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Geoparks in der Schweiz - Platform Geosciences - SCNAT

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- 8 - <strong>Geoparks</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> I Die <strong>Geoparks</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

Der GeoPark Sarganserland-Walensee-Glarnerland, e<strong>in</strong> <strong>in</strong>terkantonaler<br />

Geopark mit europäischen Ambitionen<br />

Der GeoPark Sarganserland-Walensee-Glarnerland<br />

(GeoPark SWG) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ostschweiz erstreckt sich<br />

über fast 1300 Quadratkilometer und umfasst die<br />

Region Sarganserland-Walensee im Kanton St.<br />

Gallen und den Kanton Glarus. In <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zigartigen<br />

Gebirgslandschaft bef<strong>in</strong>den sich überdurchschnittlich<br />

viele Geotope, z.B. die Glarner Hauptüberschiebung,<br />

das Gonzenbergwerk, die Tam<strong>in</strong>aschlucht<br />

mit Thermalquelle, die R<strong>in</strong>quelle,<br />

diverse Fossilfundstellen sowie Typlokalitäten vieler<br />

Geste<strong>in</strong>e. Im GeoPark SWG spielen Geologie,<br />

Geomorfologie und Bergbau schon seit jeher e<strong>in</strong>e<br />

wichtige Rolle e<strong>in</strong>erseits für die ökonomische<br />

Entwicklung des Gebietes und an<strong>der</strong>erseits für<br />

die Geschichte <strong>der</strong> Geologie. Die Glarner Hauptüberschiebung<br />

zeigt so e<strong>in</strong>deutig, dass hier kilometerdicke<br />

Geste<strong>in</strong>spakete übere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> geschoben<br />

wurden, dass zu Beg<strong>in</strong>n des 19. und 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

die <strong>in</strong>ternationale Fachwelt zu den Aufschlüssen<br />

im GeoPark SWG pilgerte, um sich von<br />

<strong>der</strong> Deckentheorie überzeugen zu lassen. In den<br />

Erzbergwerken kann heute nicht mehr zu global<br />

konkurrenzfähigen Preisen produziert werden,<br />

aber nach wie vor wird die regionale wirtschaftliche<br />

Entwicklung auch durch die geologischen<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen mitbestimmt: Die ste<strong>in</strong>gew<strong>in</strong>nenden<br />

und ste<strong>in</strong>verarbeitenden Industrien,<br />

die hochwertigen M<strong>in</strong>eralwasserquellen und <strong>der</strong><br />

<strong>in</strong>ternational bedeutende Versuchsstollen Hagerbach<br />

s<strong>in</strong>d direkt abhängig von <strong>der</strong> Geologie und<br />

beachtliche Arbeitgeber <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region.<br />

Fig. 4 Die Glarner Hauptüberschiebung, Tsch<strong>in</strong>gelhörner, GeoPark SWG.<br />

Foto: D. Imper.<br />

Der GeoPark SWG wurde im Jahr 1999 als Regio-<br />

Plus-Projekt gestartet um die nachhaltige regionale<br />

Entwicklung zu för<strong>der</strong>n. Neue Angebote im<br />

Geotourismus wurden entwickelt, mit bestehenden<br />

Attraktionen vernetzt und die Kandidatur <strong>der</strong><br />

Glarner Hauptüberschiebung für das UNESCO-<br />

Welterbe e<strong>in</strong>gereicht. Heute umfasst das Angebot<br />

über vierzig Attraktionen: von Betriebs- und Bergwerkbesichtigungen<br />

über Museen, Ausstellungen<br />

und Geowegen (von denen die meisten geführt<br />

besucht werden können) bis zur e<strong>in</strong>maligen Geo-<br />

Schifffahrt auf dem Walensee. Die jährlich ersche<strong>in</strong>ende<br />

Informationsbroschüre und die Website<br />

www.geopark.ch <strong>in</strong>formieren die Besucher ausführlich<br />

über die e<strong>in</strong>zelnen Attraktionen.<br />

Fig. 5 Geologische Schiff-Exkursion auf dem Walensee, GeoPark SWG.<br />

Foto: D. Imper.<br />

2004 wurde das RegioPlus-Projekt und somit die<br />

Aufbauphase abgeschlossen. Seitdem erhält <strong>der</strong> Geo-<br />

Park SWG jedoch ke<strong>in</strong>e Beiträge mehr von Bund und<br />

Kantonen, son<strong>der</strong>n f<strong>in</strong>anziert sich als Vere<strong>in</strong> durch<br />

Mitglie<strong>der</strong>- und Sponsorenbeiträge. Die enge Zusammenarbeit<br />

mit den mo<strong>der</strong>nen ste<strong>in</strong>verarbeitenden<br />

Industrien, den Geme<strong>in</strong>den und Tourismusorganisationen<br />

führte dazu, dass Geotopschutz und Geopädagogik<br />

von starken Partnern unterstützt werden<br />

und dadurch e<strong>in</strong>en massgeblichen Beitrag zur nachhaltigen<br />

regionalen Entwicklung leisten. Dank den<br />

Partnerschaften mit den beteiligten Kantonen können<br />

weiterh<strong>in</strong> neue Projekte umgesetzt werden, die<br />

das Angebot des GeoParks stärken, z.B. die Ausbildung<br />

von GeoPark-Guides und die Erarbeitung von<br />

touristischen Angeboten (packages).<br />

Kontakt:<br />

<strong>in</strong>fo@geopark.ch, www.geopark.ch

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