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FOTO: CLAUDIA ELBING<br />
<strong>AUSRÜSTUNG</strong><br />
48 WILD UND HUND 24/2009<br />
Optimale Geschosswirkung muss kein<br />
Glücksspiel sein! CLAUDIA ELBING und MICHAEL SCHMID geben<br />
einen Überblick über verschiedene Geschossgruppen und<br />
erläutern Stärken und Schwächen populärer Projektile.<br />
048_053_Geschosse_I.indd 48 02.12.2009 8:11:20 Uhr
BÜCHSENPROJEKTILE, TEIL I<br />
Glücksspiel<br />
Geschosswahl?<br />
WILD UND HUND 24/2009 49<br />
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<strong>AUSRÜSTUNG</strong><br />
Ich schieß eine ganz Dicke“, sagte der<br />
Pechvogel und hielt eine Teilmantelrundkopf<br />
im Kaliber 8x57 IRS in die<br />
Höhe. Am Anschuss war nur wenig<br />
Schweiß, in der Fährte überhaupt nichts<br />
zu finden. Die Nachsuche auf den starken<br />
Überläufer hatte es in sich. Zwei<br />
Stunden Riemenarbeit und 300 Meter<br />
Hetze waren bis zum erlösenden Fangschuss<br />
nötig.<br />
Die dicke Pille hatte die Sau waidwund<br />
gefasst. Kein Ausschuss, das einfache Teilmantelprojektil<br />
hatte sich zerlegt. „Bisher<br />
war ich mit der Patrone immer zufrieden“,<br />
meinte der Jäger kopfschüttelnd.<br />
Der ältere Herr hatte fast ausschließlich<br />
auf Rehwild gejagt. Da im Revier des Erlegers<br />
der Schwarzwildbestand massiv zunimmt,<br />
schlugen wir einen Geschosswechsel<br />
vor.<br />
Er entschied sich für ein schnell ansprechendes<br />
Deformationsprojektil, bei<br />
dem der Mantel mit dem Kern verschweißt<br />
ist (RWS Evolution). Sowohl auf Sauen, als<br />
auch auf Rehe ist er damit sehr zufrieden.<br />
Vor allem Tiefenwirkung und sicherer<br />
Ausschuss haben ihn beeindruckt.<br />
Ein weiteres Beispiel: Mit schöner Regelmäßigkeit<br />
wurden wir von einem<br />
Jungjäger zu einfachen, kurzen Todsuchen<br />
gerufen. Daran ist im Prinzip nichts<br />
auszusetzen. Gelegentlich tut eine kurze<br />
Totsuche Hund und Führer gut. Trotzdem:<br />
30 Kilometer Fahrt, zwei Stunden<br />
Fehlzeit am Arbeitsplatz und das alles für<br />
100 Meter Riemenarbeit auf einen Frischling<br />
mit Kammerschuss?<br />
Das von ihm verwendete, nur wenig<br />
aufpilzende Deformationsgeschoss (bleifrei)<br />
bannte die überwiegend schwachen<br />
Stücke (Kitze, Frischlinge) nur selten an<br />
den Platz. Energieabgabe und Stoppwirkung<br />
des auf Hochwild ausgelegten Projektils<br />
waren zu gering. Zudem lieferte<br />
der kleine Ausschuss zu wenig Pirschzeichen.<br />
Der Schütze wechselte zu einem<br />
Teilzerlegungsgeschoss (Brenneke TAG/<br />
Torpedo Alternativ Geschoss). Die Stücke<br />
bleiben jetzt in aller Regel am Platz.<br />
Beide Beispiele zeigen, wie wichtig die<br />
individuelle Anpassung des Geschosses<br />
an persönliche Jagdverhältnisse ist. Kein<br />
Baujäger schafft sich einen Deutsch-<br />
Drahthaar an, nur um später festzustellen,<br />
dass er für die Fuchsröhre zu groß<br />
ist. Sollen Deckel und Topf zusammen-<br />
50 WILD UND HUND 24/2009<br />
Beispiel Deformationsgeschoss<br />
(Monobloc) Barnes XLC, 8x57 IS:<br />
Ausschuss etwa 3 Zentimeter<br />
Beispiel Teilzerlegungsgeschoss RWS<br />
Bionic Yellow, .30-06: Ausschuss etwa<br />
4 Zentimeter<br />
passen, sind bei der Geschosswahl zwei<br />
Punkte zu berücksichtigen: Zum Einen<br />
