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Hörspielkatalog (PDF-Download: 3,0 MB) - WDR.de

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HÖRSPIELE<br />

1. Halbjahr 2013<br />

Hörspiel Spezial 20<br />

1live Plan B Soundstories 21<br />

Dienstag 23:00<br />

1live Plan B Krimi 31<br />

Donnerstag 23:00<br />

wdr 3 open: pop drei 21<br />

Montag 23:05<br />

wdr 3 open: 38<br />

Studio Akustische Kunst<br />

wdr 3 open: Hörspiel 46<br />

Freitag 23:05<br />

wdr 3 Hörspiel 48<br />

Samstag 15:05<br />

wdr 3 Dichtung und Wahrheit 56<br />

Sonntag 15:05<br />

wdr 3 Bühne: Radio 57<br />

Sonntag 22:05 (monatlich)<br />

Das Hörspiel am Dienstag 60<br />

Dienstag 20:05<br />

Krimi am Samstag 70<br />

Samstag 17:05 und 23:05<br />

Land und Leute 78<br />

Samstag 21:05 (alle 2 Monate)<br />

Bärenbu<strong>de</strong> 80<br />

Hörspiel: Sonntag 19:30<br />

KIRAKA 85<br />

Hörspiel:<br />

Sonntag und Freitag 14:05<br />

Inhalt 94<br />

= CD/DVD im Han<strong>de</strong>l erhältlich = <strong>Download</strong>möglichkeit


Hörspiel spezial<br />

Japan Inc.<br />

Oktober 2012: Die<br />

vergleichsweise kleinen<br />

von Karl Pilny<br />

chinesischen Diaoyu-<br />

Bearbeitung: Uta Reitz<br />

Inseln bringen das<br />

Regie: Thomas Werner<br />

geopolitische Gefüge<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 162’<br />

zwischen China, Japan<br />

und <strong>de</strong>n USA ins<br />

1. Mai Mi 20:05 wdr 5<br />

Wanken. Japan sieht sich<br />

als rechtmäßiger<br />

Besitzer, China beklagt die Verletzung <strong>de</strong>r territorialen<br />

Souveränität, die USA, bislang Japans Sicherheitsgarant,<br />

geraten in einen Loyalitätskonflikt. Und während<br />

chinesische Patrouillenboote japanische Schiffe aus<br />

<strong>de</strong>m beanspruchten chinesischen Hoheitsgebiet<br />

fernhalten, tritt – nach nur drei Wochen im Amt – <strong>de</strong>r<br />

japanische Justizminister Keishu Tanaka zurück: Er hat<br />

Verbindungen zur Yakuza, einer mit <strong>de</strong>r Mafia vergleichbaren<br />

kriminellen Organisation, die vom<br />

Drogenhan<strong>de</strong>l, <strong>de</strong>r Prostitution und <strong>de</strong>r Korruption im<br />

Bauwesen profitiert.<br />

Ein Blick nach Fernost ist ein Blick ins Rä<strong>de</strong>rwerk <strong>de</strong>r<br />

Macht. Die Fiktion nutzt die Triebkräfte <strong>de</strong>r aktuellen<br />

und historischen Realität: Chinesische Stu<strong>de</strong>nten<br />

20 wdr hörspielprograrmm<br />

bringen 300 Geiseln in ihre Gewalt, um auf die noch<br />

immer ungesühnten japanischen Kriegsverbrechen in<br />

Nanking 1937 aufmerksam zu machen. Unter <strong>de</strong>n<br />

Geiseln ist auch Cathy Wong, die Freundin <strong>de</strong>s<br />

englischen Anwalts Jeremy Goul<strong>de</strong>ns, <strong>de</strong>ssen Recherchen<br />

erschrecken<strong>de</strong> Details aus <strong>de</strong>r Vergangenheit ans<br />

Licht gebracht haben. Ultranationalistische Kräfte,<br />

unterstützt vom organisierten Verbrechen, rüsten sich<br />

zu einem Kriegskomplott, das Japans alte Größe<br />

wie<strong>de</strong>rherstellen soll. Die alte Rivalität zwischen Japan,<br />

China und Korea fin<strong>de</strong>t durch die Tatsache, dass sich<br />

Nippon nach Fukushima noch schneller im Sinkflug<br />

befin<strong>de</strong>t, neue Nahrung und befeuert <strong>de</strong>n Nationalismus<br />

auf allen Seiten. Die Waguni, ein Netzwerk aus<br />

Wirtschaftsführern, Teilen <strong>de</strong>s Militärs und nicht<br />

zuletzt <strong>de</strong>r mächtigen japanischen Yakuza-Mafia<br />

spielen dabei offensichtlich eine führen<strong>de</strong> Rolle.<br />

Karl Pilny, geboren 1960, hat als Wirtschaftsanwalt bei<br />

internationalen Kanzleien in Asien und Europa gearbeitet,<br />

war lange Zeit in Japan und wur<strong>de</strong> durch Sachbücher<br />

wie „Das asiatische Jahrhun<strong>de</strong>rt“ o<strong>de</strong>r „Tiger auf <strong>de</strong>m<br />

Sprung“ bekannt.<br />

Foto: Dapd/Andy Wong


Illustration: Jim Avignon<br />

wdr 3 open: pop drei<br />

1live Plan B Soundstories<br />

Tonträger<br />

Die Lauschangreifer<br />

von Walter Filz<br />

Regie: <strong>de</strong>r Autor<br />

Produktion: wdr 1997/42’<br />

7. Januar Mo 23:05<br />

wdr 3 open: pop drei<br />

8. Januar Di 23:00<br />

1live Plan B Soundstories<br />

Zum 35. Geburtstag<br />

schenken Georgs<br />

Freun<strong>de</strong> ihm einen<br />

Karton – voller<br />

Kassetten, aufgenommen<br />

vor Jahren, in<br />

einer Zeit, als sie ihr<br />

ganzes Leben auf<br />

Tonkassetten festhielten.<br />

Feten und Familienfeiern,<br />

Ren<strong>de</strong>zvous und<br />

U-Bahnfahrten, Kneipennächte und Kiffrun<strong>de</strong>n, Schulstun<strong>de</strong>n<br />

und Radiosendungen. Sie sprachen Tagebuch<br />

auf Kassette, machten Kassettenbriefe und Kassettendiskussionen.<br />

Sie waren die Lauschangreifer. Das war<br />

früher. O<strong>de</strong>r? Im Karton ent<strong>de</strong>ckt Georg auch neue<br />

Aufnahmen, erstaunliche Dokumente, die so manches<br />

enthalten, was besser nie ans Licht gekommen wäre …<br />

Walter Filz, geboren 1959 in Köln, ist Hörspiel- und Featureautor.<br />

Seit 2005 leitet er die Redaktion Literatur und<br />

Feature beim swr.<br />

Tonträger<br />

Mingering Mike<br />

von Steffen Irlinger<br />

Regie: Thomas Wolfertz<br />

Produktion: wdr 2008/53’<br />

14. Januar Mo 23:05<br />

wdr 3 open: pop drei<br />

15. Januar Di 23:00<br />

1live Plan B Soundstories<br />

Zwischen 1968 und<br />

1977 schrieb Mingering<br />

Mike 5000 Songs,<br />

nahm 60 Alben auf,<br />

managte 35 eigene<br />

Labels und trat in<br />

mehreren selbst<br />

geschriebenen und<br />

produzierten Filmen<br />

auf. Warum nur hat<br />

die Welt bis heute<br />

nichts von dieser Soul-Legen<strong>de</strong> gehört?<br />

Seinem Vermächtnis nach zu urteilen war Mingering<br />

Mike ein Gigant <strong>de</strong>s Showbusiness. Als Dori Hadar, DJ<br />

und Privat<strong>de</strong>tektiv, auf einem Washingtoner Flohmarkt<br />

eine Kiste voller Platten von Mingering Mike ent<strong>de</strong>ckt,<br />

macht er sich auf die Suche nach <strong>de</strong>m unbekannten<br />

Megastar aus <strong>de</strong>n 1970ern. Und er fin<strong>de</strong>t einen phantasiebegabten<br />

afroamerikanischen Hilfsarbeiter, <strong>de</strong>m er<br />

<strong>de</strong>n späten Ruhm verschafft, <strong>de</strong>n Mingering Mike<br />

längst verdient hat.<br />

Steffen Irlinger, geboren 1967 in Eberbach/Neckar, lebt in<br />

Köln. Er arbeitet als DJ, Autor und Music Supervisor für<br />

Film und Hörfunk und ist Mitglied <strong>de</strong>s Avant-Pop-Trios<br />

„Donna Regina“. Für <strong>de</strong>n wdr realisierte er zuletzt das<br />

Feature „Das Spiel <strong>de</strong>nken – Fußball 3.0“ (2012).<br />

wdr hörspielprogramm 21


wdr 3 open: pop drei / 1live Plan B Soundstories<br />

Das sind nicht wir, das ist nur Glas<br />

von Ivana Sajko<br />

aus <strong>de</strong>m Kroatischen<br />

von Alida Bremer<br />

Komposition: Martin Schütz<br />

Bearbeitung und Regie:<br />

Erik Altorfer<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />

21. Januar Mo 23:05<br />

wdr 3 open: pop drei<br />

22. Januar Di 23:00<br />

1live Plan B Soundstories<br />

22 wdr hörspielprogramm<br />

„Alles ist im Arsch.“ Die<br />

Finanzkrise wird ein<br />

halbes Jahrzehnt alt.<br />

Was tun, wenn nicht<br />

mal mehr ein Lächeln<br />

etwas wert scheint?<br />

Wenn es keinen Grund<br />

mehr gibt, sich einen<br />

Wecker zu stellen?<br />

Das fragen sich die<br />

unausgeschlafenen<br />

Eltern und ihre schlecht<br />

gelaunten Kin<strong>de</strong>r, die<br />

über die Trümmer <strong>de</strong>r<br />

zusammengebrochenen Wirtschaft und die kläglichen<br />

Reste ihrer einstigen Werte stolpern. „Das sind nicht wir,<br />

das ist nur Glas“ reflektiert die Zeit nach <strong>de</strong>m Gelduntergang<br />

aus unterschiedlichen Perspektiven. Während die<br />

einen resignieren und nur noch hoffen, dass <strong>de</strong>r Lungenkrebs<br />

vor <strong>de</strong>r Zwangsversteigerung zuschlägt, for<strong>de</strong>rn die<br />

an<strong>de</strong>ren das Leben, das ihnen einst versprochen wur<strong>de</strong> –<br />

koste es, was es wolle. Und wenn es das eigene Leben ist.<br />

Ivana Sajko, geboren 1975 in Zagreb, studierte an <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie<br />

für Dramatische Kunst in Zagreb und zählt zu <strong>de</strong>n<br />

wichtigsten literarischen Stimmen Südosteuropas. Ihre<br />

Theaterstücke wur<strong>de</strong>n in zahlreiche Sprachen übersetzt<br />

und auf internationalen Bühnen gespielt. Sie ist Grün<strong>de</strong>rin<br />

<strong>de</strong>s kroatischen Künstlerkollektivs „BAD co“.<br />

Höllenengel<br />

von Tom Schimmeck<br />

Regie: Thomas Wolfertz<br />

Produktion: wdr 2011/53’<br />

28. Januar Mo 23:05<br />

wdr 3 open: pop drei<br />

29. Januar Di 23:00<br />

1live Plan B Soundstories<br />

Seit ihrer Gründung<br />

1948 in Kalifornien<br />

haben die Hell’s Angels<br />

global expandiert, mit<br />

Hauptquartieren, <strong>de</strong>n<br />

so genannten Charters,<br />

von Chile bis Australien,<br />

Finnland bis Süd-<br />

afrika. In <strong>de</strong>n 1990er-<br />

Jahren lieferten sie sich<br />

mit an<strong>de</strong>ren Rockern regelrechte „Biker-Kriege“ – mit<br />

etlichen Toten.<br />

Auch in Deutschland toben Revierkämpfe zwischen<br />

verfein<strong>de</strong>ten Rockergangs. Manchmal sprechen die Waffen,<br />

manchmal trifft man sich beim Notar. Denn die „Outlaws“<br />

sind längst Unternehmer in lukrativen Geschäftssegmenten.<br />

Immer wie<strong>de</strong>r stehen Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Hell’s Angels<br />

wegen Drogenhan<strong>de</strong>l, Prostitution und Gewalt<strong>de</strong>likten vor<br />

Gericht. Immer öfter wer<strong>de</strong>n einzelne Charters verboten.<br />

Ermittler betrachten ihren streng hierarchischen Aufbau<br />

als Infrastruktur für organisierte Kriminalität. Doch wie<br />

funktionieren die abgeschotteten Clubs?<br />

Tom Schimmeck, geboren 1959, ist seit 1979 Journalist<br />

und Autor von Porträts, Reportagen sowie zahlreichen<br />

Hörfunk-Features.<br />

RIOT GIRLS<br />

Ausflüge in die Kampfzone<br />

von Sabine Bernardi und<br />

Annette Blaschke<br />

Regie: Leonhard Koppelmann<br />

Produktion: wdr 2009/53‘<br />

4. Februar Mo 23:05<br />

wdr 3 open: pop drei<br />

Sie sind die, vor <strong>de</strong>nen<br />

du dich in <strong>de</strong>r Bahn<br />

hinter <strong>de</strong>m Sitz ver-<br />

steckst. Die mit <strong>de</strong>r<br />

größten Klappe, <strong>de</strong>m<br />

dicksten Lidstrich.<br />

Kratzen, beißen, Haare<br />

ziepen war gestern. Die<br />

neuen urbanen Krawall-<br />

mädchen prügeln und<br />

treten, bis sich die Knasttüren hinter ihnen schließen.<br />

Die Zahl <strong>de</strong>r jugendlichen Gewalttäterinnen in Deutschland<br />

hat sich in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren mehr als<br />

verdoppelt. Je<strong>de</strong> fünfte Körperverletzung bei Jugendlichen<br />

geht laut Kriminalstatistik bereits auf das Konto<br />

eines Mädchens.<br />

Wer Glück hat, lan<strong>de</strong>t per Gerichtsbeschluss irgendwann<br />

im Anti-Aggressions-Training und lernt dort,<br />

dass frau sich auch an<strong>de</strong>rs ausdrücken kann. Wer Pech<br />

hat, macht weiter bis zur Strafmündigkeit.<br />

Annette Blaschke, Jahrgang 1974, ist Feature-Redakteurin<br />

beim wdr-Hörfunk.<br />

Sabine Bernardi, geboren 1974, ist nach einem Regiestudium<br />

an <strong>de</strong>r Internationalen Filmschule Köln Autorin<br />

und Regisseurin, u. a. von „Romeos“ (2011) und seit 2012<br />

Dozentin für Schauspiel an <strong>de</strong>r HFF Potsdam.<br />

Der Notfall erfor<strong>de</strong>rt alles<br />

von Eugen Egner<br />

Regie: Petra Feldhoff<br />

Produktion: wdr 2003/54’<br />

11. Februar Mo 23:05<br />

wdr 3 open: pop drei<br />

12. Februar Di 23:00<br />

1live Plan B Soundstories<br />

Hat die Invasion <strong>de</strong>r<br />

Body Snatcher längst<br />

stattgefun<strong>de</strong>n? Und<br />

haben die Außerirdischen<br />

vom Gehirn<br />

eines Science-Fiction-<br />

Übersetzers Besitz<br />

ergriffen?<br />

Diese Fragen drängten<br />

sich <strong>de</strong>m Autor auf, als<br />

er das Material in die<br />

Hän<strong>de</strong> bekam, aus <strong>de</strong>m „Der Notfall erfor<strong>de</strong>rt alles“<br />

entstand – ein Hörspiel, das aus <strong>de</strong>n misslungenen<br />

Übersetzungen bekannter Science-Fiction-Romane zusammengesetzt<br />

ist. Der Protagonist Hark lei<strong>de</strong>t unter einer<br />

diffusen Angst, für die es kein Heilmittel zu geben scheint.<br />

Bis zu <strong>de</strong>m Tag, an <strong>de</strong>m er einen Mechaniker trifft, <strong>de</strong>r<br />

diesen quälen<strong>de</strong>n Zustand als mentales Übersetzungsproblem<br />

diagnostiziert und entsprechend „repariert“. Danach<br />

ist Hark zwar von seiner Angst kuriert, aber dafür<br />

verän<strong>de</strong>rt sich die Realität auf unvorhersehbare Weise.<br />

Eugen Egner, Jahrgang 1951, preisgekrönter Meister <strong>de</strong>s<br />

Grotesken (Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor<br />

2003), lebt in Wuppertal, wo er abgründige Geschichten<br />

und Zeichnungen anfertigt, u. a. für die Zeitschrift „Titanic“.<br />

Für <strong>de</strong>n wdr schrieb er bereits zahlreiche Hörspiele,<br />

zuletzt „Zu jung für eine eigene Hose“ (2012).


Brave Neue Welt<br />

von Jörg Diernberger<br />

Komposition: Toni Nirschl<br />

Regie: <strong>de</strong>r Autor<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />

18. Februar Mo 23:05<br />

wdr 3 open: pop drei<br />

19. Februar Di 23:00<br />

1live Plan B Soundstories<br />

„Alle für Je<strong>de</strong>n, Lyon!<br />

Und vergessen Sie nicht<br />

– fin<strong>de</strong>n Sie ein paar<br />

schöne, harte Schicksale!“<br />

Der Reporter<br />

Primo Lyon (Christian<br />

Ulmen) kommt aus <strong>de</strong>r<br />

Neuen Welt und soll<br />

aus <strong>de</strong>r Sperrzone – d. h.<br />

aus unserer Welt – berichten.<br />

Zur Tarnung hat er<br />

sich einen ra<strong>de</strong>brechen<strong>de</strong>n Akzent zugelegt. Vom<br />

Straßenverkehr über das Schriftsystem, die Paarungsrituale<br />

bis zur Fortpflanzung – unsere Welt ist ein<br />

<strong>de</strong>rber Schrecken für <strong>de</strong>n industriell produzierten<br />

Menschen, <strong>de</strong>r Aldous Huxleys „Brave New World“ von<br />

1932 entsprungen sein könnte. Ein heiter-düsteres<br />

Gedankenspiel, das zum ersehnten Tod führt.<br />

Jörg Diernberger, geboren 1964, hat unter an<strong>de</strong>rem als Regisseur<br />

von MTV´s „Unter Ulmen“ und als TV-Journalist<br />

Gero Schorch bei „Stuckrad Latenight“ außergewöhnliche<br />

Charaktere entwickelt. Das Hörspiel-Manuskript „Brave<br />

Neue Welt“ wur<strong>de</strong> durch die Film- und Medienstiftung<br />

NRW geför<strong>de</strong>rt.<br />

Freaks<br />

von Joey Goebel<br />

Bearbeitung: Philip Specht<br />

und Robert Steudtner<br />

Regie: Robert Steudtner<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />

25. Februar Mo 23:05<br />

wdr 3 open: pop drei<br />

26. Februar Di 23:00<br />

1live Plan B Soundstories<br />

„Schlimmer rocken als<br />

die große Erdnussbutterkrise“<br />

– das ist das<br />

Motto <strong>de</strong>r Rockband<br />

„The Freaks“. Fünf<br />

Un<strong>de</strong>rdogs, die sich<br />

mitten in einer<br />

verschlafenen Kleinstadt<br />

in Kentucky<br />

zusammentun, um<br />

kompromisslos Musik<br />

zu machen.<br />

Die 80-jährige Punkerin Opal an <strong>de</strong>r Gitarre, die<br />

kleptomane Rotzgöre Ember am Bass, die engelsgleiche<br />

Rollstuhlfahrerin Aurora an <strong>de</strong>n Drums, <strong>de</strong>r Ex-Soldat<br />

Ray am Keyboard und <strong>de</strong>r exzentrische schwarze<br />

Misanthrop Luster am Mikro. Als Embers überfor<strong>de</strong>rte<br />

Eltern in einen Langzeiturlaub flüchten und ihr Kind<br />

Oma Opal überlassen, quartieren sich die Musiker in<br />

<strong>de</strong>r Resi<strong>de</strong>nz <strong>de</strong>r Eltern ein und proben, was das Zeug<br />

hält. Die Freak-WG ist geboren, <strong>de</strong>r erste Gig im<br />

Pan<strong>de</strong>monium, <strong>de</strong>m hipsten Club <strong>de</strong>r Kleinstadt, steht<br />

bevor. Aber sind Kentucky, Amerika und die Welt<br />

schon bereit für diese Band?<br />

Joey Goebel, geboren 1980 in Hen<strong>de</strong>rson/Kentucky, schrieb<br />

mit fünf Jahren seine erste Geschichte. Als Jugendlicher<br />

tourte er fünf Jahre als Leadsänger <strong>de</strong>r Punkrockband<br />

„The Mullets“ durch <strong>de</strong>n Mittleren Westen <strong>de</strong>r USA, später<br />

studierte er Anglistik und kreatives Schreiben. „Freaks“<br />

war sein Roman-Debüt.<br />

Illustration: Jim Avignon<br />

wdr hörspielprogramm 23


Illustration: Jim Avignon<br />

wdr 3 open: pop drei / 1live Plan B Soundstories<br />

Lookalikes<br />

von Thomas Meinecke<br />

und Move D<br />

Komposition und Realisation:<br />

die Autoren<br />

Produktion: br 2011/53’<br />

4. März Mo 23:05<br />

wdr 3 open: pop drei<br />

24 wdr hörspielprogramm<br />

Sie sind gleich, aber<br />

nicht i<strong>de</strong>ntisch:<br />

Lookalikes sehen aus<br />

wie ihre Idole und<br />

bringen genau damit<br />

eine feste Vorstellung<br />

von I<strong>de</strong>ntität ins<br />

Wanken.<br />

Josephine Baker, Serge<br />

Gainsbourg, Marlon<br />

Brando, Elvis Presley, Greta Garbo, Justin Timberlake<br />

und Shakira sind Lookalikes. Sie haben sich bei<br />

einschlägigen Agenturen registrieren lassen, flanieren<br />

die poshe Düsseldorfer Königsallee auf und ab, lesen<br />

Bücher (auch über ihre Idole), hören sich Stimmen<br />

(vornehmlich queere) auf Tonträgern an, jobben im<br />

Kaufhaus, sitzen an aka<strong>de</strong>mischen o<strong>de</strong>r journalistischen<br />

Texten, haben Affären miteinan<strong>de</strong>r (z.B.<br />

Josephine Baker und Justin Timberlake), aber auch<br />

welche mit Nicht-Lookalikes. Als literarisch-musikalisches<br />

Sampling inszenieren Thomas Meinecke und<br />

Move D ein Spiel um I<strong>de</strong>ntität, in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Unterschied<br />

in je<strong>de</strong> Gleichheit eingeschlossen ist.<br />

Thomas Meinecke, geboren 1955, ist Schriftsteller, Musiker,<br />

DJ. 1980 war er Mitbegrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Band F.S.K. Seine<br />

Schreibtechnik ähnelt <strong>de</strong>r musikalischen Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Sampling, was in seinen Hörspielen gemeinsam mit Move<br />

D auch musikalisch umgesetzt wird.<br />

Move D alias David Moufang, geboren 1966, ist Musiker,<br />

Klangkünstler, Musikproduzent und DJ. Für ihr Hörspiel<br />

„Translations/Übersetzungen“ erhielten Meinecke und<br />

Move D 2008 <strong>de</strong>n Karl-Sczuka-Preis.<br />

Sounds of Protest<br />

PALÄSTINA UNDERGROUND<br />

von Sebastian Meissner<br />

und Vera Siegmund<br />

Regie: die Autoren<br />

Produktion: wdr 2013/53’<br />

11. März Mo 23:05<br />

wdr 3 open: pop drei<br />

12. März Di 23:00<br />

1live Plan B Soundstories<br />

Sie nennen sich<br />

Boikutt, Palestinian<br />

Unit, Dub Key o<strong>de</strong>r El<br />

Far3i und kommen aus<br />

Ramallah, Gaza, Haifa<br />

o<strong>de</strong>r Amman. Was sie<br />

verbin<strong>de</strong>t, ist ihre<br />

Musik, auch wenn die<br />

Musikstile so unterschiedlich<br />

sind wie die<br />

politischen Realitäten<br />

ihrer Heimatorte.<br />

In ihren Songtexten<br />

protestieren sie gegen einen Ausnahmezustand, <strong>de</strong>r<br />

längst Alltag gewor<strong>de</strong>n ist, und gegen die Mauern in<br />

<strong>de</strong>n Köpfen. Doch wann muss man das selbstgebastelte<br />

Wohnzimmerstudio verlassen und seinen Protest auf<br />

<strong>de</strong>r Straße fortsetzen? Schafft es die Musik, Menschen<br />

zu verbin<strong>de</strong>n, die sich aufgrund von restriktiven<br />

Reisebestimmungen in <strong>de</strong>n palästinensischen Autonomiegebieten<br />

gar nicht treffen können? Eine Reise durch<br />

die alternative Musikszene Palästinas, in <strong>de</strong>r eine junge<br />

Generation zu Wort kommt, die nicht nur neue Formen<br />

<strong>de</strong>s Protests erprobt, son<strong>de</strong>rn auch eine neue Sprache.<br />

Auf Initiative von wdr 3 und <strong>de</strong>s Goethe-Instituts<br />

Amman stehen die Musiker zum ersten Mal gemeinsam<br />

auf <strong>de</strong>r Bühne.<br />

Das Feature ist eine Kooperation mit <strong>de</strong>m Goethe-Institut<br />

Amman, Jordanien.<br />

Sebastian Meissner, geboren 1969, veröffentlicht Musik<br />

und komponiert für Bühnen- und Filmproduktionen.<br />

Vera Siegmund, geboren 1971, schreibt als freie Autorin für<br />

Kunst- und Design-Verlage und entwickelt Kommunikations-<br />

und Medienstrategien.<br />

Operation Nation<br />

von Thilo und<br />

Simon Gosejohann<br />

Regie: Leonhard Koppelmann<br />

Produktion: wdr 2008/53<br />

18. März Mo 23:05<br />

wdr 3 open: pop drei<br />

19. März Di 23:00<br />

1live Plan B Soundstories<br />

Saddam lebt! Davon ist<br />

<strong>de</strong>r Governor of<br />

California fest über-<br />

zeugt. Den Unsinn von<br />

<strong>de</strong>r vorgetäuschten<br />

Hinrichtung mag die<br />

Welt glauben, doch <strong>de</strong>r<br />

Governor kennt die<br />

Copperfieldschen<br />

Tricks nur zu genau.<br />

Und so beauftragt er<br />

Jackson, Kriegsheld<br />

<strong>de</strong>s ersten Golfkriegs, in <strong>de</strong>n Irak zu reisen und die<br />

Wahrheit über Saddams Verbleib herauszufin<strong>de</strong>n. Als<br />

Hilfe soll Jackson seinen ehemaligen Mitkämpfer und<br />

alten Erzfeind Atlas mitnehmen, einen Busenfreund<br />

Saddams, <strong>de</strong>r wegen dubioser Waffengeschäfte mit <strong>de</strong>m<br />

Feind zum To<strong>de</strong> verurteilt wor<strong>de</strong>n ist. Atlas’ Motivation,<br />

<strong>de</strong>n alten Diktator-Kumpel ans Messer zu liefern: Im<br />

Falle einer erfolgreichen Mission wird er selbst begna-


On Air<br />

digt. Wi<strong>de</strong>rwillig machen sich die bei<strong>de</strong>n gemeinsam<br />

auf <strong>de</strong>n Weg in ein blutiges Inferno aus Krieg, Gewalt<br />

und schlechter Laune ...<br />

Thilo Gosejohann, geboren 1971, arbeitet als Autor, Kameramann<br />

und Regisseur (u. a. „Comedy Street“ und „Elton<br />

vs. Simon“). Für <strong>de</strong>n wdr schrieb er zuletzt das Hörspiel<br />

„Multiman jagt Dr. Danger“ (2012).<br />

Simon Gosejohann, geboren 1976, ist als Comedian,<br />

Schauspieler und Mo<strong>de</strong>rator u. a. zu sehen in „Comedy<br />

Street“, „Die Comedy-Falle“ o<strong>de</strong>r „Elton vs. Simon“.<br />

von Robert Nacken und<br />

Christos Dassios<br />

Realisation: die Autoren<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />

25. März Mo 23:05<br />

wdr 3 open: pop drei<br />

26. März Di 23:00<br />

1live Plan B Soundstories<br />

Griechenland ist<br />

bedroht. Der Euro ist<br />

bedroht. Die Kunst, <strong>de</strong>r<br />

Film, die Musik und<br />

das Kulturradio sind<br />

bedroht. Und alles, weil<br />

es angeblich kein Geld<br />

mehr gibt. Christos<br />

und Robert wollen sich<br />

Gehör verschaffen.<br />

Was bietet sich mehr an,<br />

als das im öffentlich-<br />

rechtlichen Kulturradio zu tun: Das ist schließlich öffentlich<br />

(gehört also auch ihnen), und sie (vor allem Christos)<br />

haben Recht (also die richtige Meinung). Und es geht um<br />

Kultur. Und Radio. Da kann doch keiner was dagegen<br />

haben. O<strong>de</strong>r? Die bei<strong>de</strong>n entführen eine Livesendung,<br />

um endlich mal „die Wahrheit“ zu sagen. So einfach wie<br />

gedacht ist es dann allerdings doch nicht – wie immer.<br />

Die Autoren und Hauptdarsteller haben mit ihrem letzten<br />

Kurzfilm „Un<strong>de</strong>rground Odyssey“ <strong>de</strong>n Deutschen Kurzfilmpreis<br />

in Gold gewonnen. Unter an<strong>de</strong>rem ihre Erlebnisse<br />

bei <strong>de</strong>r Preisverleihung inspirierten sie zu „On Air“.<br />

Zusammen mit <strong>de</strong>m Hörspiel entsteht ein Kino-Kurzspielfilm.<br />

Robert Nacken, Jahrgang 1974, lebt als Musiker und Komponist<br />

in Köln. Er spielte unter an<strong>de</strong>rem für das Schauspielhaus<br />

Köln, komponiert Musik für Film, Fernsehen<br />

und eigene Projekte.<br />

Christos Dassios, Jahrgang 1979, lebt als Fotograf und<br />

Filmkünstler in Köln. In seiner Tätigkeit für <strong>de</strong>n<br />

Filmclub 813 zeichnete er für diverse Retrospektiven verantwortlich.<br />

Er wird <strong>de</strong>r „Kölner Gruppe“ zugeordnet.<br />

Tschick<br />

von Wolfgang Herrndorf<br />

Bearbeitung: Norbert Schaeffer<br />

Regie: Iris Drögekamp<br />

Produktion: ndr 2011/ca. 53’<br />

1. April Mo 23:05<br />

wdr 3 open: pop drei<br />

2. April Di 23:00<br />

1live Plan B Soundstories<br />

In Spuren<br />

Maik ist 14 und hat das<br />

Glück, zwei Wochen<br />

Sommerferien ohne<br />

Eltern verbringen zu<br />

dürfen. Die Mutter in <strong>de</strong>r<br />

Entzugsklinik, <strong>de</strong>r Vater<br />

auf amouröser Abenteuerfahrt<br />

mit seiner<br />

Geliebten, vergräbt Maik<br />

sich allein zu Haus in<br />

seinem Liebeskummer.<br />

Doch dann steht Tschick vor <strong>de</strong>r Tür, <strong>de</strong>r Neue in <strong>de</strong>r<br />

Klasse, eigentlich Andrej Tschitscharow, ein Russe aus<br />

<strong>de</strong>r Asi-Siedlung, <strong>de</strong>r gerne mal besoffen zum Unterricht<br />

kommt. Mit geklautem – o<strong>de</strong>r wie Tschick sagt:<br />

„ausgeliehenem“ – Auto, nimmt er Maik mit auf<br />

Spritztour. Das Ziel: die Walachei. Ohne Karte und<br />

Kompass knattern die bei<strong>de</strong>n durch die sommerglühen<strong>de</strong><br />

Provinz und ent<strong>de</strong>cken dabei allerlei Merkwürdiges,<br />

aber vor allem: das Leben.<br />

Wolfgang Herrndorf, Jahrgang 1965, ist Schriftsteller, Maler<br />

und Illustrator. Sein Roman „Tschick“ wur<strong>de</strong> 2011 mit<br />

<strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Literaturpreis sowie <strong>de</strong>m Clemens-Brentano-Preis<br />

ausgezeichnet. Für seinen jüngsten Roman<br />

„Sand“ erhielt er <strong>de</strong>n Preis <strong>de</strong>r Leipziger Buchmesse.<br />

von Hannes Köhler<br />

Bearbeitung: Nike Zafiris und<br />

Agnieszka Pawlowska<br />

Regie: Claudia Johanna Leist<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />

8. April Mo 23:05<br />

wdr 3 open: pop drei<br />

9. April Di 23:00<br />

1live Plan B Soundstories<br />

Jakobs bester Freund<br />

Felix verlässt die<br />

Kneipe, um Zigaretten<br />

zu holen – und kommt<br />

nicht zurück. Als er<br />

verschwun<strong>de</strong>n bleibt,<br />

begibt sich Jakob auf<br />

Spurensuche.<br />

In Felix’ Wohnung, in<br />

seinen Notizen, seinem<br />

Computer, Klei<strong>de</strong>rschrank<br />

und sogar in<br />

seinem Tagebuch sucht<br />

Jakob nach <strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>n für das Verschwin<strong>de</strong>n seines<br />

Freun<strong>de</strong>s. Was er fin<strong>de</strong>t, ist ein ganz an<strong>de</strong>rer Felix, als<br />

<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>n er kannte: Hier gibt es Neurosen, Panikattacken<br />

und exzessive Gewaltausbrüche. Wer war Felix wirklich?<br />

Auch Jakobs eigenes Leben scheint sich in Felix’ Aufzeichnungen<br />

wi<strong>de</strong>rzuspiegeln – o<strong>de</strong>r nähert sich sein<br />

Leben <strong>de</strong>n Aufzeichnungen an? Je mehr Jakob über Felix<br />

erfährt, <strong>de</strong>sto mehr verschwin<strong>de</strong>t seine eigene Sicht<br />

auf die Dinge. Aber kann die Imitation eines frem<strong>de</strong>n<br />

Lebens Antworten auf existentielle Fragen nach Liebe,<br />

Freundschaft und (Lebens-) Sinn geben?<br />

Hannes Köhler, geboren 1982 in Hamburg, lebt seit 2001 in Berlin,<br />

wo er Literatur und Geschichte studierte. Als Mitbegrün<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Lesebühne „Die Lautmaler“ veranstaltet er regelmäßig<br />

Lesungen. Sein Roman-Debüt „In Spuren“ erschien 2011.<br />

wdr hörspielprogramm 25


Illustration: Jim Avignon<br />

wdr 3 open: pop drei / 1live Plan B Soundstories<br />

Das Hacker-Syndrom<br />

von Johannes Nichelmann<br />

Regie: Nikolai von Koslowski<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />

15. April Mo 23:05<br />

wdr 3 open: pop drei<br />

16. April Di 23:00<br />

1live Plan B Soundstories<br />

26 wdr hörspielprogramm<br />

Während <strong>de</strong>r Konflikte<br />

<strong>de</strong>s arabischen<br />

Frühlings saß Stephan<br />

Urbach wochenlang<br />

vor seinem Computer<br />

in einem unscheinbaren<br />

Mietshaus in<br />

Berlin-Charlottenburg.<br />

Von dort aus unterstützte<br />

er per Maus-<br />

klick die Opposition in Ägypten und Syrien, lud Vi<strong>de</strong>os<br />

von Demonstrationen ins Netz.<br />

Als Teil einer Hackergruppe lieferte er die digitale<br />

Infrastruktur, mit <strong>de</strong>r Demonstranten in Krisengebieten<br />

Informationen im Netz veröffentlichen können –<br />

oft 20 Stun<strong>de</strong>n am Tag, <strong>de</strong>nn das entgegengebrachte<br />

Vertrauen verpflichtet. Doch dann wird Urbach selbst<br />

zum Opfer seines digitalen Kampfes für Informationsfreiheit.<br />

Zu krass sind die Bil<strong>de</strong>r auf seinem Desktop,<br />

die Berichte von Freun<strong>de</strong>n, die er noch nie persönlich<br />

getroffen hat. Ausgebrannt und <strong>de</strong>pressiv will er sich<br />

mit Anfang 30 das Leben nehmen. Statt <strong>de</strong>r Welt zu<br />

helfen, braucht er selbst Hilfe und stellt fest, dass er<br />

nicht <strong>de</strong>r Einzige ist.<br />

Johannes Nichelmann, geboren 1989 in Berlin, ist freier<br />

Autor für die ard-Kulturprogramme, dkultur und das<br />

zdf. 2008-2012 war er Reporter und Mo<strong>de</strong>rator im Jugendprogramm<br />

„Fritz“ <strong>de</strong>s rbb.


