Erhebung zur ambulanten psychotherapeutischen ... - DPtV
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auch hier kann jedoch von einem eher geringen Anteil psychotherapeutischer Tätigkeit ausgegangen<br />
werden. Legt man nur die Zahl der Therapeuten zu Grunde, die im Schwerpunkt psychotherapeutisch<br />
tätig sind, so beträgt der Anteil der ärztlichen Therapeuten lediglich etwa 23 %. Auch unter<br />
Berücksichtigung der <strong>psychotherapeutischen</strong> Tätigkeit der übrigen Ärzte dürfte also die überwiegende<br />
Anzahl von Psychotherapien von nichtärztlichen Therapeuten durchgeführt werden.<br />
Auch der Behandlungsbedarf an Psychotherapie ist nicht einfach zu ermitteln. Dies liegt nicht alleine<br />
daran, dass jeweils unterschiedliche Behandlungsmethoden für psychische Erkrankungen von<br />
verschiedenen Gruppen von Leistungserbringern auch in Kombination miteinander möglich und<br />
angemessen sind, so dass der Bedarf an Psychotherapie und erst recht an ambulanter Psychotherapie<br />
schwer zu isolieren ist. Schon die epidemiologischen Erkenntnisse in Deutschland im Bereich<br />
psychischer Erkrankungen sind unvollständig und je nach Bevölkerungsgruppe unterschiedlich<br />
aktuell. Repräsentative Studien liegen lediglich – aus unterschiedlichen Zeiträumen - für zwei große<br />
Bevölkerungsgruppen vor. Der Bundesgesundheitssurvey 1998/99 untersuchte die 18- bis 65- jährige<br />
deutsche Bevölkerung und ermittelte eine 12-Monats-Prävalenz psychischer Störungen von etwa 32 %<br />
(zu den 12-Monats-Prävalenzen einzelner Störungsbilder vgl. Tabelle 2) (Wittchen und Jacobi 2001).<br />
Tabelle 2: 12-Monats-Prävalenz ausgewählter Diagnosen psychischer Störungen bei<br />
Erwachsenen zwischen 18 und 65 Jahren in Deutschland nach dem Bundesgesundheitssurvey<br />
1998/99<br />
12-Monats-Prävalenz ausgewählter Diagnosen psychischer Störungen bei Erwachsenen zwischen 18 und 65 Jahren in<br />
Deutschland nach dem Bundesgesundheitssurvey 1998/99<br />
Diagnosen Erkrankte in % der deutschen Wohnbevölkerung<br />
Psychotische Störungen 2,6 %<br />
Drogenabhängigkeit 0,8 %<br />
Alkoholabhängigkeit 6,3 %<br />
Zwangsstörungen 0,7 %<br />
Essstörungen 0,3 %<br />
Bipolare Störungen 1,3 %<br />
Dysthymie 4,5 %<br />
Depressive Störungen 8,8 %<br />
Phobien 12,6 %<br />
Generalisierte Angststörungen 2,5 %<br />
Panikstörungen 2,3 %<br />
Somatoforme Störungen<br />
Quelle: (Wittchen und Jacobi 2001), eigene Bearbeitung<br />
11,0 %<br />
Repräsentative epidemiologische Ergebnisse in Bezug auf Kinder und Jugendliche lieferte erst der<br />
Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS), der durch das Robert-Koch-Institut (RKI) von 2003<br />
bis 2006, also zu einem aktuelleren Zeitraum als der Bundesgesundheitssurvey für die Erwachsenen,<br />
durchgeführt wurde (Hölling et al. 2007). Tabelle 3 informiert auch für diesen Personenkreis über die<br />
Prävalenz ausgewählter Diagnosen:<br />
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