10.02.2013 Aufrufe

Herunterladen - Karl Kübel Stiftung

Herunterladen - Karl Kübel Stiftung

Herunterladen - Karl Kübel Stiftung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Jahresbericht 2004<br />

<strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

für Kind und Familie<br />

Darmstädter Straße 100<br />

64625 Bensheim<br />

Telefon 06251 7005-0<br />

Telefax 06251 7005-55<br />

info@kkstiftung.de<br />

www.kkstiftung.de


<strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> für Kind und Familie, www.kkstiftung.de<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Jahresbericht 2004<br />

Feierte am 9. September 2004 seinen<br />

95. Geburtstag: Unternehmer und Stifter<br />

<strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong><br />

Seite<br />

Vorwort Seite 3<br />

Entwicklungszusammenarbeit<br />

Indien Seite 5<br />

Philippinen Seite 7<br />

<strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> Institute for Development Education Seite 8<br />

Jugendaktion Seite 10<br />

NGO-IDEAs Seite 12<br />

Forum Familie<br />

Familientage Seite 14<br />

„Das Baby verstehen“ Seite 15<br />

Medienpädagogik – Erfurter Netcode Seite 15<br />

Regionale Förderungen Seite 16<br />

Bildungsinstitute<br />

Odenwald-Institut Seite 18<br />

Osterberg-Instiutt Seite 20<br />

Felsenweg-Institut Seite 21<br />

Jahresbericht 2004 Seite 2 von 21


<strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> für Kind und Familie, www.kkstiftung.de<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Dr. Claudia Warning Jörg Schmidt Gabriele U. Herrmann<br />

mit „Hessen hilft den Flutopfern“ hat die <strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> für Kind und Familie gemeinsam<br />

mit dem Land Hessen, Hit Radio FFH und dem Verband der Hessischen Zeitungsverleger in den<br />

letzten Tagen des Jahres 2004 ein Großprojekt gestartet, um die Auswirkungen der Tsunami-<br />

Flutkatastrophe in einem genau definierten Projektgebiet an der südostindischen Küsten zu lindern.<br />

Wir werden unsere umfangreichen Hilfs- und Aufbaumaßnahmen über mehrere Jahre hinweg<br />

fortsetzen – parallel zu dem bereits bestehenden Engagement unseres Bereichs<br />

Entwicklungszusammenarbeit zugunsten von bedürftigen Familien in Indien, den Philippinen<br />

und im Kosovo. In unseren künftigen Jahresberichten wird das Thema Fluthilfe sicherlich eine<br />

bedeutende Rolle spielen.<br />

In allen Projektgebieten kommt uns die enge Kooperation mit regionalen Hilfsorganisationen zu<br />

Gute. Dies gilt insbesondere für den Kampf gegen die sexuelle Ausbeutung von Kindern auf den<br />

Philippinen und gegen die Lohnsklaverei von Kindern in Indien. Vor Ort setzen wir nicht nur auf<br />

Projekte der „Hilfe zur Selbsthilfe“, sondern auch auf politische Lobbyarbeit und öffentliche<br />

Meinungsbildung.<br />

Auch 2004 haben die drei stiftungseigenen deutschen Bildungsinstitute die zentralen<br />

Bedürfnisse, Fragestellungen und Probleme von Berufstätigen, Familien, Eltern und Kindern in<br />

Deutschland aufgegriffen. Das Odenwald- und das Osterberg-Institut haben ihre Programme und<br />

Veranstaltungen vielfältig ausgebaut und erweitert - für Einzelne und Gruppen, bei<br />

Tagesveranstaltungen oder ganzen Seminarwochen. Damit konnten umfangreiche Möglichkeiten<br />

zur Persönlichkeitsentwicklung, dem Ausbau der beruflichen Kompetenz und der Gestaltung eines<br />

gelungenen Familienlebens geboten werden.<br />

Das Felsenweg-Institut war nach dem Start an seinem neuen Sitz in Dresden vor allem mit<br />

bedeutenden Modellprojekten in Sachsen, des 8. Sächsischen Familientages und bundesweit mit<br />

FamilyGames erfolgreich. Dank der Fähigkeiten, rasch neue Themenfelder zu erschließen, gezielt<br />

auf die Bedürfnisse ihrer Kursteilnehmer einzugehen und frühzeitig neue Trends und Stimmungen<br />

zu erkennen, konnten sich die Bildungsinstitute auch 2004 trotz der angespannten Wirtschaftslage<br />

auf ihrem Markt mit mehr als 60.000 Teilnehmertagen erneut erfolgreich behaupten.<br />

Während ein Spendenprojekt wie „Hessen hilft den Flutopfern“ angesichts seines Ausmaßes und<br />

des öffentlichen Interesses eine Sonderstellung einnimmt, ist die Arbeit unseres Bereichs Forum<br />

Familie 2004 mit Blick auf die vielfach problematische Lage von Eltern und Kindern hierzulande<br />

zwar weniger medienwirksam, aber dennoch umfassend und hochaktuell: Neben fehlgelenktem<br />

Medienkonsum stellten die Anforderungen des Arbeitsmarktes und die geforderte Flexibilität und<br />

Mobilität das familiäre Zusammenleben häufig vor grundlegende Herausforderungen.<br />

Gerade junge Eltern müssen ihre neue Rolle oft ohne den Rat von Verwandten und Freunden<br />

erlernen. Ihnen wird mit der „Elternschule - das Baby verstehen“ in Zusammenarbeit mit dem<br />

Universitätsklinikum Heidelberg seit Herbst 2004 fachkundige Unterstützung geboten. Zusätzlich<br />

fördert das Forum Familie kindgerechte Internetangebote durch den Verein „Erfurter Netcode“<br />

sowie on- und offline TV-Programmberatungsangebote für Eltern mit dem „Flimmo“.<br />

Jahresbericht 2004 Seite 3 von 21


<strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> für Kind und Familie, www.kkstiftung.de<br />

Einen umfassenderen Einblick in die vielfältigen Aktivitäten unserer drei Säulen<br />

„Entwicklungszusammenarbeit“, „Bildungsinstitute“ und „Forum Familie“ geben wir Ihnen auf den<br />

nächsten Seiten mit ausgewählten Arbeitsschwerpunkten des Jahres.<br />

Wir würden uns freuen, wenn Sie sich durch die Lektüre unseres Jahresberichtes angesprochen<br />

fühlen, und unsere Arbeit unterstützen - so, wie die zahlreichen Freunde und Förderer, denen wir<br />

an dieser Stelle für ihre Hilfe ganz herzlich danken.<br />

Der Vorstand<br />

Gabriele U. Herrmann Dr. Claudia Warning Jörg Schmidt<br />

Jahresbericht 2004 Seite 4 von 21


<strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> für Kind und Familie, www.kkstiftung.de<br />

E N T W I C K L U N G S Z U S A M M E N A R B E I T<br />

Indien<br />

Projekte gegen Kinderarbeit in Südindien<br />

Im Jahr 2004 bauten die <strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong>, die Strahlemann-Initiative sowie der Deutsche<br />

Jugendherbergsverband Rheinland-Pfalz und Saarland ihre Kooperation für Kinder und Jugendliche<br />

in Indien weiter aus. Seit Mai 2003 fördert die Strahlemann-Initiative bereits mehrere Kindergärten<br />

in Bhopal (Madhya Pradesh). Im Jahr 2004 rückten nun in drei neuen Projekten die Kinderarbeiter<br />

Südindiens und ihre Familien in den Blickpunkt unserer gemeinsamen Arbeit.<br />

Trotz gesetzlicher Verbote und der in der Verfassung verankerten Schulpflicht für alle Kinder bis<br />

zum 14. Lebensjahr verzeichnet Indien die höchste Zahl an Kinderarbeitern weltweit. Als Ursachen,<br />

die in die Kinderarbeit führen, gelten Armut, Verschuldung, der Zwang zur saisonalen Migration<br />

oder aber Krankheit oder Tod der Eltern. Die Kinder werden oftmals bereits von klein auf in die<br />

täglichen Arbeitsprozesse integriert und tragen so zum Unterhalt der Familie bei.<br />

Einer unserer neuen Standorte ist die Region Hallimysore im Bundesstaat Karnataka. Das Projekt<br />

richtet sich hauptsächlich an die Frauen, Kinder und Jugendliche aus elf Dörfern des Distrikts<br />

