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Mit Jesus in einem Boot - Bonifatiuswerk

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Der größte Fischfang der Welt<br />

Wie zwei K<strong>in</strong>der den Fischfang damals erlebt haben (könnten),<br />

das schildert Guido Erbrich<br />

„Um Himmels willen, schaut mal die <strong>Boot</strong>e an. Die gehen bestimmt gleich unter!“<br />

Sarah schaut erschrocken auf den See. Die anderen K<strong>in</strong>der rufen und w<strong>in</strong>ken wild durche<strong>in</strong>ander.<br />

„Ne<strong>in</strong>, die schaffen das!“ „Schaut mal – so viele Fische!“ „Sp<strong>in</strong>n ich oder träum ich“, Ruben reibt sich<br />

verwundert die Augen.<br />

Nicht nur die K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d am Ufer. Auch viele Erwachsene stehen da. Der angrenzende Markt ist wie leer<br />

gefegt. So etwas haben alle noch nie gesehen.<br />

Auf dem Wasser ziehen Fischer ihre prall gefüllten Netze e<strong>in</strong>, und vom Ufer her kommen nun noch andere<br />

Fischer mit ihren <strong>Boot</strong>en, um zu helfen. Und selbst diese <strong>Boot</strong>e sche<strong>in</strong>en noch zu wenig zu se<strong>in</strong>, um die<br />

Fischmengen an Land zu br<strong>in</strong>gen.<br />

Und während die Erwachsenen über die Fische staunen, haben die K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>e Idee:<br />

„Los, wir laufen mal zu dem Mann, der die Fischer losgeschickt hat.“ Sarah, Ruben und die anderen flitzen<br />

los. Am Ufer steht e<strong>in</strong> Mann. Er hat e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>faches, schönes Gewand an, trägt Sandalen und sieht aus,<br />

als ob er auch aus dieser Gegend stammt. Aber sie kennen ihn nicht.<br />

In e<strong>in</strong>iger Entfernung von ihm murmeln die Erwachsenen: „Das ist doch bestimmt ke<strong>in</strong> Fischer – am Tage<br />

Fische fangen, wer hat denn so was gehört!“ „Immer das Gleiche mit den Großen“, ruft Ruben zu se<strong>in</strong>er<br />

Freund<strong>in</strong> Sarah, „selbst wenn sie es sehen, glauben sie es nicht.“„Sei mal nicht so vorlaut, Kle<strong>in</strong>er“,<br />

räuspert sich da e<strong>in</strong> älterer Mann, lächelt aber dann und sagt zu den Umstehenden: „Hört mal her, die<br />

K<strong>in</strong>der haben recht. Wir stehen hier und schwatzen, warum das nicht geht, und vor unseren Augen f<strong>in</strong>det<br />

gerade der größte Fischfang der Weltgeschichte statt.“<br />

Die K<strong>in</strong>der laufen weiter auf den Fremden zu. Er steht am Ufer und schaut mit ruhigen Blicken auf das<br />

Wasser. „Hat der schöne Augen“, flüstert Sarah, und die anderen Mädchen kichern. „Typisch Mädchen“,<br />

denken alle Jungs auf e<strong>in</strong>mal und gr<strong>in</strong>sen sich an.<br />

Der Mann wendet sich den K<strong>in</strong>dern zu: „Schön, dass ihr da seid“ Er lächelt und fragt. „Na, K<strong>in</strong>der, wollt<br />

ihr auch fischen?“<br />

„Dazu s<strong>in</strong>d wir doch noch viel zu kle<strong>in</strong>“, ruft Tobias, der Jüngste der Gruppe. „Zum Beispiel können wir<br />

noch gar ke<strong>in</strong> Ruder halten“, me<strong>in</strong>t Ruben. „Wenn jeder, der fischt, e<strong>in</strong> Ruder hält, fängt gar ke<strong>in</strong>er etwas“,<br />

sagt der Mann und hebt Tobias hoch. „Wenn jeder genau das tut, was er kann, egal wie kle<strong>in</strong> oder<br />

wie groß er ist, kann er Fischer se<strong>in</strong>. Und, glaubt mir, es gibt viel mehr als Fische fangen. Ihr seid zwar<br />

kle<strong>in</strong>, aber eure Augen sehen auch das Kle<strong>in</strong>e viel besser als die Großen. Die übersehen das leicht. Da<br />

könnt ihr ihnen schon helfen.“ „Und wenn sie nicht auf uns hören wollen?“, fragt Sarah. „Seid mutig und<br />

sagt es trotzdem! Gott hört euch auf jeden Fall. Und merkt es euch auch, wenn ihr selber e<strong>in</strong>mal erwachsen<br />

seid, dann wird es K<strong>in</strong>der geben, die euch die Augen öffnen wollen. Wenn ihr gut genug h<strong>in</strong>hört, habt<br />

ihr das Zuhören bis dah<strong>in</strong> auch gelernt.“<br />

Der Mann stellt Tobias wieder auf den Boden und streicht ihm über den Kopf. Alle schauen geme<strong>in</strong>sam<br />

wieder zu den Fischern, die gerade die übervollen <strong>Boot</strong>e an Land ziehen. „Und jetzt zeigt mir mal den<br />

Fischer Petrus und die beiden Brüder Johannes und Jakobus. Ihr kennt sie doch sicherlich?“ „Na, klar“,<br />

rufen die K<strong>in</strong>der und zeigen auf drei Fischer, die angestrengt, aber freudig auf den wunderbaren Fang<br />

schauen.<br />

„Danke, ihr großen Kle<strong>in</strong>en!“, sagt der Mann und geht auf die Fischer zu. „Petrus, Johannes, Jakobus,<br />

kommt und folgt mir nach! Ab heute sollt ihr Menschenfischer se<strong>in</strong>!“<br />

„Was das wohl ist, e<strong>in</strong> Menschenfischer se<strong>in</strong>?“, flüstert Ruben Sarah zu „Bestimmt was Tolles, wenn er<br />

dabei ist“, murmelt Sarah zurück.<br />

„Bestimmt müssen die Großen jetzt auch lernen, das Kle<strong>in</strong>e zu sehen“, ruft der kle<strong>in</strong>e Tobias und klatscht<br />

<strong>in</strong> die Hände: „Das können wir schon lange!“<br />

Tipp<br />

Guido Erbrich:<br />

M<strong>in</strong>istranten-Grundkurs Kirchenjahr.<br />

Für alle K<strong>in</strong>der, die sich nach der Erstkommunion<br />

für den M<strong>in</strong>istrantendienst entscheiden. Leipzig:<br />

St. Benno-Verlag, 2007. ISBN 3-7462-2284-2.<br />

5,00 E.<br />

Autor<br />

Guido Erbrich, Theologe,<br />

Buchautor, Leiter der<br />

Katholischen Erwachsenenbildung<br />

Sachsen<br />

(KEBS), Bautzen<br />

Geschichte

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