Pork<br />

Ein verschollenes Theaterstück<br />

von Andy Warhol<br />

von Oliver Held<br />

Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />

Produktion: wdr 2013/53’<br />

22. Aril Mo 23:05<br />

wdr 3 open: pop drei<br />

23. April Di 23:00<br />

1live Plan B Soundstories<br />

Andy Warhols einziges<br />

Theaterstück galt<br />

40 Jahre als verschollen.<br />

Die Geschichte seiner<br />

Wie<strong>de</strong>rent<strong>de</strong>ckung<br />

und seiner Entstehung<br />

ist ebenso exzentrisch<br />

wie „Pork“ selbst.<br />

„Pork“ ist ein Porträt<br />

<strong>de</strong>r legendären Factory,<br />

in <strong>de</strong>r Warhol in <strong>de</strong>n<br />

1960er-Jahren Kunst<br />

und Lifestyle, Glamour und Un<strong>de</strong>rground-Kultur<br />

verband. In <strong>de</strong>n Figuren <strong>de</strong>s Theaterstücks lassen sich<br />

unschwer Warhols „Superstars“ wie<strong>de</strong>rerkennen, wie<br />

auch ein schonungsloses Selbstporträt <strong>de</strong>s Künstlers<br />

als Voyeur. Denn „Pork“ beruht auf Kassettenmitschnitten,<br />

in <strong>de</strong>nen die Factory-Mitglie<strong>de</strong>r alles<br />

dokumentierten, was auf Band passte: Banales, Intimes,<br />

Extremes, Triviales. Doch als das Stück 1971 zur<br />

Aufführung kam, war die Factory mit ihren kreativen<br />

Bohemiens, Drop outs und Speedfreaks Geschichte.<br />

Andy Warhol hatte an <strong>de</strong>m Theaterprojekt weitgehend<br />

das Interesse verloren, und in <strong>de</strong>n Augen seiner neuen<br />

Entourage war „Pork“ eher Skandal als Erfolg. Im Streit<br />

um Geld und Ruhm verschwand das Stück in <strong>de</strong>r<br />

Schubla<strong>de</strong>. Buchstäblich aus <strong>de</strong>r letzten dieser Schubla<strong>de</strong>n<br />

hat Oliver Held es nun zu Tage geför<strong>de</strong>rt.<br />

Oliver Held, geboren 1959, lebt in Berlin als Theaterregisseur,<br />

Drehbuchautor und Filmemacher. Nach langer<br />

Suche stieß er auf ein Textheft von „Pork“ und grün<strong>de</strong>te<br />

2010 die Amanda Pork Produktion GmbH – u. a. um<br />

Warhols Theaterstück auf verschie<strong>de</strong>ne Weise für Bühne,<br />

Hörspiel und Film umzusetzen.<br />

Die Sehnsucht nach <strong>de</strong>r Klammer<br />

von Philip Stegers<br />

und Andrea Halter<br />

Musik und Regie: Lee Buddah<br />

& Gunter Papperitz<br />

Produktion: wdr 2011/53’<br />

29. April Mo 23:05<br />

wdr 3 open: pop drei<br />

30. April Di 23:00<br />

1live Plan B Soundstories<br />

Was tun, wenn eine<br />

Tragödie das eigene<br />

Leben auf <strong>de</strong>n Kopf<br />

stellt? Wenn man nach<br />

<strong>de</strong>m Überleben noch<br />

weiterleben muss: Drei<br />

Menschen auf <strong>de</strong>r<br />

Suche nach einem<br />

Ausweg aus ihrer<br />

eigenen ganz persönlichen<br />

Katastrophe.<br />

Miriam Pielhau<br />

befin<strong>de</strong>t sich im Dezember 2004 auf einem Tauchausflug<br />

in Thailand, während ein Tsunami ihren Urlaubsort<br />

zerstört und zahllose Opfer for<strong>de</strong>rt. Bernd Hartwig<br />

wächst in <strong>de</strong>r hermetischen Welt frommer Christen auf.<br />

Als er feststellt, dass er schwul ist, beginnt für ihn eine<br />

jahrelange Odyssee, verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Hoffnung, von<br />

<strong>de</strong>r „Krankheit Homosexualität“ geheilt zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Lena Weichsel ist an einer aggressiven Form von<br />

Rheuma erkrankt. Trotz chronischer Schmerzen reitet<br />

sie mehrere Monate auf einem Pony nach Santiago <strong>de</strong><br />

Compostela. Drei Menschen auf <strong>de</strong>r Suche nach <strong>de</strong>m<br />

Sinn <strong>de</strong>s Lebens.<br />

Philip Stegers, geboren 1973 in Dortmund, arbeitet als<br />

Filmkomponist, Hörspielautor und Songwriter. Als „Lee<br />

Buddah“ veröffentlicht er Musik.<br />

Andrea Halter arbeitet seit 1999 als Musikjournalistin<br />

in Köln. Sie hat über 500 Interviews mit Musikern und<br />

Künstlern geführt. „Die Sehnsucht nach <strong>de</strong>r Klammer“<br />

wur<strong>de</strong> mit einem Stipendium <strong>de</strong>r Film- und Medienstiftung<br />

NRW geför<strong>de</strong>rt.<br />

Sucking Blood<br />

von Edgar Lipki<br />

Komposition: Joker Nies und<br />

Ernst Gaida-Hartmann<br />

Regie: <strong>de</strong>r Autor<br />

Produktion: wdr 2010/50’<br />

6. Mai Mo 23:05<br />

wdr 3 open: pop drei<br />

7. Mai Di 23:00<br />

1live Plan B Soundstories<br />

Untote, Vampire,<br />

Wie<strong>de</strong>rgänger sind die<br />

dunkle Seite unserer<br />

Retro-Kultur. Die<br />

Vergangenheit kehrt<br />

zurück, nicht tot und<br />

nicht lebendig.<br />

Was, wenn sie wie<strong>de</strong>r-<br />

kommen? Wenn sie<br />

schon hier sind und<br />

NIE WIEDER verschwin<strong>de</strong>n?<br />

Unsere<br />

Engel <strong>de</strong>s Retro, aus<br />

ihrem stillgelegten Autobahnteilstück entlassen,<br />

FOREVER YOUNG auf Klassenfahrt. 40 Jahre Woodstock.<br />

30 Jahre Deutscher Herbst. Hippe Jubiläen.<br />

To<strong>de</strong>stage eines unbekannten JETZT. Im Overkill ihrer<br />

medialen Simulakren feiert unsere Melancholie das<br />

nicht en<strong>de</strong>n<strong>de</strong> En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Party. Che Guevara auf<br />

Dienstreise, Rainer Werner Fassbin<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r Rolltreppe.<br />

Signum einer Kultur post-anything ist das atemlose<br />

Patt zwischen Leben<strong>de</strong>n und Toten. JETZT ALS FILM.<br />

SIE SIND ZURÜCK. UND SIE KENNEN DEINE BLUT-<br />

GRUPPE. Zwangsernährung <strong>de</strong>r Gegenwart durch <strong>de</strong>n<br />

verlorenen Bezug: Gilt als Metho<strong>de</strong> Vampirismus –<br />

bleibt die Form <strong>de</strong>r Operette.<br />

Edgar Lipki, geboren 1957, ist Autor und Produzent von<br />

Theaterstücken, Performances und Hörspielarbeiten.<br />

wdr hörspielprogramm 27


wdr 3 open: pop drei / 1live Plan B Soundstories<br />

Cookie Mueller<br />

von Michael Farin<br />

Musik: zeitblom<br />

Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />

Produktion: wdr 2013/53’<br />

13. Mai Mo 23:05<br />

wdr 3 open: pop drei<br />

14. Mai Di 23:00<br />

1live Plan B Soundstories<br />

28 wdr hörspielprogramm<br />

„Cookie Mueller war,<br />

mehr als alles an<strong>de</strong>re,<br />

eine Göttin. Mann, wie<br />

ich sie vermisse.“ So<br />

Kultregisseur John<br />

Waters, in <strong>de</strong>ssen<br />

bizarren Filmen<br />

Cookie Mueller zum<br />

Star wur<strong>de</strong>.<br />

Aber nicht nur als<br />

Schauspielerin (und<br />

Göttin), auch als<br />

Schriftstellerin, Freigeist, Mo<strong>de</strong>-Ikone, Gogo-Tänzerin,<br />

Freundin und Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Photographin Nan Goldin<br />

verkörperte Cookie Mueller die amerikanische<br />

Un<strong>de</strong>rground-Kultur <strong>de</strong>r 1970er- und 1980er-Jahre – bevor<br />

AIDS, <strong>de</strong>r konservative Rollback und die Vermarktung<br />

<strong>de</strong>r Subkulturen zuschlugen. 1989, mit nur 40 Jahren,<br />

starb Cookie Mueller in New York. „Zum Glück“,<br />

schrieb sie kurz vor ihrem Tod, „bin ich nicht die erste,<br />

die euch sagt, dass sie niemals sterben wird. Du<br />

verlierst einfach nur <strong>de</strong>inen Körper. Du bist noch<br />

dieselbe, nur dass du dir keine Sorgen wegen <strong>de</strong>r Miete<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Hypotheken mehr machen musst, o<strong>de</strong>r wegen<br />

modischer Klei<strong>de</strong>r. Du bist befreit von sexuellen<br />

Obsessionen. Du bist nicht mehr drogenabhängig. Du<br />

brauchst keinen Alkohol. Du musst dir keine Sorgen<br />

über Cellulitis o<strong>de</strong>r Zigaretten o<strong>de</strong>r Krebs o<strong>de</strong>r AIDS<br />

o<strong>de</strong>r Geschlechtskrankheiten machen. Du bist frei.“<br />

Michael Farin ist Ausstellungsmacher sowie Autor zahlreicher<br />

Bücher und Hörspiele. Er betreibt in München<br />

<strong>de</strong>n Belleville-Verlag, wo auch Cookie Muellers autobiografisches<br />

Buch „Durch klares Wasser gehend in einem<br />

Pool schwarz gestrichen“ erschienen ist.<br />

Die Welt ist eine Pu<strong>de</strong>l<br />

von Charlotte Knothe<br />

Regie: die Autorin<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />

20. Mai Mo 23:05<br />

wdr 3 open: pop drei<br />

21. Mai Di 23:00<br />

1live Plan B Soundstories<br />

„Der Pu<strong>de</strong>l Club ist ein<br />

Hort wun<strong>de</strong>rvoller<br />

Wi<strong>de</strong>rspenstigkeit mit<br />

starker Partyaffinität<br />

und Hang zur humoris-<br />

tischen Randale.<br />

Musik, Theater und<br />

cooles Wissen bil<strong>de</strong>n<br />

die Grundkoordinaten<br />

<strong>de</strong>s nunmehr legendärenJugendclub-<br />

heims für bezaubern<strong>de</strong> Ladys, nicht altern wollen<strong>de</strong><br />

Dandys und ewige Kindsköpfe: ein Kunstraum, älter als<br />

<strong>de</strong>r Begriff von Virtualität, und seit Beginn formidable<br />

Probebühne für je<strong>de</strong> Form von Individualität.“ So<br />

beschreibt Schorsch Kamerun, Mitbetreiber <strong>de</strong>s Gol<strong>de</strong>n<br />

Pu<strong>de</strong>l Clubs, diese seit 20 Jahren existieren<strong>de</strong> Hamburger<br />

Institution. „Die Welt ist eine Pu<strong>de</strong>l“ porträtiert <strong>de</strong>n<br />

Club als urbanes Organ, das vielschichtige kulturelle<br />

Funktionen erfüllt, und gibt <strong>de</strong>n Protagonisten vor und<br />

hinter <strong>de</strong>n Kulissen eine Stimme, darunter unvermeidlichen<br />

wie Rocko Schamoni, überraschen<strong>de</strong>n wie Boris<br />

Blank von Yello und guten Geistern wie Hausmeister<br />

Ulli Koch.<br />

Charlotte Knothe studierte in Hamburg an <strong>de</strong>r Hochschule<br />

für bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Künste. Als Radiojournalistin arbeitet sie<br />

vorwiegend im Ausland. Für <strong>de</strong>n wdr produzierte sie zuletzt<br />

das Hörspiel „In Mother we trust“ (2010). Außer<strong>de</strong>m<br />

ist sie Mitbetreiberin <strong>de</strong>s Gol<strong>de</strong>n Pu<strong>de</strong>l Clubs in Hamburg.<br />

Alle Rä<strong>de</strong>r stehen still<br />

Der Demokratie die Krone aufsetzen<br />

von Raumstation<br />

Regie: Bob Konrad<br />

und Rainer Remmel<br />

Produktion: Raumstation/<br />

rbb 2008/55’<br />

27. Mai Mo 23:05<br />

wdr 3 open: pop drei<br />

28. Mai Di 23:00<br />

1live Plan B Soundstories<br />

Demokratie macht<br />

Arbeit und Frust,<br />

selbst wenn man sich<br />

meistens vertreten<br />

lässt. Aber bei<br />

Müdigkeit wird die<br />

Mündigkeit gerne<br />

abgegeben. Warum<br />

nicht gleich an einen<br />

echten Prinzen?<br />

Es ist etwas faul im<br />

Staate: 66 Prozent <strong>de</strong>r<br />

Deutschen empfin<strong>de</strong>n<br />

die <strong>de</strong>rzeitige Lage als<br />

nicht gerecht, 74 Prozent sind unzufrie<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r<br />

Arbeit <strong>de</strong>r Regierung und 51 Prozent sind <strong>de</strong>r Meinung,<br />

dass Demokratie nicht das beste politische System für<br />

Deutschland ist. Unsere Demokratie, so scheint es, ist<br />

ein Auslaufmo<strong>de</strong>ll.<br />

Was aber ist besser? Rudolph Ferdinand Prinz von<br />

Preußen kennt die Antwort, und er will Deutschland<br />

heilen: mit <strong>de</strong>r Einführung einer konstitutionellen<br />

Monarchie. Eine Journalistin begleitet <strong>de</strong>n A<strong>de</strong>ligen<br />

14 Tage durch unser Land und muss feststellen, dass<br />

<strong>de</strong>m Prinzen die Herzen <strong>de</strong>r Deutschen zufliegen.<br />

Raumstation ist ein Berliner Autorenbüro, das Rundfunksendungen<br />

und Hörspielserien entwickelt. Außerhalb<br />

seiner Tätigkeit für <strong>de</strong>n Hörfunk hat Regisseur Bob<br />

Konrad zahlreiche Drehbücher für Fernsehen und Kino<br />

verfasst. Rainer Remmel ist Synchronautor, Werbetexter<br />

und Übersetzer.


Herzinfarkt<br />

Alle Rä<strong>de</strong>r stehen still<br />

von Jens Rachut<br />

Musik: Thomas Wenzel<br />

Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />

Produktion: wdr 2013/53’<br />

3. Juni Mo 23:05<br />

wdr 3 open: pop drei<br />

4. Juni Di 23:00<br />

1live Plan B Soundstories<br />

Der Mensch ist mehr<br />

als die Summe seiner<br />

Teile. Aber wenn die<br />

kleinen Rä<strong>de</strong>r im<br />

Getriebe ihren Geist<br />

aufgeben, kommt noch<br />

das größte Ego zum<br />

Stillstand.<br />

Die letzte Stun<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s Percy Rippenbreaker,<br />

seines<br />

Zeichens altern<strong>de</strong>r<br />

Musikproduzent, <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>n schleichen<strong>de</strong>n<br />

Ausverkauf seiner selbst ebenso wenig bemerkt hat wie<br />

seine Leberprobleme, seine Raucherlunge und sonstige<br />

Verfallserscheinungen – bis das System zusammenbricht.<br />

Live-Schaltung direkt aus <strong>de</strong>m Zentrum <strong>de</strong>r Krise, wo<br />

die englische Spen<strong>de</strong>rniere kapituliert, das Herz mit<br />

Tourette-Syndrom rast, und <strong>de</strong>r letzte Nerv seine letzte<br />

Klage anstimmt. Rachut bringt Herz, Lunge, Ho<strong>de</strong>n,<br />

Bauch und Hirn zum Re<strong>de</strong>n, Heulen und Zähneklappern.<br />

Und zum Singen. Ein Abgesang auf das schnelle Leben<br />

ohne Rücksicht auf Verluste – die <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren und die<br />

eigenen. Und was bleibt am En<strong>de</strong> übrig, wenn Percy Rippenbreakers<br />

Synapsen das letzte Mal geschaltet haben?<br />

Jens Rachut, Sänger und Texter <strong>de</strong>r Bands „Dackelblut“,<br />

„Oma Hans“ o<strong>de</strong>r „Kommando Sonne-nmilch“, spielt,<br />

schreibt und realisiert Theaterstücke und Hörspiele –<br />

zuletzt „Wilhelm Tell“ im Züricher Theater am Neumarkt<br />

und „Schwesternmilch“, wdr 2012.<br />

Illustration: Jim Avignon<br />

wdr hörspielprogramm 29


wdr 3 open: pop drei / 1live Plan B Soundstories<br />

Heroin<br />

von Sebastian Büttner und<br />

Oliver Hohengarten<br />

Regie: Leonhard Koppelmann<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />

10. Juni Mo 23:05<br />

wdr 3 open: pop drei<br />

11. Juni Di 23:00<br />

1live Plan B Soundstories<br />

30 wdr hörspielprograrmm<br />

„Heroin, be the <strong>de</strong>ath<br />

of me“, singt Lou Reed.<br />

Er hat es – bis jetzt<br />

– überlebt. Aber die<br />

Liste <strong>de</strong>r Konsumenten<br />

und Opfer <strong>de</strong>r Droge<br />

ist lang.<br />

Und ob Superstar o<strong>de</strong>r<br />

kleiner Junkie, sie alle<br />

sind abhängig von<br />

einem Stoff, <strong>de</strong>r als<br />

Hustenmittel das Licht<br />

<strong>de</strong>r Welt erblickte. Wuppertal-Elberfeld, En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

19. Jahrhun<strong>de</strong>rts: Der 37-jährige Pharmakologe Heinrich<br />

Dreser soll <strong>de</strong>n Elberfel<strong>de</strong>r Bayerwerken – damals<br />

noch „Farbenfabriken“ – zum Durchbruch im Pharmasektor<br />

verhelfen. Im August 1897 ist es so weit: „Heroin“<br />

wird geboren. Das neue Wun<strong>de</strong>rmittel gegen Husten<br />

erobert <strong>de</strong>n Weltmarkt, doch es gerät bald außer<br />

Kontrolle. Was folgt, ist die Geschichte eines Stoffes,<br />

<strong>de</strong>r zahlreiche Menschen in seinen Bann zieht und<br />

min<strong>de</strong>stens ebenso viele auf <strong>de</strong>m Gewissen hat,<br />

einschließlich seines Erfin<strong>de</strong>rs selbst. Ein rauschhaftes<br />

Hörspiel über allzu naiven Fortschrittsglauben und<br />

<strong>de</strong>ssen Nebenwirkungen.<br />

Sebastian Büttner und Oliver Hohengarten sind Teil <strong>de</strong>r<br />

Kölner Kreativagentur Gesamtkunstwerk Entertainment.<br />

2010 entwickelten sie für <strong>de</strong>n swr die Transmedia-Serie<br />

„Alpha 0.7 – Der Feind in Dir“.<br />

„Heroin“ wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Film- und Medienstiftung NRW<br />

geför<strong>de</strong>rt.<br />

Love the machine, hate the factory<br />

von Catharina Koller<br />

und Jan Valk<br />

Regie: Robert Steudtner<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />

17. Juni Mo 23:05<br />

wdr 3 open: pop drei<br />

18. Juni Di 23:00<br />

1live Plan B Soundstories<br />

Was tun gegen die<br />

Verlorenheit in einer<br />

durchtechnisierten<br />

Welt, in <strong>de</strong>r die<br />

Mechanik durch die<br />

Digitalisierung ersetzt<br />

wur<strong>de</strong>? Man erfin<strong>de</strong>t<br />

sie einfach neu:<br />

inklusive gigantischer<br />

Zeppeline und<br />

dampfgetriebener<br />

Fantasiemaschinen. Das ist das Rezept von Steampunk.<br />

Inspiriert durch die Technik-Utopien <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

feilen die Anhänger <strong>de</strong>s Steampunk an einem<br />

opulenten, messingpolierten Retro-Futurismus. Es<br />

wird gebastelt – nicht nur an Fantasie-I<strong>de</strong>ntitäten in<br />

neoviktorianischem Chic, son<strong>de</strong>rn auch am mahagoniverschalten<br />

Laptop o<strong>de</strong>r modischen Umschnallpropeller:<br />

eine Revolte gegen die Technikentfremdung durch<br />

Massenfertigung. Steampunks versuchen mit Schraubenzieher<br />

und Lötkolben, <strong>de</strong>m sterilen Alltagsinventar<br />

wie<strong>de</strong>r eine auratische Be<strong>de</strong>utung zu geben: „Love the<br />

machine, hate the factory!“<br />

Bunker<br />

Catharina Koller, geboren 1982, lebt als freie Journalistin<br />

in Hamburg und Berlin. Sie schreibt Porträts und<br />

Reportagen für Hörfunk und Print, hauptsächlich für die<br />

„ZEIT“.<br />

Jan Valk, geboren 1978, lebt als freier Journalist und Literaturlektor<br />

in Berlin. Er schreibt Hörfunkfeatures und ist<br />

Herausgeber <strong>de</strong>s Magazins „sprachgebun<strong>de</strong>n“.<br />

von Tom Noga<br />

Regie: Thomas Leutzbach<br />

Produktion: wdr 2010/53’<br />

24. Juni Mo 23:05<br />

wdr 3 open: pop drei<br />

25. Juni Di 23:00<br />

1live Plan B Soundstories<br />

Bunker Spreckels war<br />

ein Innovator <strong>de</strong>s<br />

Surfens, ein radikaler<br />

Stylist. Er ritt meterhohe<br />

Wellen im Stile<br />

eines Kung-Fu-Kämpfers:<br />

wild, giftig,<br />

angriffslustig.<br />

Auf Brettern, die so<br />

kurz und wacklig<br />

waren, dass je<strong>de</strong><br />

Surf-Session zum Tanz auf <strong>de</strong>r Rasierklinge wur<strong>de</strong>.<br />

Und er war „The Player“, ein Millionenerbe und <strong>de</strong>r<br />

Stiefsohn von Schauspieler Clark Gable. Er zog mit<br />

seiner Entourage um die Welt, als freakige Inkarnation<br />

<strong>de</strong>s neureichen, geschmacklosen und kulturfernen<br />

Amerikaners, und ließ seine <strong>de</strong>ka<strong>de</strong>nten Eskapa<strong>de</strong>n<br />

von Un<strong>de</strong>rground-Regisseuren filmen. Ein Skript gab<br />

es nicht, nur Bunkers Launen und Kapriolen. Er war<br />

<strong>de</strong>r Spieler, <strong>de</strong>r alle an<strong>de</strong>ren wie Schachfiguren hin<br />

und her schob. Der Film wur<strong>de</strong> nie fertig gestellt, <strong>de</strong>nn<br />

für sein Leben auf <strong>de</strong>r Überholspur zahlte Bunker<br />

Spreckels <strong>de</strong>n ultimativen Preis: Im Januar 1977 erlag er<br />

einem Herzinfarkt. Mit 27 Jahren.<br />

Tom Noga lebt in Köln und am Ammersee. Er schreibt für<br />

Zeitungen sowie Zeitschriften und produziert Features<br />

und Hörspiele. Seine Arbeiten wur<strong>de</strong>n u. a. mit <strong>de</strong>m Hörfunkpreis<br />

<strong>de</strong>r rias-Berlin-Kommission sowie <strong>de</strong>m ard<br />

Radiopreis ausgezeichnet. Für <strong>de</strong>n wdr schrieb er zuletzt<br />

das Hörspiel „Not to touch the earth“ (2011).


1live Plan B Krimi<br />

Illustration: Jörn Grenzer<br />

Du bist zu schnell<br />

von Zoran Drvenkar<br />

Bearbeitung und Regie:<br />

Matthias Kapohl<br />

Produktion: wdr 2010/55’<br />

3. Januar Do 23:00 1live<br />

Nach einem ihrer<br />

wie<strong>de</strong>rholten Drogenexzesse<br />

wacht Val in <strong>de</strong>r<br />

geschlossenen Psychiatrie<br />

auf. Man diagnostiziert<br />

ihr eine Psychose. Sie<br />

sieht und hört ab und zu<br />

Dinge und Menschen, die<br />

an<strong>de</strong>re nicht wahrnehmen können, <strong>de</strong>nn diese Welt ist<br />

zu schnell für das normale Auge. Doch existieren „die<br />

Schnellen“ wirklich? Medikamente verhin<strong>de</strong>rn die<br />

Anfälle, in <strong>de</strong>nen die normale Welt in Zeitlupe versinkt,<br />

nur begrenzt. Als aber erst ein Bekannter und dann Vals<br />

beste Freundin Jenny ermor<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, ist Val sich<br />

sicher, dass die Schnellen dahinterstecken. Schließlich<br />

versuchen auch ihre Freun<strong>de</strong> Theo und Marek, ihr im<br />

Kampf gegen die Schnellen zu helfen – aber wer kann<br />

hier wem wirklich trauen?<br />

Zoran Drvenkar, geboren 1967 in Kroatien, zog als Dreijähriger<br />

mit seinen Eltern nach Berlin. Seit 1989 arbeitet<br />

er als freier Schriftsteller und schreibt vorwiegend<br />

Romane, Gedichte, Theaterstücke und Kurzgeschichten. Er<br />

erhielt bereits über 20 Auszeichnungen für seine Werke.<br />

1live Plan B Shortstory<br />

von diversen Autoren<br />

Produktion: wdr 2013/<br />

je ca. 58’<br />

Je<strong>de</strong>n Sonntag 21:00 1live<br />

sowie<br />

10. Januar Do 23:00 1live<br />

14. Februar Do 23:00 1live<br />

14. März Do 23:00 1live<br />

11. April Do 23:00 1live<br />

9. Mai Do 23:00 1live<br />

13. Juni Do 23:00 1live<br />

Die Short Story –<br />

Königsdisziplin aller<br />

Schriftsteller. Kurze<br />

Geschichte, lange<br />

Tradition. Kaum ein<br />

Autor, <strong>de</strong>r sich nicht<br />

irgendwann an ihr<br />

versucht hat.<br />

1live vertont einmal in<br />

<strong>de</strong>r Woche je einen dieser<br />

Ausschnitte aus <strong>de</strong>m<br />

alltäglichen Wahnsinn.<br />

Zum Nach<strong>de</strong>nken, zum<br />

Lachen o<strong>de</strong>r Mitfühlen<br />

und immer zum Zuhören. Mit begna<strong>de</strong>ten Lesekünstlern<br />

und viel Musik. Die 1live Plan B Shortstory – je<strong>de</strong>n<br />

Sonntag und einmal im Monat am Donnerstag in<br />

1live Plan B.<br />

wdr hörspielprogramm 31


1live Plan B Krimi<br />

Engelfänger<br />

von Jean-Bernard Pouy<br />

aus <strong>de</strong>m Französischen<br />

von Elke Bahr<br />

Bearbeitung und Regie:<br />

Annette Berger<br />

Produktion: wdr 2003/45’<br />

17. Januar Do 23:00 1live<br />

32 wdr hörspielprogramm<br />

Zoj Werstein ist Vater,<br />

Anarchist, Roma und<br />

begeisterter Wittgenstein-Fan.<br />

So ist es eine<br />

Geste großer Sympathie,<br />

dass er Liliane, einer<br />

Krankenhausbekanntschaft,<br />

ein Buch von<br />

seinem Lieblingsphilosophen<br />

mit vielen<br />

persönlichen Anmerkungen leiht. Als Liliane einfach<br />

mit <strong>de</strong>m Buch verschwin<strong>de</strong>t, sucht Zoj in ganz Nizza<br />

nach <strong>de</strong>r jungen Frau. Auch Liliane befin<strong>de</strong>t sich auf<br />

einer verzweifelten Suche: Seit einem halben Jahr ist ihr<br />

kleiner Sohn verschollen. „Die Welt ist alles, was in ihr<br />

passiert“, sagt Wittgenstein. Also sorgt Zoj gemeinsam<br />

mit seinen Freun<strong>de</strong>n dafür, dass etwas passiert, um<br />

Lilianes Sohn wie<strong>de</strong>rzufin<strong>de</strong>n. Zusammen kommen sie<br />

einer Ban<strong>de</strong> von professionellen Kin<strong>de</strong>rhändlern auf<br />

die Spur.<br />

Jean-Bernard Pouy, geboren 1946 in Paris, arbeitete unter<br />

an<strong>de</strong>rem als Lehrer, Drehbuchautor, Lektor und Journalist.<br />

Seine Werke wur<strong>de</strong>n mit zahlreichen Literaturpreisen<br />

ausgezeichnet.<br />

Der grüne Leguan<br />

von Carlo Lucarelli<br />

aus <strong>de</strong>m Italienischen<br />

von Peter Klöss<br />

Bearbeitung: Jürgen M. Thie<br />

und Hein Bruehl<br />

Regie: Hein Bruehl<br />

Produktion: wdr 2000/55’<br />

24. Januar Do 23:00 1live<br />

Ein Serienkiller hält das<br />

italienische Bologna in<br />

Atem. Alle Opfer <strong>de</strong>s<br />

„grünen Leguan“ wer<strong>de</strong>n<br />

nackt gefun<strong>de</strong>n, alle<br />

sind Stu<strong>de</strong>nten. Die<br />

Son<strong>de</strong>rermittlerin<br />

Grazia Negro wird auf<br />

<strong>de</strong>n Fall angesetzt. Mit<br />

Hilfe <strong>de</strong>s blin<strong>de</strong>n<br />

Simone, <strong>de</strong>r nachts die<br />

Frequenzen von Handys und Polizeifunk abhört,<br />

kommt sie auf die Spur <strong>de</strong>s Mör<strong>de</strong>rs. Simone hat die<br />

„grüne“ Stimme <strong>de</strong>s „Leguans“ gehört, <strong>de</strong>r so genannt<br />

wird, weil er seinen Opfern die Haut abzieht und sich<br />

selbst überstreift. Sein Antrieb: Er will in an<strong>de</strong>ren<br />

Körpern wie<strong>de</strong>rgeboren wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn in seinem<br />

eigenen hört er ständig das Läuten <strong>de</strong>r infernalischen<br />

Höllenglocken. Grazia fühlt sich von <strong>de</strong>m stillen,<br />

zurückhalten<strong>de</strong>n Simone angezogen – aber auch <strong>de</strong>r<br />

„Leguan“ ist auf ihn aufmerksam gewor<strong>de</strong>n.<br />

Carlo Lucarelli, geboren 1960 in Parma, ist Mitbegrün<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s literarischen Zirkels Gruppo 13, Journalist, Drehbuchautor,<br />

TV-Mo<strong>de</strong>rator, Regisseur und hat zahlreiche Romane<br />

veröffentlicht. Der wdr produzierte zuletzt 2005 die<br />

Hörspielfassung von Lucarellis Roman „Laura di Rimini“.<br />

Gevatter Tod<br />

von Terry Pratchett<br />

aus <strong>de</strong>m Englischen von<br />

Andreas Brandhorst<br />

Bearbeitung:<br />

Leonhard Koppelmann<br />

und Robert Steudtner<br />

Musik: Alexan<strong>de</strong>r Geringas<br />

Regie: Leonhard Koppelmann<br />

Produktion: wdr/swr 2004<br />

Teil 1/55’<br />

Tod geht angeln<br />

31. Januar Do 23:00 1live<br />

Teil 2/54’<br />

Die Welt ist aus <strong>de</strong>n Fugen<br />

7. Februar Do 23:00 1live<br />

Der junge Mort ist<br />

verzweifelt auf <strong>de</strong>r Suche<br />

nach einer Lehrstelle.<br />

Da kommt ihm das<br />

Angebot Gevatter Tods<br />

gera<strong>de</strong> recht: freie Kost<br />

und Logis, Nutzung <strong>de</strong>s<br />

betriebseigenen Pfer<strong>de</strong>s,<br />

Son<strong>de</strong>rurlaub für die<br />

Beerdigung naher<br />

Verwandter nicht<br />

erfor<strong>de</strong>rlich. Mort<br />

macht seine Sache so<br />

gut, dass Tod sich einen<br />

lang ersehnten Wunsch<br />

erfüllt und endlich mal<br />

Urlaub macht. Doch<br />

schon bald gibt es<br />

Probleme: Mort sieht<br />

einfach nicht ein,<br />

warum manche Leute vor ihrer Zeit sterben sollen.<br />

Kurzentschlossen rettet er <strong>de</strong>shalb das Leben von<br />

Prinzessin Keli, die bei einem Attentat um’s Leben<br />

kommen soll. Doch damit setzt er nicht nur seine<br />

Lehrstelle aufs Spiel, son<strong>de</strong>rn auch das Gefüge aus<br />

Leben und Tod auf <strong>de</strong>r ganzen Scheibenwelt.<br />

Terry Pratchett, geboren 1948 in Beaconsfield, England,<br />

erfand in <strong>de</strong>n 1980er-Jahren eine ungemein flache Welt, die<br />

auf <strong>de</strong>m Rücken von vier Elefanten und einer Riesenschildkröte<br />

ruht. Seine „Scheibenwelt“-Romane wer<strong>de</strong>n in England<br />

weitaus häufiger gestohlen als alle an<strong>de</strong>ren Bücher.


