Weihnachten 2012 - Freie Wählergemeinschaft Konz eV
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Volkstrauertag<br />
Ansprache von Dieter Klever<br />
Liebe Bürgerinnen und Bürger!<br />
Der Volkstrauertag dient dem Gedenken an die zahllosen<br />
Opfer der Kriege und der Gewaltherrschaft im<br />
20. Jahrhundert.<br />
Vor 70 Jahren, im November 1942, wurde die 6. Deutsche<br />
Armee bei Stalingrad, dem heutigen Wolgograd,<br />
eingeschlossen.<br />
Da war Sophie Schmitt, von ihr habe ich die folgenden<br />
Daten bekommen, gerade 9 Monate alt und Ingo<br />
Adam hier neben mir, noch keine 2 Jahre.<br />
In diesem Kessel von Stalingrad befanden sich auch<br />
mehrere Soldaten aus unserer Pfarrei.<br />
Einige konnten noch als Verwundete ausgeflogen<br />
werden und so dem Desaster entkommen.<br />
5 junge Männer unserer Pfarrei hatten nicht dieses<br />
Glück und sind seitdem bei Stalingrad vermisst.<br />
Glieden Edmund aus Krettnach 27 Jahre<br />
Glieden Alfons aus Krettnach 22 Jahre<br />
Marxen Peter aus Krettnach 20 Jahre<br />
Meyer Peter aus Krettnach 21 Jahre<br />
Müller Emil aus Niedermennig 19 Jahre<br />
Letzte Lebenszeichen erhielten die Angehörigen im<br />
Dezember 1942, beziehungsweise im Januar 1943.<br />
Aus ihren Briefen geht auch hervor, dass Peter Meyer<br />
und Peter Marxen sich im Kessel von Stalingrad<br />
gesehen haben. Ebenso standen Alfons Glieden und<br />
Emil Müller miteinander in Verbindung.<br />
Die Sehnsucht dieser jungen Soldaten nach Frieden<br />
und den Wunsch, ihre Heimat und ihre Angehörige<br />
wieder zu sehen, blieb leider unerfüllt.<br />
Die Schlacht von Stalingrad war eine der größten<br />
Schlachten des Zweiten Weltkrieges.<br />
Die Vernichtung der 6. Deutschen Armee in Stalingrad,<br />
Anfang 1943 galt als Wendepunkt des im Juni<br />
1941 vom Deutschen Reich begonnenen Deutsch-<br />
Sowjetischen Krieges. Von den rund 110.000 Soldaten<br />
der Wehrmacht und verbündeter Truppen, die in<br />
Gefangenschaft gerieten, überlebten nur rund 5.000<br />
den Krieg. In der Schlacht von Stalingrad kamen über<br />
700.000 Menschen ums Leben.<br />
Können wir heute überhaupt verstehen, was in den<br />
Männern vorgegangen ist, die damals in den Krieg<br />
ziehen mussten und was sie heute noch bewegt?<br />
Völlig nachempfinden kann man das Erlebnis des<br />
Krieges in all seiner Brutalität,<br />
seiner unmittelbar zuschlagenden Gewalt, die Todesangst<br />
und das blutige Sterben des Bruders an der Seite<br />
wohl nur, wenn man selbst dabei gewesen wäre.<br />
Wir alle dürfen die Augen nicht vor der Gewalt verschließen.<br />
Sie kann uns in der heutigen Zeit schneller<br />
treffen, als wir befürchten. Hoffen wir, dass sich die<br />
Führenden dieser Welt ihrer Verantwortung bewusst<br />
sind und sich für den Frieden in der Welt einsetzen.<br />
Jeder, der sich den Frieden in der Welt wünscht, muss<br />
alle seine Möglichkeiten nutzen, in seinem eigenen,<br />
ganz persönlichen Bereich mit den eigenen Kindern,<br />
Eltern, bei Nachbarn, Freunden und Bekannten mit<br />
kleinen Schritten Vorbild zu sein.<br />
Wir beten für alle, die in Not sind:<br />
dass sie ihr Leben behalten, Verfolgung, Hunger und<br />
Krankheit überstehen.<br />
Lass ihnen Menschen begegnen, die helfen, verstehen,<br />
trösten,<br />
die ihnen das Leben erträglich machen und neue Hoffnung<br />
in ihnen wecken.<br />
Wir bitten dich erhöre uns.<br />
Wir beten für alle, die Leben retten, die für die<br />
Menschlichkeit arbeiten,<br />
die Gewalt abbauen helfen, Versöhnung und friedliches<br />
Miteinander einüben.<br />
Wir bitten dich erhöre uns.<br />
Wir beten für uns:<br />
Öffne unsere Herzen und Hände, dass wir tun, was<br />
dem Frieden dient,<br />
dass wir teilen, was wir zum Leben brauchen.<br />
Wir bitten dich erhöre uns.<br />
Hilf uns Frieden zu stiften<br />
zu vergeben und zu verzeihen.<br />
Amen<br />
Mit den Worten des Dankes an Pastor Meiser, den<br />
MGV gemischten Chor, die Feuerwehr Krettnach,<br />
Karl Heinz Karl, der immer für das richtige Licht<br />
sorgt und an die Frauen, die das ganze Jahr das Kriegerdenkmal<br />
pflegen, sowie an alle Bürger schloss<br />
Dieter Klever, Ortsvorsteher, seine Ansprache.