gilt es, die eigene jagdliche Situation zu<br />
analysieren. In diesem Zusammenhang<br />
sind vor allem die zu bejagenden Wildarten,<br />
das Kaliber, Schussentfernungen,<br />
Jagdmethoden, Wildvermarktung und<br />
die Verfügbarkeit von Nachsuchenhunden<br />
zu beachten.<br />
Zweiter Schritt ist die Auswahl des<br />
optimalen Projektils für das erstellte Profil.<br />
Die folgende Skizzierung der wichtigsten<br />
Geschossgruppen soll dabei hilfreich<br />
sein. Die Gruppenzuordnung der<br />
Projektile erfolgt hier nach dem Funktions-<br />
und Wirkprinzip und weicht zu<br />
den in der Literatur verwendeten Einteilungen<br />
zum Teil ab. Außenballistische<br />
Parameter, Form und Zusatzausstattungen,<br />
wie zum Beispiel Scharfrand, bleiben<br />
unberücksichtigt.<br />
Mit den angegliederten Tabellen decken<br />
wir eine kleine, populäre Auswahl<br />
des umfangreichen Geschossangebots<br />
ab. Bei der Geschossbewertung fließen<br />
Herstellerangaben, Literaturhinweise<br />
und die umfangreichen praktischen Er-<br />
fahrungen mehrerer Berufsjäger, Förster<br />
und Schweißhundführer mit ein, die uns<br />
bei Ausrüstungstests unterstützen.<br />
Die Angaben sind als Trend zu verstehen<br />
und als Tipp für eine Vorauswahl gedacht.<br />
Sie ersetzen keinesfalls die praktische<br />
Erprobung der tatsächlichen Waffen-Kaliber-Geschoss-Kombination.<br />
Hier<br />
sind unter Umständen abweichende Ergebnisse<br />
möglich.<br />
Basis der Tabellenbewertung sind klassische<br />
Universalkaliber (7x64, 7x65 R,<br />
.308 Win., .30-06, 8x57 IS und 8x57 IRS).<br />
Liegt das Leistungsspektrum der eigenen<br />
Patrone darüber (zum Beispiel 9,3x62),<br />
oder darunter (zum Beispiel 6,5x57 R) ist<br />
die Wildwirkung entsprechend anzupassen.<br />
Die Aussagen beziehen sich ausschließlich<br />
auf heimisches Schalenwild<br />
(Gewicht aufgebrochen: bis 20 kg =<br />
schwach, 21–50 kg = mittelstark, > 50 kg<br />
= stark).<br />
Moderne Jagdgeschosse<br />
Mantelgeschosse: Als Mantelmaterial<br />
dienen meist Tombak, Gilding oder Flussstahl.<br />
Der ein- oder mehrteilige Kern<br />
kann aus Blei, Bleilegierungen oder Zinn<br />
bestehen. Man unterscheidet Vollmantel-<br />
(Mantelöffnung am Geschossboden)<br />
und Teilmantelgeschosse (Mantelöffnung<br />
am Kopf/Spitze), die wir in Deformations-,<br />
Teilzerlegungs- und variabel<br />
reagierende Geschosse unterteilen. Vorteile:<br />
hohes spezifisches Gewicht (Blei),<br />
gute außenballistische Werte. Nachteile:<br />
unter Umständen Bleisplitter im Wildbret,<br />
teilweise Neigung zur Mantel-Kern-<br />
Separation.<br />
Monoblocgeschosse: Auch Massivgeschosse<br />
genannt. Der einteilige Geschosskörper<br />
besteht in der Regel aus<br />
Kupfer oder bleifreien Kupferlegierungen.<br />
Es gibt Deformationsgeschosse<br />
und solche, die zur Splitterbildung neigen<br />
sowie Konstruktionen, die formund<br />
massestabil sind. Die Herstellung<br />
erfolgt im Dreh- oder Pressverfahren.<br />
Zur Reibungs- und Gasdruckreduktion<br />
können die Projektile beschichtet oder<br />
mit Entlastungsrillen/Führungsbändern<br />
ausgestattet sein. Vorteile: stabiler Geschossaufbau,<br />
bleifrei, einfache Herstellung.<br />
Nachteil: geringes spezifisches Materialgewicht.<br />
