Hörspielkatalog (PDF-Download: 3,0 MB) - WDR.de
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HÖRSPIELE<br />
1. Halbjahr 2013<br />
Hörspiel Spezial 20<br />
1live Plan B Soundstories 21<br />
Dienstag 23:00<br />
1live Plan B Krimi 31<br />
Donnerstag 23:00<br />
wdr 3 open: pop drei 21<br />
Montag 23:05<br />
wdr 3 open: 38<br />
Studio Akustische Kunst<br />
wdr 3 open: Hörspiel 46<br />
Freitag 23:05<br />
wdr 3 Hörspiel 48<br />
Samstag 15:05<br />
wdr 3 Dichtung und Wahrheit 56<br />
Sonntag 15:05<br />
wdr 3 Bühne: Radio 57<br />
Sonntag 22:05 (monatlich)<br />
Das Hörspiel am Dienstag 60<br />
Dienstag 20:05<br />
Krimi am Samstag 70<br />
Samstag 17:05 und 23:05<br />
Land und Leute 78<br />
Samstag 21:05 (alle 2 Monate)<br />
Bärenbu<strong>de</strong> 80<br />
Hörspiel: Sonntag 19:30<br />
KIRAKA 85<br />
Hörspiel:<br />
Sonntag und Freitag 14:05<br />
Inhalt 94<br />
= CD/DVD im Han<strong>de</strong>l erhältlich = <strong>Download</strong>möglichkeit
Hörspiel spezial<br />
Japan Inc.<br />
Oktober 2012: Die<br />
vergleichsweise kleinen<br />
von Karl Pilny<br />
chinesischen Diaoyu-<br />
Bearbeitung: Uta Reitz<br />
Inseln bringen das<br />
Regie: Thomas Werner<br />
geopolitische Gefüge<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 162’<br />
zwischen China, Japan<br />
und <strong>de</strong>n USA ins<br />
1. Mai Mi 20:05 wdr 5<br />
Wanken. Japan sieht sich<br />
als rechtmäßiger<br />
Besitzer, China beklagt die Verletzung <strong>de</strong>r territorialen<br />
Souveränität, die USA, bislang Japans Sicherheitsgarant,<br />
geraten in einen Loyalitätskonflikt. Und während<br />
chinesische Patrouillenboote japanische Schiffe aus<br />
<strong>de</strong>m beanspruchten chinesischen Hoheitsgebiet<br />
fernhalten, tritt – nach nur drei Wochen im Amt – <strong>de</strong>r<br />
japanische Justizminister Keishu Tanaka zurück: Er hat<br />
Verbindungen zur Yakuza, einer mit <strong>de</strong>r Mafia vergleichbaren<br />
kriminellen Organisation, die vom<br />
Drogenhan<strong>de</strong>l, <strong>de</strong>r Prostitution und <strong>de</strong>r Korruption im<br />
Bauwesen profitiert.<br />
Ein Blick nach Fernost ist ein Blick ins Rä<strong>de</strong>rwerk <strong>de</strong>r<br />
Macht. Die Fiktion nutzt die Triebkräfte <strong>de</strong>r aktuellen<br />
und historischen Realität: Chinesische Stu<strong>de</strong>nten<br />
20 wdr hörspielprograrmm<br />
bringen 300 Geiseln in ihre Gewalt, um auf die noch<br />
immer ungesühnten japanischen Kriegsverbrechen in<br />
Nanking 1937 aufmerksam zu machen. Unter <strong>de</strong>n<br />
Geiseln ist auch Cathy Wong, die Freundin <strong>de</strong>s<br />
englischen Anwalts Jeremy Goul<strong>de</strong>ns, <strong>de</strong>ssen Recherchen<br />
erschrecken<strong>de</strong> Details aus <strong>de</strong>r Vergangenheit ans<br />
Licht gebracht haben. Ultranationalistische Kräfte,<br />
unterstützt vom organisierten Verbrechen, rüsten sich<br />
zu einem Kriegskomplott, das Japans alte Größe<br />
wie<strong>de</strong>rherstellen soll. Die alte Rivalität zwischen Japan,<br />
China und Korea fin<strong>de</strong>t durch die Tatsache, dass sich<br />
Nippon nach Fukushima noch schneller im Sinkflug<br />
befin<strong>de</strong>t, neue Nahrung und befeuert <strong>de</strong>n Nationalismus<br />
auf allen Seiten. Die Waguni, ein Netzwerk aus<br />
Wirtschaftsführern, Teilen <strong>de</strong>s Militärs und nicht<br />
zuletzt <strong>de</strong>r mächtigen japanischen Yakuza-Mafia<br />
spielen dabei offensichtlich eine führen<strong>de</strong> Rolle.<br />
Karl Pilny, geboren 1960, hat als Wirtschaftsanwalt bei<br />
internationalen Kanzleien in Asien und Europa gearbeitet,<br />
war lange Zeit in Japan und wur<strong>de</strong> durch Sachbücher<br />
wie „Das asiatische Jahrhun<strong>de</strong>rt“ o<strong>de</strong>r „Tiger auf <strong>de</strong>m<br />
Sprung“ bekannt.<br />
Foto: Dapd/Andy Wong
Illustration: Jim Avignon<br />
wdr 3 open: pop drei<br />
1live Plan B Soundstories<br />
Tonträger<br />
Die Lauschangreifer<br />
von Walter Filz<br />
Regie: <strong>de</strong>r Autor<br />
Produktion: wdr 1997/42’<br />
7. Januar Mo 23:05<br />
wdr 3 open: pop drei<br />
8. Januar Di 23:00<br />
1live Plan B Soundstories<br />
Zum 35. Geburtstag<br />
schenken Georgs<br />
Freun<strong>de</strong> ihm einen<br />
Karton – voller<br />
Kassetten, aufgenommen<br />
vor Jahren, in<br />
einer Zeit, als sie ihr<br />
ganzes Leben auf<br />
Tonkassetten festhielten.<br />
Feten und Familienfeiern,<br />
Ren<strong>de</strong>zvous und<br />
U-Bahnfahrten, Kneipennächte und Kiffrun<strong>de</strong>n, Schulstun<strong>de</strong>n<br />
und Radiosendungen. Sie sprachen Tagebuch<br />
auf Kassette, machten Kassettenbriefe und Kassettendiskussionen.<br />
Sie waren die Lauschangreifer. Das war<br />
früher. O<strong>de</strong>r? Im Karton ent<strong>de</strong>ckt Georg auch neue<br />
Aufnahmen, erstaunliche Dokumente, die so manches<br />
enthalten, was besser nie ans Licht gekommen wäre …<br />
Walter Filz, geboren 1959 in Köln, ist Hörspiel- und Featureautor.<br />
Seit 2005 leitet er die Redaktion Literatur und<br />
Feature beim swr.<br />
Tonträger<br />
Mingering Mike<br />
von Steffen Irlinger<br />
Regie: Thomas Wolfertz<br />
Produktion: wdr 2008/53’<br />
14. Januar Mo 23:05<br />
wdr 3 open: pop drei<br />
15. Januar Di 23:00<br />
1live Plan B Soundstories<br />
Zwischen 1968 und<br />
1977 schrieb Mingering<br />
Mike 5000 Songs,<br />
nahm 60 Alben auf,<br />
managte 35 eigene<br />
Labels und trat in<br />
mehreren selbst<br />
geschriebenen und<br />
produzierten Filmen<br />
auf. Warum nur hat<br />
die Welt bis heute<br />
nichts von dieser Soul-Legen<strong>de</strong> gehört?<br />
Seinem Vermächtnis nach zu urteilen war Mingering<br />
Mike ein Gigant <strong>de</strong>s Showbusiness. Als Dori Hadar, DJ<br />
und Privat<strong>de</strong>tektiv, auf einem Washingtoner Flohmarkt<br />
eine Kiste voller Platten von Mingering Mike ent<strong>de</strong>ckt,<br />
macht er sich auf die Suche nach <strong>de</strong>m unbekannten<br />
Megastar aus <strong>de</strong>n 1970ern. Und er fin<strong>de</strong>t einen phantasiebegabten<br />
afroamerikanischen Hilfsarbeiter, <strong>de</strong>m er<br />
<strong>de</strong>n späten Ruhm verschafft, <strong>de</strong>n Mingering Mike<br />
längst verdient hat.<br />
Steffen Irlinger, geboren 1967 in Eberbach/Neckar, lebt in<br />
Köln. Er arbeitet als DJ, Autor und Music Supervisor für<br />
Film und Hörfunk und ist Mitglied <strong>de</strong>s Avant-Pop-Trios<br />
„Donna Regina“. Für <strong>de</strong>n wdr realisierte er zuletzt das<br />
Feature „Das Spiel <strong>de</strong>nken – Fußball 3.0“ (2012).<br />
wdr hörspielprogramm 21
wdr 3 open: pop drei / 1live Plan B Soundstories<br />
Das sind nicht wir, das ist nur Glas<br />
von Ivana Sajko<br />
aus <strong>de</strong>m Kroatischen<br />
von Alida Bremer<br />
Komposition: Martin Schütz<br />
Bearbeitung und Regie:<br />
Erik Altorfer<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />
21. Januar Mo 23:05<br />
wdr 3 open: pop drei<br />
22. Januar Di 23:00<br />
1live Plan B Soundstories<br />
22 wdr hörspielprogramm<br />
„Alles ist im Arsch.“ Die<br />
Finanzkrise wird ein<br />
halbes Jahrzehnt alt.<br />
Was tun, wenn nicht<br />
mal mehr ein Lächeln<br />
etwas wert scheint?<br />
Wenn es keinen Grund<br />
mehr gibt, sich einen<br />
Wecker zu stellen?<br />
Das fragen sich die<br />
unausgeschlafenen<br />
Eltern und ihre schlecht<br />
gelaunten Kin<strong>de</strong>r, die<br />
über die Trümmer <strong>de</strong>r<br />
zusammengebrochenen Wirtschaft und die kläglichen<br />
Reste ihrer einstigen Werte stolpern. „Das sind nicht wir,<br />
das ist nur Glas“ reflektiert die Zeit nach <strong>de</strong>m Gelduntergang<br />
aus unterschiedlichen Perspektiven. Während die<br />
einen resignieren und nur noch hoffen, dass <strong>de</strong>r Lungenkrebs<br />
vor <strong>de</strong>r Zwangsversteigerung zuschlägt, for<strong>de</strong>rn die<br />
an<strong>de</strong>ren das Leben, das ihnen einst versprochen wur<strong>de</strong> –<br />
koste es, was es wolle. Und wenn es das eigene Leben ist.<br />
Ivana Sajko, geboren 1975 in Zagreb, studierte an <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie<br />
für Dramatische Kunst in Zagreb und zählt zu <strong>de</strong>n<br />
wichtigsten literarischen Stimmen Südosteuropas. Ihre<br />
Theaterstücke wur<strong>de</strong>n in zahlreiche Sprachen übersetzt<br />
und auf internationalen Bühnen gespielt. Sie ist Grün<strong>de</strong>rin<br />
<strong>de</strong>s kroatischen Künstlerkollektivs „BAD co“.<br />
Höllenengel<br />
von Tom Schimmeck<br />
Regie: Thomas Wolfertz<br />
Produktion: wdr 2011/53’<br />
28. Januar Mo 23:05<br />
wdr 3 open: pop drei<br />
29. Januar Di 23:00<br />
1live Plan B Soundstories<br />
Seit ihrer Gründung<br />
1948 in Kalifornien<br />
haben die Hell’s Angels<br />
global expandiert, mit<br />
Hauptquartieren, <strong>de</strong>n<br />
so genannten Charters,<br />
von Chile bis Australien,<br />
Finnland bis Süd-<br />
afrika. In <strong>de</strong>n 1990er-<br />
Jahren lieferten sie sich<br />
mit an<strong>de</strong>ren Rockern regelrechte „Biker-Kriege“ – mit<br />
etlichen Toten.<br />
Auch in Deutschland toben Revierkämpfe zwischen<br />
verfein<strong>de</strong>ten Rockergangs. Manchmal sprechen die Waffen,<br />
manchmal trifft man sich beim Notar. Denn die „Outlaws“<br />
sind längst Unternehmer in lukrativen Geschäftssegmenten.<br />
Immer wie<strong>de</strong>r stehen Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Hell’s Angels<br />
wegen Drogenhan<strong>de</strong>l, Prostitution und Gewalt<strong>de</strong>likten vor<br />
Gericht. Immer öfter wer<strong>de</strong>n einzelne Charters verboten.<br />
Ermittler betrachten ihren streng hierarchischen Aufbau<br />
als Infrastruktur für organisierte Kriminalität. Doch wie<br />
funktionieren die abgeschotteten Clubs?<br />
Tom Schimmeck, geboren 1959, ist seit 1979 Journalist<br />
und Autor von Porträts, Reportagen sowie zahlreichen<br />
Hörfunk-Features.<br />
RIOT GIRLS<br />
Ausflüge in die Kampfzone<br />
von Sabine Bernardi und<br />
Annette Blaschke<br />
Regie: Leonhard Koppelmann<br />
Produktion: wdr 2009/53‘<br />
4. Februar Mo 23:05<br />
wdr 3 open: pop drei<br />
Sie sind die, vor <strong>de</strong>nen<br />
du dich in <strong>de</strong>r Bahn<br />
hinter <strong>de</strong>m Sitz ver-<br />
steckst. Die mit <strong>de</strong>r<br />
größten Klappe, <strong>de</strong>m<br />
dicksten Lidstrich.<br />
Kratzen, beißen, Haare<br />
ziepen war gestern. Die<br />
neuen urbanen Krawall-<br />
mädchen prügeln und<br />
treten, bis sich die Knasttüren hinter ihnen schließen.<br />
Die Zahl <strong>de</strong>r jugendlichen Gewalttäterinnen in Deutschland<br />
hat sich in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren mehr als<br />
verdoppelt. Je<strong>de</strong> fünfte Körperverletzung bei Jugendlichen<br />
geht laut Kriminalstatistik bereits auf das Konto<br />
eines Mädchens.<br />
Wer Glück hat, lan<strong>de</strong>t per Gerichtsbeschluss irgendwann<br />
im Anti-Aggressions-Training und lernt dort,<br />
dass frau sich auch an<strong>de</strong>rs ausdrücken kann. Wer Pech<br />
hat, macht weiter bis zur Strafmündigkeit.<br />
Annette Blaschke, Jahrgang 1974, ist Feature-Redakteurin<br />
beim wdr-Hörfunk.<br />
Sabine Bernardi, geboren 1974, ist nach einem Regiestudium<br />
an <strong>de</strong>r Internationalen Filmschule Köln Autorin<br />
und Regisseurin, u. a. von „Romeos“ (2011) und seit 2012<br />
Dozentin für Schauspiel an <strong>de</strong>r HFF Potsdam.<br />
Der Notfall erfor<strong>de</strong>rt alles<br />
von Eugen Egner<br />
Regie: Petra Feldhoff<br />
Produktion: wdr 2003/54’<br />
11. Februar Mo 23:05<br />
wdr 3 open: pop drei<br />
12. Februar Di 23:00<br />
1live Plan B Soundstories<br />
Hat die Invasion <strong>de</strong>r<br />
Body Snatcher längst<br />
stattgefun<strong>de</strong>n? Und<br />
haben die Außerirdischen<br />
vom Gehirn<br />
eines Science-Fiction-<br />
Übersetzers Besitz<br />
ergriffen?<br />
Diese Fragen drängten<br />
sich <strong>de</strong>m Autor auf, als<br />
er das Material in die<br />
Hän<strong>de</strong> bekam, aus <strong>de</strong>m „Der Notfall erfor<strong>de</strong>rt alles“<br />
entstand – ein Hörspiel, das aus <strong>de</strong>n misslungenen<br />
Übersetzungen bekannter Science-Fiction-Romane zusammengesetzt<br />
ist. Der Protagonist Hark lei<strong>de</strong>t unter einer<br />
diffusen Angst, für die es kein Heilmittel zu geben scheint.<br />
Bis zu <strong>de</strong>m Tag, an <strong>de</strong>m er einen Mechaniker trifft, <strong>de</strong>r<br />
diesen quälen<strong>de</strong>n Zustand als mentales Übersetzungsproblem<br />
diagnostiziert und entsprechend „repariert“. Danach<br />
ist Hark zwar von seiner Angst kuriert, aber dafür<br />
verän<strong>de</strong>rt sich die Realität auf unvorhersehbare Weise.<br />
Eugen Egner, Jahrgang 1951, preisgekrönter Meister <strong>de</strong>s<br />
Grotesken (Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor<br />
2003), lebt in Wuppertal, wo er abgründige Geschichten<br />
und Zeichnungen anfertigt, u. a. für die Zeitschrift „Titanic“.<br />
Für <strong>de</strong>n wdr schrieb er bereits zahlreiche Hörspiele,<br />
zuletzt „Zu jung für eine eigene Hose“ (2012).
Brave Neue Welt<br />
von Jörg Diernberger<br />
Komposition: Toni Nirschl<br />
Regie: <strong>de</strong>r Autor<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />
18. Februar Mo 23:05<br />
wdr 3 open: pop drei<br />
19. Februar Di 23:00<br />
1live Plan B Soundstories<br />
„Alle für Je<strong>de</strong>n, Lyon!<br />
Und vergessen Sie nicht<br />
– fin<strong>de</strong>n Sie ein paar<br />
schöne, harte Schicksale!“<br />
Der Reporter<br />
Primo Lyon (Christian<br />
Ulmen) kommt aus <strong>de</strong>r<br />
Neuen Welt und soll<br />
aus <strong>de</strong>r Sperrzone – d. h.<br />
aus unserer Welt – berichten.<br />
Zur Tarnung hat er<br />
sich einen ra<strong>de</strong>brechen<strong>de</strong>n Akzent zugelegt. Vom<br />
Straßenverkehr über das Schriftsystem, die Paarungsrituale<br />
bis zur Fortpflanzung – unsere Welt ist ein<br />
<strong>de</strong>rber Schrecken für <strong>de</strong>n industriell produzierten<br />
Menschen, <strong>de</strong>r Aldous Huxleys „Brave New World“ von<br />
1932 entsprungen sein könnte. Ein heiter-düsteres<br />
Gedankenspiel, das zum ersehnten Tod führt.<br />
Jörg Diernberger, geboren 1964, hat unter an<strong>de</strong>rem als Regisseur<br />
von MTV´s „Unter Ulmen“ und als TV-Journalist<br />
Gero Schorch bei „Stuckrad Latenight“ außergewöhnliche<br />
Charaktere entwickelt. Das Hörspiel-Manuskript „Brave<br />
Neue Welt“ wur<strong>de</strong> durch die Film- und Medienstiftung<br />
NRW geför<strong>de</strong>rt.<br />
Freaks<br />
von Joey Goebel<br />
Bearbeitung: Philip Specht<br />
und Robert Steudtner<br />
Regie: Robert Steudtner<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />
25. Februar Mo 23:05<br />
wdr 3 open: pop drei<br />
26. Februar Di 23:00<br />
1live Plan B Soundstories<br />
„Schlimmer rocken als<br />
die große Erdnussbutterkrise“<br />
– das ist das<br />
Motto <strong>de</strong>r Rockband<br />
„The Freaks“. Fünf<br />
Un<strong>de</strong>rdogs, die sich<br />
mitten in einer<br />
verschlafenen Kleinstadt<br />
in Kentucky<br />
zusammentun, um<br />
kompromisslos Musik<br />
zu machen.<br />
Die 80-jährige Punkerin Opal an <strong>de</strong>r Gitarre, die<br />
kleptomane Rotzgöre Ember am Bass, die engelsgleiche<br />
Rollstuhlfahrerin Aurora an <strong>de</strong>n Drums, <strong>de</strong>r Ex-Soldat<br />
Ray am Keyboard und <strong>de</strong>r exzentrische schwarze<br />
Misanthrop Luster am Mikro. Als Embers überfor<strong>de</strong>rte<br />
Eltern in einen Langzeiturlaub flüchten und ihr Kind<br />
Oma Opal überlassen, quartieren sich die Musiker in<br />
<strong>de</strong>r Resi<strong>de</strong>nz <strong>de</strong>r Eltern ein und proben, was das Zeug<br />
hält. Die Freak-WG ist geboren, <strong>de</strong>r erste Gig im<br />
Pan<strong>de</strong>monium, <strong>de</strong>m hipsten Club <strong>de</strong>r Kleinstadt, steht<br />
bevor. Aber sind Kentucky, Amerika und die Welt<br />
schon bereit für diese Band?<br />
Joey Goebel, geboren 1980 in Hen<strong>de</strong>rson/Kentucky, schrieb<br />
mit fünf Jahren seine erste Geschichte. Als Jugendlicher<br />
tourte er fünf Jahre als Leadsänger <strong>de</strong>r Punkrockband<br />
„The Mullets“ durch <strong>de</strong>n Mittleren Westen <strong>de</strong>r USA, später<br />
studierte er Anglistik und kreatives Schreiben. „Freaks“<br />
war sein Roman-Debüt.<br />
Illustration: Jim Avignon<br />
wdr hörspielprogramm 23
Illustration: Jim Avignon<br />
wdr 3 open: pop drei / 1live Plan B Soundstories<br />
Lookalikes<br />
von Thomas Meinecke<br />
und Move D<br />
Komposition und Realisation:<br />
die Autoren<br />
Produktion: br 2011/53’<br />
4. März Mo 23:05<br />
wdr 3 open: pop drei<br />
24 wdr hörspielprogramm<br />
Sie sind gleich, aber<br />
nicht i<strong>de</strong>ntisch:<br />
Lookalikes sehen aus<br />
wie ihre Idole und<br />
bringen genau damit<br />
eine feste Vorstellung<br />
von I<strong>de</strong>ntität ins<br />
Wanken.<br />
Josephine Baker, Serge<br />
Gainsbourg, Marlon<br />
Brando, Elvis Presley, Greta Garbo, Justin Timberlake<br />
und Shakira sind Lookalikes. Sie haben sich bei<br />
einschlägigen Agenturen registrieren lassen, flanieren<br />
die poshe Düsseldorfer Königsallee auf und ab, lesen<br />
Bücher (auch über ihre Idole), hören sich Stimmen<br />
(vornehmlich queere) auf Tonträgern an, jobben im<br />
Kaufhaus, sitzen an aka<strong>de</strong>mischen o<strong>de</strong>r journalistischen<br />
Texten, haben Affären miteinan<strong>de</strong>r (z.B.<br />
Josephine Baker und Justin Timberlake), aber auch<br />
welche mit Nicht-Lookalikes. Als literarisch-musikalisches<br />
Sampling inszenieren Thomas Meinecke und<br />
Move D ein Spiel um I<strong>de</strong>ntität, in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Unterschied<br />
in je<strong>de</strong> Gleichheit eingeschlossen ist.<br />
Thomas Meinecke, geboren 1955, ist Schriftsteller, Musiker,<br />
DJ. 1980 war er Mitbegrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Band F.S.K. Seine<br />
Schreibtechnik ähnelt <strong>de</strong>r musikalischen Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />
Sampling, was in seinen Hörspielen gemeinsam mit Move<br />
D auch musikalisch umgesetzt wird.<br />
Move D alias David Moufang, geboren 1966, ist Musiker,<br />
Klangkünstler, Musikproduzent und DJ. Für ihr Hörspiel<br />
„Translations/Übersetzungen“ erhielten Meinecke und<br />
Move D 2008 <strong>de</strong>n Karl-Sczuka-Preis.<br />
Sounds of Protest<br />
PALÄSTINA UNDERGROUND<br />
von Sebastian Meissner<br />
und Vera Siegmund<br />
Regie: die Autoren<br />
Produktion: wdr 2013/53’<br />
11. März Mo 23:05<br />
wdr 3 open: pop drei<br />
12. März Di 23:00<br />
1live Plan B Soundstories<br />
Sie nennen sich<br />
Boikutt, Palestinian<br />
Unit, Dub Key o<strong>de</strong>r El<br />
Far3i und kommen aus<br />
Ramallah, Gaza, Haifa<br />
o<strong>de</strong>r Amman. Was sie<br />
verbin<strong>de</strong>t, ist ihre<br />
Musik, auch wenn die<br />
Musikstile so unterschiedlich<br />
sind wie die<br />
politischen Realitäten<br />
ihrer Heimatorte.<br />
In ihren Songtexten<br />
protestieren sie gegen einen Ausnahmezustand, <strong>de</strong>r<br />
längst Alltag gewor<strong>de</strong>n ist, und gegen die Mauern in<br />
<strong>de</strong>n Köpfen. Doch wann muss man das selbstgebastelte<br />
Wohnzimmerstudio verlassen und seinen Protest auf<br />
<strong>de</strong>r Straße fortsetzen? Schafft es die Musik, Menschen<br />
zu verbin<strong>de</strong>n, die sich aufgrund von restriktiven<br />
Reisebestimmungen in <strong>de</strong>n palästinensischen Autonomiegebieten<br />
gar nicht treffen können? Eine Reise durch<br />
die alternative Musikszene Palästinas, in <strong>de</strong>r eine junge<br />
Generation zu Wort kommt, die nicht nur neue Formen<br />
<strong>de</strong>s Protests erprobt, son<strong>de</strong>rn auch eine neue Sprache.<br />
Auf Initiative von wdr 3 und <strong>de</strong>s Goethe-Instituts<br />
Amman stehen die Musiker zum ersten Mal gemeinsam<br />
auf <strong>de</strong>r Bühne.<br />
Das Feature ist eine Kooperation mit <strong>de</strong>m Goethe-Institut<br />
Amman, Jordanien.<br />
Sebastian Meissner, geboren 1969, veröffentlicht Musik<br />
und komponiert für Bühnen- und Filmproduktionen.<br />
Vera Siegmund, geboren 1971, schreibt als freie Autorin für<br />
Kunst- und Design-Verlage und entwickelt Kommunikations-<br />
und Medienstrategien.<br />
Operation Nation<br />
von Thilo und<br />
Simon Gosejohann<br />
Regie: Leonhard Koppelmann<br />
Produktion: wdr 2008/53<br />
18. März Mo 23:05<br />
wdr 3 open: pop drei<br />
19. März Di 23:00<br />
1live Plan B Soundstories<br />
Saddam lebt! Davon ist<br />
<strong>de</strong>r Governor of<br />
California fest über-<br />
zeugt. Den Unsinn von<br />
<strong>de</strong>r vorgetäuschten<br />
Hinrichtung mag die<br />
Welt glauben, doch <strong>de</strong>r<br />
Governor kennt die<br />
Copperfieldschen<br />
Tricks nur zu genau.<br />
Und so beauftragt er<br />
Jackson, Kriegsheld<br />
<strong>de</strong>s ersten Golfkriegs, in <strong>de</strong>n Irak zu reisen und die<br />
Wahrheit über Saddams Verbleib herauszufin<strong>de</strong>n. Als<br />
Hilfe soll Jackson seinen ehemaligen Mitkämpfer und<br />
alten Erzfeind Atlas mitnehmen, einen Busenfreund<br />
Saddams, <strong>de</strong>r wegen dubioser Waffengeschäfte mit <strong>de</strong>m<br />
Feind zum To<strong>de</strong> verurteilt wor<strong>de</strong>n ist. Atlas’ Motivation,<br />
<strong>de</strong>n alten Diktator-Kumpel ans Messer zu liefern: Im<br />
Falle einer erfolgreichen Mission wird er selbst begna-
On Air<br />
digt. Wi<strong>de</strong>rwillig machen sich die bei<strong>de</strong>n gemeinsam<br />
auf <strong>de</strong>n Weg in ein blutiges Inferno aus Krieg, Gewalt<br />
und schlechter Laune ...<br />
Thilo Gosejohann, geboren 1971, arbeitet als Autor, Kameramann<br />
und Regisseur (u. a. „Comedy Street“ und „Elton<br />
vs. Simon“). Für <strong>de</strong>n wdr schrieb er zuletzt das Hörspiel<br />
„Multiman jagt Dr. Danger“ (2012).<br />
Simon Gosejohann, geboren 1976, ist als Comedian,<br />
Schauspieler und Mo<strong>de</strong>rator u. a. zu sehen in „Comedy<br />
Street“, „Die Comedy-Falle“ o<strong>de</strong>r „Elton vs. Simon“.<br />
von Robert Nacken und<br />
Christos Dassios<br />
Realisation: die Autoren<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />
25. März Mo 23:05<br />
wdr 3 open: pop drei<br />
26. März Di 23:00<br />
1live Plan B Soundstories<br />
Griechenland ist<br />
bedroht. Der Euro ist<br />
bedroht. Die Kunst, <strong>de</strong>r<br />
Film, die Musik und<br />
das Kulturradio sind<br />
bedroht. Und alles, weil<br />
es angeblich kein Geld<br />
mehr gibt. Christos<br />
und Robert wollen sich<br />
Gehör verschaffen.<br />
Was bietet sich mehr an,<br />
als das im öffentlich-<br />
rechtlichen Kulturradio zu tun: Das ist schließlich öffentlich<br />
(gehört also auch ihnen), und sie (vor allem Christos)<br />
haben Recht (also die richtige Meinung). Und es geht um<br />
Kultur. Und Radio. Da kann doch keiner was dagegen<br />
haben. O<strong>de</strong>r? Die bei<strong>de</strong>n entführen eine Livesendung,<br />
um endlich mal „die Wahrheit“ zu sagen. So einfach wie<br />
gedacht ist es dann allerdings doch nicht – wie immer.<br />
Die Autoren und Hauptdarsteller haben mit ihrem letzten<br />
Kurzfilm „Un<strong>de</strong>rground Odyssey“ <strong>de</strong>n Deutschen Kurzfilmpreis<br />
in Gold gewonnen. Unter an<strong>de</strong>rem ihre Erlebnisse<br />
bei <strong>de</strong>r Preisverleihung inspirierten sie zu „On Air“.<br />
Zusammen mit <strong>de</strong>m Hörspiel entsteht ein Kino-Kurzspielfilm.<br />
Robert Nacken, Jahrgang 1974, lebt als Musiker und Komponist<br />
in Köln. Er spielte unter an<strong>de</strong>rem für das Schauspielhaus<br />
Köln, komponiert Musik für Film, Fernsehen<br />
und eigene Projekte.<br />
Christos Dassios, Jahrgang 1979, lebt als Fotograf und<br />
Filmkünstler in Köln. In seiner Tätigkeit für <strong>de</strong>n<br />
Filmclub 813 zeichnete er für diverse Retrospektiven verantwortlich.<br />
Er wird <strong>de</strong>r „Kölner Gruppe“ zugeordnet.<br />
Tschick<br />
von Wolfgang Herrndorf<br />
Bearbeitung: Norbert Schaeffer<br />
Regie: Iris Drögekamp<br />
Produktion: ndr 2011/ca. 53’<br />
1. April Mo 23:05<br />
wdr 3 open: pop drei<br />
2. April Di 23:00<br />
1live Plan B Soundstories<br />
In Spuren<br />
Maik ist 14 und hat das<br />
Glück, zwei Wochen<br />
Sommerferien ohne<br />
Eltern verbringen zu<br />
dürfen. Die Mutter in <strong>de</strong>r<br />
Entzugsklinik, <strong>de</strong>r Vater<br />
auf amouröser Abenteuerfahrt<br />
mit seiner<br />
Geliebten, vergräbt Maik<br />
sich allein zu Haus in<br />
seinem Liebeskummer.<br />
Doch dann steht Tschick vor <strong>de</strong>r Tür, <strong>de</strong>r Neue in <strong>de</strong>r<br />
Klasse, eigentlich Andrej Tschitscharow, ein Russe aus<br />
<strong>de</strong>r Asi-Siedlung, <strong>de</strong>r gerne mal besoffen zum Unterricht<br />
kommt. Mit geklautem – o<strong>de</strong>r wie Tschick sagt:<br />
„ausgeliehenem“ – Auto, nimmt er Maik mit auf<br />
Spritztour. Das Ziel: die Walachei. Ohne Karte und<br />
Kompass knattern die bei<strong>de</strong>n durch die sommerglühen<strong>de</strong><br />
Provinz und ent<strong>de</strong>cken dabei allerlei Merkwürdiges,<br />
aber vor allem: das Leben.<br />
Wolfgang Herrndorf, Jahrgang 1965, ist Schriftsteller, Maler<br />
und Illustrator. Sein Roman „Tschick“ wur<strong>de</strong> 2011 mit<br />
<strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Literaturpreis sowie <strong>de</strong>m Clemens-Brentano-Preis<br />
ausgezeichnet. Für seinen jüngsten Roman<br />
„Sand“ erhielt er <strong>de</strong>n Preis <strong>de</strong>r Leipziger Buchmesse.<br />
von Hannes Köhler<br />
Bearbeitung: Nike Zafiris und<br />
Agnieszka Pawlowska<br />
Regie: Claudia Johanna Leist<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />
8. April Mo 23:05<br />
wdr 3 open: pop drei<br />
9. April Di 23:00<br />
1live Plan B Soundstories<br />
Jakobs bester Freund<br />
Felix verlässt die<br />
Kneipe, um Zigaretten<br />
zu holen – und kommt<br />
nicht zurück. Als er<br />
verschwun<strong>de</strong>n bleibt,<br />
begibt sich Jakob auf<br />
Spurensuche.<br />
In Felix’ Wohnung, in<br />
seinen Notizen, seinem<br />
Computer, Klei<strong>de</strong>rschrank<br />
und sogar in<br />
seinem Tagebuch sucht<br />
Jakob nach <strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>n für das Verschwin<strong>de</strong>n seines<br />
Freun<strong>de</strong>s. Was er fin<strong>de</strong>t, ist ein ganz an<strong>de</strong>rer Felix, als<br />
<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>n er kannte: Hier gibt es Neurosen, Panikattacken<br />
und exzessive Gewaltausbrüche. Wer war Felix wirklich?<br />
Auch Jakobs eigenes Leben scheint sich in Felix’ Aufzeichnungen<br />
wi<strong>de</strong>rzuspiegeln – o<strong>de</strong>r nähert sich sein<br />
Leben <strong>de</strong>n Aufzeichnungen an? Je mehr Jakob über Felix<br />
erfährt, <strong>de</strong>sto mehr verschwin<strong>de</strong>t seine eigene Sicht<br />
auf die Dinge. Aber kann die Imitation eines frem<strong>de</strong>n<br />
Lebens Antworten auf existentielle Fragen nach Liebe,<br />
Freundschaft und (Lebens-) Sinn geben?<br />
Hannes Köhler, geboren 1982 in Hamburg, lebt seit 2001 in Berlin,<br />
wo er Literatur und Geschichte studierte. Als Mitbegrün<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r Lesebühne „Die Lautmaler“ veranstaltet er regelmäßig<br />
Lesungen. Sein Roman-Debüt „In Spuren“ erschien 2011.<br />
wdr hörspielprogramm 25
Illustration: Jim Avignon<br />
wdr 3 open: pop drei / 1live Plan B Soundstories<br />
Das Hacker-Syndrom<br />
von Johannes Nichelmann<br />
Regie: Nikolai von Koslowski<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />
15. April Mo 23:05<br />
wdr 3 open: pop drei<br />
16. April Di 23:00<br />
1live Plan B Soundstories<br />
26 wdr hörspielprogramm<br />
Während <strong>de</strong>r Konflikte<br />
<strong>de</strong>s arabischen<br />
Frühlings saß Stephan<br />
Urbach wochenlang<br />
vor seinem Computer<br />
in einem unscheinbaren<br />
Mietshaus in<br />
Berlin-Charlottenburg.<br />
Von dort aus unterstützte<br />
er per Maus-<br />
klick die Opposition in Ägypten und Syrien, lud Vi<strong>de</strong>os<br />
von Demonstrationen ins Netz.<br />
Als Teil einer Hackergruppe lieferte er die digitale<br />
Infrastruktur, mit <strong>de</strong>r Demonstranten in Krisengebieten<br />
Informationen im Netz veröffentlichen können –<br />
oft 20 Stun<strong>de</strong>n am Tag, <strong>de</strong>nn das entgegengebrachte<br />
Vertrauen verpflichtet. Doch dann wird Urbach selbst<br />
zum Opfer seines digitalen Kampfes für Informationsfreiheit.<br />
Zu krass sind die Bil<strong>de</strong>r auf seinem Desktop,<br />
die Berichte von Freun<strong>de</strong>n, die er noch nie persönlich<br />
getroffen hat. Ausgebrannt und <strong>de</strong>pressiv will er sich<br />
mit Anfang 30 das Leben nehmen. Statt <strong>de</strong>r Welt zu<br />
helfen, braucht er selbst Hilfe und stellt fest, dass er<br />
nicht <strong>de</strong>r Einzige ist.<br />
Johannes Nichelmann, geboren 1989 in Berlin, ist freier<br />
Autor für die ard-Kulturprogramme, dkultur und das<br />
zdf. 2008-2012 war er Reporter und Mo<strong>de</strong>rator im Jugendprogramm<br />
„Fritz“ <strong>de</strong>s rbb.
Pork<br />
Ein verschollenes Theaterstück<br />
von Andy Warhol<br />
von Oliver Held<br />
Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />
Produktion: wdr 2013/53’<br />
22. Aril Mo 23:05<br />
wdr 3 open: pop drei<br />
23. April Di 23:00<br />
1live Plan B Soundstories<br />
Andy Warhols einziges<br />
Theaterstück galt<br />
40 Jahre als verschollen.<br />
Die Geschichte seiner<br />
Wie<strong>de</strong>rent<strong>de</strong>ckung<br />
und seiner Entstehung<br />
ist ebenso exzentrisch<br />
wie „Pork“ selbst.<br />
„Pork“ ist ein Porträt<br />
<strong>de</strong>r legendären Factory,<br />
in <strong>de</strong>r Warhol in <strong>de</strong>n<br />
1960er-Jahren Kunst<br />
und Lifestyle, Glamour und Un<strong>de</strong>rground-Kultur<br />
verband. In <strong>de</strong>n Figuren <strong>de</strong>s Theaterstücks lassen sich<br />
unschwer Warhols „Superstars“ wie<strong>de</strong>rerkennen, wie<br />
auch ein schonungsloses Selbstporträt <strong>de</strong>s Künstlers<br />
als Voyeur. Denn „Pork“ beruht auf Kassettenmitschnitten,<br />
in <strong>de</strong>nen die Factory-Mitglie<strong>de</strong>r alles<br />
dokumentierten, was auf Band passte: Banales, Intimes,<br />
Extremes, Triviales. Doch als das Stück 1971 zur<br />
Aufführung kam, war die Factory mit ihren kreativen<br />
Bohemiens, Drop outs und Speedfreaks Geschichte.<br />
Andy Warhol hatte an <strong>de</strong>m Theaterprojekt weitgehend<br />
das Interesse verloren, und in <strong>de</strong>n Augen seiner neuen<br />
Entourage war „Pork“ eher Skandal als Erfolg. Im Streit<br />
um Geld und Ruhm verschwand das Stück in <strong>de</strong>r<br />
Schubla<strong>de</strong>. Buchstäblich aus <strong>de</strong>r letzten dieser Schubla<strong>de</strong>n<br />
hat Oliver Held es nun zu Tage geför<strong>de</strong>rt.<br />
Oliver Held, geboren 1959, lebt in Berlin als Theaterregisseur,<br />
Drehbuchautor und Filmemacher. Nach langer<br />
Suche stieß er auf ein Textheft von „Pork“ und grün<strong>de</strong>te<br />
2010 die Amanda Pork Produktion GmbH – u. a. um<br />
Warhols Theaterstück auf verschie<strong>de</strong>ne Weise für Bühne,<br />
Hörspiel und Film umzusetzen.<br />
Die Sehnsucht nach <strong>de</strong>r Klammer<br />
von Philip Stegers<br />
und Andrea Halter<br />
Musik und Regie: Lee Buddah<br />
& Gunter Papperitz<br />
Produktion: wdr 2011/53’<br />
29. April Mo 23:05<br />
wdr 3 open: pop drei<br />
30. April Di 23:00<br />
1live Plan B Soundstories<br />
Was tun, wenn eine<br />
Tragödie das eigene<br />
Leben auf <strong>de</strong>n Kopf<br />
stellt? Wenn man nach<br />
<strong>de</strong>m Überleben noch<br />
weiterleben muss: Drei<br />
Menschen auf <strong>de</strong>r<br />
Suche nach einem<br />
Ausweg aus ihrer<br />
eigenen ganz persönlichen<br />
Katastrophe.<br />
Miriam Pielhau<br />
befin<strong>de</strong>t sich im Dezember 2004 auf einem Tauchausflug<br />
in Thailand, während ein Tsunami ihren Urlaubsort<br />
zerstört und zahllose Opfer for<strong>de</strong>rt. Bernd Hartwig<br />
wächst in <strong>de</strong>r hermetischen Welt frommer Christen auf.<br />
Als er feststellt, dass er schwul ist, beginnt für ihn eine<br />
jahrelange Odyssee, verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Hoffnung, von<br />
<strong>de</strong>r „Krankheit Homosexualität“ geheilt zu wer<strong>de</strong>n.<br />
Lena Weichsel ist an einer aggressiven Form von<br />
Rheuma erkrankt. Trotz chronischer Schmerzen reitet<br />
sie mehrere Monate auf einem Pony nach Santiago <strong>de</strong><br />
Compostela. Drei Menschen auf <strong>de</strong>r Suche nach <strong>de</strong>m<br />
Sinn <strong>de</strong>s Lebens.<br />
Philip Stegers, geboren 1973 in Dortmund, arbeitet als<br />
Filmkomponist, Hörspielautor und Songwriter. Als „Lee<br />
Buddah“ veröffentlicht er Musik.<br />
Andrea Halter arbeitet seit 1999 als Musikjournalistin<br />
in Köln. Sie hat über 500 Interviews mit Musikern und<br />
Künstlern geführt. „Die Sehnsucht nach <strong>de</strong>r Klammer“<br />
wur<strong>de</strong> mit einem Stipendium <strong>de</strong>r Film- und Medienstiftung<br />
NRW geför<strong>de</strong>rt.<br />
Sucking Blood<br />
von Edgar Lipki<br />
Komposition: Joker Nies und<br />
Ernst Gaida-Hartmann<br />
Regie: <strong>de</strong>r Autor<br />
Produktion: wdr 2010/50’<br />
6. Mai Mo 23:05<br />
wdr 3 open: pop drei<br />
7. Mai Di 23:00<br />
1live Plan B Soundstories<br />
Untote, Vampire,<br />
Wie<strong>de</strong>rgänger sind die<br />
dunkle Seite unserer<br />
Retro-Kultur. Die<br />
Vergangenheit kehrt<br />
zurück, nicht tot und<br />
nicht lebendig.<br />
Was, wenn sie wie<strong>de</strong>r-<br />
kommen? Wenn sie<br />
schon hier sind und<br />
NIE WIEDER verschwin<strong>de</strong>n?<br />
Unsere<br />
Engel <strong>de</strong>s Retro, aus<br />
ihrem stillgelegten Autobahnteilstück entlassen,<br />
FOREVER YOUNG auf Klassenfahrt. 40 Jahre Woodstock.<br />
30 Jahre Deutscher Herbst. Hippe Jubiläen.<br />
To<strong>de</strong>stage eines unbekannten JETZT. Im Overkill ihrer<br />
medialen Simulakren feiert unsere Melancholie das<br />
nicht en<strong>de</strong>n<strong>de</strong> En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Party. Che Guevara auf<br />
Dienstreise, Rainer Werner Fassbin<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r Rolltreppe.<br />
Signum einer Kultur post-anything ist das atemlose<br />
Patt zwischen Leben<strong>de</strong>n und Toten. JETZT ALS FILM.<br />
SIE SIND ZURÜCK. UND SIE KENNEN DEINE BLUT-<br />
GRUPPE. Zwangsernährung <strong>de</strong>r Gegenwart durch <strong>de</strong>n<br />
verlorenen Bezug: Gilt als Metho<strong>de</strong> Vampirismus –<br />
bleibt die Form <strong>de</strong>r Operette.<br />
Edgar Lipki, geboren 1957, ist Autor und Produzent von<br />
Theaterstücken, Performances und Hörspielarbeiten.<br />
wdr hörspielprogramm 27
wdr 3 open: pop drei / 1live Plan B Soundstories<br />
Cookie Mueller<br />
von Michael Farin<br />
Musik: zeitblom<br />
Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />
Produktion: wdr 2013/53’<br />
13. Mai Mo 23:05<br />
wdr 3 open: pop drei<br />
14. Mai Di 23:00<br />
1live Plan B Soundstories<br />
28 wdr hörspielprogramm<br />
„Cookie Mueller war,<br />
mehr als alles an<strong>de</strong>re,<br />
eine Göttin. Mann, wie<br />
ich sie vermisse.“ So<br />
Kultregisseur John<br />
Waters, in <strong>de</strong>ssen<br />
bizarren Filmen<br />
Cookie Mueller zum<br />
Star wur<strong>de</strong>.<br />
Aber nicht nur als<br />
Schauspielerin (und<br />
Göttin), auch als<br />
Schriftstellerin, Freigeist, Mo<strong>de</strong>-Ikone, Gogo-Tänzerin,<br />
Freundin und Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Photographin Nan Goldin<br />
verkörperte Cookie Mueller die amerikanische<br />
Un<strong>de</strong>rground-Kultur <strong>de</strong>r 1970er- und 1980er-Jahre – bevor<br />
AIDS, <strong>de</strong>r konservative Rollback und die Vermarktung<br />
<strong>de</strong>r Subkulturen zuschlugen. 1989, mit nur 40 Jahren,<br />
starb Cookie Mueller in New York. „Zum Glück“,<br />
schrieb sie kurz vor ihrem Tod, „bin ich nicht die erste,<br />
die euch sagt, dass sie niemals sterben wird. Du<br />
verlierst einfach nur <strong>de</strong>inen Körper. Du bist noch<br />
dieselbe, nur dass du dir keine Sorgen wegen <strong>de</strong>r Miete<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Hypotheken mehr machen musst, o<strong>de</strong>r wegen<br />
modischer Klei<strong>de</strong>r. Du bist befreit von sexuellen<br />
Obsessionen. Du bist nicht mehr drogenabhängig. Du<br />
brauchst keinen Alkohol. Du musst dir keine Sorgen<br />
über Cellulitis o<strong>de</strong>r Zigaretten o<strong>de</strong>r Krebs o<strong>de</strong>r AIDS<br />
o<strong>de</strong>r Geschlechtskrankheiten machen. Du bist frei.“<br />
Michael Farin ist Ausstellungsmacher sowie Autor zahlreicher<br />
Bücher und Hörspiele. Er betreibt in München<br />
<strong>de</strong>n Belleville-Verlag, wo auch Cookie Muellers autobiografisches<br />
Buch „Durch klares Wasser gehend in einem<br />
Pool schwarz gestrichen“ erschienen ist.<br />
Die Welt ist eine Pu<strong>de</strong>l<br />
von Charlotte Knothe<br />
Regie: die Autorin<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />
20. Mai Mo 23:05<br />
wdr 3 open: pop drei<br />
21. Mai Di 23:00<br />
1live Plan B Soundstories<br />
„Der Pu<strong>de</strong>l Club ist ein<br />
Hort wun<strong>de</strong>rvoller<br />
Wi<strong>de</strong>rspenstigkeit mit<br />
starker Partyaffinität<br />
und Hang zur humoris-<br />
tischen Randale.<br />
Musik, Theater und<br />
cooles Wissen bil<strong>de</strong>n<br />
die Grundkoordinaten<br />
<strong>de</strong>s nunmehr legendärenJugendclub-<br />
heims für bezaubern<strong>de</strong> Ladys, nicht altern wollen<strong>de</strong><br />
Dandys und ewige Kindsköpfe: ein Kunstraum, älter als<br />
<strong>de</strong>r Begriff von Virtualität, und seit Beginn formidable<br />
Probebühne für je<strong>de</strong> Form von Individualität.“ So<br />
beschreibt Schorsch Kamerun, Mitbetreiber <strong>de</strong>s Gol<strong>de</strong>n<br />
Pu<strong>de</strong>l Clubs, diese seit 20 Jahren existieren<strong>de</strong> Hamburger<br />
Institution. „Die Welt ist eine Pu<strong>de</strong>l“ porträtiert <strong>de</strong>n<br />
Club als urbanes Organ, das vielschichtige kulturelle<br />
Funktionen erfüllt, und gibt <strong>de</strong>n Protagonisten vor und<br />
hinter <strong>de</strong>n Kulissen eine Stimme, darunter unvermeidlichen<br />
wie Rocko Schamoni, überraschen<strong>de</strong>n wie Boris<br />
Blank von Yello und guten Geistern wie Hausmeister<br />
Ulli Koch.<br />
Charlotte Knothe studierte in Hamburg an <strong>de</strong>r Hochschule<br />
für bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Künste. Als Radiojournalistin arbeitet sie<br />
vorwiegend im Ausland. Für <strong>de</strong>n wdr produzierte sie zuletzt<br />
das Hörspiel „In Mother we trust“ (2010). Außer<strong>de</strong>m<br />
ist sie Mitbetreiberin <strong>de</strong>s Gol<strong>de</strong>n Pu<strong>de</strong>l Clubs in Hamburg.<br />
Alle Rä<strong>de</strong>r stehen still<br />
Der Demokratie die Krone aufsetzen<br />
von Raumstation<br />
Regie: Bob Konrad<br />
und Rainer Remmel<br />
Produktion: Raumstation/<br />
rbb 2008/55’<br />
27. Mai Mo 23:05<br />
wdr 3 open: pop drei<br />
28. Mai Di 23:00<br />
1live Plan B Soundstories<br />
Demokratie macht<br />
Arbeit und Frust,<br />
selbst wenn man sich<br />
meistens vertreten<br />
lässt. Aber bei<br />
Müdigkeit wird die<br />
Mündigkeit gerne<br />
abgegeben. Warum<br />
nicht gleich an einen<br />
echten Prinzen?<br />
Es ist etwas faul im<br />
Staate: 66 Prozent <strong>de</strong>r<br />
Deutschen empfin<strong>de</strong>n<br />
die <strong>de</strong>rzeitige Lage als<br />
nicht gerecht, 74 Prozent sind unzufrie<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r<br />
Arbeit <strong>de</strong>r Regierung und 51 Prozent sind <strong>de</strong>r Meinung,<br />
dass Demokratie nicht das beste politische System für<br />
Deutschland ist. Unsere Demokratie, so scheint es, ist<br />
ein Auslaufmo<strong>de</strong>ll.<br />
Was aber ist besser? Rudolph Ferdinand Prinz von<br />
Preußen kennt die Antwort, und er will Deutschland<br />
heilen: mit <strong>de</strong>r Einführung einer konstitutionellen<br />
Monarchie. Eine Journalistin begleitet <strong>de</strong>n A<strong>de</strong>ligen<br />
14 Tage durch unser Land und muss feststellen, dass<br />
<strong>de</strong>m Prinzen die Herzen <strong>de</strong>r Deutschen zufliegen.<br />
Raumstation ist ein Berliner Autorenbüro, das Rundfunksendungen<br />
und Hörspielserien entwickelt. Außerhalb<br />
seiner Tätigkeit für <strong>de</strong>n Hörfunk hat Regisseur Bob<br />
Konrad zahlreiche Drehbücher für Fernsehen und Kino<br />
verfasst. Rainer Remmel ist Synchronautor, Werbetexter<br />
und Übersetzer.
