denkstatt GmbH
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denkzeit 03/09<br />
<strong>denkstatt</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Hietzinger Hauptstraße 28<br />
A-1130 Vienna, Austria<br />
T (+43)1 786 89 00<br />
F (+43)1 786 89 00 15<br />
E office@<strong>denkstatt</strong>.at<br />
W www.<strong>denkstatt</strong>.at<br />
01 Editorial<br />
Willibald Kaltenbrunner<br />
02 Prozessmanagement<br />
02 10 Jahre ÖkoBusinessPlan<br />
02 Legal Compliance<br />
03 Risikosteuerung als wichtiger<br />
Bestandteil eines integrierten<br />
Managementansatzes<br />
03 <strong>denkstatt</strong> Umweltprogramm 2009<br />
04 Urban Management<br />
04 Possible Best Practice<br />
cargo-Partner <strong>GmbH</strong> / Welser Profile AG<br />
04 Das <strong>denkstatt</strong> Managementsystem<br />
04 Team Managementsysteme<br />
04 Wir gratulieren…<br />
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Vor 12 Jahren hat <strong>denkstatt</strong> ihr erstes Umweltmanagementsystem (UMS)<br />
in der SCA Laakirchen eingeführt. Seither haben wir 250 UMS-Projekte<br />
auf nationaler und internationaler Ebene betreut und implementiert.<br />
Einen weiteren Schwerpunkt im Bereich der Managementsysteme bildet<br />
der Ökobusiness Plan Wien, den wir seit 11 Jahren betreuen und wo<br />
bis zu 40 Prozent Einsparungen im Bereich Abfall, Wasser, Mobilität<br />
und Energie in den Wiener Unternehmen erzielt wurden. <strong>denkstatt</strong><br />
steht aber auch für Projekte die im Bereich Qualität, Sicherheit und<br />
Gesundheit oder Sicherheits systeme nach Eisenbahngesetz umgesetzt<br />
werden.<br />
Unser Ansatz ist ein integrierter Ansatz, die Zukunft sehen wir<br />
im Nachhaltigkeitsmanagementsystem. Die langfristige Sicherung des<br />
Unternehmenswertes durch die systematische Auseinandersetzung mit<br />
wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Anforderungen<br />
ist wichtiger denn je, wie uns die Entwicklungen der letzten Zeit<br />
nur allzu deutlich vor Augen führen.<br />
Wir hoffen, es ist einiges Interessantes für Sie dabei!<br />
Willibald Kaltenbrunner<br />
Geschäftsleitung der <strong>denkstatt</strong> <strong>GmbH</strong> und<br />
Leitung Bereich Managementsysteme, März 2009
2 denkzeit 03/09<br />
Prozessmanagement Thema<br />
Text: Clemens Rainer<br />
Strategie<br />
Kunde<br />
R & DLogistik<br />
Strategie<br />
Einkauf<br />
Materialmanagement<br />
Ingenieurwesen<br />
Nur bei wenigen Management-Themen kann in<br />
kurzer Zeit so viel erreicht werden, wie bei Prozessen.<br />
Der Hebel über Prozessmanagement<br />
ist außerordentlich wirksam. Durch Prozessmanagement<br />
werden etwa Abläufe verbessert,<br />
Organisationsstrukturen wirkungsvoller und<br />
die Produktivität gesteigert. Ebenso werden<br />
Schnittstellen geklärt und Kompetenzen eindeutig<br />
festgelegt. Prozessmanagement ist ein<br />
solides Handwerk, das mit Qualität, Produktivität<br />
und Wettbewerbsvorteilen zu tun hat.<br />
Was ist Prozessmanagement?<br />
In der Praxis orientieren sich Organisationen<br />
oft an den Abteilungsstrukturen. Die Abläufe<br />
wechseln dann chaotisch zwischen den einzelnen<br />
Abteilungen hin und her (siehe Grafik Cover).<br />
Prozessmanagement organisiert die „chaotischen“<br />
Abläufe zu gesteuerten Prozessen, die<br />
auf die Erreichung der strategischen Unternehmensziele<br />
ausgerichtet sind (siehe Grafik 2).<br />
Prozesse sind Gruppen von Aktivitäten, die für<br />
den Erfolg einer Organisation besonders wich-<br />
Seit nunmehr 11 Jahren ist <strong>denkstatt</strong> im<br />
