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<strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> für Kind und Familie, www.kkstiftung.de<br />

Jugendaktion „Eine Welt leben lernen“<br />

Den Blick auf das Leben in der „Einen Welt“ lenkte die Jugendaktion für mehr als 2.000 Schüler und<br />

Lehrer in den Regionen Darmstadt, Bergstraße und Odenwald. Dabei ging es zum einen um<br />

Menschen, die aus Ländern mit Hungersnöten, Krieg und Unterdrückung zu uns gekommen sind.<br />

Besonders für die Kinder dieser Familien wurde in Schule und Gesellschaft um Verständnis und<br />

Chancengleichheit geworben.<br />

Das Land Indien stand als zweiter Schwerpunkt im Zentrum. Auf schülergerechte Weise<br />

ermöglichte die Jugendaktion eine Auseinandersetzung mit Alltagsleben, Religion, Schule und<br />

Kinderarbeit.<br />

Interkulturelle Begegnung in Schulen<br />

Ein Morgen im Mai an einer Bergsträßer Grundschule:<br />

Schwarzafrikaner in bunten Gewändern unter wuselnden<br />

Viertklässlern. Ein etwas skeptischer Blick, dann ein<br />

zögerndes Lächeln, das nach und nach der ansteckenden<br />

Fröhlichkeit weicht. Musikunterricht kann einmal ganz<br />

anders gelingen.<br />

Dass Lernen vor allem Erleben ist, zeigte bereits der<br />

Auftakt dieser Bildungsmaßnahmen zum Thema<br />

„Flüchtlinge“. Gemeinsam mit der Hemsbergschule in<br />

Bensheim und der Gruppe „Black and White“ gab es ein<br />

Workshop zum Thema Afrika, der am Abend mit einer<br />

Musik- und Informationsveranstaltung für Eltern und<br />

Öffentlichkeit abgeschlossen wurde.<br />

„Black and White“ in der Hemsbergschule, Bensheim<br />

Bei den Aktivitäten im Jahr 2004 wurde wiederum deutlich, dass die meisten Lehrer und Schüler<br />

kaum Kontakt zu Menschen haben, die in unsere sichere Demokratie geflüchtet sind. Es gibt<br />

Vorbehalte und Distanz auf beiden Seiten. Die Begegnung miteinander, das gemeinsame Tun ist<br />

daher die Chance, einen partnerschaftlichen Umgang mit Menschen aus Ländern des Südens zu<br />

pflegen.<br />

Wenn Ivon, der Grundschullehrer aus Uganda, in der Bensheimer Grundschulklasse die Rhythmen<br />

vorgibt, ist das für alle ungewohnt. Es bedarf etwas Übung, um zusammen zu trommeln. Das<br />

Gespräch, die neugierigen Fragen kommen dann von ganz allein. Spielerisch erfahren die Kinder<br />

etwas über kulturelle Vielfalt , etwa über ‚Lingala’, eine der mehr als 2.000 Sprachen Afrikas, oder<br />

über Familienzusammenhalt in einer dörflichen Großfamilie.<br />

Dadurch entwickelt sich bei Schülern auch das Interesse an den Hintergründen von Flucht und<br />

Vertreibung, an der Lebenssituation von Migranten. Ein Wechsel der Perspektive wird möglich, der<br />

hilft Vorurteile abzubauen. Auch der Lehrer selbst macht sich oft zum ersten Mal klar, was ein<br />

ausländischer Schüler, außer den wahrgenommenen Defiziten, noch mitbringt an Erlebnissen und<br />

Erfahrungen.<br />

Unterschiedliche Themen- und Länderschwerpunkte bildeten den Hintergrund für die<br />

Begegnungsprojekte zum Thema Flüchtlinge, immer auf die jeweiligen Fächer und Klassenstufen<br />

abgestimmt. Dass die Jugendaktion auf diese Weise mit Menschen unterschiedlichster Herkunft und<br />

Lebensgeschichte in Schulen zu Gast sein kann, verdankt sie der Förderung des<br />

Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Auch 2005 wird<br />

die Jugendaktion diese entwicklungspolitische Bildungsmaßnahme fortführen.<br />

Jahresbericht 2004 Seite 10 von 21

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