Hassan. Insgesamt leben dort 871 Familien (4.941 Personen), die überwiegend den unteren Kasten<br />

angehören.<br />

Aufgrund der ungünstigen landwirtschaftlichen Bedingungen ist es den verarmten Kleinbauern und<br />

Landarbeitern dort kaum möglich, sich durch ihre Erträge selbst zu versorgen. Insgesamt 163<br />

Kinder sind gezwungen, durch Arbeit ihre Familie zu unterstützen. Traditionen und das<br />

Kastenwesen bestimmen in dieser Gegend nach wie vor das Leben. Dies bringt gerade für Frauen<br />

große Belastungen mit sich, da sie als Menschen zweiter Klasse gelten und behandelt werden.<br />

Im Jahr 2004 hat PRACHODANA als unser langjähriger, erfahrener Partner vor Ort begonnen, zwei<br />

sogenannte „Brückenschulen“ für ehemalige Kinderarbeiter aufzubauen. In diesen Internaten<br />

ähnlichen Einrichtungen wurden bisher 51 Jungen und Mädchen betreut und an das formale<br />

staatliche Schulsystem herangeführt. Soweit sie die Jahresabschlussprüfungen bestehen, werden<br />

sie anschließend in staatliche Regelschulen übernommen. Zur Entlastung der Frauen und um den<br />

Einstieg in die Schule später zu erleichtern, wurden ebenfalls sechs Kinderkrippen für insgesamt<br />

142 Kleinkinder im Alter zwischen drei bis sechs Jahren eingerichtet.<br />

Über die Organisation von bisher 166 Frauen in Selbsthilfegruppen und deren Aus- und<br />

Weiterbildung in verschiedenen Bereichen wie Rechtshilfe, Sparen und Kredit, Tierhaltung, Lesen<br />

und Schreiben, wird in Hallimysore ein wichtiger Grundstein für die Verankerung des Projekts in<br />

der Region gelegt. Nicht nur, dass die Frauen selbst durch ihr Wissen aufgewertet werden. Über<br />

Hilfestellungen wie Beratung und Kleinkredite wollen wir dazu beitragen, dass sie selbst ihr<br />

Familieneinkommen dauerhaft steigern können.<br />

Die aktive Einbeziehung der Jugendlichen in das Projekt erfolgt hauptsächlich in den Bereichen der<br />

beruflichen Bildung sowie Gesundheit und Hygiene. Dies wird nicht nur ihnen, sondern auch der<br />

Region eine nachhaltige Perspektive vermitteln.<br />

Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren und neun Monaten mit einem Gesamtvolumen von<br />

150.000 Euro und wird aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung (BMZ) mitfinanziert.<br />

Jahresbericht 2004 Seite 5 von 21


<strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> für Kind und Familie, www.kkstiftung.de<br />

Einkommens- und Hausbauprojekt<br />

Weite Teile der südindischen Fischerbevölkerung leben in äußerst beengten und armseligen<br />

Verhältnissen. Aus Mangel an Alternativen wohnen viele Familien in slum-ähnlichen Behausungen<br />

direkt am Strand. Bereits seit 1996 engagiert sich hier die <strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> in verschiedenen<br />

Projekten. Sie verhilft den Betroffenen zu menschenwürdigem Wohnraum und unterstützt sie in<br />

ihren Anstrengungen, zusätzliche Einkommen zu erzielen.<br />

Im Oktober 2004 hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung<br />

(BMZ) ein neues Großvorhaben für diese Zielgruppe bewilligt. Das Projektgebiet umfasst fünf<br />

Gemeinden auf einem schmalen Küstenstreifen rund 50 Kilometer nördlich der Stadt Trivandrum im<br />

südindischen Bundesstaat Kerala.<br />

Zielgruppe des Vorhabens sind rund 3.400 Fischerfamilien. In ihrem gesellschaftlichen Status sind<br />

sie den Ureinwohnern (‚Tribals’) von Kerala gleichgestellt. Ihre Lebenssituation ist durch geringen<br />

Bildungsstand, niedrige Einkommen, fehlende Beschäftigungsalternativen zur Fischerei und eine<br />

völlig unzureichende Wohnraumsituation gekennzeichnet.<br />

Die Menschen sind traditionell vom Meer als einziger Einkommensquelle abhängig und<br />

konzentrieren ihre Siedlungen entlang eines schmalen Küstenstreifens. Die Bevölkerungsdichte ist<br />

mit 2.113 Personen pro Quadratkilometer mehr als das dreimal so hoch wie der Landesdurchschnitt<br />

von Kerala. Mit einem durchschnittlich Familieneinkommen von weniger als 11.800 Rupien pro Jahr<br />

(rund 215 Euro) lebt der größte Teil der Menschen unterhalb der offiziellen Armutsschwelle.<br />

Zum Fischfang, der fast einzigen Einkommensquelle, setzen sie nach wie vor Jahrhunderte alte<br />

Techniken ein. In den letzten Jahrzehnten wurden die Menschen durch moderne<br />

Fischfangmethoden - etwa leistungsstärkere Motorboote und großen Kunststoffnetze - mehr und<br />

mehr an den Rand ihrer Existenz gedrängt. Zusätzlich verloren viele Frauen durch den Einsatz von<br />

Maschinen bei der Fischverarbeitung ihre Beschäftigung.<br />

Vor diesem Hintergrund hat die <strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> in dem neuen Projekt folgende Schritte<br />

eingeleitet, um die Lebenssituation der Menschen langfristig zu verbessern:<br />

• Aufbau von Basisgruppen, um den betroffenen Familien die Möglichkeit zu Mitsprache bei allen<br />

sie betreffenden Angelegenheiten zu geben;<br />

• Vergabe von Kleinkrediten für örtlich angepasste einkommensschaffende Maßnahmen, die eine<br />

Alternative zum Fischfang eröffnen;<br />

• Ausbildung beschäftigungsloser Jugendlicher in einem eigenen Computerzentrum. Dieses<br />

Programm in Kooperation mit einem großen regionalen Bildungswerk sichert die<br />

„marktgerechte“ Schulung und begleitet Vermittlung der Absolventen in spätere Jobs;<br />

• Bau von 150 sicheren und stabilen Wohnhäusern für Fischerfamilien, die bislang in<br />

slumähnlichen Behausungen am Strand leben;<br />

• Bau von 200 Latrinen, um die hygienischen Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern und<br />

bisher häufig auftretenden Infektionskrankheiten vorzubeugen.<br />

Damit möchte die <strong>Stiftung</strong> ihren Beitrag dazu leisten, die Bevölkerung vor Ort in ihren<br />

Eigenanstrengungen zu unterstützen. Sämtliche aufgeführten Aktivitäten wurden von den<br />

Vertretern der Zielgruppe selber vorgeschlagen und mit der <strong>Stiftung</strong> abgestimmt.<br />

Jahresbericht 2004 Seite 6 von 21


<strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> für Kind und Familie, www.kkstiftung.de<br />

Integriertes Entwicklungsprogramm für verarmte Kleinbauern in der Provinz Negros<br />

Occidental, Philippinen<br />

Zielgruppe des Projektes sind rund 450 arme Familien aus acht Dörfern der Gemeinden La<br />

Castellana, Hinigaran und La Carlotta City in der Provinz Negros Occidental in den südlichen<br />

Philippinen.<br />

Bei diesen Familien handelt es sich um marginalisierte Kleinbauern und Pächter, die sich entweder<br />

auf den Plantagen der Großgrundbesitzer für einen geringes Entgelt verdingen müssen, oder von<br />

der wenig einträglichen Subsistenz-Landwirtschaft, das heißt der bäuerlichen Produktion nur für<br />

den eigenen Bedarf, leben.<br />

Aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen auf Negros, leben diese Familien ausnahmslos am<br />

Rande oder gar unterhalb der offiziellen Armutsgrenze. Während es den Tagelöhnern an<br />

alternativen Einkommensquellen mangelt, fehlt den Kleinbauern jeglicher Zugang zu<br />

Beratungseinrichtungen oder Kleinkrediten, mit deren Hilfe sie die wirtschaftlich unrentablen<br />

