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Katzenkind mutiert zur Fledermaus - Katzenzunft Meßkirch

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SÜDKURIER vom 09.02.2007<br />

<strong>Katzenkind</strong> <strong>mutiert</strong> <strong>zur</strong> <strong>Fledermaus</strong><br />

VON MARTINA GOLDAU<br />

In einer Serie stellen wir <strong>Meßkirch</strong>er Fasnets-Originale vor: heute Mareike Hafner, die zum ersten Mal<br />

als <strong>Fledermaus</strong> während der Fastnacht unterwegs ist.<br />

Bild: Mareike Hafner<br />

Beim Umzug in Menningen an diesem Wochenende<br />

zum 50-jährigen Bestehen der dortigen Fuchszunft<br />

hat eine kleine <strong>Fledermaus</strong> Premiere. Dabei läuft die<br />

zehnjährige Mareike Hafner zum ersten Mal mit<br />

einem F wie <strong>Fledermaus</strong> vor ihrer Registriernummer<br />

auf ihrem roten Laufbändel, statt dem bisherigen K<br />

für die Mitglieder der Katzengilde.<br />

Damit geht Mareike den Weg vieler kleiner<br />

<strong>Katzenkind</strong>er: Irgendwann kommt die Abnabelung<br />

von ihren Katzenmüttern und der Wunsch, <strong>Fledermaus</strong> zu werden. Eigentlich war Mareike als<br />

<strong>Katzenkind</strong> mit Mutter Heike dabei, seit sie auf der Welt ist. Erst im Kinderwagen mit Katzenumhang,<br />

dann schon bald im eigenen Katzenhäs, von dem im Hause Hafner mittlerweile alle Kindergrößen<br />

vorhanden sind, denn alle drei Jahre ist so eine <strong>Katzenkind</strong> endgültig herausgewachsen. Schließlich<br />

hatte die Viertklässlerin sogar ihr eigenes Katzenfell um den Hals, auf das sie immer sehr stolz war.<br />

Doch jetzt findet der temperamentvolle Wildfang das Katzenleben eher langweilig: "Da musch immer<br />

so edel tun und so edel Hand in Hand laufen", findet Mareike. Bei den Fledermäusen ist mehr<br />

Bewegung. "Da kannsch mehr rennen und a weng wilder tun." Und sie freut sich auf das, was die<br />

Häs- und Umzugsordnung für die Fledermäuse vorschreibt: "Bei Umzugsstillstand hat die <strong>Fledermaus</strong><br />

innerhalb ihrer Gruppe zu pfludern und zu tanzen."<br />

Eigentlich wohnt Mareike ja in Engelswies, aber da ihr Vater aus <strong>Meßkirch</strong> stammt und es vor dem<br />

Entstehen der Köhler-Maale in Engelswies kaum Fastnacht gab, ist ihre ganze Familie in dieser Zeit in<br />

<strong>Meßkirch</strong> aktiv. Vater Joachim ist seit bald 30 Jahren beim Fanfarenzug, Mutter Heike ist seit über 20<br />

Jahren bei den Katzen und Bruder Christian beendete vor zwei Jahren seine Kindheit als Jungkatze<br />

und folgte dem Beispiel seines Vaters. Er ist heute mit 13 Jahren als begeisterter Trommler beim<br />

Fanfarenzug.<br />

Obwohl das <strong>Fledermaus</strong>häs nicht ganz so schwierig ist, brauchten Mutter und Tochter etwas Geduld,<br />

bis alles da saß, wo es sollte. Ein schwarzer Pullover und die Maske waren gleich gekauft, der lange<br />

schwarze Rock wurde genäht und mit dem Waffeltuch, das nach Möglichkeit ein Original sein sollte,<br />

hatte Mareike auch Glück - bei ihrer Uroma in Thalheim hatten ihre Eltern schon länger eines in ihren<br />

Fundus übernommen. Blieb nur noch das Abnähen und das Einsetzen der Ohren - "Da isch a Katz<br />

zusammennähen einfacher", brummte Mareikes Mutter bei den ersten Versuchen, auf dem zappeligen<br />

Kopf der zukünftigen <strong>Fledermaus</strong>, bis schließlich doch alles am Platz saß.


Für Heike Müller-Hafner gibt es nichts anderes als das Katzenhäs und auch wenn ihre Tochter in<br />

Zukunft lieber fludern will, konnte sie doch immer stolz auf ihr <strong>Katzenkind</strong> sein: "Sie ist immer tapfer<br />

mitgelaufen, egal wie lang der Umzug war." Kaum begann die Stadtmusik den Katzenmarsch, ging bei<br />

Mareike schon der Arm zum Winken heraus und sie marschierte los. Erst mit ihrer Mutter und nachher<br />

mit den anderen Jungkatzen vorneweg, wo es von Oberrälle Kurt Martin immer weiße Mäuschen für<br />

die junge Narrenschar gab. Damit ist Mareike wieder bei ihren Freundinnen Lisa und Rebekka, die<br />

schon seit vergangenem Jahr bei den Fledermäusen sind. Fehlt nur noch Jana, die wohl im nächsten<br />

Jahr mitziehen wird, bis alle wieder zusammen sind. Wie es dann weiter geht, weiß Mareike noch nicht<br />

so ganz genau: "Ich glaub, wir bleiben Feldermäuse. Vielleicht gehen wir ja auch viel später mal<br />

wieder zu den Katzen, aber ich glaub, wir bleiben vielleicht doch lieber immer Fledermäuse."

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