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Gesamtes Livebook als PDF - Delius Klasing

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etwa zwei Jahrzehnte später öffnete sich indien für ausländische unternehmen. ab da<br />

ging alles schnell: Mit der Privatisierung der Volkswirtschaft entwickelte sich indien zu<br />

einer aufstrebenden industrienation.<br />

Bei Claas hatte man zu diesem Zeitpunkt schon eine klare Vorstellung, wie man die<br />

indische landwirtschaft unterstützen könnte. Die experten im Haus bereiteten sich ab<br />

Mitte der 1980er-Jahre auf den schritt nach indien vor.<br />

ausführliche Marktstudien wurden erstellt. Ordner, in denen neben grauen Tabellen<br />

und grafiken auch bunte Fotos die arbeit der Bauern in indien dokumentierten. natürlich<br />

galt es, das bestmögliche Produkt<br />

für den Kunden zu entwickeln, und man<br />

war sich in Harsewinkel darüber bewusst,<br />

dass die neuen Kunden unter völlig anderen<br />

Bedingungen arbeiteten. Deshalb<br />

durfte die strategie nicht lauten, deutsche<br />

„Claas entwickelt<br />

Mähdrescher nach indien zu exportieren,<br />

sondern die entscheidung hieß: „Claas<br />

entwickelt eine Maschine speziell für den<br />

neuen Markt indien.“<br />

eine Maschine speziell für<br />

den asiatischen Markt.“<br />

Der neue Mähdrescher für indien musste<br />

kleiner sein, und er sollte mit weniger<br />

elektronischen Details und angepassten Komfort-standards ausgestattet sein, sodass<br />

ihn sich auch kleinere Betriebe leisten und auch selbst reparaturen vornehmen<br />

können.<br />

Wie immer bei Claas standen leistung und Funktionalität der Maschine im Vordergrund:<br />

in diesem Teil asiens muss ein Mähdrescher vor allem auch in überschwemmten<br />

reisfeldern arbeiten können. auf dieser Basis entwickelten die ingenieure in Zusammenarbeit<br />

mit asiatischen experten den CrOP Tiger, eine auf gummiraupen laufende<br />

Maschine – damit man auf den aufgeweichten Böden auch noch getreide ernten kann.<br />

um das deutsche Know-how mit den indischen Marktbedingungen optimal zu verbinden,<br />

plante Claas eine Kooperation mit einem bereits bestehenden indischen unternehmen.<br />

in der Firma escorts hatte man dafür den richtigen Partner gefunden. escorts,<br />

ein bedeutender Konzern auf dem subkontinent, war in diversen Branchen und auf<br />

vielen geschäftsfeldern tätig – auch in der landwirtschaft.<br />

1989 wurde zwischen Claas und escorts eine langfristige Zusammenarbeit vereinbart<br />

und sofort in die Tat umgesetzt. Das Konzept funktionierte. selbst in südkorea erfreute<br />

sich der CrOP Tiger sofort einer großen Beliebtheit. <strong>als</strong> die Produktion für die Maschinen<br />

in Faridabad, nahe Delhi, gestartet wurde, hatte man bereits über 20 aufträge<br />

für CrOP Tiger aus südkorea.<br />

internationalität<br />

ein wichtiger Maßstab für Claas Produkte ist ihre hohe<br />

Qualität, das sollte auch für die indischen CrOP Tiger<br />

gelten. Kollegen aus Harsewinkel wurden deshalb nach<br />

indien gesandt, um einen reibungslosen ablauf bei der<br />

Montage der ersten Maschinen sicherzustellen. in der<br />

Claas internen Mitarbeiterzeitung feierte man diese<br />

Qualitäts-Crew und lobte ihren einsatz unter schwersten<br />

Bedingungen. Fotos belegten, wie hart die arbeit bei<br />

40 grad im schatten war. Dazu gab es Berichte über die<br />

ersten kulinarischen erfahrungen – indisches essen ist<br />

eben auch eine Herausforderung für unerfahrene<br />

europäer.<br />

unterstützung aus Deutschland gab es<br />

jedoch in jedem Fall. Die deutschen ingenieure<br />

und Monteure arbeiteten die<br />

neuen Kollegen ein und erreichten so<br />

gemeinsam den bei Claas üblichen Produktstandard.<br />

Die inder lernten, dass das<br />

höchste gut für Claas ein zufriedener<br />

Kunde ist. Vor allem aber vermittelten die<br />

europäer ihren neuen indischen Kollegen<br />

ein bislang unbekanntes gefühl: das gefühl,<br />

Teil der weltweiten Claas Familie zu sein. ein ganz<br />

besonderes Team, in dem alle zusammenhalten und man<br />

gemeinsam auf das Ziel zusteuert.<br />

Der gesellschaftliche Wert der großfamilie wird in indien<br />

sehr hoch gehalten, und so engagierten sich auch die<br />

neuen Kollegen von Beginn an mit großer Begeisterung<br />

und einsatz für das neue Miteinander – für die neue<br />

Familie.<br />

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