west live - Wirtschaftsgymnasium West
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Das besondere Thema: Schulentwicklung<br />
Fremdevaluation 2012<br />
Der Schule stehen spannende Zeiten bevor. Vom 30. Januar<br />
bis zum 3. Februar 2012 wird ein Team des Landesinstituts für<br />
Schulentwicklung zusammen mit dem ehemaligen Fachabteilungsleiter<br />
für das <strong>Wirtschaftsgymnasium</strong>, Peter Müller,<br />
als kritischem Begleiter das Qualitätsmanagementsystem der<br />
Schule kritisch unter die Lupe nehmen.<br />
Dazu werden an zwei Tagen Schulleitung, Steuerungsgruppe,<br />
Kollegium und ein Teil der Schüler und Schülerinnen in<br />
Interviews und Ratingkonferenzen befragt, wie sie die Schule<br />
sehen, ob an der Schule systematisch Schulentwicklung betrieben<br />
wird und wie sich die Feedback-Kultur entwickelt.<br />
Anschließend werden die Daten ausgewertet und die Ergebnisse<br />
in einem Abschlussbericht schriftlich festgehalten.<br />
Wir sind gespannt auf das Ergebnis, über das wir selbstverständlich<br />
in einer weiteren Ausgabe der Schulzeitung berichten<br />
werden.<br />
Seit fast 20 Jahren Schulentwicklung<br />
Der systematische Schulentwicklungsprozess am WG <strong>West</strong> hat<br />
bereits im Herbst 1993 begonnen. Schulleitung und Kollegium<br />
beschlossen, einen Entwicklungsprozess einzuleiten mit der<br />
Erwartung, eine Schule mit Zukunftsperspektive zu gestalten,<br />
die für alle am Schulleben Beteiligte attraktiv ist und in der<br />
jeder die Möglichkeit haben soll, eigene Ideen und Vorstellungen<br />
einzubringen.<br />
Grundlage des Prozesses war der kybernetische Regelkreis, wie<br />
er von Kepner/Tregoe bereits 1967 entwickelt wurde. Dieser<br />
Regelkreis Analyse-Zielformulierung-Maßnahmen-Kontrolle<br />
wurde fast 40 Jahre später identisch beim Projekt OES (operativ<br />
eigenständige Schule) übernommen.<br />
Der Bauplan für die Schulentwicklung am WG <strong>West</strong> beschreibt<br />
die einzelnen Felder der Corporate Identity. Diese Grundkonzeption<br />
mit den Pfeilern Organisation/Management, Marketing<br />
und Schulkultur/Philosophie ist bis heute Grundlage der<br />
Schulentwicklung am WG <strong>West</strong>.<br />
Im Februar 1994 wurde eine Schulentwicklungsplanung für<br />
das WG <strong>West</strong> erstellt, in der der Ist-Zustand der sachlichen und<br />
räumlichen Ausstattung der Schule erfasst wurde. Diese Planung<br />
wurde zur Grundlage für Anträge an die Stadt Stuttgart<br />
als Schulträger.<br />
Im Januar 1995 wurde von der Schulleitung und vom Personalrat<br />
eine erste große Fragebogenaktion im Kollegium gestartet.<br />
Abgefragt wurden die Themen<br />
• Schulentwicklung,<br />
• Stärken und Schwächen der Schule,<br />
• Beurteilung der Schulphilosophie,<br />
• Arbeitsplatz und Zufriedenheit,<br />
• Klima innerhalb des Kollegiums,<br />
• Verhältnis zu Schülern,<br />
• Beurteilung des Schulleiters.<br />
Die Ergebnisse wurden im Rahmen pädagogischer Tage am 6.<br />
und 7. März 1995 mit externer Unterstützung im Bernhäuser<br />
Forst präsentiert, anschließend wurden in Teams Verbesserungsmöglichkeiten<br />
diskutiert. In mehreren Arbeitsgruppen<br />
wurden Vorschläge zur Weiterentwicklung der Schule erarbeitet,<br />
und es entstand ein Entwurf für ein Leitbild des WG <strong>West</strong>.<br />
Umsetzung der Schulentwicklungsplanung<br />
Der Maßnahmenkatalog und das Leitbild wurden im Juni<br />
1995 in der Gesamtlehrerkonferenz und in der Schulkonferenz<br />
verabschiedet. Im Oktober 1995 wurde eine Vereinbarung zur<br />
Schul- und Organisationsentwicklung zwischen der Schulleitung<br />
und dem örtlichen Personalrat abgeschlossen.<br />
Im Juli 1997 führte der Elternbeirat mit Zustimmung der schulischen<br />
Gremien eine große Umfrage bei den Schülerinnen und<br />
Schülern im Vollzeitbereich der Schule durch. Gefragt wurde<br />
nach<br />
• Beurteilung des WG <strong>West</strong> als Schule,<br />
• Unterricht,<br />
• Problemen mit Lehrerinnen und Lehrern,<br />
• Schulleitung,<br />
• Wünschen und Anregungen.<br />
Die Rücklaufquote betrug etwa 50 Prozent. Die Ergebnisse waren<br />
repräsentativ und wurden auf einer Gesamtlehrerkonferenz<br />
dem Kollegium präsentiert, aus den Ergebnissen wurden<br />
entsprechende Maßnahmen abgeleitet.<br />
1999 wurde das Leitbild überarbeitet und der Entwicklung der<br />
