mit den knorpelichen Kiefern<br />
und dem Gedenkstein für<br />
die ermordeten russischen<br />
Kriegsgefangenen, den ein älterer<br />
Herr aus der Uhlandstraße<br />
pflegt. Diese vorher jahrelang<br />
vergessene Stätte ist nun der Jahreszeit<br />
gemäß bepflanzt. Der<br />
Bewuchs aus Buschwerk und<br />
Gras ist zurückgeschnitten, die<br />
Schrift <strong>auf</strong> dem Gedenkstein ist<br />
wieder erkennbar.<br />
Für Abwechslung ist gesorgt,<br />
wenn der Schäfer Fiedler aus<br />
Bolheim seine Herde von 40 bis<br />
50 Schafen und Ziegen <strong>auf</strong> Kugelswiese<br />
weiden läßt. Ruckzuck<br />
ist der Bereich abgegrast<br />
und beim Umsetzen ergibt sich<br />
schon mal die Möglichkeit, mit<br />
dem Schäfer über die Tiere, über<br />
das Wetter und über die Umwelt<br />
zu reden. Worüber er sich fürchterlich<br />
<strong>auf</strong>regen kann, ist das Zufüttern<br />
der Herde durch Spaziergänger.<br />
Es wird immer schwieriger,<br />
den Gehweg zu benutzen. Das<br />
Buschwerk behindert, Regen<br />
weiterhin um einen solchen.<br />
Zielgruppe des Modellvorhabens<br />
sind auch die Schüler der Klasse 8.<br />
Diese haben im L<strong>auf</strong>e des vergangenen<br />
Schuljahres einen<br />
Überblick über mögliche Ausbildungsberufe<br />
bekommen und wissen<br />
jetzt, wie ein Bewerbungsschreiben<br />
und Lebensl<strong>auf</strong> erstellt<br />
wird. Ziel ist, dass alle Schüler der<br />
zukünftigen 9. Klasse möglichst<br />
frühzeitig wissen, wie es schulisch<br />
und beruflich nach dem Hauptschulabschluss<br />
weitergeht.<br />
Viele namhafte Firmen des<br />
Landkreises <strong>Heidenheim</strong> beginnen<br />
bereits im Sommer 2009 mit<br />
dem Bewerbungsverfahren für<br />
die Ausbildungsplätze im Jahr<br />
hat Rillen entstehen lassen, Sitzbänke<br />
sind überwuchert und vor<br />
und hinter dem Jonasfelsen<br />
bricht die seitliche Wegbefestigung<br />
weg.<br />
Ein Sonnenplatz ist diese Ruhebank<br />
zwischen Kugels- und<br />
Heckenwiese oberhalb einer<br />
ehemaligen Gärtnerei. Der<br />
Blick zur Walter-Wolf-Straße<br />
mit den deplazierten Betonklötzen<br />
ist nicht der feinste, trotzdem<br />
lohnt es sich, hier zu verweilen,<br />
denn die nächste benutzbare<br />
Sitzbank ist weit.<br />
Kühler ist der Schattenweg<br />
am Rande von Hansegisreute<br />
bis unterhalb der Rodelbahn.<br />
Luftiger wäre es dann wieder <strong>auf</strong><br />
dem Himmel- und Höll-Weg<br />
und Siechenbergweg. Panoramasicht<br />
vom höchsten Punkt<br />
meines Spazierweges. Über das<br />
Jungholz hinweg ist der Blick<br />
frei in Richtung Süden und sollte<br />
die Wetterlage es zu lassen, dann<br />
ist die Alpenkette sichtbar.<br />
Ach, ja, unser Waldbolzplatz<br />
an der Rodelbahn: Wo sind sie<br />
geblieben, die Fußballer mit<br />
ihren Waldkickerturnieren?<br />
Drei Kilometer lang mein<br />
Spazierweg und nach mehr als<br />
einer Stunde schmeckt der Kaffee<br />
umso besser. Paul Reimann<br />
2010. Bewerbungsfrist ist häufig<br />
am 30. September.<br />
Darum müssen die Abgangsschüler<br />
des kommenden Jahres<br />
ihre Bewerbungsmappen termingerecht<br />
vervollständigen und an<br />
die jeweiligen Arbeitgeber<br />
schicken, wenn sie dort eine realistische<br />
Chance <strong>auf</strong> einen Ausbildungsplatz<br />
haben möchten.<br />
Aus diesem Grund müssen sie<br />
sich gemeinsam mit ihren Eltern<br />
in ihren Sommerferien ebenfalls<br />
intensiver mit der Berufswahl<br />
auseinandersetzen.<br />
<strong>Weiter</strong>e Bewerbungsschreiben<br />
werden dann von Herbst 2009<br />