Kleinbetriebe auf eine nachhaltige und kaufmännisch tragfähige Wirtschaftsweise umstellen<br />

könnten.<br />

Frauen und insbesondere Kinder haben unter dieser Armutssituation besonders zu leiden. Unter-<br />

oder Fehlernährung sind weit verbreitet und ein Großteil der Kinder leidet an parasitären Magen-<br />

und Darmerkrankungen. Ein funktionierender Basisgesundheitsdienst ist praktisch nicht vorhanden.<br />

Den Familien fehlen die finanziellen Mittel für notwendige Behandlungen in der nächstgelegenen<br />

Stadt.<br />

Zielsetzung des Projekts ist deshalb die Armutsminderung sowie die Verbesserung der<br />

Basisgesundheitsversorgung (besonders von Frauen und Kindern) dieser Familien. Insgesamt soll<br />

ein spürbarer Beitrag zur unmittelbaren Armutsminderung geleistet und die gesundheitliche<br />

Situation der betroffenen Familien nachhaltig verbessert werden.<br />

Ausbildung von Dorfgesundheitsberatern.<br />

Jahresbericht 2004 Seite 7 von 21


<strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> für Kind und Familie, www.kkstiftung.de<br />

<strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> Institute for Development Education<br />

(KKID, Indien)<br />

www.kkid.org<br />

Inzwischen ist das Institut <strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> Institute for Development Education (KKID) nahe Coimbatore<br />

(Tamil Nadu) fünf Jahre aktiv und hat in der Entwicklungszusammenarbeit in Indien seine<br />

anerkannte Stellung weiter ausgebaut: Sowohl in seinem Hauptkompetenzbereich, der Schulung<br />

von Projektmitarbeitern, als auch mit seinen Internationalen Konferenzen.<br />

Das KKID hat sich gut positioniert mit seiner modernen Lerninfrastruktur, der 100 Betten Kapazität<br />

und ganz wesentlich durch das professionell arbeitende Personal. Das umfangreiche<br />

Bildungsangebot wird ergänzt durch maßgeschneiderte Kurse für Organisationen und die<br />

Vermietung von Räumen auf Anfrage. Das Institut finanziert sich mit Teilnehmerbeiträgen, eigenen<br />

Serviceleistungen für Projekte und wird wesentlich von der <strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> bezuschusst.<br />

KKID 2004 in Zahlen:<br />

13.000 Teilnehmertage<br />

130 Veranstaltungen, davon vier internationale Veranstaltungen<br />

104 Organisationen sandten Teilnehmer, davon 78 Nicht-Regierungsorganisationen (NRO)<br />

55 Organisationen, darunter 36 NGO’s, nutzten das KKID zu Gasbelegungen<br />

Die <strong>Stiftung</strong> und das Institut arbeiten eng zusammen, etwa bei Organisation und Ausführung<br />

internationaler Veranstaltungen und Programme. Beispiel hierfür ist die Konferenz im März 2004<br />

mit dem Titel "Indigenous Peoples and Natural Resource Management“. Die Konferenz war<br />

gemeinsam vom KKID, der <strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> und dem International Fund for Agricultural<br />

Development (IFAD) entwickelt worden. Die UN-Organisation zur Armutsbekämpfung und<br />

Ernährungssicherung hat ihren Sitz in Rom. Damit hatte das KKID wieder ein kontroverses<br />

entwicklungspolitisches Thema aufgegriffen, um Bewusstseinsbildung und Öffentlichkeit zu<br />

erreichen für bisher marginalisierte Bevölkerungsgruppen.<br />

Seit 2004 ist das KKID Träger des dreijährigen Projekts Wirkungsbeobachtung von<br />

Nichtregierungsorganisationen (NGO-IDEAs).<br />

Bereits 2003 hatte das Institut neu konzipierte Studienreisen zur Förderung des interkulturellen<br />

Dialogs und Verständnisses für die Arbeit von Entwicklungsprojekten vorgestellt. Da sich das<br />

Konzept bewährt hat, werden ab 2004 regelmäßig bis zu zwei Reisen jährlich nach Indien<br />

angeboten.<br />

Im Management des KKID hat es 2004 einen Wechsel gegeben. Der bisherige indische Managing<br />

Director José Thachil ging in den wohlverdienten Ruhestand. Der Übergang zum neuen<br />

Institutsleiter Roy D’Silva verlief harmonisch.<br />

Anlass zum Feiern in Indien wie in Deutschland war das zehnjährige Jubiläum der Zusammenarbeit<br />

zwischen der <strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> und ihrer indischen Schwesterorganisation <strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> Foundation<br />

for Child and Family, Charitable Company, India (KKF)- dem legalen Träger des KKID. Das KKID<br />

lud bei einem „Tag der offenen Tür“ seine Freunde, Nachbarn und Interessierte ein<br />

Jahresbericht 2004 Seite 8 von 21


<strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> für Kind und Familie, www.kkstiftung.de<br />

Eine Auswahl von Bildungsangeboten<br />

Für NRO Mitarbeiter<br />

• Aufbau, Entwicklung und Stärkung von Selbsthilfe- und Frauengruppen<br />

• partizipative Ansätze zur Dorfentwicklung,<br />

• Selbsthilfegruppen und Umgang mit Kleinkredit<br />

• Herstellung und Praxis der Heilkräutermedizin für Basisgesundheitsdienste<br />

• Watershed-Development (Regenwasserrückhalt zur landwirtschaftlichen Nutzung)<br />

für NRO Management<br />

• Planung, Verlaufskontrolle und Bewertung von Projekten für NRO<br />

• Förderung der Nachhaltigkeit von Projekten<br />

• Projektmanagement<br />

• Finanzmanagement der von NRO<br />

• Dokumentation, Berichtswesen und Schreiben vonProjektanträgen<br />

Zur Persönlichkeitsentwicklung<br />

• Führungseigenschaften und Karriereplanung<br />

• Kommunikations-, Krisen- und Konflikttraining,<br />

• Moderation und Trainingsmethoden in der Entwicklungszusammenarbeit<br />

• Zusammenarbeit in und mit Gruppen<br />

Jahresbericht 2004 Seite 9 von 21


<strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> für Kind und Familie, www.kkstiftung.de<br />

Jugendaktion „Eine Welt leben lernen“<br />

Den Blick auf das Leben in der „Einen Welt“ lenkte die Jugendaktion für mehr als 2.000 Schüler und<br />

Lehrer in den Regionen Darmstadt, Bergstraße und Odenwald. Dabei ging es zum einen um<br />

Menschen, die aus Ländern mit Hungersnöten, Krieg und Unterdrückung zu uns gekommen sind.<br />

Besonders für die Kinder dieser Familien wurde in Schule und Gesellschaft um Verständnis und<br />

Chancengleichheit geworben.<br />

Das Land Indien stand als zweiter Schwerpunkt im Zentrum. Auf schülergerechte Weise<br />

ermöglichte die Jugendaktion eine Auseinandersetzung mit Alltagsleben, Religion, Schule und<br />

Kinderarbeit.<br />

Interkulturelle Begegnung in Schulen<br />

Ein Morgen im Mai an einer Bergsträßer Grundschule:<br />

Schwarzafrikaner in bunten Gewändern unter wuselnden<br />

Viertklässlern. Ein etwas skeptischer Blick, dann ein<br />

zögerndes Lächeln, das nach und nach der ansteckenden<br />

Fröhlichkeit weicht. Musikunterricht kann einmal ganz<br />

anders gelingen.<br />

Dass Lernen vor allem Erleben ist, zeigte bereits der<br />

Auftakt dieser Bildungsmaßnahmen zum Thema<br />

„Flüchtlinge“. Gemeinsam mit der Hemsbergschule in<br />

Bensheim und der Gruppe „Black and White“ gab es ein<br />

Workshop zum Thema Afrika, der am Abend mit einer<br />

Musik- und Informationsveranstaltung für Eltern und<br />

Öffentlichkeit abgeschlossen wurde.<br />

„Black and White“ in der Hemsbergschule, Bensheim<br />

Bei den Aktivitäten im Jahr 2004 wurde wiederum deutlich, dass die meisten Lehrer und Schüler<br />

kaum Kontakt zu Menschen haben, die in unsere sichere Demokratie geflüchtet sind. Es gibt<br />