Herzinfarkt<br />
Alle Rä<strong>de</strong>r stehen still<br />
von Jens Rachut<br />
Musik: Thomas Wenzel<br />
Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />
Produktion: wdr 2013/53’<br />
3. Juni Mo 23:05<br />
wdr 3 open: pop drei<br />
4. Juni Di 23:00<br />
1live Plan B Soundstories<br />
Der Mensch ist mehr<br />
als die Summe seiner<br />
Teile. Aber wenn die<br />
kleinen Rä<strong>de</strong>r im<br />
Getriebe ihren Geist<br />
aufgeben, kommt noch<br />
das größte Ego zum<br />
Stillstand.<br />
Die letzte Stun<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s Percy Rippenbreaker,<br />
seines<br />
Zeichens altern<strong>de</strong>r<br />
Musikproduzent, <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>n schleichen<strong>de</strong>n<br />
Ausverkauf seiner selbst ebenso wenig bemerkt hat wie<br />
seine Leberprobleme, seine Raucherlunge und sonstige<br />
Verfallserscheinungen – bis das System zusammenbricht.<br />
Live-Schaltung direkt aus <strong>de</strong>m Zentrum <strong>de</strong>r Krise, wo<br />
die englische Spen<strong>de</strong>rniere kapituliert, das Herz mit<br />
Tourette-Syndrom rast, und <strong>de</strong>r letzte Nerv seine letzte<br />
Klage anstimmt. Rachut bringt Herz, Lunge, Ho<strong>de</strong>n,<br />
Bauch und Hirn zum Re<strong>de</strong>n, Heulen und Zähneklappern.<br />
Und zum Singen. Ein Abgesang auf das schnelle Leben<br />
ohne Rücksicht auf Verluste – die <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren und die<br />
eigenen. Und was bleibt am En<strong>de</strong> übrig, wenn Percy Rippenbreakers<br />
Synapsen das letzte Mal geschaltet haben?<br />
Jens Rachut, Sänger und Texter <strong>de</strong>r Bands „Dackelblut“,<br />
„Oma Hans“ o<strong>de</strong>r „Kommando Sonne-nmilch“, spielt,<br />
schreibt und realisiert Theaterstücke und Hörspiele –<br />
zuletzt „Wilhelm Tell“ im Züricher Theater am Neumarkt<br />
und „Schwesternmilch“, wdr 2012.<br />
Illustration: Jim Avignon<br />
wdr hörspielprogramm 29
wdr 3 open: pop drei / 1live Plan B Soundstories<br />
Heroin<br />
von Sebastian Büttner und<br />
Oliver Hohengarten<br />
Regie: Leonhard Koppelmann<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />
10. Juni Mo 23:05<br />
wdr 3 open: pop drei<br />
11. Juni Di 23:00<br />
1live Plan B Soundstories<br />
30 wdr hörspielprograrmm<br />
„Heroin, be the <strong>de</strong>ath<br />
of me“, singt Lou Reed.<br />
Er hat es – bis jetzt<br />
– überlebt. Aber die<br />
Liste <strong>de</strong>r Konsumenten<br />
und Opfer <strong>de</strong>r Droge<br />
ist lang.<br />
Und ob Superstar o<strong>de</strong>r<br />
kleiner Junkie, sie alle<br />
sind abhängig von<br />
einem Stoff, <strong>de</strong>r als<br />
Hustenmittel das Licht<br />
<strong>de</strong>r Welt erblickte. Wuppertal-Elberfeld, En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />
19. Jahrhun<strong>de</strong>rts: Der 37-jährige Pharmakologe Heinrich<br />
Dreser soll <strong>de</strong>n Elberfel<strong>de</strong>r Bayerwerken – damals<br />
noch „Farbenfabriken“ – zum Durchbruch im Pharmasektor<br />
verhelfen. Im August 1897 ist es so weit: „Heroin“<br />
wird geboren. Das neue Wun<strong>de</strong>rmittel gegen Husten<br />
erobert <strong>de</strong>n Weltmarkt, doch es gerät bald außer<br />
Kontrolle. Was folgt, ist die Geschichte eines Stoffes,<br />
<strong>de</strong>r zahlreiche Menschen in seinen Bann zieht und<br />
min<strong>de</strong>stens ebenso viele auf <strong>de</strong>m Gewissen hat,<br />
einschließlich seines Erfin<strong>de</strong>rs selbst. Ein rauschhaftes<br />
Hörspiel über allzu naiven Fortschrittsglauben und<br />
<strong>de</strong>ssen Nebenwirkungen.<br />
Sebastian Büttner und Oliver Hohengarten sind Teil <strong>de</strong>r<br />
Kölner Kreativagentur Gesamtkunstwerk Entertainment.<br />
2010 entwickelten sie für <strong>de</strong>n swr die Transmedia-Serie<br />
„Alpha 0.7 – Der Feind in Dir“.<br />
„Heroin“ wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Film- und Medienstiftung NRW<br />
geför<strong>de</strong>rt.<br />
Love the machine, hate the factory<br />
von Catharina Koller<br />
und Jan Valk<br />
Regie: Robert Steudtner<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />
17. Juni Mo 23:05<br />
wdr 3 open: pop drei<br />
18. Juni Di 23:00<br />
1live Plan B Soundstories<br />
Was tun gegen die<br />
Verlorenheit in einer<br />
durchtechnisierten<br />
Welt, in <strong>de</strong>r die<br />
Mechanik durch die<br />
Digitalisierung ersetzt<br />
wur<strong>de</strong>? Man erfin<strong>de</strong>t<br />
sie einfach neu:<br />
inklusive gigantischer<br />
Zeppeline und<br />
dampfgetriebener<br />
Fantasiemaschinen. Das ist das Rezept von Steampunk.<br />
Inspiriert durch die Technik-Utopien <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
feilen die Anhänger <strong>de</strong>s Steampunk an einem<br />
opulenten, messingpolierten Retro-Futurismus. Es<br />
wird gebastelt – nicht nur an Fantasie-I<strong>de</strong>ntitäten in<br />
neoviktorianischem Chic, son<strong>de</strong>rn auch am mahagoniverschalten<br />
Laptop o<strong>de</strong>r modischen Umschnallpropeller:<br />
eine Revolte gegen die Technikentfremdung durch<br />
Massenfertigung. Steampunks versuchen mit Schraubenzieher<br />
und Lötkolben, <strong>de</strong>m sterilen Alltagsinventar<br />
wie<strong>de</strong>r eine auratische Be<strong>de</strong>utung zu geben: „Love the<br />
machine, hate the factory!“<br />
Bunker<br />
Catharina Koller, geboren 1982, lebt als freie Journalistin<br />
in Hamburg und Berlin. Sie schreibt Porträts und<br />
Reportagen für Hörfunk und Print, hauptsächlich für die<br />
„ZEIT“.<br />
Jan Valk, geboren 1978, lebt als freier Journalist und Literaturlektor<br />
in Berlin. Er schreibt Hörfunkfeatures und ist<br />
Herausgeber <strong>de</strong>s Magazins „sprachgebun<strong>de</strong>n“.<br />
von Tom Noga<br />
Regie: Thomas Leutzbach<br />
Produktion: wdr 2010/53’<br />
24. Juni Mo 23:05<br />
wdr 3 open: pop drei<br />
25. Juni Di 23:00<br />
1live Plan B Soundstories<br />
Bunker Spreckels war<br />
ein Innovator <strong>de</strong>s<br />
Surfens, ein radikaler<br />
Stylist. Er ritt meterhohe<br />
Wellen im Stile<br />
eines Kung-Fu-Kämpfers:<br />
wild, giftig,<br />
angriffslustig.<br />
Auf Brettern, die so<br />
kurz und wacklig<br />
waren, dass je<strong>de</strong><br />
Surf-Session zum Tanz auf <strong>de</strong>r Rasierklinge wur<strong>de</strong>.<br />
Und er war „The Player“, ein Millionenerbe und <strong>de</strong>r<br />
Stiefsohn von Schauspieler Clark Gable. Er zog mit<br />
seiner Entourage um die Welt, als freakige Inkarnation<br />
<strong>de</strong>s neureichen, geschmacklosen und kulturfernen<br />
Amerikaners, und ließ seine <strong>de</strong>ka<strong>de</strong>nten Eskapa<strong>de</strong>n<br />
von Un<strong>de</strong>rground-Regisseuren filmen. Ein Skript gab<br />
es nicht, nur Bunkers Launen und Kapriolen. Er war<br />
<strong>de</strong>r Spieler, <strong>de</strong>r alle an<strong>de</strong>ren wie Schachfiguren hin<br />
und her schob. Der Film wur<strong>de</strong> nie fertig gestellt, <strong>de</strong>nn<br />
für sein Leben auf <strong>de</strong>r Überholspur zahlte Bunker<br />
Spreckels <strong>de</strong>n ultimativen Preis: Im Januar 1977 erlag er<br />
einem Herzinfarkt. Mit 27 Jahren.<br />
Tom Noga lebt in Köln und am Ammersee. Er schreibt für<br />
Zeitungen sowie Zeitschriften und produziert Features<br />
und Hörspiele. Seine Arbeiten wur<strong>de</strong>n u. a. mit <strong>de</strong>m Hörfunkpreis<br />
<strong>de</strong>r rias-Berlin-Kommission sowie <strong>de</strong>m ard<br />
Radiopreis ausgezeichnet. Für <strong>de</strong>n wdr schrieb er zuletzt<br />
das Hörspiel „Not to touch the earth“ (2011).
1live Plan B Krimi<br />
Illustration: Jörn Grenzer<br />
Du bist zu schnell<br />
von Zoran Drvenkar<br />
Bearbeitung und Regie:<br />
Matthias Kapohl<br />
Produktion: wdr 2010/55’<br />
3. Januar Do 23:00 1live<br />
Nach einem ihrer<br />
wie<strong>de</strong>rholten Drogenexzesse<br />
wacht Val in <strong>de</strong>r<br />
geschlossenen Psychiatrie<br />
auf. Man diagnostiziert<br />
ihr eine Psychose. Sie<br />
sieht und hört ab und zu<br />
Dinge und Menschen, die<br />
an<strong>de</strong>re nicht wahrnehmen können, <strong>de</strong>nn diese Welt ist<br />
zu schnell für das normale Auge. Doch existieren „die<br />
Schnellen“ wirklich? Medikamente verhin<strong>de</strong>rn die<br />
Anfälle, in <strong>de</strong>nen die normale Welt in Zeitlupe versinkt,<br />
nur begrenzt. Als aber erst ein Bekannter und dann Vals<br />
beste Freundin Jenny ermor<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, ist Val sich<br />
sicher, dass die Schnellen dahinterstecken. Schließlich<br />
versuchen auch ihre Freun<strong>de</strong> Theo und Marek, ihr im<br />
Kampf gegen die Schnellen zu helfen – aber wer kann<br />
hier wem wirklich trauen?<br />
Zoran Drvenkar, geboren 1967 in Kroatien, zog als Dreijähriger<br />
mit seinen Eltern nach Berlin. Seit 1989 arbeitet<br />
er als freier Schriftsteller und schreibt vorwiegend<br />
Romane, Gedichte, Theaterstücke und Kurzgeschichten. Er<br />
erhielt bereits über 20 Auszeichnungen für seine Werke.<br />
1live Plan B Shortstory<br />
von diversen Autoren<br />
Produktion: wdr 2013/<br />
je ca. 58’<br />
Je<strong>de</strong>n Sonntag 21:00 1live<br />
sowie<br />
10. Januar Do 23:00 1live<br />
14. Februar Do 23:00 1live<br />
14. März Do 23:00 1live<br />
11. April Do 23:00 1live<br />
9. Mai Do 23:00 1live<br />
13. Juni Do 23:00 1live<br />
Die Short Story –<br />
Königsdisziplin aller<br />
Schriftsteller. Kurze<br />
Geschichte, lange<br />
Tradition. Kaum ein<br />
Autor, <strong>de</strong>r sich nicht<br />
irgendwann an ihr<br />
versucht hat.<br />
1live vertont einmal in<br />
<strong>de</strong>r Woche je einen dieser<br />
Ausschnitte aus <strong>de</strong>m<br />
alltäglichen Wahnsinn.<br />
Zum Nach<strong>de</strong>nken, zum<br />
Lachen o<strong>de</strong>r Mitfühlen<br />
und immer zum Zuhören. Mit begna<strong>de</strong>ten Lesekünstlern<br />
und viel Musik. Die 1live Plan B Shortstory – je<strong>de</strong>n<br />
Sonntag und einmal im Monat am Donnerstag in<br />
1live Plan B.<br />
wdr hörspielprogramm 31
1live Plan B Krimi<br />
Engelfänger<br />
von Jean-Bernard Pouy<br />
aus <strong>de</strong>m Französischen<br />
von Elke Bahr<br />
Bearbeitung und Regie:<br />
Annette Berger<br />
Produktion: wdr 2003/45’<br />
17. Januar Do 23:00 1live<br />
32 wdr hörspielprogramm<br />
Zoj Werstein ist Vater,<br />
Anarchist, Roma und<br />
begeisterter Wittgenstein-Fan.<br />
So ist es eine<br />
Geste großer Sympathie,<br />
dass er Liliane, einer<br />
Krankenhausbekanntschaft,<br />
ein Buch von<br />
seinem Lieblingsphilosophen<br />
mit vielen<br />
persönlichen Anmerkungen leiht. Als Liliane einfach<br />
mit <strong>de</strong>m Buch verschwin<strong>de</strong>t, sucht Zoj in ganz Nizza<br />
nach <strong>de</strong>r jungen Frau. Auch Liliane befin<strong>de</strong>t sich auf<br />
einer verzweifelten Suche: Seit einem halben Jahr ist ihr<br />
kleiner Sohn verschollen. „Die Welt ist alles, was in ihr<br />
passiert“, sagt Wittgenstein. Also sorgt Zoj gemeinsam<br />
mit seinen Freun<strong>de</strong>n dafür, dass etwas passiert, um<br />
Lilianes Sohn wie<strong>de</strong>rzufin<strong>de</strong>n. Zusammen kommen sie<br />
einer Ban<strong>de</strong> von professionellen Kin<strong>de</strong>rhändlern auf<br />
die Spur.<br />
Jean-Bernard Pouy, geboren 1946 in Paris, arbeitete unter<br />
an<strong>de</strong>rem als Lehrer, Drehbuchautor, Lektor und Journalist.<br />
Seine Werke wur<strong>de</strong>n mit zahlreichen Literaturpreisen<br />
ausgezeichnet.<br />
Der grüne Leguan<br />
von Carlo Lucarelli<br />
aus <strong>de</strong>m Italienischen<br />
von Peter Klöss<br />
Bearbeitung: Jürgen M. Thie<br />
und Hein Bruehl<br />
Regie: Hein Bruehl<br />
Produktion: wdr 2000/55’<br />
24. Januar Do 23:00 1live<br />
Ein Serienkiller hält das<br />
italienische Bologna in<br />
Atem. Alle Opfer <strong>de</strong>s<br />
„grünen Leguan“ wer<strong>de</strong>n<br />
nackt gefun<strong>de</strong>n, alle<br />
sind Stu<strong>de</strong>nten. Die<br />
Son<strong>de</strong>rermittlerin<br />
Grazia Negro wird auf<br />
<strong>de</strong>n Fall angesetzt. Mit<br />
Hilfe <strong>de</strong>s blin<strong>de</strong>n<br />
Simone, <strong>de</strong>r nachts die<br />
Frequenzen von Handys und Polizeifunk abhört,<br />
kommt sie auf die Spur <strong>de</strong>s Mör<strong>de</strong>rs. Simone hat die<br />
„grüne“ Stimme <strong>de</strong>s „Leguans“ gehört, <strong>de</strong>r so genannt<br />
wird, weil er seinen Opfern die Haut abzieht und sich<br />
selbst überstreift. Sein Antrieb: Er will in an<strong>de</strong>ren<br />
Körpern wie<strong>de</strong>rgeboren wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn in seinem<br />
eigenen hört er ständig das Läuten <strong>de</strong>r infernalischen<br />
Höllenglocken. Grazia fühlt sich von <strong>de</strong>m stillen,<br />
zurückhalten<strong>de</strong>n Simone angezogen – aber auch <strong>de</strong>r<br />
„Leguan“ ist auf ihn aufmerksam gewor<strong>de</strong>n.<br />
Carlo Lucarelli, geboren 1960 in Parma, ist Mitbegrün<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>s literarischen Zirkels Gruppo 13, Journalist, Drehbuchautor,<br />
TV-Mo<strong>de</strong>rator, Regisseur und hat zahlreiche Romane<br />
veröffentlicht. Der wdr produzierte zuletzt 2005 die<br />
Hörspielfassung von Lucarellis Roman „Laura di Rimini“.<br />
Gevatter Tod<br />
von Terry Pratchett<br />
aus <strong>de</strong>m Englischen von<br />
Andreas Brandhorst<br />
Bearbeitung:<br />
Leonhard Koppelmann<br />
und Robert Steudtner<br />
Musik: Alexan<strong>de</strong>r Geringas<br />
Regie: Leonhard Koppelmann<br />
Produktion: wdr/swr 2004<br />
Teil 1/55’<br />
Tod geht angeln<br />
31. Januar Do 23:00 1live<br />
Teil 2/54’<br />
Die Welt ist aus <strong>de</strong>n Fugen<br />
7. Februar Do 23:00 1live<br />
Der junge Mort ist<br />
verzweifelt auf <strong>de</strong>r Suche<br />
nach einer Lehrstelle.<br />
Da kommt ihm das<br />
Angebot Gevatter Tods<br />
gera<strong>de</strong> recht: freie Kost<br />
und Logis, Nutzung <strong>de</strong>s<br />
betriebseigenen Pfer<strong>de</strong>s,<br />
Son<strong>de</strong>rurlaub für die<br />
Beerdigung naher<br />
Verwandter nicht<br />
erfor<strong>de</strong>rlich. Mort<br />
macht seine Sache so<br />
gut, dass Tod sich einen<br />
lang ersehnten Wunsch<br />
erfüllt und endlich mal<br />
Urlaub macht. Doch<br />
schon bald gibt es<br />
Probleme: Mort sieht<br />
einfach nicht ein,<br />
warum manche Leute vor ihrer Zeit sterben sollen.<br />
Kurzentschlossen rettet er <strong>de</strong>shalb das Leben von<br />
Prinzessin Keli, die bei einem Attentat um’s Leben<br />
kommen soll. Doch damit setzt er nicht nur seine<br />
Lehrstelle aufs Spiel, son<strong>de</strong>rn auch das Gefüge aus<br />
Leben und Tod auf <strong>de</strong>r ganzen Scheibenwelt.<br />
Terry Pratchett, geboren 1948 in Beaconsfield, England,<br />
erfand in <strong>de</strong>n 1980er-Jahren eine ungemein flache Welt, die<br />
auf <strong>de</strong>m Rücken von vier Elefanten und einer Riesenschildkröte<br />
ruht. Seine „Scheibenwelt“-Romane wer<strong>de</strong>n in England<br />
weitaus häufiger gestohlen als alle an<strong>de</strong>ren Bücher.
Vor Sonnenaufgang<br />
von Bodo Traber<br />
Regie: Petra Feldhoff<br />
Produktion: wdr 2010/42’<br />
21. Februar Do 23:00 1live<br />
Die vier Freun<strong>de</strong> Ella,<br />
Henrik, Spi<strong>de</strong>rman und<br />
Tamara machen sich<br />
heimlich mit <strong>de</strong>m<br />
Wagen von Ellas Vater<br />
auf <strong>de</strong>n Weg zu einem<br />
Rockkonzert nach<br />
Leipzig. Als <strong>de</strong>r Vater<br />
ihnen per Handy androht, die Polizei zu informieren,<br />
beschließen sie, die Hauptstraße zu verlassen. Ein<br />
folgenschwerer Fehler: In einer Dorfkneipe geraten sie<br />
mit ein paar finsteren Großmäulern aneinan<strong>de</strong>r, und<br />
auf <strong>de</strong>r Flucht verlieren sie endgültig die Orientierung.<br />
Ohne Navi und ohne Karte lan<strong>de</strong>n sie schließlich in<br />
einem riesigen, abgelegenen Wohnkomplex, <strong>de</strong>r völlig<br />
menschenleer zu sein scheint. Offenbar haben die<br />
Anwohner ihre Häuser alle völlig überstürzt verlassen …<br />
Hörspiel-Rekonstruktion aus <strong>de</strong>n Überresten <strong>de</strong>r<br />
Handy- und Digicam-Aufzeichnungen <strong>de</strong>r vier Freun<strong>de</strong>.<br />
Heraus gekommen ist das Original-Ton-Dokument<br />
einer <strong>de</strong>r spektakulärsten Geheimsachen unserer Zeit.<br />
Nur für Leute mit starken Nerven!<br />
Bodo Traber arbeitet als Synchron-, Bühnen-, Drehbuch-<br />
und TV-Serienautor sowie als Filmjournalist und Kritiker.<br />
Er ist Science-Fiction- und Horrorexperte.<br />
Für <strong>de</strong>n wdr schrieb er zuletzt gemeinsam mit Tilman<br />
Zens das Hörspiel „Puppenstadt“ (2011).<br />
Illustration: Jörn Grenzer<br />
Die vier Söhne <strong>de</strong>s Doktor March<br />
von Brigitte Aubert<br />
aus <strong>de</strong>m Französischen<br />
von Susanne Staatsmann<br />
Bearbeitung und Regie:<br />
Beatrix Ackers<br />
Produktion: dlf/sr 2002/55’<br />
28. Februar Do 23:00 1live<br />
Das Hausmädchen<br />
Jeanie fin<strong>de</strong>t beim<br />
Aufräumen ein Tagebuch,<br />
in <strong>de</strong>m sie schockieren<strong>de</strong><br />
Aufzeichnungen liest.<br />
Der Schreiber schil<strong>de</strong>rt<br />
lustvoll, wie er seit<br />
früher Kindheit Frauen<br />
und junge Mädchen<br />
ermor<strong>de</strong>t. Es kann sich<br />
nur um einen <strong>de</strong>r vier Söhne ihres Arbeitgebers<br />
Dr. March han<strong>de</strong>ln – aber welcher von ihnen ist das<br />
Ungeheuer? Da Jeanie selbst wegen Diebstahls gesucht<br />
wird, kann sie sich nicht an die Polizei wen<strong>de</strong>n. Als <strong>de</strong>r<br />
Mör<strong>de</strong>r bemerkt, dass das Hausmädchen ihm auf <strong>de</strong>n<br />
Fersen ist, beginnt er ein makabres Spiel. Er legt Kö<strong>de</strong>r<br />
aus und genießt es, Jeanie immer einen Schritt voraus zu<br />
sein. Bald muss Jeanie befürchten, selbst auf <strong>de</strong>r Liste<br />
<strong>de</strong>r zukünftigen Opfer zu stehen.<br />
Brigitte Aubert, 1956 geboren, ist eine <strong>de</strong>r profiliertesten<br />
Krimi-Autorinnen Frankreichs. Sie schrieb zahlreiche<br />
Romane und Drehbücher und ist Produzentin <strong>de</strong>r erfolgreichen<br />
„Serie noir“ im französischen Fernsehen. 1996<br />
wur<strong>de</strong> Brigitte Aubert mit <strong>de</strong>m Französischen Krimipreis<br />
ausgezeichnet.<br />
Road of the Dead<br />
von Kevin Brooks<br />
aus <strong>de</strong>m Englischen von<br />
Uwe-Michael Gutzschhahn<br />
Bearbeitung und Regie:<br />
Matthias Kapohl<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 55’<br />
7. März Do 23:00 1live<br />
Wann heiligt <strong>de</strong>r Zweck<br />
die Mittel? Wenn die<br />
eigene Schwester<br />
vergewaltigt und<br />
ermor<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n ist?<br />
Cole und Ruben sind auf<br />
<strong>de</strong>r Suche nach <strong>de</strong>m<br />
Mör<strong>de</strong>r ihrer Schwester<br />
Rachel. Die polizeilichen<br />
Ermittlungen ziehen<br />
sich hin und <strong>de</strong>r Leichnam kann erst beerdigt wer<strong>de</strong>n,<br />
wenn <strong>de</strong>r Täter feststeht. Am Tatort, einem von<br />
Korruption regierten Dorf im gottverlassenen englischen<br />
Dartmoor, schlägt <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Brü<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r<br />
blanke Hass entgegen. Cole lässt sich sofort von <strong>de</strong>r<br />
Gewalt mitreißen, und auch Ruben ist machtlos gegen<br />
die Aggressionen <strong>de</strong>r Dorfbewohner. Gewalt scheint in<br />
dieser Welt ohne Gesetze das einzige Mittel, um herauszufin<strong>de</strong>n,<br />
was wirklich mit Rachel passiert ist. Aber<br />
rechtfertigt die gute Absicht wirklich je<strong>de</strong> Tat?<br />
Kevin Brooks, geboren 1959, lebt in Yorkshire, Nor<strong>de</strong>ngland.<br />
Nach <strong>de</strong>m Studium und einer Zeit als Punkmusiker<br />
hielt er sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Er erhielt<br />
bereits zweimal <strong>de</strong>n Deutschen Jugendliteraturpreis,<br />
zuletzt 2009 für „The Road of the Dead“.<br />
wdr hörspielprogramm 33
1live Plan B Krimi<br />
Flashback<br />
Die junge Staatsanwältin<br />
Jorin<strong>de</strong> Peters<br />
von Anja Herrenbrück<br />
vernimmt <strong>de</strong>n 40-jäh-<br />
Regie: Stefanie Lazai<br />
rigen Michael Heck-<br />
Produktion: dkultur 2011/55’<br />
mann. Seit Jahren<br />
21. März Do 23:00 1live<br />
behauptet er, <strong>de</strong>r Mör<strong>de</strong>r<br />
seines Bru<strong>de</strong>rs Stefan<br />
und von <strong>de</strong>ssen Freundin Ingrid zu sein. Der Fall<br />
wur<strong>de</strong> immer wie<strong>de</strong>r zu <strong>de</strong>n Akten gelegt, <strong>de</strong>nn es gab<br />
we<strong>de</strong>r ein<strong>de</strong>utige Spuren noch Beweise. Grün<strong>de</strong>,<br />
Heckmanns Aussagen anzuzweifeln, gab es jedoch<br />
genug. Die Staatsanwältin will nun in Gesprächen mit<br />
Michael, <strong>de</strong>r als Patient in einer psychiatrischen Klinik<br />
lebt, herausfin<strong>de</strong>n, was vor mehr als 25 Jahren im<br />
hessischen Vogelsberg passiert ist. Damals versuchte<br />
die „Hydroguerilla“ mit Gewalt das Abpumpen von<br />
Grundwasser zu verhin<strong>de</strong>rn. Durch ein Foto, das <strong>de</strong>r<br />
Rekonstruktion <strong>de</strong>r Ereignisse dient, erkennt Jorin<strong>de</strong><br />
Peters, dass sie selbst in diesen Fall involviert ist.<br />
Anja Herrenbrück, geboren 1974, studierte Germanistik,<br />
Soziologie und Pädagogik in Köln und arbeitet seit 1998<br />
als Regieassistentin beim wdr. 2011 gewann sie bei <strong>de</strong>n<br />
ard Hörspieltagen <strong>de</strong>n Wettbewerb „Premiere im Netz“.<br />
Zuletzt schrieb und realisierte sie für <strong>de</strong>n wdr das Hörspiel<br />
„Frontfoto“ (2012).<br />
Ed Gein<br />
Ein True-Crime-Hörspiel<br />
von Jörg Buttgereit<br />
Regie: <strong>de</strong>r Autor<br />
Produktion: wdr 2002/51’<br />
28. März Do 23:00 1live<br />
34 wdr hörspielprogramm<br />
1957 wird in <strong>de</strong>m<br />
Provinznest Plainfield,<br />
Wisconsin ein unscheinbarer<br />
älterer Mann,<br />
Edward Theodore Gein,<br />
verhaftet. In Geins<br />
Schuppen hatte man<br />
einige Stun<strong>de</strong>n zuvor<br />
die geköpfte und<br />
ausgewei<strong>de</strong>te Leiche einer Frau gefun<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r<br />
Durchsuchung von Geins Haus machen die Polizeibeamten<br />
weitere grausame Fun<strong>de</strong>: Schrumpfköpfe, Möbel<br />
und Haushaltsgegenstän<strong>de</strong> aus Knochen, Kleidung und<br />
Masken aus <strong>de</strong>r Haut von Toten. Ein amerikanischer<br />
Albtraum, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n späten fünfziger Jahren die<br />
gesamte Nation schockierte – und Hollywood inspirierte:<br />
Filmklassiker wie Hitchcocks „Psycho“ o<strong>de</strong>r<br />
„Das Schweigen <strong>de</strong>r Lämmer“ basieren auf diesem Fall.<br />
Aus Zeugenaussagen und Fiktionen, Gerichtsprotokollen<br />
und Hollywood-Legen<strong>de</strong>n rekonstruiert Jörg<br />
Buttgereit die Geschichte <strong>de</strong>s „American Psycho“ Gein.<br />
Jörg Buttgereit ist Autor, Filmkritiker und Regisseur, und<br />
wur<strong>de</strong> mit Filmen aus <strong>de</strong>m Horror- und Splatter-Genre<br />
bekannt. Zuletzt produzierte er für <strong>de</strong>n wdr das Hörstück<br />
„Die Bestie von Fukushima“ (2012).
Illustration: Jörn Grenzer<br />
Xanadu<br />
von Myra Çakan<br />
Regie: Annette Kurth<br />
Produktion: wdr 2011/55’<br />
4. April Do 23:00 1live<br />
DAEMON<br />
Titan, <strong>de</strong>r fünfte Mond<br />
<strong>de</strong>s Saturn, ist ein<br />
unwirtlicher Ort:<br />
diesige, stickige Luft,<br />
Methanregen, minus 179<br />
Grad Celsius. Seit hier<br />
das wertvolle Element<br />
„Tautonium 8“ gefun<strong>de</strong>n<br />
wur<strong>de</strong>, ist die Hauptstadt Xanadu-City von einer<br />
kleinen Forschungsstation zu einer gigantischen<br />
Minensiedlung angewachsen. Hier ist auch die<br />
Kopfgeldjägerin Callista Starbuck gelan<strong>de</strong>t, nach<strong>de</strong>m<br />
sie vom Mars verschwin<strong>de</strong>n musste. Schnell wird ihr<br />
klar, dass in Xanadu nicht nur das Klima rau ist – sie<br />
wird Zeugin eines brutalen Anschlags auf ihre nichthumanoi<strong>de</strong>n<br />
Nachbarn. In letzter Sekun<strong>de</strong> kann sie<br />
sich mit <strong>de</strong>ren Nestling in Sicherheit bringen. Kurz<br />
darauf erhält sie <strong>de</strong>n Auftrag, für die Tholin Mining<br />
Company etwas über die grausamen Ritualmor<strong>de</strong> an<br />
<strong>de</strong>ren Angestellten herauszufin<strong>de</strong>n. Haben diese<br />
Vorfälle etwas mit <strong>de</strong>m Anschlag auf Callistas Nachbarn<br />
zu tun? Und wieso hat man ausgerechnet sie mit<br />
<strong>de</strong>n Ermittlungen beauftragt?<br />
Myra Çakan lebt als freie Autorin und Journalistin in <strong>de</strong>r<br />
Nähe von Hamburg. Als Vorreiterin <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschsprachigen<br />
Cyberpunk-Literatur veröffentlichte sie zahlreiche Romane<br />
und Kurzgeschichten. Für <strong>de</strong>n wdr schrieb sie zuletzt das<br />
Hörspiel „Tanzpartner – Ein True Crime Hörspiel“ (2009).<br />
von Daniel Suarez<br />
Bearbeitung: Andreas von<br />
Westphalen<br />
Regie: Petra Feldhoff<br />
Produktion: wdr 2013<br />
Teil 1/ca. 55’<br />
18. April Do 23:00 1live<br />
Teil 2/ca. 55’<br />
25. April Do 23:00 1live<br />
Teil 3/ca. 55’<br />
2. Mai Do 23:00 1live<br />
Ein DAEMON herrscht,<br />
ein DAEMON tötet. Und<br />
in einer Welt <strong>de</strong>r totalen<br />
Vernetzung kann ihm<br />
keiner entkommen.<br />
Computergenie und<br />
Softwaremogul Matthew<br />
Sobol hinterlässt nach<br />
seinem plötzlichen<br />
Ableben ein tödliches<br />
Vermächtnis: Im<br />
Augenblick seines To<strong>de</strong>s<br />
infiziert <strong>de</strong>r Computervirus<br />
DAEMON die<br />
Computernetzwerke<br />
weltweit. Es kommt zu<br />
Mor<strong>de</strong>n, ohne dass eine Menschenhand beteiligt ist.<br />
Die Macht <strong>de</strong>s DAEMON wächst unaufhaltsam. Schritt<br />
für Schritt macht er die ganze Welt zu seiner Game-<br />
Map. Wer nicht mitspielen will, fliegt raus. Die Welt ist<br />
das Internet, das Internet ist die Welt.<br />
DAEMON ist eine rasante und eindringliche Warnung<br />
vor <strong>de</strong>r Monokultur <strong>de</strong>s World Wi<strong>de</strong> Web, die schon<br />
heute weiter fortgeschritten ist, als viele von uns wahr<br />
haben wollen.<br />
wdr hörspielprogramm 35
1live Plan B Krimi<br />
Daniel Suarez, geboren 1964, war selbst Systemberater<br />
und Software-Entwickler, bevor er anfing, seine Techno-<br />
Thriller zu schreiben. Seinen Debütroman DAEMON, <strong>de</strong>r<br />
inzwischen längst Kult-Status erreicht hat, veröffentlichte<br />
er zuerst im Eigenverlag. Eine Hollywood-Verfilmung<br />
durch „War Games“-Autor Walter F. Parkes ist in Planung.<br />
Donna und <strong>de</strong>r Fettsack<br />
von Helen Zahavi<br />
aus <strong>de</strong>m Englischen<br />
von Anke Caroline Burger<br />
Bearbeitung und Regie:<br />
Leonhard Koppelmann<br />
Produktion: wdr 2001/56’<br />
16. Mai Do 23:00 1live<br />
36 wdr hörspielprogramm<br />
Sie ist jung, schön und<br />
lebt auf <strong>de</strong>r Straße.<br />
Donna, eine eigenwillige,<br />
starke und wil<strong>de</strong> Frau,<br />
lässt sich von nieman<strong>de</strong>m<br />
kaufen. Auch nicht<br />
von Henry, <strong>de</strong>m<br />
Kredithai. Der Fettsack<br />
ist we<strong>de</strong>r jung noch<br />
schön, aber er schmeißt<br />
mit Geld um sich und er ist scharf auf Donna. Donna<br />
lässt das kalt. Sie liebt Joe, <strong>de</strong>r bei Henry in <strong>de</strong>r Krei<strong>de</strong><br />
steht und auch sonst <strong>de</strong>r geborene Loser ist. Henry<br />
kann es nicht fassen: Dabei müsste die Straßenschlampe<br />
froh sein, dass er sie überhaupt anguckt! Weil er<br />
Donna nicht kriegen kann, rächt sich <strong>de</strong>r Fettsack an<br />
Joe. Donna schlägt zurück. Lei<strong>de</strong>r hat Henry zwei<br />
durchtrainierte Psychopathen auf <strong>de</strong>r Lohnliste. Ein<br />
erbittertes Duell <strong>de</strong>r Geschlechter beginnt.<br />
Helen Zahavi, in London geboren, schlug sich mit zahlreichen<br />
Jobs durch, bevor sie mit <strong>de</strong>m Schreiben begann.<br />
Ihr erster Roman „Schmutziges Wochenen<strong>de</strong>“ löste einen<br />
Skandal aus, wur<strong>de</strong> zum Bestseller und in 13 Sprachen<br />
übersetzt. Inzwischen zählt Helen Zahavi zur ersten Riege<br />
<strong>de</strong>r britischen Gegenwartsautoren.<br />
Illustration: Jörn Grenzer
Kap <strong>de</strong>r Finsternis<br />
von Roger Smith<br />
aus <strong>de</strong>m Amerikanischen<br />
von Jürgen Bürger und<br />
Peter Torberg<br />
Bearbeitung und Regie:<br />
Martin Zylka<br />
Produktion: wdr 2009/55’<br />
23. Mai Do 23:00 1live<br />
Auf <strong>de</strong>r Flucht vor <strong>de</strong>m<br />
Gesetz lan<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r<br />
US-Amerikaner Jack<br />
Burn mit seiner Familie<br />
in <strong>de</strong>r südafrikanischen<br />
Metropole Kapstadt.<br />
Sonne, Strän<strong>de</strong>, Berge,<br />
Meer – in <strong>de</strong>n weißen<br />
Villenvierteln ist<br />
Kapstadt ein Paradies.<br />
So zunächst auch für die<br />
Burns. Aber drei Viertel <strong>de</strong>r Bevölkerung lebt in <strong>de</strong>n<br />
schwarzen Armenvierteln, wo Kriminalität, Gewalt<br />
und Drogen <strong>de</strong>n Tag bestimmen. Als zwei Gangmitglie<strong>de</strong>r<br />
aus diesen „Cape Flats“ bei <strong>de</strong>n Burns eindringen,<br />
bringt Jack die bei<strong>de</strong>n um und entsorgt die<br />
Leichen. Alles soll nach Ban<strong>de</strong>nkrieg aussehen. Doch<br />
<strong>de</strong>r brutale und korrupte Polizist Rudi Barnard ahnt<br />
etwas. Als Barnard selbst unter Druck gerät, will er aus<br />
<strong>de</strong>r Sache Kapital schlagen – und entführt Jacks<br />
kleinen Sohn Matt.<br />
Roger Smith, 1960 in Johannesburg geboren, arbeitet als<br />
Autor, Regisseur und Produzent in Kapstadt. Während <strong>de</strong>r<br />
Apartheidjahre grün<strong>de</strong>te er dort das erste hautfarbenübergreifen<strong>de</strong><br />
Filmkollektiv. „Kap <strong>de</strong>r Finsternis“ ist sein<br />
erster Roman und schil<strong>de</strong>rt schonungslos die Zustän<strong>de</strong> im<br />
heutigen Südafrika.<br />
Unter <strong>de</strong>s Käfers Keller<br />
von Mary Willis Walker<br />
aus <strong>de</strong>m Amerikanischen<br />
von Anke Caroline Burger<br />
Bearbeitung: Jochen Stemmel<br />
Regie: Walter Adler<br />
Produktion: wdr 1997<br />
Teil 1/55’<br />
30. Mai Do 23:00 1live<br />
Teil 2/55’<br />
6. Juni Do 23:00 1live<br />
Seit Tagen wer<strong>de</strong>n sie<br />
gefangen gehalten – unter<br />
<strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> in einem<br />
Bus vergraben: Walter<br />
Demming, <strong>de</strong>r Schul-<br />
busfahrer, und sechs<br />
Kin<strong>de</strong>r. Ein wahnsinniger<br />
Sektenführer plant<br />
mit ihnen ein Opferritual.<br />
Über <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> läuft<br />
die fieberhafte Suche<br />
nach <strong>de</strong>m Versteck <strong>de</strong>r<br />
Entführten. Das FBI hat<br />
sich eingeschaltet. Aber<br />
erst mit Hilfe <strong>de</strong>r Journalistin Molly Cates und <strong>de</strong>s<br />
Vietnam-Veteranen Jake Alesky lassen sich die<br />
Mosaiksteine zusammensetzen. Die Zeit läuft. Und<br />
Molly wird mehr in die Ermittlungen einbezogen, als<br />
ihr lieb ist.<br />
Mary Willis Walker lebt in Austin, Texas. Sie fing erst mit<br />
Mitte 40 an zu schreiben, hatte aber schnell Erfolg: Schon<br />
ihr Roman<strong>de</strong>büt „Raubtierfütterung“ wur<strong>de</strong> preisgekrönt.<br />
„Der rote Schrei“ wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Edgar-Allan-Poe-Preis<br />
als bester Roman <strong>de</strong>s Jahres ausgezeichnet.<br />
Verdächtige Geliebte<br />
von Keigo Higashino<br />
aus <strong>de</strong>m Japanischen<br />
von Ursula Gräfe<br />
Bearbeitung und Regie:<br />
Steffen Moratz<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 55’<br />
20. Juni Do 23:00 1live<br />
Was ist schwieriger:<br />
Eine unlösbare Aufgabe<br />
zu erstellen o<strong>de</strong>r<br />
dieselbe zu lösen?<br />
Ishigami ist Mathematik-Lehrer<br />
und ledig.<br />
Ein Eigenbrödler, fast<br />
ausschließlich mit sich<br />
und theoretischen Problemen<br />
<strong>de</strong>r Mathematik<br />
beschäftigt. Aber er ist in seine Nachbarin Yasuko verliebt.<br />
Als diese ihren gewalttätigen Ex-Mann ermor<strong>de</strong>t,<br />
hilft er ihr, die Leiche zu entsorgen und verschafft ihr<br />
und ihrer 14-jährigen Tochter ein Alibi. Für ein Genie<br />
wie ihn scheint es kein Problem, die Polizei im Dunkeln<br />
tappen zu lassen. Doch <strong>de</strong>r ermitteln<strong>de</strong> Kommissar bekommt<br />
ausgerechnet Unterstützung von <strong>de</strong>m Physiker<br />
Yukawa, <strong>de</strong>r noch eine Rechnung mit Ishigami offen<br />
hat.<br />
Keigo Higashino, geboren 1958 in Osaka, schrieb nach<br />
seinem Studium in Elektrotechnik nur nebenbei und<br />
arbeitete bei einem großen japanischen Elektrokonzern.<br />
Inzwischen ist er einer <strong>de</strong>r erfolgreichsten Krimi-Autoren<br />
Japans.<br />
Tourschlusspanik<br />
von Ulrich Land<br />
und Dieter Jandt<br />
Regie: Jörg Schlüter<br />
Produktion: wdr 2007/51’<br />
27. Juni Do 23:00 1live<br />
Dreimal Sieger bei <strong>de</strong>r<br />
Tour <strong>de</strong> France. Radsportprofi<br />
Jens Störig ist<br />
ein wahrer Champion.<br />
Doch damit ist es nun<br />
vorbei. In wenigen<br />
Wochen wird er tot sein,<br />
bescheinigt ihm ein<br />
Mediziner in aller Stille<br />
– jahrelanges Doping hat sein Herz vollständig ruiniert.<br />
Aber weil er nicht so jämmerlich abtreten will, engagiert<br />
Störig kurzerhand eine Killerin. Für sich selbst.<br />
Sein Auftrag an die kubanische Messerwerferin: ihn<br />
während <strong>de</strong>r Tour auf <strong>de</strong>r Königsetappe möglichst<br />
mediengerecht ins Jenseits zu beför<strong>de</strong>rn. Ein <strong>de</strong>rart<br />
spektakulärer Job kommt <strong>de</strong>r jungen Frau gera<strong>de</strong> recht<br />
– gute PR ist schließlich die halbe Karriere. Entsprechend<br />
professionell geht sie an die Arbeit und bereitet<br />
sich gewissenhaft vor. Dennoch läuft alles aus <strong>de</strong>m<br />
Ru<strong>de</strong>r, dringt alles an die Öffentlichkeit. Fast alles.<br />
Ulrich Land, geboren 1956 in Köln, schreibt Lyrik, Prosa,<br />
Essays, hat rund 80 Hörspiele und Features verfasst und<br />
erhielt dafür u. a. <strong>de</strong>n Kölner Medienpreis.<br />
Dieter Jandt, geboren 1954 in Remscheid, schreibt Kurzgeschichten,<br />
Reportagen, Hörspiele und Features. 2008<br />
erschien sein Kriminalroman „Rubine im Zwielicht“.<br />
wdr hörspielprogramm 37
Foto: Imago/Steinach<br />
wdr 3 open: Studio Akustische Kunst<br />
Der Fährmann<br />
von Thomas Köner<br />
Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 52’<br />
4. Januar Fr 23:05 wdr 3<br />
38 wdr hörspielprograrmm<br />
Thomas Köner<br />
mikrofoniert die<br />
dunkle Seite <strong>de</strong>r Gracht<br />
und erzählt mit „Der<br />
Fährmann“ von einer<br />
verborgenen Klangwelt<br />
Amsterdams, in <strong>de</strong>r<br />
Schatten von Erinne-<br />
rungen und dunkle Vorahnungen im Fa<strong>de</strong>nkreuz <strong>de</strong>s<br />
Hörmoments zusammenfließen.<br />
Amsterdam liegt einen Meter unter Meeresniveau. Auf<br />
Pfählen, die man in <strong>de</strong>n morastigen Bo<strong>de</strong>n trieb, baute<br />
man die Stadt und schaffte eine dauerhaft instabile<br />
Begegnung von trübem Kanalwasser und scheinbarem<br />
Festland, in <strong>de</strong>ren nasskaltem Dunst die Kaufleute seit<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rten ihre Geschäfte besiegeln. Albert Camus’<br />
Romanfigur Clamence vergleicht in „La chute“ die<br />
ringförmigen Kanäle Amsterdams mit <strong>de</strong>n neun<br />
Höllenkreisen aus Dantes „Divina Comedia“.<br />
Thomas Köner, <strong>de</strong>r in jungen Jahren eine Zeit lang in<br />
Amsterdam lebte, kehrt mit <strong>de</strong>m Mikrofon zurück und<br />
wird zu einem Fährmann dieser neun Kreise, die<br />
Amsterdam heute als pittoreske Grachtenidylle<br />
erscheinen lassen. Er entwickelt eine Art klanglicher<br />
Röntgenstrahlung, die Klangformen und Texturen<br />
hinter <strong>de</strong>n Kulissen <strong>de</strong>r Touristenstadt hörbar macht.<br />
Thomas Köner, geboren 1965 in Dortmund, arbeitet als<br />
Medienkünstler mit Musik, Film, Hörspiel und Installationen.<br />
Weltweite Präsentationen in Museen (Louvre,<br />
Walker Art Center, Centre Pompidou) und auf Festivals<br />
(Biennale Venedig, Sonar Barcelona). „Gol<strong>de</strong>ne Nica“<br />
2004 (Prix Ars Electronica).<br />
Tonträger<br />
Löschband<br />
von Christoph Martin<br />
Musik: Christoph Martin<br />
und Walter Quintus<br />
Realisation: Walter Quintus<br />
Produktion: wdr 2004/46‘<br />
11. Januar Fr 23:05 wdr 3<br />
76, 38 o<strong>de</strong>r 19? Das ist<br />
immer seltener die<br />
Frage. Aber einst<br />
verbargen sich hinter<br />
diesen Bandgeschwindigkeitsmaßen<br />
(Zentimeter pro<br />
Sekun<strong>de</strong>) akustische<br />
Teiluniversen. Christoph<br />
Martin feiert das<br />
Seelenamt für das<br />
aussterben<strong>de</strong> Medium Tonband.<br />
„Löschband“ erinnert uns noch einmal an Sounds und<br />
Mythen <strong>de</strong>r analogen Ära. Bevor diese Kultur <strong>de</strong>r<br />
Schallaufzeichnung – fast forward – <strong>de</strong>m Löschstrom<br />
überantwortet wird, spult Martins Eisenoxid-Rhapsodie<br />
mit technischen und literarischen Texten zurück in<br />
die Zeit <strong>de</strong>s Magnetismus, <strong>de</strong>s Rot- und Gelbbandrauschens<br />
und <strong>de</strong>r klugen Tonköpfe.<br />
Christoph Martin, geboren 1952 in Graz, Österreich, lebt<br />
als Regisseur, Autor und Komponist seit 1986 in Traben<br />
Trarbach. Zahlreiche Hörstücke, darunter „Tunnel-Vision“<br />
(dlr), „Eiserne Zeiten“ (swf), „So perfect so nice“ (abc<br />
Sydney), „Lemma“ (ncrv Hilversum) und „Die Odyssee“<br />
(hr/br/Eichborn).