bis in den Sommer 2010 hinein erforderlich<br />
sein, wenn kleinere Be-<br />
triebe ihre Ausbildungsplätze<br />
ausschreiben. Während dieser<br />
Zeit werden Schüler und Eltern<br />
weiterhin intensiv durch den Leiter<br />
des Modellvorhabens „Aus<br />
der Schule – fit für die Ausbildung“,<br />
den Sozialpädagogen<br />
(BA) Florian Kurch, beraten und<br />
begleitet. Dazu steht dieser<br />
während der üblichen Öffnungszeiten<br />
der Schule dort zur Verfügung.<br />
Das Modellvorhaben ist Bestandteil<br />
des Projektes „Soziale<br />
<strong>Stadt</strong> Voithsiedlung“ und läuft in<br />
Trägerschaft des Hauses der Familie.<br />
Es wird aus Mitteln des<br />
Wirtschaftsministeriums und der<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Heidenheim</strong> finanziert.<br />
An der Friedrich-Voith-Schule:<br />
„Jugend und Recht“<br />
Das Projekt „Jugend und<br />
Recht“ gibt es nunmehr seit 10<br />
Jahren. In diesem Jahr durfte<br />
auch wieder einmal eine Klasse<br />
der Friedrich-Voith-Schule teilnehmen.<br />
Die Wartezeiten sind<br />
manchmal sehr lang.<br />
Das Ziel dieses Projektes ist<br />
es, dass die Jugendlichen erfahren,<br />
was alles <strong>auf</strong> sie zukommt,<br />
wenn sie eine Straftat begehen.<br />
In diesem Fall wurde <strong>auf</strong> dem<br />
Schulhof der Friedrich-Voith-<br />
Schule ein schwerer Raubüberfall<br />
nachgespielt. Der Polizeibeamte<br />
Herr Fritz ist der<br />
Organisator und war natürlich<br />
auch als „Zeuge“ anwesend.<br />
Damit die Szene <strong>auf</strong> dem<br />
Schulhof auch echt wirkt, hat er<br />
eigens dafür eine Schreckschusspistole<br />
mitgebracht. Nach dieser<br />
Tat beginnt das eigentliche Projekt.<br />
Die Polizei ermittelt und<br />
verhört die Täter, aber auch das<br />
Opfer. Dazu waren alle Schüler<br />
<strong>auf</strong> dem Polizeipräsidium in <strong>Heidenheim</strong>.<br />
Dort konnten sie bei<br />
den Verhören anwesend sein und<br />
durften sogar sehen, wie mutmaßliche<br />
Verbrecher erkennungsdienstlich<br />
behandelt werden.<br />
Die Unterlagen der Verhöre<br />
sind dann der Staatsanwaltschaft<br />
Ellwangen zugegangen, die sich<br />
unseres Falles angenommen hat.<br />
Der Oberstaatsanwalt hat es sich<br />
nicht nehmen lassen, die Klasse<br />
im Unterricht zu besuchen und<br />
die Anklageschrift zu verlesen.<br />
Ein weiterer Gast war Jugendrichter<br />
Pfrommer vom <strong>Heidenheim</strong>er<br />
Amtsgericht. Er stellte<br />
sich ebenfalls den Fragen der Jugendlichen<br />
und hatte die Ladungen<br />
zur Gerichtsverhandlung dabei.<br />
Der Höhepunkt dieses<br />
Projekts war die Hauptverhandlung<br />
im Amtsgericht <strong>Heidenheim</strong>.<br />
Zwei Stunden lang wurden<br />
Zeugen gehört, die Täter und das<br />
Opfer befragt bis schließlich der<br />
Jugendrichter mit seinen beiden<br />
Schöffen ein Urteil gefällt hat.<br />
Die beiden Angeklagten wurden<br />
zu 18 Monaten Freiheitsstrafe<br />
<strong>auf</strong> Bewährung verurteilt.<br />
Mit dem Besuch der Jugendarrestanstalt<br />
in Göppingen endete<br />
dieses spannende Projekt.<br />
Ein herzliches Dankeschön<br />
geht an alle, die an diesem Projekt<br />
beteiligt waren. Die Jugendlichen<br />
waren interessiert und erhielten<br />
Einblicke in die Arbeit<br />
von Polizei und Staatsanwaltschaft.<br />
Am Ende waren sich alle<br />
einig, dass sie nie straffällig werden<br />
möchten.<br />
Heilkräuter:<br />
Der Wermut<br />
Heilkräuter:<br />
Die Blutwurz<br />
Die Blutwurz (Tormentill)<br />
zählt zur Gattung der Fingerkräuter<br />
