Geschäftsfeldstrategie Wettbewerbsstrategien - Prof. Dr. Bernd Venohr
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<strong>Geschäftsfeldstrategie</strong><br />
6<br />
© 2007 <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> <strong>Venohr</strong><br />
<strong>Wettbewerbsstrategien</strong><br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> <strong>Venohr</strong><br />
Berlin, Oktober 2007
Kursablauf<br />
<strong>Geschäftsfeldstrategie</strong> Unternehmensstrategie<br />
4 Umweltanalyse 5<br />
6<br />
© 2007 <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> <strong>Venohr</strong><br />
Grundlagen des strategischen Managements<br />
<strong>Wettbewerbsstrategien</strong><br />
Überblick Kurs und Einführung<br />
in Strategie-<br />
Konzept<br />
1 2<br />
3<br />
Unternehmensanalyse<br />
Strategieprozess<br />
10<br />
11<br />
Shareholder Value<br />
Organisationsstruktur<br />
und strategische<br />
Planung<br />
Strategische Führung<br />
und<br />
Strategieumsetzung<br />
Economics of Strategy<br />
7<br />
Mergers &<br />
Acquisitions<br />
Diversifikation<br />
8 9<br />
Globale<br />
Strategien<br />
2
Agenda<br />
Grundlagen des strategischen Managements<br />
1<br />
2<br />
3<br />
© 2007 <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> <strong>Venohr</strong><br />
Überblick Kurs und Einführung in Strategie-Konzept<br />
Economics of Strategy<br />
Shareholder Value<br />
<strong>Geschäftsfeldstrategie</strong><br />
4<br />
5<br />
6<br />
Umweltanalyse<br />
Unternehmensanalyse<br />
<strong>Wettbewerbsstrategien</strong><br />
Unternehmensstrategie<br />
7<br />
8<br />
9<br />
Strategieprozess<br />
10<br />
11<br />
Diversifikation<br />
Mergers & Acquisitions<br />
Globale Strategien<br />
Organisationsstruktur und strategische Planung<br />
Strategische Führung und Strategieumsetzung<br />
3
Die Logik des Entstehens überdurchschnittlicher<br />
(„ökonomischer“) Gewinne<br />
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Ökonomischer Gewinn (π) = Preis - Kosten<br />
um π zu vergrößern muss eine Firma entweder :<br />
Kosten unter die<br />
der Wettbewerber<br />
senken<br />
Preis über den<br />
der Wettbewerber<br />
steigern<br />
„Kostenführerschaft” „Differenzierung”<br />
Nachhaltiger Wettbewerbsvorteil<br />
(Basis: Wertschöpfungskette)<br />
4
Ökonomische Logik der Kostenführerschaft und<br />
Differenzierung<br />
Preis = €10<br />
Kosten = €5<br />
Gewinn = €5<br />
Durchschnittlicher<br />
Anbieter<br />
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Preis = €8<br />
Kosten = €2<br />
Gewinn = €6<br />
Unternehmen mit<br />
Kostenvorteil<br />
Preis = €12<br />
Kosten = €6<br />
Gewinn = €6<br />
Unternehmen<br />
Differenzierungsvorteil<br />
5
Ökonomische Logik der Kostenführerschaft<br />
Wenn man Güter oder Dienstleistungen in Standardqualität anbietet, aber<br />
bedeutend geringere Kosten als in der Branche üblich sind, hat, kann man<br />
überdurchschnittliche Gewinne erzielen.<br />
Preis<br />
© 2007 <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> <strong>Venohr</strong><br />
Gewinn<br />
Kosten<br />
Durchschnittlicher<br />
Anbieter<br />
Gewinn<br />
Kosten<br />
Kostenführer<br />
6
Ökonomische Logik der Kostenführerschaft (2)<br />
Dennoch darf das Produkt vom Konsumenten nicht als „zu billig“ oder als<br />
von zu geringer Qualität wahrgenommen werden, da man sonst den Preis<br />
wiederum senken muss und Gewinn (-potential) verliert.<br />
Preis<br />
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Gewinn<br />
Kosten<br />
Durchschnittlicher<br />
Anbieter<br />
Gewinn<br />
Kosten<br />
Geringe Kosten /<br />
niedriger Preis<br />
7
Ökonomische Logik der Differenzierung<br />
Wenn man einzigartige Güter oder Dienstleistungen anbietet, die von<br />
Kunden eine besonders hohe Wertschätzung erfahren („Alleinstellungsmerkmale)<br />
und dabei die Kosten unter „im Griff“ behält, kann man<br />
höhere Gewinne durch Spitzenpreise erzielen.<br />
Preis<br />
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Gewinn<br />
Kosten Kosten<br />
Durchschnittlicher<br />
Anbieter<br />
Gewinn<br />
Differenzierung<br />
8
Abgrenzung des Zielmarktes – die zweite wichtige Variable<br />
für die strategische Positionierung<br />
� Eine zweite wichtige Entscheidung bei der Festlegung der strategischen<br />
Positionierung ist die Abgrenzung des bedienten Zielmarktes<br />
– Breite des Produkt- / Dienstleistungsangebotes;<br />
– Bediente Kundengruppen;<br />
– Belieferte Distributionskanäle und geographische Gebiete<br />
� Bei der Zielmarktabdeckung gibt es auch zwei unterschiedliche<br />
Grundpositionen<br />
– Gesamtmarktstrategie: breites Angebotes von Produkten/Dienstleistungen für<br />