Tonträger<br />
Die 50 Skulpturen <strong>de</strong>s Institut<br />
fuer Feinmotorik<br />
vom Institut fuer Feinmotorik<br />
Realisation: die Autoren<br />
Produktion: swr 2011/47’<br />
18. Januar Fr 23:05 wdr 3<br />
Boojum<br />
Karl-Sczuka-Preis 2011:<br />
„,Die 50 Skulpturen<br />
<strong>de</strong>s Institut fuer Fein-<br />
motorik‘ haben die<br />
diesjährige Jury durch<br />
ihre konkrete sinnliche<br />
Klanglichkeit<br />
ebenso überzeugt wie<br />
durch ihre radikale<br />
Konsequenz.“<br />
Und weiter aus <strong>de</strong>r Begründung <strong>de</strong>r Jury <strong>de</strong>s Karl-Sczuka-<br />
Preises: „Seit 1997 reizt das fünfköpfige Künstlerkollektiv<br />
‚Institut fuer Feinmotorik‘ in experimentellen Performances<br />
die Möglichkeiten seiner Medien aus – in <strong>de</strong>r<br />
Arbeit mit DJ-Mischpulten und präparierten Plattenspielern,<br />
auf <strong>de</strong>nen nicht Schallplatten, son<strong>de</strong>rn Alltagsmaterialien<br />
wie Gummibän<strong>de</strong>r, Büroklammern und Klebeetiketten<br />
abgetastet wer<strong>de</strong>n. Aus dieser mutigen Reduktion<br />
<strong>de</strong>r radiofonen Mittel entsteht ein Aggregat in Klang<br />
geformter Körper von rätselhafter Archaik.“<br />
Das Institut fuer Feinmotorik ist ein Künstlerkollektiv, das<br />
sich 1997 gegrün<strong>de</strong>t hat und seither hauptsächlich im Bereich<br />
akustische Kunst/Musik tätig ist. Ihr Hauptinstrument ist das<br />
so genannte „Octogrammoticum“, ein Versuchsaufbau aus<br />
acht präparierten Plattenspielern und vier DJ-Mischpulten.<br />
Zum Institut fuer Feinmotorik gehören Mark Brü<strong>de</strong>rle, Daniel<br />
van <strong>de</strong>n Eijkel, Tim Elzer, Marc Matter und Florian Meyer.<br />
Tonträger<br />
von Ergo Phizmiz<br />
Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 52‘<br />
25. Januar Fr 23:05 wdr 3<br />
Ein Musiker blickt<br />
zurück auf sein Leben.<br />
Das kommt vor.<br />
Ungewöhnlicher ist die<br />
posthume Perspektive<br />
auf das eigene Spätwerk.<br />
„Boojum“ – die SciFi-<br />
Memoiren <strong>de</strong>s briti-<br />
schen Experimentalmusikers<br />
Ergo Phizmiz.<br />
Dieser reflektierte zuletzt im Hörstück „Disappearing<br />
Boxes“ seine Vergangenheit als jugendlicher Opernkomponist.<br />
In <strong>de</strong>r autobiografischen Zukunftsvision<br />
„Boojum“ beobachtet Ergo Phizmiz seine eigene weitere<br />
Karriere, aber auch die dramatische technologische<br />
und gesellschaftliche Entwicklung <strong>de</strong>r Jahre 2010 bis<br />
2043. Zentrale Quelle dieser Klang-Memoiren aus <strong>de</strong>r<br />
Zukunft sind riesige Festplatten mit Audio-Daten, die<br />
nach <strong>de</strong>m Tod <strong>de</strong>s Komponisten gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n: Sie<br />
sind gefüllt mit Musik, die beim Hören verschwin<strong>de</strong>t.<br />
Ergo Phizmiz wur<strong>de</strong> 1980 geboren. Nach bewegter Jugend<br />
als Opernkomponist und Komiker erregten seine Audiocollagen<br />
das Interesse <strong>de</strong>s bbc-DJs John Peel. Phizmiz ist<br />
Produzent experimenteller elektronischer Musik, Schriftsteller<br />
und bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Künstler.<br />
Art’s Birthday 2013<br />
Ausschnitte vom Radiokunst-Event<br />
<strong>de</strong>r European Broadcasting Union<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 52’<br />
8. Februar Fr 23:05 wdr 3<br />
Alle Jahre wie<strong>de</strong>r: Die<br />
schräge Schwester <strong>de</strong>s<br />
European Song<br />
Contests mit internationaler<br />
Soundart. Seit<br />
1973 wird Art’s<br />
Birthday jährlich mit<br />
Geburtstagsparties an verschie<strong>de</strong>nen künstlerischen<br />
und kulturellen Örtlichkeiten gefeiert.<br />
Seit wann gibt es Kunst? Der Fluxus-Künstler Robert<br />
Filiou behauptete am 17. Januar 1963, dass die Kunst<br />
genau eine Million Jahre zuvor geboren wor<strong>de</strong>n sei:<br />
Damals, so Filiou, warf jemand einen trockenen<br />
Schwamm in einen Behälter mit Wasser, und ihm ging<br />
buchstäblich <strong>de</strong>r Gedanke <strong>de</strong>r Kunst auf. Die erste<br />
Party – zu Ehren <strong>de</strong>s 1 000 010. Geburtstags – fand in<br />
<strong>de</strong>r Neuen Galerie in Aachen statt. En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 1980er-<br />
Jahre begannen einige Künstler, Art’s Birthday mit<br />
Mail-Art, Telefax- und Slow-Scan-TV-Events zu<br />
begehen. Auch in diesem Jahr nimmt das Ars Acustica-<br />
Netzwerk <strong>de</strong>r European Broadcasting Union (EBU)<br />
wie<strong>de</strong>r am Art’s Birthday teil und reflektiert über<br />
Radio-Satelliten und Internet-Uploads das Thema<br />
Abwesenheit. Das Studio Akustische Kunst präsentiert<br />
Höhepunkte dieses internationalen Radiokunstereignisses.<br />
Die Ars Acustica-Gruppe <strong>de</strong>r European Broadcasting<br />
Union formierte sich 1989 in Florenz. Diese internationale<br />
Plattform für akustische Medienkunst vernetzt<br />
Radiokünstler aus aller Welt. Seit 2005 beteiligt sich die<br />
Gruppe mit Konzerten und Performances an <strong>de</strong>n „Art’s<br />
Birthday“-Feierlichkeiten.<br />
Foto: Mauritius/Creativ Studio Heinemann<br />
wdr hörspielprogramm 39
wdr 3 0pen: Studio Akustische Kunst<br />
Unfinished Music<br />
Kunst im Schatten<br />
von Yoko Ono und John Lennon<br />
Realisation: die Autoren<br />
Produktion: Apple Records<br />
1968-1969/ca. 52’<br />
15. Februar Fr 23:05 wdr 3<br />
40 wdr hörspielprograrmm<br />
Schreie, Stille, Babyherztöne<br />
und Gesprächsfetzen.<br />
Verliebte, die<br />
22 Minuten lang <strong>de</strong>n<br />
Namen <strong>de</strong>s Partners<br />
wie<strong>de</strong>rholen, und<br />
Experimente mit<br />
Kurzwellenempfän-<br />
gern, all das fin<strong>de</strong>t sich auf <strong>de</strong>n Alben, die Yoko Ono<br />
mit John Lennon in <strong>de</strong>n späten 1960er-Jahren produzierte.<br />
Zum 80. Geburtstag <strong>de</strong>r Medienkünstlerin Yoko Ono<br />
erinnert das Studio Akustische Kunst an die umstrittenen<br />
Platten „Two Virgins“, „Life With the Lions“ und<br />
„The Wedding Album“. Für viele Beatles-Fans waren die<br />
nicht an herkömmlichen Song-Strukturen orientierten<br />
Aufnahmen Yoko Onos (mit und ohne John Lennon)<br />
eine traumatische Erfahrung, für gestrenge Fluxus-<br />
Jünger dokumentieren sie Onos kommerziellen<br />
Sün<strong>de</strong>nfall. Hätte ein öffentlich-rechtlicher Sen<strong>de</strong>r<br />
diese Aufnahmen in Rundfunkstudios produziert,<br />
wären sie vielleicht inzwischen als Pioniertaten <strong>de</strong>r<br />
Radiokunst kanonisiert. Kann man diese Musik<br />
überhaupt unvoreingenommen hören?<br />
Yoko Ono, geboren 1933, und John Winston Ono Lennon,<br />
1940-1980, Künstlerpaar mit subversivem Potential.<br />
Sechs Hei<strong>de</strong>lberger Studien<br />
von Asmus Tietchens<br />
Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />
Produktion: wdr 2003/22’<br />
Reverie – Small Sounds<br />
von Miki Yui<br />
Realisation: die Autorin<br />
Produktion: wdr 2003/20’<br />
1. März Fr 23:05 wdr 3<br />
100 Jahre nach<br />
Russolos Konzeption<br />
einer „Arte <strong>de</strong>i rumori“<br />
ist <strong>de</strong>r produktive<br />
Umgang mit Geräuschen<br />
und <strong>de</strong>r<br />
Klangwelt von Maschinen<br />
we<strong>de</strong>r prätentiöse<br />
Utopie noch provozieren<strong>de</strong>r<br />
Exotismus.<br />
Maschinengrooves<br />
und hochdifferenzierte<br />
Geräuschmusik jenseits futuristischer Provokation:<br />
Zwei Hörstücke von Asmus Tietchens und Miki Yui<br />
zeigen, wie differenziert sich inzwischen mit Geräuschen<br />
arbeiten lässt.<br />
Das akustische Basismaterial <strong>de</strong>r „Sechs Hei<strong>de</strong>lberger<br />
Studien“ sind die Arbeitsgeräusche einer Buchdruckmaschine,<br />
eines „Hei<strong>de</strong>lberger Tiegels“. Den rhythmischen<br />
Strukturen zu folgen, lag zu sehr auf <strong>de</strong>r Hand,<br />
vielmehr wollte Tietchens das „Innenleben“ <strong>de</strong>r<br />
Maschine zum Klingen bringen. In „Reverie – Small<br />
Sounds“ trainiert Miki Yui mit filigranen Soundscape-<br />
Fragmenten unser akustisches Gedächtnis. Synthetische<br />
Klangmuster mischen sich in einem zarten<br />
Gewebe mit Umweltklängen und sensibilisieren uns für<br />
die „Stille im Kopf“.<br />
Foto: Mauritius/Hans-Peter Merten
Futuristie<br />
Asmus Tietchens, geboren 1947 in Hamburg, produziert seit<br />
drei Jahrzehnten Tonträger. Für „Sechs Hei<strong>de</strong>lberger Studien“<br />
und „Trois Drya<strong>de</strong>s“ erhielt er <strong>de</strong>n Karl-Sczuka-Preis .<br />
Miki Yui, 1971 in Tokyo geboren, lebt und arbeitet als<br />
Künstlerin und Musikerin in Düsseldorf.<br />
von Pierre Henry<br />
Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />
Produktion:<br />
Studio Son/Ré, Paris 1975/<br />
wdr 1988/43’<br />
8. März Fr 23:05 wdr 3<br />
Crowd<br />
Die Klangkomposition<br />
„Futuristie“ ist eine<br />
Hommage an <strong>de</strong>n<br />
italienischen Futuristen<br />
Luigi Russolo,<br />
Maler, Komponist und<br />
Autor <strong>de</strong>s 1913 erschienenen<br />
wegweisen<strong>de</strong>n<br />
Manifests „L’arte <strong>de</strong>i<br />
rumori/Die Kunst <strong>de</strong>r Geräusche“.<br />
Russolo realisierte seine Klänge und Geräusche mit<br />
selbstgebauten Klangerzeugern, <strong>de</strong>n „intonarumori“.<br />
Das erste Konzert mit diesen futuristischen Geräuschmaschinen<br />
fand am 11. August 1914 in Mailand statt.<br />
1975 eröffnete Pierre Henry <strong>de</strong>n großen Saal im Palais<br />
<strong>de</strong> Chaillot mit „Futuristie“, einer visuellen Klangmanifestation,<br />
verbun<strong>de</strong>n mit einer szenischen Darstellung<br />
<strong>de</strong>s Konzerts: Objekten, Farben, Lichteffekten,<br />
Film und Rezitation, sowie einer spezifisch akustischen<br />
Übertragung: Geräuschmaschinen, Schläuchen,<br />
Wannen, Türstimmen und Miniatur-Lautsprechern.<br />
Für das Studio Akustische Kunst hat Pierre Henry 1988<br />
eine Radioversion <strong>de</strong>r „Futuristie“ realisiert.<br />
Pierre Henry, geboren 1927 in Paris, Musikstudium bei<br />
Olivier Messiaen und Nadia Boulanger, zählt zu <strong>de</strong>n<br />
großen Pionieren <strong>de</strong>r Akustischen Kunst. Realisationen<br />
experimenteller Musik mit Texten und Stimmlauten,<br />
Musik für Radio, Film, Theater und Ballett.<br />
Sounds of Protest<br />
von Marc Behrens<br />
Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />
Produktion: wdr 2012/52’<br />
15. März Fr 23:05 wdr 3<br />
Der Aufstand <strong>de</strong>r<br />
Klang-Massen: Es<br />
scheint, dass Menschenmengen<br />
in verschie<strong>de</strong>nen<br />
Kulturen ganz<br />
unterschiedlich<br />
wahrgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />
Manche Crowds sind<br />
einfach nur selbstverständlich<br />
präsent,<br />
an<strong>de</strong>re wie<strong>de</strong>rum entfalten extreme Energien.<br />
Was im Englischen knapp „crowd“ heißt, bezeichnet<br />
man im Deutschen recht präzise als „Menschenmenge“.<br />
Im Portugiesischen wird es mit „multidão“, also<br />
„Vielheit“ übersetzt, im Italienischen mit „folla“, womit<br />
die tatsächliche Dichte in <strong>de</strong>r Masse von Leuten in einer<br />
Menschenmenge ange<strong>de</strong>utet wird. Wir kennen sie von<br />
<strong>de</strong>n Demonstrationen am Tahrir-Platz in Kairo, von<br />
<strong>de</strong>n Riots in London, aus Stadien und Konzerthallen<br />
o<strong>de</strong>r alltäglich aus Einkaufszentren, Schwimmbä<strong>de</strong>rn,<br />
Wirtshäusern, Kirchen, Märkten, U-Bahnen. Marc<br />
Behrens Komposition vernetzt die Kollektive.<br />
Marc Behrens, 1970 in Darmstadt geboren, arbeitet als<br />
Komponist und Klangkünstler mit konkreter elektronischer<br />
Musik, Installationen, Foto- und Vi<strong>de</strong>oarbeiten.<br />
Ausstellungen und Konzerte quer durch Europa, in Nahost,<br />
Nordamerika und Ostasien.<br />
Musaeum Tra<strong>de</strong>scantianum<br />
von Ulrich Bassenge<br />
Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 52’<br />
22. März Fr 23:05 wdr 3<br />
Ulrich Bassenge legt<br />
die musikalische<br />
Qualität eines<br />
Kuriositätenkatalogs<br />
aus <strong>de</strong>m 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
frei. 1629 öffnete<br />
<strong>de</strong>r Botaniker und<br />
Weltreisen<strong>de</strong> John<br />
Tra<strong>de</strong>scant <strong>de</strong>r Ältere sein Londoner Kuriositätenkabinett<br />
für die Allgemeinheit.<br />
Eine nie gekannte Exotikbegeisterung setzte ein, sicher<br />
auch beför<strong>de</strong>rt vom berühmten Katalog „The Tra<strong>de</strong>scant<br />
Collection“. Der bestand im Wesentlichen aus<br />
einer unkommentierten Liste von Kuriosa, die sich<br />
Lesern <strong>de</strong>s 17. Jahrhun<strong>de</strong>rts zunächst nur klanglich<br />
erschloss, bis sie die Sammlung besuchten, wo<br />
ungeahnte Dinge wie ein umbrella auf sie warteten.<br />
Und welcher Brite hätte gewusst, dass Ai, Ignavus,<br />
Sloath Namen <strong>de</strong>s dort ausgestellten Faultiers sind?<br />
Auch Maummenark, Meyney, Billingbing, Banana<br />
be<strong>de</strong>uten potentielle Literatur, ja Lyrik. „Musaeum<br />
Tra<strong>de</strong>scantianum“ nimmt sich dieser geheimnisvollen<br />
Wortschätze an, geht ihrem Klang nach, spürt ihre<br />
Musik auf.<br />
Ulrich Bassenge, geboren 1956 in München, ist Hörspielmacher,<br />
Komponist, Musiker, Autor und Regisseur. Er<br />
spielt Resonator-Gitarre, Kontrabass, E-Bass und Orgel in<br />
diversen Bands und schreibt Filmmusiken.<br />
wdr hörspielprogramm 41
wdr 3 0pen: Studio Akustische Kunst<br />
Atacama-Perspektiven<br />
Klangausgrabungen<br />
von Andreas Bo<strong>de</strong>nhöfer<br />
Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 52’<br />
5. April Fr 23:05 wdr 3<br />
42 wdr hörspielprogramm<br />
Die Atacama-Wüste im<br />
Nor<strong>de</strong>n Chiles ist die<br />
trockenste Wüste <strong>de</strong>r<br />
Welt und fasziniert die<br />
Naturforscher. Sie ist<br />
aber kein geschichtsloser<br />
Ort. Andreas<br />
Bo<strong>de</strong>nhöfers „Klangausgrabungen“<br />
bringen versteckte<br />
Zusammenhänge ans Licht. Hier fin<strong>de</strong>n sich Spuren<br />
<strong>de</strong>r alten Kultur <strong>de</strong>r Atacameños, die ehemalige<br />
Salpetermine Chacabuco, die in <strong>de</strong>r Pinochet-Diktatur<br />
zum Gefangenenlager wur<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Chuquicamata, die<br />
größte Kupfermine <strong>de</strong>r Welt. In „Klangausgrabungen“<br />
wer<strong>de</strong>n Geschichten von I<strong>de</strong>ntitätsverlust, politischer<br />
Macht und Globalisierung im 21. Jahrhun<strong>de</strong>rt hörbar.<br />
Andreas Bo<strong>de</strong>nhöfer, 1945 in Santiago <strong>de</strong> Chile geboren,<br />
studierte Komposition und Dirigieren in Stuttgart sowie<br />
Soziologie in Santiago <strong>de</strong> Chile und Paris. Film- und Theatermusiken;<br />
lehrt Musikdramaturgie an <strong>de</strong>r Universität<br />
Arcis in Santiago <strong>de</strong> Chile.<br />
Atacama-Perspektiven<br />
Desert Sound<br />
von Peter Kutin<br />
Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 52<br />
12. April Fr 23:05 wdr 3<br />
Eine Durchquerung<br />
<strong>de</strong>r Atacamawüste mit<br />
<strong>de</strong>m Mikrofon: Die<br />
trockenste Region <strong>de</strong>r<br />
Er<strong>de</strong> wird anhand<br />
einer präzise ausgearbeiteten<br />
Route von<br />
Sü<strong>de</strong>n nach Nor<strong>de</strong>n in<br />
zwölf Tagen erschlossen.<br />
Die Reise wird<br />
sonifiziert, die Strecke zur Partitur.<br />
Wüsten sind die klanglich reduziertesten Gebiete<br />
unserer Welt. Die Abwesenheit <strong>de</strong>s Menschen ermöglicht<br />
eine neue Aufmerksamkeit für eine von menschlicher<br />
Aktivität weitgehend unbeeinflusste Wirklichkeit.<br />
Durch die karge Flora und Fauna entsteht <strong>de</strong>r Eindruck<br />
einer Informationsleere, doch die Wüste lebt und ist<br />
von feinen akustischen Verän<strong>de</strong>rungen geprägt.<br />
„Desert Sound“ rückt diese mikroskopischen Beobachtungen<br />
ins Zentrum: Situationen und Ereignisse, die in<br />
bewohnten Gebieten zumeist gar nicht wahrgenommen<br />
wer<strong>de</strong>n können, weil sie akustisch maskiert sind.<br />
Peter Kutin wur<strong>de</strong> 1983 in Leoben, Steiermark geboren.<br />
Studium Elektroakustischer Musik an <strong>de</strong>r Universität für<br />
Musik und Darstellen<strong>de</strong> Kunst in Wien, wo er bis heute<br />
lebt und als Klangkünstler, Komponist, Musiker und<br />
Kurator arbeitet.<br />
Alison Knowles 80<br />
Bohnen-Sequenzen<br />
von Alison Knowles<br />
Realisation: die Autorin<br />
Produktion: wdr 1982/29’<br />
Papierwetter<br />
von Alison Knowles<br />
Realisation: die Autorin<br />
Produktion: wdr 1985/18’<br />
19. April Fr 23:05 wdr 3<br />
Foto: Plainpicture/fStop<br />
Ob sie Hülsenfrüchte<br />
zum Klingen bringen<br />
o<strong>de</strong>r Wind und Wetter<br />
aus Papier entstehen<br />
lassen – immer sind<br />
die Hörstücke <strong>de</strong>r in<br />
New York leben<strong>de</strong>n<br />
Fluxus-Künstlerin<br />
Alison Knowles eng<br />
mit <strong>de</strong>n elementaren<br />
menschlichen<br />
Erfahrungen verbun<strong>de</strong>n.<br />
So thematisiert sie in<br />
„Bohnen-Sequenzen“ (Karl-Sczuka-Preis 1982) eines<br />
unserer ältesten Nahrungsmittel: Dem Hörstück liegen<br />
Gedichte, Textfragmente und Sprichwörter zugrun<strong>de</strong>,<br />
die Alison Knowles im Verlauf ihrer intensiven<br />
Bohnenforschungen gesammelt hat. Auch die nonverbalen<br />
Sounds entstammen <strong>de</strong>r nahrhaften Hülsenfrucht.<br />
In <strong>de</strong>r Komposition „Papierwetter“ spiegeln Papiergeräusche<br />
und Drehtrommeln „ein sanftes Lüftchen und<br />
einen toben<strong>de</strong>n Regen“ wi<strong>de</strong>r – „zusammen an einem<br />
Tag“, in einem Studio <strong>de</strong>s wdr. Natur wird Kunst,<br />
Kunst Natur.<br />
Alison Knowles, geboren 1933 in New York City, ist seit <strong>de</strong>n<br />
frühen 1960er-Jahren eine herausragen<strong>de</strong> Persönlichkeit<br />
<strong>de</strong>s Fluxus. In ihren Performances arbeitet sie mit ihrer<br />
Stimme und Objekten <strong>de</strong>s Alltags. Umfangreiche Präsentationen<br />
ihrer visuellen Arbeiten in internationalen<br />
Ausstellungen und Museen.
Terry Fox 70<br />
The Labyrinth<br />
Scored For The Purrs Of 11 Cats<br />
von Terry Fox<br />
Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />
Produktion: kpfa 1972/<br />
wdr 2008/52’<br />
parallele Ausstrahlung in<br />
5.1 Surround-Sound<br />
3. Mai Fr 23:05 wdr 3<br />
Elf Katzen performen<br />
die Komposition von<br />
Terry Fox, <strong>de</strong>ren<br />
Ausgangspunkt das<br />
labyrinthische Bo<strong>de</strong>nmosaik<br />
in <strong>de</strong>r Kathedrale<br />
von Chartres bil<strong>de</strong>t.<br />
Zwischen 1972 und 1978<br />
erforschte er die<br />
rätselhafte Bildsprache<br />
<strong>de</strong>s berühmten<br />
Labyrinths.<br />
552 Schritte, 11<br />
konzentrische Kreise und 34 Wendungen. Die numerische<br />
und geometrische Struktur <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>nmosaiks<br />
bil<strong>de</strong>te fortan die Basis für zahlreiche seiner visuellen<br />
und akustischen Werke. So entstand 1977 „The<br />
Labyrinth Scored For The Purrs Of 11 Cats“, ein Stück<br />
mit elf schnurren<strong>de</strong>n Katzen. Die eigentlich 90-minütige<br />
Stereokomposition sen<strong>de</strong>te <strong>de</strong>r amerikanische<br />
Radiosen<strong>de</strong>r kpfa (Berkeley) En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 1970er-Jahre erst<br />
im zweiten Anlauf in voller Länge: Hörerproteste<br />
vereitelten die Erstausstrahlung. Das Studio Akustische<br />
Kunst bringt eine von Terry Fox autorisierte Version<br />
von 52 Minuten.<br />
Terry Fox (1943–2008) gehörte in <strong>de</strong>n 1970er-Jahren<br />
zu <strong>de</strong>n Hauptvertretern <strong>de</strong>r Body Art-Bewegung. In<br />
Installationen, Performances und Street-Events lenkte<br />
er die Wahrnehmung auf Alltagsphänomene und soziale<br />
Aspekte, wobei (leise) Klänge eine zentrale Rolle spielen.<br />
Seit <strong>de</strong>n 1980er-Jahren komponierte er Objekte, Sprache,<br />
akustische und prozesshafte Phänomene zu vielschichtigen<br />
Raumbil<strong>de</strong>rn.<br />
Instrumentarium<br />
Le Fisarmoniche<br />
von Caroline Wilkins<br />
Text: John Berger<br />
SprecherInnen: Luciana<br />
Caglioti, Jörg Hustiak, Ian<br />
Halcrow, Agnese Franceschini<br />
Realisation: die Autorin<br />
Produktion: wdr 2002/32’<br />
10. Mai Fr 23:05 wdr 3<br />
Die britische Musikerin<br />
und Komponistin<br />
Caroline Wilkins hat<br />
zahlreiche Stücke für<br />
Akkor<strong>de</strong>on komponiert,<br />
ob als Soloinstrument<br />
o<strong>de</strong>r im Ensemble.<br />
In „Le Fisar-<br />
moniche“ erkun<strong>de</strong>t sie<br />
das Innenleben <strong>de</strong>s<br />
Handzuginstruments.<br />
Wilkins begibt sich auf<br />
Spurensuche in Instru-<br />
mentenmanufakturen, erforscht die Tiefenpsychologie<br />
<strong>de</strong>r Balggeräusche und entwirft eine sinnliche Kulturgeschichte<br />
<strong>de</strong>s sogenannten Schifferklaviers.<br />
Caroline Wilkins, geboren 1953 in Taunton, Großbritannien,<br />
ist Musikerin und Komponistin. Karl-Sczuka-Preis<br />
2000 für ihre Komposition „Mecanica Natura“.<br />
wdr hörspielprogramm 43
wdr 3 0pen: Studio Akustische Kunst<br />
44 wdr hörspielprograrmm<br />
Foto: Mauritius/Steve Vidler<br />
Instrumentarium<br />
Tractatus von <strong>de</strong>r hymmlischen<br />
unndt Teufflischen<br />
Organisten=kunst<br />
von Bernhard König<br />
Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />
Produktion: wdr 2004/44’<br />
parallele Ausstrahlung in<br />
5.1 Surround-Sound<br />
17. Mai Fr 23:05 wdr 3<br />
Thema und zugleich<br />
Hauptdarstellerin<br />
dieser Radiokomposition<br />
ist die Orgel mit<br />
ihren höchst wi<strong>de</strong>rsprüchlichenweltanschaulichenKonnotationen.<br />
Die Textebene<br />
schöpft aus <strong>de</strong>n<br />
unterschiedlichsten<br />
Quellen.<br />
Mittelalterliche<br />
Orgel-Legen<strong>de</strong>n,<br />
Werbeprospekte für Stummfilmorgeln, Referate eines<br />
Orgel-Fachkongresses <strong>de</strong>r Hitler-Jugend, päpstliche<br />
Erlasse zum Gebrauch <strong>de</strong>r Orgel im Gottesdienst o<strong>de</strong>r<br />
altarabische Quellen über <strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>r Orgel als<br />
Kriegsinstrument. In <strong>de</strong>r Zusammenschau dieser Texte<br />
wird die Orgel zu einer höchst schillern<strong>de</strong>n Allegorie.<br />
Sie steht gleichermaßen für die gebändigte wie für die<br />
entfesselte Technik, für Zirkusspektakel und kirchliche<br />
Andacht, für die göttliche Ordnung <strong>de</strong>r „Sphärenharmonie“<br />
und für dämonische Maßlosigkeit. Als Sprecher<br />
wirken unter an<strong>de</strong>rem Mauricio Kagel und Kölns<br />
bekanntester Straßenmusiker, Klaus <strong>de</strong>r Geiger, mit.<br />
Die Musik wur<strong>de</strong> nicht nur an verschie<strong>de</strong>nen Kirchenorgeln<br />
eingespielt, son<strong>de</strong>rn auch an <strong>de</strong>r Wurlitzer-<br />
Kinoorgel <strong>de</strong>s Deutschen Filmmuseums in Frankfurt<br />
und in <strong>de</strong>r Werkstatt eines Orgelbauers.<br />
Bernhard König, geboren 1967, lebt als Komponist und<br />
Autor in <strong>de</strong>r Nähe von Köln. Realisierung zahlreicher<br />
Projekte in <strong>de</strong>n Grenzbereichen von Musik, Theater, Film<br />
und Hörspiel.<br />
Instrumentarium<br />
Der Klang <strong>de</strong>r stummen Flöte<br />
von Bill Fontana<br />
aus <strong>de</strong>m Japanischen<br />
von Klaus Altendorf<br />
mit Yoko Suzuki-Strecker<br />
und Koichi Kishi<br />
Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />
Produktion: wdr 1989/42’<br />
7. Juni Fr 23:05 wdr 3<br />
„Der Klang <strong>de</strong>r<br />
stummen Flöte“<br />
verbin<strong>de</strong>t japanische<br />
Haikus mit Klangaufnahmen,<br />
die Bill<br />
Fontana in Japan<br />
gemacht hat. Fontana<br />
hat zahlreiche Haikus,<br />
vor allem <strong>de</strong>s japanischen<br />
Dichters<br />
Bashô, gesammelt, die<br />
auf Klänge und<br />
Geräusche verweisen.<br />
Das Haiku ist eine Gedichtform, die aus drei Zeilen und<br />
genau 17 Silben besteht. Im japanischen Original und in<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Übersetzung zu hören, sind die Haikus<br />
17 entsprechen<strong>de</strong>n Geräusch- und Klangsequenzen<br />
zugeordnet. Ein kleines Mikrofon, in einer japanischen<br />
Shakuhachi-Flöte installiert, nimmt die Geräusch-
sequenzen und Haikus durch die Resonanz <strong>de</strong>s<br />
Bambusholzes <strong>de</strong>r ungeblasenen Flöte auf.<br />
Bill Fontana, geboren 1947 in Cleveland, Ohio. Philosophie-<br />
und Musikstudium, u. a. an <strong>de</strong>r New School for Social<br />
Research und bei Philip Corner. Seit 1976 zahlreiche Kompositionen,<br />
Klangskulpturen und Radio-Installationen.<br />
Instrumentarium<br />
Versuch einer gründlichen<br />
Violinschule<br />
von Malcolm Goldstein<br />
Violine: Malcolm Goldstein<br />
Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />
Produktion: wdr 1996/42’<br />
14. Juni Fr 23:05 wdr 3<br />
Im Geburtsjahr seines<br />
Sohnes Wolfgang<br />
Ama<strong>de</strong>us verfasste<br />
Leopold Mozart sein<br />
Geigenschulwerk<br />
„Versuch einer<br />
gründlichen Violinschule“.<br />
Malcolm<br />
Goldsteins gleichnamiges<br />
Hörstück ist<br />
eine Hommage an die<br />
Begegnung von Geiger und Violine.<br />
Der amerikanische Komponist und Geigenvirtuose<br />
Malcolm Goldstein interessiert sich für die sinnliche<br />
Begegnung zwischen Geiger und Violine und für ein<br />
interaktives Spiel in Berührungen, Artikulationen und<br />
Gesten. Gleichzeitig ist seine Komposition eine<br />
Klangreise <strong>de</strong>r Begegnung von Musik und Sprache:<br />
seines eigenen Violinenspiels und collagierten musikalischen<br />
Fragmenten aus <strong>de</strong>r Welt <strong>de</strong>r Streichinstrumente<br />
sowie mehrsprachiger, poetischer und wissenschaftlicher<br />
Texte, u. a. von Leopold Mozart, Hermann<br />
von Helmholtz und Malcolm Goldstein selbst.<br />
Malcolm Goldstein, geboren 1936 in Brooklyn, New York,<br />
Komponist und Geigenvirtuose. Teilnahme an zahlreichen<br />
großen Festivals experimenteller Musik und <strong>de</strong>s<br />
Tanztheaters in Nordamerika, Europa und Japan.<br />
Instrumentarium<br />
The Making of ... Harry Partch<br />
von Ulrike Janssen<br />
Realisation: die Autorin<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 50’<br />
21. Juni Fr 23:05 wdr 3<br />
Die Intonation<br />
gesprochener Sprache<br />
war für <strong>de</strong>n amerikanischen<br />
Komponisten<br />
Harry Partch (1901-<br />
1974) die Quelle seiner<br />
mikrotonalen Musik.<br />
Das Kölner Ensemble<br />
musikFabrik hat<br />
Partchs – eigens dafür<br />
entworfene – Instrumente nachbauen lassen.<br />
Sein mit diesen Instrumenten inszeniertes Musiktheaterstück<br />
„Delusion of the Fury“ wird die Ruhrtriennale<br />
2013 in <strong>de</strong>r Regie von Heiner Goebbels eröffnen. Aus <strong>de</strong>r<br />
akustischen Beobachtung <strong>de</strong>r Entstehung dieser<br />
Produktion – <strong>de</strong>m Bau <strong>de</strong>r Instrumente, ihrem<br />
Erlernen durch die Musiker, <strong>de</strong>r Probenarbeit – entfaltet<br />
das Stück eine Untersuchung über die Wechselwirkungen<br />
zwischen Geräusch und Klang, die Entstehung<br />
von Sprache aus Musik und von Musik aus Sprache.<br />
Ulrike Janssen, geboren 1967, freie Hörfunkautorin und<br />
-regisseurin, lebt in Köln. Zahlreiche Produktionen an <strong>de</strong>r<br />
Schnittstelle zwischen Feature und Hörspiel. Für ihr Stück<br />
„Vogelherdrecherche“ erhielt sie 2011 <strong>de</strong>n Karl-Sczuka-<br />
För<strong>de</strong>rpreis.<br />
Foto: Laif/REA/Benoit Decout<br />
wdr hörspielprogramm 45
Foto: Plainpicture/Peter Usbeck<br />
wdr 3 open: Hörspiel<br />
Maldoror, <strong>de</strong>n alten Ozean grüßend<br />
Madrigal für zehn Sprechstimmen<br />
auf einem Lautréamont-Text<br />
von Heinz von Cramer<br />
Regie: <strong>de</strong>r Autor<br />
Produktion: wdr 1982/66’<br />
1. Februar Fr 23:05 wdr 3<br />
46 wdr hörspielprogramm<br />
„André Gi<strong>de</strong> hat<br />
Lautréamont <strong>de</strong>n<br />
Schleusenmeister <strong>de</strong>r<br />
Literatur von morgen<br />
genannt. Der Titel<br />
Sprengmeister, eine je<strong>de</strong><br />
Literatur betreffend,<br />
wäre wohl angebrachter.“<br />
(Hans Platschek)<br />
„Les chants <strong>de</strong> Maldoror“, Lautréamonts einziges Buch,<br />
sind ein radikales und irritieren<strong>de</strong>s Zeugnis <strong>de</strong>r<br />
mo<strong>de</strong>rnen Literatur. 1867/68 verfasst, wur<strong>de</strong>n sie erst<br />
Jahrzehnte später von <strong>de</strong>n Surrealisten ent<strong>de</strong>ckt, die<br />
ihren Autor zum Kronzeugen <strong>de</strong>s automatischen<br />
Schreibens und <strong>de</strong>r befreien<strong>de</strong>n Amoralität <strong>de</strong>r Kunst<br />
erklärten. Heinz von Cramer hat einen Teil <strong>de</strong>s<br />
„Maldoror“ aus <strong>de</strong>m Werk herausgelöst und als<br />
selbständiges Madrigal für zehn Sprechstimmen<br />
zweisprachig, in Deutsch und Französisch, realisiert.<br />
„Das Wort ist nicht allein Ausgangspunkt und Material<br />
für eine Art Sprech-Musik, son<strong>de</strong>rn auch das konsequente<br />
Durchspielen vieler und immer komplizierterer<br />
Formen <strong>de</strong>s Kontrapunkts (Eine Art ‚Kunst <strong>de</strong>r Fuge‘<br />
<strong>de</strong>s Wort-Sinns).“ (Heinz von Cramer)<br />
Lautréamont, 1846 als Isidore Lucien Ducasse in Montevi<strong>de</strong>o<br />
geboren, erlebte als Kind die grausamen Auswirkungen<br />
<strong>de</strong>r jahrelangen Belagerung <strong>de</strong>r Stadt. Mit 24 Jahren<br />
starb er in einer wie<strong>de</strong>rum belagerten Stadt, im von<br />
preußischen Truppen umstellten Paris.<br />
Heinz von Cramer (1924-2009), Autor, Regisseur und<br />
Komponist, war seit <strong>de</strong>n 1960er-Jahren Wegbereiter neuer<br />
Texte und Formen <strong>de</strong>r Radiokunst.<br />
Otto Mötö<br />
Im Universum finnischer<br />
Motorenmusik<br />
Aus <strong>de</strong>n Archiven <strong>de</strong>s Martti Mauri<br />
(1935-2003)<br />
Nach einer I<strong>de</strong>e von Martin Moritz<br />
von Gabi Schaffner<br />
Musik: Lauri Kivelä, Jani<br />
Purhonen, „Pink Twins“,<br />
Tuomo Puranen, Ovro,<br />
Dirk Hülstrunk, Martin Moritz,<br />
Michaela Schimun und<br />
Gabi Schaffner<br />
Realisation: die Autorin<br />
Produktion: hr 2012/59’<br />
22. Februar Fr 23:05 wdr 3<br />
Sie kennen Martti<br />
Mauri nicht? Die<br />
unbekannte Legen<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r finnischen<br />
Motorenmusik, <strong>de</strong>r<br />
hier erstmals ein<br />
Denkmal gesetzt wird.<br />
Martti Mauri, geboren<br />
1935 auf <strong>de</strong>r Halbinsel<br />
Kuokkala bei Jyväskyla,<br />
war passionierter<br />
Autodidakt mit einer<br />
gewaltigen Lei<strong>de</strong>nschaft<br />
für Motoren<br />
aller Art. Schon als<br />
Kleinkind machte er<br />
es sich lieber auf <strong>de</strong>r<br />
warmen Motorhaube<br />
eines Traktors bequem als in seinem Kin<strong>de</strong>rbettchen.<br />
Seit Beginn <strong>de</strong>r 1950er-Jahre trieb er sich auf Finnlands<br />
Rennstrecken herum, besuchte Traktormessen<br />
und Schrottplätze, untersuchte Waschmaschinen und<br />
Rasenmäher – und nahm alles mit seinem TK 64 auf.<br />
Diese Aufnahmen erregten schließlich in <strong>de</strong>r Szene<br />
elektronischer Musik Aufmerksamkeit und gelten unter<br />
Insi<strong>de</strong>rn als Vorreiter <strong>de</strong>s „Industrial Techno“. 2003<br />
kam Mauri bei einem tragischen Autounfall in seiner<br />
Heimatstadt Jyväskyla ums Leben.<br />
Gabi Schaffner, geboren 1965 in Offenbach, Main, arbeitet<br />
als bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Künstlerin, Kuratorin und Redakteurin. Lebt<br />
zwischen Berlin, Helsinki und Lobo, Texas. „Otto Mötö“<br />
wur<strong>de</strong> als Hörspiel <strong>de</strong>s Monats August 2012 ausgezeichnet.
Seelephonisches Oratorium<br />
von Kalle Laar<br />
Komposition und<br />
Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />
Produktion: br 2011/68’<br />
29. März Fr 23:05 wdr 3<br />
Hypnotiseure, Autosuggestionskünstler<br />
und<br />
an<strong>de</strong>re Überzeugungstäter<br />
vermitteln in<br />
Audiokursen auf<br />
Schallplatte ultimative<br />
Strategien zur besseren<br />
Lebensführung.<br />
In Zeiten von Internetforen zu allen er<strong>de</strong>nklichen<br />
Lebenslagen und -fragen erscheinen sie als Prediger<br />
aus längst vergangener Zeit. Zusammengestellt aus<br />
Kalle Laars Tonträgersammlung, basiert das „Seelephonische<br />
Oratorium“ vorwiegend auf Aufnahmen, die<br />
zwischen 1930 und 1975 entstan<strong>de</strong>n. Variantenreichtum<br />
und Klangspektrum dieser Tondokumente sind groß:<br />
Mit ihren einschmeicheln<strong>de</strong>n wie drohen<strong>de</strong>n, eindringlichen<br />
wie entspannen<strong>de</strong>n, strengen wie aufmuntern<strong>de</strong>n,<br />
monotonen wie abwechslungsreichen Stimmen<br />
sind sie mal vielversprechen<strong>de</strong> Partner, mal<br />
gefährliche Einflüsterer.<br />
Kalle Laar, geboren 1955, ist Musiker, DJ, Performancekünstler,<br />
Hörspielmacher und Mitbegrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Temporären<br />
Klangmuseums.<br />
Alle Rä<strong>de</strong>r stehen still<br />
Bartleby <strong>de</strong>r Schreiber<br />
von Herman Melville<br />
aus <strong>de</strong>m Amerikanischen<br />
von Karl Lerbs<br />
Bearbeitung und Regie:<br />
Mathias von Spallart<br />
Produktion: drs 1976/78’<br />
31. Mai Fr 23:05 wdr 3<br />
Die Geschichte einer<br />
absoluten Verweigerung.<br />
In <strong>de</strong>r Kanzlei<br />
von Mr. Tucker<br />
arbeiten zwei<br />
Schreiber und ein<br />
Lehrling. Je<strong>de</strong>r von<br />
ihnen hat seine<br />
Eigenheiten, aber<br />
man gewöhnt sich<br />
aneinan<strong>de</strong>r. Da<br />
erscheint ein blasser junger Mann: Bartleby.<br />
Er wird als Kopist eingestellt: Seine Handschrift ist<br />
sauber, er selbst arbeitsam. Aber die Stille, die ihn<br />
umgibt, seine Eigenschaftslosigkeit, sind zunehmend<br />
erschreckend. Nur Mr. Tucker fühlt sich zu diesem<br />
eigentümlich farblosen Wesen hingezogen. Aber auch<br />
er weiß bald nicht mehr, was er machen soll, als<br />
Bartleby auf Arbeitsaufträge immer häufiger entgegnet:<br />
„Ich möchte lieber nicht“. Melvilles Text von 1853<br />
gehört durch Mr. Tuckers tasten<strong>de</strong>s, hin- und hergerissenes<br />
Erzählen von Bartleby zu <strong>de</strong>n berührendsten<br />
Monologen <strong>de</strong>r Weltliteratur.<br />
Herman Melville, geboren 1819 in New York, gestorben<br />
1891, war zwei Jahre als Seemann auf einem Walfänger<br />
unterwegs, arbeitete aber auch als Farmer, Lehrer und<br />
Autor. Heute gilt er als einer <strong>de</strong>r Begrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r amerikanischen<br />
Literatur.<br />
Foto: AKG<br />
Lipshitz<br />
nach <strong>de</strong>m gleichnamigen<br />
Roman von T Cooper<br />
aus <strong>de</strong>m Amerikanischen<br />
von Brigitte Jakobeit<br />
Komposition:<br />
Katrin Schüler-Springorum<br />
Bearbeitung und Regie:<br />
Barbara Meerkötter<br />
Produktion: ndr 2011/79’<br />
28. Juni Fr 23:05 wdr 3<br />
Als ob Familien an<br />
sich nicht schon<br />
kompliziert genug<br />
wären! T Cooper<br />
überschreibt mit <strong>de</strong>r<br />
tragikomischen<br />
Geschichte <strong>de</strong>r Familie<br />
Lipshitz die eigene<br />
Biografie und Familienchronik.<br />
Auf <strong>de</strong>r Flucht vor<br />
antisemitischen<br />
Pogromen in Russland<br />
emigrieren die Lipshitz Anfang <strong>de</strong>s letzten Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
nach Amerika. Aber als sie endlich Ellis Island<br />
erreichen, ist <strong>de</strong>r blon<strong>de</strong> Ruben, <strong>de</strong>r jüngste Sohn,<br />
spurlos verschwun<strong>de</strong>n. Allerdings nicht für seine<br />
Mutter Esther: Als Charles Lindbergh 1927 <strong>de</strong>n Atlantik<br />
überfliegt, glaubt sie in <strong>de</strong>m Starpiloten ihren Sohn<br />
wie<strong>de</strong>rzuerkennen und hält viele Jahre an dieser fixen<br />
I<strong>de</strong>e fest. 60 Jahre später, 2002, berichtet die (o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r)<br />
letzte leben<strong>de</strong> Lipshitz in ruppigem HipHop-Stil von<br />
<strong>de</strong>m Versuch, die Familienchronik aufzuklären. Es ist<br />
ein Crossdresser namens T Cooper, <strong>de</strong>r (o<strong>de</strong>r die) sich<br />
in Zeiten von Schreibblocka<strong>de</strong>n als Eminem-Double bei<br />
Bar-Mizwas verdingt. Ein trickreiches Spiel mit Fakten,<br />
Fiktion und I<strong>de</strong>ntitäten.<br />
T Cooper wur<strong>de</strong> 1972 in Los Angeles geboren, zog nach<br />
New York, grün<strong>de</strong>te die Dragking Boy-Band „The Backdoor<br />
Boys“ und ging als T-Rok auf Welttournee. Danach<br />
begann T Romane zu schreiben.<br />
wdr hörspielprogramm 47
Foto: Mauritius/Age<br />
wdr 3 Hörspiel<br />
Oops, wrong planet!<br />
von Gesine Schmidt<br />
Komposition: Pierre Oser<br />
Regie: Walter Adler<br />
Produktion: dlf/wdr 2012/53’<br />
5. Januar Sa 15:05 wdr 3 Hörspiel<br />
6. Januar So 15.05 wdr 3 Dichtung<br />
und Wahrheit<br />
48 wdr hörspielprogramm<br />
Sie fühlen sich in <strong>de</strong>r<br />
Welt fremd. Wie<br />
Außerirdische<br />
beobachten sie die<br />
Menschen. Wie<br />
Anthropologen vom<br />
an<strong>de</strong>ren Stern<br />
analysieren sie ihre<br />
Rituale. Was auch<br />
immer sie tun,<br />
autistische Menschen<br />
fühlen sich verkehrt.<br />
Eigensinnigkeit, Sturheit, Egoismus und Mangel an<br />
Empathie wird ihnen nachgesagt. „worte, töne, farben<br />
erschließen sich uns als einheit, sie formen unser sein<br />
und ermöglichen uns eine tiefe sicht auf die dinge. wir<br />
sind nicht <strong>de</strong>fizitär, son<strong>de</strong>rn reich beschenkt.“ Die<br />
autistischen Zwillinge Konstantin und Kornelius<br />
sprechen nicht, aber ihre innere Welt ist reich und<br />
durchdrungen von Sprache. Sie und an<strong>de</strong>re Menschen<br />
aus <strong>de</strong>m autistischen Spektrum liefern mit ihren<br />
Texten und Aussagen das Material für ein Hörspiel<br />
jenseits <strong>de</strong>r Gaußschen Normalverteilung.<br />
„Oops, wrong planet!“ wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Deutschen<br />
Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Darstellen<strong>de</strong>n Künste zum Hörspiel <strong>de</strong>s<br />
Monats Oktober 2012 gewählt.<br />
Gesine Schmidt, 1966 in Köln geboren, war als Dramaturgin<br />
an mehreren Theatern engagiert, u. a. am Berliner<br />
Ensemble, Maxim Gorki Theater und am Deutschen<br />
Theater Berlin. Seit 2010 arbeitet sie als Autorin von<br />
Theaterstücken und Hörspielen.<br />
Tonträger<br />
Doktor Murkes<br />
gesammeltes Schweigen<br />
von Heinrich Böll<br />
Komposition: Rolf Hans Müller<br />
Bearbeitung und Regie:<br />
Hermann Naber<br />
Produktion: swf/sr 1986/51’<br />
12. Januar Sa 15:05 wdr 3<br />
Den wortgewaltigen<br />
Essayisten Professor<br />
Bur-Malottke reut es,<br />
dass er in seinen<br />
Nachkriegsvorträgen<br />
Gott so ein<strong>de</strong>utig beim<br />
Namen genannt hat<br />
– er zieht nun eine<br />
unverbindlichere<br />
Wendung vor.<br />
Deshalb muss <strong>de</strong>r<br />
Rundfunkredakteur<br />
Dr. Murke das Wort „Gott“ aus alten Sen<strong>de</strong>bän<strong>de</strong>rn, die<br />
wie<strong>de</strong>rholt wer<strong>de</strong>n sollen, herausschnei<strong>de</strong>n und dafür<br />
die Formel „jenes höhere Wesen, das wir verehren“ einkleben.<br />
Das überflüssig gewor<strong>de</strong>ne Wort „Gott“ fin<strong>de</strong>t<br />
prompt in einem Hörspiel Verwendung, an Stellen, wo<br />
ursprünglich Schweigen vorgesehen war. Aber Schweigen<br />
ist nun mal im Rundfunk nicht so gefragt und<br />
Dr. Murke vom Kulturellen Wort fin<strong>de</strong>t für das Schweigen<br />
seine ganz eigene Verwendung.