Rahmen des ÖkoBusinessPlan Wien aktiv.<br />
Dabei wurden knapp 150 Betriebe und Organisationen<br />
in den Modulen Ökoprofit, Umweltmanagement<br />
und nachhaltige Entwicklung<br />
zur Auszeichnung geführt. Die Bilanz<br />
ist erstaunlich:<br />
> 1.336 Maßnahmen wurden in Angriff<br />
genommen und umgesetzt;<br />
> 29.740 MWh an Energie eingespart;<br />
> 53.956 t weniger Abfall;<br />
> 175.789 m³ weniger Trinkwasser;<br />
> Durchschnittlich EUR 30.000 Einsparungen<br />
an Betriebskosten.<br />
Somit wird einmal mehr bewiesen, dass durch<br />
intelligentes ökologisches Wirtschaften beträchtliche<br />
Einsparungspotenziale realisiert<br />
werden können.<br />
Q-<br />
Sicherung<br />
Führungsprozesse<br />
Produktion A<br />
Produktion B<br />
10 Jahre ÖkoBusinessPlan Thema<br />
Text: Willibald Kaltenbrunner<br />
Verbesserung<br />
QSU Produktions<br />
Controlling<br />
HR<br />
tig sind. Jede Organisation hat eine Vielzahl von<br />
Prozessen. Beim Prozessmanagement werden<br />
die wichtigsten daraus bestimmt und die Aufmerksamkeit<br />
des Managements darauf konzentriert.<br />
Manche Organisationen wollen mit Hilfe des<br />
Prozessmanagements vor allem die Produktqualität<br />
und die Kundenzufriedenheit erhöhen.<br />
In diesen Fällen werden alle Prozesse identifiziert,<br />
die für die Produktqualität und die Kundenzufriedenheit<br />
wichtig sind (Prozessmanagement<br />
nach ISO 9001). Andere wollen das Prozessmanagement<br />
zur Erreichung aller strategischen<br />
Ziele nutzen (umfassendes Prozessmanagement).<br />
Beim integrierten Prozessmanagement<br />
kommen zur Produktqualität und Kundenzufriedenheit<br />
der Umweltschutz (ISO 14001, EMAS)<br />
und der Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />
(OHSAS 18001, SCC) dazu.<br />
Wie führt man Prozessmanagement ein?<br />
> Festlegung der strategischen Ziele der<br />
Organisation<br />
Reklamationen<br />
Kundenkomm.<br />
Besonders erwähnenswert…<br />
ist das erfolgreiche Abschneiden der von <strong>denkstatt</strong><br />
betreuten Betriebe beim Umweltpreis der<br />
Stadt Wien. Betriebe und Organisationen wie<br />
BP Austria, EVVA, Herold Druck, htl donaustadt,<br />
Mischek Bau AG, Pawel, Kraft Foods,<br />
Krone und Kurier oder RUAG Aerospace sind in<br />
den letzten Jahren mit dem Umweltpreis der<br />
Stadt Wien ausgezeichnet worden. Somit sind<br />
bisher 12 der insgesamt 24 Wiener Umweltpreise<br />
an unsere Kunden vergeben worden.<br />
Der Erfolg geht weiter…<br />
Mit Ende April 2009 startet <strong>denkstatt</strong> die nächste<br />
Ökoprofit Workshopreihe. Ökoprofit stellt im<br />
Sinne der Umweltentlastung und Kosteneinsparung<br />
eines der erfolgreichsten Module des<br />
ÖkoBusinessPlan Wien dar.<br />
Strategie<br />
Kunde<br />
Grafik 1: Beispiel für<br />
ein Prozessmodell<br />
> Entwicklung des Prozessmodells<br />
Welche Prozesse brauchen wir? Wie sind diese<br />
Prozesse derzeit realisiert? Wie sieht das SOLL<br />
bzw. IST-„Prozessmodell“ für unsere Strategie<br />
aus? Von wem werden die Prozesse wie gesteuert?<br />
Das sind die Fragen, die bei der Erarbeitung<br />
des Prozessmodells diskutiert werden.<br />
Das Ergebnis ist die grafische Darstellung der<br />
Abfolgen und Wechselwirkungen der Prozesse<br />
in einem Prozessmodell (siehe Grafik 1).<br />
> Festlegung der Prozesskennzahlen<br />
Ausgehend von den strategischen Zielen der<br />
Organisation werden Ziele für die einzelnen<br />
Prozesse abgeleitet und Prozesskennzahlen<br />
für das Monitoring festgelegt.<br />
> Erstellung der Prozessbeschreibungen<br />