und zur Familie der<br />
Rosengewächse. Der Name<br />
Blutwurz bezieht sich wahrscheinlich<br />
<strong>auf</strong> die blutrote Farbe,<br />
die beim Durchschneiden<br />
des Wurzelstocks <strong>auf</strong>tritt.<br />
Die Blutwurz gedeiht <strong>auf</strong><br />
mageren Wiesen und an Waldrändern<br />
und ist in ganz Europa<br />
beheimatet. Innerlich wird sie<br />
hauptsächlich als Mittel gegen<br />
Durchfall verwendet, äußerlich<br />
wird sie als Gurgelwasser bei<br />
Halsschmerzen oder Zahnfleischentzündungen<br />
eingesetzt.<br />
Heilkräuter:<br />
Der Thymian<br />
Allheilmittel<br />
in der Hausapotheke<br />
Der Wermut (Aretemisia<br />
absinthium) ist in den südlichen<br />
Ländern Europas heimisch,<br />
kommt bei uns oft wild<br />
in der Nähe von Ruinen vor.<br />
Er wird häufig aber auch wegen<br />
seiner vielen Wirkstoffe<br />
angebaut. Auf Grund des Bitterstoffgehaltes<br />
und des ätherischen<br />
Öles regt der Wermut<br />
in kleinen Dosen die Absonderung<br />
der Speicheldrüsen,<br />
Magen-Darm-Drüsen, der<br />
Leber, der Gallenblase und<br />
der Bauchspeicheldrüse an<br />
und beschleunigt die Bewegung<br />
des Magens und des Darmes.<br />
Die schon lange bekannte<br />
kreisl<strong>auf</strong>verbessernde und<br />
blutbildende Wirkung kommt<br />
wahrscheinlich über eine Hor-<br />
…heilt Magen und<br />
Darmkatarrh<br />
Unsere<br />
mondrüse, die Nebenniere, zustande.<br />
Man kann diese Wirkung<br />
bei Schwächezuständen nach<br />
Infektionskrankheiten, Wasseransammlungen<br />
und Stoffwechselstörungen<br />
wie Fettsucht,<br />
Rheumatismus, Gicht und<br />
Zucker in die sonstige Behandlung<br />
einbeziehen.<br />
Es muss jedoch ausdrücklich<br />
vor der Anwendung größerer<br />
Mengen und vor einem Dauergebrauch<br />
gewarnt werden, da<br />
bei großen Dosen die heilende<br />
Wirkung in eine schädliche<br />
umschlägt (Schwindel, Kopfschmerzen,Empfindungslosigkeit,<br />
Krämpfe und Bewusstlosigkeit).<br />
Daher sollte die<br />
Verwendung nicht ohne ärztliche<br />
Aufsicht stattfinden.<br />
Gerda Heilder-Rabus<br />
Die Heimat des Thymians ist<br />
in den Mittelmeerländern zu suchen.<br />
Meistens wird er bei uns in<br />
Gärten angebaut. Das in Wasser<br />
schwer lösliche Thymol besitzt<br />
eine stark desinfizierende Kraft.<br />
Es entfaltet im Thymian daher<br />
seine Wirksamkeit besonders<br />
bei infektiösen Prozessen im<br />
Magen-Darm-Kanal, in der Lunge<br />
und den Harnwegen. Thymian<br />
ist als Heilpflanze zu empfehlen<br />
bei akuten fieberhaften<br />
Erkrankungen der Luftröhre<br />
(Bronchitis), der Lunge (peribronchitische<br />
Pneumonie, Bronchiektasen,<br />
Keuchhusten) bei infektiösen<br />
Prozessen in der Niere<br />
und dem Nierenbecken und bei<br />
infektiösen Magen-Darm-Erkrankungen,<br />
aber auch bei<br />
Wurmerkrankungen. Bei rheumatischen<br />
Beschwerden sind<br />
Einreibungen mit Thymianöl<br />
ebenfalls gut wirksam.<br />
Sonett<br />
über Algerien<br />
Wilde Tiere.<br />
Riesige Landflächen,<br />
gefüllt mit Wärme und Sand,<br />
Zeit wird zu Tand.<br />
(Nordafrika)<br />
Das Barometer klettert Stück um Stück,<br />
bald sind’s fast fünfzig Grad.<br />
Ein Tuareg* reitet <strong>auf</strong> seinem feurigen Araber<br />
über die Dünen der Sonne entgegen.<br />
Am Strand feiner Sand.<br />
Sanfte Wellen,<br />
die an das Ufer lecken.<br />
Kreischende Kinder,<br />
die voller Freude<br />
in das kühle Nass entschwinden.<br />
Isabelle A. Bouchareb<br />
*Stamm, der in der Sahara lebt.<br />
Die junge Dichterin Isabelle A. Bouchareb.