Vorbehalte und Distanz auf beiden Seiten. Die Begegnung miteinander, das gemeinsame Tun ist<br />

daher die Chance, einen partnerschaftlichen Umgang mit Menschen aus Ländern des Südens zu<br />

pflegen.<br />

Wenn Ivon, der Grundschullehrer aus Uganda, in der Bensheimer Grundschulklasse die Rhythmen<br />

vorgibt, ist das für alle ungewohnt. Es bedarf etwas Übung, um zusammen zu trommeln. Das<br />

Gespräch, die neugierigen Fragen kommen dann von ganz allein. Spielerisch erfahren die Kinder<br />

etwas über kulturelle Vielfalt , etwa über ‚Lingala’, eine der mehr als 2.000 Sprachen Afrikas, oder<br />

über Familienzusammenhalt in einer dörflichen Großfamilie.<br />

Dadurch entwickelt sich bei Schülern auch das Interesse an den Hintergründen von Flucht und<br />

Vertreibung, an der Lebenssituation von Migranten. Ein Wechsel der Perspektive wird möglich, der<br />

hilft Vorurteile abzubauen. Auch der Lehrer selbst macht sich oft zum ersten Mal klar, was ein<br />

ausländischer Schüler, außer den wahrgenommenen Defiziten, noch mitbringt an Erlebnissen und<br />

Erfahrungen.<br />

Unterschiedliche Themen- und Länderschwerpunkte bildeten den Hintergrund für die<br />

Begegnungsprojekte zum Thema Flüchtlinge, immer auf die jeweiligen Fächer und Klassenstufen<br />

abgestimmt. Dass die Jugendaktion auf diese Weise mit Menschen unterschiedlichster Herkunft und<br />

Lebensgeschichte in Schulen zu Gast sein kann, verdankt sie der Förderung des<br />

Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Auch 2005 wird<br />

die Jugendaktion diese entwicklungspolitische Bildungsmaßnahme fortführen.<br />

Jahresbericht 2004 Seite 10 von 21


<strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> für Kind und Familie, www.kkstiftung.de<br />

„Komm mit mir nach Indien“<br />

Dazu musste man vom 18. bis 27. Juni nur einen Besuch beim 44. Hessentag in Heppenheim<br />

machen. Gemeinsam mit sieben anderen Organisationen gestaltete die Jugendaktion ein kleines<br />

Stück Indien im Trubel des traditionellen Hessentages. Mit entwicklungspolitischen Inhalten wurden<br />

gezielt Menschen angesprochen, die sich normalerweise nicht mit hinduistischen Gottheiten oder<br />

Kinderarbeitern beschäftigen.<br />

Ausgestattet mit einem Reisepass für die „Eine Welt“ machten sich mehr als 800 Jungen und<br />

Mädchen auf, Spuren internationaler Solidarität zu finden, mit Erfolg: „Die audiovisuelle<br />

Indienausstellung war wirklich der Höhepunkt der Aktion, pädagogisch gut durchdacht und liebevoll<br />

umgesetzt,“ war das schriftliche Lob einer Heppenheimer Lehrerin. Auch die Jungen und Mädchen<br />

waren begeistert bei der Sache.<br />

Ein von Schülern der Martin-Luther-Schule in Rimbach gestaltetes Hörspiel führte die Besucher an<br />

Schaukästen vorbei, die Einblicke in das Leben indischer Kinder ermöglichten. Vom Morgengebet,<br />

über Begegnungen auf dem Schulweg, dem Englischunterricht bis in die heimische Küche ging die<br />

Reise. Dass die Botschaft verstanden wurde, zeigten die Wunschzettel der deutschen Schüler, die<br />

ihren Altersgenossen sauberes Trinkwasser, eine gute Schulbildung und Arbeit für die Eltern<br />

wünschten.<br />

Parallel dazu zeigte die Jugendaktion mit den Gruppen aus Schule, Verein, Wirtschaft und<br />

Nichtregierungsorganisationen, wie in Indien zu einer Verbesserung der Lebenssituation<br />

benachteiligter Menschen beigetragen werden kann.<br />

Die Gesamtaktion wurde durch einen Zuschuss des hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr<br />

und Landesentwicklung ermöglicht. Wie groß das Interesse von Politik und Regierungsstellen an<br />

der Aktion insgesamt war, bewies nicht zuletzt der gemeinsame Ausstellungsbesuch des hessischen<br />

Ministerpräsidenten Roland Koch und des indischen Generalkonsuls.<br />

Ministerpräsident Roland Koch (li) im Gespräch mit<br />

Landrat Matthias Wilkes und Renate Tietz am Stand der<br />

<strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> beim Hessentag 2004 in<br />

Heppenheim.<br />

Die zum Hessentag erstmals eingesetzte Ausstellung fand<br />

auch in der Anna-Schmidt-Schule in Frankfurt gute<br />

Resonanz. Dort beginnt man nun eine solidarische<br />

Partnerschaft mit einer Kinderarbeiterschule in der<br />

südindischen Provinz Karnataka. Zwanzig ehemalige<br />

Kinderarbeiter erhalten dadurch zusätzlich Bildung und<br />

Ausbildung und eine bessere Chance für die Zukunft.<br />

Jahresbericht 2004 Seite 11 von 21


<strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> für Kind und Familie, www.kkstiftung.de<br />

NGO Impact on Development, Empowerment and Actions (NGO-IDEAs)<br />

www.ngo-ideas.net<br />

„Wirkungen der Projektarbeit von Nicht-Regierungs-Organisationen (NRO) im Bereich Sparen und<br />

Kredit“<br />

Seit dem 1. Juli 2004 ist die Geschäftsstelle des Projekts „NGO Impact on Development,<br />

Empowerment and Actions“ (NGO-IDEAs) bei der <strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> angesiedelt.<br />

NGO-IDEAs ist eine Kooperation von 32 indischen und 14 deutschen Nicht-Regierungs-<br />

Organisationen (NRO) - unterstützt von PARITÄT INTERNATIONAL (legaler Träger) und dem<br />

Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO). Gemeinsames Ziel<br />

ist, die Wirkungen der NRO im Bereich Sparen und Kredit zu erfassen und zugleich NRO-spezifische<br />

Instrumente für Monitoring und Evaluierung von Wirkungen zu identifizieren und zu verbessern.<br />

Damit sollen die Partner der Projekte qualifiziert werden, in teilhabender Weise die Wirkungen ihrer<br />

Projektarbeit auf ihre Zielgruppen und das gesellschaftliche Umfeld zu erfassen und ihre<br />

Steuerungsentscheidungen daran zu orientieren. Dadurch sollen ländliche und städtische Familien,<br />

die in Armut leben, stärker an der Steuerung der NRO-Projekte und an Lernprozessen beteiligt<br />

werden, und so die Möglichkeiten der NRO-Projekte zur Armutsminderung besser nutzen.<br />

Geschichte<br />

Seit etwa 1997 haben sich die in der VENRO-AG Kofinanzierung vertretenen NRO intensiv mit dem<br />

Thema „Wirkungsbeobachtung und Evaluation“ befasst. Das Grundkonzept von NGO-IDEAs wurde<br />

von einer Arbeitsgruppe deutscher NRO in Verbindung mit VENRO entworfen. Die Partner<br />

beschlossen, die Fragestellung auf den Bereich „Sparen und Kredit“ und auf die Region Südindien<br />

zu konzentrieren. Das dreijährige Vorhaben wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mitfinanziert.<br />

Ablauf<br />

Das Projekt ist wesentlich durch die Sammlung, Dokumentation und gemeinsame Auswertung von<br />

Best Practices der NRO-Maßnahmen im Bereich „Sparen und Kredit“ sowie der vorhandenen<br />

Verfahren und Instrumente der NRO zur Beobachtung und Bewertung von Wirkungen dieser<br />

Programme gekennzeichnet.<br />

Dies geschieht - neben gemeinsamen Workshops im <strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> Institute for Development<br />

Education in Coimbatore (Tamil Nadu) - größtenteils auf einer Internetplattform, mit deren Hilfe die<br />

deutschen und indischen Partner unter fachlicher und wissenschaftlicher Beratung und Begleitung<br />

kommunizieren und Erfahrungen austauschen. Als Einstiegsplattform wird dabei der Global Campus<br />

21 (www.gc21.de) genutzt. Eine indische Koordinatorin und ein deutscher Koordinator moderieren<br />

den Prozess und leiten ihn fachlich.<br />

In diesem Prozess entstehen zugleich schrittweise zwei wichtige Ergebnisse von NGO-IDEAs:<br />