eine große Anzahl von Kundensegmenten. Nichtbeachtung oder teilweise<br />
Erfüllung der spezielleren Bedürfnisse bestimmter Kundengruppen<br />
– Fokussierte Strategie: schmales Zielsegment mit speziellen Bedürfnissen , um<br />
Vorteile gegenüber breiter ausgerichteten Wettbewerbern zu erzielen durch<br />
Abstimmung des eigenen Angebotes auf die Bedürfnisse einer ganz bestimmten<br />
Zielgruppe<br />
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9
“Generische Strategien”: Grundlegend unterschiedliche<br />
Positionierungen zum Aufbau von Wettbewerbsvorteilen<br />
Breite der<br />
Marktabdeckung<br />
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Breiter<br />
Zielmarkt<br />
Schmaler<br />
Zielmarkt<br />
Quelle des Wettbewerbsvorteils<br />
Kosten Einzigartigkeit<br />
Cost<br />
Leadership Differenzierung<br />
Kostenführerschaft<br />
Niedrigpreisfokus<br />
Differenzierungs<br />
fokus<br />
10
Strategie Kostenführerschaft: Herstellung eines<br />
vergleichbaren Produkt zu geringeren Kosten als<br />
die Wettbewerber<br />
� Auf welchen Märkten<br />
grundsätzlich sinnvoll?<br />
– Relativ standardisierte Produkte<br />
(wenig Möglichkeiten zur Produktdifferenzierung)<br />
– Große Märkte mit Möglichkeit zur<br />
Erzielung von Skalenvorteilen<br />
und Erfahrungskurveneffekten<br />
– Kunden sind preisempfindlich ;<br />
keine Bereitschaft, für<br />
zusätzliche Leistungen etc.mehr<br />
zu bezahlen<br />
Source: Michael Porter, Competitive Advantage<br />
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� Anforderungen an funktionale<br />
Strategien<br />
– Massenproduktion- Skalenvorteile<br />
– Wenig F&E Prozessverbesserungen<br />
statt neue Produkte oder<br />
Grundlagenforschung)<br />
– Produktdesign: einfach<br />
– Marketing- und Vertriebsstrategie<br />
ausgerichtet auf standardisierte<br />
Produkte (wenig Werbung; kein<br />
Nachverkaufsservice...)<br />
– Strikte Kostenkontrolle und einfache<br />
Prozesse: „schlanke Verwaltung“<br />
11
Kostenvorsprung hängt ab vom Aufbau der Wertschöpfungskette<br />
und von der Position im Vergleich<br />
zum Wettbewerb in bezug auf die Kostentreiber der<br />
Wertschöpfungsaktivitäten<br />
� Management der wichtigsten<br />
Kostentreiber<br />
– Mögliche Kostendegressionseffekte<br />
auch tatsächlich erzielen<br />
– Erfahrungskurveneffekte aggressiv<br />
managen<br />
– Anlagennutzung: striktes<br />
Management der<br />
Kapazitätsauslastung<br />
– Striktes Sortimentsmanagement:<br />
wenige einfache Produkte<br />
– Einschränkung des Kundenservices<br />
– Harte Konditions- und<br />
Gehaltsverhandlungen mit<br />
Arbeitnehmern und Zulieferern<br />
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� Aufbau der Wertschöpfungskette<br />
– Veränderung der<br />
Produktionsprozesse<br />
(Automatisierung)<br />
– Aufbau neuer Distributionskanäle<br />
– Einsatz neuer Werbemedien<br />
– direkte vs. indirekte Verkäufe<br />
– Einsatz neuer Rohmaterialien<br />
– Vorwärts-/Rückwärtsintegration<br />
– Standortwechsel<br />
12
Wertschöpfungskette wird als System gemanaged:<br />
fundamentale Neugestaltung der Kette ist oftmals Wurzel<br />
wesentlicher Verbesserungen der Wettbewerbsposition<br />
��Wie kann eine Aktivität ganz anders ausgeführt oder sogar weggelassen<br />
werden?<br />
��Wie kann eine Gruppe verbundener wertschöpfender Aktivitäten<br />
umgruppiert oder neu geordnet werden? Dauerhafte Vorteile entstehen nur<br />
selten aus einzelnen Aktivitäten eines Unternehmens sondern Systemen von<br />
Aktivitäten, die verbunden sind und sich gegenseitig ergänzen<br />
��Wie kann die neuartige Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen<br />
(Zulieferer, Vertriebspartner) einzelne Kostenelemente reduzieren oder ganz<br />
vermeiden?<br />
��Ungewöhnliche organisatorische Regelungen<br />
– Einfache Hierarchie<br />
– Strikte Kostenkontrolle<br />
– Genaue Überwachung von der Leistungserbringung<br />
– Starke Leistungsanreize<br />
Source: Michael Porter, Competitive Advantage<br />
© 2007 <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> <strong>Venohr</strong><br />
13
Risiken der Kostenführerstrategie<br />
� Technologischer Wandel kann<br />
Kostenvorteil zerstören<br />
� Wettbewerber können Wege finden,<br />
die Wertschöpfungskette zu kopieren<br />
� Durch Fokus auf Effizienz können<br />
Unternehmen den Blick für wechselnde<br />
Kundenbedürfnisse verlieren<br />
� Mindeststandard bei Qualität ist immer<br />
notwendig: Yugo-Negativbeispiel<br />
(Billigauto)<br />
Source: Michael Porter, Competitive Advantage<br />
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14
Beispiel Kostenführerschaft IKEA:<br />
Hohe Qualität zu kleinen Preisen<br />
� “Der Fokus liegt auf tiefen Preisen. Unsere<br />