Für die einzelnen Prozesse werden von Prozessteams<br />
Prozessbeschreibungen mit folgenden<br />
Inhalten erstellt: Prozessverantwortlicher,<br />
Prozessziel, Prozesskennzahlen, Prozessanfang<br />
und -ende, Prozessschnittstellen,<br />
Legal Compliance Thema<br />
Text: Florian Lüders<br />
Rechtskonformität stellt bei einer immer komplexer<br />
werdenden Landschaft nationaler wie<br />
europäischer Normen eine immer größere Herausforderung<br />
für Organisationen aller Art dar.<br />
Gleichzeitig ist aber die „Legal Compliance“<br />
Grundvoraussetzung für jedes Unternehmen. Andernfalls<br />
droht neben hohen Strafen nicht zuletzt<br />
auch ein Reputationsverlust. <strong>denkstatt</strong> unterstützt<br />
Betriebe aller Größen und Komplexitätsgrade bei<br />
der Erfüllung der Einhaltung rechtlicher Verpflichtungen<br />
und hilft dabei, die erforderlichen<br />
Ressourcen so gering wie möglich zu halten.<br />
Ausgangspunkt für ein „Legal Compliance“-<br />
Projekt ist die Auswahl jener rechtlichen Bestimmungen,<br />
die für ein Unternehmen gelten,<br />
unter anderem durch eine Betriebsbegehung<br />
und intensive Diskussionen mit dem Betriebspersonal.<br />
<strong>denkstatt</strong> erstellt vierteljährlich ein<br />
Register aller rechtlichen Neuerungen im<br />
EU-Recht, im österreichischen Bundes- und<br />
Landesrecht. Diese Neuerungen werden von<br />
<strong>denkstatt</strong> auf die Erfordernisse des jeweiligen<br />
Strategische<br />
Unternehmensziele<br />
Grafik 2: Ausrichtung<br />
der Prozesse<br />
Abläufe und Tätigkeiten im Prozess. Neben der<br />
Analyse des IST-Zustandes wird dabei besonderer<br />
Wert auf die Entwicklung von Verbesserungsmaßnahmen<br />
gelegt.<br />
> Umsetzung des Prozessmanagement<br />
Der erste Schritt ist die Umsetzung der Verbesserungsmaßnahmen,<br />
die bei der Entwicklung<br />
des Prozessmodells, bei der Erstellung<br />
der Prozesskennzahlen und bei der Erstellung<br />
der Prozessbeschreibungen identifiziert wurden.<br />
Der eigentliche Kern ist dann das Management<br />
der Prozesse in einem regelmäßigen<br />
Verbesserungskreislauf. Ausgehend von<br />
einem Kennzahlensystem (z.B. BSC) werden<br />
die Prozesse, ausgerichtet an den Unternehmenszielen,<br />
gesteuert. Bei Abweichungen werden<br />
Verbesserungsmaßnahmen eingeleitet<br />
oder Prozesse umgestaltet oder umorganisiert.<br />
Je nach Größe der Organisation kann Prozessmanagement<br />
in einem halben bis einem<br />
Jahr eingeführt werden.<br />
Unternehmens adaptiert und per Mail zur<br />
Verfügung gestellt. Auf diese Weise ist eine<br />
Aktualisierung alle drei Monate sichergestellt.<br />
Die Einarbeitung der rechtlichen Bestimmungen<br />
in den Betrieb erfolgt durch vorher bestimmte<br />
Beauftragte im Unternehmen, die die Umsetzung<br />
der rechtlichen Forderungen operativ begleiten.<br />
In halbjährlich stattfindenden Umsetzungsworkshops<br />
werden darüber hinaus auftretende Fragen<br />
geklärt.<br />
Dieses Service hilft Unternehmen, die eigenen<br />
Ressourcen von Rechercheaktivitäten freizuhalten<br />
und auf die Umsetzung der Bestimmungen<br />
zu konzentrieren. Zusätzlich wird sichergestellt,<br />
dass die vom Betrieb zu beachtenden Bestimmungen<br />
gezielt bewusst gemacht werden. Auf<br />
Anfrage stellt <strong>denkstatt</strong> Unterstützung zur reibungslosen<br />
Organisation des Gesamtprozesses<br />
zur Verfügung. Dies kann in größeren Betrieben,<br />
neben der Rechtssicherheit, auch zu beträchtlichen<br />
Einsparungen durch bessere Organisation<br />
führen.