Heinrich Böll (1917-1985) wur<strong>de</strong> rasch nach seinem Preis<br />
<strong>de</strong>r Gruppe 47 (1951) die herausragen<strong>de</strong> kritische Stimme<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Nachkriegsliteratur. Er blieb zeitlebens ein<br />
engagierter Kritiker <strong>de</strong>r Macht, was ihn vor allem in <strong>de</strong>r<br />
Zeit <strong>de</strong>s RAF-Terrorismus in die direkte Konfrontation<br />
mit <strong>de</strong>m Staat trieb. 1972 erhielt er <strong>de</strong>n Nobelpreis für<br />
Literatur.<br />
Tonträger<br />
Die Schellacks<br />
von David Zane Mairowitz<br />
Regie: <strong>de</strong>r Autor<br />
Produktion: drs/sfb-orb<br />
2001/53’<br />
19. Januar Sa 15:05 wdr 3<br />
Der Sohn besucht nach<br />
vielen Jahren seinen<br />
senilen Vater im<br />
Altersheim. Er sucht<br />
die Schellack-Platten-<br />
Sammlung, die – so<br />
vermutet <strong>de</strong>r Sohn –<br />
ein Vermögen wert<br />
sein müsste.<br />
Der Vater ist jedoch zu keiner Artikulation mehr fähig<br />
und im Elternhaus fin<strong>de</strong>t sich nichts mehr. Lediglich<br />
im Gartenhaus kommen unter Unmengen von Plun<strong>de</strong>r<br />
ein paar bemooste, zerbrochene und mit Schnecken<br />
bevölkerte Schellack-Platten zum Vorschein.<br />
In Rückblen<strong>de</strong>n und einer inneren Stimme <strong>de</strong>s<br />
Kranken wird ein Vater-Sohn-Konflikt hörbar, in <strong>de</strong>m<br />
die Schellacks eine zentrale Rolle spielen. Wir erfahren<br />
vom kümmerlichen und gescheiterten Leben eines<br />
Mannes, <strong>de</strong>r eigentlich Sänger wer<strong>de</strong>n wollte, es aber<br />
nur zum Lastwagenfahrer brachte, von <strong>de</strong>n Enttäuschungen<br />
eines Gewerkschaftsführers, <strong>de</strong>r seine<br />
Familie drangsalierte und all seine Träume und<br />
Visionen schließlich im Alkohol ertränkte.<br />
Opern, Kampflie<strong>de</strong>r und Jazzeinspielungen auf alten<br />
Schellacks beschwören noch einmal <strong>de</strong>n Geist jener<br />
zurückliegen<strong>de</strong>n Epoche.<br />
David Zane Mairowitz, 1943 in New York geboren, lebt seit<br />
1966 als freier Schriftsteller in Avignon und Berlin. In <strong>de</strong>n<br />
vergangenen 30 Jahren hat er als Autor von Hörspielen<br />
und Dokumentarsendungen in mehr als 20 europäischen<br />
Län<strong>de</strong>rn gearbeitet und wur<strong>de</strong> mit zahlreichen Preisen<br />
ausgezeichnet, u. a. mit <strong>de</strong>m Prix Italia, Prix Europa,<br />
Prix Futura, Prix Ostankino und <strong>de</strong>m französischen<br />
Prix SACD für sein Lebenswerk.<br />
Wilhelm Genazino 70<br />
Früher war ich ein Glas Milch<br />
von Wilhelm Genazino<br />
Regie: Claudia Johanna Leist<br />
Produktion: wdr 2002/43’<br />
26. Januar Sa 15:05 wdr 3 Hörspiel<br />
27. Januar So 15:05 wdr 3 Dichtung<br />
und Wahrheit<br />
Menschen in <strong>de</strong>r Kluft<br />
zwischen Mythen und<br />
individueller Realität:<br />
Wer hat in einer Welt<br />
<strong>de</strong>s schönen Scheins<br />
ein Recht auf Liebe?<br />
Was opfert die<br />
Erfolgsgesellschaft<br />
ihrem Schönheitsi<strong>de</strong>al?<br />
Martha und Robert<br />
regeln ihre Ehe auf ungewöhnliche Art: Er geht<br />
vormittags arbeiten, sie verlässt die Wohnung kurz<br />
bevor er zurückkommt. Sie können ihren gegenseitigen<br />
Anblick nicht mehr ertragen – die Spuren <strong>de</strong>s Alters<br />
sind ihnen zuwi<strong>de</strong>r. Da sie nicht das Gefühl haben,<br />
begehrt zu wer<strong>de</strong>n, lebt je<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r eigenen Spiegelung.<br />
Auch Iris, die Freundin von Martha und Roberts<br />
ehemalige Geliebte, lei<strong>de</strong>t unter körperlichen Unvollkommenheiten.<br />
Sie unternimmt einen verzweifelten<br />
Versuch, Robert zurückzugewinnen.<br />
Wilhelm Genazino, 1943 in Mannheim geboren, lebt in<br />
Frankfurt. Sein schriftstellerisches Werk wur<strong>de</strong> vielfach<br />
ausgezeichnet, u. a. mit <strong>de</strong>m Georg-Büchner-Preis (2004)<br />
und <strong>de</strong>m Kleist-Preis (2007). Zuletzt erschien „Aus <strong>de</strong>r<br />
Ferne & auf <strong>de</strong>r Kippe“ (2012).<br />
Deutscher Hörspielpreis<br />
<strong>de</strong>r ard 2012<br />
Alfred C. – Aus <strong>de</strong>m Leben<br />
eines Getrei<strong>de</strong>händlers<br />
von Hermann Bohlen<br />
Regie: Judith Lorentz und<br />
Hermann Bohlen<br />
Produktion: dkultur/hr<br />
2012/53’<br />
2. Februar Sa 15:05 wdr 3<br />
Um <strong>de</strong>m Gemeinwesen<br />
zu dienen, hat Alfred<br />
C. sein Leben lang<br />
alles gegeben. Und<br />
doch gibt es eine<br />
peinliche Stille um<br />
Alfred C.<br />
Er hat mehrere<br />
100 Millionen Mark<br />
gespen<strong>de</strong>t, eine<br />
Naturpark-Bewegung<br />
ins Leben gerufen<br />
und Wochenen<strong>de</strong> für Wochenen<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Lüneburger<br />
Hei<strong>de</strong> Bonbon-Papierchen gesammelt. Sein Bild fin<strong>de</strong>t<br />
sich auf allen Veröffentlichungen <strong>de</strong>r Stiftung, die er<br />
gegrün<strong>de</strong>t hat, sein Name wird überall genannt. Aber<br />
wieso hört o<strong>de</strong>r liest man nirgendwo einen Ausspruch<br />
von ihm, wieso ist nicht ein Trinkspruch übrig geblieben,<br />
nicht eine seiner Schriften? Hermann Bohlen ist<br />
<strong>de</strong>r Sache nachgegangen und hat <strong>de</strong>m Toten die Zunge<br />
gelöst.<br />
Hermann Bohlen, geboren 1963 in Celle, studierte Sinologie<br />
und lebt als Hörspielmacher in Berlin. Seit 1994 hat er<br />
rund 30 Hörspiele geschrieben und produziert.<br />
wdr hörspielprogramm 49
wdr 3 Hörspiel<br />
Sie und Er<br />
von George Sand<br />
aus <strong>de</strong>m Französischen<br />
von Liselotte Ronte<br />
Bearbeitung:<br />
Maria Franziska Schüller<br />
Regie: Angeli Backhausen<br />
Produktion: wdr 2004<br />
Teil 1/54’<br />
9. Februar Sa 15:05 wdr 3 Hörspiel<br />
10. Februar So 15:05 wdr 3 Dichtung<br />
und Wahrheit<br />
Teil 2/55’<br />
16. Februar Sa 15:05 wdr 3 Hörspiel<br />
17. Februar So 15:05 wdr 3 Dichtung<br />
und Wahrheit<br />
50 wdr hörspielprogramm<br />
Eine ebenso lei<strong>de</strong>nschaftliche<br />
wie<br />
selbstzerstörerische<br />
Liebesbeziehung:<br />
Thérèse Jacques<br />
genießt als Malerin<br />
hohes Ansehen in <strong>de</strong>r<br />
Pariser Gesellschaft.<br />
Laurent <strong>de</strong> Fauvel, ein<br />
noch unbekannter junger<br />
Künstler, wird von<br />
ihr protegiert.<br />
Aber es gelingt<br />
Thérèse nicht, <strong>de</strong>n<br />
jungen Dandy vor<br />
seinen Ausschweifungen<br />
zu schützen.<br />
Als Dick Palmer, guter<br />
Bekannter <strong>de</strong>r Familie<br />
Jacques und Thérèses väterlicher Freund, auf Europareise<br />
in Paris auftaucht, erfährt er von <strong>de</strong>r mehr als<br />
freundschaftlichen Zuneigung <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n. In Sorge um<br />
Thérèse, die Dick Palmer auf seine Weise verehrt und<br />
liebt, ringt er Laurent das Versprechen ab, sie um je<strong>de</strong>n<br />
Preis glücklich zu machen. Ein Chaos <strong>de</strong>r Gefühle aus<br />
Liebe, Hass und Eifersucht beginnt. Aus Laurents<br />
Launen und unberechenbaren Verhaltensweisen<br />
ergeben sich Konflikte und Krisen, die nicht nur<br />
Thérèse, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>m auch so stark scheinen<strong>de</strong>n<br />
Palmer hart zusetzen.<br />
Die französische Schriftstellerin George Sand (1804-1876)<br />
rebellierte in ihren zahlreichen Romanen gegen Moralvorstellungen<br />
ihrer Zeit und kämpfte für die Gleichstellung<br />
von Mann und Frau. Geschätzt, geliebt und verehrt<br />
wur<strong>de</strong> sie von berühmten Zeitgenossen wie Balzac, Hugo,<br />
Chopin und Flaubert. Der 1859 veröffentlichte Roman „Sie<br />
& Er“ trägt stark autobiografische Züge. Die Vorlage für<br />
<strong>de</strong>n Stoff lieferte die stürmische Liebesaffäre zwischen<br />
George Sand und <strong>de</strong>m sechs Jahre jüngeren französischen<br />
Schriftstellerkollegen Alfred <strong>de</strong> Musset.<br />
Rolf Hochhuths „Stellvertreter“<br />
Hörcollage von Marianne<br />
Wendt und Christian Schiller<br />
mit Auszügen aus <strong>de</strong>r<br />
Hörspielinszenierung von<br />
Erwin Piscator<br />
Realisation: die Autoren<br />
Produktion: dkultur 2013/53’<br />
23. Februar Sa 15:05 wdr 3<br />
Vor 50 Jahren löste<br />
Rolf Hochhuths<br />
Theaterstück „Der<br />
Stellvertreter“ einen<br />
Skandal aus, <strong>de</strong>r das<br />
Nachkriegs<strong>de</strong>utschland<br />
<strong>de</strong>r 1960er-Jahre<br />
erschütterte.<br />
In seinem Stück stellt<br />
Hochhuth eine Frage,<br />
die bis heute kontro-<br />
vers diskutiert wird: Warum schwieg Papst Pius XII.<br />
zu <strong>de</strong>n Ju<strong>de</strong>n<strong>de</strong>portationen? Und darf <strong>de</strong>r Stellvertreter<br />
Gottes nur seinem politischen Kalkül folgen?<br />
Foto: Plainpicture/Mathew Bauer<br />
Die Theateruraufführung führte zum größten Theaterskandal<br />
<strong>de</strong>r BRD, und die bloße Ankündigung <strong>de</strong>r Radiofassung<br />
provozierte eine Bombendrohung im Rundfunksen<strong>de</strong>r.<br />
Der Skandal reicht bis in die Gegenwart:<br />
Ein ehemaliger Securitategeneral gibt 2007 an, <strong>de</strong>r KGB<br />
hätte <strong>de</strong>n Autor Hochhuth instrumentalisiert, um <strong>de</strong>n<br />
Ruf Pius XII. zu schädigen. Der Vatikan ist gleichzeitig<br />
darum bemüht, die Seligsprechung eben dieses Papstes<br />
mit Dokumenten über seine guten Taten zu flankieren.<br />
Die Hörcollage überschreibt die Inszenierung von<br />
Erwin Piscator (siehe auch 24. Februar wdr 3 Bühne:<br />
Radio, Seite 58) mit ihrer eigenen Rezeptionsgeschichte.<br />
Marianne Wendt und Christian Schiller bil<strong>de</strong>n das<br />
Autorenduo SchillerWendt und arbeiten, gemeinsam wie<br />
einzeln, als Autoren und Regisseure für Theater, Hörfunk<br />
und Film in Berlin.
Die Frau mit <strong>de</strong>r Bankenkrise<br />
von Michael Stauffer<br />
Komposition und Regie:<br />
<strong>de</strong>r Autor<br />
Produktion: wdr 2010/53’<br />
2. März Sa 15:05 wdr 3 Hörspiel<br />
3. März So 15:05 wdr 3 Dichtung<br />
und Wahrheit<br />
Kann man statt<br />
Midlife-Crisis o<strong>de</strong>r<br />
Ehekrise auch eine<br />
ganz persönliche<br />
Bankenkrise bekommen?<br />
Die Banken wanken,<br />
Aktien verlieren an<br />
Wert, die Gesellschaft<br />
an Orientierung. Mit<br />
<strong>de</strong>m Zusammenbruch<br />
ihres Depots gerät die Frau mit <strong>de</strong>n Aktien in eine<br />
persönliche Krise. Sie sucht nach Wegen zu verstehen,<br />
was geschieht. Hartnäckig probiert sie, <strong>de</strong>r Abstraktheit<br />
<strong>de</strong>r Geschehnisse mit kreativen Mitteln beizukommen:<br />
Sie fin<strong>de</strong>t Reime für die Kursentwicklung,<br />
versucht an <strong>de</strong>r Börse das Geräusch abstürzen<strong>de</strong>r<br />
Kurse aufzunehmen, klebt ihre Kontoauszüge zu einem<br />
Teppich zusammen. Ehemann und Anlageberater sind<br />
hilflos o<strong>de</strong>r suchen erst gar nicht nach Lösungen. Nur<br />
die diebische Elster, die seit einiger Zeit ihr Fensterbrett<br />
besucht, scheint sie zu verstehen.<br />
Michael Stauffer, geboren 1972, Autor und Musiker, lebt<br />
und arbeitet in Biel, Schweiz. Er schreibt, inszeniert und<br />
produziert Hörspiele und veröffentlicht Prosa. Für <strong>de</strong>n<br />
wdr entstand zuletzt „Das großartige MIMEI“ (2012).<br />
Gabriel García Márquez 85<br />
Chronik eines angekündigten To<strong>de</strong>s<br />
von Gabriel García Márquez<br />
aus <strong>de</strong>m Spanischen<br />
von Curt Meyer-Clason<br />
Bearbeitung und Regie:<br />
Walter Adler<br />
Produktion: wdr/hr 1985/46’<br />
9. März Sa 15:05 wdr 3<br />
Wie kann es geschehen,<br />
dass ein ganzes<br />
Dorf von einem<br />
geplanten Mord weiß,<br />
und doch niemand ihn<br />
verhin<strong>de</strong>rt?<br />
Der reiche Bayardo<br />
San Román ist in das<br />
Dorf an <strong>de</strong>r kolumbianischen<br />
Küste<br />
gekommen, um Angela<br />
Vicario zu heiraten.<br />
Die Nachbarn erleben ein rauschen<strong>de</strong>s Fest, doch noch<br />
in <strong>de</strong>r Hochzeitsnacht wird die Braut ins Elternhaus<br />
zurückgeschickt: Sie war nicht mehr unberührt. Der<br />
mutmaßliche Verführer, Santiago Nasar, muss sterben.<br />
So verlangen es Tradition und Konvention. Angelas<br />
Brü<strong>de</strong>r Pablo und Pedro machen keinen Hehl aus ihren<br />
Mordabsichten. Die Chronik beschreibt die Stun<strong>de</strong>n<br />
zwischen <strong>de</strong>r Ankündigung und <strong>de</strong>m bitteren Vollzug<br />
<strong>de</strong>r Tötung.<br />
Gabriel García Márquez wur<strong>de</strong> 1928 in Aracataca in Kolumbien<br />
geboren. Weltberühmt wur<strong>de</strong> er durch Romane<br />
wie „Hun<strong>de</strong>rt Jahre Einsamkeit“ o<strong>de</strong>r „Die Liebe in <strong>de</strong>n<br />
Zeiten <strong>de</strong>r Cholera“. 1982 erhielt er <strong>de</strong>n Nobelpreis für<br />
Literatur. Am 6. März feiert er seinen 85. Geburtstag.<br />
Totenmesse<br />
„Sie sind keine<br />
Menschen, sie bringen<br />
von Jörg Michael Koerbl<br />
uns um, aber wir<br />
Regie: Jörg Michael Koerbl<br />
schleu<strong>de</strong>rn ihnen<br />
und Wolfgang Rindfleisch<br />
unser Requiem in die<br />
Produktion: mdr/wdr 1993/53’<br />
Gesichter...!“ Im KZ<br />
16. März Sa 15:05 wdr 3<br />
Theresienstadt haben<br />
Schächter, <strong>de</strong>r<br />
Dirigent, und seine Solisten Verdis „Missa da Requiem“<br />
unter heftigem Beifall <strong>de</strong>r Nazis aufgeführt.<br />
Die Sowjetarmee rückt bereits nach Westen vor, in<br />
überfüllten Güterwaggons wer<strong>de</strong>n Ju<strong>de</strong>n nach Auschwitz<br />
gebracht. Auch die Namen <strong>de</strong>r Musiker stehen auf<br />
<strong>de</strong>r Transportliste. Sie sind unterwegs zu <strong>de</strong>n Gaskammern.<br />
In Rückblen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Lageralltag und die<br />
Probenarbeit geschil<strong>de</strong>rt, <strong>de</strong>r Sinn ihres künstlerischen<br />
Tuns hinterfragt und immer wie<strong>de</strong>r Zitate aus Verdis<br />
Totenmesse eingeblen<strong>de</strong>t. Kurz darauf sehen die<br />
Deportierten bereits die Schornsteine von Auschwitz.<br />
Jörg Michael Koerbl, geboren 1950 in Stendal, ist Dramaturg,<br />
Regisseur, Schauspieler und Autor von dramatischen<br />
Texten sowie Hörspielen.<br />
Wege zur Panik<br />
von Norman Lock<br />
aus <strong>de</strong>m Amerikanischen<br />
von Heidi Zerning<br />
Regie: Annette Kurth<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />
23. März Sa 15:05 wdr 3<br />
Harriet und Harry<br />
versuchen herauszufin<strong>de</strong>n,<br />
warum sie in<br />
einer neuen, völlig<br />
dunklen Wohnung<br />
gelan<strong>de</strong>t sind, aus <strong>de</strong>r<br />
es offenbar kein<br />
Entrinnen gibt.<br />
Nach und nach wird<br />
<strong>de</strong>utlich, dass sie<br />
gegen „das Böse“ ausgesagt und nun in einer Art Zeugenschutzprogramm<br />
eine an<strong>de</strong>re I<strong>de</strong>ntität bekommen<br />
haben. Aber die Belohnung, die ihnen für ihre mutige<br />
Aussage versprochen wur<strong>de</strong>, ist enttäuschend. Die neue<br />
Behausung erscheint ihnen vollkommen sinnlos, ein<br />
düsteres Loch ohne erkennbaren Ausgang mit seltenen,<br />
aber höchst merkwürdigen Besuchern. Offenbar ist<br />
das alles nur das makabre Spiel jener Macht, <strong>de</strong>r sie zu<br />
entrinnen glaubten.<br />
Norman Lock, geboren 1950 in Pennsylvania, studierte<br />
Creative Writing und Englische Literatur. Neben seiner<br />
Arbeit als vielgespielter Theaterautor leitet er eine Werbeagentur<br />
und widmet einen Teil seiner Zeit <strong>de</strong>r Arbeit mit<br />
Strafgefangenen. Er lebt in New Jersey, USA.<br />
wdr hörspielprogramm 51
wdr 3 Hörspiel<br />
Republik <strong>de</strong>r Verrückten<br />
Iranian Voices<br />
von Oliver Kontny<br />
Musik: Marc Sinan<br />
Regie: <strong>de</strong>r Autor<br />
Produktion: inflated tear<br />
production/Ymusic/<br />
Riksteatern Schwe<strong>de</strong>n 2012/53’<br />
30. März Sa 15:05 wdr 3 Hörspiel<br />
31. März So 15:05 wdr 3 Dichtung<br />
und Wahrheit<br />
52 wdr hörspielprogramm<br />
Die „Republik <strong>de</strong>r<br />
Verrückten“ umschließt<br />
die Höhen <strong>de</strong>r<br />
persischen Literatur<br />
und Musik und die<br />
Abgrün<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
gegenwärtigen<br />
Situation in <strong>de</strong>r<br />
islamischen Republik.<br />
Die schöne Laila und<br />
<strong>de</strong>r von seiner Liebe in<br />
<strong>de</strong>n Wahnsinn<br />
getriebene Dichter<br />
Madjnun sind legendäre Gestalten <strong>de</strong>r persischen<br />
Literatur. Mit ihnen wird die Kraft <strong>de</strong>r Liebe und <strong>de</strong>r<br />
Dichtung gefeiert, aber auch von Irrsinn und Gewalt,<br />
von stummen Frauen und besessenen Männern erzählt.<br />
Die „Republik <strong>de</strong>r Verrückten“ verbin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n Mythos<br />
von Laila und Madjnun mit Augenzeugenberichten aus<br />
<strong>de</strong>m heutigen Iran: Eine junge Frau, die ihren Vergewaltiger<br />
erschlägt und dafür vor Gericht gestellt wird.<br />
Ein Stu<strong>de</strong>nt, <strong>de</strong>r im Park einen Mann küsst und dabei<br />
erwischt wird. Ein Richter, <strong>de</strong>r immer wie<strong>de</strong>r Frauen<br />
zum To<strong>de</strong> verurteilt. Aber auch eine Mutter, die ihren<br />
schwulen Sohn verteidigt. Menschen, die nicht mehr<br />
mitmachen. Die internationale Hörspielreihe „Iranian<br />
Voices“ ist vom schwedischen Riksteatern initiiert. In<br />
vier Län<strong>de</strong>rn und fünf Sprachen sind Hörspiele<br />
entstan<strong>de</strong>n, die sich mit <strong>de</strong>r gesellschaftlichen Lage im<br />
Iran auseinan<strong>de</strong>rsetzen.<br />
Oliver Kontny, geboren 1974 in Dortmund, studierte u. a.<br />
Iranistik und arbeitete in London, Oxford und Istanbul<br />
für Theater und Film. Bis 2011 war er Dramaturg und<br />
Autor am Ballhaus Naunynstraße, das für sein postmigrantisches<br />
Theater bekannt wur<strong>de</strong>. Er lebt als freier<br />
Autor und Dozent für Theaterwissenschaft in Berlin.<br />
Stein <strong>de</strong>r Geduld<br />
von Atiq Rahimi<br />
aus <strong>de</strong>m Französischen<br />
von Liz Künzli<br />
Regie: Claudia Johanna Leist<br />
Produktion: wdr 2010/54’<br />
6. April Sa 15:05 wdr 3<br />
In einem Dorf,<br />
irgendwo in Afghanistan,<br />
sitzt eine Frau<br />
am Bett ihres schwer<br />
verletzten Mannes, <strong>de</strong>r<br />
im Koma liegt. Was sie<br />
vorher nie zu sagen<br />
wagte, spricht sie nun<br />
endlich aus.<br />
Sie betet und beginnt zu erzählen: von Demütigung<br />
und Unterdrückung, von alltäglichen Grausamkeiten<br />
und vom Drama ihrer Ehe. Wie <strong>de</strong>m magischen Stein<br />
aus <strong>de</strong>r afghanischen Mythologie vertraut sie ihm ihren<br />
Schmerz an und beichtet ein Geheimnis, das sie seit<br />
langem bedrückt. Doch auch die Geduld eines Steins ist<br />
nicht unendlich.<br />
Foto: Laif/Redux/Aslon Arfa<br />
Atiq Rahimi, geboren 1962 in Afghanistan, floh 1984 über<br />
Pakistan nach Frankreich, wo er als Schriftsteller und<br />
Filmregisseur arbeitet. Für „Stein <strong>de</strong>r Geduld“ wur<strong>de</strong> er<br />
2008 mit <strong>de</strong>m wichtigsten französischen Literaturpreis,<br />
<strong>de</strong>m Prix Goncourt, ausgezeichnet.<br />
Liebesbriefe ans Personal<br />
von Anna Pein<br />
Regie: Oliver Sturm<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />
13. April Sa 15:05 wdr 3<br />
14. April So 15:05 wdr 3 Dichtung<br />
und Wahrheit<br />
Jutta lebt in einem<br />
betreuten Wohnprojekt<br />
und zugleich in ihrem<br />
„eigenen Film“: in <strong>de</strong>r<br />
merkwürdigen und<br />
zauberhaften Parallelwelt<br />
ihrer Phantasie.<br />
Nachts schreibt Jutta<br />
Liebesbriefe an ihren<br />
Betreuer Stefan – in einer Sprache, die ihre ganz eigenen,<br />
poetischen Bil<strong>de</strong>r fin<strong>de</strong>t für ihre Sehnsüchte, Träume<br />
und Erinnerungen. „Im Gebirge, am Wassergerinnsel,<br />
wächst die Gebirgsrose auf. Mein Leben war so ähnlich<br />
– mit schweren Dornen auf <strong>de</strong>m Kopf. So ist das Leben,<br />
unserer aller Schicksale sind uns beiläufig vorgezeichnet.<br />
Mir geht es darum, Dich innerlich vor mir zu sehen wie in<br />
einem Film, und sei es nur ein kleiner Hauch. Das nenne<br />
ich Sahne vom Kuchen zu nehmen.“ Jutta weiß, dass ihr<br />
Traummann in <strong>de</strong>r Realität nicht erreichbar ist. Genauso<br />
wie ihre Vergangenheit keineswegs das Märchen war, in<br />
das sie sich imaginiert. Eine real-surreale Lebensgeschichte,<br />
die in <strong>de</strong>r Schwebe bleibt zwischen Traum und<br />
Realität, Komik und Tragik, Melodram und Art Brut.<br />
Anna Pein lebt und arbeitet als Autorin in Berlin. Nach<br />
<strong>de</strong>m Studium <strong>de</strong>r Visuellen Kommunikation an <strong>de</strong>r HfbK<br />
Hamburg schreibt sie Drehbücher und Hörspiele (zuletzt<br />
für <strong>de</strong>n wdr „Potentielle Freun<strong>de</strong>“ mit Stefanie Schütz)<br />
und führt Regie.
Blaubart<br />
von Amelie Nothomb<br />
aus <strong>de</strong>m Französischen<br />
von Brigitte Große<br />
Regie: Jörg Schlüter<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />
20. April Sa 15:05 wdr 3 Hörspiel<br />
21. April So 15:05 wdr 3 Dichtung<br />
und Wahrheit<br />
Saturnine, eine junge<br />
Kunsterzieherin im<br />
Louvre, antwortet auf<br />
eine ungewöhnliche<br />
Anzeige: Für sein<br />
Schloss in Paris sucht<br />
ein reicher spanischer<br />
Adliger gegen beschei<strong>de</strong>ne<br />
Miete eine<br />
Mitbewohnerin.<br />
Auf diese Art rekru-<br />
tiert Don Elmiro, ein Blaubart <strong>de</strong>r Neuzeit, seine Opfer.<br />
Einzige Regel, die es zu respektieren gilt: Saturnine<br />
darf das „Schwarze Zimmer“ nicht betreten. Immer<br />
mehr kreisen die allabendlichen Gespräche mit Don<br />
Elmiro um <strong>de</strong>n verbotenen Ort. Saturnine versucht,<br />
<strong>de</strong>m Geheimnis auf die Spur zu kommen.<br />
Die Belgierin Amelie Nothomb, 1967 in Kobe geboren, hat<br />
ihre Kindheit als Tochter eines Diplomaten in Japan und<br />
China verbracht. Sie studierte in Brüssel Romanistik,<br />
veröffentlichte 1992 ihren ersten Roman und zählt inzwischen<br />
zu <strong>de</strong>n be<strong>de</strong>utendsten frankophonen Gegenwartsautoren.<br />
„Blaubart“ erschien im Juni 2012 unter <strong>de</strong>m Titel<br />
„Barbe bleue“ in Frankreich.<br />
Jahressommer<br />
von Otto A. Böhmer<br />
Regie: Annette Kurth<br />
Produktion: wdr 2010/54’<br />
27. April Sa 15:05 wdr 3 Hörspiel<br />
28. April So 15:05 wdr 3 Dichtung<br />
und Wahrheit<br />
Ein seltsames literarisches<br />
Quartett<br />
erwartet <strong>de</strong>n promovierten<br />
Philosophen<br />
Klugmann im<br />
Schlosspark: Er soll<br />
<strong>de</strong>n Vorsitz <strong>de</strong>r<br />
Johann-Philipp-Hobbemaar-Stiftung<br />
zur<br />
För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Literatur übernehmen. Eine Institution,<br />
die er gar nicht kennt.<br />
Aber Klugmann gefällt die Vorstellung, als Präsi<strong>de</strong>nt<br />
mit <strong>de</strong>m angemessenen Grad an Unnahbarkeit in<br />
einem Jesuitenschloss hoch über <strong>de</strong>r Stadt zu residieren.<br />
Im Bewerbungsgespräch, das er mit <strong>de</strong>r Stiftungsleitung<br />
zu führen hat, gibt Klugmann auf absur<strong>de</strong><br />
Fragen noch absur<strong>de</strong>re Antworten. Eigentlich passt<br />
nichts zusammen, aber Klugmann ist von einer<br />
beeindruckend unstrategischen Ehrlichkeit, auch in<br />
seiner späteren Amtsführung, die allerdings – offenbar<br />
unter Alkoholeinfluss – zu immer skurrileren Begegnungen<br />
führt.<br />
Otto A. Böhmer, geboren 1949, war Verlagslektor und<br />
schreibt Essays, Erzählungen, Drehbücher und Romane,<br />
vor allem zu Themen <strong>de</strong>r Literatur und <strong>de</strong>r Philosophie.<br />
Ein bisschen Ruhe vor <strong>de</strong>m Sturm<br />
von Theresia Walser<br />
Komposition: Martin Schütz<br />
Regie: Erik Altorfer<br />
Produktion: drs 2007/35’<br />
4. Mai Sa 15:05 wdr 3<br />
Bernhards<br />
„Theatermacher“<br />
trifft auf<br />
Eichingers „Der<br />
Untergang“:<br />
Drei Schauspieler<br />
streiten<br />
darum, wie man<br />
am besten Hitler spielt. Sie warten auf ihren Auftritt<br />
in einer Talkshow: Der berühmte Franz Prächtel und<br />
<strong>de</strong>r prominente Peter Söst sind eingela<strong>de</strong>n, weil sie<br />
gera<strong>de</strong> als Hitler im Film reüssierten. Der junge Ulli<br />
Lerch hat bisher nur <strong>de</strong>n Goebbels gespielt. Der<br />
Mo<strong>de</strong>rator ist noch nicht da, aber schon toben die<br />
Eitelkeiten und damit verbun<strong>de</strong>ne Spitzfindigkeiten.<br />
Sie streiten über ihre Figuren, die Darstellbarkeit <strong>de</strong>s<br />
Bösen, die Schauspielkunst, das Theater an sich. Ein<br />
bissiger Schlagabtausch über Fremddarstellung,<br />
Selbstdarstellung und die Kuriosität <strong>de</strong>utscher<br />
Erinnerungskultur.<br />
Theresia Walser, geboren 1967 in Friedrichshafen, stand<br />
zunächst als Schauspielerin auf <strong>de</strong>r Bühne, bevor sie<br />
begann, Texte für diese zu schreiben. Sie ist eine <strong>de</strong>r<br />
meistgespielten zeitgenössischen Dramatikerinnen.<br />
Richard Wagner 200 Der Gesamtkünstler<br />
Richard Wagner und<br />
Ludwigslust<br />
<strong>de</strong>r Märchenkönig<br />
von Dieter Kühn<br />
Ludwig II – eine<br />
Regie: Raoul Wolfgang Schnell historisch belegte<br />
Produktion: wdr 1971/36’ Beziehung, aber auch<br />
ein wirkungsmäch-<br />
11. Mai Sa 15:05 wdr 3<br />
tiges Klischee.<br />
„Ludwigslust“ variiert das Klischee in verschie<strong>de</strong>nen<br />
Szenarios von Oper bis Trivialroman.<br />
Kristallisationspunkt in diesem irisieren<strong>de</strong>n Hörspiel<br />
von Dieter Kühn ist ein König Ludwig, <strong>de</strong>r nur an<br />
seinem persönlichen, ästhetischen Glück interessiert<br />
ist, an seiner „Ludwigslust“, und ein Richard Wagner,<br />
<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r ästhetischen Produktion glücklich wird, aber<br />
zuweilen die unschönen, ungerechten Grundlagen einer<br />
solchen „Ludwigslust“ sieht. Kein historischer Ludwig,<br />
kein lebendig gemachter Richard Wagner – <strong>de</strong>shalb<br />
wer<strong>de</strong>n die Figuren von mehreren Stimmen gesprochen,<br />
die in verschie<strong>de</strong>nen Settings ein bekanntes<br />
Muster durchspielen: Ein Intellektueller versucht einen<br />
Mächtigen zur Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Verhältnisse zu<br />
bewegen. Ein Muster, <strong>de</strong>ssen politische Absicht immer<br />
schon ästhetisch gebrochen ist.<br />
Dieter Kühn, geboren 1935, lebt in Brühl bei Köln. Für<br />
seine Romane, Erzählungen, Biografien und Hörspiele<br />
erhielt er zahlreiche Auszeichnungen.<br />
wdr hörspielprogramm 53
Foto: Plainpicture/André Schuster<br />
wdr 3 Hörspiel<br />
DER KAUF<br />
von Paul Plamper<br />
Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />
Produktion: wdr/br/dlf/<br />
Schauspiel Köln 2013/<br />
Kunstkopfstereophonie<br />
Teil 1/ca. 53’<br />
25. Mai Sa 15:05 wdr 3 Hörspiel<br />
Teil 2/ca. 53’<br />
26. Mai So 15:05 wdr 3 Dichtung<br />
und Wahrheit<br />
Hörspielprojekt für<br />
Stadtbrachen<br />
54 wdr hörspielprogramm<br />
Kann man Glück<br />
bauen? Besitzen wir das<br />
Eigentum o<strong>de</strong>r besitzt<br />
das Eigentum uns?<br />
Ausgangspunkt <strong>de</strong>s<br />
Hörspiels ist ein<br />
unbebauter Ort – eine<br />
Brachfläche. DER<br />
KAUF lädt dazu ein,<br />
sich darauf ein<br />
Stadtviertel vorzustellen,<br />
und skizziert eine<br />
mögliche Zukunft <strong>de</strong>r<br />
urbanen Leerstelle.<br />
Wenn man im Jahr 2030<br />
über die vielen miss-<br />
glückten Bauprojekte <strong>de</strong>r 2010er-Jahre diskutiert, dann wird<br />
dieses Viertel immer als Gegenbeispiel gehan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n:<br />
keine Gentrifizierung, keine Bausün<strong>de</strong>n. Im Mittelpunkt<br />
<strong>de</strong>r Geschichte steht ein Paar Mitte 40. Es besitzt die<br />
schönste Wohnung <strong>de</strong>s Viertels. Das Objekt weckt die Begier<strong>de</strong><br />
eines an<strong>de</strong>ren Paares, das alles daran setzt, die Wohnung<br />
– und fast auch das Leben darin – zu übernehmen.<br />
Mit Sandra Hüller, Cristin König, Milan Peschel, Jan<br />
Henrik Stahlberg, Margarita Broich u. a.<br />
Neben <strong>de</strong>r wdr 3-Ausstrahlung wird DER KAUF<br />
in einer Version für <strong>de</strong>n Stadtraum auf Brachen in<br />
Köln, München und Berlin präsentiert. Ausgestattet<br />
mit Kopfhörern und Audioplayern können sich die<br />
Besucher auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> bewegen und in eine<br />
akustische Kunstwelt eintauchen, die mit <strong>de</strong>r sichtbaren<br />
Realität spielt. Termine, Orte und Tickets:<br />
www.schauspielkoeln.<strong>de</strong>, weitere Informationen<br />
unter www.wdr3.<strong>de</strong> und www.hoerspielpark.<strong>de</strong>.<br />
Paul Plamper ist Hörspielmacher, Autor und Regisseur.<br />
Seine Hörspiele wur<strong>de</strong>n vielfach ausgezeichnet (Hörspielpreis<br />
<strong>de</strong>r Kriegsblin<strong>de</strong>n, Prix Europa u. a.). DER KAUF<br />
wur<strong>de</strong> durch die Film- und Medienstiftung NRW geför<strong>de</strong>rt.<br />
Alle Rä<strong>de</strong>r stehen still<br />
Jugend ohne Gott<br />
von Ödön von Horvath<br />
Bearbeitung und Regie:<br />
Uwe Schareck<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />
1. Juni Sa 15:05 wdr 3 Hörspiel<br />
2. Juni So 15:05 wdr 3 Dichtung<br />
und Wahrheit<br />
Horvaths Klassiker<br />
über eine Gesellschaft,<br />
die ihre persönliche<br />
Verantwortung<br />
abgegeben hat.<br />
Ein junger Lehrer sieht<br />
sich in <strong>de</strong>n 1930er-<br />
Jahren mit einer<br />
faschistisch gesinnten<br />
Schülerschaft konfrontiert,<br />
die unreflektiert<br />
die I<strong>de</strong>ologie eines<br />
diktatorischen Regimes übernimmt. Sie spricht ihm ihr<br />
Misstrauen aus, als er anfangs noch versucht, ein positives<br />
Wertesystem zu vermitteln und für die Gleichheit<br />
aller Menschen einzutreten. Doch schließlich wird auch<br />
er seiner eigenen Linie untreu und lässt sich verbiegen,<br />
bis im vormilitärischen Osterlager die Dinge außer<br />
Kontrolle geraten. Der Lehrer ringt sich in einer längst<br />
überfälligen Entscheidung zur Wahrheit durch.<br />
Ödön von Horvath wur<strong>de</strong> 1901 in Fiume geboren und starb<br />
1938 in Paris. Der österreichisch-ungarische Schriftsteller<br />
wur<strong>de</strong> vor allem durch seine Theaterstücke bekannt. „Jugend<br />
ohne Gott“ ist Horvaths bekanntester Roman. Am<br />
1. Juni jährt sich zum 75. Mal Ödön von Horvaths To<strong>de</strong>stag.<br />
Alle Rä<strong>de</strong>r stehen still<br />
Der amerikanische Investor<br />
von Jan Peter Bremer<br />
Regie: Oliver Sturm<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />
8. Juni Sa 15:05 wdr 3 Hörspiel<br />
9. Juni So 15:05 wdr 3 Dichtung<br />
und Wahrheit<br />
Vor sich eine weiße<br />
Wand und die leere<br />
Seite seines Notizhefts,<br />
ringt ein Schriftsteller<br />
um <strong>de</strong>n ersten Satz.<br />
Weil sich <strong>de</strong>r nicht<br />
einstellen will, springt<br />
er auf, kontrolliert<br />
zum hun<strong>de</strong>rtsten Mal<br />
<strong>de</strong>n Zustand seiner<br />
Wohnung.
Das alte Mietshaus, in <strong>de</strong>m er mit seiner Frau und zwei<br />
Kin<strong>de</strong>rn lebt, wird von <strong>de</strong>m amerikanischen Investor<br />
saniert, und nun senken sich die Bö<strong>de</strong>n ab, zeigen<br />
die Wän<strong>de</strong> Risse. Er beschließt, <strong>de</strong>m amerikanischen<br />
Investor einen Brief zu schreiben. Auch dieser Plan<br />
führt zur weißen Seite zurück. Die Unfähigkeit, einen<br />
ersten Satz zu verfassen, fin<strong>de</strong>t Entsprechung in seiner<br />
Unfähigkeit, irgen<strong>de</strong>twas (mit sich) anzufangen: Die<br />
Kommunikation mit seiner Frau und <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn, die<br />
Hausarbeit – o<strong>de</strong>r das Aufbegehren gegen eine übergeordnete<br />
Instanz. Der Mikrokosmos <strong>de</strong>s Alltags trifft<br />
auf <strong>de</strong>n Makrokosmos globaler Machtstrukturen.<br />
Jan Peter Bremer, geboren 1965, lebt als Schriftsteller in Berlin.<br />
Für einen Auszug aus „Der amerikanische Investor“ wur<strong>de</strong><br />
er mit <strong>de</strong>m Alfred-Döblin-Preis ausgezeichnet, für „Der<br />
Fürst spricht“ (1996) mit <strong>de</strong>m Ingeborg-Bachmann-Preis.<br />
weiter leben<br />
von Ruth Klüger<br />
auf Basis <strong>de</strong>r Theaterfassung<br />
von Hubertus Zorell und<br />
Pete Blecher<br />
Komposition: Peter Zwetkoff<br />
Regie: Götz Fritsch<br />
Produktion: orf 2011/49’<br />
15. Juni Sa 15:05 wdr 3<br />
„Ich kenne die Stadt<br />
meiner ersten elf Jahre<br />
schlecht“, sagt Ruth<br />
Klüger, <strong>de</strong>nn „Ju<strong>de</strong>n und<br />
Hun<strong>de</strong> waren allerorten<br />
unerwünscht.“<br />
Elf Jahre war die<br />
Tochter eines jüdischen<br />
Wiener Arztes alt, als<br />
sie gemeinsam mit ihrer<br />
Mutter ins Konzentra-<br />
tionslager Theresienstadt <strong>de</strong>portiert wur<strong>de</strong>. Auschwitz<br />
und zwei weitere Lager sollten folgen. 50 Jahre später<br />
veröffentlichte sie, mittlerweile Literaturwissenschaftlerin<br />
in <strong>de</strong>n USA, ihre vielbeachtete Lebenserinnerung „weiter<br />
leben – eine Jugend“. Mit <strong>de</strong>n „Worten <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s, das sie<br />
einmal gewesen war“, erzählt Ruth Klüger vom Leben als<br />
Ju<strong>de</strong>nkind in Wien, berichtet, neugierig zunächst, über das<br />
Leben und Überleben in <strong>de</strong>n Konzentrationslagern. „Ich<br />
habe Theresienstadt gehasst“, sagt sie. Aber auch: „Ich habe<br />
Theresienstadt geliebt. Irgendwie.“<br />
Ruth Klüger, 1931 in Wien geboren, lebt heute als Professorin<br />
für Germanistik in Irvine, Kalifornien und in Göttingen.<br />
1992 erschien „weiter leben“, 2008 veröffentlichte<br />
sie mit „unterwegs verloren“ ihre späteren Erinnerungen.<br />
Hörerwunsch<br />
Das schwedische Zündholz<br />
von Anton Tschechow<br />
Bearbeitung:<br />
Carl Dietrich Carls<br />
Regie: Edward Rothe<br />
Produktion: wdr 1978/53’<br />
22. Juni Sa 15:05 wdr 3<br />
Der Gutsbesitzer<br />
Kljausow, in <strong>de</strong>r<br />
ganzen Gegend als<br />
Lebemann bekannt, ist<br />
verschwun<strong>de</strong>n. Die<br />
Polizei wird alarmiert,<br />
und bald entsteht aus<br />
dünnen Hinweisen ein<br />
vermeintlicher Fall.<br />
Obwohl Untersuchungs-<br />
richter Tschubikow vermutet, dass an <strong>de</strong>m Verschwin<strong>de</strong>n<br />
nicht viel dran sei, konstruiert sein untalentierter aber<br />
umso eifrigerer Gehilfe Tschukowski sofort eine Mordgeschichte<br />
– ohne freilich eine Leiche gefun<strong>de</strong>n zu haben.<br />
Nach und nach geraten alle Anwesen<strong>de</strong>n im Haus in<br />
Verdacht, unterschiedlichste Motive wer<strong>de</strong>n hin und her<br />
überlegt. Bis ein abgebranntes schwedisches Zündholz,<br />
das sich am mutmaßlichen „Tatort“ befin<strong>de</strong>t, <strong>de</strong>n emsigen<br />
Ermittler schließlich auf die richtige Fährte lenkt.<br />
Anton Tschechow, 1860 in Taganrog geboren, gab seinen<br />
Arztberuf auf, um sich ganz <strong>de</strong>m Schreiben zu widmen.<br />
Seine Kurzgeschichten sind subtile Stimmungs- und<br />
Milieudarstellungen, die zwischen burlesker Komik und<br />
tragischer Melancholie changieren. Seine Dramen sind<br />
Bühnenklassiker, die das Theater immer wie<strong>de</strong>r neu inspirieren.<br />
Tschechow starb 1904 während eines Kuraufenthalts<br />
in Ba<strong>de</strong>nweiler.<br />
Roter Wald<br />
von Stéphanie Marchais<br />
aus <strong>de</strong>m Französischen<br />
von Angela Kuhk<br />
Regie: Jörg Schlüter<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />
29. Juni Sa 15:05 wdr 3 Hörspiel<br />
30. Juni So 15:05 wdr 3 Dichtung<br />
und Wahrheit<br />
Rita ist auf <strong>de</strong>r Flucht<br />
aus einem <strong>de</strong>r evakuierten<br />
Dörfer rund um<br />
das explodierte<br />
Kraftwerk. Sie peitscht<br />
sich unerbittlich voran<br />
durch <strong>de</strong>n Schlammbo<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>s zum Dickicht<br />
verfilzten, nie<strong>de</strong>rgebrannten,rotglühen<strong>de</strong>n<br />
Wal<strong>de</strong>s.<br />
Ahnungslos war sie<br />
gemeinsam mit an<strong>de</strong>ren illegal über Zäune in die<br />
verstrahlte Zone zurückgekehrt, um liegen gebliebene<br />
Wagen und Militärfahrzeuge auszuschlachten und das<br />
Metall zu verkaufen. Bewusst hat man alle <strong>de</strong>sinformiert<br />
und getäuscht über die tödliche Gefahr: Opfer<br />
wie Retter. Pjotr, <strong>de</strong>r sich freiwillig verpflichtet hat,<br />
hilft Rita. Sie tun sich zusammen, aber sie sind Entwurzelte<br />
in einer Gesellschaft, die sie vereinnahmt hat und<br />
für die sie sich aufgeopfert haben. Um ihr gemeinsames<br />
Kind zu retten, <strong>de</strong>ssen Körper schon ebenso von<br />
Anzeichen <strong>de</strong>r Zersetzung gezeichnet ist wie ihre<br />
eigenen, versuchen sie verzweifelt, eine Nähe miteinan<strong>de</strong>r<br />
zu schaffen.<br />
Stéphanie Marchais, geboren 1970 in Nantes, ist gelernte<br />
Schauspielerin und französische Dramatikerin und hat<br />
seit 2000 mehr als ein Dutzend Stücke geschrieben. Der<br />
wdr produzierte zuletzt von ihr „Ganz in meiner Haut“,<br />
das im September 2012 von <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Darstellen<strong>de</strong>n<br />
Künste als Hörspiel <strong>de</strong>s Monats ausgezeichnet wur<strong>de</strong>.<br />
wdr hörspielprogramm 55
Foto: Plainpicture/Readyma<strong>de</strong><br />
wdr 3 Dichtung und Wahrheit<br />
NEU: Radiokunst am Sonntagnachmittag.<br />
wdr 3 Sonntag 15.05 Uhr<br />
Ein neuer Sen<strong>de</strong>termin, wdr 3 Dichtung und Wahrheit, bietet ausgewählte Hörspiele und Kulturfeatures zum<br />
Nachhören.<br />
Ob Fakten o<strong>de</strong>r Fiktionen – wdr 3 Dichtung und Wahrheit präsentiert die Vielfalt <strong>de</strong>r großen akustischen<br />
Erzählformen <strong>de</strong>s Radios. Hören Sie hier noch einmal außergewöhnliche Hörspiele, von Klassikern <strong>de</strong>s Genres bis<br />
zu aktuellen Zeitstücken. Genießen Sie noch einmal Radiokunststücke <strong>de</strong>s Kulturfeatures, die neue Sichtweisen auf<br />
gesellschaftlich relevante Themen erlauben.<br />
wdr 3 Dichtung und Wahrheit – Radio als künstlerischer Resonanzraum <strong>de</strong>r Welt.<br />
Die Hörspiele fin<strong>de</strong>n Sie auf <strong>de</strong>n Seiten 48 bis 55.<br />
56 wdr hörspielprograrmm
wdr 3 Bühne: Radio<br />
Vor 60 Jahren<br />
Warten auf Godot<br />
von Samuel Beckett<br />
aus <strong>de</strong>m Französischen<br />
von Elmar Tophoven<br />
Regie: <strong>de</strong>r Autor<br />
Produktion: rias 1976/115’<br />
Kunstkopfstereophonie<br />
27. Januar So 20:05 wdr 3<br />
Die Aufnahme<br />
dokumentiert in einer<br />
Kunstkopf-Produktion<br />
Samuel Becketts<br />
eigene Inszenierung,<br />
die am 8. März 1975 am<br />
Berliner Schillertheater<br />
Premiere hatte. Das<br />
Stück, das im Januar<br />
1953 in Paris uraufgeführt<br />
wor<strong>de</strong>n war,<br />
begrün<strong>de</strong>te Becketts Weltruhm.<br />
Die Funktion <strong>de</strong>s Dialogs scheint einzig die zu sein, das<br />
Warten zu registrieren und die Langeweile erträglich<br />
zu machen. In <strong>de</strong>n mal banal realistischen, mal<br />
burlesken o<strong>de</strong>r von Tiefsinn und Ironie jäh durchblitzten<br />
Wechselre<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r vier Hauptpersonen wird<br />
kein Ausweg aus <strong>de</strong>r problematischen Situation <strong>de</strong>s<br />
Warten<strong>de</strong>n gefun<strong>de</strong>n. Das Denken geschieht um seiner<br />
selbst willen. Es ist Spiel und Kunst und als solches Ort<br />
möglicher Freiheit. In <strong>de</strong>r ungeheuren Verwirrung ist<br />
eines klar: Wir warten auf Godot.<br />
Samuel Beckett (1906-1989) kam nach seinem Studium<br />
(Französisch, Italienisch und Neuere Literatur) als<br />
Englisch-Lektor an die Pariser Ecole Normale Supérieure<br />
nach Paris. Nach kurzer Lehrtätigkeit in Dublin begann<br />
eine unruhige Zeit mit Aufenthalten in Paris, London<br />
und Deutschland, bis er 1937 wie<strong>de</strong>r für längere Zeit nach<br />
Paris ging, dort während <strong>de</strong>s Krieges in <strong>de</strong>r Résistance<br />
arbeitete, fliehen musste und bis 1945 im Département<br />
Vaucluse als Landarbeiter untertauchte. 1969 erhielt er<br />
<strong>de</strong>n Nobelpreis für Literatur.<br />
Estragon Horst Bollmann<br />
Wladimir Stefan Wigger<br />
Lucky Klaus Herm<br />
Pozzo Carl Raddatz<br />
Ein Junge Torsten Sense<br />
Foto: ullstein<br />
wdr hörspielprogramm 57
wdr 3 Bühne: Radio<br />
Vor 50 Jahren<br />
Der Stellvertreter<br />
von Rolf Hochhuth<br />
Regie: Erwin Piscator<br />
Produktion: hr 1963/130’<br />
24. Februar So 20:05 wdr 3<br />
58 wdr hörspielprogramm<br />
Die Uraufführung vor<br />
50 Jahren, am<br />
20. Februar 1963 in<br />
Berlin, in <strong>de</strong>r Regie<br />
von Erwin Piscator,<br />
löste einen Skandal<br />
aus. Es kam zu<br />
Protesten und<br />
Demonstrationen auf<br />
<strong>de</strong>r einen Seite, auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite bewirkte <strong>de</strong>r<br />
Theaterstoff eine längst fällige Diskussion über die<br />
Rolle <strong>de</strong>r Kirche im Dritten Reich.<br />
Das umstrittene Stück han<strong>de</strong>lt von <strong>de</strong>m Versuch <strong>de</strong>s<br />
SS-Offiziers Gerstein und <strong>de</strong>s jungen Jesuitenpaters<br />
Riccardo Fontana, <strong>de</strong>n Vatikan über <strong>de</strong>n Holocaust zu<br />
informieren und dadurch einen Protest gegen Hitler zu<br />
veranlassen. Der Versuch prallt an Papst Pius XII. ab,<br />
worauf sich <strong>de</strong>r enttäuschte Pater freiwillig einem<br />
Transport nach Auschwitz anschließt und dabei ums<br />
Leben kommt.<br />
Wegen <strong>de</strong>r Brisanz <strong>de</strong>s Themas wur<strong>de</strong> Hochhuths<br />
„Stellvertreter“ über Deutschland hinaus zu einem<br />
vielgespielten Stück und 2002 von Constantin Costa-<br />
Gavras verfilmt.<br />
Rolf Hochhuth, geboren 1931 in Eschwege, gelernter<br />
Buchhändler und späterer Verlagslektor, ist seit 1963<br />
als freier Schriftsteller tätig. „Der Stellvertreter“ war<br />
sein erstes Theaterstück. Auch seine weiteren Dramen<br />
blieben Schillers aufklärerischem Diktum vom Theater<br />
als „moralischer Anstalt“ treu. Hochhuth ist Mitglied <strong>de</strong>s<br />
P.E.N.-Zentrums Deutschland, <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Künste<br />
in Berlin (seit 1986), <strong>de</strong>r Bayerischen Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r<br />
Schönen Künste in München (seit 1989) und <strong>de</strong>r Freien<br />
Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Künste Hamburg (seit 2004).<br />
Papst Pius XII. Dieter Borsche<br />
Pater Riccardo Günther Tabor<br />
Julia Luccani Maria Becker<br />
Luccani Senior Rudolf Fernau<br />
Dr. Lothar Luccani Jürgen Thormann<br />
Or<strong>de</strong>nsgeneral J. P. Dornseif<br />
Apostolischer Nuntius Hans Albert Martens<br />
Kardinal Hans Nielsen<br />
Graf Fontana Malte Jaeger<br />
Witzel Martin Hirte<br />
Salzer Fritz Tillmann<br />
Gerstein Siegfried Wischnewski<br />
Jacobson Ernst Ronnecker<br />
Ama<strong>de</strong>us<br />
von Peter Shaffer<br />
aus <strong>de</strong>m Englischen<br />
von Nina Adler<br />
Bearbeitung:<br />
Matthias Thalheim<br />
Komposition:<br />
Reinhard Tschache<br />
Regie: Götz Fritsch<br />
Produktion: Rundfunk <strong>de</strong>r DDR<br />
1985/100’<br />
28. April So 20:05 wdr 3<br />
Antonio Salieri erklärt<br />
in <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong> seines<br />
To<strong>de</strong>s, er habe Mozart<br />
seinerzeit vergiftet. In<br />
seinen Erinnerungen<br />
rekonstruiert er, wie<br />
durch das Eindringen<br />
<strong>de</strong>s Genies Mozart in<br />
seine gesicherte<br />
Existenz sein Status,<br />
Prestige und seelisches<br />
Gleichgewicht<br />
zusammenbrechen.<br />
Als sich ihm unum-<br />
stößlich offenbart, dass seine mit viel Beflissenheit kreierten<br />
Werke neben <strong>de</strong>nen Mozarts in Mittelmäßigkeit<br />
verblassen, setzt Salieri alles daran, dieses „obszöne,<br />
kichern<strong>de</strong> Kind“ zu ruinieren. Aber die Gewissheit,<br />
sich nie auf die Höhe <strong>de</strong>s Genies schwingen zu können,<br />
treibt ihn in einen Wahn, an <strong>de</strong>ssen En<strong>de</strong> ihm nur noch<br />
die makabre Genugtuung bleibt, wenigstens als Mör<strong>de</strong>r<br />
Mozarts in die Annalen <strong>de</strong>r Geschichte einzugehen.<br />
Peter Shaffer, geboren 1926 in Liverpool, studierte Geschichte<br />
in Cambridge, arbeitete als Bibliothekar in New<br />
York, danach vor allem als Musik- und Literaturkritiker<br />
in England. Die bbc sen<strong>de</strong>te 1954 sein erstes Drama „The<br />
Salt Land” als Hörspiel. Seine bei<strong>de</strong>n bekanntesten Stücke,<br />
„Equus“ (1973) und „Ama<strong>de</strong>us“ (1979) wur<strong>de</strong>n verfilmt<br />
und mit <strong>de</strong>m Tony Award ausgezeichnet.<br />
Salieri Volkmar Kleinert<br />
Mozart Georg Schuchter<br />
Constanze Andrea Nürnberger<br />
van Swieten Dietrich Körner<br />
Rosenberg Wolfgang Brunecker<br />
von Strack Helmut Müller-Lankow<br />
Joseph II. Otto Stark<br />
Venticelli 1 Gerd Grasse<br />
Venticelli 2 Viktor Deiß<br />
Majordomus Georg Helge
Alle Rä<strong>de</strong>r stehen still<br />
Stromaufwärts<br />
von Alan Ayckbourn<br />
aus <strong>de</strong>m Englischen<br />
von Mitzi Booysen<br />
Regie: Dieter Reible<br />
Produktion: wdr 1985/103’<br />
26. Mai So 20:05 wdr 3<br />
Das Boot als minimale<br />
soziale Einheit, die<br />
inselartig vom übrigen<br />
Leben abgeschnitten<br />
ist: Das Stück zeigt<br />
parabelhaft die schnelle<br />
Entwicklung einer<br />
Gesellschaft zu einem<br />
totalitären Herrschaftssystem.<br />
Die fatalen vorhan-<br />
<strong>de</strong>nen Voraussetzungen dafür sind egoistisches<br />
Desinteresse, eine zur passiven Unterordnung tendieren<strong>de</strong><br />
Mentalität und vor allem die Unfähigkeit,<br />
rechtzeitig Entscheidungen zu treffen und dann auch<br />
danach zu han<strong>de</strong>ln. Dies ist <strong>de</strong>r Nährbo<strong>de</strong>n für die<br />
sadistischen Spiele eines machthungrigen „Outlaw“,<br />
<strong>de</strong>r nur allzu leicht die Schwächen <strong>de</strong>r Leute an Bord<br />
durchschaut und sie zu seinem puren Vergnügen wie<br />
Marionetten an <strong>de</strong>r Strippe tanzen lässt.<br />
Sir Alan Ayckbourn, geboren 1939 in London, war ursprünglich<br />
Schauspieler, bevor er zu einem <strong>de</strong>r populärsten<br />
Dramatiker Englands wur<strong>de</strong>. Für seine inzwischen<br />
über 70 Stücke ist er mehrfach ausgezeichnet wor<strong>de</strong>n,<br />
2008 erhielt er in England für sein Lebenswerk <strong>de</strong>n<br />
Laurence Olivier Special Award, 2010, ebenfalls für sein<br />
Lebenswerk, in New York <strong>de</strong>n Special Tony Award. Ayckbourn<br />
lebt in Scarborough und ist dort seit 1969 künstlerischer<br />
Leiter <strong>de</strong>s Stephen Joseph Theatre.<br />
June Maria Pichler<br />
Emma Isabel Zeumer<br />
Keith Gerd Mayen<br />
Alistair René Schoenenberger<br />
Vince Bernd Kuschmann<br />
Fleur Mechthild Rein<strong>de</strong>rs<br />
Mrs Hatfield Martha Kusztrich<br />
Hörerwunsch<br />
Die Bakchen<br />
nach Euripi<strong>de</strong>s<br />
Bearbeitung: Enno Dugend<br />
Regie: Friedhelm Ortmann<br />
Produktion: wdr 1972/91’<br />
mono<br />
30. Juni So 20:05 wdr 3<br />
Die Bakchen (Bacchantinnen)<br />
sind die<br />
Verehrerinnen <strong>de</strong>s<br />
Gottes Dionysos (lat.<br />
Bacchus). Der Gott <strong>de</strong>s<br />
Weines und <strong>de</strong>s<br />
Rausches lei<strong>de</strong>t<br />
darunter, dass er in<br />
seiner Geburtsstadt<br />
Theben nicht als Gott<br />
anerkannt wird,<br />
darum will er sich an <strong>de</strong>n Bewohnern rächen.<br />
Er lässt alle Frauen <strong>de</strong>r Stadt in einen Wahn verfallen<br />
und führt sie heraus auf <strong>de</strong>n Berg Kithairon – darunter<br />
auch Agaue, die Mutter <strong>de</strong>s Herrschers Pentheus. Der<br />
beschließt gegen <strong>de</strong>n Rat <strong>de</strong>s Sehers Teiresias, mit<br />
Waffengewalt gegen Dionysos und die Frauen vorzugehen,<br />
aber Dionysos und seine Bakchen entkommen <strong>de</strong>r<br />
Gefangenschaft. Es kommt zur Begegnung zwischen<br />
Dionysos und Pentheus, die sich auf <strong>de</strong>n Weg zum<br />
Kithairon machen, wo Pentheus von <strong>de</strong>n wahnsinnigen<br />
Frauen, darunter seine eigene Mutter Agaue, erschlagen<br />
wird.<br />
Der griechische Dichter Euripi<strong>de</strong>s (480-406 v. Chr.)<br />
schrieb seine Tragödie kurz vor seinem Tod als letzten<br />
Teil einer Tetralogie und gewann damit 405 v. Chr. postum<br />
<strong>de</strong>n ersten Preis bei <strong>de</strong>n Wettbewerben in Athen.<br />
Dionysos Wolfgang Reichmann<br />
Kadmos Kurt Lieck<br />
Teiresias Hermann Schomberg<br />
Pentheus Peter Dirschauer<br />
Agaue Maria Becker<br />
Soldat Norbert Kappen<br />
Hirte Herbert Herrmann<br />
Chorführerin Renate Becker<br />
Foto: AKG<br />
wdr hörspielprogramm 59
Foto: Plainpicture/Robert Harding<br />
Das Hörspiel am Dienstag<br />
Bitterer Ernst<br />
von Siggi Huch<br />
Komposition: Rainer Qua<strong>de</strong><br />
Regie: Burkhard Ax<br />
Produktion: wdr 2009/54’<br />
8. Januar Di 20:05 wdr 5<br />
60 wdr hörspielprograrmm<br />
Pu<strong>de</strong>l will nicht mehr<br />
Pu<strong>de</strong>l sein. Der Mann<br />
mit <strong>de</strong>r Strickmütze<br />
heißt eigentlich Ingo<br />
Ernst, und so will er<br />
fortan auch genannt<br />
wer<strong>de</strong>n. Der einst<br />
gefeierte Comedy-Autor<br />
versucht ein Comeback.<br />
Lei<strong>de</strong>r fin<strong>de</strong>t aber <strong>de</strong>r Tankstellenwitz, an <strong>de</strong>m er seit<br />
einem Jahr arbeitet, nicht das Interesse seines Produzenten<br />
Macki. Dabei grün<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>ssen Reichtum auf Pu<strong>de</strong>ls<br />
– nein: Ingos – erfolgreichen Sketchen, über die<br />
seinerzeit niemand in <strong>de</strong>r Szene hinwegsehen konnte,<br />
an Pu<strong>de</strong>l kam keiner vorbei. Zeit für eine kleine<br />
Lektion in Sachen Dankbarkeit und Respekt! Der<br />
lustige Pu<strong>de</strong>l verwan<strong>de</strong>lt sich in <strong>de</strong>n verbitterten Ingo<br />
Ernst, und in Win<strong>de</strong>seile entwickelt sich <strong>de</strong>r kleine<br />
Dämpfer, <strong>de</strong>n er <strong>de</strong>m arroganten Macki verpassen will,<br />
zu einer absur<strong>de</strong>n Entführungskomödie.<br />
Siggi Huch, geboren 1955 in Thüringen, arbeitete in<br />
verschie<strong>de</strong>nen Berufen, u. a. als Elektriker, Beleuchtungsmeister,<br />
Marionettenbauer o<strong>de</strong>r als technischer Leiter am<br />
Theater. 2008 produzierte <strong>de</strong>r wdr seine erste Hörspielkomödie<br />
„Der Gast“.<br />
Unsere Freun<strong>de</strong>, die Menschen<br />
von Bernard Werber<br />
aus <strong>de</strong>m Französischen<br />
von Claudia Feldmann<br />
Regie: Annette Kurth<br />
Produktion: wdr 2005/54’<br />
15. Januar Di 20:05 wdr 5<br />
Raoul, Wissenschaftler<br />
im Forschungszentrum<br />
eines Kosmetikkonzerns,<br />
wird kurz<br />
vor Weihnachten<br />
mitten aus seinem<br />
Alltag gerissen und aus<br />
seinem Leben „ausgeblen<strong>de</strong>t“.<br />
Kurz darauf<br />
fin<strong>de</strong>t er sich in einem riesigen Glaskäfig wie<strong>de</strong>r.<br />
Während er sich noch zu orientieren versucht, steht<br />
plötzlich eine schöne junge Frau mit roten Haaren vor<br />
ihm, die Tigerdresseurin Samantha. Erste Kontaktversuche<br />
wer<strong>de</strong>n von ihr zunächst nur mit Knurren, Kratzen<br />
und Beißen beantwortet. Das Aufeinan<strong>de</strong>rprallen <strong>de</strong>r<br />
bei<strong>de</strong>n höchst unterschiedlichen Temperamente, die sich<br />
nicht ausstehen können, entwickelt sich zu einem<br />
brillanten, mit Ironie und Witz gespickten Schlagabtausch.<br />
Dabei geht es um die weltbewegen<strong>de</strong> Frage, ob die<br />
bei<strong>de</strong>n offensichtlich letzten Überleben<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Spezies<br />
Mensch diese nun zu retten haben o<strong>de</strong>r besser nicht.<br />
Bernard Werber, geboren 1961 in Toulouse, arbeitete nach<br />
seinem Journalistikstudium als Wissenschaftsjournalist.<br />
1991 publizierte er seinen ersten Science-Fiction-Roman.<br />
Seine Bücher haben in Frankreich Kult-Status erreicht.<br />
Der wdr produzierte zuletzt von ihm „Der Sternenschmetterling“<br />
(2008).