Unternehmensvision: Schaffung eines besseren<br />
Alltagslebens für viele Leute. Das erreichen wir<br />
durch ein weitreichendes Angebot gut gestalteter,<br />
funktioneller Möbel zu Preisen, die so gering sind,<br />
dass sich so viel wie möglich Menschen diese<br />
leisten können“.<br />
� Umsatz 2005: 14,8 Mrd. €, 90,000 Angestellte;<br />
in 44 Ländern tätig<br />
� Produktpalette ist weltweit identisch und besteht<br />
aus 9500 Artikeln<br />
Source: http://www.ikea-group.ikea.com/corporate/about_ikea/index.html<br />
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15
Beispiel IKEA: Das traditionelle Möbelsegment hält seit<br />
jeher an der gleichen Positionierung fest<br />
Design Produktion Marketing Logistik<br />
Perfektion,<br />
Namen der<br />
Designer<br />
Source: IMD – International Institute for Management Development, Lausanne, Switzerland; <strong>Prof</strong>. Xavier Gilbert<br />
© 2007 <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> <strong>Venohr</strong><br />
Handwerksimage<br />
Markenbetonung<br />
Auf Bestellung<br />
hergestellt,<br />
Lange<br />
Lieferzeiten<br />
Vertrieb<br />
Service<br />
Ansehen,<br />
hohe<br />
Emotionalität,<br />
lange<br />
Vorlaufzeiten<br />
“Lifetime<br />
furniture”<br />
Segment<br />
16
IKEA bietet einen einzigartigen Kundennutzen an<br />
Design Produktion Marketing Logistik<br />
Einfachheit<br />
auf Kosten<br />
ausgerichtetes<br />
Design<br />
gemeinsame<br />
Bauteile<br />
Source: IMD – International Institute for Management Development, Lausanne, Switzerland; <strong>Prof</strong>. Xavier Gilbert<br />
© 2007 <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> <strong>Venohr</strong><br />
geringe Kosten<br />
Massenproduktion<br />
Selbstmontage<br />
Gutes Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis: 25% - 40%<br />
billiger<br />
neue kundenorientierte<br />
Markenwerte<br />
auf Lager<br />
produziert<br />
schnelle<br />
Rückkopplung<br />
Vertrieb<br />
Service<br />
Bequemlichkeit<br />
“sehen und<br />
anfassen”<br />
freundliche<br />
Mitarbeiter<br />
“Nonlifetime<br />
furniture”<br />
Segment<br />
17
Ikea hat eine ganz neue Wertschöpfungskette geschaffen,<br />
um diese Kundenutzenversprechen umzusetzen<br />
Design Produktion Marketing Logistik<br />
eigene<br />
kostenorientierte<br />
Designer<br />
Source: IMD – International Institute for Management Development, Lausanne, Switzerland; <strong>Prof</strong>. Xavier Gilbert<br />
© 2007 <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> <strong>Venohr</strong><br />
überwiegend<br />
an Spezialisten<br />
ausgelagert<br />
Eigenmarke<br />
Lager in<br />
Nachbarschaft<br />
zu Verkaufshäusern<br />
Verpackung<br />
Vertrieb<br />
Service<br />
eigene<br />
Geschäfte am<br />
Stadtrand<br />
(großflächiges<br />
Angebot)<br />
Selbstabholung<br />
“Nonlifetime<br />
furniture”<br />
Segment<br />
18
Ikea hat ein in seinem Bereich einzigartiges Set von<br />
“Kernkompetenzen” entwickelt<br />
Niedrigkosten und -preise verbunden mit einem attraktiven Angebot<br />
Design Produktion Marketing Logistik<br />
Perfektion der Wertschöpfungskette<br />
� schnelle Marktrückkopplung<br />
� abgestimmtes Design<br />
� Outsourcing<br />
� perfekte Logistik<br />
� perfekte IS-Unterstützung<br />
Source: IMD – International Institute for Management Development, Lausanne, Switzerland; <strong>Prof</strong>. Xavier Gilbert<br />
© 2007 <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> <strong>Venohr</strong><br />
Kundenorientierte Markenwerte<br />
� eigene Markenbildung<br />
� Standort & Ausstellung<br />
� Mitarbeiterschulung<br />
Vertrieb<br />
Service<br />
19
Kernelemente einer Differenzierungsstrategie:<br />
Kunden kaufen ein Produkt, weil es im Vergleich zu<br />
den Wettbewerbsprodukten einen Zusatznutzen bietet,<br />
der wiederum zu einer Preisprämie führt<br />
� Nicht beschränkt auf physische Produkteigenschaften<br />
� Notwendigkeit, Kunden zu verstehen<br />
– Wer ist der Kunde ?<br />
– Was wird vom Kunden wertgeschätzt?<br />
– Wer sind die Wettbewerber und welchen Kundennutzen bieten sie an?<br />
� Differenzierung führt zu Alleinstellungsmerkmalen und Schutz vor<br />
Preiswettbewerb :<br />
– Hohe Kundenloyalität<br />
– Weniger Kopf-an-Kopf-Rivalität<br />
� Differenzierung ermöglicht es Unternehmen, Preisprämien zu erzielen die höher<br />
als die Produktdifferenzierung entstehende Kosten sind<br />
� Quellen der Einzigartigkeit in der Wertschöpfungskette verankert<br />
– Differenzierung kann prinzipiell durch jede Wertschöpfungsaktivität entstehen<br />
– Auswirkungen der Aktivitäten der eigenen Wertschöpfungskette auf die<br />
Kaufkriterien der Kunden („Wertschöpfungskette der Abnehmer“) entscheidend<br />