Verlustpotential (in % des Eigenkapitals)<br />
Risikosteuerung als wichtiger Bestandteil<br />
eines integrierten Managementansatzes Thema<br />
Text: Gerald Götz<br />
200<br />
100<br />
42<br />
20<br />
2<br />
7<br />
5 7<br />
6<br />
18 45<br />
Eintrittswahrscheinlichkeit (in %)<br />
100<br />
Grafik: Beispiel für ein Risikoportfolio<br />
1<br />
Heute stellen wir uns zu Recht die Frage, ob<br />
die „Finanzkrise“ denn vorhersagbar und<br />
damit vermeidbar gewesen wäre. Natürlich! –<br />
Vorausgesetzt es wäre systematisch und vor<br />
allem umfassend Risikomanagement betrieben<br />
worden. Risiko ist eine Kombination von<br />
Wahrscheinlichkeit und Auswirkung eines<br />
Ereignisses. Schon Aristoteles hat treffend<br />
definiert, dass Geld drei Dimensionen hat:<br />
den Maßstab für den Tausch, das Eigentum<br />
und das Kapital. Entkopple ich Geld von seinem<br />
realen Gegenwert, laufe ich zwangsläufig Gefahr,<br />
das Risiko des Wertverlustes einzugehen.<br />
Die Wahrscheinlichkeit dabei beträgt<br />
einhundert Prozent – es ist nur eine Frage der<br />
Zeit, bis dieses Problem systemimmanent<br />
3<br />
8<br />
4<br />
wird. Die Auswirkungen des Wertverlustes<br />
erleben wir zur Zeit. Schon vor zwanzig Jahren<br />
war das Verhältnis der Finanzmarktumsätze<br />
zu den realen Umsätzen 85:15. Aber Trader<br />
und viele Banker glaubten immer noch, der<br />
Dow Jones könne auf über 30.000 Punkte klettern<br />
und Aktien 30 % im Jahr steigen. Doch<br />
zurück zu Aristoteles. Der hat nämlich schon<br />
gesagt: Wenn Geld von Geld kommt, dann geht<br />
das ins Unendliche. Es braucht schon ein<br />
großes Maß an Unabhängigkeit von der Wall<br />
Street, um nicht im Paradigma der Finanzwelt<br />
„alles ist möglich“ zu denken. Finanzdienstleister<br />
müssen – wie ganz normale Industrieunternehmen<br />
auch – auf eine höhere Entwicklungsstufe<br />
gebracht werden (vielleicht sogar<br />
mit Vorschriften, wenn sie das nicht aus eigenen<br />
Stücken machen). Eine wesentliche<br />
Grundlage sind dabei die Ansätze und Prin zipien<br />
von integrierten Managementsystemen<br />
(IMS) mit den Teilaspekten Qualität, Umwelt<br />
und Sicherheit. Der integrierte Ansatz stellt<br />
sicher, dass<br />
> Kundenanforderungen analysiert und<br />
umfassend erkannt werden,<br />
> ökologische Auswirkungen gemessen<br />
und reduziert werden und<br />
> der Sicherheit der ArbeitnehmerInnen<br />
(Unfallprävention und Gesundheitsschutz)<br />
ein größtmöglicher Stellenwert eingeräumt<br />
wird. Mit diesem Denkansatz werden zumindest<br />
die drei großen und wichtigen Fokusgruppen<br />
Kunden, Umwelt und Mitarbeiter<br />
<strong>denkstatt</strong> Umweltprogramm 2009<br />
Projektschritte / Detailmaßnahmen<br />
Mobilität<br />
Ressourcen<br />
Energie<br />
Sonstiges<br />
entsprechend berücksichtigt. Risikomanagement<br />
findet dabei in jedem Teilaspekt isoliert<br />
statt (Produkt-, Umwelt- und Arbeitsschutzrisiko).<br />
Alle Teil -systeme sind für sich normiert<br />
(ISO 9001, ISO 14001, EMAS und OHSAS<br />
18001).<br />
Der bis dato wenig aufbereitete Risikoaspekt<br />
betrifft alle Unternehmungen (auf allen<br />
Entwicklungsstufen). Ganzheitliches Risikomanagement<br />