Böhmische Wäl<strong>de</strong>r<br />
von Ulrich Land<br />
Regie: Christoph Pragua<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />
22. Januar Di 20:05 wdr 5<br />
Eis<br />
Völlig erschöpft,<br />
unterkühlt und<br />
ausgezehrt erreicht<br />
eine Gruppe von sechs<br />
Vietnamesen <strong>de</strong>n<br />
kleinen Ort Ebersbach.<br />
Die sächsischen<br />
Dorfpolizisten San<strong>de</strong>r und Rüsen sind überfor<strong>de</strong>rt.<br />
Die Vietnamesen bleiben stumm. Erst als sich eine<br />
gewisse Janina Kalex für sie interessiert, kommen erste<br />
Details ans Licht.<br />
Sie behauptet, die Männer seien mit falschen Verträgen<br />
über die tschechische Botschaft in Saigon angeworben<br />
und in <strong>de</strong>n böhmischen Wäl<strong>de</strong>rn ohne Unterkunft und<br />
Versorgung brutal ausgebeutet wor<strong>de</strong>n. Während San<strong>de</strong>r<br />
das menschliche Elend unbürokratisch lin<strong>de</strong>rn will,<br />
möchte sein Kollege Rüsen <strong>de</strong>n Fall am liebsten gar nicht<br />
erst in seine Zuständigkeit nehmen. Er zweifelt auch an<br />
<strong>de</strong>n Motiven <strong>de</strong>r fürsorglichen Janina Kalex.<br />
Ulrich Land, geboren 1956 in Köln, schreibt neben Lyrik<br />
und Prosa vor allem Essays, Features und Hörspiele,<br />
darunter ebenso spannen<strong>de</strong> wie skurrile Krimis o<strong>de</strong>r<br />
Mutmaßungen zu biografischen Ungereimtheiten großer<br />
Autoren. Nach langen Jahren in Hattingen lebt er in<br />
Vogtsburg im Kaiserstuhl.<br />
Hörerwunsch<br />
von James Follett<br />
aus <strong>de</strong>m Englischen<br />
von Hubert von Bechtolsheim<br />
Komposition: Matthias Thurow<br />
Regie: Heinz-Dieter Köhler<br />
Produktion: wdr 1988<br />
Teil 1/ca. 48’<br />
29. Januar Di 20:05 wdr 5<br />
Teil 2/ca. 48’<br />
5. Februar Di 20:05 wdr 5<br />
Glyn Sherwood,<br />
Geophysiker einer<br />
antarktischen Beobachtungsstation,<br />
wird<br />
nachts an ein seismografisches<br />
Messgerät<br />
gerufen, das völlig<br />
unwahrscheinliche<br />
Werte anzeigt. Ein<br />
gewaltiges Beben löst<br />
einen riesigen Teil <strong>de</strong>s<br />
antarktischen Eises ab.<br />
Die Scholle von <strong>de</strong>r<br />
Größe Grönlands<br />
treibt auf das Festland<br />
zu und wird beim<br />
Aufprall neue Katastrophen verursachen. Der Präsi<strong>de</strong>nt<br />
<strong>de</strong>r Vereinigten Staaten und <strong>de</strong>r Oberkommandieren<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Marine sind sich klar darüber, dass dieser Gefahr<br />
nur mit einem koordinierten Einsatz aller erreichbaren<br />
zivilen und militärischen Schiffe beizukommen ist. Sie<br />
sollen mit <strong>de</strong>m Rieseneisberg verbun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n und mit<br />
gemeinsamer Kraft eine Kurskorrektur bewirken. Trotz<br />
eines verzweifelten Großeinsatzes, bleibt <strong>de</strong>r Erfolg bis<br />
zum letzten Moment ungewiss.<br />
James Follett, geboren 1939 im englischen Tollworth, arbeitete<br />
für das britische Verteidigungsministerium, bevor<br />
er im Jahre 1976 hauptberuflicher Autor wur<strong>de</strong>. Im Jahre<br />
2002 erschien sein Roman „The Silent Vulcan“.<br />
Test<br />
von Stanislaw Lem<br />
aus <strong>de</strong>m Polnischen<br />
von Caesar Rymarowicz<br />
Komposition: Constantin Popp<br />
Bearbeitung und Regie:<br />
Johannes Mayr<br />
Produktion: drs 2008/51’<br />
12. Februar Di 20:05 wdr 5<br />
Ka<strong>de</strong>tt Pirx macht eine<br />
Ausbildung zum<br />
Raumfahrer. Er ist ein<br />
Träumer und für die<br />
vielen Gedanken, die<br />
in seinem Kopf<br />
herumschwirren,<br />
fin<strong>de</strong>t er oft nicht die<br />
richtigen Worte.<br />
Deshalb halten ihn<br />
seine Kamera<strong>de</strong>n und<br />
Lehrer aus <strong>de</strong>m Raumfahrtinstitut für einfältig.<br />
Als ausgerechnet Pirx für <strong>de</strong>n nächsten Testflug<br />
ausgewählt wird, erhält er jedoch die Chance, sein<br />
Können als Raumfahrer unter Beweis zu stellen. Aber<br />
unglücklicherweise hat sich in seinem Raumschiff eine<br />
Fliege verkrochen, die alles durcheinan<strong>de</strong>r bringt.<br />
Mit <strong>de</strong>m Piloten Pirx hat Stanislaw Lem eine literarische<br />
Figur geschaffen, die unheroisch, verträumt und<br />
allzu menschlich durch brenzlige Situationen stolpert.<br />
Stanislaw Lem (1921-2006) studierte in Krakau Medizin,<br />
beschäftigte sich nach <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg aber mit<br />
Fragen <strong>de</strong>r Physik, Biologie, Kosmologie und Philosophie.<br />
Er war Literatur-Dozent an <strong>de</strong>r Universität Krakau<br />
und Mitglied <strong>de</strong>r polnischen Gesellschaft für Kybernetik.<br />
Bekannt wur<strong>de</strong> er durch seine Mischung aus typischen<br />
Science-Fiction-Motiven mit Bürokratie und Militär sowie<br />
abstrakten Themen aus Wissenschaft und Philosophie.<br />
Foto: Mauritius/Min<strong>de</strong>n Pictures<br />
wdr hörspielprogramm 61
Das Hörspiel am Dienstag<br />
Ich mag keine Mädchen<br />
von Mariannick Bellot<br />
Komposition: Jérome Filippi<br />
Übersetzung aus <strong>de</strong>m<br />
Französischen<br />
und Regie: Philippe Brühl<br />
Produktion: swr 2012/54’<br />
19. Februar Di 20:05 wdr 5<br />
62 wdr hörspielprogramm<br />
Der zehnjährige Raoul<br />
ist ein schlechter<br />
Schüler, außer beim<br />
Fußball und am Klavier.<br />
Bei<strong>de</strong>s sind seine<br />
großen Lei<strong>de</strong>nschaften,<br />
ganz im Gegensatz zu<br />
<strong>de</strong>m, wofür sich seine<br />
Freun<strong>de</strong> zu interessieren<br />
beginnen: Mädchen!<br />
Am Konservatorium ist Raoul das einzige farbige Kind,<br />
und auch <strong>de</strong>r Einzige, <strong>de</strong>r Ravel und Kurtág lieber mag<br />
als Chopin. Er ist ein mürrischer Nörgler, wenn auch<br />
mit zarten Momenten, heftig in seinen Zu- und<br />
Abneigungen.<br />
Am Tag, an <strong>de</strong>m sein bester Freund sich verliebt, bricht<br />
eine Welt für Raoul zusammen. Ständig muss er jetzt<br />
Liebesbotschaften überbringen o<strong>de</strong>r Schmiere stehen.<br />
Und dabei ist er nicht allein, son<strong>de</strong>rn in Begleitung <strong>de</strong>r<br />
besten Freundin <strong>de</strong>r „Gegenseite“, die die gleichen<br />
Liebesdienste erfüllen muss und davon genauso<br />
genervt ist wie Raoul. Sie ist eine pummlige Cellistin,<br />
feinfühlig und <strong>de</strong>likat. Was soll man bloß mit einem<br />
Mädchen anfangen?<br />
Mariannick Bellot, geboren 1973, lebt in Paris. Sie ist Drehbuchautorin<br />
und Regisseurin für Dokumentationen und<br />
Fiktion in Radio, Kino und Fernsehen. Für ihre Kurzserien<br />
für arte radio erhielt sie zweimal <strong>de</strong>n Prix Europa.<br />
Lovegames<br />
von Markus Orths<br />
Regie: Angeli Backhausen<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />
26. Februar Di 20:05 wdr 5<br />
Als „Deutschlands<br />
verzweifeltster Single“<br />
gecastet wor<strong>de</strong>n zu sein,<br />
ist nichts, worauf Stefan<br />
Schöpf beson<strong>de</strong>rs stolz<br />
wäre. Damit hat es nun<br />
ein En<strong>de</strong>: Stefan hat<br />
Anna Blum getroffen.<br />
Die bei<strong>de</strong>n haben ernste Absichten, heute will er ihr<br />
einen Heiratsantrag machen. Wenn nur die lästigen<br />
Rundfunkreporter nicht wären, die Stefan und Anna<br />
auf Schritt und Tritt verfolgen – sogar nachts, und das<br />
schon seit langer Zeit. Die bei<strong>de</strong>n sind Teil einer<br />
Real-Life-Radio-Doku und die ewige Radiopräsenz<br />
zerrt an ihren Nerven. Nichts bleibt geheim, vor allem<br />
Stefans vorübergehen<strong>de</strong> Affäre mit Erika nicht. Eine<br />
verdächtige SMS weckt Annas Misstrauen. Zur abendlichen<br />
Feier bei Stefan nimmt sie vorsorglich ein<br />
scharfes Messer mit.<br />
Markus Orths, geboren 1969, studierte Philosophie, Romanistik<br />
und Anglistik. Seine Erzählungen und Romane<br />
wur<strong>de</strong>n vielfach mit För<strong>de</strong>rpreisen und Stipendien ausgezeichnet.<br />
Bei <strong>de</strong>n Tagen <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschsprachigen Literatur<br />
in Klagenfurt 2008 erhielt Markus Orths <strong>de</strong>n Telekom<br />
Mauritius/Alamy<br />
Austria Preis. Foto:
Josef Stalin 60. To<strong>de</strong>stag<br />
Frühstück mit Stalin<br />
von Carey Harrison<br />
aus <strong>de</strong>m Englischen<br />
von Gaby Hartel<br />
Regie: Thomas Leutzbach<br />
Produktion: wdr 2010/53’<br />
5. März Di 20:05 wdr 5<br />
Die Jüdin Hanna<br />
Rosenzweig arbeitet<br />
vor <strong>de</strong>m Zweiten<br />
Weltkrieg als Licht-<br />
Double für Marlene<br />
Dietrich. Das bringt sie<br />
nach Kalifornien, wo<br />
<strong>de</strong>r britische Geheimdienst<br />
auf sie aufmerksam<br />
wird.<br />
Unter <strong>de</strong>m Tarnnamen<br />
Margot Ross gelangt sie in die höchsten Nazi-Kreise,<br />
wird verraten und kommt nach einem Gefangenenaustausch<br />
in ein sibirisches Arbeitslager. Neue Verbindungen<br />
führen sie schließlich 1953 direkt in <strong>de</strong>n Kreml.<br />
Stalin ist auf sie aufmerksam gewor<strong>de</strong>n, er hat sie in<br />
einem seiner Lieblingsfilme erkannt. Eine winzige<br />
Nebenrolle bringt die Agentin Margot in die Höhle <strong>de</strong>s<br />
Löwen.<br />
Carey Harrison, 1944 in London geboren (als Sohn <strong>de</strong>s<br />
Schauspielerpaares Rex Harrison und Lilli Palmer), lehrt<br />
am Brooklyn College, New York und schreibt Romane,<br />
Theaterstücke, Drehbücher und Hörspiele.<br />
Supermarkt<br />
von Uta Ackermann<br />
und Werner Fritsch<br />
Komposition: Franz Wechsler<br />
Regie: die Autoren<br />
Produktion: rbb 2011/50’<br />
12. März Di 20:05 wdr 5<br />
Ein Supermarkt feiert<br />
sein 20-jähriges<br />
Bestehen. Es gibt<br />
Musik, es gibt Sekt, die<br />
Stimmung ist gut<br />
angesichts <strong>de</strong>r<br />
gelungenen „Umwidmung“<br />
<strong>de</strong>s Ortes.<br />
Immerhin steht dieser<br />
Supermarkt auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> eines ehemaligen<br />
Konzentrationslagers.<br />
Inzwischen müsse es „endlich auch einmal um die<br />
Leute gehen, die hier leben, nicht immer nur um die<br />
Toten“, meint die Kassiererin Karla. Und die Geschäftsleitung<br />
bewirbt <strong>de</strong>n Supermarkt ohnehin als „Symbol<br />
<strong>de</strong>r Demokratie! Für das einzige im Lan<strong>de</strong>, was nicht<br />
käuflich ist.“ „Ich shoppe, also bin ich“, heißt ihr Credo.<br />
Die ewigen Nörgler und Mahner wer<strong>de</strong>n gekonnt<br />
überhört. Nur die Stimmen aus <strong>de</strong>r Vergangenheit sind<br />
irgendwie nicht totzukriegen.<br />
Uta Ackermann, geboren 1964 in Dres<strong>de</strong>n, lebt als Autorin<br />
und Übersetzerin in Berlin. Sie schreibt Gedichte, Theaterstücke<br />
und Hörspiele.<br />
Werner Fritsch, 1960 in Waldsassen geboren, ist Prosa-,<br />
Theater- und Hörspielautor sowie Filmemacher.<br />
Das Herz ist ein Vollidiot<br />
von Lorenz Schröter<br />
Regie: Thomas Wolfertz<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />
19. März Di 20:05 wdr 5<br />
Als Fred, ein einsamer<br />
Astronom, eine E-Mail<br />
von einer frem<strong>de</strong>n<br />
Katya aus Russland<br />
bekommt, ist er erst<br />
misstrauisch, dann<br />
spielt er mit und am<br />
En<strong>de</strong> verliert er alles.<br />
Täglich spielen sich zwischen Lagos, Moskau, New York<br />
und Köln tausen<strong>de</strong> solcher Dramen und Seifenopern in<br />
E-Mails und Chats ab. Romance Scams, Liebesbetrug<br />
im Internet, ist ein Multi-Millionen-Dollar-Geschäft.<br />
Die Opfer sind die Armen, die Hässlichen, die Übriggebliebenen<br />
auf <strong>de</strong>m Liebesmarkt. Die Liebe als Vorstellung<br />
im doppelten Sinne, als Wunsch und als Theater. Eins<br />
verbin<strong>de</strong>t die Täter und Opfer: Es ist die Hoffnung auf<br />
ein besseres Leben. Das Hörspiel beruht auf einer<br />
wahren Geschichte; die meisten E-Mails in diesem<br />
Briefroman sind authentisch.<br />
Lorenz Schröter, Jahrgang 1960, war Anfang <strong>de</strong>r 1980er-Jahre<br />
als „König von München und Vater <strong>de</strong>r Popliteratur“<br />
bekannt. Heute lebt er in Berlin als Autor für Print und<br />
Rundfunk.<br />
Foto: Neuebildanstalt/Stefan Klueter<br />
wdr hörspielprogramm 63
Foto: Plainpicture/Albin Millot<br />
Das Hörspiel am Dienstag<br />
Wismutspiel<br />
Szenen aus <strong>de</strong>m Roman<br />
„Rummelplatz“<br />
von Werner Bräunig<br />
Musik: Tobias Morgenstern<br />
Bearbeitung und Regie:<br />
Gabriele Bigott<br />
Produktion: rbb/wdr 2009/54’<br />
26. März Di 20:05 wdr 5<br />
64 wdr hörspielprogramm<br />
Ungeschönt erzählt<br />
Werner Bräunig vom<br />
Versuch eines Neuanfangs<br />
<strong>de</strong>r Arbeiter im<br />
Uran-Abbaubetrieb<br />
Wismut AG. Ein<br />
Vor abdruck aus <strong>de</strong>m<br />
Roman „Rummelplatz“<br />
wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r SED 1965<br />
heftig kritisiert. Der<br />
Roman ist in <strong>de</strong>r DDR<br />
nie erschienen. Sie sind auf <strong>de</strong>r Suche nach einer<br />
möglichen Zukunft, die jungen Protagonisten <strong>de</strong>s<br />
Romans. „Sie haben das En<strong>de</strong> erlebt und keinen Anfang.“<br />
Gera<strong>de</strong> erst haben sich die Hakenkreuze klammheimlich<br />
aus <strong>de</strong>n Fahnen gestohlen, noch haben sie das Horst-<br />
Wessel-Lied im Ohr, da sind sie in eine „neue Zeit“<br />
geworfen, von <strong>de</strong>r sie nicht wissen, ob es ihre sein kann.<br />
„Man müsste alles ganz an<strong>de</strong>rs machen“, das wissen sie.<br />
Keiner weiß wie. Ihre Geschichte ist es, die im Zentrum<br />
<strong>de</strong>s Hörspiels steht, dargestellt von Schauspielstu<strong>de</strong>nten,<br />
so jung wie sie damals.<br />
Werner Bräunig, geboren 1934 in Chemnitz, galt zunächst<br />
als große Hoffnung <strong>de</strong>r jungen DDR-Literatur. 1959 verfasste<br />
er für die 1. Bitterfel<strong>de</strong>r Konferenz <strong>de</strong>n berühmten Aufruf<br />
„Greif zur Fe<strong>de</strong>r, Kumpel“. Vom Konflikt um seinen Roman<br />
„Rummelplatz“ erholte Bräunig sich literarisch nicht. Er<br />
starb 42-jährig 1976 in Halle.<br />
Schwarzer Reiter auf grauem Ross<br />
von Arnold Wesker<br />
aus <strong>de</strong>m Englischen<br />
von Carola Regnier<br />
Regie: Claudia Johanna Leist<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />
2. April Di 20:05 wdr 5<br />
In Brighton (und<br />
an<strong>de</strong>rswo) verknüpfen<br />
sich zufällig die<br />
Lebenswege unterschiedlichster<br />
Menschen.<br />
Clare Mason, ehemalige<br />
Apothekerin und<br />
verwitwet, trifft auf<br />
die jüngere Agnes Stone, Philosophiedozentin und von<br />
ihrem Mann verlassen. Ihnen fällt im Bus ein Schwarzer<br />
auf. Beeindruckt von <strong>de</strong>ssen Zivilcourage kommen<br />
sie ins Gespräch. Der Jugendliche mit <strong>de</strong>m Spitznamen<br />
Rambo hat Schulschwierigkeiten, und die bei<strong>de</strong>n<br />
Frauen bieten an, ihm durchs Abitur zu helfen. Der<br />
gemeinsame Weg von Rambo, Clare und Agnes führt<br />
immer wie<strong>de</strong>r am Fenster <strong>de</strong>s alten Ehepaares Simpson<br />
vorbei. Dort steht ein graues Schaukelpferd mit<br />
schwarzem Reiter, obwohl nie ein Kind zu sehen ist –<br />
ein neuer Pfad im Labyrinth <strong>de</strong>r Lebenswege …<br />
Arnold Wesker, geboren 1932, entstammt einer jüdischen<br />
Arbeiterfamilie. Nach Gelegenheitsjobs als Schreiner,<br />
Erntearbeiter o<strong>de</strong>r Koch, ließ er sich von englischen<br />
Dramatikern wie John Osborne o<strong>de</strong>r Harold Pinter zum<br />
Schreiben animieren und wur<strong>de</strong> rasch als einer <strong>de</strong>r<br />
Dramatiker <strong>de</strong>s „Kitchen Sink Realism“ („Spülbecken-<br />
Realismus“) bekannt. Er schrieb über 40 Theaterstücke.
2068<br />
von Stefan Blankertz<br />
Regie: Martin Zylka<br />
Produktion: wdr 2008/54’<br />
9. April Di 20:05 wdr 5<br />
100 Jahre nach <strong>de</strong>r<br />
Mairevolte proben die<br />
Alten <strong>de</strong>n Aufstand.<br />
Überalterung, allgegenwärtige<br />
Kontrolle<br />
und eine reaktionäre<br />
Politik bestimmen das<br />
Leben. Nur eine Gruppe entmündigter alter Menschen<br />
kämpft gegen die Sinnentleerung.<br />
Als <strong>de</strong>r Graue Edgar bei einer Operation stirbt, wird<br />
seine junge Freundin Penelope zur Leitfigur <strong>de</strong>s<br />
Wi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s. Sie gerät zwischen die Fronten, als sie<br />
versucht, die mysteriösen To<strong>de</strong>sumstän<strong>de</strong> Edgars<br />
aufzu<strong>de</strong>cken.<br />
Stefan Blankertz, geboren 1956, ist promovierter Soziologe<br />
und Inhaber eines Unternehmens für Personalentwicklung.<br />
Er hat mehrere Mittelalterkrimis geschrieben und<br />
mit „2068“ ein Zukunftsszenario entwickelt, erschreckend<br />
nah an <strong>de</strong>r Wirklichkeit.<br />
Hate Radio<br />
von Milo Rau<br />
Realisation: Milena Kipfmüller<br />
Produktion:<br />
wdr/orf 2013/ca. 53’<br />
16. April Di 20:05 wdr 5<br />
Radio ist ein Begleitmedium,<br />
heißt es.<br />
Auch ein Begleitmedium<br />
beim Mor<strong>de</strong>n?<br />
„Hate Radio“ zeigt,<br />
dass Worte töten<br />
können. Und es getan<br />
haben.<br />
Der Massenmord, <strong>de</strong>r sich 1994 in Ruanda ereignete,<br />
hatte einen „Soundtrack“, und <strong>de</strong>r kam aus <strong>de</strong>m<br />
Radio. Auf <strong>de</strong>m populären Sen<strong>de</strong>r rtlm wur<strong>de</strong>n coole<br />
Mo<strong>de</strong>rationen, aktuelle Sportnachrichten und die<br />
neueste Popmusik verbun<strong>de</strong>n mit Hasspropaganda<br />
und gezielten Aufrufen zum Mord. Wenn die Hörer<br />
anriefen, wünschten sie sich Musik und <strong>de</strong>nunzierten<br />
die Verstecke <strong>de</strong>rjenigen, die als nächste zu Opfern<br />
<strong>de</strong>s Genozids wer<strong>de</strong>n sollten. Der lässige Stil, <strong>de</strong>r<br />
Groove und die Formate von rtlm sind die gleichen<br />
wie die von Radiostationen überall auf <strong>de</strong>r Welt. Man<br />
muss nur wenige Namen, Orte und Zeitbezüge<br />
weglassen, und das, was dieses Radio begleitete und<br />
auslöste, könnte überall auf <strong>de</strong>r Welt geschehen sein<br />
o<strong>de</strong>r noch geschehen.<br />
Milo Rau, 1977 in Bern geboren, arbeitet als Journalist,<br />
Filme- und Theatermacher. Seine künstlerischen Arbeiten<br />
sind vor allem minutiös recherchierte Reenactments realer<br />
Inszenierungen – seien es <strong>de</strong>r Prozess gegen die Ceausescus,<br />
die Erklärung An<strong>de</strong>rs Breiviks o<strong>de</strong>r die Radiosendungen<br />
<strong>de</strong>s ruandischen rtlm. Für diese Arbeit grün<strong>de</strong>te<br />
er das „International Institute of Political Mur<strong>de</strong>r“.<br />
Überwachen und Mahnen<br />
von Serotonin<br />
Realisation: die Autoren<br />
Produktion: wdr 2007/51’<br />
23. April Di 20:05 wdr 5<br />
Was nutzt die beste<br />
Überwachung, wenn<br />
die Leute nichts von<br />
ihr wissen? In <strong>de</strong>r<br />
Realität erprobt, im<br />
Hörspiel weiterentwickelt:<br />
Big brother is<br />
talking to you!<br />
„Sind Sie sich bewusst, dass Sie sich gera<strong>de</strong> antisozial<br />
verhalten haben?“ Es begann 1996 in <strong>de</strong>r kleinen<br />
englischen Stadt Middlesbrough – eine interaktive<br />
Form <strong>de</strong>r Vi<strong>de</strong>oüberwachung. Ordnungsverstöße<br />
wer<strong>de</strong>n nicht nur gefilmt, son<strong>de</strong>rn durch einen<br />
installierten Lautsprecher auch sofort gerügt. Die<br />
mahnen<strong>de</strong> Stimme <strong>de</strong>s Überwachers weist darauf hin,<br />
dass man seine Kippe fallen gelassen hat, in <strong>de</strong>r<br />
Fußgängerzone Rad fährt o<strong>de</strong>r ohne Genehmigung auf<br />
<strong>de</strong>r Straße musiziert. Überwachen und Mahnen – das<br />
ist die Strategie <strong>de</strong>r Zukunft. Das <strong>de</strong>nkt sich auch ein<br />
Berliner Hausmeister, <strong>de</strong>r es satt hat, immer nur<br />
aufzuräumen, was die an<strong>de</strong>ren nachlässig o<strong>de</strong>r<br />
rücksichtslos liegen lassen. Und da er einmal angefangen<br />
hat, will er auch gleich in die Welt jenseits seines<br />
Mietshauses Ordnung und Disziplin bringen – mit allen<br />
Mitteln.<br />
Serotonin ist das Autorenduo Marie-Luise Goerke und<br />
Matthias Pusch. Sie schreiben und produzieren Hörspiele,<br />
Features und Hörbücher. „Überwachen und Mahnen“<br />
wur<strong>de</strong> mit einem Stipendium <strong>de</strong>r Film- und Medienstiftung<br />
NRW geför<strong>de</strong>rt.<br />
Foto: Laif/AMO/Twenty Ten/Webster<br />
wdr hörspielprogramm 65
Foto: Laif/Paul Hahn<br />
Das Hörspiel am Dienstag<br />
Mega<strong>de</strong>al süß-sauer –<br />
China kauft die Neuen Län<strong>de</strong>r<br />
von Florian Goldberg<br />
und Heike Tauch<br />
Komposition: Florian Goldberg<br />
Regie: Heike Tauch<br />
Produktion: wdr 2008/55’<br />
30. April Di 20:05 wdr 5<br />
66 wdr hörspielprogramm<br />
Der neueste Coup aus<br />
<strong>de</strong>m Land <strong>de</strong>r Mitte ist<br />
die perfekte Versöhnung<br />
von Sozialismus<br />
und Marktwirtschaft:<br />
China kauft die neuen<br />
Län<strong>de</strong>r!<br />
Auch China hat mit<br />
Altlasten zu kämpfen.<br />
Zwar glänzt das Land<br />
mit enormen Wachstumsraten, doch mit Menschenrechten<br />
und politischen Reformen hapert es immer<br />
wie<strong>de</strong>r. Sind es nur die starrsinnigen Altmaoisten, die<br />
<strong>de</strong>n neuen Wirtschafts- und Gesellschaftskonzepten<br />
Steine in <strong>de</strong>n Weg legen? Hierfür wenigstens fin<strong>de</strong>t die<br />
neue chinesische Elite eine befriedigen<strong>de</strong> Lösung, mit<br />
<strong>de</strong>r sie ihre Alten ehrt und zugleich los wer<strong>de</strong>n kann: In<br />
Deutschland baut sie <strong>de</strong>n Vergnügungspark „Xin<br />
dongfang“. Nach ersten Ankäufen von Wäl<strong>de</strong>rn in<br />
Thüringen und <strong>de</strong>m Flughafen in Parchim erwirbt<br />
China das gesamte Gebiet <strong>de</strong>r Neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r und<br />
beauftragt die <strong>de</strong>utsche Projektentwicklungsgesellschaft<br />
„Neuer Osten – Xin dongfang“, dieses Refugium<br />
vorzubereiten. Denn hier soll die DDR von 1975<br />
wie<strong>de</strong>rerstehen.<br />
Florian Goldberg, geboren 1962 in Bran<strong>de</strong>nburg, lebt in<br />
Berlin als Autor und Coach für Organisationen aus Wirtschaft,<br />
Politik und Kultur.<br />
Heike Tauch, geboren 1965 in Berlin, lebt als Hörfunkautorin<br />
und Regisseurin in Berlin.<br />
Die Sterne über Peschawar<br />
von Suzanne Fisher Staples<br />
aus <strong>de</strong>m Amerikanischen<br />
von Heike Brandt<br />
Bearbeitung: Maria Fremmer<br />
Regie: Angeli Backhausen<br />
Produktion: wdr 2007/52’<br />
7. Mai Di 20:05 wdr 5<br />
Die junge Nadschmah<br />
lebt mit ihrer Familie<br />
in einem kleinen Dorf<br />
im Nor<strong>de</strong>n Afghanistans.<br />
Als im Herbst<br />
2001 die gefürchteten<br />
Taliban in das Dorf<br />
einfallen, nehmen sie<br />
ihren Vater, ihren<br />
älteren Bru<strong>de</strong>r und<br />
alle an<strong>de</strong>ren Männer <strong>de</strong>s Dorfes mit.<br />
Bei einem anschließen<strong>de</strong>n Bombenangriff durch die<br />
Amerikaner wer<strong>de</strong>n Nadschmahs Mutter und ihr<br />
kleiner Bru<strong>de</strong>r getötet. Das Mädchen macht sich auf<br />
<strong>de</strong>n beschwerlichen Weg ins Flüchtlingslager nach<br />
Peschawar. Zu ihrer Sicherheit gibt sich Nadschmah auf<br />
<strong>de</strong>r Reise als Junge aus. Als sie endlich Peschawar<br />
erreicht, wird sie von einem Mitarbeiter <strong>de</strong>s Flüchtlingslagers<br />
zu Nasrat gebracht, einer zum Islam<br />
konvertierten amerikanischen Lehrerin. Eines Tages<br />
kommt ein neuer Schüler in Nasrats kleine Schule und<br />
plötzlich än<strong>de</strong>rt sich vieles.<br />
Suzanne Fisher Staples studierte Literatur und Politikwissenschaften,<br />
war viele Jahre als Korrespon<strong>de</strong>ntin<br />
tätig, u. a. in Afghanistan und Pakistan, und arbeitete<br />
als Redakteurin bei <strong>de</strong>r Washington Post. Sie lebt als freie<br />
Schriftstellerin in Pennsylvania.
Der Garten E<strong>de</strong>n<br />
von Ernest Hemingway<br />
aus <strong>de</strong>m Amerikanischen<br />
von Werner Schmitz<br />
Bearbeitung und Regie:<br />
Anja Herrenbrück<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />
14. Mai Di 20:05 wdr 5<br />
In Spanien und an <strong>de</strong>r<br />
französischen Riviera<br />
verbringen <strong>de</strong>r junge<br />
amerikanische<br />
Schriftsteller David<br />
Bourne und seine Frau<br />
Catherine ausge<strong>de</strong>hnte<br />
Flitterwochen.<br />
Doch bald verfällt<br />
Catherine einem<br />
gewagten Spiel mit ihrer sexuellen I<strong>de</strong>ntität.<br />
Sie animiert David zum sexuellen Rollentausch und<br />
lockt ihn in eine ménage à trois mit <strong>de</strong>r schönen<br />
Französin Marita. Der Garten E<strong>de</strong>n verwan<strong>de</strong>lt sich in<br />
ein Minenfeld. Vor allem Catherines Eifersucht auf<br />
Davids Schriftstellerei nimmt bedrohliche Ausmaße<br />
an. Der Traum vom Dreiecksglück im irdischen<br />
Paradiesgarten scheint ausgeträumt.<br />
„Der Garten E<strong>de</strong>n“ ist die stark gekürzte Version<br />
eines Romanmanuskripts aus Hemingways Nachlass.<br />
Bestimmte biografische Parallelen sind darin nicht<br />
zu leugnen. Nach seinem Erscheinen kam <strong>de</strong>r<br />
amerikanische Autor und Hemingway-Kenner Aaron<br />
Latham zu <strong>de</strong>m Schluss, das Hemingway-Bild müsse<br />
überdacht wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r Roman signalisiere einen<br />
Abschied vom Männlichkeitskult, „a farewell to<br />
machismo“.<br />
Ernest Hemingway (1899-1961) war im Ersten Weltkrieg<br />
an <strong>de</strong>r italienischen Front, arbeitete danach vor allem<br />
als Reporter, auch im Paris <strong>de</strong>r 1920er-Jahre, wo er mit<br />
Persönlichkeiten wie Ezra Pound, Gertru<strong>de</strong> Stein und<br />
F. Scott Fitzgerald verkehrte. 1927 gelang ihm <strong>de</strong>r Durchbruch<br />
als Schriftsteller. Er ging als Kriegsreporter in <strong>de</strong>n<br />
Spanischen Bürgerkrieg, berichtete aus <strong>de</strong>m Zweiten<br />
Weltkrieg und blieb zeitlebens ein Reisen<strong>de</strong>r mit Stationen<br />
in Florida, Kuba, Afrika, Asien und Europa. 1954<br />
erhielt er <strong>de</strong>n Nobelpreis für Literatur.<br />
Wer hat Angst vorm bösen Wolf?<br />
von Ji˘ri Polak<br />
Regie: Fabian von Freier<br />
Produktion: wdr 2009/54’<br />
21. Mai Di 20:05 wdr 5<br />
Daniel Falk, Fotograf<br />
tschechischer<br />
Herkunft, soll<br />
kurzfristig als Juror<br />
bei <strong>de</strong>r Vergabe von<br />
Künstlerstipendien<br />
einspringen und trifft<br />
auf seine Vergangenheit. Im „Haus Vogelsang“, im<br />
<strong>de</strong>utsch-tschechisch-polnischen Grenzgebiet, lässt<br />
sich eine Vergabekommission Kunstprojekte<br />
vorstellen, u. a. eine Aktion, in <strong>de</strong>r die in dieser<br />
Gegend wild leben<strong>de</strong>n Wölfe eine Rolle spielen. Die<br />
Künstlerin heißt Sonja und kommt aus Prag. Einige<br />
Anzeichen sprechen dafür, dass sie die Tochter jenes<br />
Mannes ist, <strong>de</strong>r Daniel Falk nach seiner Flucht aus<br />
Prag in Schwierigkeiten gebracht hat.<br />
Ji˘ri Polak, geboren 1948 in Prag, besuchte die Film- und<br />
Fernsehaka<strong>de</strong>mie und arbeitet seit 1972 als Hörfunk- und<br />
Fernsehautor. Sein Wi<strong>de</strong>rstand gegen das politische System<br />
führte zu Verfolgung und Berufsverbot, 1980 wur<strong>de</strong> er<br />
ausgebürgert. Er lebt in Berlin.<br />
Foto: Mauritius/Alamy<br />
wdr hörspielprogramm 67
Foto: Mauritius/Cusp<br />
Das Hörspiel am Dienstag<br />
Alle Rä<strong>de</strong>r stehen still<br />
Küchenpersonal<br />
von Mathias Greffrath<br />
Regie: Martin Zylka<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />
28. Mai Di 20:05 wdr 5<br />
68 wdr hörspielprograrmm<br />
„Je<strong>de</strong> Köchin muss in<br />
<strong>de</strong>r Lage sein, die<br />
Staatsmacht auszuüben.“<br />
Durch Jahrzehnte von<br />
Revolution, Diktatur<br />
und Stagnation wur<strong>de</strong><br />
Lenins Spruch weitergeschleppt<br />
– anarchistischer<br />
Restbestand,<br />
Kuriosum, Zynismus?<br />
Der Satz wirft Probleme auf: Wie müsste ein Staat<br />
organisiert sein, <strong>de</strong>n man wie eine Küche regieren<br />
kann? Und wie eine Köchin, die das Zeug zur Machthaberin<br />
hat? Auch Vorsicht ist geboten: Denn Küchen sind<br />
nicht gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Hort <strong>de</strong>r Demokratie; Köchinnen sind<br />
gelegentlich gezwungen, riskant und unter Zeitdruck<br />
zwischen Rezepten und Improvisation zu balancieren;<br />
höchste kulinarische Ansprüche scheitern an <strong>de</strong>n<br />
Zutaten, die sie vorfin<strong>de</strong>n – und schließlich: Auch was<br />
geniale Köchinnen anrichten, ist nicht immer <strong>de</strong>r<br />
Geschmack <strong>de</strong>s großen Publikums.<br />
96 Jahre nach<strong>de</strong>m Lenin „alle armen Leute“ an <strong>de</strong>n<br />
Staatsgeschäften beteiligt wissen wollte, unternimmt<br />
<strong>de</strong>r Autor eine Reise durch <strong>de</strong>utsche Küchen, auf <strong>de</strong>r<br />
Suche nach staatstragen<strong>de</strong>n Köchinnen, zukunftsfähigen<br />
Rezepten, vergessenen Aufläufen und inspirieren<strong>de</strong>n<br />
Menüs.<br />
Mathias Greffrath, geboren 1945, ist Soziologe und Autor.<br />
In letzter Zeit beschäftigen ihn die Geschichte <strong>de</strong>r Aufklärung,<br />
die Grenzen <strong>de</strong>s Wachstums und <strong>de</strong>r Gehirne.<br />
Alle Rä<strong>de</strong>r stehen still<br />
Farm <strong>de</strong>r Tiere<br />
von George Orwell<br />
Bearbeitung: Jürgen Liebing<br />
Komposition: Friedrich Scholz<br />
Regie: Manfred Marchfel<strong>de</strong>r<br />
Produktion: rias 1981/54’<br />
4. Juni Di 20.05 wdr 5<br />
Im 1944 been<strong>de</strong>ten<br />
Buch „Die Farm <strong>de</strong>r<br />
Tiere“ wählte Orwell<br />
die Form <strong>de</strong>r Tierfabel,<br />
um Geburt, Entwicklung<br />
und Nie<strong>de</strong>rgang<br />
einer Revolution zu<br />
schil<strong>de</strong>rn. Durch einen<br />
siegreichen Aufstand<br />
haben sich die Tiere<br />
von <strong>de</strong>m tyrannischen<br />
Bauern befreit und das Menschengeschlecht von <strong>de</strong>r<br />
„Herrenfarm“ vertrieben.<br />
Die Hoftiere übernehmen selbst die Bewirtschaftung <strong>de</strong>s<br />
Hofes. Ihr Prinzip ist: „Alle Tiere sind gleich.“ Nach und<br />
nach reißen jedoch die Schweine die Macht an sich,<br />
übernehmen die Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Bauern und beuten die<br />
an<strong>de</strong>ren Tiere immer mehr aus. Schließlich erheben sich<br />
die Geknechteten erneut. Doch von <strong>de</strong>n alten Herren<br />
befreit, schafft sich die neue Gesellschaft <strong>de</strong>r Tiere bald<br />
neue Herren. Entstan<strong>de</strong>n ist <strong>de</strong>r Roman als Reaktion auf<br />
die Pervertierung <strong>de</strong>r russischen Oktober-Revolution<br />
durch <strong>de</strong>n Stalinismus. Die Hörspielbearbeitung will<br />
nicht <strong>de</strong>n pessimistischen Aspekt <strong>de</strong>r Fabel betonen,<br />
son<strong>de</strong>rn weist auf <strong>de</strong>n Appell zu mehr Menschlichkeit<br />
und gesellschaftlicher Verantwortung hin.<br />
George Orwell (eigentlich Eric Blair) wur<strong>de</strong> 1903 in Motihari<br />
(Bihar, Indien) geboren. Er besuchte englische Schulen (u. a.<br />
Eaton) und wur<strong>de</strong> Offizier <strong>de</strong>r India Imperial Police in<br />
Burma. 1928 kehrte er nach Europa zurück und trat, nach<br />
einigen Lehr- und Wan<strong>de</strong>rjahren in London, Sü<strong>de</strong>ngland<br />
und Paris, <strong>de</strong>r trotzkistisch orientierten POUM-Miliz im<br />
spanischen Bürgerkrieg bei. In <strong>de</strong>n 1940er-Jahren produzierte<br />
er bei <strong>de</strong>r bbc Kultursendungen für Indien und Südostasien.<br />
George Orwell starb 1950 an <strong>de</strong>n Folgen einer Tuberkuloseerkrankung.