Source: Michael Porter, Competitive Advantage<br />
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20
Anforderungen einer Differenzierungsstrategie<br />
an die funktionalen Strategien<br />
� Produkt- und Marketingstrategie<br />
– Anpassung des Produktes an Kundenbedürfnisse<br />
– Aufbau einer starken Marke und hohe Werbeaktivitäten<br />
– Ausgeprägte Nachverkaufsservices<br />
� Produktionsstrategie: Flexible Anlagen („Produktion auf Bestellung“)<br />
� F&E Fähigkeiten: Schwerpunkt bei Produktinnovationen<br />
� Personal- und Organisationsstruktur<br />
– Flache Hierarchien und wenig formale Regelungen („Unternehmertum“)<br />
– Bonus und Vergütungen: Belohnung für Risikobereitschaft und Kreativität<br />
– Überdurchschnittliche Löhne, um qualifizierte Arbeitskräfte anzuziehen<br />
Source: Michael Porter, Competitive Advantage<br />
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21
Risiken bei Differenzierungsstrategien<br />
� Kunden empfinden Preisprämie für die Einzigartigkeit als zu hoch:<br />
“overengineering” und “feature creep” The Innovator’s Dilemma<br />
(Christensen, 1997)<br />
� Wettbewerber können Wege finden, die Wertschöpfungskette zu<br />
kopieren<br />
� Produktmerkmale, auf denen die Alleinstellung beruht, werden nicht<br />
länger von wertgeschätzt<br />
Source: Michael Porter, Competitive Advantage<br />
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22
Generische Geschäftsstrategien: Fokus Strategien<br />
Marktabdeckung<br />
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breiter<br />
Zielmarkt<br />
Source: Michael Porter, Competitive Advantage<br />
schmaler<br />
Zielmarkt<br />
Quelle des Wettbewerbsvorteils<br />
Kosten<br />
Kostenführerschaft<br />
Niedrigpreisfokus<br />
Einzigartigkeit<br />
Differenzierung<br />
Differenzierungsfokus<br />
23
Grundmerkmal der Fokus-Strategie ist die Ausrichtung<br />
auf ein bestimmtes Marktsegment innerhalb<br />
einer Branche und die darauf aufbauende Gestaltung<br />
der Wertschöpfungskette<br />
� Ein Unternehmen wählt ein Segment oder eine Gruppe von<br />
Segmenten mit speziellen Bedürfnissen aus und konzentriert sich<br />
darauf, diese Bedürfnisse besser als breiter ausgerichtete<br />
Wettbewerber zu erfüllen<br />
� Marktsegmentierung Voraussetzung: Bildung homogener<br />
Untergruppen, die ähnlich bearbeitet werden können<br />
– Konsumgütermärkte: Demografische Faktoren; Nutzungshäufigkeit;<br />
Zahlungsbereitschaft...<br />
– Industriegütermärkte: Kundenbranche; Größe; Bereitschaft für bestimmte<br />
Leistungen zu bezahlen<br />
� Verschiedene Segmente erfordern eine unterschiedliche Wertschöpfungskette.<br />
Die Ausrichtung der Wertschöpfungskette ganz<br />
gezielt auf die Bedienung des schmalen Marktsegments ermöglicht<br />
dann die Erzielung von Wettbewerbsvorteilen:<br />
– Niedrigere Kosten bei der Bedienung des Segments als breit aufgestellte<br />
Konkurrenten (Kostenführer) oder<br />
– Bedürfnisse der Kunden werden besser erfüllt: Erzielung eines<br />
Preispremiums (Differenzierung)<br />
Source: Michael Porter, Competitive Advantage<br />
© 2007 <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> <strong>Venohr</strong><br />
24
Radikale Fokus-Strategie:<br />
eine Produktvariante und eine Abnehmergruppe<br />
Produktvariationen<br />
Kundengruppen<br />
Robert M. Grant, Contemporary Strategy Analysis: Concepts, Techniques, Applications<br />
(5th edition, Blackwell, 2004)<br />
© 2007 <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> <strong>Venohr</strong><br />
Lediglich eine<br />
Produktvariante für<br />
eine Kundengruppe<br />
25
Fokus-Strategie: Kundengruppenspezialisierung<br />
Fokus auf Kundenspezialisierung<br />
� Angebot einer Reihe von Produkten<br />
für eine Abnehmergruppe der Branche<br />
� Bedienung der speziellen Kundenwünsche<br />
dieser Gruppe: alle „Wertschätzungstreiber“<br />
werden berücksichtigt,<br />
was gleichzeitig ggf. auch<br />
niedrigere Kosten gegenüber einer<br />
breiten Abdeckung ermöglicht, da<br />
nicht geschätzte Produktmerkmale<br />
weggelassen werden können<br />
� Anbieter mit Markt-Vollabdeckung hat<br />
demgegenüber Tendenz, einzelne<br />
Kundengruppen über zu versorgen<br />
bzw. unter zu versorgen<br />
Source: Robert M. Grant, Contemporary Strategy Analysis: Concepts, Techniques, Applications (5th edition, Blackwell,<br />
2004)<br />
© 2007 <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> <strong>Venohr</strong><br />
Produktvariationen<br />
Kundengruppen<br />
26
Fokus-Strategie: Produktspezialisierung<br />
� Angebot einer begrenzten Produktpalette<br />
für eine Reihe von Kundengruppen<br />
� Produkt erbringt gute Leistungen in<br />
der Erfüllung einer Teilmenge der<br />
Wünsche relevanter Kunden<br />
