Strategische Führung und Strategieumsetzung - Prof. Dr. Bernd ...
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Strategieprozess<br />
11<br />
<strong>Strategische</strong> <strong>Führung</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Strategieumsetzung</strong><br />
© 2007 <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> Venohr<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> Venohr<br />
Berlin, Januar 2008
Agenda<br />
Gr<strong>und</strong>lagen des strategischen Managements<br />
1<br />
2<br />
3<br />
© 2007 <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> Venohr<br />
Überblick Kurs <strong>und</strong> Einführung in Strategie-Konzept<br />
Economics of Strategy<br />
Shareholder Value<br />
Geschäftsfeldstrategie<br />
4<br />
5<br />
6<br />
Umweltanalyse<br />
Unternehmensanalyse<br />
Wettbewerbsstrategien<br />
Unternehmensstrategie<br />
7<br />
8<br />
9<br />
Strategieprozess<br />
10<br />
11<br />
Diversifikation<br />
Mergers & Acquisitions<br />
Globale Strategien<br />
Organisationsstruktur <strong>und</strong> strategische Planung<br />
<strong>Strategische</strong> <strong>Führung</strong> <strong>und</strong> <strong>Strategieumsetzung</strong><br />
2
Warum scheitern Strategien?<br />
<strong>Strategieumsetzung</strong> als „Knackpunkt“<br />
Die These: Die meisten Unternehmen scheitern bei der <strong>Strategieumsetzung</strong>: „Einige waren<br />
sehr erfolgreich, einige totale Flops. Die Mehrheit liegt irgendwo in der Mitte, allerdings eher<br />
im Bereich der Misserfolge (John Kotter, Harvard Business School; Auswertung von über<br />
150 Projekten)<br />
© 2007 <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> Venohr<br />
Handwerkliche Fehler in der<br />
Projektorganisation <strong>und</strong> im<br />
Strategiecontrolling<br />
Die Strategie fließt nicht in die<br />
Finanzplanung <strong>und</strong><br />
Ressourcenzuteilung ein<br />
Die Strategie wird nicht mit den<br />
Zielvorgaben der Mitarbeiter<br />
verknüpft<br />
Die meisten<br />
Scheiterungsgründe<br />
sind<br />
interner Natur*<br />
Die Strategie wird zu starr<br />
umgesetzt <strong>und</strong> geht nach<br />
Veränderungen bei Markt <strong>und</strong><br />
Wettbewerb an der Realität vorbei<br />
Die <strong>Führung</strong>skräfte sind sich nicht<br />
einig, welches die Erfolgsfaktoren<br />
eines Unternehmens sind <strong>und</strong> sein<br />
werden<br />
Die Strategie bleibt im<br />
„Unverbindlichen“ <strong>und</strong> es ist nicht<br />
klar, was umzusetzen ist<br />
Mitarbeiter kennen oder<br />
verstehen die Strategie nicht<br />
oder sie können sich nicht mit<br />
ihr identifizieren<br />
* Zum anderen gibt es unternehmensexterne Gründe: ein<br />
Zurückbleiben im Wettbew erb, da andere besser w aren<br />
oder starke Trendbrüche (Diskontinuitäten) im Umfeld<br />
3
Die 6 einfachen Fragen der <strong>Strategieumsetzung</strong><br />
<strong>und</strong> die entscheidenden Stellhebel<br />
Personal/<br />
Kompetenzen<br />
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Organisationsstruktur<br />
Strategiekommunikation<br />
Anreizsysteme<br />
Projektorganisation<br />
Steuerung/<br />
Controlling<br />
4
Die alles entscheidenden „weichen“ Faktoren liegen<br />
hinter den „harten“ Stellhebeln <strong>und</strong> sind nur sehr schwer<br />
direkt zu beeinflussen<br />
� „Kulturkompatibilität der Strategie“<br />
- Rolle der Kultur (Werte- <strong>und</strong> Normensystem eines Unternehmens), die<br />
sich in typischen Verhaltensweisen zeigt <strong>und</strong> Verhalten <strong>und</strong> Umgang<br />
prägt, wird für die Umsetzung häufig unterschätzt<br />
- Neue Strategien erfordern häufig die Schaffung einer neuen Kultur, die<br />
sich in aller Regel nur schwer <strong>und</strong> nur langsam ändern lässt<br />
� Verhaltensänderungen als Hauptherausforderung: Die Umsetzung war<br />
erst dann erfolgreich, wenn die <strong>Führung</strong>skräfte <strong>und</strong> Mitarbeiter im<br />
Tagesgeschäft anders (= im Sinne der neuen Strategie) handeln<br />
(Verhaltensänderung)<br />
� Zahlreiche „Spannungsfelder“ müssen optimal gemanagt werden<br />
- Spannung zwischen „Vision“ („Wer wir sein wollen“) <strong>und</strong> „Wirklichkeit“<br />
(„Was <strong>und</strong> wer wir derzeit sind“): Die Kluft darf nicht zu groß sein<br />
