Testbericht aus FMT - Bmi-models.com
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124 PARK- & E-FLYER <strong>FMT</strong> 10 | 09<br />
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, wie auf<br />
diesem Bild zu sehen ist. Wer mit einem<br />
so schlecht geklebten Motordom sein Modell<br />
startet, riskiert einen Absturz. Meine<br />
dringende Empfehlung: alle erreichbaren Klebeverbindungen<br />
vor dem Erstflug prüfen.<br />
Dass der Motordom für den Spitz 25 zu lang<br />
ist, habe ich schon vor der Montage gesehen.<br />
Um aber das Übermaß genau ermitteln<br />
zu können, habe ich Antrieb, Motorhaube,<br />
Propeller und Spinner mit unverändertem<br />
Motordom zunächst montiert.<br />
Statt einen neuen Motordom zu bauen, habe<br />
ich einfach den beiliegenden um 1,3 cm<br />
gekürzt. Die Balsa-Dreieckleisten in den<br />
4 Ecken habe ich gegen viereckige Kieferleisten<br />
<strong>aus</strong>get<strong>aus</strong>cht und alles mit dickflüssigem<br />
Sekundenkleber zusammengeklebt.<br />
Damit der Spitz 25 nicht zu weit vor <strong>aus</strong> der<br />
Motorhaube her<strong>aus</strong>ragt, habe ich den<br />
Motordom auf 32,7 mm Länge gekürzt.<br />
Video zur fournier<br />
Zum Modell Fournier RF-4D von BMI finden Sie unter www.fmt-rc.de<br />
im Verzeichnis „Video“ einen Film, der die Flugeigenschaften<br />
des Motorseglers zeigt.<br />
haube auf den Rumpf. Die Auflagefläche des<br />
Propellermitnehmers ragte nun knapp 2 cm<br />
<strong>aus</strong> der Motorhaube her<strong>aus</strong>, was angesichts<br />
der ungewöhnlichen Länge des Motors nicht<br />
verwunderlich ist. Kurzerhand trennte ich <strong>aus</strong><br />
dem Motordom einen 1,3 cm breiten Streifen<br />
her<strong>aus</strong>, klebte ihn mit dickflüssigem Sekundenkleber<br />
wieder zusammen und verstärkte<br />
die Innenseite der Kanten mit viereckigen<br />
Kieferleisten. Danach ließ ich den Motor probeweise<br />
laufen. Er lief angenehm weich an<br />
und ließ sich mit der Werkseinstellung über<br />
seinen gesamten Drehzahlbereich feinfühlig<br />
regeln. Um auch die Programmierkarte beurteilen<br />
zu können, aktivierte ich mit ihr die<br />
Bremse, deaktivierte den Softstart und stellte<br />
die Drehrichtung des Motors um. Hierzu sind<br />
<strong>aus</strong> der Seite der Karte her<strong>aus</strong>ragende Jumper<br />
umzustecken. Das ist nicht nur kinderleicht,<br />
sondern funktioniert auch tadellos. Nach Rückstellung<br />
auf die Werkseinstellungen schob ich<br />
wieder die Motorhaube auf und befestigte<br />
sie gemäß Bauanleitung mit Tesafilm. Der<br />
dem B<strong>aus</strong>atz beiliegende Spinner ließ sich<br />
anschließend nach Anpassung der Ausschnitte<br />
für den Propeller ohne Probleme anbringen.<br />
letzte Handgriffe<br />
Den Empfänger befestigte ich mit Klettband<br />
hinter dem Akkufach. Zur Fixierung des Akkus<br />
ist ein Klettverschluss vorgesehen. Nur damit<br />
gehalten, kann sich der Akku aber verdrehen<br />
und schlimmstenfalls während des Fluges<br />
verrutschen. Um das zu verhindern, habe ich in<br />
das Akkufach links und rechts des Akkus jeweils<br />
einen Streifen <strong>aus</strong> festem Schaumstoff geklebt.<br />
Abschließend befestigte ich die Tragflächen am<br />
Rumpf und ermittelte den Schwerpunkt. Er lag<br />
auf Anhieb genau in der Mitte des empfohlenen<br />
Bereichs! Ich wog das flugbereite Modell und<br />
kam auf 1.217 g, rund 180 g unter der Herstellerangabe,<br />
und das trotz des großen Motors!<br />
lust auf Motorsegeln<br />
Ende Juni diesen Jahres, bei fast wolkenlosem<br />