34 Meter über <strong>de</strong>m Meer<br />
von Annika Reich<br />
Bearbeitung: Cornelia Walter<br />
Regie: Petra Feldhoff<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />
11. Juni Di 20:05 wdr 5<br />
Ella trifft per Zufall<br />
auf <strong>de</strong>n schrulligen<br />
Meeresbiologen<br />
Horwitz, <strong>de</strong>r aus seiner<br />
riesigen Wohnung die<br />
perfekte Nachahmung<br />
<strong>de</strong>r Nautilus gemacht<br />
hat. Jetzt will Horwitz<br />
sein großzügiges Domizil gegen ihre kleine 2-Zimmer-<br />
Wohnung tauschen. Sie geht sofort auf das Angebot ein.<br />
Die Berliner Jungredakteurin Ella, <strong>de</strong>n Kopf voller<br />
I<strong>de</strong>en und zum ersten Mal ernsthaft verliebt, zögert<br />
noch, Paul in ihr Leben zu lassen. Der schon in die<br />
Jahre gekommene Horwitz erhofft sich nach <strong>de</strong>m<br />
Wohnungstausch ein an<strong>de</strong>res Leben und endlich neue<br />
Inspiration. Aber da steht plötzlich Ellas schräge und<br />
abenteuerlustige Mutter nichtsahnend vor seiner neuen<br />
Tür. Eine Geschichte voll Witz, Melancholie, Intelligenz<br />
und Intensität über die Schwierigkeit, ein authentisches<br />
Leben zu führen.<br />
Annika Reich, geboren 1973 in München, studierte Ethnologie<br />
und Philosophie an <strong>de</strong>r Freien Universität, arbeitet<br />
als Lehrbeauftragte, Journalistin und Schriftstellerin in<br />
Berlin und veröffentlichte mit „34 Meter über <strong>de</strong>m Meer“<br />
nach einem Erzählband ihren zweiten Roman.<br />
Frauen ohne Männer<br />
von Ragnhild Sørensen<br />
und Julia Wolf<br />
Realisation: Raumstation<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />
18. Juni Di 20:05 wdr 5<br />
„Frauen ohne Männer“<br />
ist eine episodische<br />
Erzählung über sieben<br />
Frauen, die das<br />
Minenfeld <strong>de</strong>r<br />
unendlichen Möglichkeiten<br />
betreten.<br />
Zufällige Ereignisse<br />
for<strong>de</strong>rn Entschei-<br />
dungen über Macht, Beziehungen und Geld.<br />
Selten gibt es da ein Falsch o<strong>de</strong>r Richtig, son<strong>de</strong>rn meist<br />
nur Ja o<strong>de</strong>r Nein, Jetzt o<strong>de</strong>r Später. Es sind Frauen, die<br />
sich Definitionen entziehen. Frauen, die eine Hauptrolle<br />
spielen wollen, mit o<strong>de</strong>r ohne Mann. Frauen, die sich<br />
behaupten wollen, auch mit Mann. Frauen, die keinen<br />
Mann haben und trotz<strong>de</strong>m Probleme.<br />
Ragnhild Sørensen, geboren 1964 in Kopenhagen, lebt in<br />
Berlin als Autorin und Produzentin. Als Mitgrün<strong>de</strong>rin <strong>de</strong>r<br />
Raumstation arbeitet sie für Radio und TV.<br />
Julia Wolf, Jahrgang 1980, lebt als freie Autorin in Berlin.<br />
Sie schreibt Prosa, Theaterstücke, Hörspiele, Drehbücher.<br />
„Frauen ohne Männer“ wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Film- und Medienstiftung<br />
NRW geför<strong>de</strong>rt.<br />
Start- und Lan<strong>de</strong>bahn<br />
von Dirk Laucke<br />
und David Richter<br />
Komposition:<br />
Tobias Morgenstern<br />
Regie: Gabriele Bigott<br />
Produktion: mdr 2011/ca. 54’<br />
25. Juni Di 20:05 wdr 5<br />
Gegen <strong>de</strong>n Ausverkauf<br />
in einer beschleunigten<br />
Welt räumen<br />
die Autoren je<strong>de</strong>r ihrer<br />
Figuren das Recht auf<br />
eine eigene Geschichte<br />
ein.<br />
Kursdorf, ein Ort<br />
zwischen Leipzig und<br />
Halle, liegt einge-<br />
schlossen zwischen Start- und Lan<strong>de</strong>bahnen eines<br />
Flughafens, <strong>de</strong>r Autobahn und einer ICE-Strecke. Nur<br />
wenige Häuser sind noch bewohnt. Auch in Darius’<br />
Häuschen steht das Kin<strong>de</strong>rzimmer inzwischen leer,<br />
und von <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Hälfte <strong>de</strong>s Bettes spürt er nur<br />
noch in seinen Albträumen die Tritte <strong>de</strong>r Ex. Aber diese<br />
Geschichte wäre keine richtige Geschichte, wenn <strong>de</strong>r<br />
Gepäckwagenschieber Darius sich am Flughafen nicht<br />
in Jenny, die Frau vom Check-In mit <strong>de</strong>n schönen, aber<br />
schwachen Augen, vergucken wür<strong>de</strong>. Ihre sechs<br />
Dioptrien stehen <strong>de</strong>m Traum, Flugbegleiterin zu<br />
wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>finitiv im Wege. Darius fin<strong>de</strong>t die Laser-<br />
Behandlung eine gute I<strong>de</strong>e. Aber Jenny sieht danach<br />
erschreckend klar. Auch Darius’ Kumpel Bill hat einen<br />
Zukunftstraum. Er will mit Darius zusammen eine<br />
Kängurufarm aufziehen.<br />
Dirk Laucke (geboren 1982) und David Richter (geboren<br />
1986) entwickelten gemeinsam „Start- und Lan<strong>de</strong>bahn“.<br />
Bei<strong>de</strong> haben bereits 2008 am Thalia Theater in Halle<br />
zusammen gearbeitet. 2011 entwickelte Laucke zusammen<br />
mit Thomas Mahmoud und Matthias Platz für <strong>de</strong>n wdr<br />
das Originaltonprojekt „Angst und Abscheu in <strong>de</strong>r BRD –<br />
Sen<strong>de</strong>zwang“.<br />
Foto: Plainpicture/fStop<br />
wdr hörspielprogramm 69
Foto: Mauritius/Alamy<br />
Krimi am Samstag<br />
Entführt!<br />
Lösegeld für einen Hund<br />
von Patricia Highsmith<br />
aus <strong>de</strong>m Amerikanischen<br />
von Christa Elisabeth Seibicke<br />
Komposition: Thomas Leboeg<br />
Bearbeitung und Regie:<br />
Beate Andres<br />
Produktion: wdr 2006<br />
Teil 1/53’<br />
5. Januar Sa 17:05 wdr 5<br />
Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />
Teil 2/54’<br />
12. Januar Sa 17:05 wdr 5<br />
Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />
70 wdr hörspielprogramm<br />
Clarence Duhammel,<br />
ein junger, engagierter<br />
Polizist in New York<br />
mit einem Diplom in<br />
Psychologie, sieht<br />
endlich die Chance,<br />
seine Freundin<br />
Marilyn davon zu<br />
überzeugen, dass seine<br />
Arbeit sinnvoll ist. Der<br />
Hund <strong>de</strong>s Verlagslektors<br />
Edward Reynolds<br />
wur<strong>de</strong> entführt.<br />
Er und seine Frau haben<br />
etliche Drohbriefe<br />
erhalten und sollen ein<br />
hohes Lösegeld zahlen.<br />
Clarence beschließt,<br />
<strong>de</strong>m sympathischen,<br />
kin<strong>de</strong>rlosen Paar zu<br />
helfen. Mit <strong>de</strong>m schnell gestellten Entführer Kenneth Rowajinski<br />
scheint er leichtes Spiel zu haben. Doch plötzlich<br />
wen<strong>de</strong>t sich die Gewaltspirale gegen Clarence selbst.<br />
Krimiikone Patricia Highsmith, 1921 in Fort Worth, Texas<br />
geboren, wuchs in New York auf und studierte Englisch,<br />
Latein und Griechisch. Schlagartig berühmt wur<strong>de</strong> sie<br />
1950 durch Alfred Hitchcocks Verfilmung ihres Roman<strong>de</strong>büts<br />
„Zwei Frem<strong>de</strong> im Zug“. 1963 verließ Highsmith<br />
die USA und lebte bis zu ihrem Tod 1995 in Europa.<br />
Entführt!<br />
ard Radio Tatort<br />
Kontermann<br />
von Dirk Schmidt<br />
Musik: Rainer Qua<strong>de</strong><br />
Regie: Claudia Johanna Leist<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />
19. Januar Sa 17:05 wdr 5<br />
Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />
Public Listening in Hamm und<br />
Köln, siehe Seite 18<br />
Der zu einer lebenslänglichen<br />
Haftstrafe<br />
verurteilte Gewaltverbrecher<br />
Kontermann<br />
sollte eigentlich nur in<br />
eine an<strong>de</strong>re Justizvollzugsanstalt<br />
verlegt<br />
wer<strong>de</strong>n, als es ausgerechnet<br />
in Hamm zu<br />
einem folgenschweren<br />
Fehler kommt.<br />
Was wie ein ganz<br />
normaler Tag begann,<br />
wird für die „Task<br />
Force Hamm“ von<br />
einer auf die an<strong>de</strong>re Sekun<strong>de</strong> zum Albtraum. Kontermann<br />
überwältigt seine Bewacher und nimmt die<br />
Beamten Scholz & Co als Geiseln. Während die Öffentlichkeit<br />
noch über Kontermanns Motive spekuliert und<br />
ein Son<strong>de</strong>reinsatzkommando <strong>de</strong>s LKA in Stellung geht,<br />
beginnt Kontermann ein gna<strong>de</strong>nloses Spiel um Leben<br />
und Tod.<br />
Dirk Schmidt, geboren 1964 in Essen, studierte Geschichte,<br />
Germanistik und Filmwissenschaft in Bonn und arbeitete<br />
als Lektor, Drehbuchautor und in <strong>de</strong>r Werbung. Er lebt,<br />
nach Stationen in München, New York und Hamburg wie<strong>de</strong>r<br />
in Essen und schreibt Kriminalromane und Hörspiele.
Gebirge<br />
Entführt!<br />
von Tom Peuckert<br />
Regie: Jörg Schlüter<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />
26. Januar Sa 17:05 wdr 5<br />
Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />
Privat<strong>de</strong>tektiv Castor<br />
Troya soll fünf große,<br />
olivgrüne Blechkisten<br />
aus <strong>de</strong>m Zweiten<br />
Weltkrieg fin<strong>de</strong>n.<br />
Auftraggeber ist ein<br />
sehr betagter Herr, <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>n Weg dieser Kisten<br />
verfolgt hat, bis zu jenem<br />
Funkspruch vom<br />
7. April 1945: „Berg-<br />
fried“ teilt „Schwarzrabe“ mit, dass die Ladung in einer<br />
Höhle nahe <strong>de</strong>r Feldstelle 23 versteckt wur<strong>de</strong>. Auf seiner<br />
Suche streift <strong>de</strong>r vielseitig gebil<strong>de</strong>te Castor Troya durch<br />
die Seelenlandschaften <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Romantik und<br />
trifft auf einen Berggeist <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Art: Richard<br />
Krist, ein seinerzeit von <strong>de</strong>r DDR-Obrigkeit drangsalierter<br />
Hippie, auf <strong>de</strong>ssen Hof sich die nicht parteikonforme<br />
Jugend <strong>de</strong>s Arbeiter- und Bauernstaates traf.<br />
Keiner kennt die Gegend besser als dieser undurchsichtige<br />
Waldschrat.<br />
Tom Peuckert, geboren 1962 in Leipzig, studierte Theaterwissenschaft<br />
und lebt als Autor, Theaterregisseur und<br />
Dramaturg in Berlin. Der wdr produzierte zuletzt sein<br />
Stück „Mordshunger – Bekenntnisse eines Restaurantkritikers“<br />
(2010).<br />
Hörerwunsch<br />
Horst Bosetzky 75<br />
Ein Schmarotzer weniger<br />
von -ky<br />
Komposition: Thomas Preißler<br />
Regie: Albrecht Surkau<br />
Produktion: wdr 1989/54’<br />
2. Februar Sa 17:05 wdr 5<br />
Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />
Auf <strong>de</strong>m Sozialamt<br />
gerät das Gespräch<br />
zwischen Dieter<br />
Modrawa und seiner<br />
Sachbearbeiterin<br />
Annette Niehaus so<br />
außer Kontrolle, dass<br />
nur das beherzte<br />
Eingreifen <strong>de</strong>s Amtsleiters<br />
die Beamtin vor<br />
ernsthaften Verletzungen<br />
bewahren kann.<br />
Doch Ballhaus hat mit <strong>de</strong>m Locher ein wenig zu fest<br />
zugeschlagen: Modrawa ist tot. Panisch versuchen die<br />
bei<strong>de</strong>n Kollegen, <strong>de</strong>n Mord zu vertuschen. Aber die<br />
Leiche wird gefun<strong>de</strong>n…<br />
-ky (Horst Bosetzky), geboren am 1. Februar 1938 in Berlin,<br />
finanzierte in <strong>de</strong>n 1960er-Jahren sein Studium mit <strong>de</strong>m<br />
Schreiben von Groschenromanen und Agenten-Thrillern.<br />
Zu Beginn <strong>de</strong>r 1970er-Jahre erschienen seine ersten<br />
„Sozio-Krimis“, für die die Abkürzung -ky rasch zum<br />
Markenzeichen wur<strong>de</strong>.<br />
Glaube, Liebe, Mafia<br />
von Mark Zak<br />
Regie: Thomas Leutzbach<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />
9. Februar Sa 17:05 wdr 5<br />
Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />
Nach einer umstrittenen<br />
Premiere brennt<br />
das Theaterhaus in<br />
Köln-Sülz, einer <strong>de</strong>r<br />
Schauspieler stirbt.<br />
War es ein Unfall o<strong>de</strong>r<br />
die Tat eines religiösen<br />
Fanatikers?<br />
Dieser Frage geht<br />
Privat<strong>de</strong>tektiv Josif Bondar nach. Der von <strong>de</strong>r Krim<br />
stammen<strong>de</strong> Ex-KGB-Agent und Afghanistan-Veteran<br />
schlägt sich mit Charme und Chuzpe durchs Leben. Er<br />
hat wenig Lust bei Schwarzgeldübergaben Schmiere<br />
zu stehen o<strong>de</strong>r untreue Ehemänner zu beschatten. In<br />
seinem Büro im Multikultiviertel Köln-Mülheim spielt<br />
er lieber mit <strong>de</strong>m Taxifahrer Ahmet Backgammon o<strong>de</strong>r<br />
diskutiert mit seiner Freundin, <strong>de</strong>r Hauptkommissarin<br />
Judith Wen<strong>de</strong>l, über Gott und die Welt. Nach <strong>de</strong>m Theaterbrand<br />
stecken die bei<strong>de</strong>n plötzlich im selben Fall,<br />
<strong>de</strong>r sich schnell zur größten Herausfor<strong>de</strong>rung ihres<br />
Lebens entwickelt.<br />
Mark Zak wur<strong>de</strong> 1959 in Lemberg (Ex-UdSSR) geboren,<br />
wuchs in O<strong>de</strong>ssa auf und wan<strong>de</strong>rte 1974 nach Deutschland<br />
aus. In Köln besuchte er die Schauspielschule und<br />
war seither in mehr als 100 nationalen und internationalen<br />
Filmproduktionen zu sehen. „Glaube, Liebe, Mafia“<br />
ist sein erstes Hörspiel und auch <strong>de</strong>r Titel seines ersten<br />
Kriminalromans.<br />
ard Radio Tatort<br />
Der Schläfer<br />
von Katja Rö<strong>de</strong>r und<br />
Fred Breinersdorfer<br />
Regie: Walter Adler<br />
Produktion: swr 2013/ca. 54’<br />
16. Februar Sa 17:05 wdr 5<br />
Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />
Ein junger Mann,<br />
Stu<strong>de</strong>nt an <strong>de</strong>r<br />
Kunsthochschule,<br />
wur<strong>de</strong> aufgehängt an<br />
einem Baum in einem<br />
Waldstück gefun<strong>de</strong>n.<br />
Ein Ritualmord o<strong>de</strong>r<br />
eine Tat im Affekt?<br />
Je<strong>de</strong>nfalls sieht sich<br />
die Kripo in Karlsruhe<br />
veranlasst, Unterstützung<br />
beim LKA<br />
Stuttgart anzufor<strong>de</strong>rn.<br />
Die Ermittler Nina Brändle und Xaver Finkbeiner<br />
erfahren, dass es sich bei <strong>de</strong>m Toten um Mustafa al<br />
Hrab han<strong>de</strong>lt, <strong>de</strong>ssen Familie aus <strong>de</strong>m Iran stammt.<br />
Sollte <strong>de</strong>r Mord etwa damit zu tun haben, dass das<br />
Opfer, eine Heirat mit <strong>de</strong>m Mädchen Leyla ablehnte,<br />
das sein Vater für ihn ausgesucht hatte? Welche Rolle<br />
spielt Manfred Müller, <strong>de</strong>r Kommilitone, Mitbewohner<br />
und Freund, <strong>de</strong>r sich Umar nennt, seit er zum Islam<br />
konvertierte? Und was hat es auf sich mit einer Fatwa,<br />
die gegen <strong>de</strong>n Kunstprofessor <strong>de</strong>s Opfers ausgesprochen<br />
wur<strong>de</strong>, nach<strong>de</strong>m er – angeblich – <strong>de</strong>n Propheten<br />
Mohammed in einer Installation verunglimpft hatte?<br />
wdr hörspielprogramm 71
Foto: Mauritius/Alamy<br />
Krimi am Samstag<br />
Katja Rö<strong>de</strong>r, geboren 1975, arbeitet seit 2009 mit Fred<br />
Breinersdorfer an Film- und Theaterprojekten.<br />
Der gelernte Rechtsanwalt Fred Breinersdorfer, geboren 1946<br />
in Mannheim, wur<strong>de</strong> als Autor und Produzent mehrfach<br />
ausgezeichnet.<br />
Kreuze<strong>de</strong>r und <strong>de</strong>r Tote im Wald<br />
von Jörg Graser<br />
Komposition: Martin Engler<br />
und Dieter Fischer<br />
Regie: Stefan Dutt<br />
Produktion: dkultur 2012/54’<br />
23. Februar Sa 17:05 wdr 5<br />
Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />
72 wdr hörspielprogramm<br />
Kriminalrat Kreuze<strong>de</strong>r<br />
wird informiert, dass<br />
in <strong>de</strong>r Nähe zur<br />
tschechischen Grenze<br />
eine Leiche gefun<strong>de</strong>n<br />
wur<strong>de</strong>. Doch er mag<br />
sich am Sonntag nicht<br />
mit einem Mord<br />
befassen und lei<strong>de</strong>t<br />
mal wie<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>n<br />
Auswirkungen eines Alkoholrausches.<br />
Um <strong>de</strong>n Fall nicht bearbeiten zu müssen, schleppt er<br />
<strong>de</strong>n Toten über die Grenze nach Tschechien. Doch das<br />
hilft ihm nicht. Die tschechische Polizei bittet prompt<br />
um Amtshilfe, <strong>de</strong>nn Spuren führen nach Deutschland.<br />
Der Tote, Max Krobel, wur<strong>de</strong> mit einem Kopfschuss<br />
regelrecht hingerichtet. Er war Hausmeister einer<br />
Schule und wenig beliebt. Die Art und Weise, wie er<br />
ums Leben kam, spricht für einen Auftragsmord.<br />
Jörg Graser, geboren 1951 in Hei<strong>de</strong>lberg, studierte Politik,<br />
Soziologie und Kommunikationswissenschaften. Er arbeitet<br />
als Regisseur, schreibt Theaterstücke, Drehbücher und<br />
Hörspiele und unterrichtet an <strong>de</strong>r Film- und Fernsehhochschule<br />
in München.<br />
Der Schwanz <strong>de</strong>r Schlange<br />
von Leonardo Padura<br />
aus <strong>de</strong>m kubanischen Spanisch<br />
von Hans-Joachim Hartstein<br />
Bearbeitung:<br />
Barbara Engelmann<br />
Regie: Thomas Leutzbach<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />
2. März Sa 17:05 wdr 5<br />
Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />
Ein außergewöhnlicher<br />
Mordfall führt Mario<br />
Con<strong>de</strong> in die geheim-<br />
nisvolle Welt von<br />
Havannas Barrio<br />
Chino.<br />
Ein alter Chinese wird<br />
erhängt aufgefun<strong>de</strong>n<br />
mit zwei in die Haut<br />
geritzten Pfeilen und<br />
einem abgeschnittenen<br />
kleinen Finger. Was<br />
auf <strong>de</strong>n ersten Blick<br />
wie ein Ritualmord eines Geheimbun<strong>de</strong>s wirkt, führt<br />
Teniente Con<strong>de</strong> immer tiefer in die geheimen Zirkel <strong>de</strong>r<br />
chinesischen Gemein<strong>de</strong> und ihrer obskuren Machenschaften.<br />
Gemeinsam ermittelt er mit seiner attraktiven<br />
chinesischstämmigen Kollegin Patricia Chion.<br />
Leonardo Padura, geboren 1955 in Havanna, wur<strong>de</strong> mit<br />
seinem Romanzyklus „Das Havanna-Quartett“ international<br />
bekannt. Alle vier Teile hat <strong>de</strong>r wdr 2007 und 2008<br />
als Hörspiele produziert. Vielfach ausgezeichnet, liefert<br />
Padura mit seinen poetischen Kriminalromanen nicht<br />
nur spannen<strong>de</strong> Stoffe, son<strong>de</strong>rn gleichzeitig hervorragen<strong>de</strong><br />
Milieustudien <strong>de</strong>r kubanischen Gesellschaft.<br />
De Gier im Zwielicht<br />
von Janwillem van <strong>de</strong> Wetering<br />
aus <strong>de</strong>m Nie<strong>de</strong>rländischen<br />
von Jürgen Martin<br />
Bearbeitung:<br />
Maria Franziska Schüller<br />
Regie: Thomas Werner<br />
Produktion: wdr 2009/54’<br />
9. März Sa 23:05 wdr 5<br />
De Gier, Ex-Brigadier<br />
<strong>de</strong>r Amsterdamer<br />
Mordkommission, soll<br />
nach Drogenkonsum<br />
seine Freundin<br />
Lorraine in Maine,<br />
USA im „Zwielichtland“<br />
einen Abhang hinunter<br />
gestoßen haben.<br />
Zwei abgerissene<br />
Typen haben Lorraines<br />
Leiche ent<strong>de</strong>ckt, sie für <strong>de</strong> Gier verschwin<strong>de</strong>n lassen<br />
und präsentieren ihm nun die Rechnung dafür. De<br />
Gier bittet seinen Ex-Kollegen Grijpsta in Amsterdam<br />
verzweifelt um Hilfe. Grijpsta hält <strong>de</strong> Gier für unschuldig,<br />
fliegt sofort in die USA und hält Kontakt zum<br />
gemeinsamen Ex-Chef, <strong>de</strong>r ihm von Amsterdam aus<br />
mit wertvollen Tipps zur Seite steht.<br />
Der Nie<strong>de</strong>rlän<strong>de</strong>r Janwillem van <strong>de</strong> Wetering (1931-2008)<br />
schrieb zahlreiche Kriminalromane, Kin<strong>de</strong>rbücher und<br />
über <strong>de</strong>n Zen-Buddhismus. Er bereiste mehrere Kontinente.<br />
Zuletzt lebte er in Maine, USA. Berühmt wur<strong>de</strong> er<br />
durch seine Krimi-Serie um die Amsterdam-Cops. Die<br />
Polizeiarbeit kannte er aus eigener Erfahrung.
ard Radio Tatort<br />
Grüße aus Fukushima<br />
von Erhard Schmied<br />
Regie: Stefan Dutt<br />
Produktion: sr 2013/ca. 54’<br />
16. März Sa 17:05 wdr 5<br />
Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />
Charles Durand wird<br />
tot auf einem Saarlouiser<br />
Parkplatz aufgefun<strong>de</strong>n.<br />
Die Leiche<br />
wur<strong>de</strong> offenbar bewegt,<br />
Kommissar Paquet<br />
ermittelt außer<strong>de</strong>m:<br />
Durand war in<br />
leiten<strong>de</strong>r Position im<br />
französischen<br />
Atomkraftwerk<br />
Cattenom beschäftigt. Das AKW in Cattenom hat durch<br />
etliche Störfälle in <strong>de</strong>n letzten Jahren auf sich aufmerksam<br />
gemacht – und durch <strong>de</strong>n laschen Umgang <strong>de</strong>r<br />
Verantwortlichen damit. So sehen es je<strong>de</strong>nfalls die<br />
Umweltaktivisten, bei <strong>de</strong>nen auch Michel Paquets<br />
Tochter Charlotte mitarbeitet. Hat die Gruppe mit<br />
Durands Tod zu tun? Was seine Laune auch nicht<br />
unbedingt verbessert: Amelie Gentner, seine neue<br />
Kollegin, ist für eine Berufsanfängerin ganz schön<br />
vorwitzig …<br />
Erhard Schmied, Jahrgang 1957, studierte Psychologie,<br />
lebt als freier Autor in Saarbrücken. Er schreibt TV-<br />
Drehbücher (u. a. „Tatort“), Theaterstücke, Lyrik, Prosa<br />
und Hörspiele.<br />
Tod im Bosehaus<br />
von Wolfgang Zan<strong>de</strong>r<br />
Regie: Christoph Pragua<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />
23. März Sa 17:05 wdr 5<br />
Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />
Im Internet wur<strong>de</strong>n<br />
wertvolle Autografen<br />
<strong>de</strong>s jungen Bach zum<br />
Kauf angeboten,<br />
Abschriften <strong>de</strong>r<br />
„To<strong>de</strong>sfuge“. Vermutlich<br />
han<strong>de</strong>lt es sich um<br />
Fälschungen.<br />
Oberkommissar Müller soll <strong>de</strong>n Fall übernehmen, doch<br />
er möchte mit seiner neuen Freundin in die Ferien<br />
fahren. Als er aber aus <strong>de</strong>r Zeitung erfährt, dass Achim<br />
Rensing, <strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>s Bach-Archivs, in Leipzig<br />
ermor<strong>de</strong>t aufgefun<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>, mischt er sich doch in<br />
<strong>de</strong>n Fall ein, <strong>de</strong>n seine junge Kollegin Salz bereits<br />
übernommen hat, und trampelt fortan – erfolgreich –<br />
darin herum, auch wenn er dabei selbst im wörtlichen<br />
Sinne in die Schusslinie gerät.<br />
Wolfgang Zan<strong>de</strong>r, geboren 1956, studierte Philosophie,<br />
Literatur und Theaterwissenschaft. Er war in verschie<strong>de</strong>nen<br />
Berufen tätig und lebt seit 1992 als freier Autor in<br />
Potsdam. Er schreibt Hörspiele, Theaterstücke, Drehbücher<br />
und Lyrik.<br />
Rost<br />
von Philipp Meyer<br />
aus <strong>de</strong>m Amerikanischen<br />
von Frank Heibert<br />
Bearbeitung: Hilke Veth<br />
Komposition: John King<br />
Regie: Ulrich Lampen<br />
Produktion: ndr 2012<br />
Teil 1/53’<br />
30. März Sa 17:05 wdr 5<br />
Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />
Teil 2/53’<br />
6. April Sa 17:05 wdr 5<br />
Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />
Der junge Poe, <strong>de</strong>ssen<br />
Wutanfälle und<br />
Kontrollverluste<br />
notorisch sind, und<br />
sein Freund Isaac, ein<br />
schmächtiger Bücherwurm,<br />
machen sich<br />
gemeinsam auf <strong>de</strong>n<br />
Weg, um die Trostlosigkeit<br />
hinter sich zu<br />
lassen. Doch schon in<br />
<strong>de</strong>r ersten Nacht en<strong>de</strong>t<br />
ihr Weg tragisch.<br />
Sie geraten in eine<br />
Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />
mit Obdachlosen<br />
und einer <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n<br />
begeht einen Mord, um <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren zu schützen. Die<br />
Geschichte spielt vor <strong>de</strong>r Kulisse einer erfun<strong>de</strong>nen<br />
Stadt in <strong>de</strong>r Nähe von Pittsburgh. 80 Jahre lebte diese<br />
Gegend gut von <strong>de</strong>r Stahlindustrie, dann schlossen in<br />
<strong>de</strong>n 1980er-Jahren die Fabriken, binnen kürzester Zeit<br />
verloren die Menschen ihre Arbeit, eine Zukunft gab<br />
es hier nicht mehr und keine nennenswerte Gegenwart.<br />
Auch Meyers Charaktere sind gelähmt von <strong>de</strong>r Erfahrung<br />
<strong>de</strong>s Verlusts aller Sicherheiten. Darüber hinaus ist<br />
„Rost“ ein flammen<strong>de</strong>s Plädoyer für Freundschaft und<br />
Loyalität.<br />
Philipp Meyer, geboren 1974, ist in Baltimore aufgewachsen,<br />
hat mehrere Jahre als Rettungssanitäter gearbeitet,<br />
als Börsenhändler und Bauarbeiter. Er studierte englische<br />
Literatur und war Fellow am Michener Center for Writers<br />
in Austin. Meyer lebt heute in Texas und New York.<br />
Das Mädchen mit <strong>de</strong>n Silberaugen<br />
von Dashiell Hammett<br />
Bearbeitung: Carl Dietrich Carls<br />
Regie: Heinz Wilhelm Schwarz<br />
Produktion: wdr 1984/53’<br />
13. April Sa 17:05 wdr 5<br />
Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />
Sie heißt Jeanne<br />
Delano und hat<br />
bezaubern<strong>de</strong> Silberaugen.<br />
Viel mehr weiß ihr<br />
„Verlobter“, <strong>de</strong>r junge<br />
Poet Burke Pangburn,<br />
nicht über sie; er will<br />
es auch nicht wissen.<br />
Als die Dame sich<br />
jedoch zwecks Erledigung „unangenehmer Angelegenheiten“<br />
nach Baltimore absetzt und er seine Liebesbriefe<br />
dorthin mit <strong>de</strong>m Vermerk „Adressat unbekannt“<br />
zurückerhält, beauftragt er über die Agentur Continental<br />
<strong>de</strong>n Detektiv Tracy, die Schöne zu suchen.<br />
Dashiell Hammett (1894-1961) gilt als Begrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s amerikanischen<br />
„hard-boiled“-Krimis und hat auch selbst als<br />
Privat<strong>de</strong>tektiv gearbeitet. Hammett war in <strong>de</strong>r Bürgerrechtsbewegung<br />
aktiv und saß wegen seiner progressiven<br />
politischen Ansichten mehrere Monate in Haft.<br />
wdr hörspielprogramm 73
Krimi am Samstag<br />
För<strong>de</strong>wind<br />
ard Radio Tatort<br />
von Sabine Stein<br />
Regie: Sven Stricker<br />
Produktion: ndr 2013/ca. 54’<br />
20. April Sa 17:05 wdr 5<br />
Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />
Blutstein<br />
74 wdr hörspielprogramm<br />
Bettina Breuer ist ins<br />
„Dezernat für Kommissionsermittlungen“<br />
übergewechselt. Seit<br />
längerem schon hat sie<br />
die Firma Ventex auf<br />
<strong>de</strong>m Kieker, die in<br />
Deutschland zu <strong>de</strong>n<br />
Marktführern im<br />
Bereich Win<strong>de</strong>nergie<br />
zählt.<br />
Denn Ventex bedient sich bei <strong>de</strong>r Auftragsbeschaffung<br />
nicht immer ganz sauberer Metho<strong>de</strong>n. Da frontale<br />
Ermittlungen in einem solchen Fall selten zum Erfolg<br />
führen, wird Jac Garthmann auf „Urlaubsreise“ an die<br />
Flensburger För<strong>de</strong> geschickt, um sich in <strong>de</strong>m kleinen<br />
Ort Harup umzutun, wo sich trotz heftiger Proteste die<br />
Mehrheit in einem Bürgerentscheid schließlich doch<br />
für <strong>de</strong>n Windpark ausgesprochen hat. Beim Skat in <strong>de</strong>r<br />
Dorfkneipe kommt ihm zu Ohren, dass <strong>de</strong>r Bürgermeis-<br />
ter, <strong>de</strong>r stärkste Verfechter <strong>de</strong>s Windparks, seit Tagen<br />
abgetaucht ist und es entsteht allmählich <strong>de</strong>r Verdacht,<br />
dass ein Unglück geschehen sein könnte.<br />
Sabine Stein, geboren 1961, studierte Germanistik und<br />
Philosophie, arbeitete als Dozentin, Hörspiel- und Drehbuchlektorin<br />
und lebt jetzt als freie Autorin in Hamburg.<br />
von Johan Theorin<br />
aus <strong>de</strong>m Schwedischen<br />
von Kerstin Schöps<br />
Bearbeitung:<br />
Andrea Czesienski<br />
Regie: Götz Naleppa<br />
Produktion: dkultur 2012/54’<br />
27. April Sa 17:05 wdr 5<br />
Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />
Wenn sich Elfen und<br />
Trolle im Steinbruch<br />
bekriegen, färbt ihr<br />
Blut <strong>de</strong>n Stein rot.<br />
Ven<strong>de</strong>la kennt diese<br />
alten Geschichten, sie<br />
ist auf Öland aufgewachsen.<br />
Nun will sie<br />
mit ihrem Mann in<br />
eine Villa in <strong>de</strong>r Nähe<br />
<strong>de</strong>s Steinbruchs ziehen.<br />
Hier, an diesem ver-<br />
wunschenen Ort voller dunkler Mythen und Legen<strong>de</strong>n,<br />
wohnt auch <strong>de</strong>r alte Gerlof, <strong>de</strong>r ihr von <strong>de</strong>n mysteriösen<br />
Tagebüchern seiner verstorbenen Frau erzählt. Zufällig<br />
lernt sie auch Per – frisch geschie<strong>de</strong>n und Erbe eines<br />
Hauses – kennen. Als sein Vater, <strong>de</strong>r Filmproduzent<br />
Jerry Morner, umgebracht wird und seine Studios in<br />
Flammen aufgehen, verfolgt Per die Spuren. Gerlof und<br />
Ven<strong>de</strong>la wollen ihm helfen. Keiner ahnt, dass auch Per<br />
in Gefahr ist und dass das grausame Familiengeheimnis<br />
nur gelüftet wer<strong>de</strong>n kann, wenn sie die Sagen ihrer<br />
Insel ernst nehmen.<br />
Johan Theorin, geboren 1963 in Göteborg, ist Journalist<br />
und Autor. Seine drei Kriminalromane <strong>de</strong>s geplanten<br />
Jahreszeiten-Quartetts sind international sehr erfolgreich<br />
und spielen auf Öland, wo er seine Kindheit verbracht hat.<br />
Die Tote in <strong>de</strong>r Emscher<br />
von Hans van Ooyen<br />
Regie: Angeli Backhausen<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />
4. Mai Sa 17:05 wdr 5<br />
Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />
Rundschau-Reporter<br />
Pit Gruber wird<br />
hautnah in einen Fall<br />
verwickelt, <strong>de</strong>r seine<br />
Volontärin Viki<br />
Friesen ganz persönlich<br />
betrifft. Ihre<br />
geliebte Cousine<br />
Albina wird nach<br />
einem Brückensturz tot in <strong>de</strong>r Emscher aufgefun<strong>de</strong>n.<br />
Am Tag zuvor noch hatte Viki mit Albina und <strong>de</strong>r<br />
übrigen russisch-kasachisch-<strong>de</strong>utschen Verwandtschaft<br />
groß die Silberhochzeit ihrer Tante gefeiert. Von<br />
Kommissar Stretzel erfährt Gruber, dass die Tote zwar<br />
an <strong>de</strong>n Folgen <strong>de</strong>s Sturzes gestorben ist, aber eine<br />
verdächtige Wun<strong>de</strong> am Hinterkopf aufwies. Selbstmord<br />
scheint also ausgeschlossen. Und Albinas Vater hat<br />
sofort ihren gewalttätigen Freund Sascha unter<br />
Verdacht.<br />
Hans van Ooyen, geboren 1954 in Duisburg, war nach<br />
seinem Studium viele Jahre als Buchlektor für Verlage<br />
und als Marketingmanager tätig. Seit 2001 arbeitet er als<br />
freier Schriftsteller und Fotokünstler. Der wdr produzierte<br />
zuletzt von ihm „Klarer Fall“ (2010).<br />
ard Radio Tatort<br />
Geisterstun<strong>de</strong><br />
von John von Düffel<br />
Regie: Christiane Ohaus<br />
Produktion: rb 2013/ca. 54’<br />
11. Mai Sa 17:05 wdr 5<br />
Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />
Nach <strong>de</strong>m Tod ihres<br />
Vaters bleibt Hauptkommissarin<br />
Claudia<br />
Evernich wenig Zeit zu<br />
trauern. Gleich<br />
mehrere kuriose,<br />
schwer erklärbare<br />
Mordfälle erschüttern<br />
Bremen und halten sie<br />
und ihren jungen<br />
Kollegen Claas in<br />
Atem. Doch damit nicht genug.<br />
Auch Evernichs Mutter wird immer seltsamer. Frisch<br />
verwitwet, fängt sie an, in ihrem Haus Gespenster zu<br />
hören und zu sehen. Da trifft es sich gut, dass Staatsanwalt<br />
Dr. Gröninger aus seiner lauten Wohnung am<br />
Bremer Freimarktgelän<strong>de</strong> ausziehen will. Evernich<br />
bittet ihn, zumin<strong>de</strong>st vorübergehend bei ihrer Mutter<br />
Quartier zu nehmen – zur Beruhigung <strong>de</strong>r alten Dame.<br />
Doch <strong>de</strong>r gegenteilige Effekt tritt ein. Schon nach<br />
wenigen Nächten ist Gröninger davon überzeugt, dass<br />
es in <strong>de</strong>m Altbremer Haus tatsächlich spukt – und dass<br />
die irrsinnigen Mor<strong>de</strong> <strong>de</strong>r jüngsten Vergangenheit<br />
damit zusammenhängen. Der reale Polizeialltag und<br />
das Surreale fangen an zu verschwimmen.<br />
John von Düffel, geboren 1966 in Göttingen, arbeitet<br />
seit 1991 als Dramaturg an verschie<strong>de</strong>nen Theatern. Er<br />
schreibt Theaterstücke, Bearbeitungen, Prosa, Essays und<br />
Hörspiele.
Bru<strong>de</strong>rliebe<br />
von Yves Ravey<br />
Bearbeitung: Annette Berger<br />
Regie: Walter Adler<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />
18. Mai Sa 17:05 wdr 5<br />
Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />
Max und Jerry sind<br />
zwei ungleiche Brü<strong>de</strong>r<br />
und kennen einan<strong>de</strong>r<br />
besser, als ihnen lieb ist.<br />
Aber gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb<br />
planen sie gemeinsam<br />
ein Verbrechen.<br />
Seit 20 Jahren hat<br />
er ihn nicht mehr<br />
gesehen, als Max<br />
seinen Bru<strong>de</strong>r Jerry an einem Bahnhof an <strong>de</strong>r schweizfranzösischen<br />
Grenze abholt. Auf Skiern überqueren<br />
sie die grüne Grenze. Niemand darf wissen, dass Jerry<br />
zurückgekommen ist, <strong>de</strong>nn die bei<strong>de</strong>n haben einen<br />
perfi<strong>de</strong>n Plan. Sie entführen die Tochter von Max’ Chef<br />
und for<strong>de</strong>rn eine halbe Million Lösegeld. Alles scheint<br />
wie geplant zu laufen – wäre da nicht von Anfang an<br />
ein unausgesprochener Konkurrenzkampf zwischen<br />
<strong>de</strong>n Brü<strong>de</strong>rn. Dabei sind die Rollen klar verteilt: Max,<br />
<strong>de</strong>r unscheinbare Buchhalter, <strong>de</strong>ssen Liebe zur Tochter<br />
<strong>de</strong>s Chefs verschmäht wur<strong>de</strong>, und Jerry, <strong>de</strong>r harte Profi,<br />
<strong>de</strong>r als Konvertit in Afghanistan zum Kämpfer geschult<br />
wur<strong>de</strong>. Aber Regeln und Rollen können sich än<strong>de</strong>rn.<br />
Yves Ravey lehrt als Professor für bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kunst in seiner<br />
Geburtsstadt Besançon. Er ist Autor zahlreicher Romane<br />
und Theaterstücke und wur<strong>de</strong> für sein Gesamtwerk mit<br />
<strong>de</strong>m Schweizer Prix Renfer ausgezeichnet.<br />
Blutsban<strong>de</strong><br />
von Joan Rang Christensen<br />
aus <strong>de</strong>m Dänischen<br />
von Egon Netenjakob<br />
und Louise Emcken<br />
Komposition: Michael Riessler<br />
Regie: Annette Kurth<br />
Produktion: wdr 2008<br />
Teil 1/50’<br />
25. Mai Sa 17:05 wdr 5<br />
Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />
Teil 2/54’<br />
1. Juni Sa 17:05 wdr 5<br />
Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />
Lange haben die<br />
Geschwister Anne und<br />
Frank Milling nichts<br />
mehr von ihrem Vater<br />
gehört. Von dunklen<br />
Vorahnungen getrieben<br />
fahren sie von Kopenhagen<br />
ins einsame<br />
Nordschwe<strong>de</strong>n.<br />
Wie Frank war sein<br />
Vater im Dienst <strong>de</strong>r dänischenKriminalpolizei,<br />
bevor er sich nach<br />
seiner Pensionierung<br />
ins nordschwedische<br />
Gällivare zurückgezogen<br />
hat. Dort<br />
angekommen, fin<strong>de</strong>n Sohn und Tochter die Wohnung<br />
verwahrlost – und im Schuppen <strong>de</strong>n ermor<strong>de</strong>ten Vater.<br />
Aber es kommt noch schlimmer: Von einem zweiten<br />
Besuch im Haus <strong>de</strong>s Vaters kehrt Anne nicht mehr zurück.<br />
Auch sie wird Opfer eines Gewaltverbrechens. In<br />
Verdacht gerät ihr eigener Bru<strong>de</strong>r. Ein Zeuge i<strong>de</strong>ntifiziert<br />
ihn als Mör<strong>de</strong>r seiner Schwester. Aber Frank kann<br />
fliehen. Er muss nicht nur herausfin<strong>de</strong>n, welche dunklen<br />
Geheimnisse zum Tod <strong>de</strong>s Vaters und <strong>de</strong>r Schwester<br />
geführt haben, er muss auch nachweisen, dass die ihn<br />
belasten<strong>de</strong> DNA-Analyse <strong>de</strong>r schwedischen Polizei zu<br />
falschen Schlüssen führt.<br />
Joan Rang Christensen, geboren 1976 in Korea, kam als<br />
Adoptivkind nach Dänemark. Sie schreibt seit 1998 –<br />
zunächst Gedichte, dann mehrere kurze Theaterstücke.<br />
Für ihren Hörspielerstling „Blo<strong>de</strong>ts Bånd“ erhielt sie <strong>de</strong>n<br />
renommierten Preis <strong>de</strong>s Dänischen Blin<strong>de</strong>nverban<strong>de</strong>s.<br />
Foto: Mauritius/Nordic Photos<br />
wdr hörspielprogramm 75
Krimi am Samstag<br />
Mord am Hindukusch<br />
von Holger Siemann<br />
Regie: Annette Kurth<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />
8. Juni Sa 17:05 wdr 5<br />
Wie<strong>de</strong>rholung 23:05 wdr 5<br />
76 wdr hörspielprogramm<br />
Staatsanwalt Johannes<br />
Wintrup soll die<br />
näheren Umstän<strong>de</strong><br />
aufklären, die zum<br />
Selbstmord eines<br />
<strong>de</strong>utschen Soldaten in<br />
Afghanistan geführt<br />
haben.<br />
Patrick Koslowski<br />
alias „Omme“ war ein erfolgreicher Boxer, <strong>de</strong>r wegen<br />
Beleidigung eines Funktionärs aus <strong>de</strong>m Olympiaka<strong>de</strong>r<br />
geflogen war und sich daraufhin in einer von <strong>de</strong>n<br />
Medien viel beachteten Aktion als Freiwilliger für <strong>de</strong>n<br />
Afghanistan-Einsatz gemel<strong>de</strong>t hatte. Drei Kamera<strong>de</strong>n<br />
waren bei <strong>de</strong>m Einsatz dabei, in <strong>de</strong>m es darum ging,<br />
„havarierte“ Technik zu bergen. Die Obduktion <strong>de</strong>r Leiche<br />
ergibt, dass Koslowski von einer Handgranate am<br />
Oberschenkel getroffen wur<strong>de</strong> und verblutete – Wintrup<br />
zweifelt an <strong>de</strong>r Selbstmordthese, aber er fin<strong>de</strong>t keine<br />
beweiskräftigen Spuren. Bis er auf einen Professor trifft,<br />
<strong>de</strong>r für das Kampfroboter-Projekt „ARVis“ zuständig ist.<br />
Holger Siemann, geboren 1962 in Leipzig, studierte Philosophie<br />
in Berlin und arbeitete in verschie<strong>de</strong>nen Berufen,<br />
u. a. als Offizier. Er schreibt Prosa, Drehbücher, Features<br />
und Hörspiele. Der wdr sen<strong>de</strong>te zuletzt sein Hörspiel<br />
„Puntland“ (2012).<br />
Du bist tot<br />
ard Radio Tatort<br />
von Wolfgang Zan<strong>de</strong>r<br />
Komposition: Haarmann<br />
Nikolai von Koslowski<br />
Produktion: rbb 2013/ca. 54’<br />
15. Juni Sa 17:05 wdr 5<br />
Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />
Frau Prof. Dr. Weißbach<br />
leitet am Berliner<br />
Institut für Nanotechnologie<br />
die Forschungsgruppe<br />
‚Materialien <strong>de</strong>r<br />
Zukunft‘, die sowohl für<br />
die zivile als auch für<br />
je<strong>de</strong> an<strong>de</strong>re Nutzung<br />
lukrativ wären.<br />
Kein Wun<strong>de</strong>r also, dass<br />
unter <strong>de</strong>n Drittmittel-<br />
gebern auch eine Firma zu fin<strong>de</strong>n ist, die eine militärische<br />
Vermarktung <strong>de</strong>r Forschungsergebnisse anstrebt<br />
und versucht, massiv Einfluss zu nehmen. Sie droht<br />
sogar mit <strong>de</strong>m Entzug <strong>de</strong>r Geldmittel. Eines Abends<br />
fin<strong>de</strong>t die Physikerin auf ihrem Computer das Bild einer<br />
RTM-Nanomanipulation und darunter <strong>de</strong>n Satz: Du<br />
bist tot. Am nächsten Tag wird ihre Leiche gefun<strong>de</strong>n.<br />
Bei seinen Recherchen wird Alexan<strong>de</strong>r Polanski mit <strong>de</strong>r<br />
Realität an <strong>de</strong>utschen Universitäten konfrontiert, die von<br />
harter Konkurrenz, Kurzzeitverträgen und Unterbezahlung<br />
geprägt ist. Und schließlich war Prof. Dr. Weißbach<br />
auch bei ihren Kollegen nicht unumstritten.<br />
Wolfgang Zan<strong>de</strong>r, geboren 1956, studierte Philosophie,<br />
Literatur und Theaterwissenschaft. Seit 1992 lebt er als<br />
freier Autor in Potsdam und schreibt Hörspiele, Theaterstücke,<br />
Drehbücher und Lyrik.<br />
Foto: Mauritius/Trigger Images
Das Zeichen <strong>de</strong>s Wid<strong>de</strong>rs<br />
von Fred Vargas<br />
aus <strong>de</strong>m Französischen<br />
von Julia Schoch<br />
Komposition: Haarmann<br />
Regie: Frank-Erich Hübner<br />
Produktion: wdr 2008/55’<br />
22. Juni Sa 17:05 wdr 5<br />
Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />
Gregoire und Vincent,<br />
zwei junge Taschengauner<br />
aus <strong>de</strong>r Pariser<br />
Banlieue, gehen<br />
regelmäßig auf<br />
Diebestour. Eines Tages<br />
gelingt unverhofft bei<br />
einem Überfall auf<br />
einen alten Mann <strong>de</strong>r<br />
große Coup.<br />
In seinem Rucksack<br />
fin<strong>de</strong>n sie eine Rie-<br />
sensumme Geld und merkwürdige Utensilien, die auf<br />
schwarze Magie <strong>de</strong>uten. Noch am gleichen Abend wird<br />
Vincent mit vier Messerstichen umgebracht. Ohne sich<br />
zu erkennen zu geben, alarmiert Gregoire die Polizei.<br />
Neben <strong>de</strong>n tödlichen Bauchstichen stellt Kommissar<br />
Adamsberg eigenartige frische Tätowierungen auf<br />
<strong>de</strong>m linken Oberschenkel fest. Sollte <strong>de</strong>r Serienmör<strong>de</strong>r<br />
Belier sein viertes Opfer gefun<strong>de</strong>n haben?<br />
Fred Vargas, geboren 1958, Mutter eines Sohnes und Archäologin<br />
im Hauptberuf, gilt <strong>de</strong>rzeit als die be<strong>de</strong>utendste<br />
französische Kriminalautorin. Sie wur<strong>de</strong> in über 30 Sprachen<br />
übersetzt und erhielt 2004 <strong>de</strong>n Deutschen Krimi Preis. Zuletzt<br />
produzierte <strong>de</strong>r wdr 2012 von ihr „Die Nacht <strong>de</strong>s Zorns“.<br />
Geraubte Haut<br />
von Pati Blasco<br />
aus <strong>de</strong>m Spanischen<br />
von Sabine Giersberg<br />
Bearbeitung:<br />
Felipe Garrido Pozo<br />
Regie: Claudia Johanna Leist<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />
29. Juni Sa 17:05 wdr 5<br />
Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />
Auf <strong>de</strong>m Nachhauseweg<br />
fährt <strong>de</strong>r Schriftsteller<br />
Angel im angetrunkenen<br />
Zustand in <strong>de</strong>r<br />
Nähe seiner Wohnung<br />
eine junge Frau an und<br />
begeht Fahrerflucht.<br />
Von Gewissensbissen<br />
gequält kehrt er noch<br />
einmal zu Fuß an <strong>de</strong>n<br />
Tatort zurück.<br />
Als <strong>de</strong>r verständigte<br />
Krankenwagen eintrifft,<br />
befin<strong>de</strong>t sich Sofia bereits im Koma und wird in die<br />
nächstgelegene Intensivstation eingeliefert. Angel wird<br />
von ihrem Familienclan mehr und mehr vereinnahmt<br />
und als ihr Lebensretter gefeiert. Die Familie geht davon<br />
aus, dass <strong>de</strong>r Unfall kein wirklicher Unfall war, son<strong>de</strong>rn<br />
Sofia Opfer eines Anschlags gewor<strong>de</strong>n ist. Denn mit ihrer<br />
engagierten Arbeit für eine spanische Menschenrechtsorganisation<br />
war sie in das Visier spanisch-marokkanischer<br />
Schlepperban<strong>de</strong>n geraten. Angel gerät in eine fatale<br />
Situation, als er von einem Unbekannten mit <strong>de</strong>r Tatsache<br />
konfrontiert wird, bei <strong>de</strong>r Fahrerflucht beobachtet wor<strong>de</strong>n<br />
zu sein, und man versucht, wichtige Unterlagen aus Sofias<br />
Umfeld von ihm zu erpressen.<br />
Pati Blasco, geboren 1980, Journalistin, Dokumentarfilmerin<br />
und passionierte Bergsteigerin, hat mit „La piel<br />
<strong>de</strong>snuda“ ihren zweiten Roman veröffentlicht. Ihr erster<br />
wur<strong>de</strong> 2006 mit <strong>de</strong>m Premio Desnivel ausgezeichnet.<br />
wdr hörspielprogramm 77
Foto: wdr/Jan Knoff<br />
Land und Leute<br />
Ruhrgebietsredaktion<br />
Zum 100. To<strong>de</strong>stag<br />
von Heinrich Kämpchen<br />
Der lange Weg nach Bochum<br />
von Heinrich Peuckmann<br />
Regie: Burkhard Ax<br />
Produktion: wdr 1987/36’<br />
Ich war nie länger<br />
als zehn Minuten alleine<br />
o<strong>de</strong>r Ich <strong>de</strong>nk – jetzt ist Feierabend<br />
von Michael Klaus<br />
Regie: Klaus-Dieter Pittrich<br />
Produktion: wdr 1987/67’<br />
26. Januar Sa 21:05 wdr 5<br />
78 wdr hörspielprograrmm<br />
Das Hörspiel über <strong>de</strong>n<br />
von 1847 bis 1912<br />
leben<strong>de</strong>n Bergmann<br />
und Dichter Heinrich<br />
Kämpchen verbin<strong>de</strong>t<br />
seine Gedichte mit <strong>de</strong>m<br />
Kampf <strong>de</strong>r Bergarbeiter<br />
für gerechten Lohn und<br />
bessere Arbeitsverhältnisse.<br />
Nachts feilt <strong>de</strong>r<br />
Frühpensionär<br />
Kämpchen an einem<br />
Gedicht, das die Fron<br />
<strong>de</strong>r Bergleute schil<strong>de</strong>rt,<br />
am nächsten Morgen<br />
macht er sich zu Fuß<br />
auf <strong>de</strong>n Weg nach<br />
Bochum in die<br />
Redaktion <strong>de</strong>r „Bergarbeiterzeitung“, die seit langem<br />
je<strong>de</strong> Woche ein Kämpchen-Gedicht druckt.<br />
Heinrich Peuckmann, <strong>de</strong>r Autor dieses szenischen Porträts,<br />
wur<strong>de</strong> 1949 geboren und arbeitet als Lehrer in Bergkamen.<br />
Er ist Mitglied im „Werkkreis Literatur <strong>de</strong>r Arbeitswelt“<br />
und veröffentlichte zahlreiche literarische Beiträge in<br />
Anthologien, Zeitschriften und im Funk.<br />
„Meine Geschichte ist wie Denver und Dallas zusammen.<br />
Und Öl hab ich auch. Salatöl.“ – Diese<br />
Sätze stammen von einer Frau, <strong>de</strong>ren tragikomische<br />
Geschichte eines Lebensabschnittes vorgestellt wird.<br />
Es han<strong>de</strong>lt sich um ein „starkes Stück“ Leben. Die<br />
Sprache ist witzig-komisch, aber auch drastisch. Die<br />
Erzählung stammt unverwechselbar aus <strong>de</strong>m Land an<br />
<strong>de</strong>r Ruhr. Aber sie ist nichts für empfindliche Gemüter.<br />
Wer sich <strong>de</strong>nnoch darauf einlassen möchte, wird am<br />
En<strong>de</strong> vielleicht <strong>de</strong>r Hauptdarstellerin Tana Schanzara<br />
zustimmen können. Während <strong>de</strong>r Aufnahmen wur<strong>de</strong><br />
sie von einem Zeitungsreporter gefragt, ob das <strong>de</strong>nn<br />
die Wirklichkeit träfe. Und Tana antwortete: „Nichts ist<br />
unglaubwürdiger als nur das normale Leben.“<br />
Michael Klaus (1952-2008) veröffentlichte Gedicht- und<br />
Erzählbän<strong>de</strong>, Satiren, Romane, Drehbücher und mehr als<br />
20 Hörspiele. 2003 wur<strong>de</strong> er Vizepräsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen<br />
P.E.N. Sein Werk wur<strong>de</strong> mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Westfälische Redaktion<br />
Mias Missetaten (2):<br />
Berkelmanns En<strong>de</strong><br />
von Lioba Albus<br />
und Anne Siegel<br />
Regie: Georg Bühren<br />
Produktion: wdr 2013/50’<br />
Zweitsprache Nie<strong>de</strong>r<strong>de</strong>utsch<br />
von Hedwig Lechtenberg<br />
Regie: Georg Bühren<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 50’<br />
30. März Sa 21:05 wdr 5<br />
Zwischen Dicke<strong>de</strong> und<br />
Dünsche<strong>de</strong> treibt die<br />
neugierige Mia<br />
Mittelkötter ihr<br />
Unwesen. Als selbsternannte<br />
Miss Marple ist<br />
sie vor allem bei <strong>de</strong>r<br />
örtlichen Polizei<br />
gefürchtet. Juristischen<br />
Beistand erhält sie von<br />
Theo Henschen, Richter<br />
a. D. Zu klären ist <strong>de</strong>r<br />
rätselhafte Tod <strong>de</strong>s<br />
Bauunternehmers Bodo<br />
Berkelmann, <strong>de</strong>r in<br />
einem merkwürdigen<br />
Outfit auf <strong>de</strong>m örtlichen Schützenfestplatz gefun<strong>de</strong>n<br />
wird. Seltsamerweise regt sich über <strong>de</strong>n Tod <strong>de</strong>s schlecht<br />
beleumun<strong>de</strong>ten Geschäftsmannes kaum jemand auf,<br />
wohl aber über die Tatsache, dass das diesjährige<br />
Schützenfest seinetwegen verlegt wer<strong>de</strong>n muss.<br />
Lioba Albus, aufgewachsen im sauerländischen Attendorn,<br />
ist Schauspielerin, Kabarettistin und Radiomo<strong>de</strong>ratorin.<br />
Seit 1991 macht sie als „Mia Mittelkötter“ Kabarett.<br />
Anne Siegel, aufgewachsen im Münsterland, ist Sach- und<br />
Drehbuchautorin sowie Radio- und Fernsehjournalistin in<br />
Köln.<br />
Eine Sprache will nicht verschwin<strong>de</strong>n: Das Nie<strong>de</strong>r<strong>de</strong>utsche,<br />
schon vor über 400 Jahren totgesagt, hält sich hartnäckig<br />
nördlich <strong>de</strong>r „Benrather Linie“, jener Sprachgrenze<br />
durch Westfalen, Nie<strong>de</strong>rsachsen, Bran<strong>de</strong>nburg und<br />
Mecklenburg, die die hoch<strong>de</strong>utsche Sprachlandschaft<br />
von <strong>de</strong>r nie<strong>de</strong>r<strong>de</strong>utschen trennt. In Westfalen allerdings<br />
sind die weißen Flecken auf <strong>de</strong>r Mundartkarte größer<br />
gewor<strong>de</strong>n. Zeit für eine Bestandsaufnahme.<br />
Hedwig Lechtenberg ist freie Radiojournalistin in Münster.<br />
Für die Reihe „Land und Leute“ machte sie zahlreiche<br />
Mundartfeatures.<br />
Foto: Klaus Küpper<br />
Rheinische Redaktion<br />
Vun wem ich et han –<br />
et Flüstere vun dä Ahle<br />
von Rolly Brings & Bänd<br />
Regie: Thomas Werner<br />
Produktion: wdr 2008/114’<br />
25. Mai Sa 21:05 wdr 5<br />
Rolly Brings, das<br />
Kölsche Urgestein, ist<br />
einer <strong>de</strong>r kreativsten<br />
und produktivsten<br />
Lie<strong>de</strong>rmacher Deutschlands.<br />
Der politische<br />
Musiker und Autor, <strong>de</strong>r<br />
2007 mit <strong>de</strong>m Rheinlandtaler<br />
ausgezeichnet<br />
wur<strong>de</strong>, schreibt und<br />
singt voller Wortgewalt in einer bildhaften, poetischen<br />
und hochpolitischen Lyrik. Er hat über ein halbes<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rt, von 1949 bis 2005, kölsche Sprichwörter,<br />
Lebensweisheiten und Aphorismen in seinen täglichen<br />
Aufzeichnungen festgehalten. Re<strong>de</strong>nsarten aus <strong>de</strong>m<br />
kölschen Umfeld, <strong>de</strong>m Freun<strong>de</strong>s- und Familienkreis,<br />
geflüstert „vun dä Ahle“. In einem Kaleidoskop aus<br />
Lie<strong>de</strong>rn, szenischen Miniaturen und Gesprächen wer<strong>de</strong>n<br />
diese kölschen Kleino<strong>de</strong> zu Gehör gebracht und inter-<br />
pretiert, ausgewählt aus <strong>de</strong>m riesigen Fundus, rund um<br />
das Thema Mann und Frau, Gott und Teufel.<br />
Rolly Brings, 1943 geboren, wuchs in Köln auf, absolvierte<br />
nach einer Maschinenschlosserlehre ein Pädagogikstudium<br />
und unterrichtete Englisch, Deutsch und Gesellschaftslehre.<br />
2012 erhielt er <strong>de</strong>n Giesbert-Lewin-Preis <strong>de</strong>r<br />
Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.<br />
2013 feiert Rolly Brings seinen 70. Geburtstag.<br />
wdr hörspielprogramm 79
Illustration: wdr/Günter Rückert<br />
Bärenbu<strong>de</strong><br />
Die Reise zum Schnee<br />
von Karlheinz Koinegg<br />
Komposition: Mike Herting<br />
Regie: Petra Feldhoff<br />
Produktion: wdr 2009/5’<br />
1. Januar Di 19:05 wdr 5<br />
80 wdr hörspielprograrmm<br />
„Was ist Schnee? Wo<br />
kommt er her?“, fragt<br />
Jonathan. Er macht das<br />
Radio an und fin<strong>de</strong>t<br />
dort die Antwort, <strong>de</strong>nn<br />
im Radio kann er <strong>de</strong>n<br />
Schnee rauschen hören.<br />
Der Große Weiße Bär<br />
Arktos kommt im Radiosilberwald auf ihn zu und<br />
nimmt ihn mit auf eine Reise. In Arktos dichtes, weißes<br />
Fell gekuschelt fliegt Jonathan auf pulverweißen<br />
Radiowellen. Er kann „die Sterne zählen und mit seinem<br />
Flüstern je<strong>de</strong> Richtung wählen“.<br />
Karlheinz Koinegg, geboren 1960, hat für <strong>de</strong>n wdr<br />
viele Kin<strong>de</strong>rhörspiele geschrieben, darunter „König<br />
Artus und die Ritter <strong>de</strong>r Tafelrun<strong>de</strong>“ (2005). Für<br />
seine Bearbeitung von Tahar Ben Jellouns „Papa,<br />
was ist <strong>de</strong>r Islam?“ erhielt er 2004 <strong>de</strong>n civis-Preis<br />
<strong>de</strong>r ard. In seiner Bearbeitung von Sally Nicholls’<br />
Roman „Wie man unsterblich wird“ wur<strong>de</strong>n Darsteller<br />
und Regie mit <strong>de</strong>m Deutschen Hörbuchpreis<br />
2010 ausgezeichnet.