- Umfang <strong>und</strong> Zeittaktung der Veränderungen: Nicht zu viel/zu schnell; Nicht<br />
zu wenig/zu langsam<br />
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5
Strategiekommunikation: Gr<strong>und</strong>sätze<br />
� Typischer Fehler: Mitarbeiter werden gar nicht oder (Strategie als<br />
„geheime Kommandosache“) zu spät <strong>und</strong> ungenau über die<br />
Resultate des Strategieprozesses informiert<br />
� Neue Strategie kann aber nur erfolgreich sein, wenn sie von allen<br />
Mitarbeitern verstanden <strong>und</strong> als Leitidee für ihr handeln im Sinne<br />
der Unternehmensziele akzeptiert wird<br />
� Durchdachte Kommunikationsstrategie entscheidend<br />
- Festlegung der Personenkreise <strong>und</strong> Funktionen, die für die<br />
Umsetzung entscheidend sind: Wer sind die Hauptzielgruppen,<br />
Nebenempfänger <strong>und</strong> Meinungsbildner?<br />
Auf welchem Wissensstand befinden sie sich? Was bewegt sie<br />
Moment? Wie können Sie motiviert werden, die <strong>Strategieumsetzung</strong><br />
zu unterstützen?<br />
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6
Personal <strong>und</strong> Kompetenzen: Gr<strong>und</strong>sätze<br />
� Top-Priorität richtige Besetzung der <strong>Führung</strong>spositionen:<br />
- Einschwörung der unterstellten Mitarbeiter auf die Ziele (Lähmschicht oder<br />
Champion?)<br />
- Entscheidender Einfluss auf Auswahl <strong>und</strong> Entwicklung der unterstellten<br />
Mitarbeiter<br />
� Zweitwichtigste Gruppe sind die Mitarbeiter in Schlüsselbereichen<br />
(Kernkompetenzen des Unternehmens)<br />
- Leistungsträger mit Fachwissen/Erfahrungen/Willen zur Innovation<br />
- Nach Industrie unterschiedlich: In Pharma z.B. Entwickler; in der<br />
Konsumgüterindustrie Produkt-Manager <strong>und</strong> Key Account- Manager<br />
� Herkömmliche Personalbeurteilungssysteme zur Einschätzung meist überfordert<br />
- Unterscheiden nicht klar genug in kritische <strong>und</strong> weniger kritische Funktionen<br />
- Fähigkeiten <strong>und</strong> Motivation der Mitarbeiter werden nicht zuverlässig<br />
abgebildet<br />
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7
Personal <strong>und</strong> Kompetenzen: Instrumente, Methoden,<br />
Verfahren<br />
Beispiel Lückenanalyse als wichtiges Diagnoseinstrument<br />
1 Welche sind die<br />
wichtigsten Stellen?<br />
2 Welches sind die besten<br />
Mitarbeiter im<br />
Unternehmen?<br />
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Priorisierung<br />
der wichtigsten<br />
Stellen<br />
Klassifizierung<br />
der Mitarbeiter<br />
Potenzial<br />
Leistung<br />
Rating jeder Stelle<br />
• Sehr wichtig<br />
• Wichtig<br />
• Weniger wichtig<br />
Rating der<br />
Mitarbeiter<br />
• Leistungsträger<br />
• Gute Mitarbeiter<br />
• Schwache Mitarbeiter<br />
3 Sind die Leistungsträger<br />
an den wichtigsten<br />
Stellen?<br />
Analyse des<br />
„Fit“ zwischen<br />
Stellenanfor-<br />
derung <strong>und</strong><br />
Eignung des<br />
Mitarbeiters<br />
Aufzeigen von<br />
Lücken<br />
Keine Leistungsträger<br />
für wichtigste<br />
Stellen<br />
� Mitarbeiter<br />
suchen (extern)<br />
� Mitarbeiter<br />
fördern (intern)<br />
8
Organisationsstruktur: Gr<strong>und</strong>sätze<br />
� Organisation als Mittel der Strategie („Structure follows strategy“) : Gelingt es,<br />
durch bestimmte Regeln, die Energien der Mitarbeiter in die richtige Richtung zu lenken<br />
� Gr<strong>und</strong>anforderungen<br />
- einfache <strong>und</strong> klar strukturierte Verantwortungsbereiche<br />
- Ausrichtung an den geschäftsspezifischen Engpässen als Hauptordnungskriterium:<br />
I.d.R. dominieren die K<strong>und</strong>enbeziehungen<br />
- Klare, aber flexible Berichtswege; mehrdimensionale Zuordnungen möglich<br />
(Netzwerkgedanke)<br />
� Nicht nur neue Organigramme wichtig, sondern neue Regeln<br />
- Veränderten Teilaufgaben jedes Einzelnen klar <strong>und</strong> sichergestellt, dass die<br />
Beteiligten erfolgsorientiert zusammenarbeiten können?<br />
- Welche neuen Aufgaben werden notwendig? Welche Aufgaben fallen weg oder<br />
können durch Externe erledigt werden?<br />
- Welche neuen Spielregeln sind erforderlich? Welche Entscheidungsfreiheiten sollen<br />
die einzelnen Einheiten haben, um unternehmerisch, aber im Sinne des<br />
Gesamtunternehmens zu handeln?<br />
