064 Der CrOP Tiger: nach dem Dreschen trennen hohe Zentrifugalkräfte das Korn vom stroh. Besonders bei feuchten reisfeldern eine wichtige Funktion.
eine weitere kuriose erntemethode: geschnittene reispflanzen, die zum ausdreschen der Körner strategisch gut auf der landstraße platziert werden – autoreifen ersetzen hier die Hufe. auch der Transport der reispflanzen sieht abenteuerlich aus. Die zu stroh getrockneten Halme werden in riesigen schobern auf Ochsenkarren oder rikschas gefahren. lose zusammengebundene Berge von stroh überragen dann den Fahrer und hängen an den seiten gefährlich dicht über dem Boden. Die ladung sieht aus, <strong>als</strong> würde sie jederzeit auseinanderplatzen und sich in alle Himmelsrichtungen verteilen. „Bei Claas ist jeder Mitarbeiter wichtig. Klassenunterschiede gibt es im Werk in Chandigarh nicht.“ Wer diese Bilder einmal gesehen hat, weiß, wie viel erleichterung der CrOP Tiger in alle schritte dieses mühseligen Prozesses bringt, sei es die ernte oder das Dreschen. Die Maschine gilt daher bei vielen landwirten <strong>als</strong> eintritt in die neue Technikwelt. sie erleben, wie viel Zeit und energie sich mithilfe der Technik sparen lässt, Zeit, die sie nutzen können, um neben den eigenen Feldern noch weitere mögliche Flächen zu bestellen. auch in asien gilt: Kein Verkaufsargument ist so überzeugend wie die eigene erfahrung. Die entscheidung für indien war für Claas der richtige Weg. Das zeigte der nächste schritt auf dem subkontinent, die eröffnung eines neuen Werkes in einer eigenen gesellschaft in Chandigarh im Punjab unweit des Himalaja. im Jahre 2008 fand die eröffnung statt. Die ersten CrOP Tiger Mähdrescher einer modernen Maschinenentwicklung rollten aus der neu erbauten Produktionshalle. Mit dabei waren zahlreiche ehrengäste, Politiker, Händler, Kunden. Der industrieminister des Bundesstaates Punjab begrüßte in seiner ansprache sehr deutlich das anhaltende engagement von Claas in indien, mit dem bis zu 500 neue arbeitsplätze entstehen könnten. er sagte auch für die Zukunft die unterstützung seiner regierung zu. internationalität gesellschafterin Cathrina Claas-Mühlhäuser betonte, dass Claas im Konzert der globalen landtechnikkonzerne das einzige Familienunternehmen sei. Jan-Hendrik Mohr, Mitglied der Konzernleitung, verwies darauf, dass Claas der einzige nichtindische Hersteller von erntemaschinen im land mit eigener entwicklung und Fabrikation sei. aber der anspruch an die eigene Qualität ist hoch, und ohne einheitliche technologische standards in den weltweiten Claas Produktionen ginge es nicht. Doch das eigene indische Flair bleibt zum glück erhalten. Betritt man die Kantine, erfüllt jene Melange aus Düften die nase, wie wir sie schon auf dem Markt erlebt haben – und der süß-würzige Chai verströmt sein aroma und erinnert daran, wo man sich befindet. statt Bratkartoffel und Bratwurst füllen schalen mit dampfendem reis, würzigen Currys und klebrigem Feigengebäck die Tabletts. Wie überall in indien warten auch hier genüsse von flammend scharf bis zuckersüß. Die Kantine ist offen für alle Mitarbeiter des Werkes, alle machen hier gemeinsam Mittagspause und erfreuen sich gleichermaßen an hervorragendem essen. Klassenunterschiede werden hier nicht spürbar, selbst dann nicht, wenn Claas india geschäftführer P. K. Malik bei einem rundgang durch die moderne Fabrik arbeitern und angestellten die Hand schüttelt – der Chef begrüßt alle per Handschlag. Mit respekt für die Menschen legte Claas jene saat – nicht nur im geschäftlichen Miteinander, sondern auch in die Herzen der Menschen. und so fließt inzwischen auch in den adern der indischen Mitarbeiter das legendäre saatengrüne Blut. 065