Gesamtes Livebook als PDF - Delius Klasing
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eine weitere kuriose erntemethode: geschnittene<br />
reispflanzen, die zum ausdreschen<br />
der Körner strategisch gut auf der<br />
landstraße platziert werden – autoreifen<br />
ersetzen hier die Hufe. auch der Transport<br />
der reispflanzen sieht abenteuerlich<br />
aus. Die zu stroh getrockneten Halme<br />
werden in riesigen schobern auf Ochsenkarren<br />
oder rikschas gefahren. lose<br />
zusammengebundene Berge von stroh<br />
überragen dann den Fahrer und hängen<br />
an den seiten gefährlich dicht über dem<br />
Boden. Die ladung sieht aus, <strong>als</strong> würde<br />
sie jederzeit auseinanderplatzen und sich<br />
in alle Himmelsrichtungen verteilen.<br />
„Bei Claas ist jeder<br />
Mitarbeiter wichtig. Klassenunterschiede<br />
gibt es im Werk<br />
in Chandigarh nicht.“<br />
Wer diese Bilder einmal gesehen hat, weiß,<br />
wie viel erleichterung der CrOP Tiger<br />
in alle schritte dieses mühseligen Prozesses bringt, sei es die ernte oder das Dreschen.<br />
Die Maschine gilt daher bei vielen landwirten <strong>als</strong> eintritt in die neue Technikwelt.<br />
sie erleben, wie viel Zeit und energie sich mithilfe der Technik sparen lässt, Zeit,<br />
die sie nutzen können, um neben den eigenen Feldern noch weitere mögliche Flächen<br />
zu bestellen. auch in asien gilt: Kein Verkaufsargument ist so überzeugend wie die<br />
eigene erfahrung.<br />
Die entscheidung für indien war für Claas der richtige Weg. Das zeigte der nächste<br />
schritt auf dem subkontinent, die eröffnung eines neuen Werkes in einer eigenen gesellschaft<br />
in Chandigarh im Punjab unweit des Himalaja. im Jahre 2008 fand die eröffnung<br />
statt. Die ersten CrOP Tiger Mähdrescher einer modernen Maschinenentwicklung<br />
rollten aus der neu erbauten Produktionshalle.<br />
Mit dabei waren zahlreiche ehrengäste, Politiker, Händler, Kunden. Der industrieminister<br />
des Bundesstaates Punjab begrüßte in seiner ansprache sehr deutlich das anhaltende<br />
engagement von Claas in indien, mit dem bis zu 500 neue arbeitsplätze entstehen<br />
könnten. er sagte auch für die Zukunft die unterstützung seiner regierung zu.<br />
internationalität<br />
gesellschafterin Cathrina Claas-Mühlhäuser<br />
betonte, dass Claas im Konzert<br />
der globalen landtechnikkonzerne<br />
das einzige Familienunternehmen sei.<br />
Jan-Hendrik Mohr, Mitglied der Konzernleitung,<br />
verwies darauf, dass Claas der<br />
einzige nichtindische Hersteller von erntemaschinen<br />
im land mit eigener entwicklung<br />
und Fabrikation sei.<br />
aber der anspruch an die eigene Qualität<br />
ist hoch, und ohne einheitliche technologische<br />
standards in den weltweiten<br />
Claas Produktionen ginge es nicht.<br />
Doch das eigene indische Flair bleibt zum<br />
glück erhalten. Betritt man die Kantine,<br />
erfüllt jene Melange aus Düften die nase,<br />
wie wir sie schon auf dem Markt erlebt<br />
haben – und der süß-würzige Chai verströmt sein aroma<br />
und erinnert daran, wo man sich befindet. statt Bratkartoffel<br />
und Bratwurst füllen schalen mit dampfendem<br />
reis, würzigen Currys und klebrigem Feigengebäck die<br />
Tabletts. Wie überall in indien warten auch hier genüsse<br />
von flammend scharf bis zuckersüß.<br />
Die Kantine ist offen für alle Mitarbeiter des Werkes, alle<br />
machen hier gemeinsam Mittagspause und erfreuen sich<br />
gleichermaßen an hervorragendem essen. Klassenunterschiede<br />
werden hier nicht spürbar, selbst dann nicht,<br />
wenn Claas india geschäftführer P. K. Malik bei einem<br />
rundgang durch die moderne Fabrik arbeitern und<br />
angestellten die Hand schüttelt – der Chef begrüßt alle<br />
per Handschlag.<br />
Mit respekt für die Menschen legte Claas jene saat –<br />
nicht nur im geschäftlichen Miteinander, sondern auch<br />
in die Herzen der Menschen. und so fließt inzwischen<br />
auch in den adern der indischen Mitarbeiter das legendäre<br />
saatengrüne Blut.<br />
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