- Wie verändern sich die Rollen <strong>und</strong> Stellenbeschreibungen?<br />
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Anreizsysteme: Gr<strong>und</strong>sätze<br />
� Einstellung <strong>und</strong> Motivation der Mitarbeiter durch Bewertungs- <strong>und</strong><br />
Entlohnungssysteme beeinflussbar: Ist klar, welche Ziele sie<br />
erreichen sollen <strong>und</strong> was für die Mitarbeiter dabei herauskommt?<br />
� Wertorientierte Anreizsysteme<br />
- Erfolgreiche <strong>Strategieumsetzung</strong> drückt sich in einer Wertsteigerung<br />
aus<br />
- Messung aller Bereich an ihren Beiträgen zur<br />
Unternehmenswertentwicklung: Unternehmenswachstum,<br />
Kostensenkung, Verminderung Kapitaleinsatz etc.<br />
- Vielzahl von wertorientierten Anreizsystemen zur möglichst<br />
gerechten Kopplung von Unternehmenswertsteigerung <strong>und</strong><br />
individueller Einkommensentwicklung: z.B. Optionsmodelle / direkter<br />
Erwerb von Aktien; variable Vergütungssysteme mit Kopplung der<br />
Kompensation an das erwirtschaftete Betriebsergebnis<br />
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10
Projektorganisation: Gr<strong>und</strong>sätze<br />
� <strong>Strategieumsetzung</strong> als Portfolio von Projekten<br />
- Herunterbrechen der strategischen Stoßrichtung in präzise Aktions- <strong>und</strong><br />
Zeitpläne mit Verantwortlichen („Wer macht was – mit wem – wann – wo“?)<br />
- Aufsetzen einer Projektorganisation mit einem verantwortlichen<br />
Projektleiter <strong>und</strong> klaren Spielregeln (Projektteam, Steuerungsausschuss,<br />
Projektauftrag, Startpunkt/Zwischenziele/Endpunkt, Rahmenbedingungen,<br />
Ressourcen, laufender Soll-Ist-Vergleich)<br />
� Regelmässige Erfolgskontrolle der getroffenen Entscheidungen<br />
- Bei Erreichen bestimmter Etappenziele („Meilensteine“) wird über die<br />
nächsten Schritte entscheiden<br />
- Laufende Beobachtungen der Wettbewerber <strong>und</strong> ihre Reaktionen auf die<br />
Strategie sowie der Annahmen über die Umweltentwicklung<br />
� „Langer Atem“, um die Veränderung über längere Zeit sicherzustellen :<br />
0.5/2/5-Regel<br />
- Strategie kann innerhalb von 3-6 Monaten erarbeitet werden<br />
- Vollständige Umstellung von Organisation/Mitarbeitern/Systemen :1-2<br />
Jahre dauern<br />
- Verankerung neue Kultur im gesamten Unternehme: 3-5 Jahre<br />
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Steuerung <strong>und</strong> Controlling der <strong>Strategieumsetzung</strong>:<br />
Das Instrument der Balanced Scorecard als Bindeglied<br />
zwischen strategischer Planung <strong>und</strong> Umsetzung<br />
Was müssen w ir für<br />
unsere K<strong>und</strong>en leisten,<br />
um meßbar zu<br />
deren Erfolg beizutragen?<br />
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K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Märkte<br />
Strat.<br />
Ziele<br />
Messgrößen<br />
Welche finanz. Ziele<br />
Finanzen/Ergebnisbeitrag<br />
müssen w ir uns setzen,<br />
um zufriedenstellend<br />
Strat MessZiel- zu den w irtschaftlichen<br />
Ziel größenw erte<br />
Zielen beizutragen?<br />
Maßnahmen<br />
Zielw<br />
erte<br />
Maßnahmen<br />
Wie können w ir die<br />
Entw icklungs- <strong>und</strong><br />
Wandlungsfähigkeit<br />
unserer Mitarbeiter<br />
verbessern, um<br />
unsere Ziele zu erreichen?<br />
Quelle: Kaplan/Norton in: Harvard Businessmanager 5/98<br />
Vision <strong>und</strong><br />
Ziele<br />
Mitarbeiter, Potentiale,<br />
Innovation<br />
Stra.<br />
Ziele<br />
Was müssen w ir bei<br />
Leistungen <strong>und</strong> Prozessen<br />
hervorragend<br />
Strat.<br />
Gestalten, um unsere<br />
Ziele<br />
K<strong>und</strong>enziele zu erreichen?<br />
MessZielMaßgrößenw erte nahmen<br />
Leistungen <strong>und</strong> Prozesse<br />
Messgrößen<br />
Zielw<br />
erte<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
12
Backgro<strong>und</strong> Balanced Scorecard (BSC: „ausgewogener<br />
Berichtsbogen“) als <strong>Führung</strong>sinstrument<br />
� Ausgehend von einer Strategie, werden strategische Ziele bestimmt <strong>und</strong><br />
daraus ein Kennzahlensystem ("scorecard") abgeleitet. Die Messgrößen<br />
sollen die die Erreichung der strategischen Ziele steuern<br />
– Messbarkeit statt Orientierung an unscharfen Leitbildern<br />
– Zukunftsorientierung statt Finanzdaten („ Blick durch den Rückspiegel“)<br />