ist gleichsam das „Missing Link“<br />
zur Vollintegration von Managmentsystemen.<br />
Eine wesentliche Entwicklungschance für<br />
integrierte Managementsysteme wäre daher<br />
die Normierung des Teilaspektes Risikomanagement<br />
und eine Integration in die vorhandenen<br />
Managementsysteme. Allein schon die<br />
Normvorstufe der ONR 49001 ff (Risikomanagement<br />
für Organisationen und Systeme –<br />
Krisenmanagement und Notfallplanung) zeigt,<br />
wie umfassend der Risikoaspekt gedacht und<br />
behandelt werden kann. Beispielgebend sind<br />
Aspekte wie:<br />
> Brand, Explosion, Umweltereignisse<br />
> Naturkatastrophen<br />
> Unfall mit Gefahrengut<br />
> Gewaltakte und kriminelle Handlungen<br />
> Produktrückrufe<br />
> IT-Zusammenbrüche, IT-Security-Vorfälle<br />
> Technische Störungen<br />
> Rechtliche Auseinandersetzungen<br />
> Ausfall von Schlüsselpersonen<br />
> Fehlleistungen von Organisationen usw.<br />
Mögliche Risikoszenarien für das jeweilige<br />
denkzeit 03/09 3<br />
Unternehmen müssen festgestellt und analysiert<br />
werden. Im nächsten Schritt werden<br />
über Risikoprioritätszahlen (Auswirkung x<br />
Häufigkeit x Eintrittswahrscheinlichkeit)<br />
Risikomappen oder Risikolandschaften erstellt,<br />
die eine Priorisierung hoher Risiken<br />
erlauben. Es ist selbstredend, dass hohes<br />
Risiko auch besondere Präventivmaßnahmen<br />
erfordert. Natürlich können wir der Zukunft<br />
nicht vorausdenken – aber wir können uns<br />
bestmöglich für sie rüsten. Es geht um Vorsorge-<br />
und Vorbeugemaßnahmen, die die Risikoauswirkung<br />
abfedern und vor allem die<br />
Risikoeintrittswahrscheinlichkeit minimieren.<br />
Natürlich kostet auch diese Arbeit Geld – und<br />
ist mitunter anstrengend. Aber der Aufwand<br />
dürfte in jedem Fall lohnen. Je eher wir uns<br />
vom Paradigma des „ungebremsten“ Wachstums<br />
zu Gunsten einer Konsolidierungsstrategie<br />
entwickeln, desto schneller werden wir die<br />
großen Risiken beherrschen lernen. In einer<br />
Welt des „Maximums“ werden Unternehmen<br />
stetig überdehnt und gehen damit ein sehr<br />
hohes Risiko ein. Das „Optimum“ anzustreben<br />
heißt, mit den bestehenden Ressourcen das<br />
Bestmögliche mit beherrschten Risiken zu<br />
erreichen.<br />
Der anerkannte US-Ökonom Nouriel Roubini<br />
hätte rechtzeitig auf den „Crash“ der Finanzmärkte<br />
hingewiesen. Heute ist er (leider)<br />
einer der prominentesten Redner auf dem<br />
Weltwirtschaftsforum in Davos. Ob diesmal<br />
auf ihn gehört wird ist leider fraglich.<br />
ZIEL MASSNAHME EFFEKT STATUS<br />
CO 2 f. Mobilität Inland: -5%<br />
CO 2 f. Mobilität Inland: -5%<br />
CO 2 f. Mobilität Inland: -5%<br />
CO 2 f. Mobilität Inland: -5%<br />
CO 2 f. Mobilität Inland: -5%<br />
Kopien / MA < 5.000 Stk.<br />
Energieverbrauch: -3%<br />
Energieverbrauch: -3%<br />
Energieverbrauch: -3%<br />
Energieverbrauch: -3%<br />
Nach Umweltprüfung: Jährliches Roundtable, wie Mobilität verbessert werden kann<br />
(Ziel: Verringerung der PKW-km jedes Einzelnen)<br />
Spritspartraining für interessierte MA<br />
Schulung des backoffice, dass bei Flugbuchungen in Nachbarländer automatisch ein alternatives<br />