Vor Sonnenaufgang<br />

von Bodo Traber<br />

Regie: Petra Feldhoff<br />

Produktion: wdr 2010/42’<br />

21. Februar Do 23:00 1live<br />

Die vier Freun<strong>de</strong> Ella,<br />

Henrik, Spi<strong>de</strong>rman und<br />

Tamara machen sich<br />

heimlich mit <strong>de</strong>m<br />

Wagen von Ellas Vater<br />

auf <strong>de</strong>n Weg zu einem<br />

Rockkonzert nach<br />

Leipzig. Als <strong>de</strong>r Vater<br />

ihnen per Handy androht, die Polizei zu informieren,<br />

beschließen sie, die Hauptstraße zu verlassen. Ein<br />

folgenschwerer Fehler: In einer Dorfkneipe geraten sie<br />

mit ein paar finsteren Großmäulern aneinan<strong>de</strong>r, und<br />

auf <strong>de</strong>r Flucht verlieren sie endgültig die Orientierung.<br />

Ohne Navi und ohne Karte lan<strong>de</strong>n sie schließlich in<br />

einem riesigen, abgelegenen Wohnkomplex, <strong>de</strong>r völlig<br />

menschenleer zu sein scheint. Offenbar haben die<br />

Anwohner ihre Häuser alle völlig überstürzt verlassen …<br />

Hörspiel-Rekonstruktion aus <strong>de</strong>n Überresten <strong>de</strong>r<br />

Handy- und Digicam-Aufzeichnungen <strong>de</strong>r vier Freun<strong>de</strong>.<br />

Heraus gekommen ist das Original-Ton-Dokument<br />

einer <strong>de</strong>r spektakulärsten Geheimsachen unserer Zeit.<br />

Nur für Leute mit starken Nerven!<br />

Bodo Traber arbeitet als Synchron-, Bühnen-, Drehbuch-<br />

und TV-Serienautor sowie als Filmjournalist und Kritiker.<br />

Er ist Science-Fiction- und Horrorexperte.<br />

Für <strong>de</strong>n wdr schrieb er zuletzt gemeinsam mit Tilman<br />

Zens das Hörspiel „Puppenstadt“ (2011).<br />

Illustration: Jörn Grenzer<br />

Die vier Söhne <strong>de</strong>s Doktor March<br />

von Brigitte Aubert<br />

aus <strong>de</strong>m Französischen<br />

von Susanne Staatsmann<br />

Bearbeitung und Regie:<br />

Beatrix Ackers<br />

Produktion: dlf/sr 2002/55’<br />

28. Februar Do 23:00 1live<br />

Das Hausmädchen<br />

Jeanie fin<strong>de</strong>t beim<br />

Aufräumen ein Tagebuch,<br />

in <strong>de</strong>m sie schockieren<strong>de</strong><br />

Aufzeichnungen liest.<br />

Der Schreiber schil<strong>de</strong>rt<br />

lustvoll, wie er seit<br />

früher Kindheit Frauen<br />

und junge Mädchen<br />

ermor<strong>de</strong>t. Es kann sich<br />

nur um einen <strong>de</strong>r vier Söhne ihres Arbeitgebers<br />

Dr. March han<strong>de</strong>ln – aber welcher von ihnen ist das<br />

Ungeheuer? Da Jeanie selbst wegen Diebstahls gesucht<br />

wird, kann sie sich nicht an die Polizei wen<strong>de</strong>n. Als <strong>de</strong>r<br />

Mör<strong>de</strong>r bemerkt, dass das Hausmädchen ihm auf <strong>de</strong>n<br />

Fersen ist, beginnt er ein makabres Spiel. Er legt Kö<strong>de</strong>r<br />

aus und genießt es, Jeanie immer einen Schritt voraus zu<br />

sein. Bald muss Jeanie befürchten, selbst auf <strong>de</strong>r Liste<br />

<strong>de</strong>r zukünftigen Opfer zu stehen.<br />

Brigitte Aubert, 1956 geboren, ist eine <strong>de</strong>r profiliertesten<br />

Krimi-Autorinnen Frankreichs. Sie schrieb zahlreiche<br />

Romane und Drehbücher und ist Produzentin <strong>de</strong>r erfolgreichen<br />

„Serie noir“ im französischen Fernsehen. 1996<br />

wur<strong>de</strong> Brigitte Aubert mit <strong>de</strong>m Französischen Krimipreis<br />

ausgezeichnet.<br />

Road of the Dead<br />

von Kevin Brooks<br />

aus <strong>de</strong>m Englischen von<br />

Uwe-Michael Gutzschhahn<br />

Bearbeitung und Regie:<br />

Matthias Kapohl<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 55’<br />

7. März Do 23:00 1live<br />

Wann heiligt <strong>de</strong>r Zweck<br />

die Mittel? Wenn die<br />

eigene Schwester<br />

vergewaltigt und<br />

ermor<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n ist?<br />

Cole und Ruben sind auf<br />

<strong>de</strong>r Suche nach <strong>de</strong>m<br />

Mör<strong>de</strong>r ihrer Schwester<br />

Rachel. Die polizeilichen<br />

Ermittlungen ziehen<br />

sich hin und <strong>de</strong>r Leichnam kann erst beerdigt wer<strong>de</strong>n,<br />

wenn <strong>de</strong>r Täter feststeht. Am Tatort, einem von<br />

Korruption regierten Dorf im gottverlassenen englischen<br />

Dartmoor, schlägt <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Brü<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r<br />

blanke Hass entgegen. Cole lässt sich sofort von <strong>de</strong>r<br />

Gewalt mitreißen, und auch Ruben ist machtlos gegen<br />

die Aggressionen <strong>de</strong>r Dorfbewohner. Gewalt scheint in<br />

dieser Welt ohne Gesetze das einzige Mittel, um herauszufin<strong>de</strong>n,<br />

was wirklich mit Rachel passiert ist. Aber<br />

rechtfertigt die gute Absicht wirklich je<strong>de</strong> Tat?<br />

Kevin Brooks, geboren 1959, lebt in Yorkshire, Nor<strong>de</strong>ngland.<br />

Nach <strong>de</strong>m Studium und einer Zeit als Punkmusiker<br />

hielt er sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Er erhielt<br />

bereits zweimal <strong>de</strong>n Deutschen Jugendliteraturpreis,<br />

zuletzt 2009 für „The Road of the Dead“.<br />

wdr hörspielprogramm 33


1live Plan B Krimi<br />

Flashback<br />

Die junge Staatsanwältin<br />

Jorin<strong>de</strong> Peters<br />

von Anja Herrenbrück<br />

vernimmt <strong>de</strong>n 40-jäh-<br />

Regie: Stefanie Lazai<br />

rigen Michael Heck-<br />

Produktion: dkultur 2011/55’<br />

mann. Seit Jahren<br />

21. März Do 23:00 1live<br />

behauptet er, <strong>de</strong>r Mör<strong>de</strong>r<br />

seines Bru<strong>de</strong>rs Stefan<br />

und von <strong>de</strong>ssen Freundin Ingrid zu sein. Der Fall<br />

wur<strong>de</strong> immer wie<strong>de</strong>r zu <strong>de</strong>n Akten gelegt, <strong>de</strong>nn es gab<br />

we<strong>de</strong>r ein<strong>de</strong>utige Spuren noch Beweise. Grün<strong>de</strong>,<br />

Heckmanns Aussagen anzuzweifeln, gab es jedoch<br />

genug. Die Staatsanwältin will nun in Gesprächen mit<br />

Michael, <strong>de</strong>r als Patient in einer psychiatrischen Klinik<br />

lebt, herausfin<strong>de</strong>n, was vor mehr als 25 Jahren im<br />

hessischen Vogelsberg passiert ist. Damals versuchte<br />

die „Hydroguerilla“ mit Gewalt das Abpumpen von<br />

Grundwasser zu verhin<strong>de</strong>rn. Durch ein Foto, das <strong>de</strong>r<br />

Rekonstruktion <strong>de</strong>r Ereignisse dient, erkennt Jorin<strong>de</strong><br />

Peters, dass sie selbst in diesen Fall involviert ist.<br />

Anja Herrenbrück, geboren 1974, studierte Germanistik,<br />

Soziologie und Pädagogik in Köln und arbeitet seit 1998<br />

als Regieassistentin beim wdr. 2011 gewann sie bei <strong>de</strong>n<br />

ard Hörspieltagen <strong>de</strong>n Wettbewerb „Premiere im Netz“.<br />

Zuletzt schrieb und realisierte sie für <strong>de</strong>n wdr das Hörspiel<br />

„Frontfoto“ (2012).<br />

Ed Gein<br />

Ein True-Crime-Hörspiel<br />

von Jörg Buttgereit<br />

Regie: <strong>de</strong>r Autor<br />

Produktion: wdr 2002/51’<br />

28. März Do 23:00 1live<br />

34 wdr hörspielprogramm<br />

1957 wird in <strong>de</strong>m<br />

Provinznest Plainfield,<br />

Wisconsin ein unscheinbarer<br />

älterer Mann,<br />

Edward Theodore Gein,<br />

verhaftet. In Geins<br />

Schuppen hatte man<br />

einige Stun<strong>de</strong>n zuvor<br />

die geköpfte und<br />

ausgewei<strong>de</strong>te Leiche einer Frau gefun<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r<br />

Durchsuchung von Geins Haus machen die Polizeibeamten<br />

weitere grausame Fun<strong>de</strong>: Schrumpfköpfe, Möbel<br />

und Haushaltsgegenstän<strong>de</strong> aus Knochen, Kleidung und<br />

Masken aus <strong>de</strong>r Haut von Toten. Ein amerikanischer<br />

Albtraum, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n späten fünfziger Jahren die<br />

gesamte Nation schockierte – und Hollywood inspirierte:<br />

Filmklassiker wie Hitchcocks „Psycho“ o<strong>de</strong>r<br />

„Das Schweigen <strong>de</strong>r Lämmer“ basieren auf diesem Fall.<br />

Aus Zeugenaussagen und Fiktionen, Gerichtsprotokollen<br />

und Hollywood-Legen<strong>de</strong>n rekonstruiert Jörg<br />

Buttgereit die Geschichte <strong>de</strong>s „American Psycho“ Gein.<br />

Jörg Buttgereit ist Autor, Filmkritiker und Regisseur, und<br />

wur<strong>de</strong> mit Filmen aus <strong>de</strong>m Horror- und Splatter-Genre<br />

bekannt. Zuletzt produzierte er für <strong>de</strong>n wdr das Hörstück<br />

„Die Bestie von Fukushima“ (2012).


Illustration: Jörn Grenzer<br />

Xanadu<br />

von Myra Çakan<br />

Regie: Annette Kurth<br />

Produktion: wdr 2011/55’<br />

4. April Do 23:00 1live<br />

DAEMON<br />

Titan, <strong>de</strong>r fünfte Mond<br />

<strong>de</strong>s Saturn, ist ein<br />

unwirtlicher Ort:<br />

diesige, stickige Luft,<br />

Methanregen, minus 179<br />

Grad Celsius. Seit hier<br />

das wertvolle Element<br />

„Tautonium 8“ gefun<strong>de</strong>n<br />

wur<strong>de</strong>, ist die Hauptstadt Xanadu-City von einer<br />

kleinen Forschungsstation zu einer gigantischen<br />

Minensiedlung angewachsen. Hier ist auch die<br />

Kopfgeldjägerin Callista Starbuck gelan<strong>de</strong>t, nach<strong>de</strong>m<br />

sie vom Mars verschwin<strong>de</strong>n musste. Schnell wird ihr<br />

klar, dass in Xanadu nicht nur das Klima rau ist – sie<br />

wird Zeugin eines brutalen Anschlags auf ihre nichthumanoi<strong>de</strong>n<br />

Nachbarn. In letzter Sekun<strong>de</strong> kann sie<br />

sich mit <strong>de</strong>ren Nestling in Sicherheit bringen. Kurz<br />

darauf erhält sie <strong>de</strong>n Auftrag, für die Tholin Mining<br />

Company etwas über die grausamen Ritualmor<strong>de</strong> an<br />

<strong>de</strong>ren Angestellten herauszufin<strong>de</strong>n. Haben diese<br />

Vorfälle etwas mit <strong>de</strong>m Anschlag auf Callistas Nachbarn<br />

zu tun? Und wieso hat man ausgerechnet sie mit<br />

<strong>de</strong>n Ermittlungen beauftragt?<br />

Myra Çakan lebt als freie Autorin und Journalistin in <strong>de</strong>r<br />

Nähe von Hamburg. Als Vorreiterin <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschsprachigen<br />

Cyberpunk-Literatur veröffentlichte sie zahlreiche Romane<br />

und Kurzgeschichten. Für <strong>de</strong>n wdr schrieb sie zuletzt das<br />

Hörspiel „Tanzpartner – Ein True Crime Hörspiel“ (2009).<br />

von Daniel Suarez<br />

Bearbeitung: Andreas von<br />

Westphalen<br />

Regie: Petra Feldhoff<br />

Produktion: wdr 2013<br />

Teil 1/ca. 55’<br />

18. April Do 23:00 1live<br />

Teil 2/ca. 55’<br />

25. April Do 23:00 1live<br />

Teil 3/ca. 55’<br />

2. Mai Do 23:00 1live<br />

Ein DAEMON herrscht,<br />

ein DAEMON tötet. Und<br />

in einer Welt <strong>de</strong>r totalen<br />

Vernetzung kann ihm<br />

keiner entkommen.<br />

Computergenie und<br />

Softwaremogul Matthew<br />

Sobol hinterlässt nach<br />

seinem plötzlichen<br />

Ableben ein tödliches<br />

Vermächtnis: Im<br />

Augenblick seines To<strong>de</strong>s<br />

infiziert <strong>de</strong>r Computervirus<br />

DAEMON die<br />

Computernetzwerke<br />

weltweit. Es kommt zu<br />

Mor<strong>de</strong>n, ohne dass eine Menschenhand beteiligt ist.<br />

Die Macht <strong>de</strong>s DAEMON wächst unaufhaltsam. Schritt<br />

für Schritt macht er die ganze Welt zu seiner Game-<br />

Map. Wer nicht mitspielen will, fliegt raus. Die Welt ist<br />

das Internet, das Internet ist die Welt.<br />

DAEMON ist eine rasante und eindringliche Warnung<br />

vor <strong>de</strong>r Monokultur <strong>de</strong>s World Wi<strong>de</strong> Web, die schon<br />

heute weiter fortgeschritten ist, als viele von uns wahr<br />

haben wollen.<br />

wdr hörspielprogramm 35


1live Plan B Krimi<br />

Daniel Suarez, geboren 1964, war selbst Systemberater<br />

und Software-Entwickler, bevor er anfing, seine Techno-<br />

Thriller zu schreiben. Seinen Debütroman DAEMON, <strong>de</strong>r<br />

inzwischen längst Kult-Status erreicht hat, veröffentlichte<br />

er zuerst im Eigenverlag. Eine Hollywood-Verfilmung<br />

durch „War Games“-Autor Walter F. Parkes ist in Planung.<br />

Donna und <strong>de</strong>r Fettsack<br />

von Helen Zahavi<br />

aus <strong>de</strong>m Englischen<br />

von Anke Caroline Burger<br />

Bearbeitung und Regie:<br />

Leonhard Koppelmann<br />

Produktion: wdr 2001/56’<br />

16. Mai Do 23:00 1live<br />

36 wdr hörspielprogramm<br />

Sie ist jung, schön und<br />

lebt auf <strong>de</strong>r Straße.<br />

Donna, eine eigenwillige,<br />

starke und wil<strong>de</strong> Frau,<br />

lässt sich von nieman<strong>de</strong>m<br />

kaufen. Auch nicht<br />

von Henry, <strong>de</strong>m<br />

Kredithai. Der Fettsack<br />

ist we<strong>de</strong>r jung noch<br />

schön, aber er schmeißt<br />

mit Geld um sich und er ist scharf auf Donna. Donna<br />

lässt das kalt. Sie liebt Joe, <strong>de</strong>r bei Henry in <strong>de</strong>r Krei<strong>de</strong><br />

steht und auch sonst <strong>de</strong>r geborene Loser ist. Henry<br />

kann es nicht fassen: Dabei müsste die Straßenschlampe<br />

froh sein, dass er sie überhaupt anguckt! Weil er<br />

Donna nicht kriegen kann, rächt sich <strong>de</strong>r Fettsack an<br />

Joe. Donna schlägt zurück. Lei<strong>de</strong>r hat Henry zwei<br />

durchtrainierte Psychopathen auf <strong>de</strong>r Lohnliste. Ein<br />

erbittertes Duell <strong>de</strong>r Geschlechter beginnt.<br />

Helen Zahavi, in London geboren, schlug sich mit zahlreichen<br />

Jobs durch, bevor sie mit <strong>de</strong>m Schreiben begann.<br />

Ihr erster Roman „Schmutziges Wochenen<strong>de</strong>“ löste einen<br />

Skandal aus, wur<strong>de</strong> zum Bestseller und in 13 Sprachen<br />

übersetzt. Inzwischen zählt Helen Zahavi zur ersten Riege<br />

<strong>de</strong>r britischen Gegenwartsautoren.<br />

Illustration: Jörn Grenzer


Kap <strong>de</strong>r Finsternis<br />

von Roger Smith<br />

aus <strong>de</strong>m Amerikanischen<br />

von Jürgen Bürger und<br />

Peter Torberg<br />

Bearbeitung und Regie:<br />

Martin Zylka<br />

Produktion: wdr 2009/55’<br />

23. Mai Do 23:00 1live<br />

Auf <strong>de</strong>r Flucht vor <strong>de</strong>m<br />

Gesetz lan<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r<br />

US-Amerikaner Jack<br />

Burn mit seiner Familie<br />

in <strong>de</strong>r südafrikanischen<br />

Metropole Kapstadt.<br />

Sonne, Strän<strong>de</strong>, Berge,<br />

Meer – in <strong>de</strong>n weißen<br />

Villenvierteln ist<br />

Kapstadt ein Paradies.<br />

So zunächst auch für die<br />

Burns. Aber drei Viertel <strong>de</strong>r Bevölkerung lebt in <strong>de</strong>n<br />

schwarzen Armenvierteln, wo Kriminalität, Gewalt<br />

und Drogen <strong>de</strong>n Tag bestimmen. Als zwei Gangmitglie<strong>de</strong>r<br />

aus diesen „Cape Flats“ bei <strong>de</strong>n Burns eindringen,<br />

bringt Jack die bei<strong>de</strong>n um und entsorgt die<br />

Leichen. Alles soll nach Ban<strong>de</strong>nkrieg aussehen. Doch<br />

<strong>de</strong>r brutale und korrupte Polizist Rudi Barnard ahnt<br />

etwas. Als Barnard selbst unter Druck gerät, will er aus<br />

<strong>de</strong>r Sache Kapital schlagen – und entführt Jacks<br />

kleinen Sohn Matt.<br />

Roger Smith, 1960 in Johannesburg geboren, arbeitet als<br />

Autor, Regisseur und Produzent in Kapstadt. Während <strong>de</strong>r<br />

Apartheidjahre grün<strong>de</strong>te er dort das erste hautfarbenübergreifen<strong>de</strong><br />

Filmkollektiv. „Kap <strong>de</strong>r Finsternis“ ist sein<br />

erster Roman und schil<strong>de</strong>rt schonungslos die Zustän<strong>de</strong> im<br />

heutigen Südafrika.<br />

Unter <strong>de</strong>s Käfers Keller<br />

von Mary Willis Walker<br />

aus <strong>de</strong>m Amerikanischen<br />

von Anke Caroline Burger<br />

Bearbeitung: Jochen Stemmel<br />

Regie: Walter Adler<br />

Produktion: wdr 1997<br />

Teil 1/55’<br />

30. Mai Do 23:00 1live<br />

Teil 2/55’<br />

6. Juni Do 23:00 1live<br />

Seit Tagen wer<strong>de</strong>n sie<br />

gefangen gehalten – unter<br />

<strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> in einem<br />

Bus vergraben: Walter<br />

Demming, <strong>de</strong>r Schul-<br />

busfahrer, und sechs<br />

Kin<strong>de</strong>r. Ein wahnsinniger<br />

Sektenführer plant<br />

mit ihnen ein Opferritual.<br />

Über <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> läuft<br />

die fieberhafte Suche<br />

nach <strong>de</strong>m Versteck <strong>de</strong>r<br />

Entführten. Das FBI hat<br />

sich eingeschaltet. Aber<br />

erst mit Hilfe <strong>de</strong>r Journalistin Molly Cates und <strong>de</strong>s<br />

Vietnam-Veteranen Jake Alesky lassen sich die<br />

Mosaiksteine zusammensetzen. Die Zeit läuft. Und<br />

Molly wird mehr in die Ermittlungen einbezogen, als<br />

ihr lieb ist.<br />

Mary Willis Walker lebt in Austin, Texas. Sie fing erst mit<br />

Mitte 40 an zu schreiben, hatte aber schnell Erfolg: Schon<br />

ihr Roman<strong>de</strong>büt „Raubtierfütterung“ wur<strong>de</strong> preisgekrönt.<br />

„Der rote Schrei“ wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Edgar-Allan-Poe-Preis<br />

als bester Roman <strong>de</strong>s Jahres ausgezeichnet.<br />

Verdächtige Geliebte<br />

von Keigo Higashino<br />

aus <strong>de</strong>m Japanischen<br />

von Ursula Gräfe<br />

Bearbeitung und Regie:<br />

Steffen Moratz<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 55’<br />

20. Juni Do 23:00 1live<br />

Was ist schwieriger:<br />

Eine unlösbare Aufgabe<br />

zu erstellen o<strong>de</strong>r<br />

dieselbe zu lösen?<br />

Ishigami ist Mathematik-Lehrer<br />

und ledig.<br />

Ein Eigenbrödler, fast<br />

ausschließlich mit sich<br />

und theoretischen Problemen<br />

<strong>de</strong>r Mathematik<br />

beschäftigt. Aber er ist in seine Nachbarin Yasuko verliebt.<br />

Als diese ihren gewalttätigen Ex-Mann ermor<strong>de</strong>t,<br />

hilft er ihr, die Leiche zu entsorgen und verschafft ihr<br />

und ihrer 14-jährigen Tochter ein Alibi. Für ein Genie<br />

wie ihn scheint es kein Problem, die Polizei im Dunkeln<br />

tappen zu lassen. Doch <strong>de</strong>r ermitteln<strong>de</strong> Kommissar bekommt<br />

ausgerechnet Unterstützung von <strong>de</strong>m Physiker<br />

Yukawa, <strong>de</strong>r noch eine Rechnung mit Ishigami offen<br />

hat.<br />

Keigo Higashino, geboren 1958 in Osaka, schrieb nach<br />

seinem Studium in Elektrotechnik nur nebenbei und<br />

arbeitete bei einem großen japanischen Elektrokonzern.<br />

Inzwischen ist er einer <strong>de</strong>r erfolgreichsten Krimi-Autoren<br />

Japans.<br />

Tourschlusspanik<br />

von Ulrich Land<br />

und Dieter Jandt<br />

Regie: Jörg Schlüter<br />

Produktion: wdr 2007/51’<br />

27. Juni Do 23:00 1live<br />

Dreimal Sieger bei <strong>de</strong>r<br />

Tour <strong>de</strong> France. Radsportprofi<br />

Jens Störig ist<br />

ein wahrer Champion.<br />

Doch damit ist es nun<br />

vorbei. In wenigen<br />

Wochen wird er tot sein,<br />

bescheinigt ihm ein<br />

Mediziner in aller Stille<br />

– jahrelanges Doping hat sein Herz vollständig ruiniert.<br />

Aber weil er nicht so jämmerlich abtreten will, engagiert<br />

Störig kurzerhand eine Killerin. Für sich selbst.<br />

Sein Auftrag an die kubanische Messerwerferin: ihn<br />

während <strong>de</strong>r Tour auf <strong>de</strong>r Königsetappe möglichst<br />

mediengerecht ins Jenseits zu beför<strong>de</strong>rn. Ein <strong>de</strong>rart<br />

spektakulärer Job kommt <strong>de</strong>r jungen Frau gera<strong>de</strong> recht<br />

– gute PR ist schließlich die halbe Karriere. Entsprechend<br />

professionell geht sie an die Arbeit und bereitet<br />

sich gewissenhaft vor. Dennoch läuft alles aus <strong>de</strong>m<br />

Ru<strong>de</strong>r, dringt alles an die Öffentlichkeit. Fast alles.<br />

Ulrich Land, geboren 1956 in Köln, schreibt Lyrik, Prosa,<br />

Essays, hat rund 80 Hörspiele und Features verfasst und<br />

erhielt dafür u. a. <strong>de</strong>n Kölner Medienpreis.<br />

Dieter Jandt, geboren 1954 in Remscheid, schreibt Kurzgeschichten,<br />

Reportagen, Hörspiele und Features. 2008<br />

erschien sein Kriminalroman „Rubine im Zwielicht“.<br />

wdr hörspielprogramm 37


Foto: Imago/Steinach<br />

wdr 3 open: Studio Akustische Kunst<br />

Der Fährmann<br />

von Thomas Köner<br />

Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 52’<br />

4. Januar Fr 23:05 wdr 3<br />

38 wdr hörspielprograrmm<br />

Thomas Köner<br />

mikrofoniert die<br />

dunkle Seite <strong>de</strong>r Gracht<br />

und erzählt mit „Der<br />

Fährmann“ von einer<br />

verborgenen Klangwelt<br />

Amsterdams, in <strong>de</strong>r<br />

Schatten von Erinne-<br />

rungen und dunkle Vorahnungen im Fa<strong>de</strong>nkreuz <strong>de</strong>s<br />

Hörmoments zusammenfließen.<br />

Amsterdam liegt einen Meter unter Meeresniveau. Auf<br />

Pfählen, die man in <strong>de</strong>n morastigen Bo<strong>de</strong>n trieb, baute<br />

man die Stadt und schaffte eine dauerhaft instabile<br />

Begegnung von trübem Kanalwasser und scheinbarem<br />

Festland, in <strong>de</strong>ren nasskaltem Dunst die Kaufleute seit<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rten ihre Geschäfte besiegeln. Albert Camus’<br />

Romanfigur Clamence vergleicht in „La chute“ die<br />

ringförmigen Kanäle Amsterdams mit <strong>de</strong>n neun<br />

Höllenkreisen aus Dantes „Divina Comedia“.<br />

Thomas Köner, <strong>de</strong>r in jungen Jahren eine Zeit lang in<br />

Amsterdam lebte, kehrt mit <strong>de</strong>m Mikrofon zurück und<br />

wird zu einem Fährmann dieser neun Kreise, die<br />

Amsterdam heute als pittoreske Grachtenidylle<br />

erscheinen lassen. Er entwickelt eine Art klanglicher<br />

Röntgenstrahlung, die Klangformen und Texturen<br />

hinter <strong>de</strong>n Kulissen <strong>de</strong>r Touristenstadt hörbar macht.<br />

Thomas Köner, geboren 1965 in Dortmund, arbeitet als<br />

Medienkünstler mit Musik, Film, Hörspiel und Installationen.<br />

Weltweite Präsentationen in Museen (Louvre,<br />

Walker Art Center, Centre Pompidou) und auf Festivals<br />

(Biennale Venedig, Sonar Barcelona). „Gol<strong>de</strong>ne Nica“<br />

2004 (Prix Ars Electronica).<br />

Tonträger<br />

Löschband<br />

von Christoph Martin<br />

Musik: Christoph Martin<br />

und Walter Quintus<br />

Realisation: Walter Quintus<br />

Produktion: wdr 2004/46‘<br />

11. Januar Fr 23:05 wdr 3<br />

76, 38 o<strong>de</strong>r 19? Das ist<br />

immer seltener die<br />

Frage. Aber einst<br />

verbargen sich hinter<br />

diesen Bandgeschwindigkeitsmaßen<br />

(Zentimeter pro<br />

Sekun<strong>de</strong>) akustische<br />

Teiluniversen. Christoph<br />

Martin feiert das<br />

Seelenamt für das<br />

aussterben<strong>de</strong> Medium Tonband.<br />

„Löschband“ erinnert uns noch einmal an Sounds und<br />

Mythen <strong>de</strong>r analogen Ära. Bevor diese Kultur <strong>de</strong>r<br />

Schallaufzeichnung – fast forward – <strong>de</strong>m Löschstrom<br />

überantwortet wird, spult Martins Eisenoxid-Rhapsodie<br />

mit technischen und literarischen Texten zurück in<br />

die Zeit <strong>de</strong>s Magnetismus, <strong>de</strong>s Rot- und Gelbbandrauschens<br />

und <strong>de</strong>r klugen Tonköpfe.<br />

Christoph Martin, geboren 1952 in Graz, Österreich, lebt<br />

als Regisseur, Autor und Komponist seit 1986 in Traben<br />

Trarbach. Zahlreiche Hörstücke, darunter „Tunnel-Vision“<br />

(dlr), „Eiserne Zeiten“ (swf), „So perfect so nice“ (abc<br />

Sydney), „Lemma“ (ncrv Hilversum) und „Die Odyssee“<br />

(hr/br/Eichborn).


Tonträger<br />

Die 50 Skulpturen <strong>de</strong>s Institut<br />

fuer Feinmotorik<br />

vom Institut fuer Feinmotorik<br />

Realisation: die Autoren<br />

Produktion: swr 2011/47’<br />

18. Januar Fr 23:05 wdr 3<br />

Boojum<br />

Karl-Sczuka-Preis 2011:<br />

„,Die 50 Skulpturen<br />

<strong>de</strong>s Institut fuer Fein-<br />

motorik‘ haben die<br />

diesjährige Jury durch<br />

ihre konkrete sinnliche<br />

Klanglichkeit<br />

ebenso überzeugt wie<br />

durch ihre radikale<br />

Konsequenz.“<br />

Und weiter aus <strong>de</strong>r Begründung <strong>de</strong>r Jury <strong>de</strong>s Karl-Sczuka-<br />

Preises: „Seit 1997 reizt das fünfköpfige Künstlerkollektiv<br />

‚Institut fuer Feinmotorik‘ in experimentellen Performances<br />

die Möglichkeiten seiner Medien aus – in <strong>de</strong>r<br />

Arbeit mit DJ-Mischpulten und präparierten Plattenspielern,<br />

auf <strong>de</strong>nen nicht Schallplatten, son<strong>de</strong>rn Alltagsmaterialien<br />

wie Gummibän<strong>de</strong>r, Büroklammern und Klebeetiketten<br />

abgetastet wer<strong>de</strong>n. Aus dieser mutigen Reduktion<br />

<strong>de</strong>r radiofonen Mittel entsteht ein Aggregat in Klang<br />

geformter Körper von rätselhafter Archaik.“<br />

Das Institut fuer Feinmotorik ist ein Künstlerkollektiv, das<br />

sich 1997 gegrün<strong>de</strong>t hat und seither hauptsächlich im Bereich<br />

akustische Kunst/Musik tätig ist. Ihr Hauptinstrument ist das<br />

so genannte „Octogrammoticum“, ein Versuchsaufbau aus<br />

acht präparierten Plattenspielern und vier DJ-Mischpulten.<br />

Zum Institut fuer Feinmotorik gehören Mark Brü<strong>de</strong>rle, Daniel<br />

van <strong>de</strong>n Eijkel, Tim Elzer, Marc Matter und Florian Meyer.<br />

Tonträger<br />

von Ergo Phizmiz<br />

Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 52‘<br />

25. Januar Fr 23:05 wdr 3<br />

Ein Musiker blickt<br />

zurück auf sein Leben.<br />

Das kommt vor.<br />

Ungewöhnlicher ist die<br />

posthume Perspektive<br />

auf das eigene Spätwerk.<br />

„Boojum“ – die SciFi-<br />

Memoiren <strong>de</strong>s briti-<br />

schen Experimentalmusikers<br />

Ergo Phizmiz.<br />

Dieser reflektierte zuletzt im Hörstück „Disappearing<br />

Boxes“ seine Vergangenheit als jugendlicher Opernkomponist.<br />

In <strong>de</strong>r autobiografischen Zukunftsvision<br />

„Boojum“ beobachtet Ergo Phizmiz seine eigene weitere<br />

Karriere, aber auch die dramatische technologische<br />

und gesellschaftliche Entwicklung <strong>de</strong>r Jahre 2010 bis<br />

2043. Zentrale Quelle dieser Klang-Memoiren aus <strong>de</strong>r<br />

Zukunft sind riesige Festplatten mit Audio-Daten, die<br />

nach <strong>de</strong>m Tod <strong>de</strong>s Komponisten gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n: Sie<br />

sind gefüllt mit Musik, die beim Hören verschwin<strong>de</strong>t.<br />

Ergo Phizmiz wur<strong>de</strong> 1980 geboren. Nach bewegter Jugend<br />

als Opernkomponist und Komiker erregten seine Audiocollagen<br />

das Interesse <strong>de</strong>s bbc-DJs John Peel. Phizmiz ist<br />

Produzent experimenteller elektronischer Musik, Schriftsteller<br />

und bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Künstler.<br />

Art’s Birthday 2013<br />

Ausschnitte vom Radiokunst-Event<br />

<strong>de</strong>r European Broadcasting Union<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 52’<br />

8. Februar Fr 23:05 wdr 3<br />

Alle Jahre wie<strong>de</strong>r: Die<br />

schräge Schwester <strong>de</strong>s<br />

European Song<br />

Contests mit internationaler<br />

Soundart. Seit<br />

1973 wird Art’s<br />

Birthday jährlich mit<br />

Geburtstagsparties an verschie<strong>de</strong>nen künstlerischen<br />

und kulturellen Örtlichkeiten gefeiert.<br />

Seit wann gibt es Kunst? Der Fluxus-Künstler Robert<br />

Filiou behauptete am 17. Januar 1963, dass die Kunst<br />

genau eine Million Jahre zuvor geboren wor<strong>de</strong>n sei:<br />

Damals, so Filiou, warf jemand einen trockenen<br />

Schwamm in einen Behälter mit Wasser, und ihm ging<br />

buchstäblich <strong>de</strong>r Gedanke <strong>de</strong>r Kunst auf. Die erste<br />

Party – zu Ehren <strong>de</strong>s 1 000 010. Geburtstags – fand in<br />

<strong>de</strong>r Neuen Galerie in Aachen statt. En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 1980er-<br />