� Der Anspruch der Ausgewogenheit („balanced“) bezieht sich auf folgende<br />
Aspekte:<br />
– Berücksichtigung der Interessen mehrerer „Anspruchsgruppen“ („Stakeholder“)<br />
– Zusammenstellung von Outputgrößen (Ergebnis vergangener Anstrengungen) als<br />
auch Leistungstreibern (Faktoren, die zukünftige Ergebnisse beeinflussen)<br />
– Abstellen auf sowohl kurzfristige („operative“) als auch langfristige strategische<br />
Ziele <strong>und</strong> Informationen<br />
– Verwendung von sowohl einfach als auch schwer quantifizierbaren Messgrößen<br />
� Jedes Unternehmen wird gr<strong>und</strong>sätzlich aus vier „Perspektiven“ betrachtet<br />
,die über Kausallogik (Ursache-Wirkungsbeziehungen) verknüpft sind:<br />
Finanzen; K<strong>und</strong>en, Prozesse,Lernen/Wachstum<br />
Quelle: Wikepedia, Balanced Scorecard; Müller-Stewens,Günter/Lechner, Christoph, <strong>Strategische</strong>s Management, 2001, S. 527-529<br />
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13
Die Balanced Scorcard kann man mit dem Cockpit<br />
(„Instrumentenanzeige“) eines Flugzeugs vergleichen:<br />
der Pilot (Manager“) kann auf einen Blick die wichtigsten Daten<br />
zur Steuerung des Flugzeugs („Unternehmen“) ablesen<br />
Quelle: Weissman, Arnold, Das Unternehmenscockpit, Hamburg, 25. August 2004<br />
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Die BSC soll die vier wesentlichen Dimensionen eines<br />
Unternehmens abbilden sowie entsprechende<br />
Steuerungsinformationen kontinuierlich zur Verfügung stellen<br />
� Finanzen: Informationen über die Vermögens-, Finanz- <strong>und</strong> Ertragslage<br />
eines Unternehmens (Rentabilität, Finanzkraft, Liquidität, finanzielle<br />
Stabilität)<br />
� K<strong>und</strong>en: Informationen über die Positionierung des Unternehmens in<br />
bestimmten Marktsegmenten aus K<strong>und</strong>ensicht (Marktanteil,<br />
K<strong>und</strong>enzufriedenheit, K<strong>und</strong>enbindung, Neuk<strong>und</strong>engewinnungsrate)<br />
� Geschäftsprozesse: durch Prozesse werden Produkte <strong>und</strong><br />
Dienstleistungen erstellt <strong>und</strong> Wert für den K<strong>und</strong>en geschaffen. Hier werden<br />
die Prozessparameter identifiziert, die einen entscheidenden Einfluss auf<br />
die Qualität der Prozesse aus K<strong>und</strong>ensicht haben (Fehlerraten etc.)<br />
� Lernen/Wachstum: weiche Erfolgsfaktoren, die einen entscheidenden<br />
Einfluss auf Innovationskraft, Lernfähigkeit <strong>und</strong> Wachstumsmöglichkeiten<br />
des Unternehmens haben ( Mitarbeiterzufriedenheit, -produktivität <strong>und</strong><br />
–bindung; Innovationsrate)<br />
Quelle: Gerhard Scherrer Balanced Scorecard; Kaplan/Norton, Balanced Scorecard als strategisches Managementsystem in:<br />
Harvard Businessmanager 5/98<br />
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15
Schritte bei der Entwicklung der Balanced Scorecard<br />
Rückkopplung<br />
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Vision<br />
Leitbild/Mission<br />
Strategien (Weg zum Ziel)<br />
<strong>Strategische</strong> Ziele<br />
Messgrößen<br />
Zielwerte<br />
Aktionsprogramme<br />
Quelle: Kaplan, R. S. and D. P. Norton. 2001. The Strategy-Focused Organization:<br />
How Balanced Scorecard Companies Thrive in the New Business Environment<br />
BSC<br />
16
Zunächst müssen Vision, Leitbild <strong>und</strong> Strategie<br />
festgelegt werden<br />
Vision<br />
� Allgemein gehaltene Vorstellung vom Unternehmen in der Zukunft: „In diese<br />
Richtung wollen wir uns bewegen.“<br />
- Emotional <strong>und</strong> qualitativ<br />
- Vorstellung eines Wunschbildes (gewünschter Zielzustand)<br />
Leitbild/Mission<br />
� Wie sich das Unternehmen selbst sieht <strong>und</strong> wie es gesehen werden möchte:<br />
Wer sind wir? (Identität); Wofür stehen wir? (Werthaltungen)<br />
- Definiert Existenzberechtigung des Unternehmens<br />
- Handlungsorientierung („Leitplanke“ für tägliches Verhalten)<br />
- Rahmenbedingung des Verhaltens<br />
Strategie<br />
� Gesamtkonzept, um Hauptziele des Unternehmens zu erreichen<br />
- Positionierung der Unternehmung in der Umwelt<br />
- Beschreibung der Hauptmerkmale der Wertschöpfungskette<br />
� Rahmen für Ressourcenzuteilung <strong>und</strong> Entscheidungen in den<br />
© 2007 Funktionalbereichen<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> Venohr<br />