� Ziel: Heben von Skaleneffekten und<br />
Lernkurveneffekten durch Bündelung<br />
der Nachfrage verschiedener Kundengruppen,<br />
um höhere Stückzahlen zu<br />
erreichen<br />
� Identifikation des “kleinsten gemeinsamen<br />
Nenners” der Kundenbedürfnisse<br />
notwendig<br />
� Erfolgreiche Strategie in der Praxis:<br />
Modularisierungs- und Baukastenkonzepte<br />
(z.B. Cargo-Schmitz)<br />
Source: Robert M. Grant, Contemporary Strategy Analysis: Concepts, Techniques, Applications (5th edition, Blackwell,<br />
2004)<br />
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Produktvariationen<br />
Kundengruppen<br />
27
Risiken einer Fokus- Strategie<br />
� Wettbewerber fokussieren sich noch erfolgreicher<br />
� Große Wettbewerber treten möglicherweise in den<br />
Nischenmarkt ein<br />
� Präferenzen der Nischen-Kunden ändern sich und passe<br />
sich denen des Gesamtmarktes an<br />
Source: Michael Porter, Competitive Advantage<br />
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28
Fokus-Strategie: Der gehobene Mittelstand als Speerspitze<br />
des deutschen Exporterfolges<br />
Jahresumsatz<br />
Großkonzerne<br />
> 1.000 Mio €<br />
Gehobener Mittelstand<br />
250 – 1.000 Mio €<br />
100 – 250 Mio €<br />
50 – 100 Mio €<br />
Klassische KMU<br />
< 50 Mio. €<br />
Umsatzsteuerstatistik 2004<br />
Verarbeitendes Gewerbe nach WZ2003: d.h. ohne Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und Fischzucht, Bergbau<br />
und Gewinnung von Steinen und Erden, Handel, Energie- und Wasserversorgung, Finanzdienstleistungen, etc.<br />
Quelle: Eigene Berechnung und Top 500 Unternehmen in Deutschland 2005 © DIE WELT.de 2006.<br />
Weitere Quellen: Statistisches Jahrbuch 2006<br />
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Anzahl<br />
Unternehmen 1)<br />
141<br />
(0,0005 %)<br />
505 (0,002 %)<br />
1.064 (0,04 %)<br />
1.649 (0,06 %)<br />
273.695<br />
(98,8 %)<br />
Anteil am<br />
Gesamtexport 2)<br />
58,7 %<br />
30,6 %<br />
10,7 %<br />
29
Mittelständische Weltmarktführer in Deutschland<br />
� Aktueller Stand: Über 1300 größere Mittelständler<br />
sind Weltmarktführer<br />
� Größere Unternehmen mit mehreren<br />
weltmarktführenden Gesellschaften<br />
� Grauzone: Mikro-Weltmarktführer<br />
Kriterium Weltmarktführerschaft: Top 3 Position in einem bestimmten Marktsegment weltweit und/oder Nr. 1 Position Europa<br />
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30
Fokus Strategie: <strong>Prof</strong>ile eines mittelständischen<br />
Weltmarktführers<br />
EUR 120 Mio.<br />
Umsatz -<br />
Median<br />
Source: Databank Deutsche Weltmarktführer R1.0<br />
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1.000<br />
Mitarbeiter -<br />
Median<br />
60,0 %<br />
Umsatzanteil<br />
Exporte/<br />
Auslandsanteil -<br />
Median<br />
Datenbasis: Alle marktführenden privaten Unternehmen (Top3 weltweit oder marktführend Europa) ohne Berücksichtigung von<br />
Geschäftsfeldern (R1.0)<br />
Keine Unternehmen, die im DAX, TECDAX, MDAX, SDAX , Prime und General Standard notiert sind oder deren Mütter börsennotiert sind<br />
Hochrechnung der Datenbasis<br />
31
Fokus Strategie: die größte Anzahl von mittelständisch<br />
geprägten Weltmarktführern gibt es im Maschinenbau<br />
Nahrungsmittel u. Getränke<br />
Grund- u. Rohstoffe<br />
High-Tech (z.B. Laser)<br />
Bau &<br />
Bauzulieferer<br />
Chemie<br />
Pharma u.<br />
Medizintechnik<br />
Kfz- Zulieferer<br />
Handel<br />
Elektronik u.<br />
Elektrotechnik<br />
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Softw are<br />
Sonstige<br />
Quelle: Datenbank Deutsche Weltmarktführer<br />
Transport u. Logistik<br />
Medien<br />
Konsum- u.<br />
Gebrauchsgüter<br />
Maschinen- u.<br />
Anlagenbau<br />
inkl. Teile<br />
Industrieprodukte u.<br />
Dienstleistungen<br />
Branchenverteilung aggregiert<br />
354 Maschinen- und Anlagenbau inkl. Teile 27%<br />
161 Industrieprodukte & Dienstleistungen 12%<br />
160 Konsum- und Gebrauchsgüter 12%<br />
109 Elektronik und Elektrotechnik 8%<br />
100 Kfz-Zulieferer 8%<br />
72 Pharma & Medizintechnik 6%<br />
64 Chemie 5%<br />
58 Bau & Bauzulieferer 4%<br />
46 High-Tech (z.B. Laser) 4%<br />
39 Grund- und Rohstoffe 3%<br />
35 Nahrungsmittel und Getränke 3%<br />
34 Handel 3%<br />
24 Sonstige 2%<br />
15 Software 1%<br />
14 Transport & Logistik 1%<br />
13 Medien 1%<br />
32
Managementmodell „Made in Germany“:<br />
Das Erfolgsrezept der mittelständischen Weltmarktführer<br />
Führungsmodell:<br />
„Aufgeklärter<br />
Familienkapitalismus“<br />
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Strategie:<br />
Globale Nischendominanz<br />
Standortbedingungen<br />
Spitzenleistungen:<br />
Alle Kernprozesse<br />
33
Fokus-Strategie : Globale Nischendominanz<br />