• eine Studie über die Wirkungen der Spar- und Kreditprogramme der NRO und<br />

• ein Methoden-Handbuch der NRO zur Wirkungsbeobachtung („Toolbox“).<br />

Einschätzung<br />

NGO-IDEAs ist für die deutschen NRO ein historisches Projekt, weil dabei gemeinsam mit „Süd“-<br />

und „Nord“-NRO eigene Konzepte und Instrumente identifiziert und entwickelt werden. Zugleich ist<br />

NGO-IDEAs ein komplexes Projekt.<br />

Es bietet eine einzigartige und innovative Verbindung von Forschung, Wissensmanagement,<br />

Lernen, Training, Beratung und Coaching (Begleitung) sowie Tutoring (Betreuung) in den vier<br />

fachlichen Sparten: Monitoring und Evaluierung von Wirkungen, Sparen und Kredit, Partizipation -<br />

Selbsthilfe-Empowerment (darunter werden die Strategien und Maßnahmen verstanden, die<br />

geeignet sind, das Maß an Selbstbestimmung und Autonomie im Leben der Menschen zu erhöhen<br />

und sie in die Lage zu versetzen, ihre Belange eigenmächtig, selbstverantwortet und<br />

selbstbestimmt zu vertreten und zu gestalten), virtuelle Teamarbeit, die in vielfältiger Form<br />

verknüpft sind.<br />

Jahresbericht 2004 Seite 12 von 21


<strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> für Kind und Familie, www.kkstiftung.de<br />

Qualität<br />

Damit verlässt NGO-IDEAs die traditionellen Wege von Forschung und Wissensvermittlung. Indem<br />

es – mit der Bestandsaufnahme der Best Practices der NRO – auch offen ist für alle kreativen<br />

Ansätze, die nicht allen wissenschaftlichen Prüfungen standhalten mögen, ist es auch der Kritik<br />

ausgesetzt. Ein deutscher und ein indischer Wissenschaftlicher Beirat stehen NGO-IDEAs beratend<br />

zur Seite, um in den Ergebnissen die Qualität zu sichern.<br />

Zugleich soll das Projekt dazu beitragen, die vielfach rein quantitative Bewertung und<br />

Betrachtungsweise von Spar- und Kreditprogrammen aufzubrechen. Sparen und Kredit wird neben<br />

der wirtschaftlichen Dimension wesentlich als Ansatz gesehen, soziale und politische<br />

Transformationsprozesse sowie Empowerment speziell von und für Frauen zu initiieren.<br />

Konzept, Partner und Zwischenergebnisse von NGO-IDEAs sind auf der Homepage (www.ngoideas.net)<br />

einzusehen.<br />

Jahresbericht 2004 Seite 13 von 21


<strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> für Kind und Familie, www.kkstiftung.de<br />

F O R U M F A M I L I E<br />

Das Forum Familie der <strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> hat sich 2004 mit seinen Aktivitäten auf vielfältige Weise<br />

dafür eingesetzt, bessere Bedingungen für Eltern und Kinder in Deutschland zu schaffen. Um dieses<br />

Ziel zu erreichen, hat das Forum auf eine mehrgliedrige Strategie gesetzt: Stärkung und Ausbau<br />

laufender Projekte in den Bereichen Prävention und Medienpädagogik, Ausbau von Kooperationen,<br />

Veranstaltungen und Förderungen. All das wurde von gezielter Medienarbeit begleitet. Denn die<br />

öffentliche Wahrnehmung bildet eine Grundvoraussetzung für einen gesellschaftlichen<br />

Einstellungswandel zugunsten von Familie.<br />

Familientage<br />

1.Thüringer Landesfamilientag<br />

Das Land Thüringen und die Arbeitsgemeinschaft Thüringer Familienorganisationen (AKF) haben<br />

am 8. Mai 2004 in Erfurt den 1. Thüringer Landesfamilientag veranstaltet. Das Forum Familie war<br />

als offizieller Partner aktiv an dieser landesweiten Großveranstaltung beteiligt.<br />

Mehr als 12.000 Menschen besuchten die<br />

Großveranstaltung in der Gunda-Niemann-<br />

Stirnemann-Halle, wo sich die <strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> mit einem eigenen Stand und einem<br />

umfangreichen Angebot der FamilyGames<br />

erstmals der breiten Öffentlichkeit in Thüringen<br />

vorgestellt hat. Ministerpräsident Dieter Althaus<br />

und Sozialminister Klaus Zeh zeigten sich von<br />

der Arbeit der <strong>Stiftung</strong> beeindruckt und<br />

würdigten deren Engagement<br />

In der Planungsphase stellte man den Thüringer Projektpartnern die eigenen Erfahrungen der<br />

Familientage in Hessen 2002 und 2003 zur Verfügung.<br />

Im Frühjahr 2004 veranstalteten der AKF und das Forum Familie gemeinsam einen landesweiten<br />

Malwettbewerb für Kinder und Familien, um bereits im Vorfeld auf den Familientag aufmerksam zu<br />

machen. Die Aktion wurde von den regionalen Tageszeitungen unterstützt und war mit mehr als<br />

600 Einsendungen ein großer Erfolg.<br />

Vorbereitung des 3. Hessischen Familientags<br />

www.hessischer-familientag.de<br />

Ministerpräsident Dieter Althaus am besucht<br />

den Stand der <strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong>.<br />

Parallel zum Engagement in Thüringen startete das Forum Familie<br />

gemeinsam mit dem Hessischen Sozialministerium die Vorbereitungen<br />

für den 3. Hessischen Familientag 2005: Nach einer landesweiten Ausschreibung im März setzte<br />

sich die familienfreundliche Stadt Hofgeismar als Sieger durch.<br />

Als künftige Familientags-Stadt in Nordhessen wurde sie am 29. Juli bei einer Pressekonferenz der<br />

Öffentlichkeit vorgestellt. Noch am gleichen Tag bildeten das Sozialministerium, <strong>Stiftung</strong> und Stadt<br />

eine Arbeitsgruppe, die unmittelbar die den umfangreichen Planungsarbeiten aufgenommen hat.<br />

Als Termin für den 3. Hessischen Familientag wurde der 9. Juli 2005 festgelegt.<br />

Jahresbericht 2004 Seite 14 von 21


<strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> für Kind und Familie, www.kkstiftung.de<br />

Bereits im Herbst und Winter 2004 konnten wichtige Voraussetzungen für einen Erfolg der<br />

Veranstaltung geschaffen werden: Zahlreiche Organisationen und Vereine aus Hofgeismar und<br />

Nordhessen nahmen das Angebot an, sich am Familientag zu beteiligen. Der Landessportbund<br />

Hessen wurde Kooperationspartner für eine Familiensport-Aktion, die Tageszeitung Hessische<br />

Niedersächsische Allgemeine (HNA) und der Hessische Rundfunk erklärten sich bereit, den<br />

Familientag durch ihre Berichterstattung und durch eigene Beiträge am 9. Juli zu unterstützen.<br />

Sächsischer Familientag<br />

Bekanntlich sind aller guten Dinge drei. Daher beteiligte sich das Forum Familie mit einem eigenen<br />

Stand und einer Mitmach-Aktion für Kinder ebenfalls am 8. Sächsischen Familientag, den das<br />

Felsenweg-Institut der <strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> im Auftrag des Freistaats Sachsen am 26. Juni im<br />

schönen Annaberg-Buchholz veranstaltete: Das vom Team der <strong>Stiftung</strong> in die Stadt im Erzgebirge<br />

mitgebrachte Malrad war eine besondere Attraktion für die Kinder.<br />

„Das Baby verstehen“ - Focus Familie gGmH<br />

www.focus-familie.de<br />

Während sich Großveranstaltungen wie Familientage an eine breitere<br />

Öffentlichkeit richteten, setzte sich das Forum Familie auf der anderen<br />

Seite intensiv mit den individuellen Bedürfnissen werdender und junger<br />

Eltern auseinander: Nachdem die <strong>Stiftung</strong> über zwei Jahre hinweg die<br />