17
Der gr<strong>und</strong>sätzliche Aufbau der einzelnen Sichtweisen<br />
auf das Unternehmen („Perspektiven“) mit Hilfe der balanced<br />
scorecard ist identisch <strong>und</strong> gliedert sich in vier Teile<br />
� <strong>Strategische</strong> Ziele: Für jeden der vier Aspekte, unter denen das<br />
Unternehmen betrachtet wird, sind die strategischen Ziele zu formulieren:<br />
Sie definieren möglichst konkret <strong>und</strong> ergebnisorientiert den Zustand, den<br />
man in den wichtigen Bereichen des Unternehmens zu erreichen sucht<br />
:„Was wollen oder müssen wir erreichen – bis wann“?<br />
� Messgrößen/Kennzahlen: Ermittlung des Zielerreichungsgrades Die<br />
Messgrößen sind so zu wählen, dass sie das Verhalten in die gewünschte<br />
Richtung lenken <strong>und</strong> das Erreichen des formulierten Zieles abgelesen<br />
werden kann<br />
� Zielgrößen: Zu den Maßgrößen sind im Rahmen der Operationalisierung<br />
der strategischen Ziele konkrete Zielgrößen vorzugeben<br />
� Maßnahmen: Aktivitäten zur Zielerreichung die bestimmten<br />
Verantwortlichen mit Terminen zugeordnet werden<br />
Quelle: Gerhard Scherrer , Balanced Scorecard; Kaplan/Norton in: Harvard Businessmanager 5/98<br />
© 2007 <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> Venohr<br />
18
Gr<strong>und</strong>sätzliches Vorgehen bei der Einführung<br />
der Balanced Scorecard<br />
Quelle: Kaplan, R. S. and D. P. Norton. 2001. The Strategy-Focused Organization:<br />
How Balanced Scorecard Companies Thrive in the New Business Environment<br />
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19
Die BSC stellt die vier entscheidenden Perspektiven in einen<br />
Kausalzusammenhang: an der Spitze steht der finanzielle Erfolg,<br />
der in die Haupttreiber bzw. Vorsteuergrössen heruntergebrochen wird<br />
Quelle: Kaplan/Norton in: Harvard Businessmanager 5/98<br />
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20
Die Ermittlung der Ursachen-Wirkungszusammenhänge<br />
spielt eine entscheidende Rolle für die Qualität der BSC<br />
� Finanzielle Kennzahlen meist „Spätindikatoren“: zeigen die Wirkung von<br />
Maßnahmen,die in der Vergangenheit getroffen wurden<br />
� Entscheidend ist es, (Unter-) Ziele <strong>und</strong> Messgrößen zu finden, als als<br />
Frühindikatoren dienen können <strong>und</strong> es ermöglichen, einen Zusammenhang<br />
zwischen heute messbaren Größen <strong>und</strong> ihrer Rolle als Ursache zukünftig<br />
beobachtbarer Wirkungen herzustellen: durch welche Unter-Ziele („Mittel“)<br />
wird das Oberziel x (letztendlich Finanzergebnisse) beeinflusst?<br />
� Möglichkeiten zur Bildung der Ursache-Wirkungsketten<br />
– intuitiv („Bauchgefühl“; Erfahrungen)<br />
– Korrelationen (statistische Zusammenhänge<br />
– Kausalität (logische Zusammenhänge)<br />
– Algorithmus (mathematische Zusammenhänge)<br />
� Die Verknüpfung der Ziele in der BSC beschreibt <strong>und</strong> erklärt die<br />
Strategie des Unternehmens<br />
Quelle: Hinkelmann, Knut; Aktuelle Themen der Wirtschaftsinformatik: Balanced Scorecard, FH Solothurn<br />
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21
Beispielhafte kausale Ursachen-Wirkungszusammenhänge<br />
in der Balanced Scorecard<br />
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Umsatz,<br />
Wachstumsrate<br />
K<strong>und</strong>e / Markt<br />
Wahrnehmung<br />
der K<strong>und</strong>en<br />
Finanzen<br />
Qualität<br />
Mitarbeiter<br />
Quelle: Weissman, Arnold, Das Unternehmenscockpit, Hamburg, 25. August 2004<br />
Kosten;Qualität<br />
Kosten,<br />
Kapitalbindung<br />
Prozesse<br />
22
Beispiel für den Aufbau einer einfachen Kausalkette<br />
(Ursache-Wirkungszusammenhänge)<br />
Wertschöpfung<br />
pro K<strong>und</strong>e<br />
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Umsatz<br />
(=Wachstum)<br />
K<strong>und</strong>enbindung<br />
Wiederkaufsrate Aktive Referenz<br />
K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />
Neuk<strong>und</strong>en<br />
Unternehmenswert<br />
Produktqualität /<br />
Dienstleistungs-<br />
Qualität<br />
Rendite Risiko<br />
Produktivität<br />
Quelle: Weissman, Arnold, Das Unternehmenscockpit, Hamburg, 25. August 2004<br />
Prozessqualität<br />
Mitarbeiter-<br />
Qualifikation<br />
Leistungserstellungsrisiko<br />
23
Beispiel <strong>Strategieumsetzung</strong>: Balanced Scorecard<br />