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Zielballistik: Beim Durchdringen eines Wildkörpers<br />
vergrößern Deformationsprojektile ihren Querschnitt je<br />
nach Fabrikat auf das 1,5- bis dreifache des Kaliberdurchmessers.<br />
Der Wundkanal wird so erweitert und die Energieabgabe<br />
erhöht. Das Aufpilzen oder Abrollen von Geschossfahnen<br />
wird weitgehend durch die Konstruktion<br />
und nicht durch den Zielwiderstand beeinflusst. Dank<br />
geringer Splitterneigung entsteht ein definierter Schusskanal<br />
mit moderater Ausschussgröße. Das angestrebte<br />
Restgewicht von 80 bis 100 Prozent sorgt für Tiefenwirkung<br />
und relativ sicheren Ausschuss.<br />
Konstruktion<br />
Verbundgeschosse (Teilmantelgeschosse): Mantel<br />
und Kern sind bei diesem Geschosstyp fest verbunden.<br />
Für das „Bonding“ stehen thermische (löten) und<br />
chemische (kleben) Verfahren zur Verfügung. So entsteht<br />
ein formbares, weitgehend massestabiles Projektil.<br />
Die offene, in seltenen Fällen mit einer Haube abgedeckte<br />
Mantelkonstruktion leitet den Deformationsprozess<br />
Verbundgeschosse<br />
Monoblocgeschosse<br />
(Deformationstyp)<br />
Geschosse<br />
Deformationsgeschosse<br />
Restgewicht<br />
Deformationsgeschosse<br />
Deformation<br />
Deformationsgeschosse in Form von Verbundgeschossen und<br />
Mono bloc-Konstruktionen (v. l.): RWS Evolution (9,3x62,18,8 g),<br />
Sako Hammerhead (8x57 IS, 13 g), Lapua Naturalis (.308 Win.,<br />
11 g), Barnes XLC (8x57 IS, 13 g), RWS Bionic Black (.30-06, 10,0 g)<br />
Tiefenwirkung<br />
Brenneke TOG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Hornady InterBond . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Norma Oryx . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Nosler AccuBond . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Sako Hammerhead . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Sako Super Hammerhead . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Speer Trophy Bonded Bear Claw . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Swift A-Frame . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Remington Core-Lokt Ultra . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
RWS Evolution . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Barnes TSX . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Barnes XLC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Lapua Naturalis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Reichenberg HDB Spezial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
RWS Bionic Black . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Ausschuss -<br />
wahrscheinlichkeit<br />
Restgewicht: . = 0 – 30 %, . . = 31 – 60 %, . . . = 61 – 90 %, . . . . = 91 – 100 %<br />
Deformation: . = 1 – 1,4-faches Kaliber, . . = 1,5 – 1,9-faches Kaliber, . . . = 2 – 2,4-faches Kaliber, . . . . = > 2,4-faches Kaliber.<br />
restliche Kriterien: . = gering, . . = mittel, . . . = hoch, . . . . = sehr hoch<br />
Schockwirkung<br />
Wildbretentwertung<br />
Eignung schwaches<br />
Schalenwild<br />
Eignung mittleres<br />
Schalenwild<br />
Eignung starkes<br />
Schalenwild<br />
WILD UND HUND 24/2009 51<br />
048_053_Geschosse_I.indd 51 02.12.2009 8:11:59 Uhr<br />
FOTOS: CLAUDIA ELBING
<strong>AUSRÜSTUNG</strong><br />
ein. Dieser kann durch eine Hohlspitze<br />
beschleunigt werden. Gelegentlich dienen<br />