Angebot mit Zug gemacht wird<br />
Wettbewerb für Fahrradkilometer (Dienstreisen + Arbeitsweg)<br />
Errichtung von acht überdachten Fahrradabstellplätzen, statt eines PKW-Parkplatzes<br />
Einführung von einem Homeofficetag pro MA pro Woche<br />
Bewusstseinsbildung<br />
Bewusstseinsbildung, 8% Spriteinsparung<br />
zu erwarten<br />
Verlagerung Flugverkehr zu Bahnverkehr<br />
Attraktivierung Fahrrad<br />
Attraktivierung Fahrrad<br />
Verringerung Büroanreise-km<br />
offen<br />
offen<br />
offen<br />
offen<br />
in Umsetzung<br />
in Umsetzung<br />
Erweiterung des Büroartikeleinkaufs nach Ökokriterienliste > 3 neue entsprechende Artikel umweltfreundliche Beschaffung in Umsetzung<br />
Schulung der MA bezüglich „richtigen Kopierens“<br />
> Schwarz-Weiß-Kopierer forcieren, Drucker-Voreinstellungen überprüfen<br />
Reduktion Papierverbrauch in Umsetzung<br />
Einbau einer Abtrennung zwischen Kalt-/Warmbereich im Serverraum geringerer Strombedarf offen<br />
Abdichtung der Fenster im 1. Stock geringerer Heizenergiebedarf offen<br />
Einbau einer Freiluftlüftung im Dachgeschoß geringerer Strombedarf, besseres Raumklima<br />
Begrünung der Schrägfenster im Dachgeschoss, dadurch Senkung der Kühlleistung geringerer Strombedarf<br />
Erweiterung des Umweltprogramms zu einem Nachhaltigkeitsprogramm<br />
(inkl. Ziele/Maßnahmen für MitarbeiterInnen und Gesellschaft)<br />
Erstellung eines <strong>denkstatt</strong> Nachhaltigkeitsberichts<br />
Erhebung des „ökologischen Rucksacks“ jedes Einzelnen (ab sofort jährlich)<br />
Organisation weiterer Veranstaltungen zu Umweltschutzthemen - Terassengespräche<br />
bessere Kommunikation der persönlichen<br />
Umweltauswirkungen<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
offen<br />
offen<br />
in Umsetzung<br />
in Umsetzung<br />
Entwicklung von neuen Beratungsprodukten für Umweltthemen in Umsetzung<br />
offen<br />
offen
4 denkzeit 03/09<br />
Urban Management Thema<br />
Text: Clemens Rainer<br />
Possible Best Practice Thema<br />
Text: Gerald Götz<br />
Text: Martin Sauermann<br />
Als einer der ersten Unternehmensberater in<br />
Österreich hat <strong>denkstatt</strong> bereits im Jahre 2002<br />
sein Managementsystem nach den ISO Normen<br />
9000 (Qualität) sowie 14000 (Umwelt) zertifizieren<br />
lassen und entwickelt dieses seither ständig<br />
weiter. Wie in jedem anderen Unternehmen gibt<br />
es auch in der <strong>denkstatt</strong> einen Systembeauftragten,<br />
der dafür zuständig ist, die Dokumentation<br />
zu verwalten, die Prozesseigner zu betreuen<br />
und den jährlichen Regelkreis voranzutreiben.<br />
Als eine unserer Kernkompetenzen ist<br />
trotz der geringen Unternehmensgröße das<br />
Managementsystem im Selbstverständnis der<br />
„The world is an urban place“, eine Aussage, die<br />
vor allem für zunehmende Bereiche der Nordhalbkugel<br />
zutreffend ist. Urbanisierung ist zu<br />
einem bemerkenswerten Phänomen geworden,<br />
welches den geographischen Raum weltweit<br />
verändert. Bereits mehr als die Hälfte der ca. 6<br />
Milliarden Menschen leben in urbanen Räumen.<br />
Es existieren 372 „metropolitan areas“ mit einer<br />
Einwohnerzahl von mehr als 1 Million Menschen<br />
und ca. 45 mit über 5 Millionen Einwohnern. Für<br />