Maschinenbauunternehmen<br />
F<br />
I<br />
N<br />
A<br />
N<br />
Z<br />
E<br />
N<br />
K<br />
U<br />
N<br />
D<br />
E<br />
N<br />
<strong>Strategische</strong> Ziele<br />
Was wollen wir erreichen?<br />
�Renditeansprüche der<br />
Eigentümer erfüllen<br />
>Kontinuierliches, geplantes<br />
Wachstum<br />
>Ausreichender Cash<br />
Flow<br />
>Präsenz auf den relevanten<br />
Weltmärkten<br />
>Wettbewerbsf. Preise<br />
>Anerkennung als Anbieter<br />
hochwertiger Produkte<br />
>K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />
Messgrößen<br />
Wie können wir die Zielerreichung<br />
messen?<br />
�Gesamtkapitalrendite<br />
�Umsatzwachstum bereinigt<br />
um Währungs-<br />
Einflüsse<br />
>Cash Flow<br />
>% Marktanteil im Segment,<br />
Anzahl Niederlassungen<br />
>Preisindex im Segment<br />
>Branchenreport<br />
>K<strong>und</strong>enumfrage<br />
Zielgröße<br />
Wie soll die konkrete<br />
Ausprägung sein?<br />
>Mind. 12% oder 3%<br />
über Branchenzweiten<br />
>10 – 15%<br />
>größer 1,5 durchschnittlicheInvestitionen<br />
der letzten 5 Jahre<br />
>35% Deutschland, 20%<br />
Europa, 120 weltweit<br />
>10% über Wettbewerb<br />
>Nummer 1 im Ranking<br />
Scoringwert 325<br />
Quelle: Thomas Bernhard Gail; Unternehmensstrategien entwickeln <strong>und</strong> erfolgreich umsetzen mit der Balanced Scorecard<br />
© 2007 <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> Venohr<br />
Maßnahmen<br />
Was müssen wir tun?<br />
?<br />
?<br />
24
Beispiel <strong>Strategieumsetzung</strong>: Balanced Scorecard<br />
Maschinenbauunternehmen<br />
P<br />
R<br />
O<br />
Z<br />
E<br />
S<br />
S<br />
E<br />
L<br />
E<br />
R<br />
N<br />
E<br />
N<br />
<strong>Strategische</strong> Ziele<br />
Was wollen wir erreichen?<br />
�Entwicklungsprozess<br />
Best Practice<br />
>Produktionsprozesse<br />
Best Practice<br />
>Umsetzen einer Brand-<br />
Name Markenstrategie<br />
>Entwickl. Copy Printer<br />
>Motivierte Mitarbeiter,<br />
>Modernste EDV<br />
>Förderung der kontinuierlichen<br />
Verbesserung<br />
>Schaffung einer optimalen<br />
Organisation<br />
unter Berücksichtigung<br />
der Geschäftsprozesse<br />
Messgrößen<br />
Wie können wir die Zielerreichung<br />
messen?<br />
�Time-to-Market, Einhaltung<br />
Entw.Budget<br />
�Serienzeiten/Stück,<br />
�Fertigungskosten<br />
�Bekanntheitsgrad<br />
(Ranking)<br />
>Projektstand<br />
>Zufriedenheitsindex,<br />
>Fluktuationsrate<br />
>Anzahl der Medienbrüche<br />
>Anz. ErgebniswirksamerVerbesserungsvorschläge<br />
>Anzahl der definierten<br />
Geschäftsprozesse<br />
Zielgröße Wie soll die konkrete<br />
Ausprägung sein?<br />
> Kürzer als Wettbewerb<br />
in unserem Segment<br />
>- 10% Stand 2001<br />
>- 7% Stand 2001<br />
> Top 10 im Segment<br />
> 0% Abweichung<br />
>175 Scoringpunkte<br />
>3% per anno<br />
>Reduzierung auf 15%<br />
der Schnittstellen<br />
>12 je Mitarbeiter<br />
>Mit den Hauptprozessen<br />
80% der Kosten abdecken<br />
Quelle: Thomas Bernhard Gail; Unternehmensstrategien entwickeln <strong>und</strong> erfolgreich umsetzen mit der Balanced Scorecard<br />
© 2007 <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> Venohr<br />
Maßnahmen<br />
Was müssen wir tun?<br />
?<br />
?<br />
25
Beispiel <strong>Strategieumsetzung</strong>: Die aus den strategischen<br />
Zielen resultierenden Maßnahmen werden priorisiert<br />
(Projekt-Portfolio)<br />
Nutzenbeitrag<br />
der Maßnahme<br />
zur Umsetzung<br />
der Strategie<br />
hoch<br />
gering<br />
Höchste Priorität<br />
Sofort starten, da Quick-Wins<br />
M19<br />
M20<br />
M24<br />
M2<br />
M16<br />
M18<br />
M15<br />
M22 M14<br />
M21 M26 M7/M8<br />
M4/M11 M1<br />
M13 M27<br />
M12 M28<br />
Nachrangige Bedeutung<br />
gering<br />
M10<br />
Hohe Priorität (Aufw and-<br />
/Nutzenschätzung<br />
Mit w elchen Maßnahmen startet<br />
man sofort)<br />
Welche verschiebt man?<br />
M9/M23<br />
M5/M6<br />
hoch<br />
M15<br />
Nicht relevant<br />
M17<br />
Realisierungsaufwand<br />
Quelle: Thomas Bernhard Gail; Unternehmensstrategien entwickeln <strong>und</strong> erfolgreich umsetzen mit der Balanced Scorecard<br />
© 2007 <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> Venohr<br />
26
Konzeption<br />
Umsetzung<br />
Beispiel <strong>Strategieumsetzung</strong>: Die Maßnahmen werden über<br />