Jahre begannen einige Künstler, Art’s Birthday mit<br />

Mail-Art, Telefax- und Slow-Scan-TV-Events zu<br />

begehen. Auch in diesem Jahr nimmt das Ars Acustica-<br />

Netzwerk <strong>de</strong>r European Broadcasting Union (EBU)<br />

wie<strong>de</strong>r am Art’s Birthday teil und reflektiert über<br />

Radio-Satelliten und Internet-Uploads das Thema<br />

Abwesenheit. Das Studio Akustische Kunst präsentiert<br />

Höhepunkte dieses internationalen Radiokunstereignisses.<br />

Die Ars Acustica-Gruppe <strong>de</strong>r European Broadcasting<br />

Union formierte sich 1989 in Florenz. Diese internationale<br />

Plattform für akustische Medienkunst vernetzt<br />

Radiokünstler aus aller Welt. Seit 2005 beteiligt sich die<br />

Gruppe mit Konzerten und Performances an <strong>de</strong>n „Art’s<br />

Birthday“-Feierlichkeiten.<br />

Foto: Mauritius/Creativ Studio Heinemann<br />

wdr hörspielprogramm 39


wdr 3 0pen: Studio Akustische Kunst<br />

Unfinished Music<br />

Kunst im Schatten<br />

von Yoko Ono und John Lennon<br />

Realisation: die Autoren<br />

Produktion: Apple Records<br />

1968-1969/ca. 52’<br />

15. Februar Fr 23:05 wdr 3<br />

40 wdr hörspielprograrmm<br />

Schreie, Stille, Babyherztöne<br />

und Gesprächsfetzen.<br />

Verliebte, die<br />

22 Minuten lang <strong>de</strong>n<br />

Namen <strong>de</strong>s Partners<br />

wie<strong>de</strong>rholen, und<br />

Experimente mit<br />

Kurzwellenempfän-<br />

gern, all das fin<strong>de</strong>t sich auf <strong>de</strong>n Alben, die Yoko Ono<br />

mit John Lennon in <strong>de</strong>n späten 1960er-Jahren produzierte.<br />

Zum 80. Geburtstag <strong>de</strong>r Medienkünstlerin Yoko Ono<br />

erinnert das Studio Akustische Kunst an die umstrittenen<br />

Platten „Two Virgins“, „Life With the Lions“ und<br />

„The Wedding Album“. Für viele Beatles-Fans waren die<br />

nicht an herkömmlichen Song-Strukturen orientierten<br />

Aufnahmen Yoko Onos (mit und ohne John Lennon)<br />

eine traumatische Erfahrung, für gestrenge Fluxus-<br />

Jünger dokumentieren sie Onos kommerziellen<br />

Sün<strong>de</strong>nfall. Hätte ein öffentlich-rechtlicher Sen<strong>de</strong>r<br />

diese Aufnahmen in Rundfunkstudios produziert,<br />

wären sie vielleicht inzwischen als Pioniertaten <strong>de</strong>r<br />

Radiokunst kanonisiert. Kann man diese Musik<br />

überhaupt unvoreingenommen hören?<br />

Yoko Ono, geboren 1933, und John Winston Ono Lennon,<br />

1940-1980, Künstlerpaar mit subversivem Potential.<br />

Sechs Hei<strong>de</strong>lberger Studien<br />

von Asmus Tietchens<br />

Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />

Produktion: wdr 2003/22’<br />

Reverie – Small Sounds<br />

von Miki Yui<br />

Realisation: die Autorin<br />

Produktion: wdr 2003/20’<br />

1. März Fr 23:05 wdr 3<br />

100 Jahre nach<br />

Russolos Konzeption<br />

einer „Arte <strong>de</strong>i rumori“<br />

ist <strong>de</strong>r produktive<br />

Umgang mit Geräuschen<br />

und <strong>de</strong>r<br />

Klangwelt von Maschinen<br />

we<strong>de</strong>r prätentiöse<br />

Utopie noch provozieren<strong>de</strong>r<br />

Exotismus.<br />

Maschinengrooves<br />

und hochdifferenzierte<br />

Geräuschmusik jenseits futuristischer Provokation:<br />

Zwei Hörstücke von Asmus Tietchens und Miki Yui<br />

zeigen, wie differenziert sich inzwischen mit Geräuschen<br />

arbeiten lässt.<br />

Das akustische Basismaterial <strong>de</strong>r „Sechs Hei<strong>de</strong>lberger<br />

Studien“ sind die Arbeitsgeräusche einer Buchdruckmaschine,<br />

eines „Hei<strong>de</strong>lberger Tiegels“. Den rhythmischen<br />

Strukturen zu folgen, lag zu sehr auf <strong>de</strong>r Hand,<br />

vielmehr wollte Tietchens das „Innenleben“ <strong>de</strong>r<br />

Maschine zum Klingen bringen. In „Reverie – Small<br />

Sounds“ trainiert Miki Yui mit filigranen Soundscape-<br />

Fragmenten unser akustisches Gedächtnis. Synthetische<br />

Klangmuster mischen sich in einem zarten<br />

Gewebe mit Umweltklängen und sensibilisieren uns für<br />

die „Stille im Kopf“.<br />

Foto: Mauritius/Hans-Peter Merten


Futuristie<br />

Asmus Tietchens, geboren 1947 in Hamburg, produziert seit<br />

drei Jahrzehnten Tonträger. Für „Sechs Hei<strong>de</strong>lberger Studien“<br />

und „Trois Drya<strong>de</strong>s“ erhielt er <strong>de</strong>n Karl-Sczuka-Preis .<br />

Miki Yui, 1971 in Tokyo geboren, lebt und arbeitet als<br />

Künstlerin und Musikerin in Düsseldorf.<br />

von Pierre Henry<br />

Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />

Produktion:<br />

Studio Son/Ré, Paris 1975/<br />

wdr 1988/43’<br />

8. März Fr 23:05 wdr 3<br />

Crowd<br />

Die Klangkomposition<br />

„Futuristie“ ist eine<br />

Hommage an <strong>de</strong>n<br />

italienischen Futuristen<br />

Luigi Russolo,<br />

Maler, Komponist und<br />

Autor <strong>de</strong>s 1913 erschienenen<br />

wegweisen<strong>de</strong>n<br />

Manifests „L’arte <strong>de</strong>i<br />

rumori/Die Kunst <strong>de</strong>r Geräusche“.<br />

Russolo realisierte seine Klänge und Geräusche mit<br />

selbstgebauten Klangerzeugern, <strong>de</strong>n „intonarumori“.<br />

Das erste Konzert mit diesen futuristischen Geräuschmaschinen<br />

fand am 11. August 1914 in Mailand statt.<br />

1975 eröffnete Pierre Henry <strong>de</strong>n großen Saal im Palais<br />

<strong>de</strong> Chaillot mit „Futuristie“, einer visuellen Klangmanifestation,<br />

verbun<strong>de</strong>n mit einer szenischen Darstellung<br />

<strong>de</strong>s Konzerts: Objekten, Farben, Lichteffekten,<br />

Film und Rezitation, sowie einer spezifisch akustischen<br />

Übertragung: Geräuschmaschinen, Schläuchen,<br />

Wannen, Türstimmen und Miniatur-Lautsprechern.<br />

Für das Studio Akustische Kunst hat Pierre Henry 1988<br />

eine Radioversion <strong>de</strong>r „Futuristie“ realisiert.<br />

Pierre Henry, geboren 1927 in Paris, Musikstudium bei<br />

Olivier Messiaen und Nadia Boulanger, zählt zu <strong>de</strong>n<br />

großen Pionieren <strong>de</strong>r Akustischen Kunst. Realisationen<br />

experimenteller Musik mit Texten und Stimmlauten,<br />

Musik für Radio, Film, Theater und Ballett.<br />

Sounds of Protest<br />

von Marc Behrens<br />

Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />

Produktion: wdr 2012/52’<br />

15. März Fr 23:05 wdr 3<br />

Der Aufstand <strong>de</strong>r<br />

Klang-Massen: Es<br />

scheint, dass Menschenmengen<br />

in verschie<strong>de</strong>nen<br />

Kulturen ganz<br />

unterschiedlich<br />

wahrgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Manche Crowds sind<br />

einfach nur selbstverständlich<br />

präsent,<br />

an<strong>de</strong>re wie<strong>de</strong>rum entfalten extreme Energien.<br />

Was im Englischen knapp „crowd“ heißt, bezeichnet<br />

man im Deutschen recht präzise als „Menschenmenge“.<br />

Im Portugiesischen wird es mit „multidão“, also<br />

„Vielheit“ übersetzt, im Italienischen mit „folla“, womit<br />

die tatsächliche Dichte in <strong>de</strong>r Masse von Leuten in einer<br />

Menschenmenge ange<strong>de</strong>utet wird. Wir kennen sie von<br />

<strong>de</strong>n Demonstrationen am Tahrir-Platz in Kairo, von<br />

<strong>de</strong>n Riots in London, aus Stadien und Konzerthallen<br />

o<strong>de</strong>r alltäglich aus Einkaufszentren, Schwimmbä<strong>de</strong>rn,<br />

Wirtshäusern, Kirchen, Märkten, U-Bahnen. Marc<br />

Behrens Komposition vernetzt die Kollektive.<br />

Marc Behrens, 1970 in Darmstadt geboren, arbeitet als<br />

Komponist und Klangkünstler mit konkreter elektronischer<br />

Musik, Installationen, Foto- und Vi<strong>de</strong>oarbeiten.<br />

Ausstellungen und Konzerte quer durch Europa, in Nahost,<br />

Nordamerika und Ostasien.<br />

Musaeum Tra<strong>de</strong>scantianum<br />

von Ulrich Bassenge<br />

Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 52’<br />

22. März Fr 23:05 wdr 3<br />

Ulrich Bassenge legt<br />

die musikalische<br />

Qualität eines<br />

Kuriositätenkatalogs<br />

aus <strong>de</strong>m 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

frei. 1629 öffnete<br />

<strong>de</strong>r Botaniker und<br />

Weltreisen<strong>de</strong> John<br />

Tra<strong>de</strong>scant <strong>de</strong>r Ältere sein Londoner Kuriositätenkabinett<br />

für die Allgemeinheit.<br />

Eine nie gekannte Exotikbegeisterung setzte ein, sicher<br />

auch beför<strong>de</strong>rt vom berühmten Katalog „The Tra<strong>de</strong>scant<br />

Collection“. Der bestand im Wesentlichen aus<br />

einer unkommentierten Liste von Kuriosa, die sich<br />

Lesern <strong>de</strong>s 17. Jahrhun<strong>de</strong>rts zunächst nur klanglich<br />

erschloss, bis sie die Sammlung besuchten, wo<br />

ungeahnte Dinge wie ein umbrella auf sie warteten.<br />

Und welcher Brite hätte gewusst, dass Ai, Ignavus,<br />

Sloath Namen <strong>de</strong>s dort ausgestellten Faultiers sind?<br />

Auch Maummenark, Meyney, Billingbing, Banana<br />

be<strong>de</strong>uten potentielle Literatur, ja Lyrik. „Musaeum<br />

Tra<strong>de</strong>scantianum“ nimmt sich dieser geheimnisvollen<br />

Wortschätze an, geht ihrem Klang nach, spürt ihre<br />

Musik auf.<br />

Ulrich Bassenge, geboren 1956 in München, ist Hörspielmacher,<br />

Komponist, Musiker, Autor und Regisseur. Er<br />

spielt Resonator-Gitarre, Kontrabass, E-Bass und Orgel in<br />

diversen Bands und schreibt Filmmusiken.<br />

wdr hörspielprogramm 41


wdr 3 0pen: Studio Akustische Kunst<br />

Atacama-Perspektiven<br />

Klangausgrabungen<br />

von Andreas Bo<strong>de</strong>nhöfer<br />

Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 52’<br />

5. April Fr 23:05 wdr 3<br />

42 wdr hörspielprogramm<br />

Die Atacama-Wüste im<br />

Nor<strong>de</strong>n Chiles ist die<br />

trockenste Wüste <strong>de</strong>r<br />

Welt und fasziniert die<br />

Naturforscher. Sie ist<br />

aber kein geschichtsloser<br />

Ort. Andreas<br />

Bo<strong>de</strong>nhöfers „Klangausgrabungen“<br />

bringen versteckte<br />

Zusammenhänge ans Licht. Hier fin<strong>de</strong>n sich Spuren<br />

<strong>de</strong>r alten Kultur <strong>de</strong>r Atacameños, die ehemalige<br />

Salpetermine Chacabuco, die in <strong>de</strong>r Pinochet-Diktatur<br />

zum Gefangenenlager wur<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Chuquicamata, die<br />

größte Kupfermine <strong>de</strong>r Welt. In „Klangausgrabungen“<br />

wer<strong>de</strong>n Geschichten von I<strong>de</strong>ntitätsverlust, politischer<br />

Macht und Globalisierung im 21. Jahrhun<strong>de</strong>rt hörbar.<br />

Andreas Bo<strong>de</strong>nhöfer, 1945 in Santiago <strong>de</strong> Chile geboren,<br />

studierte Komposition und Dirigieren in Stuttgart sowie<br />

Soziologie in Santiago <strong>de</strong> Chile und Paris. Film- und Theatermusiken;<br />

lehrt Musikdramaturgie an <strong>de</strong>r Universität<br />

Arcis in Santiago <strong>de</strong> Chile.<br />

Atacama-Perspektiven<br />

Desert Sound<br />

von Peter Kutin<br />

Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 52<br />

12. April Fr 23:05 wdr 3<br />

Eine Durchquerung<br />

<strong>de</strong>r Atacamawüste mit<br />

<strong>de</strong>m Mikrofon: Die<br />

trockenste Region <strong>de</strong>r<br />

Er<strong>de</strong> wird anhand<br />

einer präzise ausgearbeiteten<br />

Route von<br />

Sü<strong>de</strong>n nach Nor<strong>de</strong>n in<br />

zwölf Tagen erschlossen.<br />

Die Reise wird<br />

sonifiziert, die Strecke zur Partitur.<br />

Wüsten sind die klanglich reduziertesten Gebiete<br />

unserer Welt. Die Abwesenheit <strong>de</strong>s Menschen ermöglicht<br />

eine neue Aufmerksamkeit für eine von menschlicher<br />

Aktivität weitgehend unbeeinflusste Wirklichkeit.<br />

Durch die karge Flora und Fauna entsteht <strong>de</strong>r Eindruck<br />

einer Informationsleere, doch die Wüste lebt und ist<br />

von feinen akustischen Verän<strong>de</strong>rungen geprägt.<br />

„Desert Sound“ rückt diese mikroskopischen Beobachtungen<br />

ins Zentrum: Situationen und Ereignisse, die in<br />

bewohnten Gebieten zumeist gar nicht wahrgenommen<br />

wer<strong>de</strong>n können, weil sie akustisch maskiert sind.<br />

Peter Kutin wur<strong>de</strong> 1983 in Leoben, Steiermark geboren.<br />

Studium Elektroakustischer Musik an <strong>de</strong>r Universität für<br />

Musik und Darstellen<strong>de</strong> Kunst in Wien, wo er bis heute<br />

lebt und als Klangkünstler, Komponist, Musiker und<br />

Kurator arbeitet.<br />

Alison Knowles 80<br />

Bohnen-Sequenzen<br />

von Alison Knowles<br />

Realisation: die Autorin<br />

Produktion: wdr 1982/29’<br />

Papierwetter<br />

von Alison Knowles<br />

Realisation: die Autorin<br />

Produktion: wdr 1985/18’<br />

19. April Fr 23:05 wdr 3<br />

Foto: Plainpicture/fStop<br />

Ob sie Hülsenfrüchte<br />

zum Klingen bringen<br />

o<strong>de</strong>r Wind und Wetter<br />

aus Papier entstehen<br />

lassen – immer sind<br />

die Hörstücke <strong>de</strong>r in<br />

New York leben<strong>de</strong>n<br />

Fluxus-Künstlerin<br />

Alison Knowles eng<br />

mit <strong>de</strong>n elementaren<br />

menschlichen<br />

Erfahrungen verbun<strong>de</strong>n.<br />

So thematisiert sie in<br />

„Bohnen-Sequenzen“ (Karl-Sczuka-Preis 1982) eines<br />

unserer ältesten Nahrungsmittel: Dem Hörstück liegen<br />

Gedichte, Textfragmente und Sprichwörter zugrun<strong>de</strong>,<br />

die Alison Knowles im Verlauf ihrer intensiven<br />

Bohnenforschungen gesammelt hat. Auch die nonverbalen<br />

Sounds entstammen <strong>de</strong>r nahrhaften Hülsenfrucht.<br />

In <strong>de</strong>r Komposition „Papierwetter“ spiegeln Papiergeräusche<br />

und Drehtrommeln „ein sanftes Lüftchen und<br />

einen toben<strong>de</strong>n Regen“ wi<strong>de</strong>r – „zusammen an einem<br />

Tag“, in einem Studio <strong>de</strong>s wdr. Natur wird Kunst,<br />

Kunst Natur.<br />

Alison Knowles, geboren 1933 in New York City, ist seit <strong>de</strong>n<br />

frühen 1960er-Jahren eine herausragen<strong>de</strong> Persönlichkeit<br />

<strong>de</strong>s Fluxus. In ihren Performances arbeitet sie mit ihrer<br />

Stimme und Objekten <strong>de</strong>s Alltags. Umfangreiche Präsentationen<br />

ihrer visuellen Arbeiten in internationalen<br />

Ausstellungen und Museen.


Terry Fox 70<br />

The Labyrinth<br />

Scored For The Purrs Of 11 Cats<br />

von Terry Fox<br />

Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />

Produktion: kpfa 1972/<br />

wdr 2008/52’<br />

parallele Ausstrahlung in<br />

5.1 Surround-Sound<br />

3. Mai Fr 23:05 wdr 3<br />

Elf Katzen performen<br />

die Komposition von<br />

Terry Fox, <strong>de</strong>ren<br />

Ausgangspunkt das<br />

labyrinthische Bo<strong>de</strong>nmosaik<br />

in <strong>de</strong>r Kathedrale<br />

von Chartres bil<strong>de</strong>t.<br />

Zwischen 1972 und 1978<br />

erforschte er die<br />

rätselhafte Bildsprache<br />

<strong>de</strong>s berühmten<br />

Labyrinths.<br />

552 Schritte, 11<br />

konzentrische Kreise und 34 Wendungen. Die numerische<br />

und geometrische Struktur <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>nmosaiks<br />

bil<strong>de</strong>te fortan die Basis für zahlreiche seiner visuellen<br />

und akustischen Werke. So entstand 1977 „The<br />

Labyrinth Scored For The Purrs Of 11 Cats“, ein Stück<br />

mit elf schnurren<strong>de</strong>n Katzen. Die eigentlich 90-minütige<br />

Stereokomposition sen<strong>de</strong>te <strong>de</strong>r amerikanische<br />

Radiosen<strong>de</strong>r kpfa (Berkeley) En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 1970er-Jahre erst<br />

im zweiten Anlauf in voller Länge: Hörerproteste<br />

vereitelten die Erstausstrahlung. Das Studio Akustische<br />

Kunst bringt eine von Terry Fox autorisierte Version<br />

von 52 Minuten.<br />

Terry Fox (1943–2008) gehörte in <strong>de</strong>n 1970er-Jahren<br />

zu <strong>de</strong>n Hauptvertretern <strong>de</strong>r Body Art-Bewegung. In<br />

Installationen, Performances und Street-Events lenkte<br />

er die Wahrnehmung auf Alltagsphänomene und soziale<br />

Aspekte, wobei (leise) Klänge eine zentrale Rolle spielen.<br />

Seit <strong>de</strong>n 1980er-Jahren komponierte er Objekte, Sprache,<br />

akustische und prozesshafte Phänomene zu vielschichtigen<br />

Raumbil<strong>de</strong>rn.<br />

Instrumentarium<br />

Le Fisarmoniche<br />

von Caroline Wilkins<br />

Text: John Berger<br />

SprecherInnen: Luciana<br />

Caglioti, Jörg Hustiak, Ian<br />

Halcrow, Agnese Franceschini<br />

Realisation: die Autorin<br />

Produktion: wdr 2002/32’<br />

10. Mai Fr 23:05 wdr 3<br />

Die britische Musikerin<br />

und Komponistin<br />

Caroline Wilkins hat<br />

zahlreiche Stücke für<br />

Akkor<strong>de</strong>on komponiert,<br />

ob als Soloinstrument<br />

o<strong>de</strong>r im Ensemble.<br />

In „Le Fisar-<br />

moniche“ erkun<strong>de</strong>t sie<br />

das Innenleben <strong>de</strong>s<br />

Handzuginstruments.<br />

Wilkins begibt sich auf<br />

Spurensuche in Instru-<br />

mentenmanufakturen, erforscht die Tiefenpsychologie<br />

<strong>de</strong>r Balggeräusche und entwirft eine sinnliche Kulturgeschichte<br />

<strong>de</strong>s sogenannten Schifferklaviers.<br />

Caroline Wilkins, geboren 1953 in Taunton, Großbritannien,<br />

ist Musikerin und Komponistin. Karl-Sczuka-Preis<br />

2000 für ihre Komposition „Mecanica Natura“.<br />

wdr hörspielprogramm 43


wdr 3 0pen: Studio Akustische Kunst<br />

44 wdr hörspielprograrmm<br />

Foto: Mauritius/Steve Vidler<br />

Instrumentarium<br />

Tractatus von <strong>de</strong>r hymmlischen<br />

unndt Teufflischen<br />

Organisten=kunst<br />

von Bernhard König<br />

Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />

Produktion: wdr 2004/44’<br />

parallele Ausstrahlung in<br />

5.1 Surround-Sound<br />

17. Mai Fr 23:05 wdr 3<br />

Thema und zugleich<br />

Hauptdarstellerin<br />

dieser Radiokomposition<br />

ist die Orgel mit<br />

ihren höchst wi<strong>de</strong>rsprüchlichenweltanschaulichenKonnotationen.<br />

Die Textebene<br />

schöpft aus <strong>de</strong>n<br />

unterschiedlichsten<br />

Quellen.<br />

Mittelalterliche<br />

Orgel-Legen<strong>de</strong>n,<br />

Werbeprospekte für Stummfilmorgeln, Referate eines<br />

Orgel-Fachkongresses <strong>de</strong>r Hitler-Jugend, päpstliche<br />

Erlasse zum Gebrauch <strong>de</strong>r Orgel im Gottesdienst o<strong>de</strong>r<br />

altarabische Quellen über <strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>r Orgel als<br />

Kriegsinstrument. In <strong>de</strong>r Zusammenschau dieser Texte<br />

wird die Orgel zu einer höchst schillern<strong>de</strong>n Allegorie.<br />

Sie steht gleichermaßen für die gebändigte wie für die<br />

entfesselte Technik, für Zirkusspektakel und kirchliche<br />

Andacht, für die göttliche Ordnung <strong>de</strong>r „Sphärenharmonie“<br />

und für dämonische Maßlosigkeit. Als Sprecher<br />

wirken unter an<strong>de</strong>rem Mauricio Kagel und Kölns<br />

bekanntester Straßenmusiker, Klaus <strong>de</strong>r Geiger, mit.<br />

Die Musik wur<strong>de</strong> nicht nur an verschie<strong>de</strong>nen Kirchenorgeln<br />

eingespielt, son<strong>de</strong>rn auch an <strong>de</strong>r Wurlitzer-<br />

Kinoorgel <strong>de</strong>s Deutschen Filmmuseums in Frankfurt<br />

und in <strong>de</strong>r Werkstatt eines Orgelbauers.<br />

Bernhard König, geboren 1967, lebt als Komponist und<br />

Autor in <strong>de</strong>r Nähe von Köln. Realisierung zahlreicher<br />

Projekte in <strong>de</strong>n Grenzbereichen von Musik, Theater, Film<br />

und Hörspiel.<br />

Instrumentarium<br />

Der Klang <strong>de</strong>r stummen Flöte<br />

von Bill Fontana<br />

aus <strong>de</strong>m Japanischen<br />

von Klaus Altendorf<br />

mit Yoko Suzuki-Strecker<br />

und Koichi Kishi<br />

Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />

Produktion: wdr 1989/42’<br />

7. Juni Fr 23:05 wdr 3<br />

„Der Klang <strong>de</strong>r<br />

stummen Flöte“<br />

verbin<strong>de</strong>t japanische<br />

Haikus mit Klangaufnahmen,<br />

die Bill<br />

Fontana in Japan<br />

gemacht hat. Fontana<br />

hat zahlreiche Haikus,<br />

vor allem <strong>de</strong>s japanischen<br />

Dichters<br />

Bashô, gesammelt, die<br />

auf Klänge und<br />

Geräusche verweisen.<br />

Das Haiku ist eine Gedichtform, die aus drei Zeilen und<br />

genau 17 Silben besteht. Im japanischen Original und in<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Übersetzung zu hören, sind die Haikus<br />

17 entsprechen<strong>de</strong>n Geräusch- und Klangsequenzen<br />

zugeordnet. Ein kleines Mikrofon, in einer japanischen<br />

Shakuhachi-Flöte installiert, nimmt die Geräusch-


sequenzen und Haikus durch die Resonanz <strong>de</strong>s<br />

Bambusholzes <strong>de</strong>r ungeblasenen Flöte auf.<br />

Bill Fontana, geboren 1947 in Cleveland, Ohio. Philosophie-<br />

und Musikstudium, u. a. an <strong>de</strong>r New School for Social<br />

Research und bei Philip Corner. Seit 1976 zahlreiche Kompositionen,<br />

Klangskulpturen und Radio-Installationen.<br />

Instrumentarium<br />

Versuch einer gründlichen<br />

Violinschule<br />

von Malcolm Goldstein<br />

Violine: Malcolm Goldstein<br />

Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />

Produktion: wdr 1996/42’<br />

14. Juni Fr 23:05 wdr 3<br />

Im Geburtsjahr seines<br />

Sohnes Wolfgang<br />

Ama<strong>de</strong>us verfasste<br />

Leopold Mozart sein<br />

Geigenschulwerk<br />

„Versuch einer<br />

gründlichen Violinschule“.<br />

Malcolm<br />

Goldsteins gleichnamiges<br />

Hörstück ist<br />

eine Hommage an die<br />

Begegnung von Geiger und Violine.<br />

Der amerikanische Komponist und Geigenvirtuose<br />

Malcolm Goldstein interessiert sich für die sinnliche<br />

Begegnung zwischen Geiger und Violine und für ein<br />

interaktives Spiel in Berührungen, Artikulationen und<br />

Gesten. Gleichzeitig ist seine Komposition eine<br />

Klangreise <strong>de</strong>r Begegnung von Musik und Sprache:<br />

seines eigenen Violinenspiels und collagierten musikalischen<br />

Fragmenten aus <strong>de</strong>r Welt <strong>de</strong>r Streichinstrumente<br />

sowie mehrsprachiger, poetischer und wissenschaftlicher<br />

Texte, u. a. von Leopold Mozart, Hermann<br />

von Helmholtz und Malcolm Goldstein selbst.<br />

Malcolm Goldstein, geboren 1936 in Brooklyn, New York,<br />

Komponist und Geigenvirtuose. Teilnahme an zahlreichen<br />

großen Festivals experimenteller Musik und <strong>de</strong>s<br />

Tanztheaters in Nordamerika, Europa und Japan.<br />

Instrumentarium<br />

The Making of ... Harry Partch<br />

von Ulrike Janssen<br />

Realisation: die Autorin<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 50’<br />

21. Juni Fr 23:05 wdr 3<br />

Die Intonation<br />

gesprochener Sprache<br />

war für <strong>de</strong>n amerikanischen<br />

Komponisten<br />

Harry Partch (1901-<br />

1974) die Quelle seiner<br />

mikrotonalen Musik.<br />

Das Kölner Ensemble<br />

musikFabrik hat<br />

Partchs – eigens dafür<br />

entworfene – Instrumente nachbauen lassen.<br />

Sein mit diesen Instrumenten inszeniertes Musiktheaterstück<br />

„Delusion of the Fury“ wird die Ruhrtriennale<br />

2013 in <strong>de</strong>r Regie von Heiner Goebbels eröffnen. Aus <strong>de</strong>r<br />

akustischen Beobachtung <strong>de</strong>r Entstehung dieser<br />

Produktion – <strong>de</strong>m Bau <strong>de</strong>r Instrumente, ihrem<br />

Erlernen durch die Musiker, <strong>de</strong>r Probenarbeit – entfaltet<br />

das Stück eine Untersuchung über die Wechselwirkungen<br />

zwischen Geräusch und Klang, die Entstehung<br />

von Sprache aus Musik und von Musik aus Sprache.<br />

Ulrike Janssen, geboren 1967, freie Hörfunkautorin und<br />

-regisseurin, lebt in Köln. Zahlreiche Produktionen an <strong>de</strong>r<br />

Schnittstelle zwischen Feature und Hörspiel. Für ihr Stück<br />

„Vogelherdrecherche“ erhielt sie 2011 <strong>de</strong>n Karl-Sczuka-<br />

För<strong>de</strong>rpreis.<br />

Foto: Laif/REA/Benoit Decout<br />

wdr hörspielprogramm 45


Foto: Plainpicture/Peter Usbeck<br />

wdr 3 open: Hörspiel<br />

Maldoror, <strong>de</strong>n alten Ozean grüßend<br />

Madrigal für zehn Sprechstimmen<br />

auf einem Lautréamont-Text<br />

von Heinz von Cramer<br />

Regie: <strong>de</strong>r Autor<br />

Produktion: wdr 1982/66’<br />

1. Februar Fr 23:05 wdr 3<br />

46 wdr hörspielprogramm<br />

„André Gi<strong>de</strong> hat<br />

Lautréamont <strong>de</strong>n<br />

Schleusenmeister <strong>de</strong>r<br />

Literatur von morgen<br />

genannt. Der Titel<br />

Sprengmeister, eine je<strong>de</strong><br />

Literatur betreffend,<br />

wäre wohl angebrachter.“<br />

(Hans Platschek)<br />

„Les chants <strong>de</strong> Maldoror“, Lautréamonts einziges Buch,<br />

sind ein radikales und irritieren<strong>de</strong>s Zeugnis <strong>de</strong>r<br />

mo<strong>de</strong>rnen Literatur. 1867/68 verfasst, wur<strong>de</strong>n sie erst<br />

Jahrzehnte später von <strong>de</strong>n Surrealisten ent<strong>de</strong>ckt, die<br />

ihren Autor zum Kronzeugen <strong>de</strong>s automatischen<br />

Schreibens und <strong>de</strong>r befreien<strong>de</strong>n Amoralität <strong>de</strong>r Kunst<br />

erklärten. Heinz von Cramer hat einen Teil <strong>de</strong>s<br />

„Maldoror“ aus <strong>de</strong>m Werk herausgelöst und als<br />

selbständiges Madrigal für zehn Sprechstimmen<br />

zweisprachig, in Deutsch und Französisch, realisiert.<br />

„Das Wort ist nicht allein Ausgangspunkt und Material<br />

für eine Art Sprech-Musik, son<strong>de</strong>rn auch das konsequente<br />

Durchspielen vieler und immer komplizierterer<br />

Formen <strong>de</strong>s Kontrapunkts (Eine Art ‚Kunst <strong>de</strong>r Fuge‘<br />

<strong>de</strong>s Wort-Sinns).“ (Heinz von Cramer)<br />

Lautréamont, 1846 als Isidore Lucien Ducasse in Montevi<strong>de</strong>o<br />

geboren, erlebte als Kind die grausamen Auswirkungen<br />

<strong>de</strong>r jahrelangen Belagerung <strong>de</strong>r Stadt. Mit 24 Jahren<br />

starb er in einer wie<strong>de</strong>rum belagerten Stadt, im von<br />

preußischen Truppen umstellten Paris.<br />

Heinz von Cramer (1924-2009), Autor, Regisseur und<br />

Komponist, war seit <strong>de</strong>n 1960er-Jahren Wegbereiter neuer<br />

Texte und Formen <strong>de</strong>r Radiokunst.<br />

Otto Mötö<br />

Im Universum finnischer<br />

Motorenmusik<br />

Aus <strong>de</strong>n Archiven <strong>de</strong>s Martti Mauri<br />

(1935-2003)<br />

Nach einer I<strong>de</strong>e von Martin Moritz<br />

von Gabi Schaffner<br />

Musik: Lauri Kivelä, Jani<br />

Purhonen, „Pink Twins“,<br />

Tuomo Puranen, Ovro,<br />

Dirk Hülstrunk, Martin Moritz,<br />

Michaela Schimun und<br />

Gabi Schaffner<br />

Realisation: die Autorin<br />

Produktion: hr 2012/59’<br />

22. Februar Fr 23:05 wdr 3<br />

Sie kennen Martti<br />

Mauri nicht? Die<br />

unbekannte Legen<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r finnischen<br />

Motorenmusik, <strong>de</strong>r<br />

hier erstmals ein<br />

Denkmal gesetzt wird.<br />

Martti Mauri, geboren<br />

1935 auf <strong>de</strong>r Halbinsel<br />

Kuokkala bei Jyväskyla,<br />

war passionierter<br />

Autodidakt mit einer<br />

gewaltigen Lei<strong>de</strong>nschaft<br />

für Motoren<br />

aller Art. Schon als<br />

Kleinkind machte er<br />

es sich lieber auf <strong>de</strong>r<br />

warmen Motorhaube<br />

eines Traktors bequem als in seinem Kin<strong>de</strong>rbettchen.<br />

Seit Beginn <strong>de</strong>r 1950er-Jahre trieb er sich auf Finnlands<br />

Rennstrecken herum, besuchte Traktormessen<br />

und Schrottplätze, untersuchte Waschmaschinen und<br />

Rasenmäher – und nahm alles mit seinem TK 64 auf.<br />

Diese Aufnahmen erregten schließlich in <strong>de</strong>r Szene<br />

elektronischer Musik Aufmerksamkeit und gelten unter<br />

Insi<strong>de</strong>rn als Vorreiter <strong>de</strong>s „Industrial Techno“. 2003<br />

kam Mauri bei einem tragischen Autounfall in seiner<br />

Heimatstadt Jyväskyla ums Leben.<br />

Gabi Schaffner, geboren 1965 in Offenbach, Main, arbeitet<br />

als bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Künstlerin, Kuratorin und Redakteurin. Lebt<br />

zwischen Berlin, Helsinki und Lobo, Texas. „Otto Mötö“<br />

wur<strong>de</strong> als Hörspiel <strong>de</strong>s Monats August 2012 ausgezeichnet.


