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Heldinnen wie wir - LIFE eV

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DR. LARISSA GRAFsch<strong>wie</strong>rige<br />

und anschließend in einem Wohnheim kommen sie zunächst<br />

immer <strong>wie</strong>der bei unterschiedlichen Verwandten unter, bis sie<br />

schließlich nach einem Jahr eine eigene Wohnung im Wedding<br />

beziehen. Ihrem kleinen Sohn fällt die Umstellung sehr schwer.<br />

Sie sorgt sich um ihn. Und sie möchte unbedingt <strong>wie</strong>der arbeiten.<br />

Ihr Studium und ihr Doktortitel werden zwar anerkannt, aber das<br />

macht die Suche nach Arbeit für sie nicht leichter; denn mit anerkanntem<br />

Abschluss kommt eine Umschulung für sie nicht in<br />

Lebensphase. Nach ein paar Tagen im Empfangslager<br />

Frage, für viele Jobs im Bereich Sport und Gesundheit, <strong>wie</strong> z.B. in<br />

Fitnesscentern, ist sie überqualifiziert, für eine Arbeit an der Uni<br />

reichen schon allein ihre Sprachkenntnisse nicht aus.<br />

„Mit meiner Ausbildung kam eigentlich nur der 2. Arbeitsmarkt<br />

in Frage, von Projekt zu Projekt, von ABM zu ABM, zuletzt<br />

ein 1 Euro Job. Ingenieur, <strong>wie</strong> meine Eltern es für mich<br />

wollten, wäre wahrscheinlich viel leichter gewesen, aber ich<br />

habe in meiner Situation immer mehr Vorteile als Nachteile<br />

gesehen.“<br />

Sie <strong>wir</strong>d schwer krank und erholt sich nur langsam. Trotz vieler<br />

Rückschläge bleibt Larissa Graf immer aktiv und optimistisch. Ihr<br />

großer Traum ist es, sich als Beraterin selbständig zu machen mit<br />

einem ganzheitlichen Konzept von Gesundheit, Schönheit und Bewegung.<br />

Sie lernt weiter Deutsch, schreibt Bewerbungen, macht<br />

Kurse zur Existenzgründung und Weiterqualifizierung, finanziert<br />

sich selbst eine Ausbildung zur Kosmetikerin; sie engagiert sich in<br />

der evangelischen und später auch in der katholischen Gemeinde,<br />

gründet eine Samstagsschule für russische Kinder, leitet Frauenund<br />

Seniorengymnastikkurse. Sie findet auch immer <strong>wie</strong>der Jobs,<br />

aber weit unter ihrer Qualifikation.<br />

„Ich habe immer <strong>wie</strong>der gearbeitet aber ich habe auch immer<br />

darauf geachtet, nicht zu weit von meinem Beruf wegzugehen.<br />

Ich habe immer an meinen Traum geglaubt.“<br />

Von <strong>LIFE</strong> e.V. und Kumulus-Plus liest sie in einer russischen Zeitung.<br />

Obwohl es im Projekt eigentlich nur um technische Berufe geht,<br />

ruft sie sofort an und macht einen Termin aus. Sie hofft zunächst<br />

nur auf Unterstützung bei der Suche nach einem Praktikumsplatz<br />

in ihrem Berufsfeld, der ihrer Qualifikation entspricht, aber dann<br />

steigt sie ganz ins Projekt ein und nimmt alle Angebote wahr.<br />

„Das ist das Beste, was ich erlebt habe in Deutschland nach<br />

all den Erfahrungen, die ich gemacht habe. Ich hab mich von<br />

Anfang an wohl gefühlt, auch im Assessment. Ich war immer<br />

initiativ, hab mir viel vorgenommen. Mein Selbstbewusstsein<br />

ist durch das Assessment sehr gestärkt worden. Durch die<br />

Он надеялся на лучшие шансы для себя и детей. В Берлине для<br />

Ларисы Граф начинается тяжёлый отрезок жизни. После некоторого<br />

времени в приёмном лагере, а потом в общежитии, они<br />

живут то у одних, то у других родственников. Через год они<br />

получают квартиру в Вединге. Маленький сын не может привыкнуть<br />

к новому окружению и чувствует себя плохо. Лариса<br />

проводит с ним много времени, но хочет обязательно найти<br />

работу.<br />

Её обучение и звание доктора признаются, но не помогают<br />

найти работу. А с признанным дипломом у неё нет возможности<br />

на переобучение. Для работы в области спорта и здоровья,<br />

к примеру, в фитнесцентрах, она переквалифицирована. А для<br />

работы в университете не хватает знания языка.<br />

«С моим образованием можно было только на 2-ом<br />

трудовом рынке что-то найти. И так, от проекта<br />

до проекта, от АВМ до АВМ, и даже 1 Euro Job. Если бы<br />

я была инженером, как хотели родители, наверняка,<br />

всё было бы проще. Но я видела также и преимущества<br />

в моей ситуации.»<br />

Она тяжело заболевает, и очень медленно поправляется. Несмотря<br />

на удары и неудачи, Лариса Граф остаётся активной<br />

и оптимистичной. Её мечта стать самостоятельным консультантом<br />

по методике комплексности здоровья, красоты и движения.<br />

Она учит немецкий, отправляет резюме, посещает курсы<br />

по повышению квалификации и основания собственной<br />

фирмы. Сама оплачивает обучение на косметичку; принимает<br />

участие в работе евангелической, а позже в католической общинах.<br />

Организует суботнюю школу для русских детей, ведёт<br />

курсы гимнастики для женщин и пенсионеров. Она всё время<br />

находит работу, но всегда ниже уровня своей квалификации.<br />

«Я всё время работала, но всегда старалась не очень<br />

удаляться от своей профессии. Я никогда не забывала<br />

о своей мечте.»<br />

Про <strong>LIFE</strong> e.V. и Kumulus-Plus она читает в русской газете. Хотя<br />

проект занимается техническими профессиями, она тут же<br />

звонит и договаривается о встрече. Вначале она только надеется<br />

на поддержку в поисках практики по своей профессиональной<br />

квалификации, а затем участвует во всех курсах и семинарах<br />

проекта.<br />

«Сегодня без сомнения могу сказать: это было лучшее‚ из<br />

того, что мне встретилось в Германии. С самого начала<br />

я чувствовала себя хорошо. Я проявляла инициативу,

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