Projektmanagement von den Mitarbeitern umgesetzt<br />
Maßnahmen<br />
M1<br />
M13<br />
M28<br />
M27<br />
M24<br />
M17<br />
M26<br />
3.Q.2001<br />
Ideen-WS<br />
durchführen<br />
Wettbewerbsanalyse durchführen<br />
0,1 MJ<br />
Reklamationsmanagement<br />
verbessern<br />
Akquisitionstrategie zusätzl.<br />
Aufträge überprüfen<br />
verantwortlich<br />
10TDM<br />
0,3 MJ<br />
Service-Leist.struktur./vermarkten(3)<br />
Service-Leist.strukt./vermarkten(2)<br />
Service-Leist.strukt./vermarkten(1)<br />
Preiskalkulation vereinfachen<br />
O,3MJ+10TDM<br />
verantwortlich<br />
verantwortlich<br />
15TDM<br />
150TDM<br />
250TDM<br />
Int.:10TDM/<br />
ext.:10TDM<br />
4.Q.2001 1.Q.2002 2.Q.2002 3.Q.2002<br />
verantwortlich<br />
25TDM<br />
K<strong>und</strong>enbindungsprogramme<br />
intensivieren<br />
verntwortlich<br />
verantwortlich<br />
verantwortlich<br />
verantwortlich<br />
verantwortlich<br />
4.Q.2002 Ende<br />
2002<br />
Quelle: Thomas Bernhard Gail; Unternehmensstrategien entwickeln <strong>und</strong> erfolgreich umsetzen mit der Balanced Scorecard<br />
© 2007 <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> Venohr<br />
Zeit /<br />
Realisierungsaufw<br />
and<br />
27
Gr<strong>und</strong>sätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten zur<br />
IT- gestützten Implementierung <strong>und</strong> Visualisierung der<br />
Balanced Scorecard<br />
� Simple Excel-basierte Kennzahlenlisten als Einstieg. Nachteile sind<br />
fehlende Visualisierung; aufwendige Erfassung durch händische Eingaben<br />
(„Fehleranfälligkeit“)<br />
� Einsatz von auf dem Markt verfügbaren Einzellösungen ohne<br />
Schnittstellen zu Vorsystemen: Visualisierungen sind hier möglich, es bleibt<br />
das Problem der Übertragung der Ergebnisse aus den Vorsystemen<br />
� Integrierte Systeme: über Schnittstellen zu den Vorsystemen erfolgt eine<br />
automatische Datenanbindung <strong>und</strong> Datenübernahme aus den Vorsystemen:<br />
– SAP: Buchhaltung<br />
– CRM – System wie Siebel oder SAP CRM: K<strong>und</strong>enperspektive<br />
(Verkaufsdaten etc.)<br />
– SAP PPS für Prozessdaten;<br />
– SAP HR oder andere Personalsysteme für Daten zu Mitarbeiter/Lernen<br />
Quelle: Weissman, Arnold, Die großen Strategien für den Mittelstand, S. 160-161<br />
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Beispiel: IT-Implementierung BSC<br />
Quelle: Weissman, Arnold, Das Unternehmenscockpit, Hamburg, 25. August 2004<br />
© 2007 <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> Venohr<br />
29
Beispiel: IT-Implementierung BSC<br />
Quelle: Weissman, Arnold, Das Unternehmenscockpit, Hamburg, 25. August 2004<br />
© 2007 <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> Venohr<br />
30
Beispiel: IT-Implementierung BSC<br />
Quelle: Weissman, Arnold, Das Unternehmenscockpit, Hamburg, 25. August 2004<br />
© 2007 <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> Venohr<br />
31
Vorteile des Einsatzes der Balanced Scorecard in der<br />
<strong>Strategieumsetzung</strong>: Schliessung der Lücke zwischen Strategie <strong>und</strong><br />
operativer <strong>Führung</strong> (Kommunikation, Steuerung, Kontrolle )<br />
� Herunterbrechen der Vision/Strategie auf klare messbare<br />
Erfolgsfaktoren, Zielgrößen <strong>und</strong> Maßnahmen<br />
� Verknüpfung der Strategie mit den Aufgaben einzelner Teams <strong>und</strong><br />
Mitarbeiter sowie Schaffung entsprechender Anreize (ganzheitlicher<br />
Managementprozess)<br />
� Ausgewogenheit von finanzwirtschaftlichen, internen <strong>und</strong><br />
marktbezogenen Kennzahlen<br />
� Hohe Transparenz <strong>und</strong> gemeinsames Verständnis der<br />
Strategie/Ziele: Lerneffekte durch kontinuierliche Messung<br />
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32
Einige potentielle Probleme des Einsatzes der Balanced<br />
Scorecard<br />
� Die Ermittlung der Ursachen-Wirkungszusammenhänge ist z.T.<br />
kompliziert<br />
– “Multi-Kausalität“: alles hängt mit allem zusammen<br />
– Ermittlung der zeitlichen Verzögerungen zwischen bestimmten<br />
Maßnahmen <strong>und</strong> ihren Wirkungen<br />
– Zusammenhänge sind im Zeitablauf nicht stabil<br />
– Gefahr der Überbelastung mit zu vielen Zielen<br />
� Gefahr der versuchten Umsetzung falscher bzw. unrealistischer Ziele<br />
� Oberflächliche Betrachtung führt fälschlicherweise zu einer<br />