Seelephonisches Oratorium<br />

von Kalle Laar<br />

Komposition und<br />

Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />

Produktion: br 2011/68’<br />

29. März Fr 23:05 wdr 3<br />

Hypnotiseure, Autosuggestionskünstler<br />

und<br />

an<strong>de</strong>re Überzeugungstäter<br />

vermitteln in<br />

Audiokursen auf<br />

Schallplatte ultimative<br />

Strategien zur besseren<br />

Lebensführung.<br />

In Zeiten von Internetforen zu allen er<strong>de</strong>nklichen<br />

Lebenslagen und -fragen erscheinen sie als Prediger<br />

aus längst vergangener Zeit. Zusammengestellt aus<br />

Kalle Laars Tonträgersammlung, basiert das „Seelephonische<br />

Oratorium“ vorwiegend auf Aufnahmen, die<br />

zwischen 1930 und 1975 entstan<strong>de</strong>n. Variantenreichtum<br />

und Klangspektrum dieser Tondokumente sind groß:<br />

Mit ihren einschmeicheln<strong>de</strong>n wie drohen<strong>de</strong>n, eindringlichen<br />

wie entspannen<strong>de</strong>n, strengen wie aufmuntern<strong>de</strong>n,<br />

monotonen wie abwechslungsreichen Stimmen<br />

sind sie mal vielversprechen<strong>de</strong> Partner, mal<br />

gefährliche Einflüsterer.<br />

Kalle Laar, geboren 1955, ist Musiker, DJ, Performancekünstler,<br />

Hörspielmacher und Mitbegrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Temporären<br />

Klangmuseums.<br />

Alle Rä<strong>de</strong>r stehen still<br />

Bartleby <strong>de</strong>r Schreiber<br />

von Herman Melville<br />

aus <strong>de</strong>m Amerikanischen<br />

von Karl Lerbs<br />

Bearbeitung und Regie:<br />

Mathias von Spallart<br />

Produktion: drs 1976/78’<br />

31. Mai Fr 23:05 wdr 3<br />

Die Geschichte einer<br />

absoluten Verweigerung.<br />

In <strong>de</strong>r Kanzlei<br />

von Mr. Tucker<br />

arbeiten zwei<br />

Schreiber und ein<br />

Lehrling. Je<strong>de</strong>r von<br />

ihnen hat seine<br />

Eigenheiten, aber<br />

man gewöhnt sich<br />

aneinan<strong>de</strong>r. Da<br />

erscheint ein blasser junger Mann: Bartleby.<br />

Er wird als Kopist eingestellt: Seine Handschrift ist<br />

sauber, er selbst arbeitsam. Aber die Stille, die ihn<br />

umgibt, seine Eigenschaftslosigkeit, sind zunehmend<br />

erschreckend. Nur Mr. Tucker fühlt sich zu diesem<br />

eigentümlich farblosen Wesen hingezogen. Aber auch<br />

er weiß bald nicht mehr, was er machen soll, als<br />

Bartleby auf Arbeitsaufträge immer häufiger entgegnet:<br />

„Ich möchte lieber nicht“. Melvilles Text von 1853<br />

gehört durch Mr. Tuckers tasten<strong>de</strong>s, hin- und hergerissenes<br />

Erzählen von Bartleby zu <strong>de</strong>n berührendsten<br />

Monologen <strong>de</strong>r Weltliteratur.<br />

Herman Melville, geboren 1819 in New York, gestorben<br />

1891, war zwei Jahre als Seemann auf einem Walfänger<br />

unterwegs, arbeitete aber auch als Farmer, Lehrer und<br />

Autor. Heute gilt er als einer <strong>de</strong>r Begrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r amerikanischen<br />

Literatur.<br />

Foto: AKG<br />

Lipshitz<br />

nach <strong>de</strong>m gleichnamigen<br />

Roman von T Cooper<br />

aus <strong>de</strong>m Amerikanischen<br />

von Brigitte Jakobeit<br />

Komposition:<br />

Katrin Schüler-Springorum<br />

Bearbeitung und Regie:<br />

Barbara Meerkötter<br />

Produktion: ndr 2011/79’<br />

28. Juni Fr 23:05 wdr 3<br />

Als ob Familien an<br />

sich nicht schon<br />

kompliziert genug<br />

wären! T Cooper<br />

überschreibt mit <strong>de</strong>r<br />

tragikomischen<br />

Geschichte <strong>de</strong>r Familie<br />

Lipshitz die eigene<br />

Biografie und Familienchronik.<br />

Auf <strong>de</strong>r Flucht vor<br />

antisemitischen<br />

Pogromen in Russland<br />

emigrieren die Lipshitz Anfang <strong>de</strong>s letzten Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

nach Amerika. Aber als sie endlich Ellis Island<br />

erreichen, ist <strong>de</strong>r blon<strong>de</strong> Ruben, <strong>de</strong>r jüngste Sohn,<br />

spurlos verschwun<strong>de</strong>n. Allerdings nicht für seine<br />

Mutter Esther: Als Charles Lindbergh 1927 <strong>de</strong>n Atlantik<br />

überfliegt, glaubt sie in <strong>de</strong>m Starpiloten ihren Sohn<br />

wie<strong>de</strong>rzuerkennen und hält viele Jahre an dieser fixen<br />

I<strong>de</strong>e fest. 60 Jahre später, 2002, berichtet die (o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r)<br />

letzte leben<strong>de</strong> Lipshitz in ruppigem HipHop-Stil von<br />

<strong>de</strong>m Versuch, die Familienchronik aufzuklären. Es ist<br />

ein Crossdresser namens T Cooper, <strong>de</strong>r (o<strong>de</strong>r die) sich<br />

in Zeiten von Schreibblocka<strong>de</strong>n als Eminem-Double bei<br />

Bar-Mizwas verdingt. Ein trickreiches Spiel mit Fakten,<br />

Fiktion und I<strong>de</strong>ntitäten.<br />

T Cooper wur<strong>de</strong> 1972 in Los Angeles geboren, zog nach<br />

New York, grün<strong>de</strong>te die Dragking Boy-Band „The Backdoor<br />

Boys“ und ging als T-Rok auf Welttournee. Danach<br />

begann T Romane zu schreiben.<br />

wdr hörspielprogramm 47


Foto: Mauritius/Age<br />

wdr 3 Hörspiel<br />

Oops, wrong planet!<br />

von Gesine Schmidt<br />

Komposition: Pierre Oser<br />

Regie: Walter Adler<br />

Produktion: dlf/wdr 2012/53’<br />

5. Januar Sa 15:05 wdr 3 Hörspiel<br />

6. Januar So 15.05 wdr 3 Dichtung<br />

und Wahrheit<br />

48 wdr hörspielprogramm<br />

Sie fühlen sich in <strong>de</strong>r<br />

Welt fremd. Wie<br />

Außerirdische<br />

beobachten sie die<br />

Menschen. Wie<br />

Anthropologen vom<br />

an<strong>de</strong>ren Stern<br />

analysieren sie ihre<br />

Rituale. Was auch<br />

immer sie tun,<br />

autistische Menschen<br />

fühlen sich verkehrt.<br />

Eigensinnigkeit, Sturheit, Egoismus und Mangel an<br />

Empathie wird ihnen nachgesagt. „worte, töne, farben<br />

erschließen sich uns als einheit, sie formen unser sein<br />

und ermöglichen uns eine tiefe sicht auf die dinge. wir<br />

sind nicht <strong>de</strong>fizitär, son<strong>de</strong>rn reich beschenkt.“ Die<br />

autistischen Zwillinge Konstantin und Kornelius<br />

sprechen nicht, aber ihre innere Welt ist reich und<br />

durchdrungen von Sprache. Sie und an<strong>de</strong>re Menschen<br />

aus <strong>de</strong>m autistischen Spektrum liefern mit ihren<br />

Texten und Aussagen das Material für ein Hörspiel<br />

jenseits <strong>de</strong>r Gaußschen Normalverteilung.<br />

„Oops, wrong planet!“ wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Darstellen<strong>de</strong>n Künste zum Hörspiel <strong>de</strong>s<br />

Monats Oktober 2012 gewählt.<br />

Gesine Schmidt, 1966 in Köln geboren, war als Dramaturgin<br />

an mehreren Theatern engagiert, u. a. am Berliner<br />

Ensemble, Maxim Gorki Theater und am Deutschen<br />

Theater Berlin. Seit 2010 arbeitet sie als Autorin von<br />

Theaterstücken und Hörspielen.<br />

Tonträger<br />

Doktor Murkes<br />

gesammeltes Schweigen<br />

von Heinrich Böll<br />

Komposition: Rolf Hans Müller<br />

Bearbeitung und Regie:<br />

Hermann Naber<br />

Produktion: swf/sr 1986/51’<br />

12. Januar Sa 15:05 wdr 3<br />

Den wortgewaltigen<br />

Essayisten Professor<br />

Bur-Malottke reut es,<br />

dass er in seinen<br />

Nachkriegsvorträgen<br />

Gott so ein<strong>de</strong>utig beim<br />

Namen genannt hat<br />

– er zieht nun eine<br />

unverbindlichere<br />

Wendung vor.<br />

Deshalb muss <strong>de</strong>r<br />

Rundfunkredakteur<br />

Dr. Murke das Wort „Gott“ aus alten Sen<strong>de</strong>bän<strong>de</strong>rn, die<br />

wie<strong>de</strong>rholt wer<strong>de</strong>n sollen, herausschnei<strong>de</strong>n und dafür<br />

die Formel „jenes höhere Wesen, das wir verehren“ einkleben.<br />

Das überflüssig gewor<strong>de</strong>ne Wort „Gott“ fin<strong>de</strong>t<br />

prompt in einem Hörspiel Verwendung, an Stellen, wo<br />

ursprünglich Schweigen vorgesehen war. Aber Schweigen<br />

ist nun mal im Rundfunk nicht so gefragt und<br />

Dr. Murke vom Kulturellen Wort fin<strong>de</strong>t für das Schweigen<br />

seine ganz eigene Verwendung.


Heinrich Böll (1917-1985) wur<strong>de</strong> rasch nach seinem Preis<br />

<strong>de</strong>r Gruppe 47 (1951) die herausragen<strong>de</strong> kritische Stimme<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Nachkriegsliteratur. Er blieb zeitlebens ein<br />

engagierter Kritiker <strong>de</strong>r Macht, was ihn vor allem in <strong>de</strong>r<br />

Zeit <strong>de</strong>s RAF-Terrorismus in die direkte Konfrontation<br />

mit <strong>de</strong>m Staat trieb. 1972 erhielt er <strong>de</strong>n Nobelpreis für<br />

Literatur.<br />

Tonträger<br />

Die Schellacks<br />

von David Zane Mairowitz<br />

Regie: <strong>de</strong>r Autor<br />

Produktion: drs/sfb-orb<br />

2001/53’<br />

19. Januar Sa 15:05 wdr 3<br />

Der Sohn besucht nach<br />

vielen Jahren seinen<br />

senilen Vater im<br />

Altersheim. Er sucht<br />

die Schellack-Platten-<br />

Sammlung, die – so<br />

vermutet <strong>de</strong>r Sohn –<br />

ein Vermögen wert<br />

sein müsste.<br />

Der Vater ist jedoch zu keiner Artikulation mehr fähig<br />

und im Elternhaus fin<strong>de</strong>t sich nichts mehr. Lediglich<br />

im Gartenhaus kommen unter Unmengen von Plun<strong>de</strong>r<br />

ein paar bemooste, zerbrochene und mit Schnecken<br />

bevölkerte Schellack-Platten zum Vorschein.<br />

In Rückblen<strong>de</strong>n und einer inneren Stimme <strong>de</strong>s<br />

Kranken wird ein Vater-Sohn-Konflikt hörbar, in <strong>de</strong>m<br />

die Schellacks eine zentrale Rolle spielen. Wir erfahren<br />

vom kümmerlichen und gescheiterten Leben eines<br />

Mannes, <strong>de</strong>r eigentlich Sänger wer<strong>de</strong>n wollte, es aber<br />

nur zum Lastwagenfahrer brachte, von <strong>de</strong>n Enttäuschungen<br />

eines Gewerkschaftsführers, <strong>de</strong>r seine<br />

Familie drangsalierte und all seine Träume und<br />

Visionen schließlich im Alkohol ertränkte.<br />

Opern, Kampflie<strong>de</strong>r und Jazzeinspielungen auf alten<br />

Schellacks beschwören noch einmal <strong>de</strong>n Geist jener<br />

zurückliegen<strong>de</strong>n Epoche.<br />

David Zane Mairowitz, 1943 in New York geboren, lebt seit<br />

1966 als freier Schriftsteller in Avignon und Berlin. In <strong>de</strong>n<br />

vergangenen 30 Jahren hat er als Autor von Hörspielen<br />

und Dokumentarsendungen in mehr als 20 europäischen<br />

Län<strong>de</strong>rn gearbeitet und wur<strong>de</strong> mit zahlreichen Preisen<br />

ausgezeichnet, u. a. mit <strong>de</strong>m Prix Italia, Prix Europa,<br />

Prix Futura, Prix Ostankino und <strong>de</strong>m französischen<br />

Prix SACD für sein Lebenswerk.<br />

Wilhelm Genazino 70<br />

Früher war ich ein Glas Milch<br />

von Wilhelm Genazino<br />

Regie: Claudia Johanna Leist<br />

Produktion: wdr 2002/43’<br />

26. Januar Sa 15:05 wdr 3 Hörspiel<br />

27. Januar So 15:05 wdr 3 Dichtung<br />

und Wahrheit<br />

Menschen in <strong>de</strong>r Kluft<br />

zwischen Mythen und<br />

individueller Realität:<br />

Wer hat in einer Welt<br />

<strong>de</strong>s schönen Scheins<br />

ein Recht auf Liebe?<br />

Was opfert die<br />

Erfolgsgesellschaft<br />

ihrem Schönheitsi<strong>de</strong>al?<br />

Martha und Robert<br />

regeln ihre Ehe auf ungewöhnliche Art: Er geht<br />

vormittags arbeiten, sie verlässt die Wohnung kurz<br />

bevor er zurückkommt. Sie können ihren gegenseitigen<br />

Anblick nicht mehr ertragen – die Spuren <strong>de</strong>s Alters<br />

sind ihnen zuwi<strong>de</strong>r. Da sie nicht das Gefühl haben,<br />

begehrt zu wer<strong>de</strong>n, lebt je<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r eigenen Spiegelung.<br />

Auch Iris, die Freundin von Martha und Roberts<br />

ehemalige Geliebte, lei<strong>de</strong>t unter körperlichen Unvollkommenheiten.<br />

Sie unternimmt einen verzweifelten<br />

Versuch, Robert zurückzugewinnen.<br />

Wilhelm Genazino, 1943 in Mannheim geboren, lebt in<br />

Frankfurt. Sein schriftstellerisches Werk wur<strong>de</strong> vielfach<br />

ausgezeichnet, u. a. mit <strong>de</strong>m Georg-Büchner-Preis (2004)<br />

und <strong>de</strong>m Kleist-Preis (2007). Zuletzt erschien „Aus <strong>de</strong>r<br />

Ferne & auf <strong>de</strong>r Kippe“ (2012).<br />

Deutscher Hörspielpreis<br />

<strong>de</strong>r ard 2012<br />

Alfred C. – Aus <strong>de</strong>m Leben<br />

eines Getrei<strong>de</strong>händlers<br />

von Hermann Bohlen<br />

Regie: Judith Lorentz und<br />

Hermann Bohlen<br />

Produktion: dkultur/hr<br />

2012/53’<br />

2. Februar Sa 15:05 wdr 3<br />

Um <strong>de</strong>m Gemeinwesen<br />

zu dienen, hat Alfred<br />

C. sein Leben lang<br />

alles gegeben. Und<br />

doch gibt es eine<br />

peinliche Stille um<br />

Alfred C.<br />

Er hat mehrere<br />

100 Millionen Mark<br />

gespen<strong>de</strong>t, eine<br />

Naturpark-Bewegung<br />

ins Leben gerufen<br />

und Wochenen<strong>de</strong> für Wochenen<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Lüneburger<br />

Hei<strong>de</strong> Bonbon-Papierchen gesammelt. Sein Bild fin<strong>de</strong>t<br />

sich auf allen Veröffentlichungen <strong>de</strong>r Stiftung, die er<br />

gegrün<strong>de</strong>t hat, sein Name wird überall genannt. Aber<br />

wieso hört o<strong>de</strong>r liest man nirgendwo einen Ausspruch<br />

von ihm, wieso ist nicht ein Trinkspruch übrig geblieben,<br />

nicht eine seiner Schriften? Hermann Bohlen ist<br />

<strong>de</strong>r Sache nachgegangen und hat <strong>de</strong>m Toten die Zunge<br />

gelöst.<br />

Hermann Bohlen, geboren 1963 in Celle, studierte Sinologie<br />

und lebt als Hörspielmacher in Berlin. Seit 1994 hat er<br />

rund 30 Hörspiele geschrieben und produziert.<br />

wdr hörspielprogramm 49


wdr 3 Hörspiel<br />

Sie und Er<br />

von George Sand<br />

aus <strong>de</strong>m Französischen<br />

von Liselotte Ronte<br />

Bearbeitung:<br />

Maria Franziska Schüller<br />

Regie: Angeli Backhausen<br />

Produktion: wdr 2004<br />

Teil 1/54’<br />

9. Februar Sa 15:05 wdr 3 Hörspiel<br />

10. Februar So 15:05 wdr 3 Dichtung<br />

und Wahrheit<br />

Teil 2/55’<br />

16. Februar Sa 15:05 wdr 3 Hörspiel<br />

17. Februar So 15:05 wdr 3 Dichtung<br />

und Wahrheit<br />

50 wdr hörspielprogramm<br />

Eine ebenso lei<strong>de</strong>nschaftliche<br />

wie<br />

selbstzerstörerische<br />

Liebesbeziehung:<br />

Thérèse Jacques<br />

genießt als Malerin<br />

hohes Ansehen in <strong>de</strong>r<br />

Pariser Gesellschaft.<br />

Laurent <strong>de</strong> Fauvel, ein<br />

noch unbekannter junger<br />

Künstler, wird von<br />

ihr protegiert.<br />

Aber es gelingt<br />

Thérèse nicht, <strong>de</strong>n<br />

jungen Dandy vor<br />

seinen Ausschweifungen<br />

zu schützen.<br />

Als Dick Palmer, guter<br />

Bekannter <strong>de</strong>r Familie<br />

Jacques und Thérèses väterlicher Freund, auf Europareise<br />

in Paris auftaucht, erfährt er von <strong>de</strong>r mehr als<br />

freundschaftlichen Zuneigung <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n. In Sorge um<br />

Thérèse, die Dick Palmer auf seine Weise verehrt und<br />

liebt, ringt er Laurent das Versprechen ab, sie um je<strong>de</strong>n<br />

Preis glücklich zu machen. Ein Chaos <strong>de</strong>r Gefühle aus<br />

Liebe, Hass und Eifersucht beginnt. Aus Laurents<br />

Launen und unberechenbaren Verhaltensweisen<br />

ergeben sich Konflikte und Krisen, die nicht nur<br />

Thérèse, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>m auch so stark scheinen<strong>de</strong>n<br />

Palmer hart zusetzen.<br />

Die französische Schriftstellerin George Sand (1804-1876)<br />

rebellierte in ihren zahlreichen Romanen gegen Moralvorstellungen<br />

ihrer Zeit und kämpfte für die Gleichstellung<br />

von Mann und Frau. Geschätzt, geliebt und verehrt<br />

wur<strong>de</strong> sie von berühmten Zeitgenossen wie Balzac, Hugo,<br />

Chopin und Flaubert. Der 1859 veröffentlichte Roman „Sie<br />

& Er“ trägt stark autobiografische Züge. Die Vorlage für<br />

<strong>de</strong>n Stoff lieferte die stürmische Liebesaffäre zwischen<br />

George Sand und <strong>de</strong>m sechs Jahre jüngeren französischen<br />

Schriftstellerkollegen Alfred <strong>de</strong> Musset.<br />

Rolf Hochhuths „Stellvertreter“<br />

Hörcollage von Marianne<br />

Wendt und Christian Schiller<br />

mit Auszügen aus <strong>de</strong>r<br />

Hörspielinszenierung von<br />

Erwin Piscator<br />

Realisation: die Autoren<br />

Produktion: dkultur 2013/53’<br />

23. Februar Sa 15:05 wdr 3<br />

Vor 50 Jahren löste<br />

Rolf Hochhuths<br />

Theaterstück „Der<br />

Stellvertreter“ einen<br />

Skandal aus, <strong>de</strong>r das<br />

Nachkriegs<strong>de</strong>utschland<br />

<strong>de</strong>r 1960er-Jahre<br />

erschütterte.<br />

In seinem Stück stellt<br />

Hochhuth eine Frage,<br />

die bis heute kontro-<br />

vers diskutiert wird: Warum schwieg Papst Pius XII.<br />

zu <strong>de</strong>n Ju<strong>de</strong>n<strong>de</strong>portationen? Und darf <strong>de</strong>r Stellvertreter<br />

Gottes nur seinem politischen Kalkül folgen?<br />

Foto: Plainpicture/Mathew Bauer<br />

Die Theateruraufführung führte zum größten Theaterskandal<br />

<strong>de</strong>r BRD, und die bloße Ankündigung <strong>de</strong>r Radiofassung<br />

provozierte eine Bombendrohung im Rundfunksen<strong>de</strong>r.<br />

Der Skandal reicht bis in die Gegenwart:<br />

Ein ehemaliger Securitategeneral gibt 2007 an, <strong>de</strong>r KGB<br />

hätte <strong>de</strong>n Autor Hochhuth instrumentalisiert, um <strong>de</strong>n<br />

Ruf Pius XII. zu schädigen. Der Vatikan ist gleichzeitig<br />

darum bemüht, die Seligsprechung eben dieses Papstes<br />

mit Dokumenten über seine guten Taten zu flankieren.<br />

Die Hörcollage überschreibt die Inszenierung von<br />

Erwin Piscator (siehe auch 24. Februar wdr 3 Bühne:<br />

Radio, Seite 58) mit ihrer eigenen Rezeptionsgeschichte.<br />

Marianne Wendt und Christian Schiller bil<strong>de</strong>n das<br />

Autorenduo SchillerWendt und arbeiten, gemeinsam wie<br />

einzeln, als Autoren und Regisseure für Theater, Hörfunk<br />

und Film in Berlin.


Die Frau mit <strong>de</strong>r Bankenkrise<br />

von Michael Stauffer<br />

Komposition und Regie:<br />

<strong>de</strong>r Autor<br />

Produktion: wdr 2010/53’<br />

2. März Sa 15:05 wdr 3 Hörspiel<br />

3. März So 15:05 wdr 3 Dichtung<br />

und Wahrheit<br />

Kann man statt<br />

Midlife-Crisis o<strong>de</strong>r<br />

Ehekrise auch eine<br />

ganz persönliche<br />

Bankenkrise bekommen?<br />

Die Banken wanken,<br />

Aktien verlieren an<br />

Wert, die Gesellschaft<br />

an Orientierung. Mit<br />

<strong>de</strong>m Zusammenbruch<br />

ihres Depots gerät die Frau mit <strong>de</strong>n Aktien in eine<br />

persönliche Krise. Sie sucht nach Wegen zu verstehen,<br />

was geschieht. Hartnäckig probiert sie, <strong>de</strong>r Abstraktheit<br />

<strong>de</strong>r Geschehnisse mit kreativen Mitteln beizukommen:<br />

Sie fin<strong>de</strong>t Reime für die Kursentwicklung,<br />

versucht an <strong>de</strong>r Börse das Geräusch abstürzen<strong>de</strong>r<br />

Kurse aufzunehmen, klebt ihre Kontoauszüge zu einem<br />

Teppich zusammen. Ehemann und Anlageberater sind<br />

hilflos o<strong>de</strong>r suchen erst gar nicht nach Lösungen. Nur<br />

die diebische Elster, die seit einiger Zeit ihr Fensterbrett<br />

besucht, scheint sie zu verstehen.<br />

Michael Stauffer, geboren 1972, Autor und Musiker, lebt<br />

und arbeitet in Biel, Schweiz. Er schreibt, inszeniert und<br />

produziert Hörspiele und veröffentlicht Prosa. Für <strong>de</strong>n<br />

wdr entstand zuletzt „Das großartige MIMEI“ (2012).<br />

Gabriel García Márquez 85<br />

Chronik eines angekündigten To<strong>de</strong>s<br />

von Gabriel García Márquez<br />

aus <strong>de</strong>m Spanischen<br />

von Curt Meyer-Clason<br />

Bearbeitung und Regie:<br />

Walter Adler<br />

Produktion: wdr/hr 1985/46’<br />

9. März Sa 15:05 wdr 3<br />

Wie kann es geschehen,<br />

dass ein ganzes<br />

Dorf von einem<br />

geplanten Mord weiß,<br />

und doch niemand ihn<br />

verhin<strong>de</strong>rt?<br />

Der reiche Bayardo<br />

San Román ist in das<br />

Dorf an <strong>de</strong>r kolumbianischen<br />

Küste<br />

gekommen, um Angela<br />

Vicario zu heiraten.<br />

Die Nachbarn erleben ein rauschen<strong>de</strong>s Fest, doch noch<br />

in <strong>de</strong>r Hochzeitsnacht wird die Braut ins Elternhaus<br />

zurückgeschickt: Sie war nicht mehr unberührt. Der<br />

mutmaßliche Verführer, Santiago Nasar, muss sterben.<br />

So verlangen es Tradition und Konvention. Angelas<br />

Brü<strong>de</strong>r Pablo und Pedro machen keinen Hehl aus ihren<br />

Mordabsichten. Die Chronik beschreibt die Stun<strong>de</strong>n<br />

zwischen <strong>de</strong>r Ankündigung und <strong>de</strong>m bitteren Vollzug<br />

<strong>de</strong>r Tötung.<br />

Gabriel García Márquez wur<strong>de</strong> 1928 in Aracataca in Kolumbien<br />

geboren. Weltberühmt wur<strong>de</strong> er durch Romane<br />

wie „Hun<strong>de</strong>rt Jahre Einsamkeit“ o<strong>de</strong>r „Die Liebe in <strong>de</strong>n<br />

Zeiten <strong>de</strong>r Cholera“. 1982 erhielt er <strong>de</strong>n Nobelpreis für<br />

Literatur. Am 6. März feiert er seinen 85. Geburtstag.<br />

Totenmesse<br />

„Sie sind keine<br />

Menschen, sie bringen<br />

von Jörg Michael Koerbl<br />

uns um, aber wir<br />

Regie: Jörg Michael Koerbl<br />

schleu<strong>de</strong>rn ihnen<br />

und Wolfgang Rindfleisch<br />

unser Requiem in die<br />

Produktion: mdr/wdr 1993/53’<br />

Gesichter...!“ Im KZ<br />

16. März Sa 15:05 wdr 3<br />

Theresienstadt haben<br />

Schächter, <strong>de</strong>r<br />

Dirigent, und seine Solisten Verdis „Missa da Requiem“<br />

unter heftigem Beifall <strong>de</strong>r Nazis aufgeführt.<br />

Die Sowjetarmee rückt bereits nach Westen vor, in<br />

überfüllten Güterwaggons wer<strong>de</strong>n Ju<strong>de</strong>n nach Auschwitz<br />

gebracht. Auch die Namen <strong>de</strong>r Musiker stehen auf<br />

<strong>de</strong>r Transportliste. Sie sind unterwegs zu <strong>de</strong>n Gaskammern.<br />

In Rückblen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Lageralltag und die<br />

Probenarbeit geschil<strong>de</strong>rt, <strong>de</strong>r Sinn ihres künstlerischen<br />

Tuns hinterfragt und immer wie<strong>de</strong>r Zitate aus Verdis<br />

Totenmesse eingeblen<strong>de</strong>t. Kurz darauf sehen die<br />

Deportierten bereits die Schornsteine von Auschwitz.<br />

Jörg Michael Koerbl, geboren 1950 in Stendal, ist Dramaturg,<br />

Regisseur, Schauspieler und Autor von dramatischen<br />

Texten sowie Hörspielen.<br />

Wege zur Panik<br />

von Norman Lock<br />

aus <strong>de</strong>m Amerikanischen<br />

von Heidi Zerning<br />

Regie: Annette Kurth<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />

23. März Sa 15:05 wdr 3<br />

Harriet und Harry<br />

versuchen herauszufin<strong>de</strong>n,<br />

warum sie in<br />

einer neuen, völlig<br />

dunklen Wohnung<br />

gelan<strong>de</strong>t sind, aus <strong>de</strong>r<br />

es offenbar kein<br />

Entrinnen gibt.<br />

Nach und nach wird<br />

<strong>de</strong>utlich, dass sie<br />

gegen „das Böse“ ausgesagt und nun in einer Art Zeugenschutzprogramm<br />

eine an<strong>de</strong>re I<strong>de</strong>ntität bekommen<br />

haben. Aber die Belohnung, die ihnen für ihre mutige<br />

Aussage versprochen wur<strong>de</strong>, ist enttäuschend. Die neue<br />

Behausung erscheint ihnen vollkommen sinnlos, ein<br />

düsteres Loch ohne erkennbaren Ausgang mit seltenen,<br />

aber höchst merkwürdigen Besuchern. Offenbar ist<br />

das alles nur das makabre Spiel jener Macht, <strong>de</strong>r sie zu<br />

entrinnen glaubten.<br />

Norman Lock, geboren 1950 in Pennsylvania, studierte<br />

Creative Writing und Englische Literatur. Neben seiner<br />

Arbeit als vielgespielter Theaterautor leitet er eine Werbeagentur<br />

und widmet einen Teil seiner Zeit <strong>de</strong>r Arbeit mit<br />

Strafgefangenen. Er lebt in New Jersey, USA.<br />

wdr hörspielprogramm 51


wdr 3 Hörspiel<br />

Republik <strong>de</strong>r Verrückten<br />

Iranian Voices<br />

von Oliver Kontny<br />

Musik: Marc Sinan<br />

Regie: <strong>de</strong>r Autor<br />

Produktion: inflated tear<br />

production/Ymusic/<br />

Riksteatern Schwe<strong>de</strong>n 2012/53’<br />

30. März Sa 15:05 wdr 3 Hörspiel<br />

31. März So 15:05 wdr 3 Dichtung<br />

und Wahrheit<br />

52 wdr hörspielprogramm<br />

Die „Republik <strong>de</strong>r<br />

Verrückten“ umschließt<br />

die Höhen <strong>de</strong>r<br />

persischen Literatur<br />

und Musik und die<br />

Abgrün<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

gegenwärtigen<br />

Situation in <strong>de</strong>r<br />

islamischen Republik.<br />

Die schöne Laila und<br />

<strong>de</strong>r von seiner Liebe in<br />

<strong>de</strong>n Wahnsinn<br />

getriebene Dichter<br />

Madjnun sind legendäre Gestalten <strong>de</strong>r persischen<br />

Literatur. Mit ihnen wird die Kraft <strong>de</strong>r Liebe und <strong>de</strong>r<br />

Dichtung gefeiert, aber auch von Irrsinn und Gewalt,<br />

von stummen Frauen und besessenen Männern erzählt.<br />

Die „Republik <strong>de</strong>r Verrückten“ verbin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n Mythos<br />

von Laila und Madjnun mit Augenzeugenberichten aus<br />

<strong>de</strong>m heutigen Iran: Eine junge Frau, die ihren Vergewaltiger<br />

erschlägt und dafür vor Gericht gestellt wird.<br />

Ein Stu<strong>de</strong>nt, <strong>de</strong>r im Park einen Mann küsst und dabei<br />

erwischt wird. Ein Richter, <strong>de</strong>r immer wie<strong>de</strong>r Frauen<br />

zum To<strong>de</strong> verurteilt. Aber auch eine Mutter, die ihren<br />

schwulen Sohn verteidigt. Menschen, die nicht mehr<br />

mitmachen. Die internationale Hörspielreihe „Iranian<br />

Voices“ ist vom schwedischen Riksteatern initiiert. In<br />

vier Län<strong>de</strong>rn und fünf Sprachen sind Hörspiele<br />

entstan<strong>de</strong>n, die sich mit <strong>de</strong>r gesellschaftlichen Lage im<br />

Iran auseinan<strong>de</strong>rsetzen.<br />

Oliver Kontny, geboren 1974 in Dortmund, studierte u. a.<br />

Iranistik und arbeitete in London, Oxford und Istanbul<br />

für Theater und Film. Bis 2011 war er Dramaturg und<br />

Autor am Ballhaus Naunynstraße, das für sein postmigrantisches<br />

Theater bekannt wur<strong>de</strong>. Er lebt als freier<br />

Autor und Dozent für Theaterwissenschaft in Berlin.<br />

Stein <strong>de</strong>r Geduld<br />

von Atiq Rahimi<br />

aus <strong>de</strong>m Französischen<br />

von Liz Künzli<br />

Regie: Claudia Johanna Leist<br />

Produktion: wdr 2010/54’<br />

6. April Sa 15:05 wdr 3<br />

In einem Dorf,<br />

irgendwo in Afghanistan,<br />

sitzt eine Frau<br />

am Bett ihres schwer<br />

verletzten Mannes, <strong>de</strong>r<br />

im Koma liegt. Was sie<br />

vorher nie zu sagen<br />

wagte, spricht sie nun<br />

endlich aus.<br />

Sie betet und beginnt zu erzählen: von Demütigung<br />

und Unterdrückung, von alltäglichen Grausamkeiten<br />

und vom Drama ihrer Ehe. Wie <strong>de</strong>m magischen Stein<br />

aus <strong>de</strong>r afghanischen Mythologie vertraut sie ihm ihren<br />

Schmerz an und beichtet ein Geheimnis, das sie seit<br />

langem bedrückt. Doch auch die Geduld eines Steins ist<br />

nicht unendlich.<br />

Foto: Laif/Redux/Aslon Arfa<br />

Atiq Rahimi, geboren 1962 in Afghanistan, floh 1984 über<br />

Pakistan nach Frankreich, wo er als Schriftsteller und<br />

Filmregisseur arbeitet. Für „Stein <strong>de</strong>r Geduld“ wur<strong>de</strong> er<br />

2008 mit <strong>de</strong>m wichtigsten französischen Literaturpreis,<br />

<strong>de</strong>m Prix Goncourt, ausgezeichnet.<br />

Liebesbriefe ans Personal<br />

von Anna Pein<br />

Regie: Oliver Sturm<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />

13. April Sa 15:05 wdr 3<br />

14. April So 15:05 wdr 3 Dichtung<br />

und Wahrheit<br />

Jutta lebt in einem<br />

betreuten Wohnprojekt<br />

und zugleich in ihrem<br />

„eigenen Film“: in <strong>de</strong>r<br />

merkwürdigen und<br />

zauberhaften Parallelwelt<br />

ihrer Phantasie.<br />

Nachts schreibt Jutta<br />

Liebesbriefe an ihren<br />

Betreuer Stefan – in einer Sprache, die ihre ganz eigenen,<br />

poetischen Bil<strong>de</strong>r fin<strong>de</strong>t für ihre Sehnsüchte, Träume<br />

und Erinnerungen. „Im Gebirge, am Wassergerinnsel,<br />

wächst die Gebirgsrose auf. Mein Leben war so ähnlich<br />

– mit schweren Dornen auf <strong>de</strong>m Kopf. So ist das Leben,<br />

unserer aller Schicksale sind uns beiläufig vorgezeichnet.<br />

Mir geht es darum, Dich innerlich vor mir zu sehen wie in<br />

einem Film, und sei es nur ein kleiner Hauch. Das nenne<br />

ich Sahne vom Kuchen zu nehmen.“ Jutta weiß, dass ihr<br />

Traummann in <strong>de</strong>r Realität nicht erreichbar ist. Genauso<br />

wie ihre Vergangenheit keineswegs das Märchen war, in<br />

das sie sich imaginiert. Eine real-surreale Lebensgeschichte,<br />

die in <strong>de</strong>r Schwebe bleibt zwischen Traum und<br />

Realität, Komik und Tragik, Melodram und Art Brut.<br />

Anna Pein lebt und arbeitet als Autorin in Berlin. Nach<br />

<strong>de</strong>m Studium <strong>de</strong>r Visuellen Kommunikation an <strong>de</strong>r HfbK<br />

Hamburg schreibt sie Drehbücher und Hörspiele (zuletzt<br />

für <strong>de</strong>n wdr „Potentielle Freun<strong>de</strong>“ mit Stefanie Schütz)<br />

und führt Regie.