Stuarts Cape<br />
von Sara Pennypacker<br />
Bearbeitung: Ulla Illerhaus<br />
Komposition:<br />
Matthias Hornschuh<br />
Regie: Christoph Pragua<br />
Produktion: wdr 2011<br />
Teil 1/7’<br />
Stuart macht sich ein Cape<br />
6. Januar So 19:30 wdr 5<br />
Teil 2/7’<br />
Einmal Stuart sein<br />
13. Januar So 19:30 wdr 5<br />
Teil 3/6’<br />
Stuart fliegt<br />
20. Januar So 19:30 wdr 5<br />
Teil 4/7’<br />
Stuart pflanzt Toast<br />
27. Januar So 19:30 wdr 5<br />
Teil 5/12’<br />
Ein schlechter Anfang<br />
3. Februar So 19:30 wdr 5<br />
Teil 6/9’<br />
Unsere große, aufregen<strong>de</strong> Welt<br />
10. Februar So 19:30 wdr 5<br />
Teil 7/9’<br />
Je<strong>de</strong> Menge Löcher<br />
17. Februar So 19:30 wdr 5<br />
Teil 8/7’<br />
Lochalarm<br />
24. Februar So 19:30 wdr 5<br />
Teil 9/9’<br />
Das Irgendwas-fehlt-hier-<br />
Gefühl<br />
3. März So 19:30 wdr 5<br />
Stuart ist mit seiner<br />
Familie nach Punbury<br />
gezogen und muss in<br />
eine neue Schule<br />
gehen. Dass seine<br />
wertvolle Sammlung<br />
– <strong>de</strong>r Arm einer<br />
Schaufensterpuppe,<br />
eine Ofentür, ein<br />
vertrockneter<br />
Weihnachtsbaum, eine<br />
Klobrille mit Sprung,<br />
eine Schachtel mit<br />
verbogenen Klei<strong>de</strong>rbügeln<br />
und ein Gebiss –<br />
beim Umzug im Müll<br />
gelan<strong>de</strong>t ist, war ja<br />
schon schlimm genug.<br />
Aber noch schlimmer<br />
ist die Sorge: Was,<br />
wenn keiner sein<br />
Freund sein will? Was<br />
soll man außer<strong>de</strong>m<br />
tun, gegen Langeweile?<br />
Stuart fin<strong>de</strong>t die<br />
Lösung. Aus 100<br />
Krawatten und einer<br />
lila Socke bastelt er<br />
sich ein Cape. Und<br />
dieses Cape ist<br />
MAGISCH!<br />
Sara Pennypacker war<br />
Malerin, bevor sie mit<br />
<strong>de</strong>m Schreiben anfing.<br />
Sie ist Autorin zahlreicher<br />
Bücher, unter<br />
an<strong>de</strong>rem von „Stuarts<br />
Cape“, hat zwei Kin<strong>de</strong>r<br />
und lebt auf Cape Cod,<br />
Massachusetts. Wenn<br />
es warm ist, schwimmt<br />
sie im Meer, wenn nicht, sucht sie am Strand interessante<br />
Dinge.<br />
Das Märchen von <strong>de</strong>r Prinzessin,<br />
die unbedingt in einem Märchen<br />
vorkommen wollte<br />
von Susanne Straßer<br />
Bearbeitung: Maria Rie<strong>de</strong>rer<br />
Regie: Burkhard Ax<br />
Produktion: wdr 2013<br />
Teil 1/ca. 8’<br />
Versuch mit Frosch und<br />
rotem Käppchen<br />
10. März So 19:30 wdr 5<br />
Teil 2/ca. 8’<br />
Versuch mit Zopf und<br />
Knusperhaus<br />
17. März So 19:30 wdr 5<br />
Teil 3/ca. 8’<br />
Versuch mit Schuh und<br />
Stadtmusikanten<br />
24. März So 19:30 wdr 5<br />
Aladin<br />
Sie ist klein, sehr klein.<br />
Und sie ist unzufrie<strong>de</strong>n,<br />
ziemlich riesig<br />
unzufrie<strong>de</strong>n. Denn ihr<br />
Märchenbuch ist dick<br />
und schwer und<br />
schwer und dick – und<br />
doch fehlt das<br />
Entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>: Denn<br />
nirgends und nirgendwo<br />
wird von ihr<br />
erzählt, <strong>de</strong>r kleinen,<br />
sehr kleinen Prinzessin.<br />
Was zu än<strong>de</strong>rn<br />
ist!!! Nur wie? Wie<br />
kommt man in so ein<br />
Märchenbuch? Wie<br />
wird man Teil eines<br />
Märchens? Vielleicht<br />
durch Üben? Also wird<br />
geübt, ausprobiert!<br />
Zum Beispiel, wie man<br />
Frösche – nein, nicht<br />
an die Wand wirft!, son<strong>de</strong>rn küsst. Ob sich in einem<br />
von ihnen doch ein Prinz verbirgt o<strong>de</strong>r ob man nur<br />
Ausschlag am Mund bekommt? O<strong>de</strong>r wie ist es, von<br />
einem Wolf gefressen zu wer<strong>de</strong>n – wenn <strong>de</strong>r nur nicht<br />
so ekligen Mundgeruch hätte. O<strong>de</strong>r, o<strong>de</strong>r, o<strong>de</strong>r … ?<br />
Susanne Straßer, geboren 1976, studierte Kommunikations<strong>de</strong>sign<br />
in München und London. Seit 2003 arbeitet<br />
sie als freischaffen<strong>de</strong> Illustratorin und veröffentlichte<br />
bereits zahlreiche Bücher u. a. zu Texten von Marjaleena<br />
Lembcke und Helmut Krausser. Ihre Arbeiten wur<strong>de</strong>n<br />
bereits mehrfach ausgezeichnet.<br />
orientalisches Volksgut<br />
Bearbeitung und Regie:<br />
Uwe Schareck<br />
Produktion: wdr 2006/8’<br />
29. März Fr 19:05 wdr 5<br />
Der arme, recht<br />
unbedarfte junge<br />
Aladin wird von einem<br />
gütigen vermeintlichen<br />
Onkel in die<br />
Lehre genommen, <strong>de</strong>r<br />
sich aber als Zauberer<br />
entpuppt und <strong>de</strong>n<br />
Jungen für seine Zwecke missbrauchen möchte. Doch<br />
mit Hilfe <strong>de</strong>s legendären Lampengeistes kann alles<br />
zum Guten gewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Eine kurze klangvolle<br />
Skizze <strong>de</strong>s bekannten orientalischen Märchens.<br />
wdr hörspielprogramm 81
Bärenbu<strong>de</strong><br />
Das Fin<strong>de</strong>lei<br />
von Angelika Glitz<br />
Bearbeitung und Regie:<br />
Uwe Schareck<br />
Produktion: wdr 2003/6’<br />
31. März So 19:05 wdr 5<br />
Einmal flog ein Ei vom<br />
Himmel. Es lan<strong>de</strong>te<br />
– plumps – im Nest von<br />
Frieda Fe<strong>de</strong>r. Doch die<br />
putzte sich gera<strong>de</strong> und<br />
merkte nichts. Erst als<br />
es Zeit war zu schlüpfen,<br />
wun<strong>de</strong>rte sie sich<br />
etwas ... Ein Kuckucksei? Was da aus <strong>de</strong>m Ei schlüpfte,<br />
passte nämlich nicht nur äußerlich so gar nicht in<br />
diese Umgebung, es war auch beim besten Willen nicht<br />
zu verstehen. Ein kleiner Ausflug in die bunte Normalität<br />
<strong>de</strong>r An<strong>de</strong>rsartigkeit.<br />
Angelika Glitz, geboren 1966, schreibt seit 1998 Bil<strong>de</strong>rbücher<br />
für Kin<strong>de</strong>r. Mittlerweile sind etliche Kin<strong>de</strong>rbücher aus ihrer<br />
Fe<strong>de</strong>r erschienen. Sie arbeitet mit <strong>de</strong>n Illustratorinnen<br />
Imke Sönnichsen und Annette Swoboda zusammen. Sie<br />
ist verheiratet, hat drei Kin<strong>de</strong>r und lebt mit ihrer Familie<br />
in Frankfurt.<br />
Eine Geschichte von Hühnern<br />
von Rotraut Susanne Berner<br />
Bearbeitung und Regie:<br />
Uwe Schareck<br />
Produktion: wdr 2007/7’<br />
1. April Mo 19:05 wdr 5<br />
Zwei Hühner schlüpfen<br />
in unsere menschliche<br />
Welt. Sie leben in<br />
einem kleinen Haus,<br />
verfügen über<br />
Fernseher, Sofaecke,<br />
Bollerwagen, tragen<br />
Schuhe, Schal und<br />
Mütze und manchmal haben sie sogar Schnupfen.<br />
Passend zu dieser „verkehrten Welt“ sind auch die<br />
Farben ihres Fe<strong>de</strong>rkleids: Das weiße Huhn nämlich ist<br />
in diesem Fall <strong>de</strong>r „Schwarzseher“, das schwarze Huhn<br />
dagegen ist lebenslustig und einfallsreich. Dass das<br />
weiße Huhn im Verlauf <strong>de</strong>r Geschichte seine lähmen<strong>de</strong>n<br />
Be<strong>de</strong>nken abstreift und an Lebensfreu<strong>de</strong> und<br />
Mut gewinnt, verdankt es <strong>de</strong>r Ausdauer und Unbeirrbarkeit<br />
<strong>de</strong>s schwarzen Huhns.<br />
Rotraut Susanne Berner, geboren 1948, ist eine vielfach<br />
ausgezeichnete Illustratorin, die auch eigene Geschichten<br />
verfasst, zum Beispiel die Karlchen-Geschichten o<strong>de</strong>r<br />
die Wimmelbücher. 2006 erhielt sie <strong>de</strong>n Son<strong>de</strong>rpreis <strong>de</strong>s<br />
Deutschen Jugendliteraturpreises für ihr Gesamtwerk. Sie<br />
lebt mit ihrem Mann in München.<br />
82 wdr hörspielprograrmm<br />
Heinz Schlapp<br />
von Marion Klötzer<br />
Regie: Petra Feldhoff<br />
Produktion: wdr 2013<br />
Teil 1/ca. 8’<br />
7. April So 19:30 wdr 5<br />
Teil 2/ca. 8’<br />
14. April So 19:30 wdr 5<br />
Teil 3/ca. 8’<br />
21. April So 19:30 wdr 5<br />
Teil 4/ca. 8’<br />
28. April So 19:30 wdr 5<br />
Eine Geschichte in <strong>de</strong>r<br />
je<strong>de</strong> Menge Schuhe<br />
vorkommen, mit einem<br />
Tollpatsch, <strong>de</strong>r sich<br />
nicht unterkriegen<br />
lässt. „Ein echter<br />
Schlapp, <strong>de</strong>r macht nie<br />
schlapp“ – so das<br />
Motto von Schuh<strong>de</strong>tektiv<br />
Heinz Schlapp, <strong>de</strong>r<br />
seit Wochen gelangweilt<br />
in seinem<br />
Schuhschrank<br />
herumlümmelt und auf<br />
<strong>de</strong>n ultimativen<br />
Auftrag wartet. Doch<br />
als <strong>de</strong>m Maharadscha von Prunk und Protz die gol<strong>de</strong>nen<br />
Schnürsenkel geklaut wer<strong>de</strong>n, und ausgerechnet Heinzi<br />
die Aufklärung in <strong>de</strong>n ollen Schlappschuh geschoben<br />
wird, da ahnt <strong>de</strong>r Übles: Täterin kann nur seine<br />
Erzfeindin und Superschwimmflosse Lotti Langfinger<br />
sein, die beste Räuberin im ganzen Schuhreich. Jetzt<br />
kommt, was kommen muss: Beschattungen, Verfolgungsjag<strong>de</strong>n,<br />
falsche Spuren, Nie<strong>de</strong>rlagen und je<strong>de</strong><br />
Menge Action.<br />
Marion Klötzer ist Kulturjournalistin für Tagespresse<br />
und Fachmagazine mit <strong>de</strong>m Schwerpunkt Kin<strong>de</strong>r- und<br />
Jugendliteratur sowie Autorin. Sie ist Mutter zweier Jungs<br />
und lebt in Freiburg.
Tante Mathil<strong>de</strong> macht Geschichten<br />
von Jan Cornelius<br />
Regie: Uta Reitz<br />
Produktion: wdr 2005<br />
Teil 1/8’<br />
Sven ruft an<br />
5. Mai So 19:30 wdr 5<br />
Teil 2/7’<br />
Joschi Piffanek und die Hühner<br />
12. Mai So 19:30 wdr 5<br />
Teil 3/7’<br />
Fre<strong>de</strong>rico, <strong>de</strong>r kleine Elefant<br />
19. Mai So 19:30 wdr 5<br />
Teil 4/7’<br />
Der wüten<strong>de</strong> Affe<br />
26. Mai So 19:30 wdr 5<br />
Teil 5/7’<br />
Das größte Tier <strong>de</strong>r Welt<br />
2. Juni So 19:30 wdr 5<br />
Teil 6/7’<br />
Der Lügenwettbewerb<br />
9. Juni So 19:30 wdr 5<br />
Kein Wun<strong>de</strong>r, dass<br />
Sven Tante Mathil<strong>de</strong><br />
so häufig anruft, <strong>de</strong>nn<br />
immer wie<strong>de</strong>r erzählt<br />
sie ihm am Telefon<br />
eine neue selbsterfun<strong>de</strong>ne<br />
Geschichte. Und<br />
niemand erfin<strong>de</strong>t so<br />
spannen<strong>de</strong> und<br />
verrückte Geschichten<br />
wie Tante Mathil<strong>de</strong>.<br />
Sven kann nie genug<br />
von ihren verrückten,<br />
originellen Einfällen<br />
bekommen. O<strong>de</strong>r ist es<br />
etwa alltäglich, dass<br />
Hühner bellen lernen,<br />
Hasen sich mit Löwen<br />
anfreun<strong>de</strong>n, sprechen<strong>de</strong><br />
Affen einen<br />
Affensheriffsurwaldblatthut<br />
tragen und<br />
unsere Nachbarn<br />
plötzlich nur mit<br />
einem Schuh durch die<br />
Gegend hüpfen? Ja, es<br />
geht turbulent zu in<br />
diesen Geschichten!<br />
Und am En<strong>de</strong>, als Tante Mathil<strong>de</strong> nach Australien reist,<br />
macht Sven eine ganz wichtige Ent<strong>de</strong>ckung.<br />
Jan Cornelius, geboren 1950 im rumänischen Banat, lebt<br />
seit 1977 in Düsseldorf. Er studierte Anglistik, Amerikanistik<br />
und Romanistik in Deutschland, Frankreich und<br />
Großbritannien und war viele Jahre auch als Lehrer in<br />
Duisburg und Düsseldorf tätig. Seit 2000 ist er freischaffend.<br />
Jan Cornelius veröffentlichte zahlreiche Kin<strong>de</strong>rbücher<br />
wie auch satirische Bücher für Erwachsene.<br />
Illustration: wdr/Günter Rückert<br />
Der Zauberlehrling<br />
von Tomi Ungerer<br />
nach einer Balla<strong>de</strong> von<br />
Johann Wolfgang von Goethe<br />
Übersetzung: Hans Manz<br />
Bearbeitung und Regie:<br />
Uwe Schareck<br />
Produktion: wdr 2000/13’<br />
9. Mai Do 19:05 wdr 5<br />
Der Zauberlehrling<br />
muss die Werkstatt<br />
seines Meisters sauber<br />
halten und Wasser<br />
holen. Eines Tages<br />
verreist <strong>de</strong>r Meister<br />
und <strong>de</strong>r Lehrling nutzt<br />
unerlaubt die Formel,<br />
mit <strong>de</strong>r er <strong>de</strong>n Besen<br />
in <strong>de</strong>r Werkstatt zum<br />
Wasserträger machen<br />
kann. Der Besen schleppt von da an unermüdlich<br />
Wasser an. Schon bald steht die Zauberwerkstatt unter<br />
Wasser, und was auch immer <strong>de</strong>r Zauberlehrling sagt,<br />
<strong>de</strong>r Besen ist nicht aufzuhalten. Schließlich spaltet er<br />
<strong>de</strong>n Besen mit einer Axt, aber auch das hilft nichts,<br />
<strong>de</strong>nn aus einem Besen wer<strong>de</strong>n viele Besen, die alles<br />
noch mehr unter Wasser setzen. Obwohl er große Angst<br />
vor Strafe hat, hofft <strong>de</strong>r Zauberlehrling verzweifelt auf<br />
die Rückkehr <strong>de</strong>s Meisters, <strong>de</strong>nn alleine wird er die<br />
Geister, die er rief, nicht mehr los.<br />
Tomi Ungerer, geboren 1931, ging Mitte <strong>de</strong>r 1950er-Jahre<br />
nach New York, wo sein Aufstieg als Zeichner, Maler,<br />
Kin<strong>de</strong>rbuchautor und Werbegrafiker begann. Tomi Ungerer<br />
erhielt u. a. die Ehrendoktorwür<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Universität<br />
Karlsruhe (2004) für seine Verdienste um die Kultur <strong>de</strong>s<br />
Kin<strong>de</strong>rbuchs. Er lebt mit seiner Familie in Irland und<br />
Straßburg.<br />
Der kleine Herr Wun<strong>de</strong>r<br />
von Erwin Grosche<br />
Bearbeitung und Regie:<br />
Uwe Schareck<br />
Produktion: wdr 2007/4’<br />
20. Mai Mo 19:05 wdr 5<br />
„Oh – hallo. Guten Tag,<br />
Herr Wun<strong>de</strong>r. Was<br />
gibt’s Neues?“ Der<br />
kleine Herr Wun<strong>de</strong>r<br />
kommt zu Besuch.<br />
Wenn <strong>de</strong>r kleine Herr<br />
Wun<strong>de</strong>r da ist, staunt<br />
man über die kleinen<br />
Wun<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Lebens und die Einzigartigkeit <strong>de</strong>r Welt.<br />
Erst geht das Staunen in die Weite und dann zum<br />
Detail, von <strong>de</strong>r Blumenwiese zum Vogelhaus, vom See<br />
zum Boot, vom Spielplatz zur Sandburg. Ohne Herrn<br />
Wun<strong>de</strong>r wäre die Welt nur halb so schön.<br />
Erwin Grosche, geboren 1955, ist Kabarettist, Schauspieler<br />
und Autor und erhielt 1999 <strong>de</strong>n Deutschen Kleinkunstpreis,<br />
2000 wur<strong>de</strong> er Kulturpreisträger <strong>de</strong>r Stadt Pa<strong>de</strong>rborn.<br />
Er ist Schirmherr von UNICEF Pa<strong>de</strong>rborn und<br />
Botschafter <strong>de</strong>r „Stiftung Lesen“. 2007 bekam er u. a. <strong>de</strong>n<br />
Peter-Hille-Literaturpreis für Kabarett und poetische<br />
Kleinkunst.Auf wdr 5 und im KiRaKa mo<strong>de</strong>riert er die<br />
Bärenbu<strong>de</strong>-Sendungen an <strong>de</strong>n Feiertagen.<br />
wdr hörspielprogramm 83
Bärenbu<strong>de</strong><br />
Wenn Riesen niesen<br />
von Sybille Hein<br />
Bearbeitung und Regie:<br />
Uwe Schareck<br />
Produktion: wdr 2007/5’<br />
30. Mai Do 19:05 wdr 5<br />
84 wdr hörspielprograrmm<br />
Hier stehen im kalten<br />
Ozean drei schnupfenkranke<br />
Riesen.<br />
Die müssen plötzlich<br />
fürchterlich und ganz<br />
gewaltig niesen.<br />
Sofort entsteht ein<br />
Wirbelsturm, nee, fast<br />
schon ein Orkan!<br />
Der treibt mit seiner Pustekraft eine Endlosgeschichte<br />
an ...<br />
Sybille Hein, geboren 1970 in Wolfenbüttel, studierte Germanistik<br />
in Göttingen und Illustration an <strong>de</strong>r Fachhochschule<br />
für Gestaltung in Hamburg. Sie lebt und arbeitet<br />
als Autorin, Illustratorin und Designerin in Berlin.<br />
Illustration: Ina Steinmetz<br />
Komm wir fin<strong>de</strong>n einen Schatz<br />
von Janosch<br />
Bearbeitung: Ulla Illerhaus<br />
Regie: Thomas Werner<br />
Produktion: wdr 2013<br />
Teil 1/ca. 5’<br />
Das größte Glück <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong><br />
16. Juni So 19:30 wdr 5<br />
Teil 2/ca. 5’<br />
Der Schatz im Meer<br />
23. Juni So 19:30 wdr 5<br />
Teil 3/ca. 5’<br />
Blumenkohl mit Kartoffeln<br />
und Salz<br />
30. Juni So 19:30 wdr 5<br />
Blumenkohl mit Kartoffeln und Salz.<br />
Der kleine Bär und <strong>de</strong>r<br />
kleine Tiger träumen<br />
vom „größten Glück<br />
<strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>“ – vom<br />
Reichtum. Und wo<br />
liegt <strong>de</strong>r? In <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong><br />
natürlich! Also graben<br />
sie, überall suchen sie<br />
<strong>de</strong>n Schatz. Dabei<br />
treffen sie viele Leute,<br />
die auch das Glück<br />
suchen. Und schließlich<br />
wer<strong>de</strong>n sie<br />
tatsächlich reich – verlieren<br />
aber gleich<br />
wie<strong>de</strong>r alles und<br />
kehren heim in ihr<br />
gemütliches Haus am<br />
Fluss. Da gibt es dann<br />
Janosch, vielfach ausgezeichneter Kin<strong>de</strong>rbuchautor und<br />
Illustrator, wur<strong>de</strong> 1931 als Horst Eckert geboren. Sein<br />
erstes Kin<strong>de</strong>rbuch „Die Geschichte von Valek, <strong>de</strong>m Pferd“<br />
erschien 1960. Der kleine Tiger, <strong>de</strong>r kleine Bär und die<br />
Tigerente gehören zu <strong>de</strong>n bekanntesten seiner Figuren.
KIRAKA<br />
Hotzenplotz 3<br />
von Otfried Preußler<br />
Bearbeitung: Ingeborg<br />
Tröndle<br />
Regie: Frank-Erich Hübner<br />
Produktion: wdr 2008<br />
Teil 1/30’<br />
Der Mann in <strong>de</strong>n<br />
Gartenbüschen<br />
4. Januar Fr 14:05 wdr 5<br />
Teil 2/28’<br />
Ein Ameisenhaufen, <strong>de</strong>r<br />
es in sich hat<br />
11. Januar Fr 14:05 wdr 5<br />
Teil 3/28’<br />
Eine unruhige Nacht<br />
18. Januar Fr 14:05 wdr 5<br />
Teil 4/26’<br />
Zauberkraut und Zukunftspläne<br />
25. Januar Fr 14:05 wdr 5<br />
Der Räuber Hotzenplotz<br />
ist zurück. Er<br />
wur<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m<br />
Spritzenhaus entlassen,<br />
ganz amtlich, mit<br />
„echten“ Entlassungspapieren.<br />
Nun macht<br />
er sich zur Großmutter<br />
auf und stattet ihr<br />
einen Besuch ab. Aber<br />
nicht, um die Kaffeemühle<br />
zu rauben, wie<br />
man meinen möchte,<br />
son<strong>de</strong>rn um sie um<br />
Entschuldigung zu<br />
bitten. Hotzenplotz<br />
hat nämlich nachgedacht<br />
und sich<br />
verän<strong>de</strong>rt. Er möchte<br />
kein Räuber mehr<br />
sein. Das Problem ist<br />
nur, dass ihm<br />
niemand glaubt. Als<br />
nun die Zauberkugel<br />
<strong>de</strong>r Wahrsagerin Frau<br />
Schlotterbeck verschwin<strong>de</strong>t, verdächtigen alle <strong>de</strong>n<br />
Räuber Hotzenplotz.<br />
Otfried Preußler, geboren 1923, stammt aus Reichenberg<br />
in Böhmen. Nach <strong>de</strong>m Krieg und fünf Jahren in sowjetischer<br />
Gefangenschaft kam er nach Oberbayern. Sich selbst mit<br />
Vorliebe als Geschichtenerzähler bezeichnend, gilt<br />
er heute als einer <strong>de</strong>r namhaftesten und erfolgreichsten<br />
Autoren Deutschlands. Preußlers Kin<strong>de</strong>r- und Jugendbücher<br />
haben inzwischen eine Gesamtauflage von über<br />
40 Millionen Exemplaren erreicht und liegen in zahlreichen<br />
Übersetzungen vor. Der wdr produzierte viele seiner<br />
Stoffe, unter an<strong>de</strong>rem „Der starke Wanja“ und „Krabat“,<br />
zuletzt „Die dumme Augustine“.<br />
Illustration: wdr/Günter Rückert<br />
wdr hörspielprogramm 85
KIRAKA<br />
Märchentherapie<br />
von Max Urlacher<br />
Komposition: Rainer Qua<strong>de</strong><br />
Regie: Angeli Backhausen<br />
Produktion: wdr 2013<br />
Teil 1/ca. 40’<br />
1. Februar Fr 14:05 wdr 5<br />
Teil 2/ca. 40’<br />
8. Februar Fr 14:05 wdr 5<br />
86 wdr hörspielprogramm<br />
Im Therapiezentrum<br />
für sozial unverträgliche<br />
Märchenfiguren<br />
geht es zu, fast wie im<br />
richtigen Leben. Bei<br />
entsprechen<strong>de</strong>m<br />
Therapieerfolg und<br />
guter Führung wer<strong>de</strong>n<br />
die geläuterten Hexen,<br />
Kin<strong>de</strong>rfresser und<br />
Übeltäter auf Bewährung<br />
in die Menschen-<br />
welt geschickt. Das Rumpelstilzchen, <strong>de</strong>n bösen Wolf<br />
und Schneewittchens böse Stiefmutter, die dunkle<br />
Königin, verschlägt es nach Köln – und das ausgerechnet<br />
zur Karnevalszeit. Gemeinsam mit Taxifahrer<br />
Micha und seinem Sohn Linus erleben sie hier ihr ganz<br />
eigenes Märchen.<br />
Max Urlacher, geboren 1972, ist Schauspieler und Autor.<br />
Zuletzt erschien von ihm „Die Putzi Diaries“, die<br />
Geschichte einer Reise gemeinsam mit seiner Putzfrau<br />
entlang <strong>de</strong>r Romantischen Straße. „Märchentherapie“<br />
ist nach „Willy und das Meermädchen“ (wdr 2011) sein<br />
zweites Kin<strong>de</strong>rhörspiel.<br />
Piratenklinik Sturmhölle 2<br />
von Wilhelm Nünnerich<br />
Regie: <strong>de</strong>r Autor<br />
Produktion: wdr 2003/44’<br />
15. Februar Fr 14:05 wdr 5<br />
Eigentlich wollte<br />
Kapitän Flitschauge ja<br />
nie mehr über Erste<br />
Hilfe an Bord <strong>de</strong>r<br />
Sturmhölle sprechen.<br />
Aber als <strong>de</strong>r Kompass<br />
Beruhigungsmittel<br />
bekommen hat, Roula<strong>de</strong>n mullverpackt wie Mumien<br />
serviert wer<strong>de</strong>n und am Hauptmast Martinshörner<br />
tönen, erkennt <strong>de</strong>r Kapitän, dass Gräte und Bumskopp<br />
<strong>de</strong>n Medizinunterricht irgendwie missverstan<strong>de</strong>n<br />
haben. Also geht die „Bordarztausbildung“ mit<br />
unerwarteten Folgen ins nächste Semester.<br />
Wilhelm Nünnerich wur<strong>de</strong> geboren und lebt seit vielen<br />
Tagen in Köln, Fuerteventura und manchmal auch auf<br />
<strong>de</strong>m Mond. Er liebt seine Ruhe, und wenn die Katzen sich<br />
draußen putzen und satt sind, ist er auch zufrie<strong>de</strong>n. Er<br />
macht Wettervorhersagen, dichtet dieses und jenes und<br />
singt manchmal leise vor sich hin. Auch sonst ist er sehr<br />
tüchtig und hochgradig in Ordnung. Sagt je<strong>de</strong>r, außer<br />
<strong>de</strong>nen, die ihn nicht verstehen.<br />
Illustration: wdr/Ina Steinmetz
Die klicken doch nicht richtig! –<br />
Kin<strong>de</strong>r und die neuen Medien<br />
Eine KiRaKa-Radiogeschichte<br />
von Thomas Hartmann<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 45’<br />
17. Februar So 14:05 wdr 5<br />
Ein Leben ohne das<br />
Internet können sich<br />
die meisten Menschen<br />
heute gar nicht mehr<br />
vorstellen. Soziale<br />
Netzwerke, Wikipedia,<br />
Suchmaschinen,<br />
Online-Games und<br />
Vi<strong>de</strong>oportale zu nutzen, ist innerhalb weniger Jahre so<br />
selbstverständlich gewor<strong>de</strong>n wie fernsehen o<strong>de</strong>r<br />
Fahrrad fahren – auch für Kin<strong>de</strong>r. Für sie spielen<br />
digitale Medien nicht nur im Alltag eine immer größere<br />
Rolle. Auch an vielen Schulen gehört <strong>de</strong>r Computer<br />
mittlerweile zum festen Inventar und löst die traditionellen<br />
Schulmedien Tafel und Schulbuch immer mehr<br />
ab. Wie ist es dazu gekommen? Wozu wur<strong>de</strong> das<br />
Internet eigentlich erfun<strong>de</strong>n und wer kümmert sich<br />
heute um dieses riesige Netzwerk? wdr 5 KiRaKa klickt<br />
sich durch die weite Welt <strong>de</strong>s Internets und erklärt, wie<br />
die neuen Medien unser Leben verän<strong>de</strong>rt haben, weiter<br />
verän<strong>de</strong>rn wer<strong>de</strong>n und was Erwachsene meinen, wenn<br />
sie von „Medienkompetenz“ sprechen.<br />
Thomas Hartmann hat Medienpädagogik und Kulturwissenschaften<br />
studiert und arbeitet als Autor und Musikexperte<br />
für <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rradiokanal KiRaKa. Selbst noch<br />
mit Schreibmaschine und Festnetztelefon aufgewachsen,<br />
beschäftigt er sich heute vor allem mit <strong>de</strong>m Thema<br />
„Digitale Medien und Schule“.<br />
Milo und die Jagd nach <strong>de</strong>m<br />
grünhaarigen Mädchen<br />
von Rudolf Herfurtner<br />
Komposition: Elvira Ochoa<br />
und Mark Joggerst<br />
Regie: Angeli Backhausen<br />
Produktion: wdr 2002<br />
Teil 1/30’<br />
Milo, rette mich<br />
22. Februar Fr 14:05 wdr 5<br />
Teil 2/32’<br />
Milo kommt zu spät<br />
1. März Fr 14:05 wdr 5<br />
Teil 3/34’<br />
Milo auf Safari<br />
8. März Fr 14:05 wdr 5<br />
Teil 4/41’<br />
Pörfekt Milo<br />
15. März Fr 14:05 wdr 5<br />
Milo wird zufällig<br />
Zeuge, wie zwei Männer<br />
versuchen, ein grünhaariges<br />
Mädchen zu<br />
kidnappen. Ein Junge<br />
rast in einem Einkaufswagen<br />
heran und kann<br />
sie gera<strong>de</strong> noch retten.<br />
Bei<strong>de</strong> verschwin<strong>de</strong>n<br />
spurlos. Milo versucht<br />
verzweifelt, das Mäd-<br />
chen zu fin<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>n<br />
Übeltätern auf die Spur<br />
zu kommen. Er fin<strong>de</strong>t<br />
heraus, dass bereits<br />
mehrere Kin<strong>de</strong>r ent-<br />
führt wur<strong>de</strong>n und in<br />
einer Spielzeugfabrik<br />
verschwan<strong>de</strong>n. Nach<br />
und nach <strong>de</strong>ckt Milo ein<br />
unglaubliches Komplott<br />
auf.<br />
Rudolf Herfurtner, geboren 1947, lebt als freier Autor in<br />
München. Seit 1973 veröffentlicht er viele Theaterstücke,<br />
Romane und Hörspiele für Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche. Unter<br />
an<strong>de</strong>rem realisierte <strong>de</strong>r wdr Hörspiele nach seinen<br />
Motzarella-Geschichten, für die Herfurtner 1993 <strong>de</strong>n Terre<br />
<strong>de</strong>s Hommes Kin<strong>de</strong>rhörspielpreis erhielt. Seine Bibeladaptionen<br />
„Joseph und seine Schwester“ und „Zinas Sänger“<br />
wur<strong>de</strong>n ebenfalls vom wdr gesen<strong>de</strong>t.<br />
wdr hörspielprogramm 87
KIRAKA<br />
Die Zaubergräte<br />
nach <strong>de</strong>m gleichnamigen<br />
Märchen<br />
von Charles Dickens<br />
Bearbeitung: Rolf Gozell<br />
Regie: Norbert Speer<br />
Komposition: Jürgen Ecke<br />
Produktion: Rundfunk <strong>de</strong>r<br />
DDR 1982/44’<br />
22. März Fr 14:05 wdr 5<br />
Illustration: wdr/Philip Waechter<br />
88 wdr hörspielprogramm<br />
König Watkind I.<br />
verdient als Schönschreiber<br />
keinen<br />
Pfennig. Er weiß seine<br />
vielen Nachkommen<br />
kaum noch zu<br />
ernähren. Die Königin<br />
kränkelt. Die Köchin<br />
kündigt. Und nur die<br />
siebenjährige Prinzessin<br />
Alice will <strong>de</strong>m<br />
Elend und <strong>de</strong>r Resigna-<br />
tion im Hause Trotz bieten. Da schenkt ihr die Großfee<br />
Marina die Zaubergräte, die seltsamerweise nur <strong>de</strong>n<br />
Wunsch erfüllt, <strong>de</strong>r, im richtigen Moment ausgesprochen,<br />
auch <strong>de</strong>r richtige ist.<br />
Charles Dickens (1812-1870) musste bereits als Kind Geld<br />
verdienen, da sein Vater die Familie nicht mehr ernähren<br />
konnte und im Schuldgefängnis saß. Seine Erfahrungen<br />
verarbeitete er u.a. in Romanen wie „Oliver Twist“, die in<br />
unzähligen Ausgaben veröffentlicht und in viele Sprachen<br />
übersetzt wur<strong>de</strong>n.<br />
Rolf Gozell, geboren 1935, schrieb Hörspiele und Prosa. Für<br />
„Prinzessin Maria vom Meere“ (DLR Berlin 1999) erhielt<br />
er <strong>de</strong>n Deutschen Kin<strong>de</strong>rhörspielpreis 2000. Er starb 2008.<br />
„Mama, manchmal ist das Leben<br />
so schwierig für mich!“<br />
Psychische Handicaps<br />
bei Kin<strong>de</strong>rn<br />
von Nina Kawalun und<br />
Monika Hanewinkel<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 45’<br />
24. März So 14:05 wdr 5<br />
Andreas ist neun und<br />
geht in die dritte<br />
Klasse. Seine Klassenkamera<strong>de</strong>n<br />
und seine<br />
Lehrerin mögen ihn<br />
nicht, <strong>de</strong>nn er ist ein<br />
„Störer“. Ständig läuft<br />
er während <strong>de</strong>s<br />
Unterrichts in <strong>de</strong>r<br />
Klasse herum,<br />
schwätzt o<strong>de</strong>r ruft dazwischen. In <strong>de</strong>n Pausen prügelt<br />
er sich mit an<strong>de</strong>ren Kin<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r pöbelt herum. Seine<br />
Familie fin<strong>de</strong>t Andreas ebenfalls extrem anstrengend.<br />
Die Hausaufgaben ziehen sich wie Kaugummi, immer<br />
wie<strong>de</strong>r springt Andreas auf, schreit herum o<strong>de</strong>r ärgert<br />
seine Geschwister und macht ihre Sachen kaputt.<br />
Manchmal kann Andreas sich dann selbst nicht lei<strong>de</strong>n.<br />
Er ist gefangen in seiner eigenen Welt, die auch für ihn<br />
nicht immer einfach ist. Andreas ist kein „böses“ Kind,<br />
auch wenn viele seiner Mitmenschen ihn so sehen und<br />
behan<strong>de</strong>ln. Er ist krank und hat ADHS, ein psychisches<br />
Handicap, das die Psychologen „Aufmerksamkeits<strong>de</strong>fizit-Hyperaktivitäts-Störung“<br />
nennen. Diese Krankheit<br />
kommt bei Jungen doppelt so häufig vor wie bei<br />
Mädchen. Woher sie kommt, ist bis heute nicht ganz<br />
klar. Nur eins ist sicher: Sie kann je<strong>de</strong>n treffen.<br />
Nina Kawaluns Reportagereisen führten sie nach Indien,<br />
Uganda und Abu Dhabi. Sie fin<strong>de</strong>t jedoch auch vor <strong>de</strong>r<br />
eigenen Tür immer neue Geschichten und wagt sich mit<br />
einem feinen Gespür auch an schwierige Themen.<br />
Monika Hanewinkel arbeitet seit 24 Jahren als Reporterin<br />
und Autorin für das Kin<strong>de</strong>rprogramm <strong>de</strong>s West<strong>de</strong>utschen<br />
Rundfunks. In <strong>de</strong>n letzten Jahren hat sie mehrere Features<br />
für das Kin<strong>de</strong>rprogramm erarbeitet, die u. a. mit <strong>de</strong>m<br />
Deutschen Sozialpreis, <strong>de</strong>m Alternativen Medienpreis<br />
sowie <strong>de</strong>m Medienpreis <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rnothilfe ausgezeichnet<br />
wur<strong>de</strong>n.