einseitigen Konzentration auf quantifizierbare Kennzahlen<br />
� Bewussten Manipulation oder einseitigen Optimierung der<br />
Kennzahlen kommen - insbesondere, wenn die Vergütung der Mitarbeiter<br />
an die Erfüllung von Kennzahlen geb<strong>und</strong>en ist<br />
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Neue Aufgaben <strong>und</strong> Ausblick<br />
� Folien zur LV11 im ILIAS lesen<br />
� Themen der nächsten LV: Mündliche Prüfung<br />
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34
Anhang<br />
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35
Beispiel für geschlossenes Unternehmensmodell<br />
Strateg.<br />
Ziele<br />
Org.-struktur<br />
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Value <strong>Dr</strong>iv er<br />
Finanzielles<br />
Ergebnis w ie<br />
Branchenbeste<br />
8% ROS in 2006<br />
Quelle: E.Hefti, Sulzer Pumpen (DE) GmbH<br />
Factory Logistic<br />
Project Managem<br />
Quality Assur.<br />
Leitbild<br />
Vision, Bestreben<br />
<strong>Prof</strong>it. Wachstum<br />
Ku-Zufr Prozess Perf<br />
Mitarbeiter<br />
Strategie<br />
CEO<br />
Prod. Netzwerk Marktsupport<br />
Reg.1 Reg.2 Reg.3<br />
Produktion,<br />
Lieferzeit, OTD<br />
Quality cost<br />
<strong>Führung</strong>sprinzipien<br />
Mehr k<strong>und</strong>enorient. Unternehmen<br />
Aufbau Globales Produktions-Netzwerk Expandieren im globalen CSS<br />
Verbessern<br />
Performance<br />
Max.Serv i<br />
ce/<strong>Prof</strong>it<br />
Neugeschäft<br />
OTD >90%<br />
Center<br />
>50% v . Totalumsatz<br />
Operativ es Business<br />
CSS <strong>Prof</strong>it,<br />
Product line<br />
<strong>Prof</strong>it<br />
Lieferzeit<br />
Tools<br />
,<br />
Bran<br />
d<br />
Business Area<br />
<strong>Prof</strong>it<br />
Customer<br />
profitab.<br />
Market share<br />
Division<br />
global<br />
Business<br />
Unit(lokal<br />
)<br />
36
Ursache-Wirkungs-Ketten<br />
<strong>Strategische</strong><br />
Ziele<br />
Operative<br />
Ziele<br />
Messgrößen<br />
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Finanzieller Erfolg<br />
K<strong>und</strong>enzufriedenheit Prozess Performance Personalentwicklung<br />
-Höherer Marktanteil<br />
--Preferred supplier<br />
Prozesse<br />
Vorgabezeit<br />
Ist-Zeit<br />
Liefertreue<br />
Quelle: E.Hefti, Sulzer Pumpen (DE) GmbH<br />
EBIT, ROS, ONCF<br />
-Beherrschung der<br />
Kernprozesse zum K<strong>und</strong>e<br />
Qualitätskosten<br />
-Garantie<br />
-Lieferpönale<br />
-Ausschuss<br />
-Nacharbeit<br />
Auftrags-<br />
<strong>Prof</strong>itability<br />
<strong>Prof</strong>i<br />
t<br />
Cost<br />
Soll<br />
Ist<br />
(-)<br />
Hoch motivierte <strong>und</strong><br />
<strong>Prof</strong>essionelle Mitarbeiter<br />
Prozesse /<br />
Produktentw.<br />
Projekt 1<br />
Projekt 2<br />
Teamentwicklung<br />
Projekt 1<br />
Projekt 2<br />
Krankenstand<br />
Unbez. Std<br />
37
Übersicht: Jahresziele – Bereichsziele - Persönliche Ziele<br />
Jahresziele<br />
- Finanzelles Ziel<br />
- Prozessziel<br />
- K<strong>und</strong>e/Markt<br />
Bereichsziele<br />
Persönliche Ziele<br />
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Verkauf<br />
Abw icklun<br />
g<br />
- Finanzielles Ziel AE=U : 80 mio, GP: 20%<br />
- Prozessziele<br />
Anfragebearbeitung<br />
Auftragsbearbeitung<br />
Umsatz 80 mio, GP:20 mio, EBIT: 4 mio<br />
Termintreue: 90 % , Garrantiekosten: 1 % v. Umsatz<br />
Vertriebspartner in China aufbauen,; Markteinführung Produkt M<br />
Produktion<br />
Beschaffung<br />
Fertigung<br />
F+E<br />
Termintreue –Qualität – Kosten- Verbessern<br />
Projekt A<br />
Konstruktion Montage<br />
Projekt B<br />
Bereichsleiter U: 80 mio, GP: 20 mio Termintreue: 90%<br />
Termintreue: 90%<br />
Rückstand : 0,5 mio €<br />
Vertriebspartner in China bis 30.7.<br />
Hitrate >20%<br />
Mitarbeiter<br />
A<br />
B<br />
C<br />
Quelle: E.Hefti, Sulzer Pumpen (DE) GmbH<br />
Verk-gebiet A: Ums/GP<br />
Termintreue: Konstr. 90%<br />
Verzugstraf en: 90% Termintreue<br />
Mechanik. Ausschuss< x%<br />
Ausbild. Produktekenntnis: 30.06.<br />
Administration<br />
Time to market IT-projekte<br />
-Produkt M per 31.12.<br />
Marktreife.<br />
- A: 20% Kostensenkung<br />
Pers.-Entwicklung<br />
Q-Management<br />
do do<br />
-SAP 30.6. eingeführt<br />
-Mitarb. Portfolio bis …<br />
- Iso 9001:2000 bis ..<br />
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