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34
Fokus-Strategie :Technologiestärke und<br />
Innovationskraft<br />
© 2007 <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> <strong>Venohr</strong><br />
F+E Aufwendungen in % vom Umsatz<br />
5,0%<br />
Mittelständische<br />
Weltmarktführer<br />
3,6%<br />
1.250 forschungsstärkste<br />
Unternehmen der Welt<br />
Quelle: J. Meffert/P. Radtke/H. Klein/J. Freiling/T. Hutzschenreuter, Unternehmertum Deutschland, Düsseldorf, McKinsey & Company 2005.<br />
Untersucht wurden ca. 600 mittelständische Unternehmen mit Jahresumsatz zw. 50 Millionen und € 3 Milliarden €; Datenerhebung 2003; hier<br />
herangezogen wurden die F+E Aufwendungen eines vergleichbaren Subsamples<br />
Quelle: DTI, The R&D Scoreboard 2006, Commentary and Analysis, Volume 1 and 2, London, 2007, p. 60 . Zu berücksichtigen sind:<br />
Skalenvorteile in F+E ; Hidden Champions sind überweiegend nicht tätig in den typischen F+E intensiven Sektoren: Pharma, IT, Telco<br />
35
Fokus-Strategie: Kundennähe durch weltweite<br />
Vertriebs-und Servicenetze<br />
Durchschnittliche Anzahl<br />
ausländischer Vertriebsniederlassungenmittelständischer<br />
Weltmarktführer<br />
13,5<br />
2004<br />
Quelle: <strong>Venohr</strong>, B. Meyer, K.; The German Miracle keeps running: How Germany’s Hidden<br />
Champions Stay Ahead in the Global Economy; Sample von 220 Firmen<br />
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Nordamerika<br />
47,3%<br />
Länder / Regionen, in denen mittelständische<br />
Weltmarktführer mit<br />
eigenen Vertriebsniederlassungen<br />
vertreten sind<br />
Westeuropa<br />
(ohne BRD)<br />
53,2%<br />
Brasilien<br />
16,4%<br />
Russland<br />
8,2%<br />
Osteuropa<br />
35,0%<br />
Indien<br />
15,5%<br />
China<br />
34,5%<br />
36
Fokus-Strategie : Weltmarktführerschaft auch in<br />
ungewöhnlichen Branchen: ADCO - „Das Geschäft<br />
mit dem Geschäft“<br />
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� ADCO Umweltdienste<br />
(„Dixi / ToiToi“) Düsseldorf*<br />
� Weltweit größter Anbieter<br />
mobiler anschlussfreier<br />
Sanitäreinheiten: Über<br />
140.000 Einheiten im Einsatz<br />
� 200 Millionen € Umsatz<br />
2007; 1800 Mitarbeiter<br />
*Seit September 2007 Teil eines belgischen Konzerns (Amcotec); vorher Im Besitz des Managements und zweier PE-Funds;<br />
37
Fokus-Strategie: ADCO - Kundennähe durch<br />
56 eigene Niederlassungen in 32 Ländern<br />
© 2007 <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> <strong>Venohr</strong><br />
Weltweit 56 eigene Niederlassungen<br />
Europa:<br />
Belgien<br />
Bulgarien<br />
Deutschland<br />
Estland<br />
Frankreich<br />
Griechenland<br />
Italien<br />
Kosovo<br />
Kroatien<br />
Lettland<br />
Litauen<br />
Luxemburg<br />
Mazedonien<br />
Niederlande<br />
Österreich<br />
Polen<br />
Portugal<br />
Rumänien<br />
Russland<br />
Schweiz<br />
Serbien<br />
Slowakei<br />
Slowenien<br />
Spanien<br />
Tschechien<br />
Ukraine<br />
Ungarn<br />
USA<br />
Asien:<br />
Hong Kong<br />
Malaysia<br />
Singapur<br />
Taiwan<br />
38
Fokus-Strategie: ADCO - Der Technologieführer<br />
© 2007 <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> <strong>Venohr</strong><br />
TOI Cap:<br />
Toiletten<br />
für Gehbehinderte<br />
TOI Flush:<br />
Ein Event für<br />
Ihre VIPs<br />
� Patente<br />
� Verfahrensinnovationen<br />
� Produktinnovationen<br />
� Selbstentwickelter,<br />
in<br />
Eigenproduktion<br />
hergestellter<br />
Servicewagen<br />
39
Fokus-Strategie: Windpilot Hamburg -<br />
Mikro-Weltmarktführer für Windfahnen<br />
© 2007 <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> <strong>Venohr</strong><br />
40
Fokus-Strategie: Managergeführte Familienunternehmen<br />
sind weltweit am erfolgreichsten<br />
3,6<br />
Familienunternehmen<br />
mit operativer<br />
Führung durch<br />
externes Management<br />
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Management-Scores von Unternehmen<br />
(Skala von 1 bis 5 = bester Wert)<br />
3,2<br />
Durchschnitt aller<br />
Unternehmen<br />
2,9<br />
Familienunternehmen<br />
geführt durch ältesten<br />
Sohn<br />
Quelle: Bloom, and J. Van Reenen, Measuring and Explaining Management Practices Across Firms and Countries, p. 6-7 and 31<br />
41
Fokus-Strategie: Bei deutschen Unternehmen ist das<br />
erfolgreichste Führungsmodell „Familienbesitz und operative<br />
Führung durch externe Manager“ am stärksten verbreitet<br />
Operative<br />
Führung<br />
durch<br />
Familienmitglied<br />
Führung<br />
durch<br />
externes<br />
Management<br />
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Führungsmodelle in Familienunternehmen<br />
ältester<br />
Sohn<br />
CEO<br />
10%<br />
30%<br />
60%<br />