Blaubart<br />

von Amelie Nothomb<br />

aus <strong>de</strong>m Französischen<br />

von Brigitte Große<br />

Regie: Jörg Schlüter<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />

20. April Sa 15:05 wdr 3 Hörspiel<br />

21. April So 15:05 wdr 3 Dichtung<br />

und Wahrheit<br />

Saturnine, eine junge<br />

Kunsterzieherin im<br />

Louvre, antwortet auf<br />

eine ungewöhnliche<br />

Anzeige: Für sein<br />

Schloss in Paris sucht<br />

ein reicher spanischer<br />

Adliger gegen beschei<strong>de</strong>ne<br />

Miete eine<br />

Mitbewohnerin.<br />

Auf diese Art rekru-<br />

tiert Don Elmiro, ein Blaubart <strong>de</strong>r Neuzeit, seine Opfer.<br />

Einzige Regel, die es zu respektieren gilt: Saturnine<br />

darf das „Schwarze Zimmer“ nicht betreten. Immer<br />

mehr kreisen die allabendlichen Gespräche mit Don<br />

Elmiro um <strong>de</strong>n verbotenen Ort. Saturnine versucht,<br />

<strong>de</strong>m Geheimnis auf die Spur zu kommen.<br />

Die Belgierin Amelie Nothomb, 1967 in Kobe geboren, hat<br />

ihre Kindheit als Tochter eines Diplomaten in Japan und<br />

China verbracht. Sie studierte in Brüssel Romanistik,<br />

veröffentlichte 1992 ihren ersten Roman und zählt inzwischen<br />

zu <strong>de</strong>n be<strong>de</strong>utendsten frankophonen Gegenwartsautoren.<br />

„Blaubart“ erschien im Juni 2012 unter <strong>de</strong>m Titel<br />

„Barbe bleue“ in Frankreich.<br />

Jahressommer<br />

von Otto A. Böhmer<br />

Regie: Annette Kurth<br />

Produktion: wdr 2010/54’<br />

27. April Sa 15:05 wdr 3 Hörspiel<br />

28. April So 15:05 wdr 3 Dichtung<br />

und Wahrheit<br />

Ein seltsames literarisches<br />

Quartett<br />

erwartet <strong>de</strong>n promovierten<br />

Philosophen<br />

Klugmann im<br />

Schlosspark: Er soll<br />

<strong>de</strong>n Vorsitz <strong>de</strong>r<br />

Johann-Philipp-Hobbemaar-Stiftung<br />

zur<br />

För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Literatur übernehmen. Eine Institution,<br />

die er gar nicht kennt.<br />

Aber Klugmann gefällt die Vorstellung, als Präsi<strong>de</strong>nt<br />

mit <strong>de</strong>m angemessenen Grad an Unnahbarkeit in<br />

einem Jesuitenschloss hoch über <strong>de</strong>r Stadt zu residieren.<br />

Im Bewerbungsgespräch, das er mit <strong>de</strong>r Stiftungsleitung<br />

zu führen hat, gibt Klugmann auf absur<strong>de</strong><br />

Fragen noch absur<strong>de</strong>re Antworten. Eigentlich passt<br />

nichts zusammen, aber Klugmann ist von einer<br />

beeindruckend unstrategischen Ehrlichkeit, auch in<br />

seiner späteren Amtsführung, die allerdings – offenbar<br />

unter Alkoholeinfluss – zu immer skurrileren Begegnungen<br />

führt.<br />

Otto A. Böhmer, geboren 1949, war Verlagslektor und<br />

schreibt Essays, Erzählungen, Drehbücher und Romane,<br />

vor allem zu Themen <strong>de</strong>r Literatur und <strong>de</strong>r Philosophie.<br />

Ein bisschen Ruhe vor <strong>de</strong>m Sturm<br />

von Theresia Walser<br />

Komposition: Martin Schütz<br />

Regie: Erik Altorfer<br />

Produktion: drs 2007/35’<br />

4. Mai Sa 15:05 wdr 3<br />

Bernhards<br />

„Theatermacher“<br />

trifft auf<br />

Eichingers „Der<br />

Untergang“:<br />

Drei Schauspieler<br />

streiten<br />

darum, wie man<br />

am besten Hitler spielt. Sie warten auf ihren Auftritt<br />

in einer Talkshow: Der berühmte Franz Prächtel und<br />

<strong>de</strong>r prominente Peter Söst sind eingela<strong>de</strong>n, weil sie<br />

gera<strong>de</strong> als Hitler im Film reüssierten. Der junge Ulli<br />

Lerch hat bisher nur <strong>de</strong>n Goebbels gespielt. Der<br />

Mo<strong>de</strong>rator ist noch nicht da, aber schon toben die<br />

Eitelkeiten und damit verbun<strong>de</strong>ne Spitzfindigkeiten.<br />

Sie streiten über ihre Figuren, die Darstellbarkeit <strong>de</strong>s<br />

Bösen, die Schauspielkunst, das Theater an sich. Ein<br />

bissiger Schlagabtausch über Fremddarstellung,<br />

Selbstdarstellung und die Kuriosität <strong>de</strong>utscher<br />

Erinnerungskultur.<br />

Theresia Walser, geboren 1967 in Friedrichshafen, stand<br />

zunächst als Schauspielerin auf <strong>de</strong>r Bühne, bevor sie<br />

begann, Texte für diese zu schreiben. Sie ist eine <strong>de</strong>r<br />

meistgespielten zeitgenössischen Dramatikerinnen.<br />

Richard Wagner 200 Der Gesamtkünstler<br />

Richard Wagner und<br />

Ludwigslust<br />

<strong>de</strong>r Märchenkönig<br />

von Dieter Kühn<br />

Ludwig II – eine<br />

Regie: Raoul Wolfgang Schnell historisch belegte<br />

Produktion: wdr 1971/36’ Beziehung, aber auch<br />

ein wirkungsmäch-<br />

11. Mai Sa 15:05 wdr 3<br />

tiges Klischee.<br />

„Ludwigslust“ variiert das Klischee in verschie<strong>de</strong>nen<br />

Szenarios von Oper bis Trivialroman.<br />

Kristallisationspunkt in diesem irisieren<strong>de</strong>n Hörspiel<br />

von Dieter Kühn ist ein König Ludwig, <strong>de</strong>r nur an<br />

seinem persönlichen, ästhetischen Glück interessiert<br />

ist, an seiner „Ludwigslust“, und ein Richard Wagner,<br />

<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r ästhetischen Produktion glücklich wird, aber<br />

zuweilen die unschönen, ungerechten Grundlagen einer<br />

solchen „Ludwigslust“ sieht. Kein historischer Ludwig,<br />

kein lebendig gemachter Richard Wagner – <strong>de</strong>shalb<br />

wer<strong>de</strong>n die Figuren von mehreren Stimmen gesprochen,<br />

die in verschie<strong>de</strong>nen Settings ein bekanntes<br />

Muster durchspielen: Ein Intellektueller versucht einen<br />

Mächtigen zur Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Verhältnisse zu<br />

bewegen. Ein Muster, <strong>de</strong>ssen politische Absicht immer<br />

schon ästhetisch gebrochen ist.<br />

Dieter Kühn, geboren 1935, lebt in Brühl bei Köln. Für<br />

seine Romane, Erzählungen, Biografien und Hörspiele<br />

erhielt er zahlreiche Auszeichnungen.<br />

wdr hörspielprogramm 53


Foto: Plainpicture/André Schuster<br />

wdr 3 Hörspiel<br />

DER KAUF<br />

von Paul Plamper<br />

Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />

Produktion: wdr/br/dlf/<br />

Schauspiel Köln 2013/<br />

Kunstkopfstereophonie<br />

Teil 1/ca. 53’<br />

25. Mai Sa 15:05 wdr 3 Hörspiel<br />

Teil 2/ca. 53’<br />

26. Mai So 15:05 wdr 3 Dichtung<br />

und Wahrheit<br />

Hörspielprojekt für<br />

Stadtbrachen<br />

54 wdr hörspielprogramm<br />

Kann man Glück<br />

bauen? Besitzen wir das<br />

Eigentum o<strong>de</strong>r besitzt<br />

das Eigentum uns?<br />

Ausgangspunkt <strong>de</strong>s<br />

Hörspiels ist ein<br />

unbebauter Ort – eine<br />

Brachfläche. DER<br />

KAUF lädt dazu ein,<br />

sich darauf ein<br />

Stadtviertel vorzustellen,<br />

und skizziert eine<br />

mögliche Zukunft <strong>de</strong>r<br />

urbanen Leerstelle.<br />

Wenn man im Jahr 2030<br />

über die vielen miss-<br />

glückten Bauprojekte <strong>de</strong>r 2010er-Jahre diskutiert, dann wird<br />

dieses Viertel immer als Gegenbeispiel gehan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n:<br />

keine Gentrifizierung, keine Bausün<strong>de</strong>n. Im Mittelpunkt<br />

<strong>de</strong>r Geschichte steht ein Paar Mitte 40. Es besitzt die<br />

schönste Wohnung <strong>de</strong>s Viertels. Das Objekt weckt die Begier<strong>de</strong><br />

eines an<strong>de</strong>ren Paares, das alles daran setzt, die Wohnung<br />

– und fast auch das Leben darin – zu übernehmen.<br />

Mit Sandra Hüller, Cristin König, Milan Peschel, Jan<br />

Henrik Stahlberg, Margarita Broich u. a.<br />

Neben <strong>de</strong>r wdr 3-Ausstrahlung wird DER KAUF<br />

in einer Version für <strong>de</strong>n Stadtraum auf Brachen in<br />

Köln, München und Berlin präsentiert. Ausgestattet<br />

mit Kopfhörern und Audioplayern können sich die<br />

Besucher auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> bewegen und in eine<br />

akustische Kunstwelt eintauchen, die mit <strong>de</strong>r sichtbaren<br />

Realität spielt. Termine, Orte und Tickets:<br />

www.schauspielkoeln.<strong>de</strong>, weitere Informationen<br />

unter www.wdr3.<strong>de</strong> und www.hoerspielpark.<strong>de</strong>.<br />

Paul Plamper ist Hörspielmacher, Autor und Regisseur.<br />

Seine Hörspiele wur<strong>de</strong>n vielfach ausgezeichnet (Hörspielpreis<br />

<strong>de</strong>r Kriegsblin<strong>de</strong>n, Prix Europa u. a.). DER KAUF<br />

wur<strong>de</strong> durch die Film- und Medienstiftung NRW geför<strong>de</strong>rt.<br />

Alle Rä<strong>de</strong>r stehen still<br />

Jugend ohne Gott<br />

von Ödön von Horvath<br />

Bearbeitung und Regie:<br />

Uwe Schareck<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />

1. Juni Sa 15:05 wdr 3 Hörspiel<br />

2. Juni So 15:05 wdr 3 Dichtung<br />

und Wahrheit<br />

Horvaths Klassiker<br />

über eine Gesellschaft,<br />

die ihre persönliche<br />

Verantwortung<br />

abgegeben hat.<br />

Ein junger Lehrer sieht<br />

sich in <strong>de</strong>n 1930er-<br />

Jahren mit einer<br />

faschistisch gesinnten<br />

Schülerschaft konfrontiert,<br />

die unreflektiert<br />

die I<strong>de</strong>ologie eines<br />

diktatorischen Regimes übernimmt. Sie spricht ihm ihr<br />

Misstrauen aus, als er anfangs noch versucht, ein positives<br />

Wertesystem zu vermitteln und für die Gleichheit<br />

aller Menschen einzutreten. Doch schließlich wird auch<br />

er seiner eigenen Linie untreu und lässt sich verbiegen,<br />

bis im vormilitärischen Osterlager die Dinge außer<br />

Kontrolle geraten. Der Lehrer ringt sich in einer längst<br />

überfälligen Entscheidung zur Wahrheit durch.<br />

Ödön von Horvath wur<strong>de</strong> 1901 in Fiume geboren und starb<br />

1938 in Paris. Der österreichisch-ungarische Schriftsteller<br />

wur<strong>de</strong> vor allem durch seine Theaterstücke bekannt. „Jugend<br />

ohne Gott“ ist Horvaths bekanntester Roman. Am<br />

1. Juni jährt sich zum 75. Mal Ödön von Horvaths To<strong>de</strong>stag.<br />

Alle Rä<strong>de</strong>r stehen still<br />

Der amerikanische Investor<br />

von Jan Peter Bremer<br />

Regie: Oliver Sturm<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />

8. Juni Sa 15:05 wdr 3 Hörspiel<br />

9. Juni So 15:05 wdr 3 Dichtung<br />

und Wahrheit<br />

Vor sich eine weiße<br />

Wand und die leere<br />

Seite seines Notizhefts,<br />

ringt ein Schriftsteller<br />

um <strong>de</strong>n ersten Satz.<br />

Weil sich <strong>de</strong>r nicht<br />

einstellen will, springt<br />

er auf, kontrolliert<br />

zum hun<strong>de</strong>rtsten Mal<br />

<strong>de</strong>n Zustand seiner<br />

Wohnung.


Das alte Mietshaus, in <strong>de</strong>m er mit seiner Frau und zwei<br />

Kin<strong>de</strong>rn lebt, wird von <strong>de</strong>m amerikanischen Investor<br />

saniert, und nun senken sich die Bö<strong>de</strong>n ab, zeigen<br />

die Wän<strong>de</strong> Risse. Er beschließt, <strong>de</strong>m amerikanischen<br />

Investor einen Brief zu schreiben. Auch dieser Plan<br />

führt zur weißen Seite zurück. Die Unfähigkeit, einen<br />

ersten Satz zu verfassen, fin<strong>de</strong>t Entsprechung in seiner<br />

Unfähigkeit, irgen<strong>de</strong>twas (mit sich) anzufangen: Die<br />

Kommunikation mit seiner Frau und <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn, die<br />

Hausarbeit – o<strong>de</strong>r das Aufbegehren gegen eine übergeordnete<br />

Instanz. Der Mikrokosmos <strong>de</strong>s Alltags trifft<br />

auf <strong>de</strong>n Makrokosmos globaler Machtstrukturen.<br />

Jan Peter Bremer, geboren 1965, lebt als Schriftsteller in Berlin.<br />

Für einen Auszug aus „Der amerikanische Investor“ wur<strong>de</strong><br />

er mit <strong>de</strong>m Alfred-Döblin-Preis ausgezeichnet, für „Der<br />

Fürst spricht“ (1996) mit <strong>de</strong>m Ingeborg-Bachmann-Preis.<br />

weiter leben<br />

von Ruth Klüger<br />

auf Basis <strong>de</strong>r Theaterfassung<br />

von Hubertus Zorell und<br />

Pete Blecher<br />

Komposition: Peter Zwetkoff<br />

Regie: Götz Fritsch<br />

Produktion: orf 2011/49’<br />

15. Juni Sa 15:05 wdr 3<br />

„Ich kenne die Stadt<br />

meiner ersten elf Jahre<br />

schlecht“, sagt Ruth<br />

Klüger, <strong>de</strong>nn „Ju<strong>de</strong>n und<br />

Hun<strong>de</strong> waren allerorten<br />

unerwünscht.“<br />

Elf Jahre war die<br />

Tochter eines jüdischen<br />

Wiener Arztes alt, als<br />

sie gemeinsam mit ihrer<br />

Mutter ins Konzentra-<br />

tionslager Theresienstadt <strong>de</strong>portiert wur<strong>de</strong>. Auschwitz<br />

und zwei weitere Lager sollten folgen. 50 Jahre später<br />

veröffentlichte sie, mittlerweile Literaturwissenschaftlerin<br />

in <strong>de</strong>n USA, ihre vielbeachtete Lebenserinnerung „weiter<br />

leben – eine Jugend“. Mit <strong>de</strong>n „Worten <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s, das sie<br />

einmal gewesen war“, erzählt Ruth Klüger vom Leben als<br />

Ju<strong>de</strong>nkind in Wien, berichtet, neugierig zunächst, über das<br />

Leben und Überleben in <strong>de</strong>n Konzentrationslagern. „Ich<br />

habe Theresienstadt gehasst“, sagt sie. Aber auch: „Ich habe<br />

Theresienstadt geliebt. Irgendwie.“<br />

Ruth Klüger, 1931 in Wien geboren, lebt heute als Professorin<br />

für Germanistik in Irvine, Kalifornien und in Göttingen.<br />

1992 erschien „weiter leben“, 2008 veröffentlichte<br />

sie mit „unterwegs verloren“ ihre späteren Erinnerungen.<br />

Hörerwunsch<br />

Das schwedische Zündholz<br />

von Anton Tschechow<br />

Bearbeitung:<br />

Carl Dietrich Carls<br />

Regie: Edward Rothe<br />

Produktion: wdr 1978/53’<br />

22. Juni Sa 15:05 wdr 3<br />

Der Gutsbesitzer<br />

Kljausow, in <strong>de</strong>r<br />

ganzen Gegend als<br />

Lebemann bekannt, ist<br />

verschwun<strong>de</strong>n. Die<br />

Polizei wird alarmiert,<br />

und bald entsteht aus<br />

dünnen Hinweisen ein<br />

vermeintlicher Fall.<br />

Obwohl Untersuchungs-<br />

richter Tschubikow vermutet, dass an <strong>de</strong>m Verschwin<strong>de</strong>n<br />

nicht viel dran sei, konstruiert sein untalentierter aber<br />

umso eifrigerer Gehilfe Tschukowski sofort eine Mordgeschichte<br />

– ohne freilich eine Leiche gefun<strong>de</strong>n zu haben.<br />

Nach und nach geraten alle Anwesen<strong>de</strong>n im Haus in<br />

Verdacht, unterschiedlichste Motive wer<strong>de</strong>n hin und her<br />

überlegt. Bis ein abgebranntes schwedisches Zündholz,<br />

das sich am mutmaßlichen „Tatort“ befin<strong>de</strong>t, <strong>de</strong>n emsigen<br />

Ermittler schließlich auf die richtige Fährte lenkt.<br />

Anton Tschechow, 1860 in Taganrog geboren, gab seinen<br />

Arztberuf auf, um sich ganz <strong>de</strong>m Schreiben zu widmen.<br />

Seine Kurzgeschichten sind subtile Stimmungs- und<br />

Milieudarstellungen, die zwischen burlesker Komik und<br />

tragischer Melancholie changieren. Seine Dramen sind<br />

Bühnenklassiker, die das Theater immer wie<strong>de</strong>r neu inspirieren.<br />

Tschechow starb 1904 während eines Kuraufenthalts<br />

in Ba<strong>de</strong>nweiler.<br />

Roter Wald<br />

von Stéphanie Marchais<br />

aus <strong>de</strong>m Französischen<br />

von Angela Kuhk<br />

Regie: Jörg Schlüter<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />

29. Juni Sa 15:05 wdr 3 Hörspiel<br />

30. Juni So 15:05 wdr 3 Dichtung<br />

und Wahrheit<br />

Rita ist auf <strong>de</strong>r Flucht<br />

aus einem <strong>de</strong>r evakuierten<br />

Dörfer rund um<br />

das explodierte<br />

Kraftwerk. Sie peitscht<br />

sich unerbittlich voran<br />

durch <strong>de</strong>n Schlammbo<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>s zum Dickicht<br />

verfilzten, nie<strong>de</strong>rgebrannten,rotglühen<strong>de</strong>n<br />

Wal<strong>de</strong>s.<br />

Ahnungslos war sie<br />

gemeinsam mit an<strong>de</strong>ren illegal über Zäune in die<br />

verstrahlte Zone zurückgekehrt, um liegen gebliebene<br />

Wagen und Militärfahrzeuge auszuschlachten und das<br />

Metall zu verkaufen. Bewusst hat man alle <strong>de</strong>sinformiert<br />

und getäuscht über die tödliche Gefahr: Opfer<br />

wie Retter. Pjotr, <strong>de</strong>r sich freiwillig verpflichtet hat,<br />

hilft Rita. Sie tun sich zusammen, aber sie sind Entwurzelte<br />

in einer Gesellschaft, die sie vereinnahmt hat und<br />

für die sie sich aufgeopfert haben. Um ihr gemeinsames<br />

Kind zu retten, <strong>de</strong>ssen Körper schon ebenso von<br />

Anzeichen <strong>de</strong>r Zersetzung gezeichnet ist wie ihre<br />

eigenen, versuchen sie verzweifelt, eine Nähe miteinan<strong>de</strong>r<br />

zu schaffen.<br />

Stéphanie Marchais, geboren 1970 in Nantes, ist gelernte<br />

Schauspielerin und französische Dramatikerin und hat<br />

seit 2000 mehr als ein Dutzend Stücke geschrieben. Der<br />

wdr produzierte zuletzt von ihr „Ganz in meiner Haut“,<br />

das im September 2012 von <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Darstellen<strong>de</strong>n<br />

Künste als Hörspiel <strong>de</strong>s Monats ausgezeichnet wur<strong>de</strong>.<br />

wdr hörspielprogramm 55


Foto: Plainpicture/Readyma<strong>de</strong><br />

wdr 3 Dichtung und Wahrheit<br />

NEU: Radiokunst am Sonntagnachmittag.<br />

wdr 3 Sonntag 15.05 Uhr<br />

Ein neuer Sen<strong>de</strong>termin, wdr 3 Dichtung und Wahrheit, bietet ausgewählte Hörspiele und Kulturfeatures zum<br />

Nachhören.<br />

Ob Fakten o<strong>de</strong>r Fiktionen – wdr 3 Dichtung und Wahrheit präsentiert die Vielfalt <strong>de</strong>r großen akustischen<br />

Erzählformen <strong>de</strong>s Radios. Hören Sie hier noch einmal außergewöhnliche Hörspiele, von Klassikern <strong>de</strong>s Genres bis<br />

zu aktuellen Zeitstücken. Genießen Sie noch einmal Radiokunststücke <strong>de</strong>s Kulturfeatures, die neue Sichtweisen auf<br />

gesellschaftlich relevante Themen erlauben.<br />

wdr 3 Dichtung und Wahrheit – Radio als künstlerischer Resonanzraum <strong>de</strong>r Welt.<br />

Die Hörspiele fin<strong>de</strong>n Sie auf <strong>de</strong>n Seiten 48 bis 55.<br />

56 wdr hörspielprograrmm


wdr 3 Bühne: Radio<br />

Vor 60 Jahren<br />

Warten auf Godot<br />

von Samuel Beckett<br />

aus <strong>de</strong>m Französischen<br />

von Elmar Tophoven<br />

Regie: <strong>de</strong>r Autor<br />

Produktion: rias 1976/115’<br />

Kunstkopfstereophonie<br />

27. Januar So 20:05 wdr 3<br />

Die Aufnahme<br />

dokumentiert in einer<br />

Kunstkopf-Produktion<br />

Samuel Becketts<br />

eigene Inszenierung,<br />

die am 8. März 1975 am<br />

Berliner Schillertheater<br />

Premiere hatte. Das<br />

Stück, das im Januar<br />

1953 in Paris uraufgeführt<br />

wor<strong>de</strong>n war,<br />

begrün<strong>de</strong>te Becketts Weltruhm.<br />

Die Funktion <strong>de</strong>s Dialogs scheint einzig die zu sein, das<br />

Warten zu registrieren und die Langeweile erträglich<br />

zu machen. In <strong>de</strong>n mal banal realistischen, mal<br />

burlesken o<strong>de</strong>r von Tiefsinn und Ironie jäh durchblitzten<br />

Wechselre<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r vier Hauptpersonen wird<br />

kein Ausweg aus <strong>de</strong>r problematischen Situation <strong>de</strong>s<br />

Warten<strong>de</strong>n gefun<strong>de</strong>n. Das Denken geschieht um seiner<br />

selbst willen. Es ist Spiel und Kunst und als solches Ort<br />

möglicher Freiheit. In <strong>de</strong>r ungeheuren Verwirrung ist<br />

eines klar: Wir warten auf Godot.<br />

Samuel Beckett (1906-1989) kam nach seinem Studium<br />

(Französisch, Italienisch und Neuere Literatur) als<br />

Englisch-Lektor an die Pariser Ecole Normale Supérieure<br />

nach Paris. Nach kurzer Lehrtätigkeit in Dublin begann<br />

eine unruhige Zeit mit Aufenthalten in Paris, London<br />

und Deutschland, bis er 1937 wie<strong>de</strong>r für längere Zeit nach<br />

Paris ging, dort während <strong>de</strong>s Krieges in <strong>de</strong>r Résistance<br />

arbeitete, fliehen musste und bis 1945 im Département<br />

Vaucluse als Landarbeiter untertauchte. 1969 erhielt er<br />

<strong>de</strong>n Nobelpreis für Literatur.<br />

Estragon Horst Bollmann<br />

Wladimir Stefan Wigger<br />

Lucky Klaus Herm<br />

Pozzo Carl Raddatz<br />

Ein Junge Torsten Sense<br />

Foto: ullstein<br />

wdr hörspielprogramm 57


wdr 3 Bühne: Radio<br />

Vor 50 Jahren<br />

Der Stellvertreter<br />

von Rolf Hochhuth<br />

Regie: Erwin Piscator<br />

Produktion: hr 1963/130’<br />

24. Februar So 20:05 wdr 3<br />

58 wdr hörspielprogramm<br />

Die Uraufführung vor<br />

50 Jahren, am<br />

20. Februar 1963 in<br />

Berlin, in <strong>de</strong>r Regie<br />

von Erwin Piscator,<br />

löste einen Skandal<br />

aus. Es kam zu<br />

Protesten und<br />

Demonstrationen auf<br />

<strong>de</strong>r einen Seite, auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite bewirkte <strong>de</strong>r<br />

Theaterstoff eine längst fällige Diskussion über die<br />

Rolle <strong>de</strong>r Kirche im Dritten Reich.<br />

Das umstrittene Stück han<strong>de</strong>lt von <strong>de</strong>m Versuch <strong>de</strong>s<br />

SS-Offiziers Gerstein und <strong>de</strong>s jungen Jesuitenpaters<br />

Riccardo Fontana, <strong>de</strong>n Vatikan über <strong>de</strong>n Holocaust zu<br />

informieren und dadurch einen Protest gegen Hitler zu<br />

veranlassen. Der Versuch prallt an Papst Pius XII. ab,<br />

worauf sich <strong>de</strong>r enttäuschte Pater freiwillig einem<br />

Transport nach Auschwitz anschließt und dabei ums<br />

Leben kommt.<br />

Wegen <strong>de</strong>r Brisanz <strong>de</strong>s Themas wur<strong>de</strong> Hochhuths<br />

„Stellvertreter“ über Deutschland hinaus zu einem<br />

vielgespielten Stück und 2002 von Constantin Costa-<br />

Gavras verfilmt.<br />

Rolf Hochhuth, geboren 1931 in Eschwege, gelernter<br />

Buchhändler und späterer Verlagslektor, ist seit 1963<br />

als freier Schriftsteller tätig. „Der Stellvertreter“ war<br />

sein erstes Theaterstück. Auch seine weiteren Dramen<br />

blieben Schillers aufklärerischem Diktum vom Theater<br />

als „moralischer Anstalt“ treu. Hochhuth ist Mitglied <strong>de</strong>s<br />

P.E.N.-Zentrums Deutschland, <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Künste<br />

in Berlin (seit 1986), <strong>de</strong>r Bayerischen Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r<br />

Schönen Künste in München (seit 1989) und <strong>de</strong>r Freien<br />

Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Künste Hamburg (seit 2004).<br />

Papst Pius XII. Dieter Borsche<br />

Pater Riccardo Günther Tabor<br />

Julia Luccani Maria Becker<br />

Luccani Senior Rudolf Fernau<br />

Dr. Lothar Luccani Jürgen Thormann<br />

Or<strong>de</strong>nsgeneral J. P. Dornseif<br />

Apostolischer Nuntius Hans Albert Martens<br />

Kardinal Hans Nielsen<br />

Graf Fontana Malte Jaeger<br />

Witzel Martin Hirte<br />

Salzer Fritz Tillmann<br />

Gerstein Siegfried Wischnewski<br />

Jacobson Ernst Ronnecker<br />

Ama<strong>de</strong>us<br />

von Peter Shaffer<br />

aus <strong>de</strong>m Englischen<br />

von Nina Adler<br />

Bearbeitung:<br />

Matthias Thalheim<br />

Komposition:<br />

Reinhard Tschache<br />

Regie: Götz Fritsch<br />

Produktion: Rundfunk <strong>de</strong>r DDR<br />

1985/100’<br />

28. April So 20:05 wdr 3<br />

Antonio Salieri erklärt<br />

in <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong> seines<br />

To<strong>de</strong>s, er habe Mozart<br />

seinerzeit vergiftet. In<br />

seinen Erinnerungen<br />

rekonstruiert er, wie<br />

durch das Eindringen<br />

<strong>de</strong>s Genies Mozart in<br />

seine gesicherte<br />

Existenz sein Status,<br />

Prestige und seelisches<br />

Gleichgewicht<br />

zusammenbrechen.<br />

Als sich ihm unum-<br />

stößlich offenbart, dass seine mit viel Beflissenheit kreierten<br />

Werke neben <strong>de</strong>nen Mozarts in Mittelmäßigkeit<br />

verblassen, setzt Salieri alles daran, dieses „obszöne,<br />

kichern<strong>de</strong> Kind“ zu ruinieren. Aber die Gewissheit,<br />

sich nie auf die Höhe <strong>de</strong>s Genies schwingen zu können,<br />

treibt ihn in einen Wahn, an <strong>de</strong>ssen En<strong>de</strong> ihm nur noch<br />

die makabre Genugtuung bleibt, wenigstens als Mör<strong>de</strong>r<br />

Mozarts in die Annalen <strong>de</strong>r Geschichte einzugehen.<br />

Peter Shaffer, geboren 1926 in Liverpool, studierte Geschichte<br />

in Cambridge, arbeitete als Bibliothekar in New<br />

York, danach vor allem als Musik- und Literaturkritiker<br />

in England. Die bbc sen<strong>de</strong>te 1954 sein erstes Drama „The<br />

Salt Land” als Hörspiel. Seine bei<strong>de</strong>n bekanntesten Stücke,<br />

„Equus“ (1973) und „Ama<strong>de</strong>us“ (1979) wur<strong>de</strong>n verfilmt<br />

und mit <strong>de</strong>m Tony Award ausgezeichnet.<br />

Salieri Volkmar Kleinert<br />

Mozart Georg Schuchter<br />

Constanze Andrea Nürnberger<br />

van Swieten Dietrich Körner<br />

Rosenberg Wolfgang Brunecker<br />

von Strack Helmut Müller-Lankow<br />

Joseph II. Otto Stark<br />

Venticelli 1 Gerd Grasse<br />

Venticelli 2 Viktor Deiß<br />

Majordomus Georg Helge


Alle Rä<strong>de</strong>r stehen still<br />

Stromaufwärts<br />

von Alan Ayckbourn<br />

aus <strong>de</strong>m Englischen<br />

von Mitzi Booysen<br />

Regie: Dieter Reible<br />

Produktion: wdr 1985/103’<br />

26. Mai So 20:05 wdr 3<br />

Das Boot als minimale<br />

soziale Einheit, die<br />

inselartig vom übrigen<br />

Leben abgeschnitten<br />

ist: Das Stück zeigt<br />

parabelhaft die schnelle<br />

Entwicklung einer<br />

Gesellschaft zu einem<br />

totalitären Herrschaftssystem.<br />

Die fatalen vorhan-<br />

<strong>de</strong>nen Voraussetzungen dafür sind egoistisches<br />

Desinteresse, eine zur passiven Unterordnung tendieren<strong>de</strong><br />

Mentalität und vor allem die Unfähigkeit,<br />

rechtzeitig Entscheidungen zu treffen und dann auch<br />

danach zu han<strong>de</strong>ln. Dies ist <strong>de</strong>r Nährbo<strong>de</strong>n für die<br />

sadistischen Spiele eines machthungrigen „Outlaw“,<br />

<strong>de</strong>r nur allzu leicht die Schwächen <strong>de</strong>r Leute an Bord<br />

durchschaut und sie zu seinem puren Vergnügen wie<br />

Marionetten an <strong>de</strong>r Strippe tanzen lässt.<br />

Sir Alan Ayckbourn, geboren 1939 in London, war ursprünglich<br />

Schauspieler, bevor er zu einem <strong>de</strong>r populärsten<br />

Dramatiker Englands wur<strong>de</strong>. Für seine inzwischen<br />

über 70 Stücke ist er mehrfach ausgezeichnet wor<strong>de</strong>n,<br />

2008 erhielt er in England für sein Lebenswerk <strong>de</strong>n<br />

Laurence Olivier Special Award, 2010, ebenfalls für sein<br />

Lebenswerk, in New York <strong>de</strong>n Special Tony Award. Ayckbourn<br />

lebt in Scarborough und ist dort seit 1969 künstlerischer<br />

Leiter <strong>de</strong>s Stephen Joseph Theatre.<br />

June Maria Pichler<br />

Emma Isabel Zeumer<br />

Keith Gerd Mayen<br />

Alistair René Schoenenberger<br />

Vince Bernd Kuschmann<br />

Fleur Mechthild Rein<strong>de</strong>rs<br />

Mrs Hatfield Martha Kusztrich<br />

Hörerwunsch<br />

Die Bakchen<br />

nach Euripi<strong>de</strong>s<br />

Bearbeitung: Enno Dugend<br />

Regie: Friedhelm Ortmann<br />

Produktion: wdr 1972/91’<br />

mono<br />

30. Juni So 20:05 wdr 3<br />

Die Bakchen (Bacchantinnen)<br />

sind die<br />

Verehrerinnen <strong>de</strong>s<br />

Gottes Dionysos (lat.<br />

Bacchus). Der Gott <strong>de</strong>s<br />

Weines und <strong>de</strong>s<br />

Rausches lei<strong>de</strong>t<br />

darunter, dass er in<br />

seiner Geburtsstadt<br />

Theben nicht als Gott<br />

anerkannt wird,<br />

darum will er sich an <strong>de</strong>n Bewohnern rächen.<br />

Er lässt alle Frauen <strong>de</strong>r Stadt in einen Wahn verfallen<br />

und führt sie heraus auf <strong>de</strong>n Berg Kithairon – darunter<br />

auch Agaue, die Mutter <strong>de</strong>s Herrschers Pentheus. Der<br />

beschließt gegen <strong>de</strong>n Rat <strong>de</strong>s Sehers Teiresias, mit<br />

Waffengewalt gegen Dionysos und die Frauen vorzugehen,<br />

aber Dionysos und seine Bakchen entkommen <strong>de</strong>r<br />

Gefangenschaft. Es kommt zur Begegnung zwischen<br />

Dionysos und Pentheus, die sich auf <strong>de</strong>n Weg zum<br />

Kithairon machen, wo Pentheus von <strong>de</strong>n wahnsinnigen<br />

Frauen, darunter seine eigene Mutter Agaue, erschlagen<br />

wird.<br />

Der griechische Dichter Euripi<strong>de</strong>s (480-406 v. Chr.)<br />

schrieb seine Tragödie kurz vor seinem Tod als letzten<br />

Teil einer Tetralogie und gewann damit 405 v. Chr. postum<br />

<strong>de</strong>n ersten Preis bei <strong>de</strong>n Wettbewerben in Athen.<br />

Dionysos Wolfgang Reichmann<br />

Kadmos Kurt Lieck<br />

Teiresias Hermann Schomberg<br />

Pentheus Peter Dirschauer<br />

Agaue Maria Becker<br />

Soldat Norbert Kappen<br />

Hirte Herbert Herrmann<br />

Chorführerin Renate Becker<br />

Foto: AKG<br />

wdr hörspielprogramm 59


Foto: Plainpicture/Robert Harding<br />

Das Hörspiel am Dienstag<br />

Bitterer Ernst<br />

von Siggi Huch<br />

Komposition: Rainer Qua<strong>de</strong><br />

Regie: Burkhard Ax<br />

Produktion: wdr 2009/54’<br />

8. Januar Di 20:05 wdr 5<br />

60 wdr hörspielprograrmm<br />

Pu<strong>de</strong>l will nicht mehr<br />

Pu<strong>de</strong>l sein. Der Mann<br />

mit <strong>de</strong>r Strickmütze<br />

heißt eigentlich Ingo<br />

Ernst, und so will er<br />

fortan auch genannt<br />

wer<strong>de</strong>n. Der einst<br />

gefeierte Comedy-Autor<br />

versucht ein Comeback.<br />

Lei<strong>de</strong>r fin<strong>de</strong>t aber <strong>de</strong>r Tankstellenwitz, an <strong>de</strong>m er seit<br />

einem Jahr arbeitet, nicht das Interesse seines Produzenten<br />

Macki. Dabei grün<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>ssen Reichtum auf Pu<strong>de</strong>ls<br />

– nein: Ingos – erfolgreichen Sketchen, über die<br />

seinerzeit niemand in <strong>de</strong>r Szene hinwegsehen konnte,<br />

an Pu<strong>de</strong>l kam keiner vorbei. Zeit für eine kleine<br />

Lektion in Sachen Dankbarkeit und Respekt! Der<br />

lustige Pu<strong>de</strong>l verwan<strong>de</strong>lt sich in <strong>de</strong>n verbitterten Ingo<br />

Ernst, und in Win<strong>de</strong>seile entwickelt sich <strong>de</strong>r kleine<br />

Dämpfer, <strong>de</strong>n er <strong>de</strong>m arroganten Macki verpassen will,<br />

zu einer absur<strong>de</strong>n Entführungskomödie.<br />

Siggi Huch, geboren 1955 in Thüringen, arbeitete in<br />

verschie<strong>de</strong>nen Berufen, u. a. als Elektriker, Beleuchtungsmeister,<br />

Marionettenbauer o<strong>de</strong>r als technischer Leiter am<br />

Theater. 2008 produzierte <strong>de</strong>r wdr seine erste Hörspielkomödie<br />

„Der Gast“.<br />

Unsere Freun<strong>de</strong>, die Menschen<br />

von Bernard Werber<br />

aus <strong>de</strong>m Französischen<br />

von Claudia Feldmann<br />

Regie: Annette Kurth<br />

Produktion: wdr 2005/54’<br />

15. Januar Di 20:05 wdr 5<br />

Raoul, Wissenschaftler<br />

im Forschungszentrum<br />

eines Kosmetikkonzerns,<br />

wird kurz<br />

vor Weihnachten<br />

mitten aus seinem<br />

Alltag gerissen und aus<br />

seinem Leben „ausgeblen<strong>de</strong>t“.<br />

Kurz darauf<br />

fin<strong>de</strong>t er sich in einem riesigen Glaskäfig wie<strong>de</strong>r.<br />

Während er sich noch zu orientieren versucht, steht<br />

plötzlich eine schöne junge Frau mit roten Haaren vor<br />

ihm, die Tigerdresseurin Samantha. Erste Kontaktversuche<br />

wer<strong>de</strong>n von ihr zunächst nur mit Knurren, Kratzen<br />

und Beißen beantwortet. Das Aufeinan<strong>de</strong>rprallen <strong>de</strong>r<br />

bei<strong>de</strong>n höchst unterschiedlichen Temperamente, die sich<br />

nicht ausstehen können, entwickelt sich zu einem<br />

brillanten, mit Ironie und Witz gespickten Schlagabtausch.<br />

Dabei geht es um die weltbewegen<strong>de</strong> Frage, ob die<br />

bei<strong>de</strong>n offensichtlich letzten Überleben<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Spezies<br />

Mensch diese nun zu retten haben o<strong>de</strong>r besser nicht.<br />

Bernard Werber, geboren 1961 in Toulouse, arbeitete nach<br />

seinem Journalistikstudium als Wissenschaftsjournalist.<br />

1991 publizierte er seinen ersten Science-Fiction-Roman.<br />

Seine Bücher haben in Frankreich Kult-Status erreicht.<br />

Der wdr produzierte zuletzt von ihm „Der Sternenschmetterling“<br />

(2008).