das Jahr 2010 werden insgesamt 475 Städte mit<br />
mehr als 1 Million Einwohnern erwartet.<br />
Die Entwicklung der europäischen Stadt ist<br />
dabei zunehmend von Veränderungsprozessen<br />
geprägt. Es bauen sich neue, zunehmend globale<br />
Einflüsse auf, die die Entwicklung unserer<br />
Städte beeinflussen. Ökonomische Rahmenbe-<br />
cargo-partner <strong>GmbH</strong><br />
Das international tätige Speditionsunternehmen<br />
cargo-partner hat sich der Herausforderung<br />
einer Umweltzertifizierung nach ISO<br />
14001 gestellt und hat eine Reihe von umweltund<br />
klimaschutzrelevanten Maßnahmen erfolgreich<br />
umgesetzt. Ein Beispiel ist die „Möve Rotterdam“<br />
Dieser 630 Meter lange Zug kann pro<br />
Shuttle 1.600 Brutto-Tonnen transportieren –<br />
das ergibt bei einer dreimaligen Führung in der<br />
Woche eine gesamte Transportkapazität pro<br />
Jahr von rund 250.000 Brutto-Tonnen (die nicht<br />
auf der Straße bewegt werden).<br />
Das <strong>denkstatt</strong> Managementsystem Thema<br />
<strong>denkstatt</strong> Mitarbeiter gut verankert. Als ich vor<br />
einem Jahr die Agenden für Qualität und Umwelt<br />
übernahm, war mir sehr schnell klar,<br />
dass Systeme von Zeit zu Zeit ein größeres<br />
Facelifting brauchen, damit Weiterentwicklung<br />
und Innovation passieren und dies auch unseren<br />
Kunden zu Gute kommt. Dies ist im letzten Jahr<br />
auch gelungen. Was ist letztes Jahr passiert:<br />
> Umstellung auf ausschließlich elektronische<br />
Dokumentenlenkung. Nun sind keine Ausdrucke<br />
mehr notwendig.<br />
> Integration aller bestehenden sonstigen<br />
betrieblichen Regelungen und Dokumente<br />
VLNR: Gerald Götz / Florian Lüders / Fatima Bertran De Lis / Willibald Kaltenbrunner<br />
Clemens Rainer / Andreas Weber / Nicht im Bild: Martin Sauermann<br />
dingungen wirken sich aus, Verunsicherung<br />
und Migration verändern die Struktur unserer<br />
Gesellschaft, demografische Transformationen<br />
sind deutlich und nicht mehr aufzuhalten.<br />
Um unter diesen Rahmenbedingungen die<br />
Entwicklung der Städte und Regionen nachhaltig<br />
steuern zu können, sind neue Ansätze in der<br />
Stadt- und Raumplanung notwendig. Die Stadt<br />
muss als komplexer Organismus erfasst werden,<br />
der von wirtschaftlichen, sozialen, infrastrukturellen,<br />
ökologischen sowie räumlichen<br />
Faktoren beeinflusst wird.<br />
Urban Management ist solch ein neuer Ansatz.<br />
Urban Management koordiniert und vermittelt<br />
zwischen verschiedenen Fachdisziplinen,<br />
die den städtischen Entwicklungsprozess<br />
bestimmen und wird damit der Komplexität von<br />
in die Managementsystemdokumentation.<br />
> Verbesserung der internen Audits mit<br />
dem Ziel der Ausbildung weiterer interner<br />
Auditoren<br />
> Vorbereitung zur Integration des geplanten<br />
<strong>denkstatt</strong> Nachhaltigkeitsberichts ins<br />
Managementsystem.<br />
> Durchführung einer Managementsystem-<br />
Schulung für neue Mitarbeiter bzw. „alte<br />
Hasen“, die sich bisher mit Managementsystemen<br />
nur am Rande beschäftigt haben.<br />
Die intensiven Bemühungen zur Komplettüberarbeitung<br />
des Managementsystems<br />