Entwicklung eines präventiven Kursangebotes für Eltern durch Professor Manfred Cierpka und<br />

seiner Abteilung für Psychosomatische Kooperationsforschung der Universität Heidelberg<br />

unterstützt hatte, ging sie gemeinsam mit Professor Cierpka daran, diese Kurse den jungen Eltern<br />

in größerem Umfang anzubieten.<br />

Um das neue Angebot in der Öffentlichkeit bekannt zu machen, gab es im März eine erste<br />

gemeinsame Pressekonferenz am Uniklinikum Heidelberg. Im November erschien dann das<br />

Handbuch „Das Baby verstehen“ zusammen mit einem Anleitungsheft im Verlag der <strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> als Begleitmaterial für Expertenkurse. Gleichzeitig ging Focus Familie mit einer eigenen<br />

Website online (www.focus-familie.de). Die Publikationen und die Focus Familie gGmbH wurden<br />

Ende November in einer weiteren Pressekonferenz gleichfalls in Heidelberg vorgestellt. Diese<br />

Aktivitäten wurden durch einen Expertenkurs am Odenwald-Institut in Wald-Michelbach<br />

abgerundet.<br />

Medienpädagogik - Erfurter Netcode<br />

www.erfurter-netcode.de<br />

Im Arbeitsschwerpunkt Medienpädagogik engagierte sich das Forum Familie<br />

zusammen mit der katholischen und der evangelischen Kirche 2004 besonders<br />

intensiv im Vorstand des Vereins Erfurter Netcode e.V.. Durch intensive<br />

Zusammenarbeit wurden die Weichen gestellt, dass der Verein sein Ziel<br />

erreichen konnte und erstmals besonders qualitätsvolle und kindgerechte<br />

Angebote im Internet begutachten und mit dem Siegel des Netcodes auszeichnen<br />

konnte.<br />

Ende des Jahres lagen mehr als 60 Bewerbungen von Internetanbietern vor. Nach intensiver<br />

Prüfung wurde neun Anbietern das neu geschaffene Siegel zugesprochen. Die feierliche Verleihung<br />

des Netcode-Siegels wurde für den 21. Februar 2005 im Erfurter Rathaus angesetzt.<br />

Neben dem Online-Bereich setzte das Forum Familie sein langjähriges Engagement im Verein<br />

Programmberatung für Eltern e.V. im Fernsehbereich fort. Auch 2004 brachte der Verein neben<br />

drei regulären Ausgaben der Beratungsbroschüre FLIMMO wieder eine Weihnachtssonderausgabe<br />

mit einer Gesamtauflage von rund 1,4 Millionen Exemplaren heraus. Zusätzlich wurde das<br />

Internetangebot von FLIMMO – www.flimmo-online.de - komplett überarbeitet, um wichtige Inhalte<br />

erweitert und nutzerfreundlicher gestaltet.<br />

Jahresbericht 2004 Seite 15 von 21


<strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> für Kind und Familie, www.kkstiftung.de<br />

Regionale Förderungen<br />

Zusätzlich zu laufenden Projekten und Veranstaltungen setzte das Forum Familie seine<br />

Förderungen verschiedener befreundeter Einrichtungen, aber auch weiterer Hilfsangebote für Eltern<br />

und Kinder, fort.<br />

Dazu gehörten beispielsweise die Zusammenarbeit mit der <strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> Schule Bensheim, deren<br />

Klassenbeste alljährlich von der <strong>Stiftung</strong> ausgezeichnet werden.<br />

Gleiches gilt auch für die Unterstützung des Vereins Spielerei Bergstraße, der Spiele und<br />

Freizeitgeräte kostengünstig an Familien verleiht. Dazu wurden Kindertagesstätten, Schulen und<br />

Beratungseinrichtungen in Südhessen und die Finanzierung von Sachmitteln und kindgerechten<br />

Investitionen unterstützt.<br />

Auszeichnung der<br />

Klassenbesten der<br />

Berufsschulen der<br />

<strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> Schule, am<br />

14. September 2004.<br />

Jahresbericht 2004 Seite 16 von 21


<strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> für Kind und Familie, www.kkstiftung.de<br />

B I L D U N G S I N S T I T U T E<br />

Für die drei Bildungsinstitute der <strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> war 2004 wieder ein erfolgreiches Jahr: Das<br />

Odenwald-Institut (Wald-Michelbach/Hessen), das Felsenweg-Institut (Dresden/Sachsen) und das<br />

Osterberg-Institut (Niederkleveez/Schleswig-Holstein) führten binnen Jahresfrist mehr als 64.000<br />

Teilnehmertage durch.<br />

Verglichen mit dem Ergebnis von 2003 entspricht das einem Plus von knapp 20 Prozent. Angesichts<br />

der anhaltend schwierigen ökonomischen Lage in Deutschland eine mehr als zufriedenstellende<br />

Bilanz.<br />

Das Odenwald-Institut zählt mit rund 6.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Jahr 2004<br />

unverändert zu den großen und renommierten Seminaranbietern in Deutschland. Das Institut baute<br />

in 2004 sein Angebot weiter aus.<br />

Die Aktivitäten des Felsenweg-Instituts konzentrierten sich auf den Projektbereich und die<br />

spielpädagogischen FamilyGames. Während sich der Kursbetrieb durch den Umzug der Mitarbeiter<br />

aus dem Seminargebäude von Langenhennersdorf in ein Büro nach Dresden an der Elbchaussee-<br />

Ufer insgesamt reduzierte, waren der Projektbereich und die FamilyGames stark nachgefragt.<br />

Das Osterberg-Institut registrierte im Jahresverlauf anhaltend starke Nachfrage nach Angeboten<br />

des allgemeinen Programms; dazu bleiben Familienkurse eine beliebte Adresse.<br />

Zielgruppen aller drei Bildungsinstitute waren auf der einen Seite Eltern und Kinder, auf der<br />

anderen Seite aber auch immer mehr Personen in Führungsverantwortung, Fachkräfte und so<br />

genannte Multiplikatoren, die mit Hilfe der vielfältigen Seminar- und Freizeitangebote neue<br />

Einsichten für ihre berufliche und persönliche Entwicklung gewonnen und neue Kraft geschöpft<br />

haben.<br />

Verwaltungsgebäude mit<br />

Buchhandlung des Odenwald-Instituts<br />

Verwaltungsgebäude des<br />

Felsenweg-Instituts in Dresden<br />

Das „Muschelhaus“ des Osterberg-Instituts<br />

Jahresbericht 2004 Seite 17 von 21


<strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> für Kind und Familie, www.kkstiftung.de<br />

Odenwald-Institut<br />

Tromm, 69483 Wald-Michelbach<br />

www.odenwaldinstitut.de<br />

Auch 2004 war für das Odenwald-Institut ein erfolgreiches Jahr. Mit rund 6.000 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern zählt das Institut unverändert zu den großen und renommierten<br />

Seminaranbietern in Deutschland. Das Institut erweiterte sein Angebot, um das eigene Profil noch<br />

klarer darzustellen. Dazu wurden das Programmheft neu gestaltet und die Öffentlichkeits- und<br />

Pressearbeit intensiviert.<br />

In seinen Angeboten und Programmen macht das Odenwald-Institut seine besonderen Stärken<br />

deutlich: Kompetenz, ein professionelles Kursangebot, das auf die Ziele, Wünsche und Bedürfnisse<br />

der Menschen ausgerichtet ist und Ihnen Unterstützung gibt für die Bühnen des Lebens: Ob im<br />

Beruf, in der Familie, in der Kommunikation mit anderen Menschen. Den Beziehungen der<br />

Menschen untereinander – in Familie, Partnerschaft, Beruf und Alltag – gilt die besondere<br />

Aufmerksamkeit. Und eine gute persönliche Entwicklung braucht Zeit und Freiraum zusammen mit<br />

fachlicher Unterstützung. Dies fasst das Institut mit seinem Leitspruch „Zeit und Freiraum für<br />

persönliche Entwicklung“ zusammen.<br />

Die Programme umfassen ein bewährtes Spektrum aus hochkarätigen Kursen, darunter zunehmend<br />

berufsbezogene Angebote für Führungs- und Fachkräfte sowie für Familien, Eltern und junge<br />

Erwachsene, zu Selbsterfahrung und Lebensthemen.<br />

Stark nachgefragt waren die Aus- und Weiterbildungen: Hervorzuheben sind die Coaching-<br />