44%<br />
25%<br />
30%<br />
40%<br />
31% 30%<br />
50%<br />
27%<br />
23%<br />
Deutschland Frankreich USA England<br />
Quelle: Bloom, and J. Van Reenen, Measuring and Explaining Management Practices Across Firms and Countries, p. 6-7 and 31<br />
42
Fokus-Strategie: Die „englische Krankheit“:<br />
Schlecht geführte Familienunternehmen<br />
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“A famous UK inherited family managed firm,<br />
with a board meeting in progress…”<br />
Note: Albert Steptoe inherited “Steptoe & Son” from his father, making him the 2nd generation, and Harold the 3rd generation<br />
43
Fokus-Strategie: Operative Spitzenleistungen: Deutsche<br />
Firmen Weltklasse im operativen Management<br />
Durchschnittlicher<br />
Management Score<br />
(Skala von 1 bis 5 = bester Wert)<br />
USA<br />
Deutschland<br />
Frankreich<br />
UK<br />
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3.14<br />
3.07<br />
3.35<br />
3.31<br />
� Deutsche Unternehmen<br />
Weltspitze bei<br />
Fertigungsprozessen<br />
� Relative Schwäche im<br />
Personalbereich<br />
(Mitarbeiterförderung)<br />
Quelle: Bloom, and J. Van Reenen, Measuring and Explaining Management Practices Across Firms and Countries, 2005<br />
44
Zusammenfassung: Generische Strategien im<br />
Spannungsfeld zwischen Kosten und Differenzierung<br />
� In jeder Branche gibt es Unternehmen, die auf Grund ihrer relativen<br />
Wettbewerbsposition innerhalb der Branche erfolgreicher sind als<br />
andere. Sie besitzen einen Wettbewerbsvorteil und erzielen im Branchenvergleich<br />
einen überdurchschnittlichen Gewinn („ökonomischer Gewinn“)<br />
� Rein logisch betrachtet gibt es nur zwei grundlegende Quellen von<br />
Wettbewerbsvorteilen:<br />
– Geringere Kosten bei vergleichbaren Preisen: ein Unternehmen<br />
produziert vergleichbare Produkte oder Dienstleistungen zu niedrigeren<br />
Stückkosten als die Wettbewerber ODER<br />
– Differenzierung und höhere Preise: Anbieten einzigartiger Produkte/<br />
Dienstleistungen zu Preisen, die die durch Differenzierung meist<br />
entstehenden zusätzliches Kosten überkompensieren<br />
Michael Porter, Strategie that get results, World Business Forum, Frankfurt, October 20, 2004<br />
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45
Das Risiko einer Strategie “zwischen den Stühlen”<br />
(“stuck in the middle”)<br />
Hoch<br />
Rendite<br />
Niedrig<br />
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Niedrig<br />
Differenzierung Kostenführerschaft<br />
Stuck-in-the-Middle<br />
Marktanteil<br />
Hoch<br />
46
Risiko einer „Stuck in the middle“ – Strategie und<br />
das Gegenbeispiel einiger erfolgreicher Unternehmen mit<br />
doppelten Wettbewerbsvorteilen („Integrationsstrategie“)<br />
� Porter argumentiert, dass eine Firma, die sowohl Kosten als auch<br />
Differenzierungsvorteile anstrebt, „zwischen den Stühlen“ stecken bleibt und weniger<br />
profitabel sein wird, als Wettbewerber, die sich klar für einen Weg entscheiden<br />
� Ursachen für „Stuck in the middle“- Position<br />
– Trade-Off zwischen Qualität und Kosten : häufig kostet Qualität etwas<br />
– Unternehmen können sich verzetteln, wenn ihre Maßnahmen nicht durch ein konsistente<br />
strategische Stoßrichtung aufeinander abgestimmt werden (Gefahr eines „Zickzack-Kurses“)<br />
– Organisationsstruktur, Belohnungssystem, Führungsstil etc. für eine erfolgreiche Tiefpreisstrategie<br />
unterscheiden sich von den Anforderungen an eine Differenzierungsstrategie. Eine<br />
Organisation ist oft überfordert, wenn sie beide Ziele gleichzeitig anstrebt<br />
� Einige sehr erfolgreiche Unternehmen sind allerdings weder als Kostenführer noch als<br />
„Wertschätzungsführer“ eindeutig positioniert<br />
– Beispiel japanische Unternehmen (Autos, Unterhaltungselektronik):<br />
– Durch Reduzierung von Fehlerraten (Total Quality Managementsysteme) können qualitativ<br />
hochwertige Produkte bei niedrigeren Kosten hergestellt werden<br />
– Positionierungsanalyse muss sowohl relative Kosten als auch Differenzierung beachten: es<br />
geht darum, den größtmöglichen Keil zwischen Kosten und Differenzierung (erzielbarer<br />
Preis) zu treiben<br />
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47
Neue Aufgaben und Ausblick<br />
� Folien zur LV 7 im ILIAS lesen<br />
� Besuch der Website des Unternehmens und Vorbereitung einer kurzen<br />
Beschreibung der generischen Strategie Ihres Unternehmens (bei diversifizierten<br />
Unternehmen Strategie eines wichtigen Bereiches): welcher Strategietyp liegt vor ?<br />
� Themen der nächsten LV:<br />
– Kurzpräsentation (2 Seiten) über jedes Unternehmen; im Vorfeld per E-Mail<br />
senden oder auf USB-Stick mitbringen<br />
– Vorlesung: Unternehmensstrategie - Diversifikation<br />