Böhmische Wäl<strong>de</strong>r<br />

von Ulrich Land<br />

Regie: Christoph Pragua<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />

22. Januar Di 20:05 wdr 5<br />

Eis<br />

Völlig erschöpft,<br />

unterkühlt und<br />

ausgezehrt erreicht<br />

eine Gruppe von sechs<br />

Vietnamesen <strong>de</strong>n<br />

kleinen Ort Ebersbach.<br />

Die sächsischen<br />

Dorfpolizisten San<strong>de</strong>r und Rüsen sind überfor<strong>de</strong>rt.<br />

Die Vietnamesen bleiben stumm. Erst als sich eine<br />

gewisse Janina Kalex für sie interessiert, kommen erste<br />

Details ans Licht.<br />

Sie behauptet, die Männer seien mit falschen Verträgen<br />

über die tschechische Botschaft in Saigon angeworben<br />

und in <strong>de</strong>n böhmischen Wäl<strong>de</strong>rn ohne Unterkunft und<br />

Versorgung brutal ausgebeutet wor<strong>de</strong>n. Während San<strong>de</strong>r<br />

das menschliche Elend unbürokratisch lin<strong>de</strong>rn will,<br />

möchte sein Kollege Rüsen <strong>de</strong>n Fall am liebsten gar nicht<br />

erst in seine Zuständigkeit nehmen. Er zweifelt auch an<br />

<strong>de</strong>n Motiven <strong>de</strong>r fürsorglichen Janina Kalex.<br />

Ulrich Land, geboren 1956 in Köln, schreibt neben Lyrik<br />

und Prosa vor allem Essays, Features und Hörspiele,<br />

darunter ebenso spannen<strong>de</strong> wie skurrile Krimis o<strong>de</strong>r<br />

Mutmaßungen zu biografischen Ungereimtheiten großer<br />

Autoren. Nach langen Jahren in Hattingen lebt er in<br />

Vogtsburg im Kaiserstuhl.<br />

Hörerwunsch<br />

von James Follett<br />

aus <strong>de</strong>m Englischen<br />

von Hubert von Bechtolsheim<br />

Komposition: Matthias Thurow<br />

Regie: Heinz-Dieter Köhler<br />

Produktion: wdr 1988<br />

Teil 1/ca. 48’<br />

29. Januar Di 20:05 wdr 5<br />

Teil 2/ca. 48’<br />

5. Februar Di 20:05 wdr 5<br />

Glyn Sherwood,<br />

Geophysiker einer<br />

antarktischen Beobachtungsstation,<br />

wird<br />

nachts an ein seismografisches<br />

Messgerät<br />

gerufen, das völlig<br />

unwahrscheinliche<br />

Werte anzeigt. Ein<br />

gewaltiges Beben löst<br />

einen riesigen Teil <strong>de</strong>s<br />

antarktischen Eises ab.<br />

Die Scholle von <strong>de</strong>r<br />

Größe Grönlands<br />

treibt auf das Festland<br />

zu und wird beim<br />

Aufprall neue Katastrophen verursachen. Der Präsi<strong>de</strong>nt<br />

<strong>de</strong>r Vereinigten Staaten und <strong>de</strong>r Oberkommandieren<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Marine sind sich klar darüber, dass dieser Gefahr<br />

nur mit einem koordinierten Einsatz aller erreichbaren<br />

zivilen und militärischen Schiffe beizukommen ist. Sie<br />

sollen mit <strong>de</strong>m Rieseneisberg verbun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n und mit<br />

gemeinsamer Kraft eine Kurskorrektur bewirken. Trotz<br />

eines verzweifelten Großeinsatzes, bleibt <strong>de</strong>r Erfolg bis<br />

zum letzten Moment ungewiss.<br />

James Follett, geboren 1939 im englischen Tollworth, arbeitete<br />

für das britische Verteidigungsministerium, bevor<br />

er im Jahre 1976 hauptberuflicher Autor wur<strong>de</strong>. Im Jahre<br />

2002 erschien sein Roman „The Silent Vulcan“.<br />

Test<br />

von Stanislaw Lem<br />

aus <strong>de</strong>m Polnischen<br />

von Caesar Rymarowicz<br />

Komposition: Constantin Popp<br />

Bearbeitung und Regie:<br />

Johannes Mayr<br />

Produktion: drs 2008/51’<br />

12. Februar Di 20:05 wdr 5<br />

Ka<strong>de</strong>tt Pirx macht eine<br />

Ausbildung zum<br />

Raumfahrer. Er ist ein<br />

Träumer und für die<br />

vielen Gedanken, die<br />

in seinem Kopf<br />

herumschwirren,<br />

fin<strong>de</strong>t er oft nicht die<br />

richtigen Worte.<br />

Deshalb halten ihn<br />

seine Kamera<strong>de</strong>n und<br />

Lehrer aus <strong>de</strong>m Raumfahrtinstitut für einfältig.<br />

Als ausgerechnet Pirx für <strong>de</strong>n nächsten Testflug<br />

ausgewählt wird, erhält er jedoch die Chance, sein<br />

Können als Raumfahrer unter Beweis zu stellen. Aber<br />

unglücklicherweise hat sich in seinem Raumschiff eine<br />

Fliege verkrochen, die alles durcheinan<strong>de</strong>r bringt.<br />

Mit <strong>de</strong>m Piloten Pirx hat Stanislaw Lem eine literarische<br />

Figur geschaffen, die unheroisch, verträumt und<br />

allzu menschlich durch brenzlige Situationen stolpert.<br />

Stanislaw Lem (1921-2006) studierte in Krakau Medizin,<br />

beschäftigte sich nach <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg aber mit<br />

Fragen <strong>de</strong>r Physik, Biologie, Kosmologie und Philosophie.<br />

Er war Literatur-Dozent an <strong>de</strong>r Universität Krakau<br />

und Mitglied <strong>de</strong>r polnischen Gesellschaft für Kybernetik.<br />

Bekannt wur<strong>de</strong> er durch seine Mischung aus typischen<br />

Science-Fiction-Motiven mit Bürokratie und Militär sowie<br />

abstrakten Themen aus Wissenschaft und Philosophie.<br />

Foto: Mauritius/Min<strong>de</strong>n Pictures<br />

wdr hörspielprogramm 61


Das Hörspiel am Dienstag<br />

Ich mag keine Mädchen<br />

von Mariannick Bellot<br />

Komposition: Jérome Filippi<br />

Übersetzung aus <strong>de</strong>m<br />

Französischen<br />

und Regie: Philippe Brühl<br />

Produktion: swr 2012/54’<br />

19. Februar Di 20:05 wdr 5<br />

62 wdr hörspielprogramm<br />

Der zehnjährige Raoul<br />

ist ein schlechter<br />

Schüler, außer beim<br />

Fußball und am Klavier.<br />

Bei<strong>de</strong>s sind seine<br />

großen Lei<strong>de</strong>nschaften,<br />

ganz im Gegensatz zu<br />

<strong>de</strong>m, wofür sich seine<br />

Freun<strong>de</strong> zu interessieren<br />

beginnen: Mädchen!<br />

Am Konservatorium ist Raoul das einzige farbige Kind,<br />

und auch <strong>de</strong>r Einzige, <strong>de</strong>r Ravel und Kurtág lieber mag<br />

als Chopin. Er ist ein mürrischer Nörgler, wenn auch<br />

mit zarten Momenten, heftig in seinen Zu- und<br />

Abneigungen.<br />

Am Tag, an <strong>de</strong>m sein bester Freund sich verliebt, bricht<br />

eine Welt für Raoul zusammen. Ständig muss er jetzt<br />

Liebesbotschaften überbringen o<strong>de</strong>r Schmiere stehen.<br />

Und dabei ist er nicht allein, son<strong>de</strong>rn in Begleitung <strong>de</strong>r<br />

besten Freundin <strong>de</strong>r „Gegenseite“, die die gleichen<br />

Liebesdienste erfüllen muss und davon genauso<br />

genervt ist wie Raoul. Sie ist eine pummlige Cellistin,<br />

feinfühlig und <strong>de</strong>likat. Was soll man bloß mit einem<br />

Mädchen anfangen?<br />

Mariannick Bellot, geboren 1973, lebt in Paris. Sie ist Drehbuchautorin<br />

und Regisseurin für Dokumentationen und<br />

Fiktion in Radio, Kino und Fernsehen. Für ihre Kurzserien<br />

für arte radio erhielt sie zweimal <strong>de</strong>n Prix Europa.<br />

Lovegames<br />

von Markus Orths<br />

Regie: Angeli Backhausen<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />

26. Februar Di 20:05 wdr 5<br />

Als „Deutschlands<br />

verzweifeltster Single“<br />

gecastet wor<strong>de</strong>n zu sein,<br />

ist nichts, worauf Stefan<br />

Schöpf beson<strong>de</strong>rs stolz<br />

wäre. Damit hat es nun<br />

ein En<strong>de</strong>: Stefan hat<br />

Anna Blum getroffen.<br />

Die bei<strong>de</strong>n haben ernste Absichten, heute will er ihr<br />

einen Heiratsantrag machen. Wenn nur die lästigen<br />

Rundfunkreporter nicht wären, die Stefan und Anna<br />

auf Schritt und Tritt verfolgen – sogar nachts, und das<br />

schon seit langer Zeit. Die bei<strong>de</strong>n sind Teil einer<br />

Real-Life-Radio-Doku und die ewige Radiopräsenz<br />

zerrt an ihren Nerven. Nichts bleibt geheim, vor allem<br />

Stefans vorübergehen<strong>de</strong> Affäre mit Erika nicht. Eine<br />

verdächtige SMS weckt Annas Misstrauen. Zur abendlichen<br />

Feier bei Stefan nimmt sie vorsorglich ein<br />

scharfes Messer mit.<br />

Markus Orths, geboren 1969, studierte Philosophie, Romanistik<br />

und Anglistik. Seine Erzählungen und Romane<br />

wur<strong>de</strong>n vielfach mit För<strong>de</strong>rpreisen und Stipendien ausgezeichnet.<br />

Bei <strong>de</strong>n Tagen <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschsprachigen Literatur<br />

in Klagenfurt 2008 erhielt Markus Orths <strong>de</strong>n Telekom<br />

Mauritius/Alamy<br />

Austria Preis. Foto:


Josef Stalin 60. To<strong>de</strong>stag<br />

Frühstück mit Stalin<br />

von Carey Harrison<br />

aus <strong>de</strong>m Englischen<br />

von Gaby Hartel<br />

Regie: Thomas Leutzbach<br />

Produktion: wdr 2010/53’<br />

5. März Di 20:05 wdr 5<br />

Die Jüdin Hanna<br />

Rosenzweig arbeitet<br />

vor <strong>de</strong>m Zweiten<br />

Weltkrieg als Licht-<br />

Double für Marlene<br />

Dietrich. Das bringt sie<br />

nach Kalifornien, wo<br />

<strong>de</strong>r britische Geheimdienst<br />

auf sie aufmerksam<br />

wird.<br />

Unter <strong>de</strong>m Tarnnamen<br />

Margot Ross gelangt sie in die höchsten Nazi-Kreise,<br />

wird verraten und kommt nach einem Gefangenenaustausch<br />

in ein sibirisches Arbeitslager. Neue Verbindungen<br />

führen sie schließlich 1953 direkt in <strong>de</strong>n Kreml.<br />

Stalin ist auf sie aufmerksam gewor<strong>de</strong>n, er hat sie in<br />

einem seiner Lieblingsfilme erkannt. Eine winzige<br />

Nebenrolle bringt die Agentin Margot in die Höhle <strong>de</strong>s<br />

Löwen.<br />

Carey Harrison, 1944 in London geboren (als Sohn <strong>de</strong>s<br />

Schauspielerpaares Rex Harrison und Lilli Palmer), lehrt<br />

am Brooklyn College, New York und schreibt Romane,<br />

Theaterstücke, Drehbücher und Hörspiele.<br />

Supermarkt<br />

von Uta Ackermann<br />

und Werner Fritsch<br />

Komposition: Franz Wechsler<br />

Regie: die Autoren<br />

Produktion: rbb 2011/50’<br />

12. März Di 20:05 wdr 5<br />

Ein Supermarkt feiert<br />

sein 20-jähriges<br />

Bestehen. Es gibt<br />

Musik, es gibt Sekt, die<br />

Stimmung ist gut<br />

angesichts <strong>de</strong>r<br />

gelungenen „Umwidmung“<br />

<strong>de</strong>s Ortes.<br />

Immerhin steht dieser<br />

Supermarkt auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> eines ehemaligen<br />

Konzentrationslagers.<br />

Inzwischen müsse es „endlich auch einmal um die<br />

Leute gehen, die hier leben, nicht immer nur um die<br />

Toten“, meint die Kassiererin Karla. Und die Geschäftsleitung<br />

bewirbt <strong>de</strong>n Supermarkt ohnehin als „Symbol<br />

<strong>de</strong>r Demokratie! Für das einzige im Lan<strong>de</strong>, was nicht<br />

käuflich ist.“ „Ich shoppe, also bin ich“, heißt ihr Credo.<br />

Die ewigen Nörgler und Mahner wer<strong>de</strong>n gekonnt<br />

überhört. Nur die Stimmen aus <strong>de</strong>r Vergangenheit sind<br />

irgendwie nicht totzukriegen.<br />

Uta Ackermann, geboren 1964 in Dres<strong>de</strong>n, lebt als Autorin<br />

und Übersetzerin in Berlin. Sie schreibt Gedichte, Theaterstücke<br />

und Hörspiele.<br />

Werner Fritsch, 1960 in Waldsassen geboren, ist Prosa-,<br />

Theater- und Hörspielautor sowie Filmemacher.<br />

Das Herz ist ein Vollidiot<br />

von Lorenz Schröter<br />

Regie: Thomas Wolfertz<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />

19. März Di 20:05 wdr 5<br />

Als Fred, ein einsamer<br />

Astronom, eine E-Mail<br />

von einer frem<strong>de</strong>n<br />

Katya aus Russland<br />

bekommt, ist er erst<br />

misstrauisch, dann<br />

spielt er mit und am<br />

En<strong>de</strong> verliert er alles.<br />

Täglich spielen sich zwischen Lagos, Moskau, New York<br />

und Köln tausen<strong>de</strong> solcher Dramen und Seifenopern in<br />

E-Mails und Chats ab. Romance Scams, Liebesbetrug<br />

im Internet, ist ein Multi-Millionen-Dollar-Geschäft.<br />

Die Opfer sind die Armen, die Hässlichen, die Übriggebliebenen<br />

auf <strong>de</strong>m Liebesmarkt. Die Liebe als Vorstellung<br />

im doppelten Sinne, als Wunsch und als Theater. Eins<br />

verbin<strong>de</strong>t die Täter und Opfer: Es ist die Hoffnung auf<br />

ein besseres Leben. Das Hörspiel beruht auf einer<br />

wahren Geschichte; die meisten E-Mails in diesem<br />

Briefroman sind authentisch.<br />

Lorenz Schröter, Jahrgang 1960, war Anfang <strong>de</strong>r 1980er-Jahre<br />

als „König von München und Vater <strong>de</strong>r Popliteratur“<br />

bekannt. Heute lebt er in Berlin als Autor für Print und<br />

Rundfunk.<br />

Foto: Neuebildanstalt/Stefan Klueter<br />

wdr hörspielprogramm 63


Foto: Plainpicture/Albin Millot<br />

Das Hörspiel am Dienstag<br />

Wismutspiel<br />

Szenen aus <strong>de</strong>m Roman<br />

„Rummelplatz“<br />

von Werner Bräunig<br />

Musik: Tobias Morgenstern<br />

Bearbeitung und Regie:<br />

Gabriele Bigott<br />

Produktion: rbb/wdr 2009/54’<br />

26. März Di 20:05 wdr 5<br />

64 wdr hörspielprogramm<br />

Ungeschönt erzählt<br />

Werner Bräunig vom<br />

Versuch eines Neuanfangs<br />

<strong>de</strong>r Arbeiter im<br />

Uran-Abbaubetrieb<br />

Wismut AG. Ein<br />

Vor abdruck aus <strong>de</strong>m<br />

Roman „Rummelplatz“<br />

wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r SED 1965<br />

heftig kritisiert. Der<br />

Roman ist in <strong>de</strong>r DDR<br />

nie erschienen. Sie sind auf <strong>de</strong>r Suche nach einer<br />

möglichen Zukunft, die jungen Protagonisten <strong>de</strong>s<br />

Romans. „Sie haben das En<strong>de</strong> erlebt und keinen Anfang.“<br />

Gera<strong>de</strong> erst haben sich die Hakenkreuze klammheimlich<br />

aus <strong>de</strong>n Fahnen gestohlen, noch haben sie das Horst-<br />

Wessel-Lied im Ohr, da sind sie in eine „neue Zeit“<br />

geworfen, von <strong>de</strong>r sie nicht wissen, ob es ihre sein kann.<br />

„Man müsste alles ganz an<strong>de</strong>rs machen“, das wissen sie.<br />

Keiner weiß wie. Ihre Geschichte ist es, die im Zentrum<br />

<strong>de</strong>s Hörspiels steht, dargestellt von Schauspielstu<strong>de</strong>nten,<br />

so jung wie sie damals.<br />

Werner Bräunig, geboren 1934 in Chemnitz, galt zunächst<br />

als große Hoffnung <strong>de</strong>r jungen DDR-Literatur. 1959 verfasste<br />

er für die 1. Bitterfel<strong>de</strong>r Konferenz <strong>de</strong>n berühmten Aufruf<br />

„Greif zur Fe<strong>de</strong>r, Kumpel“. Vom Konflikt um seinen Roman<br />

„Rummelplatz“ erholte Bräunig sich literarisch nicht. Er<br />

starb 42-jährig 1976 in Halle.<br />

Schwarzer Reiter auf grauem Ross<br />

von Arnold Wesker<br />

aus <strong>de</strong>m Englischen<br />

von Carola Regnier<br />

Regie: Claudia Johanna Leist<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />

2. April Di 20:05 wdr 5<br />

In Brighton (und<br />

an<strong>de</strong>rswo) verknüpfen<br />

sich zufällig die<br />

Lebenswege unterschiedlichster<br />

Menschen.<br />

Clare Mason, ehemalige<br />

Apothekerin und<br />

verwitwet, trifft auf<br />

die jüngere Agnes Stone, Philosophiedozentin und von<br />

ihrem Mann verlassen. Ihnen fällt im Bus ein Schwarzer<br />

auf. Beeindruckt von <strong>de</strong>ssen Zivilcourage kommen<br />

sie ins Gespräch. Der Jugendliche mit <strong>de</strong>m Spitznamen<br />

Rambo hat Schulschwierigkeiten, und die bei<strong>de</strong>n<br />

Frauen bieten an, ihm durchs Abitur zu helfen. Der<br />

gemeinsame Weg von Rambo, Clare und Agnes führt<br />

immer wie<strong>de</strong>r am Fenster <strong>de</strong>s alten Ehepaares Simpson<br />

vorbei. Dort steht ein graues Schaukelpferd mit<br />

schwarzem Reiter, obwohl nie ein Kind zu sehen ist –<br />

ein neuer Pfad im Labyrinth <strong>de</strong>r Lebenswege …<br />

Arnold Wesker, geboren 1932, entstammt einer jüdischen<br />

Arbeiterfamilie. Nach Gelegenheitsjobs als Schreiner,<br />

Erntearbeiter o<strong>de</strong>r Koch, ließ er sich von englischen<br />

Dramatikern wie John Osborne o<strong>de</strong>r Harold Pinter zum<br />

Schreiben animieren und wur<strong>de</strong> rasch als einer <strong>de</strong>r<br />

Dramatiker <strong>de</strong>s „Kitchen Sink Realism“ („Spülbecken-<br />

Realismus“) bekannt. Er schrieb über 40 Theaterstücke.


2068<br />

von Stefan Blankertz<br />

Regie: Martin Zylka<br />

Produktion: wdr 2008/54’<br />

9. April Di 20:05 wdr 5<br />

100 Jahre nach <strong>de</strong>r<br />

Mairevolte proben die<br />

Alten <strong>de</strong>n Aufstand.<br />

Überalterung, allgegenwärtige<br />

Kontrolle<br />

und eine reaktionäre<br />

Politik bestimmen das<br />

Leben. Nur eine Gruppe entmündigter alter Menschen<br />

kämpft gegen die Sinnentleerung.<br />

Als <strong>de</strong>r Graue Edgar bei einer Operation stirbt, wird<br />

seine junge Freundin Penelope zur Leitfigur <strong>de</strong>s<br />

Wi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s. Sie gerät zwischen die Fronten, als sie<br />

versucht, die mysteriösen To<strong>de</strong>sumstän<strong>de</strong> Edgars<br />

aufzu<strong>de</strong>cken.<br />

Stefan Blankertz, geboren 1956, ist promovierter Soziologe<br />

und Inhaber eines Unternehmens für Personalentwicklung.<br />

Er hat mehrere Mittelalterkrimis geschrieben und<br />

mit „2068“ ein Zukunftsszenario entwickelt, erschreckend<br />

nah an <strong>de</strong>r Wirklichkeit.<br />

Hate Radio<br />

von Milo Rau<br />

Realisation: Milena Kipfmüller<br />

Produktion:<br />

wdr/orf 2013/ca. 53’<br />

16. April Di 20:05 wdr 5<br />

Radio ist ein Begleitmedium,<br />

heißt es.<br />

Auch ein Begleitmedium<br />

beim Mor<strong>de</strong>n?<br />

„Hate Radio“ zeigt,<br />

dass Worte töten<br />

können. Und es getan<br />

haben.<br />

Der Massenmord, <strong>de</strong>r sich 1994 in Ruanda ereignete,<br />

hatte einen „Soundtrack“, und <strong>de</strong>r kam aus <strong>de</strong>m<br />

Radio. Auf <strong>de</strong>m populären Sen<strong>de</strong>r rtlm wur<strong>de</strong>n coole<br />

Mo<strong>de</strong>rationen, aktuelle Sportnachrichten und die<br />

neueste Popmusik verbun<strong>de</strong>n mit Hasspropaganda<br />

und gezielten Aufrufen zum Mord. Wenn die Hörer<br />

anriefen, wünschten sie sich Musik und <strong>de</strong>nunzierten<br />

die Verstecke <strong>de</strong>rjenigen, die als nächste zu Opfern<br />

<strong>de</strong>s Genozids wer<strong>de</strong>n sollten. Der lässige Stil, <strong>de</strong>r<br />

Groove und die Formate von rtlm sind die gleichen<br />

wie die von Radiostationen überall auf <strong>de</strong>r Welt. Man<br />

muss nur wenige Namen, Orte und Zeitbezüge<br />

weglassen, und das, was dieses Radio begleitete und<br />

auslöste, könnte überall auf <strong>de</strong>r Welt geschehen sein<br />

o<strong>de</strong>r noch geschehen.<br />

Milo Rau, 1977 in Bern geboren, arbeitet als Journalist,<br />

Filme- und Theatermacher. Seine künstlerischen Arbeiten<br />

sind vor allem minutiös recherchierte Reenactments realer<br />

Inszenierungen – seien es <strong>de</strong>r Prozess gegen die Ceausescus,<br />

die Erklärung An<strong>de</strong>rs Breiviks o<strong>de</strong>r die Radiosendungen<br />

<strong>de</strong>s ruandischen rtlm. Für diese Arbeit grün<strong>de</strong>te<br />

er das „International Institute of Political Mur<strong>de</strong>r“.<br />

Überwachen und Mahnen<br />

von Serotonin<br />

Realisation: die Autoren<br />

Produktion: wdr 2007/51’<br />

23. April Di 20:05 wdr 5<br />

Was nutzt die beste<br />

Überwachung, wenn<br />

die Leute nichts von<br />

ihr wissen? In <strong>de</strong>r<br />

Realität erprobt, im<br />

Hörspiel weiterentwickelt:<br />

Big brother is<br />

talking to you!<br />

„Sind Sie sich bewusst, dass Sie sich gera<strong>de</strong> antisozial<br />

verhalten haben?“ Es begann 1996 in <strong>de</strong>r kleinen<br />

englischen Stadt Middlesbrough – eine interaktive<br />

Form <strong>de</strong>r Vi<strong>de</strong>oüberwachung. Ordnungsverstöße<br />

wer<strong>de</strong>n nicht nur gefilmt, son<strong>de</strong>rn durch einen<br />

installierten Lautsprecher auch sofort gerügt. Die<br />

mahnen<strong>de</strong> Stimme <strong>de</strong>s Überwachers weist darauf hin,<br />

dass man seine Kippe fallen gelassen hat, in <strong>de</strong>r<br />

Fußgängerzone Rad fährt o<strong>de</strong>r ohne Genehmigung auf<br />

<strong>de</strong>r Straße musiziert. Überwachen und Mahnen – das<br />

ist die Strategie <strong>de</strong>r Zukunft. Das <strong>de</strong>nkt sich auch ein<br />

Berliner Hausmeister, <strong>de</strong>r es satt hat, immer nur<br />

aufzuräumen, was die an<strong>de</strong>ren nachlässig o<strong>de</strong>r<br />

rücksichtslos liegen lassen. Und da er einmal angefangen<br />

hat, will er auch gleich in die Welt jenseits seines<br />

Mietshauses Ordnung und Disziplin bringen – mit allen<br />

Mitteln.<br />

Serotonin ist das Autorenduo Marie-Luise Goerke und<br />

Matthias Pusch. Sie schreiben und produzieren Hörspiele,<br />

Features und Hörbücher. „Überwachen und Mahnen“<br />

wur<strong>de</strong> mit einem Stipendium <strong>de</strong>r Film- und Medienstiftung<br />

NRW geför<strong>de</strong>rt.<br />

Foto: Laif/AMO/Twenty Ten/Webster<br />

wdr hörspielprogramm 65


Foto: Laif/Paul Hahn<br />

Das Hörspiel am Dienstag<br />

Mega<strong>de</strong>al süß-sauer –<br />

China kauft die Neuen Län<strong>de</strong>r<br />

von Florian Goldberg<br />

und Heike Tauch<br />

Komposition: Florian Goldberg<br />

Regie: Heike Tauch<br />

Produktion: wdr 2008/55’<br />

30. April Di 20:05 wdr 5<br />

66 wdr hörspielprogramm<br />

Der neueste Coup aus<br />

<strong>de</strong>m Land <strong>de</strong>r Mitte ist<br />

die perfekte Versöhnung<br />

von Sozialismus<br />

und Marktwirtschaft:<br />

China kauft die neuen<br />

Län<strong>de</strong>r!<br />

Auch China hat mit<br />

Altlasten zu kämpfen.<br />

Zwar glänzt das Land<br />

mit enormen Wachstumsraten, doch mit Menschenrechten<br />

und politischen Reformen hapert es immer<br />

wie<strong>de</strong>r. Sind es nur die starrsinnigen Altmaoisten, die<br />

<strong>de</strong>n neuen Wirtschafts- und Gesellschaftskonzepten<br />

Steine in <strong>de</strong>n Weg legen? Hierfür wenigstens fin<strong>de</strong>t die<br />

neue chinesische Elite eine befriedigen<strong>de</strong> Lösung, mit<br />

<strong>de</strong>r sie ihre Alten ehrt und zugleich los wer<strong>de</strong>n kann: In<br />

Deutschland baut sie <strong>de</strong>n Vergnügungspark „Xin<br />

dongfang“. Nach ersten Ankäufen von Wäl<strong>de</strong>rn in<br />

Thüringen und <strong>de</strong>m Flughafen in Parchim erwirbt<br />

China das gesamte Gebiet <strong>de</strong>r Neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r und<br />

beauftragt die <strong>de</strong>utsche Projektentwicklungsgesellschaft<br />

„Neuer Osten – Xin dongfang“, dieses Refugium<br />

vorzubereiten. Denn hier soll die DDR von 1975<br />

wie<strong>de</strong>rerstehen.<br />

Florian Goldberg, geboren 1962 in Bran<strong>de</strong>nburg, lebt in<br />

Berlin als Autor und Coach für Organisationen aus Wirtschaft,<br />

Politik und Kultur.<br />

Heike Tauch, geboren 1965 in Berlin, lebt als Hörfunkautorin<br />

und Regisseurin in Berlin.<br />

Die Sterne über Peschawar<br />

von Suzanne Fisher Staples<br />

aus <strong>de</strong>m Amerikanischen<br />

von Heike Brandt<br />

Bearbeitung: Maria Fremmer<br />

Regie: Angeli Backhausen<br />

Produktion: wdr 2007/52’<br />

7. Mai Di 20:05 wdr 5<br />

Die junge Nadschmah<br />

lebt mit ihrer Familie<br />

in einem kleinen Dorf<br />

im Nor<strong>de</strong>n Afghanistans.<br />

Als im Herbst<br />

2001 die gefürchteten<br />

Taliban in das Dorf<br />

einfallen, nehmen sie<br />

ihren Vater, ihren<br />

älteren Bru<strong>de</strong>r und<br />

alle an<strong>de</strong>ren Männer <strong>de</strong>s Dorfes mit.<br />

Bei einem anschließen<strong>de</strong>n Bombenangriff durch die<br />

Amerikaner wer<strong>de</strong>n Nadschmahs Mutter und ihr<br />

kleiner Bru<strong>de</strong>r getötet. Das Mädchen macht sich auf<br />

<strong>de</strong>n beschwerlichen Weg ins Flüchtlingslager nach<br />

Peschawar. Zu ihrer Sicherheit gibt sich Nadschmah auf<br />

<strong>de</strong>r Reise als Junge aus. Als sie endlich Peschawar<br />

erreicht, wird sie von einem Mitarbeiter <strong>de</strong>s Flüchtlingslagers<br />

zu Nasrat gebracht, einer zum Islam<br />

konvertierten amerikanischen Lehrerin. Eines Tages<br />

kommt ein neuer Schüler in Nasrats kleine Schule und<br />

plötzlich än<strong>de</strong>rt sich vieles.<br />

Suzanne Fisher Staples studierte Literatur und Politikwissenschaften,<br />

war viele Jahre als Korrespon<strong>de</strong>ntin<br />

tätig, u. a. in Afghanistan und Pakistan, und arbeitete<br />

als Redakteurin bei <strong>de</strong>r Washington Post. Sie lebt als freie<br />

Schriftstellerin in Pennsylvania.