Kunststoffelemente als Starter. Die<br />
plastische Verformung (Pilz oder Fahnen)<br />
wird durch den Deformationsstop<br />
(Kneifrille, zunehmende Mantelstärke,<br />
etc.) beendet.<br />
Monoblocgeschosse (Deformationstyp):<br />
Zähe Formbarkeit und hohe Abrissfestigkeit<br />
zeichnen die einteiligen, bleifreien<br />
Geschosskörper (Kupfer/Kupferlegierung)<br />
aus. Die Deformation wird mittels<br />
Expansionskanal gesteuert. Das Ende<br />
der Bohrung stoppt den Verformungsprozess.<br />
Auch hier finden Kunststoff- oder<br />
Metallspitzen als Starter Verwendung. Soll<br />
das Geschoss in Fahnen aufpilzen, werden<br />
axiale Sollbruchstellen eingefügt.<br />
Fazit: Moderne Deformationsgeschosse<br />
verbinden akzeptable Schockwirkung<br />
und zuverlässigen Ausschuss mit einem<br />
Minimum an Wildbretzerstörung. Die<br />
Höhe des Restgewichts und der Grad der<br />
Deformation sind für das Einsatzgebiet<br />
Schnittbilder (v. l.): Verbundgeschosse – Brenneke TOG (9,3x62, 16,0 g), Norma Oryx<br />
(.30-06, 11,7 g). Monobloc-Deformationsgeschosse: Lapua Naturalis (.308 Win., 11,0 g),<br />
Barnes TSX (7x64, 10,4 g)<br />
ausschlaggebend (Hohes Gewicht + geringe<br />
Deformation = starkes Wild). Bei<br />
gering ansprechenden Projektilen mit<br />
Teilzerlegungsgeschosse<br />
Teilzerlegungsgeschosse (v. l.): mit Mantel – RWS Doppelkern (8x57 IS,<br />
11,7 g). Monobloc (Splittertyp): Brenneke TAG (.308 Win., 10,0 g),<br />
RWS Bionic Yellow (.30-06, 10,0 g), Kieferle RS (.30-06, 9,8 g),<br />
GPA Jaguar (.30-06, 9,2 g)<br />
52 WILD UND HUND 24/2009<br />
hohem Restgewicht muss von einer gesteigerten<br />
Hinterlandgefährdung ausgegangen<br />
werden.<br />
Zielballistik: Teilzerlegungsgeschosse wirken in zwei<br />
Komponenten. Die Geschossspitze zerlegt sich beim<br />
Durchdringen des Wildkörpers in Splitter. Dadurch werden<br />
Energieabgabe und Schockwirkung gesteigert. Dieser<br />
Prozess endet an einer Sollbruchstelle. Der verbleibende<br />
Geschossrest (40 – 80 %) weist eine hohe Festigkeit auf,<br />
was Ausschuss garantieren soll. Je nach Konstruktion neigt<br />
der Restkörper zusätzlich zur Deformation. Der Wundkanal<br />
wird durch die Splitterwirkung erweitert, entsprechend<br />
groß fällt oft der Ausschuss aus. Auch hier wird das wundballistische<br />
Verhalten maßgeblich durch die Konstruktion<br />
und nicht durch den Zielwiderstand bestimmt.<br />
Konstruktion<br />
Teilmantelgeschosse: Um eine kontrollierte, zweigeteilte<br />
Funktion sicherzustellen, gibt es eine Vielzahl von<br />
Lösungen. Am populärsten ist die Variante mit zwei unterschiedlich<br />
harten Bleikernen (Brenneke TIG, TUG, RWS<br />
Uni Classic, ID Classic). Die weiche Spitze dient als Splitterlieferant,<br />
das harte Heck als stabiler Restköper. Beim<br />
RWS H-Mantel sind die Kerne zusätzlich durch eine Einschnürung<br />
getrennt. Ein kleines Näpfchen schottet den<br />
hinteren Bleikern des RWS DK ab.<br />
Als Splitter-Sollbruchstellen sind Kneifrille, Scharfrand<br />
oder ein Wechsel der Mantelstärke üblich. Zwei Kerne, die<br />
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FOTOS: CLAUDIA ELBING
Teilmantelgeschosse<br />
Monoblocgeschosse<br />
(mit Splitterneigung)<br />
Geschosse<br />
Restgewicht<br />
in einem einteiligen Mantel durch einen<br />