Schule angepasst. Dabei wurden ergänzend Leitlinien für Zusammenarbeit,<br />
Führung und Kommunikation erstellt, die für<br />
alle am Schulleben Beteiligten verbindlich gemacht wurden.<br />
In den Jahren 2001 bis 2004 war die Schule an mehreren Projekten<br />
bei STEBS beteiligt. Dies ist ein Projekt des baden-württembergischen<br />
Ministeriums für Kultus und Sport zur Stärkung<br />
der Eigenständigkeit beruflicher Schulen. Bei der Abschlussveranstaltung<br />
in Esslingen präsentierte das WG <strong>West</strong> die Projekte<br />
„eigenständige Stellenbewirtschaftung“, „Schulentwicklung“<br />
und „Schule auf Umweltkurs – Öko-Audit“.<br />
Parallel dazu wurden von den schulischen Gremien Einzelregelungen<br />
zu Unterrichtsversäumnissen, Rauchen, Drogen-<br />
prävention und außerunterrichtlichen Veranstaltungen verabschiedet.<br />
Ergänzend war das WG <strong>West</strong> Pilotschule für den<br />
Seminarkurs am <strong>Wirtschaftsgymnasium</strong> und Ethik als Ergänzungsfach<br />
zu Religion in mehreren Schularten. 2002 wurde<br />
die Unterrichtszeit neu strukturiert und der 90-Minuten-Takt<br />
eingeführt.<br />
Eigenes pädagogisches Konzept für jede Schulart<br />
Bei der Schulentwicklung legte die Schulleitung Wert auf die<br />
kontinuierliche und differenzierte Entwicklung der einzelnen<br />
Schularten mit ihren speziellen Anforderungen. Für jede Schulart<br />
wurde ein pädagogisches Konzept erarbeitet und einzelne<br />
Projekte definiert und realisiert. So zum Beispiel für<br />
• das <strong>Wirtschaftsgymnasium</strong> Methodikprojekte, Coaching;<br />
• die Berufsfachschule Integrationsprojekt, Lernwerkstatt;<br />
• das Berufskolleg Übungsfirma und Differenzierung in<br />
Leistungsgruppen;<br />
• die Berufsschule Epochenplanung, Lernfeldkonzeption.<br />
Ergänzend erarbeitete der Förderverein VHH ein Programm<br />
zur Unterstützung der Schule. Dieses umfasst unterrichtsbegleitende<br />
Trainings, das Angebot von Arbeitsgemeinschaften,<br />
die Vermittlung von Praktika und die Vergabe eines Preises für<br />
vorbildliches soziales Verhalten an Schülerinnen und Schüler.<br />
Im Schuljahr 2003/04 wurde die Schule durch das Projekt<br />
„LOB“ (leistungsorientierte Bildungsorganisation) mit den<br />
Einzelkomponenten Klassenraumgestaltung, Unterrichtsorganisation,<br />
Unterrichtsgestaltung, Klassenmanagement, Controlling<br />
und Personaleinsatz/Personalförderung systematisch<br />
weiterentwickelt und den gesellschaftlichen Entwicklungen<br />
angepasst.<br />
Für die Zukunft gut aufgestellt<br />
Schulentwicklung am WG <strong>West</strong> wurde bis heute im Rahmen<br />
von OES (operativ eigenständige Schule) konsequent fortgesetzt.<br />
Zum Schuljahr 2011/12 wurde zum Beispiel am WG der<br />
neue Zug „Internationales Management“ eingerichtet und<br />
die Ganztagsbetreuung im BEJ eingeführt. Außerdem wird ein<br />
Vorkurs in Mathematik für die Eingangsklassen des <strong>Wirtschaftsgymnasium</strong>s<br />
angeboten. Im BK II beteiligt sich die<br />
Schule am Modellversuch „Projektarbeit“ und am <strong>Wirtschaftsgymnasium</strong><br />
am Projekt „Individuelle Förderung durch Unterrichtsdifferenzierung“.<br />
Aus Sicht der Schulleitung ist die Schule durch die eingeleiteten<br />
Maßnahmen für die nächsten Jahre sehr gut aufgestellt.<br />
Die jetzige Schulstruktur sichert auch in Zukunft die<br />
konstante Klassen- und Schülerzahl. Durch die Verlagerung<br />
der Berufsschule in das Gebäude der heutigen Hedwig-Dohm-<br />
Schule werden mittelfristig zusätzliche Kapazitäten geschaffen.<br />
Der Unterricht an der Schule ist fachwissenschaftlich und<br />
pädagogisch auf hohem Niveau. Ständige Fortbildungsbereitschaft<br />
aller Kolleginnen und Kollegen sichert die erreichte<br />
Qualität. Die interne Kommunikation der kurzen Wege und der<br />
offenen Türen sorgt dafür, dass Probleme schnell erkannt und<br />
durch effektive Maßnahmen in kurzer Zeit gelöst werden.<br />
Der Schulträger, die Stadt Stuttgart, unterstützt die Schule in<br />
den letzten Jahren durch eine stärkere finanzielle Förderung<br />
bei der Raumsanierung, sodass sich die Schule auch nach<br />
außen als moderne Schule mit traditionellen Wurzeln präsentiert.<br />
Wilhelm Hartmann, OSD, Schulleiter<br />
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