Fünf Akteure strapazieren die Lachmuskeln - Katzenzunft Meßkirch
Fünf Akteure strapazieren die Lachmuskeln - Katzenzunft Meßkirch
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SCHWÄBISCHE ZEITUNG vom 16.02.2007<br />
<strong>Fünf</strong> <strong>Akteure</strong> <strong>strapazieren</strong> gehörig <strong>die</strong> Lachmusikeln<br />
MESSKIRCH - Im �Löwen�ist es gestern beim Narrenfrühschoppen voll wie immer<br />
gewesen. �Narri, narro Ihr närrische Leit, schee dass Ihr alle wieder do sind heit. D�<br />
Schüler sind befreit, d�Würscht sind g�schnappt und alles hot bisher wie immer guet<br />
klappt", begrüßte Zunftmeister Roland Schank das närrische Volk.<br />
Von unserem Mitarbeiter Karlheinz Kirchmaier<br />
l <strong>Fünf</strong> <strong>Akteure</strong> strapazierten beim Narrenfrühschoppen mit närrischen Reimen<br />
und Lokalkolorit zum Fasnets-Motto �Me kennt grad bläre�<strong>die</strong><br />
<strong>Lachmuskeln</strong>.Traditionell begann Gerhard Teuscher, bekannt auch unter �GT�,<br />
als erster Redner. Dem �Vumesser a.D.�waren unter anderem der Zustand<br />
der Parkplätze am Friedhof und an der Stadthalle ein Dorn im Auge: �Ersch<br />
gestern isches g�wese, do hot mes kenne in de Zeitung lese, dasse des Johr<br />
no afanget mit Parkplätz an dr <strong>Meßkirch</strong>er Schule. A�glegt werde <strong>die</strong> Parkplätz<br />
in me Raster und au vusehe mit me Pflaster. Zwische de Zeile, so zwischenei,<br />
het me beim Lese moine kenne, dass vielleicht no Geld übrig sei. Dofür het i<br />
ebbes entdeckt, nämlich e anders Projekt. Denk i nämlich an <strong>die</strong> Parkplätz am<br />
Friedhof und dunne an de Halle, noch duet des mir gar it g�falle. Hosch du<br />
dert bei me Regewetter ebbes zum due, no brauchscht Gummistiefel oder Überschue, wenn de it witt<br />
dreckig were. Si isches, me kennt grad bläre�.<br />
l Mit �Hohe Herre hand mi glade, i soll dohinne ebbes sage. Und für e<br />
stattlich�s Honorar, kummt me gern, des isch doch klar, denn mitten hier im<br />
badisch�Para<strong>die</strong>s, braucht�s jetzt oin vu Igelswies�, begann Debütant Kuno<br />
Irßlinger aus der ehemals hohenzollerischen Exklave Igelswies seinen<br />
Vortrag und hatte sofort <strong>die</strong> Lacher auf seiner Seite. Zum Neujahrempfang<br />
in <strong>Meßkirch</strong> und der Bürgermeisterwahl in Pfullendorf meinte er: �Do kascht<br />
sage wa de witt, i kumm do nimme mit. Des Johr, so hon i vernumme, hot<br />
d�Fasnet glei mit Neujahr begonne. Um Neujahrsempfang und Fasnet<br />
z�kombiniere, lot me d�Lilo a Büttred eistu<strong>die</strong>re. Die Red war gut bemesse,<br />
doch oins, des hot se glatt vergesse. In Pfullendorf do goht�s jetzt richtig<br />
rund, seit <strong>die</strong> en neue Schultes hond. Im Rothaus macht me grausig Wind,<br />
als ob mir hinterm Mond dehoim sind. Die wend uns jetzt de Rang ablaufe,<br />
moinet me kenn blos bei dene kaufe. A�gebe dont dia mit ihre Großindustrie, doch <strong>die</strong> war vor Jahren<br />
au fast hie. Mit dene ihrem Geld und unserem Vestand, do hättet mir d�Welt in unserer Hand. Do hilft<br />
blos fusioniere, d�Banke dont�s scho lang probiere. Denn de Zwick mit seiner Länge und en Kugler mit<br />
seim Ranze, au <strong>die</strong> zwoi z�amme gebet en Ganze�.<br />
l Mit dem Problem der Aufnahme von Frauen in den Katzenrat setzte sich Holger Schank in seinem<br />
Vortrag auseinander. �Oines woiß i ganz genau, in Katzerat do g�hert a Frau. Stelled Ei vor, uns<br />
Spießgeselle, dät a Frau in Senkel stelle? Nix wär do meh mit zuviel trinke, mit dem rote Mantel in<br />
Dreck nabsinke. A Frau im Katzerot, des wär gewiss, a ordnungsnärrisches Para<strong>die</strong>s. Für de Diethart,<br />
unsern Grand-Segnieur, für den müsst zum Tanze scho lang oine her. Oder de Kurti, Ober-Relle mit<br />
Titel, des ischt klar warum der schwertut mit me rote Kittel: Bei de Katze do isch er im Körble de<br />
Hahn, bei uns, do fangt er bloß s�Trinke an. De Singler, der sait scho lang heidenei, i will it de<br />
scheenste Katzrot sei. Ihr sähed�s klar und ohne Zweifel, der Männerclub, der g�hert zum Teifel�.