Weiterbildung, die um einen Aufbau-Kurs ergänzt wurde (Coaching in der Praxis), die<br />

Weiterbildung zum Aggressionsberater, die Methoden-Trainings (Themenzentrierte Interaktion/TZI,<br />

Neuro Linguistisches Programmieren/NLP, systemische Beratung und Therapie, prozessorientierte<br />

Aufstellungsarbeit und Hypnotherapie) sowie die neu entwickelte Weiterbildung in Ki-, Körper- und<br />

Gestaltarbeit.<br />

Das neue Angebot eines „Kurlaub“ auf der Tromm, der sommerliche Entspannung und<br />

bewegungsorientierte Kursarbeit vereint, hat auf Anhieb große Resonanz gefunden. Auch Familien<br />

schätzen wieder zunehmend die Kurse als Ergänzung oder Alternative zu einer Urlaubsreise. Die<br />

Verbindung von Erholung und persönlichem Wachstum ist eine Erfahrung, die gut tut.<br />

Neben neuen Angeboten zur Stärkung der beruflichen und persönlichen Kompetenz hat das Institut<br />

spezielle Angebote für Unternehmer sowie Fach- und Führungskräfte in kleinen und<br />

mittelständischen Unternehmen entwickelt und erfolgreich umgesetzt.<br />

Erfreulich war auch die wachsende Nachfrage von externen Gruppen nach den Tagungshäusern des<br />

Instituts. Hier war vor allem der Trommer Hof von besonderem Interesse. Daneben haben<br />

zahlreiche Unternehmen, Einrichtungen, Ministerien und Kommunen das Odenwald-Institut mit der<br />

Konzeption und Umsetzung von Seminaren für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beauftragt,<br />

sowohl in den Häusern des Instituts als auch in den Räumen der Auftraggeber (Inhouse-Seminare).<br />

Das Institut hat damit seine Kompetenz als ziel- und kundenorientierter Entwickler von<br />

maßgeschneiderten Problemlösungen bewiesen.<br />

Besonders hervorzuheben ist der Auftrag des Kreises Bergstraße, für den Bereich der kommunalen<br />

Jugendbildung Seminare anzubieten. Innerhalb weniger Wochen gelang es, die speziell auf den<br />

Bedarf von Schülern zugeschnittenen Seminare „Fair-Streit-Training“, „Kämpfen-anders“ und „Fit<br />

für die Schule, den Beruf und das Leben“ zu entwickeln und mit Teenagern aus verschiedenen<br />

Schulen zu realisieren. Wegen der großen Nachfrage wird das Angebot 2005 erweitert und soll auch<br />

Schulen und Jugendlichen in anderen Regionen zur Verfügung stehen.<br />

Neue zentrale Küche<br />

Nach umfangreichen Renovierungen wurde im März 2004 im Beisein der Bürgermeister Joachim<br />

Kunkel (Wald-Michelbach) und Markus Röth (Grasellenbach) die zentrale Küche im Trommer Hof<br />

eingeweiht. Durch die Zubereitung im Trommer Hof kann die Verpflegung noch besser die<br />

Bedürfnisse und Wünsche der Teilnehmer in allen Häusern des Odenwald-Instituts berücksichtigen.<br />

Jahresbericht 2004 Seite 18 von 21


<strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> für Kind und Familie, www.kkstiftung.de<br />

Studio-Atmosphäre im Trommer Hof<br />

Auf Initiative von <strong>Karl</strong>heinz Moosig, dem bekannten Familienkursleiter und „Fair-Streit-Trainer“,<br />

haben sich im Juni Familien und das Filmteam MediLive mit einem Leitungsteam zu Filmaufnahmen<br />

im Odenwald-Institut getroffen. Dabei entstand ein Kurseinblick der besonderen Art:<br />

Familienkursarbeit und das „Fair-Streit-Training“ vor laufender Kamera. Die eindrucksvolle<br />

Dokumentation der Arbeit des Odenwald-Instituts soll im Unterricht und der Erwachsenenbildung<br />

eingesetzt werden.<br />

Das Odenwald-Institut beim Hessentag 2004 in Heppenheim<br />

Knapp eine Million Besucher haben den Hessentag vom 18. bis 27. Juni 2004 in Heppenheim<br />

besucht. Inmitten der Aussteller befand sich das Odenwald-Institut, das seine Bildungsangebote<br />

am Stand des Hessischen Sozialministeriums präsentierte. „Kinder- und Familienarbeit mit Hilfe<br />

von Kursen ist ein wichtiges Instrument, damit der Alltag besser gemeistert werden kann,“ sagte<br />

die Hessische Sozialministerin Silke Lautenschläger. Das Kabinettsmitglied ist selbst Mutter von<br />

zwei Kindern und besuchte mit ihrem kleinen Sohn den Stand des Odenwald-Institutes.<br />

Jahrestagung zum Thema „Rituale (er-)finden“<br />

Die Tagung 2004 des Odenwald-Instituts in Kooperation mit der Abteilung für medizinische<br />

Psychologie der Universität Heidelberg wurde von Professor Dr. Rolf Verres geleitet. Neben<br />

Impulsreferaten über Merkmale, Anwendbarkeit und Nutzen von Ritualen boten die<br />

unterschiedlichen Workshops einen Werkstatt-Charakter. Dadurch war es möglich, sich dem Thema<br />

Rituale aus persönlicher, lebensbiografischer und beruflicher Sicht besser anzunähern.<br />

Qualitätszertifikat von „weiterbildung Hessen e.V.“<br />

Seit 30. April 2004 trägt das Odenwald-Institut das Qualitätssiegel des Vereins Weiterbildung<br />

Hessen e.V. und ist damit ein zertifizierter Bildungsträger. Der Verein, gefördert aus Mitteln des<br />

Europäischen Sozialfonds und des Hessischen Wirtschaftsministeriums, will die Qualität der<br />

Weiterbildungsanbieter verbessern und für Interessenten transparenter machen. Mit dem Siegel<br />

wird bestätigt, dass das Odenwald-Institut und seine Kurse zentrale Qualitätsanforderungen<br />

erfüllen und den Teilnehmern anerkannten Service, Kompetenz und Zuverlässigkeit bietet. Mit dem<br />

Zertifikat gehört das Odenwald-Institut zu den führenden Bildungsinstituten in Hessen<br />

Hohe Teilnehmerzufriedenheit<br />

Aus den regelmäßigen Teilnehmerbefragungen des Odenwald-Instituts ergibt sich, dass über 96<br />

Prozent der Kursbesucher in den Seminaren ihre Erwartungen gut oder sehr gut erfüllt sehen. Eine<br />

Rückmeldung, die sehr erfreulich ist und für das Institut Ansporn ist, dieses hohe<br />

Zufriedenheitsniveau zu hatten und weiter zu verbessern.<br />

Jahresbericht 2004 Seite 19 von 21


<strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> für Kind und Familie, www.kkstiftung.de<br />

Osterberg-Institut<br />

Am Hang, 23306 Niederkleveez<br />

www.osterberginstitut.de<br />

Das Osterberg-Institut hat 2004 seine bedeutende Position innerhalb der Weiterbildungslandschaft<br />

Norddeutschlands weiter festigen können. Kooperationen mit kompetenten Partnern wurden teils<br />

neu begonnen, teils intensiviert - stets mit Erfolg.<br />

Das Osterberg-Institut hat seine Attraktivität als Tagungsort auf hohem Niveau konsolidiert und<br />

offenbar in der Region an Bekanntheit und Akzeptanz gewonnen. Dies gilt zum Beispiel für große<br />

Institutionen wie die Bundeswehr: Erstmals waren Bundeswehrsoldaten am Institut, um in<br />

mehrtägigen Seminaren ihre oft belastenden Auslandseinsätze nachzubereiten.<br />

Neue und bewährte Angebote zur Weiterbildung<br />

Das neue Qualifizierungsprogramm „Train the Trainer“, eine Kooperation mit dem Institut für<br />

Weiterbildung an der Hochschule für Wirtschaft und Politik der Universität Hamburg, legte mit 23<br />

Teilnehmern eine rundum gelungene Premiere hin. Die zweite Auflage für 2005 ist in Planung.<br />

Ebenfalls von Erfolg gekrönt war die vertiefte Zusammenarbeit mit der „Zukunftswerkstatt Tanz -<br />