Ein Versteck wie damals<br />
von Kees Opmeer<br />
aus <strong>de</strong>m Nie<strong>de</strong>rländischen<br />
von Stefanie Schäfer<br />
Bearbeitung: Stephanie Menge<br />
Regie: Claudia Johanna Leist<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 50’<br />
29. März Fr 14:05 wdr 5<br />
Während Kenny für<br />
die Schule das<br />
Tagebuch <strong>de</strong>r Anne<br />
Frank lesen muss,<br />
fin<strong>de</strong>t er heraus, dass<br />
seine Nachbarn die<br />
10-jährige Mbele aus<br />
Afrika verstecken. Sie<br />
soll ohne ihre Eltern in<br />
ihr Heimatland<br />
zurückgeschickt wer<strong>de</strong>n. Kenny freun<strong>de</strong>t sich mit <strong>de</strong>m<br />
hübschen Mädchen an. Doch dann wird Mbele verraten.<br />
Kenny versteht jetzt genau, was damals mit Anne<br />
passiert ist – und dass es auch heute geschehen könnte.<br />
Kees Opmeer, geboren 1952, arbeitet als Sozialpädagoge<br />
in <strong>de</strong>r Jugendfürsorge und schreibt Kin<strong>de</strong>rbücher und<br />
Theaterstücke. Mit seiner Frau, seinen drei Töchtern und<br />
seinem Hund lebt er in einem nie<strong>de</strong>rländischen Dorf.<br />
Stephanie Menge, geboren 1962, arbeitete nach ihrem<br />
Studium als Lektorin eines Kölner Kin<strong>de</strong>rbuchverlags.<br />
Heute lebt sie als freie Autorin und Übersetzerin mit ihrer<br />
Familie in Berlin. Für <strong>de</strong>n wdr schrieb sie zuletzt die<br />
Jesus-Trilogie „Sternsucher. Die geheimnisvollen Weisen<br />
aus <strong>de</strong>m Morgenland“ (2008), „Die Nacht von Getsemani“<br />
(2009), „Von <strong>de</strong>n Toten auferstan<strong>de</strong>n“ (2011) sowie das<br />
Hörspiel „Maria“ (2011).<br />
Wie man unsterblich wird<br />
von Sally Nicholls<br />
Bearbeitung:<br />
Karlheinz Koinegg<br />
Regie: Angeli Backhausen<br />
Produktion: wdr 2009<br />
Teil 1/36’<br />
31. März So 14:05 wdr 5<br />
Teil 2/45’<br />
1. April Mo 14:05 wdr 5<br />
„Ich heiße Sam. Ich bin<br />
elf Jahre alt. Ich<br />
sammle Geschichten<br />
und interessante<br />
Tatsachen. Wenn du<br />
das hier hörst, bin ich<br />
vermutlich tot.“ Hallo?!<br />
Ein Hörspiel über einen<br />
Jungen, <strong>de</strong>r nicht nur<br />
so gut wie tot ist,<br />
son<strong>de</strong>rn vielleicht<br />
sogar tatsächlich stirbt?<br />
Okay, es war zuerst ein<br />
Buch. Sally Nicholls hat<br />
die komische, todtraurige Geschichte <strong>de</strong>s elfjährigen<br />
Sam und seines Freun<strong>de</strong>s Felix erzählt, die bei<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r<br />
unheilbaren Krankheit Leukämie lei<strong>de</strong>n und trotz<strong>de</strong>m<br />
ihren Humor nicht verlieren. „In Büchern geht es doch<br />
immer nur um Kin<strong>de</strong>r, die die Welt retten o<strong>de</strong>r solche,<br />
die in <strong>de</strong>r Schule verprügelt wer<strong>de</strong>n. Über uns wür<strong>de</strong> ja<br />
keiner schreiben.“ Genau! Deshalb schreibt Sam lieber<br />
gleich selber auf, was er darüber <strong>de</strong>nkt.<br />
Sally Nicholls wur<strong>de</strong> 1983 im englischen Stockton geboren.<br />
Mit fünf Jahren entschied sie, Schriftstellerin zu wer<strong>de</strong>n. Sie<br />
studierte Philosophie und Literatur. „Wie man unsterblich<br />
wird“ ist ihr Debütroman, sie verfasste ihn mit 23 Jahren. Im<br />
Januar 2008 in England erschienen, wur<strong>de</strong> die Geschichte<br />
bereits mit mehreren großen Preisen ausgezeichnet und in<br />
verschie<strong>de</strong>ne Sprachen übersetzt. 2010 erhielt das Hörspiel<br />
in <strong>de</strong>r Bearbeitung von Karlheinz Koinegg <strong>de</strong>n Deutschen<br />
Hörbuchpreis in <strong>de</strong>r Kategorie Bestes Kin<strong>de</strong>rhörbuch.<br />
Heldinnen <strong>de</strong>r Weltgeschichte<br />
Johanna von Orléans<br />
von Karheinz Koinegg<br />
Komposition: Gerd Bessler<br />
Regie: Matthias Kapohl<br />
Produktion: wdr 2009/40’<br />
5. April Fr 14:05 wdr 5<br />
Es war einmal ein<br />
König, <strong>de</strong>r seine Krone<br />
und sein Land verloren<br />
hatte. Frem<strong>de</strong> Herren<br />
setzten sich auf seinen<br />
Thron und raubten,<br />
was sie rauben<br />
konnten: Gold und<br />
Silber, Land und Ehre.<br />
Auch seine Ratgeber und Ritter, Bischöfe und Bauern,<br />
sogar die Fliegen an <strong>de</strong>r Wand hatten <strong>de</strong>n Mut verloren.<br />
Keiner wagte, sich <strong>de</strong>n neuen Herren zu wi<strong>de</strong>rsetzen.<br />
Sie waren viel zu mächtig und <strong>de</strong>r König viel zu mutlos,<br />
um auch nur im Traum daran zu <strong>de</strong>nken, sich zu<br />
wehren und das Land zurück zu erobern. Da träumte<br />
ein Bauernmädchen fern in einem kleinen Dorf, dass es<br />
<strong>de</strong>m König helfen sollte, sein Reich wie<strong>de</strong>r zu gewinnen.<br />
Es war ein einfaches Mädchen, das nicht einmal lesen<br />
konnte. Und von <strong>de</strong>r großen Stadt, in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r König<br />
lebte, hatte es kaum gehört. Trotz<strong>de</strong>m machte es sich<br />
auf, um seinen König zu retten! Das Bauernmädchen<br />
Johanna, das man später Jeanne d’Arc o<strong>de</strong>r auch<br />
Johanna von Orléans nennen sollte, brach 1428 auf, um<br />
<strong>de</strong>m König von Frankreich die verlorene Krone wie<strong>de</strong>r<br />
aufs Haupt zu setzen.<br />
Biografie siehe Seite 80<br />
wdr hörspielprogramm 89
KIRAKA<br />
Der Wind in <strong>de</strong>n Wei<strong>de</strong>n<br />
von Kenneth Grahame<br />
aus <strong>de</strong>m Englischen von<br />
Harry Rowohlt<br />
Bearbeitung: Oliver Metz<br />
Komposition: Ulrike Haage<br />
Regie: Annette Kurth<br />
Produktion: wdr 2008<br />
Teil 1/36’<br />
Am Fluss und auf <strong>de</strong>r<br />
Landstraße<br />
12. April Fr 14:05 wdr 5<br />
Teil 2/37’<br />
Im wil<strong>de</strong>n Wal<strong>de</strong><br />
19. April Fr 14:05 wdr 5<br />
Teil 3/37’<br />
Trautes Heim, Glück allein<br />
26. April Fr 14:05 wdr 5<br />
Teil 4/36’<br />
Die Abenteuer <strong>de</strong>s Kröterichs<br />
3. Mai Fr 14:05 wdr 5<br />
Teil 5/37’<br />
Je<strong>de</strong>r ist ein Vagabund<br />
10. Mai Fr 14:05 wdr 5<br />
Teil 6/35’<br />
Die Heimkehr <strong>de</strong>s Kröterichs<br />
17. Mai Fr 14:05 wdr 5<br />
90 wdr hörspielprogramm<br />
Während <strong>de</strong>s Frühjahrsputzes<br />
beschließt<br />
<strong>de</strong>r Maulwurf hinaus<br />
in die Welt zu ziehen.<br />
Er gelangt an <strong>de</strong>n<br />
Fluss, wo ihn die<br />
Wasserratte in ihr<br />
Haus einlädt, <strong>de</strong>r<br />
Anfang einer Freundschaft.<br />
Es ist schön,<br />
das Leben am Fluss,<br />
mit Boot fahren,<br />
Picknick und <strong>de</strong>n<br />
an<strong>de</strong>ren Tieren, die<br />
hier wohnen. Der<br />
Maulwurf fühlt sich<br />
wohl und gehört bald<br />
zu <strong>de</strong>r Gemeinschaft,<br />
wie auch <strong>de</strong>r Fischotter<br />
und <strong>de</strong>r Kröterich. Es<br />
gibt einige schlimme<br />
Situationen zu<br />
bestehen, meist<br />
dadurch entstan<strong>de</strong>n,<br />
dass sich die Tiere<br />
nicht an die Regeln<br />
halten. Der Maulwurf<br />
muss aus <strong>de</strong>m Wil<strong>de</strong>n<br />
Wald gerettet wer<strong>de</strong>n,<br />
vor <strong>de</strong>m er gewarnt<br />
wur<strong>de</strong>. Aber die<br />
größten Probleme<br />
bereitet <strong>de</strong>r Kröterich. Wenn ihn eine Lei<strong>de</strong>nschaft<br />
packt, verfällt er ihr ganz und gar. Und vollkommen<br />
unberechenbar ist er, sobald er in einem Auto sitzt. Nur<br />
gut, dass er seine Freun<strong>de</strong> hat. Die allerdings haben<br />
wegen ihm eine Menge Schwierigkeiten zu bewältigen.<br />
Kenneth Grahame wur<strong>de</strong> 1859 im schottischen Edinburgh<br />
geboren. Nach einer Ausbildung in Oxford war er von 1879<br />
bis 1908 Angestellter <strong>de</strong>r Bank von England. Er schrieb in<br />
verschie<strong>de</strong>nen Zeitschriften satirische Beiträge und 1908<br />
erschien sein Buch „The Wind in the Willows“, das ihn<br />
weltberühmt machte und das zu <strong>de</strong>n unvergänglichen<br />
Klassikern <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rliteratur zählt.<br />
Oh Calimero!<br />
von Judith Ruyters<br />
Komposition: Jan-Peter Pflug<br />
Regie: Sven Stricker<br />
Produktion: hr/wdr 2012/42’<br />
1. Mai Mi 14:05 wdr 5<br />
Kin<strong>de</strong>r lassen sich in<br />
zwei Gruppen einteilen:<br />
Die eine hat ein<br />
Haustier, die an<strong>de</strong>re<br />
wünscht sich eins.<br />
Charlotte gehört zu<br />
letzterer. Sie sehnt sich<br />
nach nichts mehr als<br />
einem Tier zum Schmusen, Knud<strong>de</strong>ln und Verwöhnen,<br />
einem treuen Freund eben, <strong>de</strong>m sie all ihre Geheimnisse<br />
anvertrauen kann. Zu dumm nur, dass ihrer<br />
Mutter auf keinen Fall ein Tier ins Haus kommt. Da<br />
beißt die Maus keinen Fa<strong>de</strong>n ab und Charlotte auf<br />
Granit! Als selbst <strong>de</strong>r pupsig kleine Nachbarsjunge<br />
einen Hamster bekommt, glaubt Charlotte, ihr Schwein<br />
pfeift und setzt alles, aber auch wirklich alles daran,<br />
doch noch an ein Tier zu kommen.<br />
Judith Ruyters, geboren 1970, studierte Anglistik und<br />
Germanistik in Leipzig und arbeitete im Anschluss als<br />
freie Redakteurin und Dramaturgin. Für die Hörspielbearbeitung<br />
von „Die Füchse von Andorra“ wur<strong>de</strong> sie<br />
mit <strong>de</strong>m Deutschen Hörbuchpreis 2011 ausgezeichnet.<br />
Elefant, Tiger und froh? Wie Tiere<br />
in Zoos leben<br />
Eine KiRaKa-Radiogeschichte<br />
von Johannes Döbbelt<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 50’<br />
5. Mai So 14:05 wdr 5<br />
Millionen Besucher<br />
strömen je<strong>de</strong>s Jahr in<br />
die <strong>de</strong>utschen Zoos<br />
und bewun<strong>de</strong>rn<br />
Löwen, Elefanten o<strong>de</strong>r<br />
Schimpansen. Doch<br />
wie geht es <strong>de</strong>n Tieren<br />
dort eigentlich?<br />
Langweilt sich ein Eisbär, obwohl er ein großes Gehege<br />
hat? Sind Tiger schon zufrie<strong>de</strong>n, wenn sie ihre Beute<br />
nur fressen und nicht erst jagen müssen? Welche Rolle<br />
spielen Zoos bei <strong>de</strong>r Arterhaltung – für Tierarten, die<br />
vom Aussterben bedroht sind? Und wohin kommen<br />
Tiere, wenn für sie im Zoo kein Platz mehr ist? wdr 5<br />
KiRaKa geht auf Expedition – im Allwetterzoo in<br />
Münster und in <strong>de</strong>r Gelsenkirchener Zoom Erlebniswelt.<br />
Wir sind hautnah dabei, wenn Delphine eine neue<br />
Heimat bekommen, Tierärzte schwierige Operationen<br />
stemmen und Stinktiere Überraschungseier knacken.<br />
Johannes Döbbelt ist Journalist, Reporter und Mo<strong>de</strong>rator<br />
bei wdr 5 KiRaKa. Schon als Kind schaute er sich zusammen<br />
mit seinem älteren Bru<strong>de</strong>r je<strong>de</strong>n Tierfilm an, <strong>de</strong>n<br />
er fin<strong>de</strong>n konnte. Heute ist er regelmäßig in <strong>de</strong>n Zoos in<br />
NRW unterwegs o<strong>de</strong>r bewun<strong>de</strong>rt bei Dschungelexpeditionen<br />
im Urlaub exotische Tiere in freier Natur.
Comman<strong>de</strong>r Jannis<br />
von Thilo Reffert<br />
Komposition: Michael Rodach<br />
Regie: Beatrix Ackers<br />
Produktion: dkultur 2011/53’<br />
9. Mai Do 14:05 wdr 5<br />
Comman<strong>de</strong>r Jannis<br />
fliegt je<strong>de</strong>n Morgen<br />
mit seinem Fahrrad<br />
zur Schule. Doch in <strong>de</strong>r<br />
Schule läuft es schlecht,<br />
Jannis soll eine Klasse<br />
zurückversetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Das ist kein Weltunter-<br />
gang, meinen seine Eltern, aber was wissen die schon!<br />
Als eine Projektwoche zum Thema „Mensch und<br />
Umwelt“ beginnt, vergisst Jannis seine Probleme, <strong>de</strong>nn<br />
jetzt kann er – Comman<strong>de</strong>r Jannis – die ganze Welt vor<br />
einer ökologischen Katastrophe retten. Den Anfang<br />
macht er bei seiner eigenen Familie, die er mitten im<br />
Winter zu einem Leben ohne Strom verdonnert. Dabei<br />
hilft ihm sein Meerschweinchen George, das in Wahrheit<br />
ein Alien ist, und Jannis die Sache mit <strong>de</strong>m<br />
ökologischen Fußabdruck erklärt: „Ich mache kleine<br />
Fußabdrücke, du große. Ich bin ökologisch, du nicht.“<br />
Was anfangs ein Spaß war, wird rasch zu einem<br />
Abenteuer, an <strong>de</strong>ssen En<strong>de</strong> die Welt – vorläufig – nicht<br />
untergeht und Jannis in seiner Klasse bleiben darf.<br />
Thilo Reffert, geboren 1970, arbeitete als Lehrer und an<br />
verschie<strong>de</strong>nen Theatern als Dramaturg und Theaterpädagoge<br />
und lebt heute als freischaffen<strong>de</strong>r Autor am Stadtrand<br />
von Berlin. Er schreibt Theaterstücke, Hörspiele und<br />
Prosa für Kin<strong>de</strong>r und Erwachsene. 2012 wur<strong>de</strong> er für das<br />
Hörspiel „Comman<strong>de</strong>r Jannis“ mit <strong>de</strong>m mdr-Kin<strong>de</strong>rhörspielpreis<br />
ausgezeichnet.<br />
Der große Baresi<br />
von Jimmy Docherty<br />
Bearbeitung: Heidi Knetsch<br />
und Stefan Richwien<br />
Komposition: Rudolf Schmücker<br />
Regie: Hans Helge Ott<br />
Produktion: ndr 2011<br />
Teil 1/51’<br />
19. Mai So 14:05 wdr 5<br />
Teil 2/51’<br />
20. Mai Mo 14:05 wdr 5<br />
Als Jake in zehn<br />
Minuten zweimal<br />
ausgeraubt wird, fasst<br />
er <strong>de</strong>n Entschluss, sich<br />
gegen die Gangster in<br />
seinem Viertel zu<br />
wehren. Mit Hilfe seiner<br />
besten Freun<strong>de</strong> verbreitet<br />
er das Gerücht über<br />
einen erfun<strong>de</strong>nen<br />
Gangster in <strong>de</strong>r Stadt<br />
– <strong>de</strong>n Großen Baresi.<br />
Der Schwin<strong>de</strong>l<br />
funktioniert. Doch<br />
alles gerät schnell außer Kontrolle. Die Gangster wollen<br />
Baresi an <strong>de</strong>n Kragen. Ein neuer Plan muss her!<br />
Jimmy Docherty studierte Fernsehproduktionstechnik<br />
und arbeitete neun Jahre lang als Werbetexter für Radio<br />
Cly<strong>de</strong>, <strong>de</strong>n größten Radiosen<strong>de</strong>r Schottlands. „Der große<br />
Baresi“ ist sein erstes Kin<strong>de</strong>rbuch. Jimmy Docherty lebt<br />
mit seiner Frau Lynn und einem Kind in Coatbridge.<br />
Für ihre Hörspielbearbeitung <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>rromans „Der<br />
große Baresi“ wur<strong>de</strong>n Heidi Knetsch und Stefan Richwien<br />
mit <strong>de</strong>m Kin<strong>de</strong>rhörspielpreis <strong>de</strong>r Stadt Karlsruhe 2012<br />
ausgezeichnet.<br />
Illustration: wdr/Ina Steinmetz<br />
wdr hörspielprogramm 91
Jim Knopf und die Wil<strong>de</strong> 13<br />
von Michael En<strong>de</strong><br />
Bearbeitung: Ulla Illerhaus<br />
Komposition: Mike Herting<br />
Regie: Petra Feldhoff<br />
Produktion: <strong>WDR</strong> 2010<br />
Teil 1/43’<br />
Aufbruch ins Abenteuer<br />
24. Mai Fr 14:05 wdr 5<br />
Teil 2/43’<br />
Das Geheimnis <strong>de</strong>s<br />
Meerkönigs Gurumusch<br />
31. Mai Fr 14:05 wdr 5<br />
Teil 3/41’<br />
Das Ungeheuer in <strong>de</strong>r Oase<br />
7. Juni Fr 14:05 wdr 5<br />
Teil 4/45’<br />
Der gol<strong>de</strong>ne Drache<br />
<strong>de</strong>r Weisheit<br />
14. Juni Fr 14:05 wdr 5<br />
Teil 5/46’<br />
Gefangen im Land, das nicht<br />
sein darf<br />
21. Juni Fr 14:05 wdr 5<br />
Teil 6/45’<br />
Das versunkene Reich <strong>de</strong>s<br />
schwarzen Königs<br />
28. Juni Fr 14:05 wdr 5<br />
Illustration: wdr/Günter Rückert<br />
KIRAKA<br />
92 wdr hörspielprogramm<br />
Die Insel Lummerland<br />
benötigt dringend<br />
einen Leuchtturm.<br />
Deshalb schickt König<br />
Alfons <strong>de</strong>r Viertelvorzwölfte<br />
Lukas und Jim<br />
zu Herrn Tur-Tur in<br />
die Wüste am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Welt. Der Scheinriese<br />
soll Lummerland<br />
helfen. Emma, die<br />
Lokomotive und ihr<br />
Kind Molli sind mit<br />
von <strong>de</strong>r Partie, als die<br />
bei<strong>de</strong>n sich auf <strong>de</strong>n<br />
Weg machen. Die<br />
Freun<strong>de</strong> erleben auf<br />
ihrer weiten Reise viele<br />
spannen<strong>de</strong> Abenteuer.<br />
Dabei treffen sie die<br />
Meerjungfrau Sursulapitschi,<br />
fliegen über<br />
die Krone <strong>de</strong>r Welt<br />
und fin<strong>de</strong>n nicht nur<br />
Herrn Tur-Tur,<br />
son<strong>de</strong>rn lösen am<br />
En<strong>de</strong> auch noch das<br />
große Rätsel um Jims<br />
Herkunft.<br />
Michael En<strong>de</strong>, geboren<br />
1929, gelang mit seinem<br />
1960 erschienenen Werk<br />
„Jim Knopf und Lukas,<br />
<strong>de</strong>r Lokomotivführer“ <strong>de</strong>r schriftstellerische Durchbruch.<br />
Zu seinen größten Erfolgen gehören außer<strong>de</strong>m<br />
„Momo“ (1972) und „Die unendliche Geschichte“ (1979).<br />
Michael En<strong>de</strong> starb am 28. August 1995.
Rosa Manna<br />
von Silja Uibu Horne<br />
Regie: Thomas Leutzbach<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 50’<br />
30. Mai Do 14:05 wdr 5<br />
In <strong>de</strong>n Sommerferien<br />
fährt Anu mit ihrer<br />
Großmutter nach<br />
Estland, in <strong>de</strong>ren alte<br />
Heimat. Anu trifft dort<br />
ihre Verwandten und<br />
Nachbarn, lernt <strong>de</strong>ren<br />
Gebräuche, Musik und Tänze kennen. Außer<strong>de</strong>m hört<br />
sie Geschichten, die sie manchmal bis ins kalte Sibirien<br />
führen. Während <strong>de</strong>s Mittsommernachtfestes verirrt<br />
sich das Mädchen in <strong>de</strong>m geheimnisvollen Tondla<br />
Wald, wo es die sagenumwobene Zauberblume fin<strong>de</strong>t<br />
– mit <strong>de</strong>r Anu sich wünschen kann, was sie will …<br />
Silja Uibu Horne wur<strong>de</strong> 1942 in Estland geboren, studierte<br />
in München und Berlin und lebt seit 1965 in Südafrika.<br />
Sie war zunächst Farmerin in <strong>de</strong>r Kalahari und später,<br />
von 1985 bis 1995, Lektorin für Keramik und Kunsttherapie<br />
an <strong>de</strong>r Free State University. Seit einigen Jahren<br />
arbeitet sie als freie Autorin.<br />
Eine musikalische Reise durch<br />
die Weltreligionen<br />
von Annika Richter<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 50’<br />
2. Juni So 14:05 wdr 5<br />
Wenn wir unterschiedlichen<br />
Religionen<br />
angehören, hören die<br />
sich auch unterschiedlich<br />
an? Zu christlicher<br />
Kirchenmusik gehört<br />
einfach <strong>de</strong>r Klang<br />
einer Pfeiffenorgel. Aber auch in einigen jüdischen<br />
Synagogen gibt es Orgeln. Im islamischen Gottesdienst<br />
sind Instrumente streng verboten, genauso wie bei <strong>de</strong>n<br />
orthodoxen Ju<strong>de</strong>n. Wie klingt also <strong>de</strong>r Islam? Wie<br />
erleben Kin<strong>de</strong>r in Nordrhein-Westfalen die Musik in<br />
ihren Religionen? Welche Erlebnisse hatten sie schon<br />
mit Musik in Verbindung mit ihrem Glauben? Ob im<br />
Knabenchor, <strong>de</strong>r Moschee o<strong>de</strong>r beim gemeinsamen<br />
Singen mit <strong>de</strong>r Familie. Annika Richter geht gemeinsam<br />
mit Kin<strong>de</strong>rn auf eine musikalische Reise durch die<br />
Weltreligionen.<br />
Annika Richter, Jahrgang 1985, hat Germanistik und<br />
Politikwissenschaften studiert und arbeitet seit 2009 als<br />
freie Autorin für wdr 5 und 1live.<br />
Bummmmmm!<br />
Eine hochexplosive<br />
Radiogeschichte<br />
von Christian Schmitt<br />
Produktion: wdr 2013/ca. 45’<br />
16. Juni So 14:05 wdr 5<br />
Sirenen ertönen auf<br />
<strong>de</strong>m alten Fabrikgelän<strong>de</strong>.<br />
Spätestens jetzt<br />
sollte sich hier keiner<br />
mehr aufhalten. Gleich<br />
wird es krachen.<br />
Kiloweise Sprengstoff<br />
haben Experten in<br />
mühevoller Arbeit verteilt. Die alten Betonklötze<br />
müssen Platz machen für Neues. Mit einem lauten<br />
Knall fallen die riesigen Gebäu<strong>de</strong> wie Spielzeugtürme<br />
in sich zusammen. Noch bevor sich die Staubwolken<br />
verzogen haben, jubeln die Zuschauer, die Experten<br />
sind erleichtert und auch ein bisschen stolz.<br />
In dieser Radiogeschichte wird es noch ein paar Mal<br />
laut knallen. Wir fragen uns, warum, was und wie<br />
gesprengt wird. Dafür gibt es extra Sprengschulen, in<br />
<strong>de</strong>nen die angehen<strong>de</strong>n Experten erstmal büffeln müssen,<br />
damit sie es krachen lassen können. Wir gehen <strong>de</strong>r<br />
Frage nach, ob Sprengmeister eigentlich Angst haben<br />
dürfen. Warum Sprengstoff wichtig ist, damit wir<br />
Strom haben. Und was die Toiletten reicher Leute mit<br />
Silvester zu tun haben.<br />
Christian Schmitt ist Diplomjournalist und arbeitet als<br />
Autor, Mo<strong>de</strong>rator und Sprecher für verschie<strong>de</strong>ne Hörfunkprogramme<br />
<strong>de</strong>s öffentlich-rechtlichen Rundfunks.<br />
Beim KiRaKa ist er als Mo<strong>de</strong>rator zu hören, für 1live<br />
betreut er die Sendung „Plan B Reportage“ und für <strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>utschlandfunk schreibt und präsentiert er Nachrichten.<br />
Zu<strong>de</strong>m arbeitet er im Bereich <strong>de</strong>r Medienbildung für<br />
Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche.<br />
wdr hörspielprogramm 93
Inhalt<br />
Ackermann, Uta und<br />
Fritsch, Werner Supermarkt 63<br />
Albus, Lioba und Mias Missetaten (2):<br />
Siegel, Anne Berkelmanns En<strong>de</strong> 79<br />
Aubert, Brigitte Die vier Söhne <strong>de</strong>s Doktor March 33<br />
Ayckbourn, Alan Stromaufwärts 59<br />
Bassenge, Ulrich Musaeum Tra<strong>de</strong>scantianum 41<br />
Beckett, Samuel Warten auf Godot 57<br />
Behrens, Marc Crowd 41<br />
Bellot, Mariannick Ich mag keine Mädchen 62<br />
Bernardi, Sabine und RIOT GIRLS –<br />
Blaschke, Annette<br />
Berner, Rotraut<br />
Ausflüge in die Kampfzone 22<br />
Susanne Eine Geschichte von Hühnern 82<br />
Blankertz, Stefan 2068 65<br />
Blaschke, Annette und RIOT GIRLS –<br />
Bernardi, Sabine Ausflüge in die Kampfzone 22<br />
Blasco, Pati Geraubte Haut 77<br />
Bo<strong>de</strong>nhöfer, Andreas Klangausgrabungen 42<br />
Bohlen, Hermann Alfred C. – Aus <strong>de</strong>m Leben<br />
eines Getrei<strong>de</strong>händlers 49<br />
Böhmer, Otto A. Jahressommer 53<br />
Böll, Heinrich Doktor Murkes gesammeltes Schweigen 48<br />
Bräunig, Werner Wismutspiel. Szenen aus <strong>de</strong>m<br />
Roman "Rummelplatz 64<br />
Breinersdorfer, Fred<br />
und Rö<strong>de</strong>r, Katja Der Schläfer 71<br />
Bremer, Jan Peter Der amerikanische Investor 54<br />
Brings, Rolly & Bänd Vun wem ich et han –<br />
et Flüstere vun dä Ahle 79<br />
Brooks, Kevin Road of the Dead 33<br />
Buttgereit, Jörg Ed Gein. Ein True-Crime-Hörspiel 34<br />
Büttner, Sebastian und<br />
Hohengarten, Oliver Heroin 30<br />
Çakan, Myra<br />
Christensen,<br />
Xanadu 35<br />
Joan Rang Blutsban<strong>de</strong> (1-2) 75<br />
Cooper, T Lipshitz 47<br />
Cornelius, Jan Tante Mathil<strong>de</strong> macht Geschichten (1-6) 83<br />
Cramer, Heinz von<br />
Dassios, Christos und<br />
Maldoror, <strong>de</strong>n alten Ozean grüßend 46<br />
Nacken, Robert On Air 25<br />
Dickens, Charles Die Zaubergräte 88<br />
Diernberger, Jörg Brave Neue Welt 23<br />
Döbbelt, Johannes Elefant, Tiger und froh?<br />
Wie Tiere in Zoos leben 90<br />
Docherty, Jimmy Der große Baresi (1-2) 91<br />
Drvenkar, Zoran Du bist zu schnell 31<br />
Düffel, John von Geisterstun<strong>de</strong> 74<br />
EBU Art’s Birthday. Ausschnitte vom Radiokunst-Event<br />
<strong>de</strong>r European Broadcasting<br />
Union 39<br />
94 wdr hörspielprograrmm<br />
Egner, Eugen Der Notfall erfor<strong>de</strong>rt alles 22<br />
En<strong>de</strong>, Michael Jim Knopf und die Wil<strong>de</strong> 13 (1-6) 92<br />
Euripi<strong>de</strong>s Die Bakchen 59<br />
Farin, Michael Cookie Mueller 28<br />
Filz, Walter<br />
Fisher Staples,<br />
Die Lauschangreifer 21<br />
Suzanne Die Sterne über Peschawar 66<br />
Follett, James Eis (1-2) 61<br />
Fontana, Bill Der Klang <strong>de</strong>r stummen Flöte 44<br />
Fox, Terry The Labyrinth Scored For The Purrs<br />
Of 11 Cats 43<br />
Fritsch, Werner und<br />
Ackermann, Uta<br />
García Márquez,<br />
Supermarkt 63<br />
Gabriel Chronik eines angekündigten To<strong>de</strong>s 51<br />
Genazino, Wilhelm Früher war ich ein Glas Milch 49<br />
Glitz, Angelika Das Fin<strong>de</strong>lei 82<br />
Goebel, Joey Freaks 23<br />
Goldberg, Florian Mega<strong>de</strong>al süß-sauer –<br />
und Tauch, Heike China kauft die Neuen Län<strong>de</strong>r 66<br />
Goldstein, Malcolm Versuch einer gründlichen Violinschule 45<br />
Gosejohann, Thilo<br />
und Simon Operation Nation 24<br />
Grahame, Kenneth Der Wind in <strong>de</strong>n Wei<strong>de</strong>n (1-6) 90<br />
Graser, Jörg Kreuze<strong>de</strong>r und <strong>de</strong>r Tote im Wald 72<br />
Greffrath, Mathias Küchenpersonal 68<br />
Grosche, Erwin<br />
Halter, Andrea und<br />
Der kleine Herr Wun<strong>de</strong>r 83<br />
Stegers, Philip Die Sehnsucht nach <strong>de</strong>r Klammer 27<br />
Hammett, Dashiell Das Mädchen mit <strong>de</strong>n Silberaugen 73<br />
Hanewinkel, Monika „Mama, manchmal ist das Leben so<br />
und Kawalun, Nina schwierig für mich!“ 88<br />
Harrison, Carey Frühstück mit Stalin 63<br />
Hartmann, Thomas Die klicken doch nicht richtig! –<br />
Kin<strong>de</strong>r und die neuen Medien 87<br />
Hein, Sybille Wenn Riesen niesen 84<br />
Held, Oliver Pork – Ein verschollenes Theaterstück<br />
von Andy Warhol 27<br />
Hemingway, Ernest Der Garten E<strong>de</strong>n 67<br />
Henry, Pierre Futuristie 41<br />
Herfurtner, Rudolf Milo und die Jagd nach <strong>de</strong>m<br />
grünhaarigen Mädchen (1-4) 87<br />
Herrenbrück, Anja Flashback 34<br />
Herrndorf, Wolfgang Tschick 25<br />
Higashino, Keigo Verdächtige Geliebte 37<br />
Highsmith, Patricia Lösegeld für einen Hund (1-2) 70<br />
Hochhuth, Rolf<br />
Hohengarten, Oliver<br />
und<br />
Der Stellvertreter 58<br />
Büttner, Sebastian Heroin 30<br />
Horne, Silja Uibu Rosa Manna 93
Horvath, Ödön von Jugend ohne Gott 54<br />
Huch, Siggi Bitterer Ernst 60<br />
Institut fuer Die 50 Skulpturen <strong>de</strong>s Institut<br />
Feinmotorik fuer Feinmotorik 39<br />
Irlinger, Steffen<br />
Jandt, Dieter und<br />
Mingering Mike 21<br />
Land, Ulrich Tourschlusspanik 37<br />
Janosch Komm wir fin<strong>de</strong>n einen Schatz (1-3) 84<br />
Janssen, Ulrike The Making of … Harry Partch 45<br />
Kawalun, Nina und „Mama, manchmal ist das Leben so<br />
Hanewinkel, Monika schwierig für mich!“ 88<br />
Klaus, Michael Ich war nie länger als zehn Minuten alleine<br />
o<strong>de</strong>r Ich <strong>de</strong>nk – jetzt ist Feierabend 78<br />
Klötzer, Marion Heinz Schlapp (1-4) 82<br />
Klüger, Ruth weiter leben 55<br />
Knothe, Charlotte Die Welt ist eine Pu<strong>de</strong>l 28<br />
Knowles, Alison Bohnen-Sequenzen 42<br />
Knowles, Alison Papierwetter 42<br />
Koerbl, Jörg Michael Totenmesse 51<br />
Köhler, Hannes In Spuren 25<br />
Koinegg, Karlheinz Die Reise zum Schnee 80<br />
Koinegg, Karlheinz Heldinnen <strong>de</strong>r Weltgeschichte –<br />
Johanna von Orléans 89<br />
Koller, Catharina und<br />
Valk, Jan Love the machine, hate the factory 30<br />
Köner, Thomas Der Fährmann 38<br />
König, Bernhard Tractatus von <strong>de</strong>r hymmlischen unndt<br />
Teufflischen Organisten=kunst 44<br />
Kontny, Oliver Republik <strong>de</strong>r Verrückten – Iranian Voices 52<br />
Kühn, Dieter Ludwigslust 53<br />
Kutin, Peter Desert Sound 42<br />
-ky Ein Schmarotzer weniger 71<br />
Laar, Kalle<br />
Land, Ulrich und<br />
Seelephonisches Oratorium 47<br />
Jandt, Dieter Tourschlusspanik 37<br />
Land, Ulrich<br />
Laucke, Dirk und<br />
Böhmische Wäl<strong>de</strong>r 61<br />
Richter, David Start- und Lan<strong>de</strong>bahn 69<br />
Lechtenberg, Hedwig Zweitsprache Nie<strong>de</strong>r<strong>de</strong>utsch 79<br />
Lem, Stanislaw<br />
Lennon, John und<br />
Test 61<br />
Ono, Yoko Unfinished Music – Kunst im Schatten 40<br />
Lipki, Edgar Sucking Blood 27<br />
Lock, Norman Wege zur Panik 51<br />
Lucarelli, Carlo<br />
Mairowitz,<br />
Der grüne Leguan 32<br />
David Zane Die Schellacks 49<br />
Marchais, Stéphanie Roter Wald 55<br />
Martin, Christoph<br />
Meinecke, Thomas<br />
Löschband 38<br />
und Move D<br />
Meissner, Sebastian<br />
Lookalikes 24<br />
und Siegmund, Vera PALÄSTINA UNDERGROUND 24<br />
Melville, Herman Bartleby <strong>de</strong>r Schreiber 47<br />
Meyer, Philipp<br />
Move D und<br />
Rost (1-2) 73<br />
Meinecke, Thomas<br />
Nacken, Robert und<br />
Lookalikes 24<br />
Dassios, Christos<br />
Nichelmann,<br />
On Air 25<br />
Johannes Das Hacker-Syndrom 26<br />
Nicholls, Sally Wie man unsterblich wird (1-2) 89<br />
Noga, Tom Bunker 30<br />
Nothomb, Amelie Blaubart 53<br />
Nünnerich, Wilhelm Piratenklinik Sturmhölle 2<br />
Ono, Yoko und<br />
86<br />
Lennon, John Unfinished Music – Kunst im Schatten 40<br />
Ooyen, Hans van Die Tote in <strong>de</strong>r Emscher 74<br />
Opmeer, Kees<br />
Orientalische<br />
Ein Versteck wie damals 89<br />
Volksgut Aladin 81<br />
Orths, Markus Lovegames 62<br />
Orwell, George Farm <strong>de</strong>r Tiere 68<br />
Padura, Leonardo Der Schwanz <strong>de</strong>r Schlange 72<br />
Pein, Anna Liebesbriefe ans Personal 52<br />
Pennypacker, Sara Stuarts Cape (1-9) 81<br />
Peuckert, Tom Gebirge 71<br />
Peuckmann, Heinrich Der lange Weg nach Bochum 78<br />
Phizmiz, Ergo Boojum 39<br />
Pilny, Karl Japan Inc. 20<br />
Plamper, Paul DER KAUF (1-2) 54<br />
Polak, Ji˘ri Wer hat Angst vorm bösen Wolf? 67<br />
Pouy, Jean-Bernard Engelfänger 32<br />
Pratchett, Terry Gevatter Tod (1-2) 32<br />
Preußler, Otfried Hotzenplotz 3 (1-4) 85<br />
Rachut, Jens Herzinfarkt 29<br />
Rahimi, Atiq Stein <strong>de</strong>r Geduld 52<br />
Rau, Milo Hate Radio 65<br />
Raumstation Der Demokratie die Krone aufsetzen 28<br />
Ravey, Yves Bru<strong>de</strong>rliebe 75<br />
Reffert, Thilo Comman<strong>de</strong>r Jannis 91<br />
Reich, Annika 34 Meter über <strong>de</strong>m Meer 69<br />
Richter, Annika Eine musikalische Reise<br />
Richter, David und<br />
durch die Weltreligionen 93<br />
Laucke, Dirk<br />
Rö<strong>de</strong>r, Katja und<br />
Start- und Lan<strong>de</strong>bahn 69<br />
Breinersdorfer, Fred Der Schläfer 71<br />
Ruyters, Judith Oh Calimero! 90<br />
Sajko, Ivana Das sind nicht wir, das ist nur Glas 22<br />
Sand, George Sie und Er (1-2) 50<br />
Schaffner, Gabi Otto Mötö. Im Universum finnischer<br />
Motorenmusik 46<br />
Schiller, Christian und<br />
Wendt, Marianne Rolf Hochhuths „Stellvertreter“ 50<br />
Schimmeck, Tom Höllenengel 22<br />
wdr hörspielprogramm 95
Inhalt<br />
Schmidt, Dirk Kontermann 70<br />
Schmidt, Gesine Oops, wrong planet! 48<br />
Schmied, Erhard Grüße aus Fukushima 73<br />
Schmitt, Christian Bummmmmm!<br />
Eine hochexplosive Radiogeschichte 93<br />
Schröter, Lorenz Das Herz ist ein Vollidiot 63<br />
Serotonin Überwachen und Mahnen 65<br />
Shaffer, Peter Ama<strong>de</strong>us 58<br />
Siegel, Anne und Mias Missetaten (2):<br />
Albus, Lioba Berkelmanns En<strong>de</strong> 79<br />
Siegmund, Vera und<br />
Meissner, Sebastian PALÄSTINA UNDERGROUND 24<br />
Siemann, Holger Mord am Hindukusch 76<br />
Smith, Roger<br />
Sørensen, Ragnhild<br />
Kap <strong>de</strong>r Finsternis 37<br />
und Wolf, Julia Frauen ohne Männer 69<br />
Stauffer, Michael<br />
Stegers, Philip und<br />
Die Frau mit <strong>de</strong>r Bankenkrise 51<br />
Halter, Andrea Die Sehnsucht nach <strong>de</strong>r Klammer 27<br />
Stein, Sabine För<strong>de</strong>wind 74<br />
Straßer, Susanne Das Märchen von <strong>de</strong>r Prinzessin,<br />
die unbedingt in einem Märchen<br />
vorkommen wollte (1-3) 81<br />
Suarez, Daniel DAEMON (1-3) 35<br />
Tauch, Heike und Mega<strong>de</strong>al süß-sauer –<br />
Goldberg, Florian China kauft die Neuen Län<strong>de</strong>r 66<br />
Theorin, Johan Blutstein 74<br />
Tietchens, Asmus Sechs Hei<strong>de</strong>lberger Studien 40<br />
Traber, Bodo Vor Sonnenaufgang 33<br />
Tschechow, Anton Das schwedische Zündholz 55<br />
Ungerer, Tomi Der Zauberlehrling 83<br />
Urlacher, Max<br />
Valk, Jan und<br />
Märchentherapie (1-2) 86<br />
Koller, Catharina Love the machine, hate the factory 30<br />
Vargas, Fred Das Zeichen <strong>de</strong>s Wid<strong>de</strong>rs 77<br />
Walser, Theresia Ein bisschen Ruhe vor <strong>de</strong>m Sturm 53<br />
Wendt, Marianne und<br />
Schiller, Christian Rolf Hochhuths „Stellvertreter“ 50<br />
Werber, Bernard Unsere Freun<strong>de</strong>, die Menschen 60<br />
Wesker, Arnold<br />
Wetering,<br />
Schwarzer Reiter auf grauem Ross 64<br />
Janwillem van <strong>de</strong> De Gier im Zwielicht 72<br />
Wilkins, Caroline Le Fisarmoniche 43<br />
Willis Walker, Mary Unter <strong>de</strong>s Käfers Keller (1-2)<br />
Wolf, Julia und<br />
37<br />
Sørensen, Ragnhild Frauen ohne Männer 69<br />
Yui, Miki Reverie – Small Sounds 40<br />
Zahavi, Helen Donna und <strong>de</strong>r Fettsack 36<br />
Zak, Mark Glaube, Liebe, Mafia 71<br />
Zan<strong>de</strong>r, Wolfgang Du bist tot 76<br />
Zan<strong>de</strong>r, Wolfgang Tod im Bosehaus 73<br />
96 wdr hörspielprogramm<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgegeben vom West<strong>de</strong>utschen Rundfunk Köln<br />
HA Kommunikation, Forschung und Service<br />
West<strong>de</strong>utscher Rundfunk Köln<br />
50600 Köln<br />
Redaktion: Georg Bühren, Günther Rau (verantwortlich),<br />
Markus Kubitza<br />
Koordinieren<strong>de</strong> Mitarbeit:<br />
Andrea Wodarczyk<br />
Bildrecherche: Claudia Telschow, Maria Lutze<br />
Gestaltung & Produktion: MedienDesign<br />
Schalk & Sommermeyer, Düsseldorf<br />
Druck: Kunst- und Werbedruck, Bad Oeynhausen<br />
West<strong>de</strong>utscher Rundfunk Köln<br />
Intendantin: Monika Piel<br />
Hörfunkdirektor: Wolfgang Schmitz<br />
Programmchef wdr 3: Prof. Karl Karst<br />
Leitung Hörspiel: Martina Müller-Wallraf<br />
Dramaturgie: Georg Bühren, Christina Hänsel, Martina<br />
Müller-Wallraf, Dr. Isabel Platthaus, Dr. Ursula Schregel<br />
Studio Akustische Kunst: Markus Heuger<br />
Leitung Feature: Gisela Corves<br />
Redaktion Feature wdr 3 open: pop drei: Leslie Rosin<br />
Dramaturgie 1live: Natalie Szallies<br />
Leitung Kin<strong>de</strong>rfunk: Tobias Gehle<br />
Dramaturgie Kin<strong>de</strong>rhörspiel: Ulla Illerhaus<br />
Leiter <strong>de</strong>r Programmgruppe<br />
Produktion Wort/Sprecherensemble: Mathias Hoheisel<br />
Chefregie: Petra Feldhoff<br />
Besetzung Hörfunk: Catja Riemann, Ulrich Korn, Jörg Kernbach<br />
Postanschrift Hörspiel:<br />
West<strong>de</strong>utscher Rundfunk Köln<br />
Programmgruppe Hörspiel und Feature<br />
50600 Köln<br />
Telefon 0221 220 3160<br />
Telefax 0221 220 5587<br />
Fragen zum Abonnement:<br />
Telefon 02831 396 542<br />
Telefax 02831 925 610<br />
Hörspiel im Internet:<br />
http://www.wdr.<strong>de</strong>/radio/hoerspiel<br />
E-Mail: hoerspiel@wdr.<strong>de</strong>
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In <strong>de</strong>r Radiobroschüre gibt es Berichte über Programmschwerpunkte, Reportagen aus <strong>de</strong>m<br />
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Ausgabe. Der Kostenbeitrag beträgt 17,90 Euro im Jahr. Dazu erhalte<br />
ich zweimal im Jahr das wdr Hörspielprogramm kostenlos.<br />
B) Ich möchte nur <strong>de</strong>n neuen <strong>Hörspielkatalog</strong> bestellen, zweimal jährlich für<br />
5,00 Euro nach Hause.<br />
Name, Vorname<br />
Straße<br />
PLZ, Ort<br />
Ich möchte die Radiobroschüre mit <strong>de</strong>m <strong>Hörspielkatalog</strong> / nur <strong>de</strong>n<br />
<strong>Hörspielkatalog</strong> verschenken an (das Zutreffen<strong>de</strong> bitte kennzeichnen):<br />
Name, Vorname<br />
Straße<br />
PLZ, Ort<br />
Ich möchte ein Probeheft von „Radio“, unverbindlich zum Kennenlernen.<br />
Name, Vorname<br />
Straße<br />
PLZ, Ort<br />
Ich zahle per Bankeinzug <strong>de</strong>n Kostenbeitrag von 17,90 Euro für ein Jahr. Das Abonnement<br />
verlängert sich immer automatisch um ein weiteres Jahr, soweit es nicht<br />
spätestens 6 Wochen vor Fristablauf beim Verlag schaffrath medien, Marktweg<br />
42-44, 47608 Gel<strong>de</strong>rn schriftlich gekündigt wird. Bitte achten Sie auf korrekte<br />
Kontenangaben, um kostenintensive Fehlbuchungsgebühren zu vermei<strong>de</strong>n.<br />
Den Kostenbeitrag von 17,90 Euro bzw. 5 Euro (s. A o<strong>de</strong>r B) habe ich heute<br />
auf das Konto „wdr Radiobroschüre“ Nr. 100 29759 bei <strong>de</strong>r Stadtsparkasse<br />
Düsseldorf (BLZ 300 50110) über wiesen. Ich weiß, dass ich das erste Heft erst<br />
erhalte, wenn <strong>de</strong>r Kosten beitrag eingegangen ist. Rechtzeitig vor Ablauf <strong>de</strong>s<br />
Bezugs zeitraums wer<strong>de</strong>n Sie mich daran erinnern, dass ich erneut 17,90 Euro im<br />
Voraus überweisen muss, wenn ich das Heft weiter beziehen will.<br />
Meine Bankverbindung: Name <strong>de</strong>s Geldinstituts<br />
Bankleitzahl Kontonummer<br />
Kontoinhaber (wenn nicht Abonnent)<br />
Unterschrift Kun<strong>de</strong>nnummer (falls bereits vorhan<strong>de</strong>n)<br />
Bestellung kann innerhalb von zehn Tagen gegenüber <strong>de</strong>r vom wdr beauftragten<br />
schaffrath medien, Marktweg 42-44, 47608 Gel<strong>de</strong>rn, schriftlich wi<strong>de</strong>rrufen wer<strong>de</strong>n.<br />
Zur Wahrung <strong>de</strong>r Frist genügt die rechtzeitige Absendung <strong>de</strong>s Wi<strong>de</strong>rrufs. Mit meiner<br />
zweiten Unterschrift bestätige ich, dass ich dieses Wi<strong>de</strong>rrufsrecht zur Kenntnis<br />
genommen habe.<br />
Unterschrift Kun<strong>de</strong>nnummer (falls bereits vorhan<strong>de</strong>n)<br />
wdr hörspielprogramm 97
wdr Service<br />
Hotline 0221 56789 111<br />
Faxline 0221 56789 110<br />
1live@wdr.<strong>de</strong><br />
Hotline 0221 56789 222<br />
Faxline 0221 56789 220<br />
wdr2@wdr.<strong>de</strong><br />
Hörertelefon 0221 56789 333<br />
Faxline 0221 56789 330<br />
wdr3@wdr.<strong>de</strong><br />
Hörertelefon 0221 56789 444<br />
Faxline 0221 56789 440<br />
wdr4@wdr.<strong>de</strong><br />
Hotline 0221 56789 555<br />
LILIPUZ-Hotline 0800 220 5555*<br />
Faxline 0221 56789 550<br />
wdr5@wdr.<strong>de</strong><br />
Hotline 0221 56789 777<br />
Faxline 0221 56789 770<br />
funkhauseuropa@wdr.<strong>de</strong><br />
schaffrath medien<br />
wdr-Aboservice<br />
Postfach 1452<br />
47608 Gel<strong>de</strong>rn<br />
98 wdr hörspielprogramm<br />
Service-Hotline 0185 9995 0100**<br />
Faxline 0185 9995 0105**<br />
Verkehrsinfo Sprachserver 0221 1680 30 50<br />
Radioprogramminformation 0221 220 29 60<br />
Faxline 0221 220 25 14<br />
Vi<strong>de</strong>otext <strong>de</strong>s wdr Fernsehens ab Tafel 400<br />
Technische Information Hotline 0221 56789 090<br />
Maus&Co. Der La<strong>de</strong>n 0221 257 2134<br />
(Shop wdr-Arka<strong>de</strong>n)<br />
wdr im Internet www.wdr.<strong>de</strong><br />
wdr per Post West<strong>de</strong>utscher Rundfunk Köln<br />
50600 Köln<br />
* freecall 0800 ... kostenlos;<br />
** 0185 ... 6,5 Cent/Min. – Anruf aus <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Festnetz<br />
gegebenenfalls abweichen<strong>de</strong> Tarife aus <strong>de</strong>n Mobilfunknetzen
Empfangsgebiete UKW<br />
Aachen/Euregio 106,4 100,8 Aachen 95,9 93,9 101,9<br />
Eifel 105,5 101,0 Aachen 96,3 104,4 89,6<br />
Monschau 99,7 94,2 Aachen 98,2 91,9 87,7<br />
Kölner Bucht 102,4 100,4 köln 93,1 90,7 88,0<br />
köln 87,6 98,6 köln 93,1 90,7 88,0<br />
nördl. Erftkreis 106,4 88,4 köln 95,9 93,9 101,9<br />
Bergisches Land<br />
Oberbergischer kreis 104,7 91,8 Wuppertal 98,1 103,8 90,3<br />
Rh.-Berg. kreis 102,4 100,4 köln 93,1 90,7 88,0<br />
Remscheid 106,7 95,7 Wuppertal 95,1 101,3 88,8<br />
Wuppertal 106,7 99,8 Wuppertal 95,1 101,3 88,8<br />
Rhein/Ruhr 106,7 99,2 Düsseldorf/ 95,1 101,3 88,8<br />
Essen<br />
kleve 103,7 93,3 Düsseldorf/ 97,3 101,7 99,7<br />
Essen<br />
Dortmund 106,7 87,8 Dortmund 95,1 101,3 88,8<br />
Münsterland 107,9 94,1 Münsterland 89,7 100,0 92,0<br />
ibbenbüren 102,5 96,0 Münsterland 97,3 99,5 88,5<br />
Sauerland 107,0 102,1 Siegen 98,1 104,1 98,6<br />
Arnsberg 96,0 99,4 Siegen 97,5 91,7 88,5<br />
Hallenberg 105,7 92,3 Siegen 88,7 96,1 88,3<br />
Märk. kreis und<br />
kreis Olpe 104,7 93,5 Siegen 98,1 103,8 90,3<br />
Schmallenberg 100,1 93,8 Siegen 97,8 101,1 90,0<br />
Siegerland 107,2 101,8 Siegen 88,7 100,7 95,8<br />
Siegen 107,5 97,1 Siegen 98,4 101,2 97,6<br />
Wittgenst. Land 107,2 92,3 Siegen 88,7 100,7 95,8<br />
Ostwestfalen 105,5 93,2 Bielefeld 97,0 100,5 90,6<br />
Bad Oeynhausen 107,7 99,1 Bielefeld 92,7 90,1 87,7<br />
Höxter 107,3 96,4 Bielefeld 95,2 87,8 93,9<br />
Lübbecke 93,6 96,0 Bielefeld 91,7 99,6 88,6<br />
Warburg 98,2 91,8 Bielefeld 94,3 104,5 88,4<br />
Terrestrisch mit<br />
einem speziellen<br />
DAB+-Empfänger<br />
(Block 12 D, Fre quenz<br />
229,072 MHz)<br />
1live, 1live diggi,<br />
wdr 2,<br />
wdr Funkhaus Europa,<br />
wdr Verkehrskanal<br />
VERA,<br />
wdr info (visueller<br />
informationskanal),<br />
wdr Event<br />
(zeitweise bei beson<strong>de</strong><br />
ren Ereignissen),<br />
kiRAkA<br />
Mittelwelle<br />
wdr 2 und<br />
Son<strong>de</strong>rsendungen<br />
Bonn: 774 kHz<br />
Langenberg: 720 kHz<br />
Satellit<br />
ASTRA 1H<br />
Transpon<strong>de</strong>r 93<br />
12.266 MHz, Polar. hor.<br />
Fehlerschutz FEC 3/4<br />
Symbolrate 27,500<br />
Internet Livestream<br />
www.1live.<strong>de</strong> · www.wdr2.<strong>de</strong><br />
www.wdr3.<strong>de</strong> · www.wdr4.<strong>de</strong><br />
www.wdr5.<strong>de</strong> · www.funkhauseuropa.<strong>de</strong><br />
www.kiraka.<strong>de</strong><br />
DVB-S Radio *<br />
1live · 1live diggi<br />
wdr 2<br />
wdr 3 · wdr 4 · wdr 5<br />
wdr Funkhaus Europa<br />
wdr Event<br />
kiRAkA<br />
Kabel<br />
Frequenzinformationen bitte beim örtlichen kabelnetzbetreiber erfragen.<br />
wdr Frequenzen<br />
* Zeitweise übertragen wir ausgewählte Radio-Sendungen – zeitgleich zu ihrer Ausstrahlung in Stereo – auch in Dolby Digital Surroundsound.<br />
infos unter www.wdr.<strong>de</strong>/radio<br />
103,3<br />
Weitere Empfangsmöglichkeiten<br />
wdr 2 in Berlin: im kabel 106,95 MHz sowie in DigitalRadio DAB<br />
Im digitalen Kabelanschluss wer<strong>de</strong>n über DVB-C folgen<strong>de</strong> Radioprogramme übertragen: 1live, 1live diggi,<br />
wdr 2, wdr 3, wdr 4, wdr 5, wdr Funkhaus Europa, wdr Event, kiRAkA<br />
wdr Funkhaus Europa terrestrisch: in Bremen 96,7 MHz, in Bremerhaven 92,1 MHz<br />
wdr 2 über Astra wird ausschließlich mit <strong>de</strong>m kölner Fenster übertragen.<br />
wdr hörspielprogramm 99