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48
Anhang<br />
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49
Beispiel einer Fokus-Differenzierungsstrategie: Porsche<br />
� Anfang der 1990iger Jahre fast Konkurs: Restrukturierung und<br />
Neupositionierung als Hersteller einer zunehmend breiteren Palette<br />
Luxusfahrzeugen<br />
� Am wenigstens integrierter Autohersteller (über 80% der Produktion<br />
outgesourced an Zulieferer); starke Produktdifferenzierung („Porsche-<br />
Mythos“); Absatz 2006/07: ca. 100,000 Fahrzeuge<br />
� Umsätze und Gewinne 2006/07: 7,16 Mrd. €; EBIT: 1, 385 Mrd. € ; ROIC:<br />
24%<br />
� Seit Anfang 2006 größter Aktionär der Volkswagen AG (29,9 % Anteil<br />
angestrebt)<br />
Source: http://www.porsche.com/germany/<br />
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50
Beispiel einer Fokus-Differenzierungsstrategie: Porsche<br />
© 2007 <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> <strong>Venohr</strong><br />
51
Beispiel Fokus-Differenzierungsstrategie:<br />
Wertschöpfungskette Porsche<br />
Issues<br />
Produktentwicklung<br />
� Design to<br />
cost: kein<br />
overengineering<br />
� Kooperation<br />
mit Partnern<br />
(Auslagerung<br />
von<br />
Risiken):<br />
z.B.<br />
gemeinsame<br />
Plattform/<br />
Gleichteile<br />
Beschaffung<br />
� Über 80%<br />
der eingesetzten<br />
Teile extern<br />
zugekauft<br />
� Zulieferer<br />
meist an<br />
kostengünstigen<br />
Standorten<br />
in Ost-<br />
Europa<br />
Herstellung<br />
� Hoher<br />
Anteil<br />
Outsourcing<br />
(Boxter,<br />
Cayenne<br />
überwiegend<br />
extern<br />
hergestellt)<br />
� Starker<br />
Kostenfokus<br />
� “Japanese”<br />
Qualitätsmanagement<br />
System<br />
Forecast Performance – Evaluate Strategic Position<br />
Marketing<br />
� Premiumpreis<br />
und Image<br />
(Porsche-<br />
Mythos: hohe<br />
Leistung, Sportlichkeit,Exklusivität<br />
und unverwechselbares<br />
Design<br />
� Wachstumsorientierte,<br />
streng<br />
fokussierte<br />
Markenpolitik<br />
(911 Varianten;<br />
neue Modellreihen<br />
wie<br />
Cayenne etc.<br />
Vertriebsund<br />
Servicenetz<br />
� Künstliche<br />
Verknappung:<br />
keine Rabatte<br />
� Hochwertige<br />
Verkaufsräume<br />
und Servicebetriebe<br />
Source: Ferdinand Dudenhöffer; Wendelin Wiedekings Erfolgsgeheimnisse, Warum Porsche seine Wettbewerber weit hinter sich gelassen<br />
hat VDI Nachrichten, 23.12.2005<br />
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Generische Strategien im Spannungsfeld zwischen Kosten<br />
und Differenzierung<br />
� Einen eindeutigen Trade-Off zw. Kosten und Qualität gibt es erst, wenn ein Unternehmen bereits mit<br />
maximaler Effizienz arbeitet<br />
– Eine bestimmte Produktqualität wird nach Ausschöpfung aller Rationalisierungspotentiale mit den niedrigsten<br />
Kosten erzeugt. In der Realität schöpfen die wenigsten Unternehmen wirklich alle Rationalisierungspotentiale<br />
aus<br />
– So lange ein Unternehmen nicht auf der „Effizienzgrenze“ operiert, kann es sowohl Kosten senken als auch die<br />
Qualität (Kundennutzenperspektive) erhöhen<br />
� Auch wenn ein Unternehmen bereits effizient produziert, kann eine kostenerhöhende Qualitätssteigerung<br />
über Nachfrageffekte in eine Kostensenkung verwandelt werden<br />
– Das Angebot von Produkten höherer Qualität erhöht zunächst die Stückkosten, bezogen auf den<br />
gegenwärtigen Output<br />
– Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach diesen höherwertigen Produkten. Skaleneffekte und Erfahrungskurveneffekte<br />
überkompensieren die Zusatzkosten der aufwändigeren Fertigung<br />
– In Summe sind für das Unternehmen sowohl höherwertige Produkte als auch niedrigere Stückosten möglich<br />
� Praktische Synthese: optimales „Austarieren“ statt „Entweder-Oder“<br />
– Positionierungsanalyse muss sowohl relative Kosten als auch Differenzierung beachten: es geht darum, den<br />
größtmöglichen Keil zwischen Kosten und Differenzierung (erzielbarer Preis) zu treiben<br />
– Mit steigender Produktdifferenzierung nehmen die Stückosten normalerweise ebenfalls zu<br />
– „Optimale Positionierung“ (größte Differenz zwischen den beiden Faktoren) liegt nicht zwangsweise bei einem<br />
der beiden Extremen „Tiefstpreis“ und und „maximale Preisprämie“; sie stellt eine Entscheidung aus einer<br />
Vielzahl von Abwägungen zwischen Niedrigkosten und Differenzierung dar und keine Entscheidung zwischen<br />
zwei sich gegenseitig ausschließenden generischen Strategien<br />
Source: Michael Porter, Toward a dynamic theory of strategy<br />
© 2007 <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Bernd</strong> <strong>Venohr</strong><br />
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