l Natürlich war <strong>die</strong> Schaukasten-Affäre auch ein Thema. Damit setzte sich Hans-Jörg Kraus, der<br />
einzige nicht im Dialekt sprechende Redner auseinander: �Im letzten Jahr, wie jeder weiß, hat sich der<br />
Schultes was geleistet und ohne große Worte direkt an der Rathauspforte, quasi heimlich über Nacht,<br />
ne Monster-Tafel angebracht. Eine Firma mit Sponsoren lag dem Schultes in den Ohren: Gib uns <strong>die</strong>se<br />
Werbeflächen, brauchst auch keinen Cent zu blechen. Den Stadtrat sollst du nicht befragen, denn der<br />
könnte dir�s versagen. Der Schultes muss nicht lange denken: Dieses Ding lass ich mir schenken.<br />
S�koschet nix, des olle Teil, so spart man Geld, und Geiz ist geil! Wie der Bug von der Titanic ragt es<br />
nun in <strong>die</strong> Botanik. Raubt Mollen�s Rita ihre Sicht und <strong>die</strong>ser, klar, gefällt <strong>die</strong>s nicht. Und es kommt,<br />
was kommen muss, nämlich unser Bauausschuss. Und der kommt schließlich zu dem Schluss: Ja,<br />
<strong>die</strong>ser Bau ist Bau-Ausschuss. Auch ein Schultes kann�s nicht wagen, Bauen ohne uns zu fragen, hat<br />
selbst für Zwick gar keinen Zweck. Auch wenn du blärst, das Ding muss weg!�<br />
l Den Abschluss der Narrenredner machte Lilo Braun, <strong>die</strong> Narrevater Manne<br />
Haug vorhielt, <strong>die</strong>ses Jahr wieder nicht als Narrenmutter berücksichtigt<br />
worden zu sein, obwohl sie ein schönes �Pärle�abgegeben hätten und vom<br />
�Gewölbe�her so gut zueinander gepasst hätten. Für sie sei deshalb nun<br />
das Thema �Narrenmutter�für ein- und allemal erledigt. Sie wandte sich<br />
deshalb einem anderen Thema zu: �Also i find s�<strong>Meßkirch</strong> fehlt en See,<br />
mitme See wär <strong>Meßkirch</strong> nomal so schee. Zwische Igelswies und Menninge<br />
kennt me doch d�Able staue, ausem Menninger Bahnhof e Badehaus baue.<br />
De Irßlinger dät sich uff Bambus-Alge und Seerose spezialisiere und am<br />
Suntig kennt me schä um de See rum spaziere. De Menne het a Filiale mit<br />
Badeschlappe und Balinger kenntet vu dert zu Hofmanns Haus nuffdappe.<br />
De Dörfelt het e Lade mit Handdircher und Badesache und de Bibes nkennt<br />
e zwoite Kiosk uffmache. De Zwick wär offiziell de Wasserstandsmesser,<br />
weil�s koiner vum Rathaus kennt besser. Vum Hennes und vum Oskar wäret Bäll, Luftmatraze und<br />
Pumpe und de Sahne lasst sich mitem Eiswägele au it lumpe. Mit hettet Bootle, Schiffle und zwoi<br />
Fähre und scho hon i e Wort des sich reimt uff bläre�.