Himmel und Windstille, rollte die RF-4D auf<br />
einer Asphaltbahn schnurgerade zum Erstflug<br />
an und hob mit ¾-Gas nach etwa 10 m ab.<br />
Schon wenige Sekunden später hatte ich das<br />
Gefühl, einem echten Motorsegler hinterher<br />
zu schauen, wozu aber auch die Windstille<br />
beitrug. Etwa 5 Minuten später war ich mir<br />
sicher, weder am Schwerpunkt noch an den<br />
Ruder<strong>aus</strong>schlägen etwas ändern zu müssen.<br />
Lediglich die Querruder<strong>aus</strong>schläge habe ich<br />
später wegen der deutlich erkennbaren Auswirkung<br />
des negativen Wendemoments zu<br />
60% differenziert. Das Modell fliegt äußerst<br />
gutmütig und reagiert träge auf Ruder<strong>aus</strong>-<br />
schläge, was ich bei einem Motorsegler als<br />
angenehm und vorbildgetreu empfinde.<br />
Die Fournier lässt sich mit ihren knapp über<br />
30 g/dm 2 unglaublich langsam fliegen und<br />
geht beim Aushungern in einen gut beherrschbaren<br />
Sackflug über. Mir ist sie während mehr<br />
als 10 Flugstunden nicht einmal über eine<br />
Fläche abgeschmiert.<br />
Und wie sieht es mit Kunstflug <strong>aus</strong>? Die<br />
Antwort habe ich bereits mit der Überschrift<br />
gegeben. Es sieht einfach wunderbar <strong>aus</strong>,<br />
wenn man mit diesem Modell mit möglichst<br />
geringer und nahezu konstanter Geschwindigkeit<br />
Kunstflugfiguren mit großem Durchmesser<br />
fliegt. Der starke Spitz-Motor – der mich<br />
übrigens nachhaltig überzeugt hat – liefert<br />
Dampf in den Aufwärtspassagen, und der große<br />
Propeller mit flacher Steigung (APC Slowfly<br />
11×4,7) bremst in den Abwärtspassagen. Der<br />
Rumpf trägt in Messerfluglage erstaunlich gut,<br />
sodass auch sehr langsame oder Vierzeiten-<br />
Rollen gut gelingen. Ein Genuss für die Augen<br />
sind auch hochgezogene Fahrtkurven oder<br />
Turns. Alles, was mit dem Original möglich ist,<br />
geht auch mit dem Modell, und es sieht bei<br />
Windstille oder bei schwachem Wind genau<br />
so gut <strong>aus</strong>, sofern man das Modell nicht zu<br />
schnell macht oder nervös steuert.<br />
Und wie sind die Segeleigenschaften? Gar<br />
nicht schlecht, aber keinesfalls mit denen eines<br />
reinrassigen Seglers zu vergleichen. Ein paar<br />
Mal ist es mir aber doch gelungen, die übliche<br />
Flugzeit von 10 Minuten durch Kreisen in der<br />
Thermik mehr als zu verdoppeln. Dabei konnte<br />
ich allerdings nicht mehr das schöne Flugbild<br />
genießen! Landen ist simpel, das kann man ja<br />
schon <strong>aus</strong> dem bisher Geschilderten schließen.<br />
Einfach die Höhe absegeln, im Endanflug mit<br />
wenig Gas die Sinkgeschwindigkeit regeln<br />
und mit der Geschwindigkeit eines Joggers<br />
aufsetzen – oder ins hohe Gras plumpsen, wenn<br />
man auf einer Wiese fliegt. Beim Start von einer<br />
Wiese bleiben die kleinen Stützräder unter den<br />
Tragflächen leicht im Gras hängen. Wenn dies<br />
passiert, startet man das Modell einfach <strong>aus</strong> der<br />
Hand. Das geht sehr gut. Bei stärkerem Wind<br />
lässt sich das Modell auch noch gut beherrschen,<br />
Spaß- und Genussfaktor gehen aber<br />
auf Tauchstation. Das macht aber nichts, finde<br />
ich, schließlich ist eine RF-4D kein Sturmvogel.<br />
Exzellent<br />
Die Fournier RF-4D von BMI ist ein vorbildgetreues,<br />
handliches und schnell einsatzbereites<br />
Flugmodell mit exzellenten Flugeigenschaften.<br />
Besonders fortgeschrittene Piloten<br />
mit einer Vorliebe für langsamen, eleganten<br />
Kunstflug werden mit diesem Modell voll auf<br />
ihre Kosten kommen.