Steg voneinander getrennt sind, findet<br />
man beim Nosler Partition und Blaser<br />
CDP. Beide Geschosse rollen Mantelfahnen<br />
ab, lediglich der vordere Bleikern<br />
splittert. Sie markieren den Übergang zu<br />
den Deformationsgeschossen.<br />
Monoblocgeschosse (Splitter-Typ):<br />
Hier kommen harte, zum Splittern neigende<br />
Kupferlegierungen zum Einsatz.<br />
Der Zerlegungsprozess wird über einen<br />
Expansionskanal eingeleitet. Das Ende der<br />
Bohrung stoppt – meist in Verbindung mit<br />
Splitterbildung<br />
Teilzerlegungsgeschosse<br />
Tiefenwirkung<br />
Ausschusswahrscheinlichkeit<br />
Brenneke TIG . . . . . . . . . . . . . o . . . . . . . . .<br />
Brenneke TUG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
RWS Doppelkern . . . . . . . . . . . . . o . . . . . . . . . .<br />
RWS H-Mantel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
RWS ID Classic . . . . . . . . . . . . . o . . . . . . . . .<br />
RWS UNI Classic . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Blaser CDP * . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Nosler Partition * . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Brenneke TAG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
GPA Jaguar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Kieferle RS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Reichenberger<br />
HDB Drückjagd<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
RWS Bionic Yellow . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
* Teilzerlegungsgeschosse mit Heckkern-Abschottung<br />
Restgewicht: . = 0 – 30 %, . . = 31 – 60 %, . . . = 61 – 90 %, . . . . = 91 – 100 %<br />
restliche Kriterien: . = gering, . . = mittel, . . . = hoch, . . . . = sehr hoch, o = unterschiedlich<br />
Schockwirkung<br />
einer Abrisskante (Ringnut, Scharfrand) –<br />
die Splitterbildung. Übrig bleibt der massive<br />
Restkörper. Die Splittergröße wird<br />
zum Teil über axiale Sollbruchstellen gesteuert.<br />
Als Starter finden Kunststoff- oder<br />
Metalleinlagen Verwendung.<br />
Fazit: Teilzerlegungsgeschosse zeichnen<br />
sich durch hohe Energieabgabe und<br />
Stoppwirkung aus. Der Preis für die „umwerfende<br />
Wirkung“ ist das Risiko einer<br />
erhöhten Wildbretentwertung. Gelegentlich<br />
finden sich Splitter außerhalb des<br />
Schnittbilder Teilzerlegungsgeschosse<br />
(v. l.): mit Mantel –<br />
RWS DK (9,3x62, 14,6 g),<br />
Blaser CDP (6,5x57, 8,2 g).<br />
Monobloc mit Splitterneigung:<br />
Brenneke TAG<br />
(.308 Win., 10,0 g), RWS<br />
Bionic Yellow (.30-06, 10,0 g)<br />
Wildbretentwertung<br />
Eignung schwaches<br />
Schalenwild<br />
Eignung mittleres<br />
Schalenwild<br />
Eignung starkes<br />
Schalenwild<br />
Wundkanals. Schadensbegrenzend wirkt<br />
sich die kontrollierte Splitterabgabe aus.<br />
Die Größe des verbleibenden Restkörpers<br />
ist für den Einsatzschwerpunkt entscheidend.<br />
Je höher das Restgewicht, um so<br />
besser die Eignung auf starkes Wild<br />
(Tiefenwirkung, Ausschuss). e<br />
Im nächsten Teil geht es um variabel reagierende<br />
sowie um form- und massestabile Geschosse.<br />
Ein Plädoyer<br />
für leistungsfähige<br />
Hunde<br />
als Literaturtipp<br />
ISBN 978-3-85022-631-8<br />
WILD UND HUND 24/2009 53<br />
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