Jahresbericht 2010 - Zürich
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Energie einsetzen<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser<br />
6 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> PZZ<br />
Kurt Meier, Direktor Pflegezentren der Stadt <strong>Zürich</strong><br />
Ein Bild, das für mich reine Energie darstellt, ist der Start eines Skirennfahrers wie Didier Cuche. Nach<br />
hartem Training und mentaler Vorbereitung steht er da oben und wartet auf sein Startsignal. Viel Kraft, Ausdauer<br />
und Willen haben ihn dorthin gebracht. Und jetzt will er den Platz auf dem Podest. Die geballte Energie,<br />
mit der er sich abstösst und in die Tiefe saust, lässt weniger geübte Skifahrer schaudern. Zielstrebig<br />
und konzentriert fährt er auf sein Ziel zu, vielleicht muss er unterwegs in hohem Tempo Fehler wettmachen,<br />
auf dem Weg zum ersehnten Erfolg.<br />
Spitzensport bringt ausserordentliche Leistungen hervor, die wir bewundern und die uns staunen lassen.<br />
Im Alltag stehen wir nicht dauernd unter Anspannung wie ein Hochleistungssportler im Wettkampf. Doch<br />
Zielstrebigkeit, Ausdauer und Wille sind in unserem Leben genauso wichtige Elemente, um Ziele zu erreichen.<br />
Gerade dann, wenn uns die Lust an einer Aufgabe abhanden kommt, weil Schwierigkeiten die Schaffenskraft<br />
lähmen, gerade dann, wenn die Energie blockiert ist. Da hilft es, sich zu erinnern, was das Ziel ist,<br />
warum es sich lohnt, Energie in eine Sache zu stecken. Dieses Innehalten, das dem ins Tal sausenden<br />
Skirennfahrer nicht vergönnt ist, kann uns die Freude am Tun wieder bewusst machen, kann wichtige mentale<br />
Energien wieder freisetzen.<br />
Gerade im Berufsleben ist es wichtig, dass wir mit Freude und Sinn an die Arbeit gehen, unsere Ziele<br />
kennen und vor allem daran glauben, sie erreichen zu können. Es hilft, wenn wir mit einer guten Mischung<br />
aus Gegebenheiten und Vereinbarungen an die Erfüllung unserer Aufgaben gehen können, wenn wir Vertrauen<br />
in unsere Kolleginnen, Kollegen und Vorgesetzten haben, aber auch die nötige Autonomie besitzen.<br />
Diese Elemente bilden unter anderem die Basis unserer Mitarbeitenden für die Erbringung guter Leistungen.<br />
Ein Fundament, das Antrieb schafft, Energie freisetzt. Gegebenheiten können sich auch verändern,<br />
und andere Situationen können eintreffen, die dann ein Neudenken erfordern. Das Zusammenspiel mit den<br />
anderen kann schwierig werden, oder aber wir sind auf uns allein gestellt. Dann hilft es, wenn wir uns das<br />
Ziel vor Augen halten. Und das ist bei uns in den Pflegezentren, unsere Aufgaben zum Wohle der uns anvertrauten<br />
Menschen zu erfüllen.<br />
In diesem <strong>Jahresbericht</strong> erfahren Sie, welche Herausforderungen und Neuerungen uns im Berichtsjahr am<br />
stärksten beschäftigt haben. Ich danke Ihnen für Ihr Interesse und Ihr Zutun an unserer wichtigen Aufgabe.<br />
Prof. Dr. Heike Bruch ist seit 2001<br />
Professorin und Direktorin am Institut für<br />
Führung und Personalmanagement der<br />
Universität St. Gallen. Ausserdem ist sie<br />
Academic Director des International Study<br />
Program (ISP) an der Universität St. Gallen,<br />
Mitglied des McKinsey Academic Sounding<br />
Board und Mitglied des Vorstandes<br />
der Deutschen Gesellschaft für Personalführung<br />
(DGFP).<br />
Heike Bruch arbeitete zwischen 1999 und<br />
2001 an der London Business School als<br />
Visiting Scholar und als Senior Research<br />
Fellow. Vorher war sie wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin an der Universität St. Gallen<br />
(Habilitation 2001) sowie an der Universität<br />
Hannover (Promotion 1996).<br />
Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in<br />
den Bereichen Organisationale Energie,<br />
Leader ship und zielgerichtetes Handeln<br />
von Managern.<br />
Heike Bruch hat zahlreiche wissenschaftliche<br />
Preise gewonnen, sechs Bücher geschrieben<br />
und weitere sechs herausgegeben<br />
sowie mehr als 110 Zeitschriften- und<br />
Buchbeiträge veröffentlicht.<br />
Warum sind einige Organisationen sehr<br />
dynamisch, innovativ und schnell, während<br />
andere eher träge oder statisch sind? Warum<br />
gibt es Arbeits umfelder, in denen sich die<br />
Gastautorin<br />
O r g a n i s a t i o n a l e<br />
E n e r g i e<br />
Mitarbeitenden voll entfalten und mit all ihren<br />
Potenzialen einbringen können, während andere<br />
sie eher frustrieren, ihre Lust, sich zu enga -<br />
gieren, abtöten und zur Erschöpfung beitragen?<br />
Die Antwort auf diese Frage hat mit der<br />
Organisationalen Energie zu tun.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> PZZ<br />
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