Musik - Gestaltung“ in Neukirchen-Vluyn. Die Weiterbildung Gestaltungs-Soziotherapie im<br />

September war ausgebucht. Gleiches gilt für die Weiterbildung Musik-Soziotherapie (Start 2005).<br />

Im November startete das 10. Basis-Curriculum der Weiterbildung Paarsynthese. Die Kursleiter-<br />

Qualifikation „Starke Eltern, starke Kinder“ in Kooperation mit dem Kinderschutzbund Schleswig-<br />

Holstein war stark nachgefragt. Alle drei Kurse mit jeweils 16 Teilnehmern war ausgebucht.<br />

Besondere Veranstaltungen und Ereignisse<br />

Rekordbesuch beim Infotag „Berufliche Weiterbildung“ am 11. Mai: Mehr als achtzig Interessierte<br />

verwandelten die Seminarhäuser in ein geschäftiges Mini-Messezentrum in Sachen Weiterbildung.<br />

Im Juni stellte die gebürtige Rumänin und Wahl-Amerikanerin Fanita English, die „große Dame“ der<br />

Transaktionsanalyse (TA), im Institut das Buch „Fanita English“ vor. Das Werk der Autorin Sigrid<br />

Röhl verknüpft Englishs bewegte Biographie mit Konzepten der TA. Mit dabei: 55 TA-Kundige,<br />

darunter viele ihrer Wegbegleiter. Die Laudatio hielt Klaus Vopel.<br />

Eine Mitarbeiterin eines namhaften Familienmagazins „Familie & Co“ begleitet im Juli das<br />

Familienseminar „Wikinger-Vergnügen“. Ihre mehrseitige, reich bebilderte Reportage ist im Mai<br />

2005 erscheinen.<br />

Zum Väter-Kinder-Festival-Wochenende im Mai, einer Kooperation mit der Volkshochschule (VHS)<br />

und dem Nordelbischem Männerforum, kamen über 50 Teilnehmer. Damit hat das Osterberg-<br />

Institut mit einer erfolgreichen Veranstaltung das neue Selbstverständnis einer wachsenden Zahl<br />

von Vätern zum Thema gemacht.<br />

Die Arbeitstagung des Verbandes Entwicklungspolitik deutscher Nicht-Regierungsorganisationen<br />

(VENRO) im Mai stieß auf reges Medieninteresse. Ausführliche Berichte wurden in der<br />

Regionalpresse veröffentlicht.<br />

Im November 2004 veranstaltete der Arbeitskreis Soziales des Bundesverbandes Deutscher<br />

<strong>Stiftung</strong>en im Osterberg-Institut seine 14. Herbsttagung unter dem Titel „Sozial tätige <strong>Stiftung</strong>en<br />

stellen sich vor“.<br />

Die Tagung „Transaktionsanalyse - klassisch und modern“ war Auftakt für das Jubiläumsjahr „10<br />

Jahre Osterberg“. Etwa 100 Teilnehmer trafen sich vom 12. bis 14. November zu einer Tagung, bei<br />

der eines der renommiertesten Kommunikationsmodelle - die Transaktionsanalyse – diskutiert<br />

wurde. Die TA ist im Osterberg-Institut zu Hause, seit dessen Arbeit vor fast genau 10 Jahren mit<br />

einem TA-Seminar begann.<br />

Die enge Verbundenheit des Osterberg-Instituts mit seiner Heimatregion kam bei der Aufforstung<br />

einer vom Borkenkäfer befallenen Nadelwaldfläche auf dem Institutsgelände am 26. November zum<br />

Ausdruck: 19 Schüler der Klasse 3b der Breitenau-Schule Plön halfen bei der Aktion tatkräftig mit.<br />

Augenoptiker Fielmann unterstützte das Vorhaben mit einer Spende von rund 1.500 Bäumen.<br />

Jahresbericht 2004 Seite 20 von 21


<strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> für Kind und Familie, www.kkstiftung.de<br />

Felsenweg-Institut<br />

Tolkewitzer Straße 90, 01279 Dresden<br />

www.felsenweginstitut.de<br />

Die Aktivitäten des Felsenweg-Instituts konzentrierten sich 2004 auf den Projektbereich und<br />

FamilyGames. Mehr als 30.000 Besuchertage bestätigen die erfreuliche Entwicklung.<br />

Durch den Umzug des Instituts von Langenhennersdorf in ein Büro nach Dresden und dem damit<br />

verbundenen Wegfall des Seminargebäudes wurde das Kursangebot für Erzieherinnen und<br />

Multiplikatoren der Familienarbeit stark reduziert Die Familienkurse, die sich weiterhin größter<br />

Beliebtheit erfreuten, wurden in externe Beleghäuser verlegt.<br />

Projektbereich<br />

Am 26. August wurde das dreijährige Landesmodellprojekt „Familienbildung in Kooperation mit<br />

Kindertagesstätten“ mit einer Veranstaltung im Sächsischen Landtag abgeschlossen. Die<br />

Präsentation der Ergebnisse erlebten auf Einladung der Staatsministerin für Soziales, Helma Orosz,<br />

mehr als 130 Gäste mit, darunter zahlreiche Landtagsabgeordnete, sowie Jugendamtsleiter und<br />

Erzieherinnen.<br />

Der sächsische Landesjugendhilfeausschuss würdigte das Projekt als einen wichtigen Impuls für die<br />

Weiterentwicklung der Jugendhilfe in Sachsen. Die Ergebnisse bieten nach Überzeugung des<br />

Gremiums gleichzeitig Chancen und neue Denkansätze. Zurzeit wird an einem Konzept für eine<br />

Weiterführung des Projekts, der so genannten Implementierung, gearbeitet. Sie soll voraussichtlich<br />

ab Mai 2005 beginnen.<br />

Für die Stadt Radebeul hat das Felsenweg-Institut im Jahr 2004 das Projekt „Gemeinsam für<br />

unsere Kinder - Unser Bildungsauftrag“ umgesetzt. Das Projekt hatte zum Ziel, die<br />

Zusammenarbeit zwischen Kindertageseinrichtungen und Grundschulen zu fördern, um für die<br />

Kinder einen erfolgreichen Übergang zwischen diesen beiden Stationen zu gewährleisten. In<br />

Workshops wurde mit Eltern, Erzieherinnen und Lehrern daran gearbeitet, wie ein konstruktives<br />

Miteinander aussehen kann und wer welche Verantwortung trägt.<br />

FamilyGames<br />

Dieser Bereich wurde auch 2004 weiter ausgebaut. Trotz der allgemein schlechten Konjunkturlage<br />

steigerte FamilyGames seine Veranstaltungstage und seinen Umsatz erheblich. Neben dem Ausbau<br />

der klassischen Familien-Spieletage arbeitete FamilyGames verstärkt projektbezogen für<br />

verschiedene Spieleverlage (Catan Mobil für Kosmos, Turnierserie für Queen Games, Consulting<br />

Tätigkeit für Winning Moves).<br />

Weitere Höhepunkte der Institutsarbeit:<br />

• Durchführung von 6 Familien-Spieleveranstaltungen in Baden Württemberg in Kooperation mit<br />

dem Projekt „Stärkung der Erziehungskraft durch den Kindergarten“<br />

• Mitarbeit am 1. Thüringer Landesfamilientag am 8. Mai in Erfurt gemeinsam mit der <strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> mit Besuch des Thüringer Ministerpräsidenten Dieter Althaus bei den Angeboten von<br />

FamilyGames und am Stand der <strong>Stiftung</strong>.<br />

• Durchführung neuer Familienspiele-Veranstaltungen in Dresden und Görlitz<br />

• Mitplanung des Weltrekordversuchs „ Das längste Puzzle der Welt“ in Königsbrunn / Bayern<br />

• Ausrichtung des Finales der Alhambra-Meisterschaft auf einem Flug von Köln nach Barcelona in<br />

Kooperation mit Queen Games und Germanwings<br />

• Durchführung des „1. verspielten Elbschiffes“ am 17. November 2004 in Dresden<br />

• Verantwortliche Planung und Durchführung des 8. Sächsischen Familientages in Annaberg-<br />

Buchholz am 26. Juni 2004. Mit 5.500 Besucherinnen und Besuchern war die Veranstaltung<br />

erneut ein großer Erfolg.<br />

Jahresbericht 2004 Seite 21 von 21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!