Team Managementsysteme Menschen Wir gratulieren… Kunden<br />
…unseren Kunden zu erfolgreichen Zertifizierungen<br />
Neu<br />
> Boehlerit <strong>GmbH</strong> & CoKG, ISO 14001<br />
> cargo-partner <strong>GmbH</strong>, ISO 14001<br />
> Constantia Teich AG, ISO 14001<br />
> Neuman Aluminium Austria Ges.m.b.H.,<br />
ISO 14001<br />
> Olympiaworld Sport- und Veranstaltungszentrum<br />
Innsbruck <strong>GmbH</strong>, EMAS<br />
> Römerquelle, ISO 14001<br />
> Sportpark Klagenfurt, EMAS<br />
> SWS Stadion Wals-Siezenheim, EMAS<br />
> Welser Profile, ISO 14001<br />
> Wiener Linien <strong>GmbH</strong>, §39 Eisenbahngesetz<br />
Problemstellungen, Handlungserfordernissen,<br />
Tools und Akteursstrukturen gerecht. Urban<br />
Management wendet moderne Prozessmanagementmethoden<br />
auf den städtischen Kontext<br />
an und verknüpft wirtschaftliche, soziale, infrastrukturelle,<br />
ökologische und räumlichen Fragestellungen.<br />
Es geht dabei nicht um die genaue<br />
Planung aller Entwicklungs- bzw. Veränderungsschritte,<br />
sondern um die Steuerung<br />
der Entwicklungsprozesse mit genug Raum für<br />
unvorhersehbare Dynamiken und Innovationen.<br />
<strong>denkstatt</strong> als Nachhaltigkeitsberater beschäftigt<br />
sich vor allem mit den folgenden Themenbereichen<br />
des Urban Management:<br />
> Nachhaltige Projektentwicklung<br />
> Nachhaltiges Bauen<br />
> Urbane Qualitäten.<br />
Welser Profile AG<br />
Welser Profile ist der führende Hersteller von<br />
Sonderprofilen, Sonderprofilrohren, Baugruppen<br />
und kompletten Profilsystemen aus Stahl und<br />
NE-Metallen. Das bestehende Qualitäts- und<br />
Sicherheitsmanagementsystem wurde 2008 um<br />
den Aspekt Umweltmanagement vervollständigt.<br />
Im Zuge des Projektes wurden viele umweltrelevante<br />
Maßnahmen umgesetzt. Der Fokus lag vor<br />
allem bei der Reduzierung von gefährlichen Abfällen,<br />
der Substitution von ökologisch bedenklichen<br />
Betriebsstoffen (Öko-Kauf) und einer weiteren<br />
Reduktion der Transportanteile auf der Straße.<br />
Zudem wird Energie bevorzugt aus erneuerbaren<br />
Energieträgern bezogen (z.B. Biomasse).<br />
tragen nun trotz anfänglicher Widerstände<br />
Früchte. Übereinstimmend berichten Kollegen,<br />
dass sie Dokumente wesentlich leichter<br />
finden würden, interne Regelungen (wieder)<br />
aufleben und viele Doppelgleisigkeiten wegfallen.<br />
Ein ehrgeiziges Umweltprogramm<br />
(siehe Seite 3) für das Jahr 2009 sowie zahlreiche<br />
Ideen im Ideenspeicher haben ebenfalls<br />
für ein verbessertes Managementsystem -<br />
bewusstsein gesorgt. Die immer wieder auftauchenden<br />
Fragen „wofür brauchen wir so<br />
was“ sind verstummt und damit meine Motivation<br />
deutlich gestiegen…<br />
> Wiener Lokalbahnen AG, ISO 14001 und<br />
BS OHSAS 18001<br />
> Wiener Lokalbahnen Cargo <strong>GmbH</strong>, ISO 14001<br />
> Wiener Lokalbahnen Verkehrsdienste <strong>GmbH</strong>,<br />
ISO 9001<br />
Verlängert<br />
> Alutech Gmbh; ISO 14001<br />
> Böhlerstahl Vertriebs <strong>GmbH</strong>; ISO 14001<br />
> FH Wr. Neustadt, Studiengang Wieselburg;<br />
ISO 14001<br />
> htl donaustadt, ISO 14001<br />
> voestalpine Krems Finaltechnik, ISO 14001