Der Garten E<strong>de</strong>n<br />

von Ernest Hemingway<br />

aus <strong>de</strong>m Amerikanischen<br />

von Werner Schmitz<br />

Bearbeitung und Regie:<br />

Anja Herrenbrück<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />

14. Mai Di 20:05 wdr 5<br />

In Spanien und an <strong>de</strong>r<br />

französischen Riviera<br />

verbringen <strong>de</strong>r junge<br />

amerikanische<br />

Schriftsteller David<br />

Bourne und seine Frau<br />

Catherine ausge<strong>de</strong>hnte<br />

Flitterwochen.<br />

Doch bald verfällt<br />

Catherine einem<br />

gewagten Spiel mit ihrer sexuellen I<strong>de</strong>ntität.<br />

Sie animiert David zum sexuellen Rollentausch und<br />

lockt ihn in eine ménage à trois mit <strong>de</strong>r schönen<br />

Französin Marita. Der Garten E<strong>de</strong>n verwan<strong>de</strong>lt sich in<br />

ein Minenfeld. Vor allem Catherines Eifersucht auf<br />

Davids Schriftstellerei nimmt bedrohliche Ausmaße<br />

an. Der Traum vom Dreiecksglück im irdischen<br />

Paradiesgarten scheint ausgeträumt.<br />

„Der Garten E<strong>de</strong>n“ ist die stark gekürzte Version<br />

eines Romanmanuskripts aus Hemingways Nachlass.<br />

Bestimmte biografische Parallelen sind darin nicht<br />

zu leugnen. Nach seinem Erscheinen kam <strong>de</strong>r<br />

amerikanische Autor und Hemingway-Kenner Aaron<br />

Latham zu <strong>de</strong>m Schluss, das Hemingway-Bild müsse<br />

überdacht wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r Roman signalisiere einen<br />

Abschied vom Männlichkeitskult, „a farewell to<br />

machismo“.<br />

Ernest Hemingway (1899-1961) war im Ersten Weltkrieg<br />

an <strong>de</strong>r italienischen Front, arbeitete danach vor allem<br />

als Reporter, auch im Paris <strong>de</strong>r 1920er-Jahre, wo er mit<br />

Persönlichkeiten wie Ezra Pound, Gertru<strong>de</strong> Stein und<br />

F. Scott Fitzgerald verkehrte. 1927 gelang ihm <strong>de</strong>r Durchbruch<br />

als Schriftsteller. Er ging als Kriegsreporter in <strong>de</strong>n<br />

Spanischen Bürgerkrieg, berichtete aus <strong>de</strong>m Zweiten<br />

Weltkrieg und blieb zeitlebens ein Reisen<strong>de</strong>r mit Stationen<br />

in Florida, Kuba, Afrika, Asien und Europa. 1954<br />

erhielt er <strong>de</strong>n Nobelpreis für Literatur.<br />

Wer hat Angst vorm bösen Wolf?<br />

von Ji˘ri Polak<br />

Regie: Fabian von Freier<br />

Produktion: wdr 2009/54’<br />

21. Mai Di 20:05 wdr 5<br />

Daniel Falk, Fotograf<br />

tschechischer<br />

Herkunft, soll<br />

kurzfristig als Juror<br />

bei <strong>de</strong>r Vergabe von<br />

Künstlerstipendien<br />

einspringen und trifft<br />

auf seine Vergangenheit. Im „Haus Vogelsang“, im<br />

<strong>de</strong>utsch-tschechisch-polnischen Grenzgebiet, lässt<br />

sich eine Vergabekommission Kunstprojekte<br />

vorstellen, u. a. eine Aktion, in <strong>de</strong>r die in dieser<br />

Gegend wild leben<strong>de</strong>n Wölfe eine Rolle spielen. Die<br />

Künstlerin heißt Sonja und kommt aus Prag. Einige<br />

Anzeichen sprechen dafür, dass sie die Tochter jenes<br />

Mannes ist, <strong>de</strong>r Daniel Falk nach seiner Flucht aus<br />

Prag in Schwierigkeiten gebracht hat.<br />

Ji˘ri Polak, geboren 1948 in Prag, besuchte die Film- und<br />

Fernsehaka<strong>de</strong>mie und arbeitet seit 1972 als Hörfunk- und<br />

Fernsehautor. Sein Wi<strong>de</strong>rstand gegen das politische System<br />

führte zu Verfolgung und Berufsverbot, 1980 wur<strong>de</strong> er<br />

ausgebürgert. Er lebt in Berlin.<br />

Foto: Mauritius/Alamy<br />

wdr hörspielprogramm 67


Foto: Mauritius/Cusp<br />

Das Hörspiel am Dienstag<br />

Alle Rä<strong>de</strong>r stehen still<br />

Küchenpersonal<br />

von Mathias Greffrath<br />

Regie: Martin Zylka<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />

28. Mai Di 20:05 wdr 5<br />

68 wdr hörspielprograrmm<br />

„Je<strong>de</strong> Köchin muss in<br />

<strong>de</strong>r Lage sein, die<br />

Staatsmacht auszuüben.“<br />

Durch Jahrzehnte von<br />

Revolution, Diktatur<br />

und Stagnation wur<strong>de</strong><br />

Lenins Spruch weitergeschleppt<br />

– anarchistischer<br />

Restbestand,<br />

Kuriosum, Zynismus?<br />

Der Satz wirft Probleme auf: Wie müsste ein Staat<br />

organisiert sein, <strong>de</strong>n man wie eine Küche regieren<br />

kann? Und wie eine Köchin, die das Zeug zur Machthaberin<br />

hat? Auch Vorsicht ist geboten: Denn Küchen sind<br />

nicht gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Hort <strong>de</strong>r Demokratie; Köchinnen sind<br />

gelegentlich gezwungen, riskant und unter Zeitdruck<br />

zwischen Rezepten und Improvisation zu balancieren;<br />

höchste kulinarische Ansprüche scheitern an <strong>de</strong>n<br />

Zutaten, die sie vorfin<strong>de</strong>n – und schließlich: Auch was<br />

geniale Köchinnen anrichten, ist nicht immer <strong>de</strong>r<br />

Geschmack <strong>de</strong>s großen Publikums.<br />

96 Jahre nach<strong>de</strong>m Lenin „alle armen Leute“ an <strong>de</strong>n<br />

Staatsgeschäften beteiligt wissen wollte, unternimmt<br />

<strong>de</strong>r Autor eine Reise durch <strong>de</strong>utsche Küchen, auf <strong>de</strong>r<br />

Suche nach staatstragen<strong>de</strong>n Köchinnen, zukunftsfähigen<br />

Rezepten, vergessenen Aufläufen und inspirieren<strong>de</strong>n<br />

Menüs.<br />

Mathias Greffrath, geboren 1945, ist Soziologe und Autor.<br />

In letzter Zeit beschäftigen ihn die Geschichte <strong>de</strong>r Aufklärung,<br />

die Grenzen <strong>de</strong>s Wachstums und <strong>de</strong>r Gehirne.<br />

Alle Rä<strong>de</strong>r stehen still<br />

Farm <strong>de</strong>r Tiere<br />

von George Orwell<br />

Bearbeitung: Jürgen Liebing<br />

Komposition: Friedrich Scholz<br />

Regie: Manfred Marchfel<strong>de</strong>r<br />

Produktion: rias 1981/54’<br />

4. Juni Di 20.05 wdr 5<br />

Im 1944 been<strong>de</strong>ten<br />

Buch „Die Farm <strong>de</strong>r<br />

Tiere“ wählte Orwell<br />

die Form <strong>de</strong>r Tierfabel,<br />

um Geburt, Entwicklung<br />

und Nie<strong>de</strong>rgang<br />

einer Revolution zu<br />

schil<strong>de</strong>rn. Durch einen<br />

siegreichen Aufstand<br />

haben sich die Tiere<br />

von <strong>de</strong>m tyrannischen<br />

Bauern befreit und das Menschengeschlecht von <strong>de</strong>r<br />

„Herrenfarm“ vertrieben.<br />

Die Hoftiere übernehmen selbst die Bewirtschaftung <strong>de</strong>s<br />

Hofes. Ihr Prinzip ist: „Alle Tiere sind gleich.“ Nach und<br />

nach reißen jedoch die Schweine die Macht an sich,<br />

übernehmen die Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Bauern und beuten die<br />

an<strong>de</strong>ren Tiere immer mehr aus. Schließlich erheben sich<br />

die Geknechteten erneut. Doch von <strong>de</strong>n alten Herren<br />

befreit, schafft sich die neue Gesellschaft <strong>de</strong>r Tiere bald<br />

neue Herren. Entstan<strong>de</strong>n ist <strong>de</strong>r Roman als Reaktion auf<br />

die Pervertierung <strong>de</strong>r russischen Oktober-Revolution<br />

durch <strong>de</strong>n Stalinismus. Die Hörspielbearbeitung will<br />

nicht <strong>de</strong>n pessimistischen Aspekt <strong>de</strong>r Fabel betonen,<br />

son<strong>de</strong>rn weist auf <strong>de</strong>n Appell zu mehr Menschlichkeit<br />

und gesellschaftlicher Verantwortung hin.<br />

George Orwell (eigentlich Eric Blair) wur<strong>de</strong> 1903 in Motihari<br />

(Bihar, Indien) geboren. Er besuchte englische Schulen (u. a.<br />

Eaton) und wur<strong>de</strong> Offizier <strong>de</strong>r India Imperial Police in<br />

Burma. 1928 kehrte er nach Europa zurück und trat, nach<br />

einigen Lehr- und Wan<strong>de</strong>rjahren in London, Sü<strong>de</strong>ngland<br />

und Paris, <strong>de</strong>r trotzkistisch orientierten POUM-Miliz im<br />

spanischen Bürgerkrieg bei. In <strong>de</strong>n 1940er-Jahren produzierte<br />

er bei <strong>de</strong>r bbc Kultursendungen für Indien und Südostasien.<br />

George Orwell starb 1950 an <strong>de</strong>n Folgen einer Tuberkuloseerkrankung.


34 Meter über <strong>de</strong>m Meer<br />

von Annika Reich<br />

Bearbeitung: Cornelia Walter<br />

Regie: Petra Feldhoff<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />

11. Juni Di 20:05 wdr 5<br />

Ella trifft per Zufall<br />

auf <strong>de</strong>n schrulligen<br />

Meeresbiologen<br />

Horwitz, <strong>de</strong>r aus seiner<br />

riesigen Wohnung die<br />

perfekte Nachahmung<br />

<strong>de</strong>r Nautilus gemacht<br />

hat. Jetzt will Horwitz<br />

sein großzügiges Domizil gegen ihre kleine 2-Zimmer-<br />

Wohnung tauschen. Sie geht sofort auf das Angebot ein.<br />

Die Berliner Jungredakteurin Ella, <strong>de</strong>n Kopf voller<br />

I<strong>de</strong>en und zum ersten Mal ernsthaft verliebt, zögert<br />

noch, Paul in ihr Leben zu lassen. Der schon in die<br />

Jahre gekommene Horwitz erhofft sich nach <strong>de</strong>m<br />

Wohnungstausch ein an<strong>de</strong>res Leben und endlich neue<br />

Inspiration. Aber da steht plötzlich Ellas schräge und<br />

abenteuerlustige Mutter nichtsahnend vor seiner neuen<br />

Tür. Eine Geschichte voll Witz, Melancholie, Intelligenz<br />

und Intensität über die Schwierigkeit, ein authentisches<br />

Leben zu führen.<br />

Annika Reich, geboren 1973 in München, studierte Ethnologie<br />

und Philosophie an <strong>de</strong>r Freien Universität, arbeitet<br />

als Lehrbeauftragte, Journalistin und Schriftstellerin in<br />

Berlin und veröffentlichte mit „34 Meter über <strong>de</strong>m Meer“<br />

nach einem Erzählband ihren zweiten Roman.<br />

Frauen ohne Männer<br />

von Ragnhild Sørensen<br />

und Julia Wolf<br />

Realisation: Raumstation<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 53’<br />

18. Juni Di 20:05 wdr 5<br />

„Frauen ohne Männer“<br />

ist eine episodische<br />

Erzählung über sieben<br />

Frauen, die das<br />

Minenfeld <strong>de</strong>r<br />

unendlichen Möglichkeiten<br />

betreten.<br />

Zufällige Ereignisse<br />

for<strong>de</strong>rn Entschei-<br />

dungen über Macht, Beziehungen und Geld.<br />

Selten gibt es da ein Falsch o<strong>de</strong>r Richtig, son<strong>de</strong>rn meist<br />

nur Ja o<strong>de</strong>r Nein, Jetzt o<strong>de</strong>r Später. Es sind Frauen, die<br />

sich Definitionen entziehen. Frauen, die eine Hauptrolle<br />

spielen wollen, mit o<strong>de</strong>r ohne Mann. Frauen, die sich<br />

behaupten wollen, auch mit Mann. Frauen, die keinen<br />

Mann haben und trotz<strong>de</strong>m Probleme.<br />

Ragnhild Sørensen, geboren 1964 in Kopenhagen, lebt in<br />

Berlin als Autorin und Produzentin. Als Mitgrün<strong>de</strong>rin <strong>de</strong>r<br />

Raumstation arbeitet sie für Radio und TV.<br />

Julia Wolf, Jahrgang 1980, lebt als freie Autorin in Berlin.<br />

Sie schreibt Prosa, Theaterstücke, Hörspiele, Drehbücher.<br />

„Frauen ohne Männer“ wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Film- und Medienstiftung<br />

NRW geför<strong>de</strong>rt.<br />

Start- und Lan<strong>de</strong>bahn<br />

von Dirk Laucke<br />

und David Richter<br />

Komposition:<br />

Tobias Morgenstern<br />

Regie: Gabriele Bigott<br />

Produktion: mdr 2011/ca. 54’<br />

25. Juni Di 20:05 wdr 5<br />

Gegen <strong>de</strong>n Ausverkauf<br />

in einer beschleunigten<br />

Welt räumen<br />

die Autoren je<strong>de</strong>r ihrer<br />

Figuren das Recht auf<br />

eine eigene Geschichte<br />

ein.<br />

Kursdorf, ein Ort<br />

zwischen Leipzig und<br />

Halle, liegt einge-<br />

schlossen zwischen Start- und Lan<strong>de</strong>bahnen eines<br />

Flughafens, <strong>de</strong>r Autobahn und einer ICE-Strecke. Nur<br />

wenige Häuser sind noch bewohnt. Auch in Darius’<br />

Häuschen steht das Kin<strong>de</strong>rzimmer inzwischen leer,<br />

und von <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Hälfte <strong>de</strong>s Bettes spürt er nur<br />

noch in seinen Albträumen die Tritte <strong>de</strong>r Ex. Aber diese<br />

Geschichte wäre keine richtige Geschichte, wenn <strong>de</strong>r<br />

Gepäckwagenschieber Darius sich am Flughafen nicht<br />

in Jenny, die Frau vom Check-In mit <strong>de</strong>n schönen, aber<br />

schwachen Augen, vergucken wür<strong>de</strong>. Ihre sechs<br />

Dioptrien stehen <strong>de</strong>m Traum, Flugbegleiterin zu<br />

wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>finitiv im Wege. Darius fin<strong>de</strong>t die Laser-<br />

Behandlung eine gute I<strong>de</strong>e. Aber Jenny sieht danach<br />

erschreckend klar. Auch Darius’ Kumpel Bill hat einen<br />

Zukunftstraum. Er will mit Darius zusammen eine<br />

Kängurufarm aufziehen.<br />

Dirk Laucke (geboren 1982) und David Richter (geboren<br />

1986) entwickelten gemeinsam „Start- und Lan<strong>de</strong>bahn“.<br />

Bei<strong>de</strong> haben bereits 2008 am Thalia Theater in Halle<br />

zusammen gearbeitet. 2011 entwickelte Laucke zusammen<br />

mit Thomas Mahmoud und Matthias Platz für <strong>de</strong>n wdr<br />

das Originaltonprojekt „Angst und Abscheu in <strong>de</strong>r BRD –<br />

Sen<strong>de</strong>zwang“.<br />

Foto: Plainpicture/fStop<br />

wdr hörspielprogramm 69


Foto: Mauritius/Alamy<br />

Krimi am Samstag<br />

Entführt!<br />

Lösegeld für einen Hund<br />

von Patricia Highsmith<br />

aus <strong>de</strong>m Amerikanischen<br />

von Christa Elisabeth Seibicke<br />

Komposition: Thomas Leboeg<br />

Bearbeitung und Regie:<br />

Beate Andres<br />

Produktion: wdr 2006<br />

Teil 1/53’<br />

5. Januar Sa 17:05 wdr 5<br />

Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />

Teil 2/54’<br />

12. Januar Sa 17:05 wdr 5<br />

Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />

70 wdr hörspielprogramm<br />

Clarence Duhammel,<br />

ein junger, engagierter<br />

Polizist in New York<br />

mit einem Diplom in<br />

Psychologie, sieht<br />

endlich die Chance,<br />

seine Freundin<br />

Marilyn davon zu<br />

überzeugen, dass seine<br />

Arbeit sinnvoll ist. Der<br />

Hund <strong>de</strong>s Verlagslektors<br />

Edward Reynolds<br />

wur<strong>de</strong> entführt.<br />

Er und seine Frau haben<br />

etliche Drohbriefe<br />

erhalten und sollen ein<br />

hohes Lösegeld zahlen.<br />

Clarence beschließt,<br />

<strong>de</strong>m sympathischen,<br />

kin<strong>de</strong>rlosen Paar zu<br />

helfen. Mit <strong>de</strong>m schnell gestellten Entführer Kenneth Rowajinski<br />

scheint er leichtes Spiel zu haben. Doch plötzlich<br />

wen<strong>de</strong>t sich die Gewaltspirale gegen Clarence selbst.<br />

Krimiikone Patricia Highsmith, 1921 in Fort Worth, Texas<br />

geboren, wuchs in New York auf und studierte Englisch,<br />

Latein und Griechisch. Schlagartig berühmt wur<strong>de</strong> sie<br />

1950 durch Alfred Hitchcocks Verfilmung ihres Roman<strong>de</strong>büts<br />

„Zwei Frem<strong>de</strong> im Zug“. 1963 verließ Highsmith<br />

die USA und lebte bis zu ihrem Tod 1995 in Europa.<br />

Entführt!<br />

ard Radio Tatort<br />

Kontermann<br />

von Dirk Schmidt<br />

Musik: Rainer Qua<strong>de</strong><br />

Regie: Claudia Johanna Leist<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />

19. Januar Sa 17:05 wdr 5<br />

Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />

Public Listening in Hamm und<br />

Köln, siehe Seite 18<br />

Der zu einer lebenslänglichen<br />

Haftstrafe<br />

verurteilte Gewaltverbrecher<br />

Kontermann<br />

sollte eigentlich nur in<br />

eine an<strong>de</strong>re Justizvollzugsanstalt<br />

verlegt<br />

wer<strong>de</strong>n, als es ausgerechnet<br />

in Hamm zu<br />

einem folgenschweren<br />

Fehler kommt.<br />

Was wie ein ganz<br />

normaler Tag begann,<br />

wird für die „Task<br />

Force Hamm“ von<br />

einer auf die an<strong>de</strong>re Sekun<strong>de</strong> zum Albtraum. Kontermann<br />

überwältigt seine Bewacher und nimmt die<br />

Beamten Scholz & Co als Geiseln. Während die Öffentlichkeit<br />

noch über Kontermanns Motive spekuliert und<br />

ein Son<strong>de</strong>reinsatzkommando <strong>de</strong>s LKA in Stellung geht,<br />

beginnt Kontermann ein gna<strong>de</strong>nloses Spiel um Leben<br />

und Tod.<br />

Dirk Schmidt, geboren 1964 in Essen, studierte Geschichte,<br />

Germanistik und Filmwissenschaft in Bonn und arbeitete<br />

als Lektor, Drehbuchautor und in <strong>de</strong>r Werbung. Er lebt,<br />

nach Stationen in München, New York und Hamburg wie<strong>de</strong>r<br />

in Essen und schreibt Kriminalromane und Hörspiele.


Gebirge<br />

Entführt!<br />

von Tom Peuckert<br />

Regie: Jörg Schlüter<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />

26. Januar Sa 17:05 wdr 5<br />

Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />

Privat<strong>de</strong>tektiv Castor<br />

Troya soll fünf große,<br />

olivgrüne Blechkisten<br />

aus <strong>de</strong>m Zweiten<br />

Weltkrieg fin<strong>de</strong>n.<br />

Auftraggeber ist ein<br />

sehr betagter Herr, <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>n Weg dieser Kisten<br />

verfolgt hat, bis zu jenem<br />

Funkspruch vom<br />

7. April 1945: „Berg-<br />

fried“ teilt „Schwarzrabe“ mit, dass die Ladung in einer<br />

Höhle nahe <strong>de</strong>r Feldstelle 23 versteckt wur<strong>de</strong>. Auf seiner<br />

Suche streift <strong>de</strong>r vielseitig gebil<strong>de</strong>te Castor Troya durch<br />

die Seelenlandschaften <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Romantik und<br />

trifft auf einen Berggeist <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Art: Richard<br />

Krist, ein seinerzeit von <strong>de</strong>r DDR-Obrigkeit drangsalierter<br />

Hippie, auf <strong>de</strong>ssen Hof sich die nicht parteikonforme<br />

Jugend <strong>de</strong>s Arbeiter- und Bauernstaates traf.<br />

Keiner kennt die Gegend besser als dieser undurchsichtige<br />

Waldschrat.<br />

Tom Peuckert, geboren 1962 in Leipzig, studierte Theaterwissenschaft<br />

und lebt als Autor, Theaterregisseur und<br />

Dramaturg in Berlin. Der wdr produzierte zuletzt sein<br />

Stück „Mordshunger – Bekenntnisse eines Restaurantkritikers“<br />

(2010).<br />

Hörerwunsch<br />

Horst Bosetzky 75<br />

Ein Schmarotzer weniger<br />

von -ky<br />

Komposition: Thomas Preißler<br />

Regie: Albrecht Surkau<br />

Produktion: wdr 1989/54’<br />

2. Februar Sa 17:05 wdr 5<br />

Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />

Auf <strong>de</strong>m Sozialamt<br />

gerät das Gespräch<br />

zwischen Dieter<br />

Modrawa und seiner<br />

Sachbearbeiterin<br />

Annette Niehaus so<br />

außer Kontrolle, dass<br />

nur das beherzte<br />

Eingreifen <strong>de</strong>s Amtsleiters<br />

die Beamtin vor<br />

ernsthaften Verletzungen<br />

bewahren kann.<br />

Doch Ballhaus hat mit <strong>de</strong>m Locher ein wenig zu fest<br />

zugeschlagen: Modrawa ist tot. Panisch versuchen die<br />

bei<strong>de</strong>n Kollegen, <strong>de</strong>n Mord zu vertuschen. Aber die<br />

Leiche wird gefun<strong>de</strong>n…<br />

-ky (Horst Bosetzky), geboren am 1. Februar 1938 in Berlin,<br />

finanzierte in <strong>de</strong>n 1960er-Jahren sein Studium mit <strong>de</strong>m<br />

Schreiben von Groschenromanen und Agenten-Thrillern.<br />

Zu Beginn <strong>de</strong>r 1970er-Jahre erschienen seine ersten<br />

„Sozio-Krimis“, für die die Abkürzung -ky rasch zum<br />

Markenzeichen wur<strong>de</strong>.<br />

Glaube, Liebe, Mafia<br />

von Mark Zak<br />

Regie: Thomas Leutzbach<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />

9. Februar Sa 17:05 wdr 5<br />

Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />

Nach einer umstrittenen<br />

Premiere brennt<br />

das Theaterhaus in<br />

Köln-Sülz, einer <strong>de</strong>r<br />

Schauspieler stirbt.<br />

War es ein Unfall o<strong>de</strong>r<br />

die Tat eines religiösen<br />

Fanatikers?<br />

Dieser Frage geht<br />

Privat<strong>de</strong>tektiv Josif Bondar nach. Der von <strong>de</strong>r Krim<br />

stammen<strong>de</strong> Ex-KGB-Agent und Afghanistan-Veteran<br />

schlägt sich mit Charme und Chuzpe durchs Leben. Er<br />

hat wenig Lust bei Schwarzgeldübergaben Schmiere<br />

zu stehen o<strong>de</strong>r untreue Ehemänner zu beschatten. In<br />

seinem Büro im Multikultiviertel Köln-Mülheim spielt<br />

er lieber mit <strong>de</strong>m Taxifahrer Ahmet Backgammon o<strong>de</strong>r<br />

diskutiert mit seiner Freundin, <strong>de</strong>r Hauptkommissarin<br />

Judith Wen<strong>de</strong>l, über Gott und die Welt. Nach <strong>de</strong>m Theaterbrand<br />

stecken die bei<strong>de</strong>n plötzlich im selben Fall,<br />

<strong>de</strong>r sich schnell zur größten Herausfor<strong>de</strong>rung ihres<br />

Lebens entwickelt.<br />

Mark Zak wur<strong>de</strong> 1959 in Lemberg (Ex-UdSSR) geboren,<br />

wuchs in O<strong>de</strong>ssa auf und wan<strong>de</strong>rte 1974 nach Deutschland<br />

aus. In Köln besuchte er die Schauspielschule und<br />

war seither in mehr als 100 nationalen und internationalen<br />

Filmproduktionen zu sehen. „Glaube, Liebe, Mafia“<br />

ist sein erstes Hörspiel und auch <strong>de</strong>r Titel seines ersten<br />

Kriminalromans.<br />

ard Radio Tatort<br />

Der Schläfer<br />

von Katja Rö<strong>de</strong>r und<br />

Fred Breinersdorfer<br />

Regie: Walter Adler<br />

Produktion: swr 2013/ca. 54’<br />

16. Februar Sa 17:05 wdr 5<br />

Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />

Ein junger Mann,<br />

Stu<strong>de</strong>nt an <strong>de</strong>r<br />

Kunsthochschule,<br />

wur<strong>de</strong> aufgehängt an<br />

einem Baum in einem<br />

Waldstück gefun<strong>de</strong>n.<br />

Ein Ritualmord o<strong>de</strong>r<br />

eine Tat im Affekt?<br />

Je<strong>de</strong>nfalls sieht sich<br />

die Kripo in Karlsruhe<br />

veranlasst, Unterstützung<br />

beim LKA<br />

Stuttgart anzufor<strong>de</strong>rn.<br />

Die Ermittler Nina Brändle und Xaver Finkbeiner<br />

erfahren, dass es sich bei <strong>de</strong>m Toten um Mustafa al<br />

Hrab han<strong>de</strong>lt, <strong>de</strong>ssen Familie aus <strong>de</strong>m Iran stammt.<br />

Sollte <strong>de</strong>r Mord etwa damit zu tun haben, dass das<br />

Opfer, eine Heirat mit <strong>de</strong>m Mädchen Leyla ablehnte,<br />

das sein Vater für ihn ausgesucht hatte? Welche Rolle<br />

spielt Manfred Müller, <strong>de</strong>r Kommilitone, Mitbewohner<br />

und Freund, <strong>de</strong>r sich Umar nennt, seit er zum Islam<br />

konvertierte? Und was hat es auf sich mit einer Fatwa,<br />

die gegen <strong>de</strong>n Kunstprofessor <strong>de</strong>s Opfers ausgesprochen<br />

wur<strong>de</strong>, nach<strong>de</strong>m er – angeblich – <strong>de</strong>n Propheten<br />

Mohammed in einer Installation verunglimpft hatte?<br />

wdr hörspielprogramm 71


Foto: Mauritius/Alamy<br />

Krimi am Samstag<br />

Katja Rö<strong>de</strong>r, geboren 1975, arbeitet seit 2009 mit Fred<br />

Breinersdorfer an Film- und Theaterprojekten.<br />

Der gelernte Rechtsanwalt Fred Breinersdorfer, geboren 1946<br />

in Mannheim, wur<strong>de</strong> als Autor und Produzent mehrfach<br />

ausgezeichnet.<br />

Kreuze<strong>de</strong>r und <strong>de</strong>r Tote im Wald<br />

von Jörg Graser<br />

Komposition: Martin Engler<br />

und Dieter Fischer<br />

Regie: Stefan Dutt<br />

Produktion: dkultur 2012/54’<br />

23. Februar Sa 17:05 wdr 5<br />

Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />

72 wdr hörspielprogramm<br />

Kriminalrat Kreuze<strong>de</strong>r<br />

wird informiert, dass<br />

in <strong>de</strong>r Nähe zur<br />

tschechischen Grenze<br />

eine Leiche gefun<strong>de</strong>n<br />

wur<strong>de</strong>. Doch er mag<br />

sich am Sonntag nicht<br />

mit einem Mord<br />

befassen und lei<strong>de</strong>t<br />

mal wie<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>n<br />

Auswirkungen eines Alkoholrausches.<br />

Um <strong>de</strong>n Fall nicht bearbeiten zu müssen, schleppt er<br />

<strong>de</strong>n Toten über die Grenze nach Tschechien. Doch das<br />

hilft ihm nicht. Die tschechische Polizei bittet prompt<br />

um Amtshilfe, <strong>de</strong>nn Spuren führen nach Deutschland.<br />

Der Tote, Max Krobel, wur<strong>de</strong> mit einem Kopfschuss<br />

regelrecht hingerichtet. Er war Hausmeister einer<br />

Schule und wenig beliebt. Die Art und Weise, wie er<br />

ums Leben kam, spricht für einen Auftragsmord.<br />

Jörg Graser, geboren 1951 in Hei<strong>de</strong>lberg, studierte Politik,<br />

Soziologie und Kommunikationswissenschaften. Er arbeitet<br />

als Regisseur, schreibt Theaterstücke, Drehbücher und<br />

Hörspiele und unterrichtet an <strong>de</strong>r Film- und Fernsehhochschule<br />

in München.<br />

Der Schwanz <strong>de</strong>r Schlange<br />

von Leonardo Padura<br />

aus <strong>de</strong>m kubanischen Spanisch<br />

von Hans-Joachim Hartstein<br />

Bearbeitung:<br />

Barbara Engelmann<br />

Regie: Thomas Leutzbach<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />

2. März Sa 17:05 wdr 5<br />

Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />

Ein außergewöhnlicher<br />

Mordfall führt Mario<br />

Con<strong>de</strong> in die geheim-<br />

nisvolle Welt von<br />

Havannas Barrio<br />

Chino.<br />

Ein alter Chinese wird<br />

erhängt aufgefun<strong>de</strong>n<br />

mit zwei in die Haut<br />

geritzten Pfeilen und<br />

einem abgeschnittenen<br />

kleinen Finger. Was<br />

auf <strong>de</strong>n ersten Blick<br />

wie ein Ritualmord eines Geheimbun<strong>de</strong>s wirkt, führt<br />

Teniente Con<strong>de</strong> immer tiefer in die geheimen Zirkel <strong>de</strong>r<br />

chinesischen Gemein<strong>de</strong> und ihrer obskuren Machenschaften.<br />

Gemeinsam ermittelt er mit seiner attraktiven<br />

chinesischstämmigen Kollegin Patricia Chion.<br />

Leonardo Padura, geboren 1955 in Havanna, wur<strong>de</strong> mit<br />

seinem Romanzyklus „Das Havanna-Quartett“ international<br />

bekannt. Alle vier Teile hat <strong>de</strong>r wdr 2007 und 2008<br />

als Hörspiele produziert. Vielfach ausgezeichnet, liefert<br />

Padura mit seinen poetischen Kriminalromanen nicht<br />

nur spannen<strong>de</strong> Stoffe, son<strong>de</strong>rn gleichzeitig hervorragen<strong>de</strong><br />

Milieustudien <strong>de</strong>r kubanischen Gesellschaft.<br />

De Gier im Zwielicht<br />

von Janwillem van <strong>de</strong> Wetering<br />

aus <strong>de</strong>m Nie<strong>de</strong>rländischen<br />

von Jürgen Martin<br />

Bearbeitung:<br />

Maria Franziska Schüller<br />

Regie: Thomas Werner<br />

Produktion: wdr 2009/54’<br />

9. März Sa 23:05 wdr 5<br />

De Gier, Ex-Brigadier<br />

<strong>de</strong>r Amsterdamer<br />

Mordkommission, soll<br />

nach Drogenkonsum<br />

seine Freundin<br />

Lorraine in Maine,<br />

USA im „Zwielichtland“<br />

einen Abhang hinunter<br />

gestoßen haben.<br />

Zwei abgerissene<br />

Typen haben Lorraines<br />

Leiche ent<strong>de</strong>ckt, sie für <strong>de</strong> Gier verschwin<strong>de</strong>n lassen<br />

und präsentieren ihm nun die Rechnung dafür. De<br />

Gier bittet seinen Ex-Kollegen Grijpsta in Amsterdam<br />

verzweifelt um Hilfe. Grijpsta hält <strong>de</strong> Gier für unschuldig,<br />

fliegt sofort in die USA und hält Kontakt zum<br />

gemeinsamen Ex-Chef, <strong>de</strong>r ihm von Amsterdam aus<br />

mit wertvollen Tipps zur Seite steht.<br />

Der Nie<strong>de</strong>rlän<strong>de</strong>r Janwillem van <strong>de</strong> Wetering (1931-2008)<br />

schrieb zahlreiche Kriminalromane, Kin<strong>de</strong>rbücher und<br />

über <strong>de</strong>n Zen-Buddhismus. Er bereiste mehrere Kontinente.<br />

Zuletzt lebte er in Maine, USA. Berühmt wur<strong>de</strong> er<br />

durch seine Krimi-Serie um die Amsterdam-Cops. Die<br />

Polizeiarbeit kannte er aus eigener Erfahrung.


ard Radio Tatort<br />

Grüße aus Fukushima<br />

von Erhard Schmied<br />

Regie: Stefan Dutt<br />

Produktion: sr 2013/ca. 54’<br />

16. März Sa 17:05 wdr 5<br />

Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />

Charles Durand wird<br />

tot auf einem Saarlouiser<br />

Parkplatz aufgefun<strong>de</strong>n.<br />

Die Leiche<br />

wur<strong>de</strong> offenbar bewegt,<br />

Kommissar Paquet<br />

ermittelt außer<strong>de</strong>m:<br />

Durand war in<br />

leiten<strong>de</strong>r Position im<br />

französischen<br />

Atomkraftwerk<br />

Cattenom beschäftigt. Das AKW in Cattenom hat durch<br />

etliche Störfälle in <strong>de</strong>n letzten Jahren auf sich aufmerksam<br />

gemacht – und durch <strong>de</strong>n laschen Umgang <strong>de</strong>r<br />

Verantwortlichen damit. So sehen es je<strong>de</strong>nfalls die<br />

Umweltaktivisten, bei <strong>de</strong>nen auch Michel Paquets<br />

Tochter Charlotte mitarbeitet. Hat die Gruppe mit<br />

Durands Tod zu tun? Was seine Laune auch nicht<br />

unbedingt verbessert: Amelie Gentner, seine neue<br />

Kollegin, ist für eine Berufsanfängerin ganz schön<br />

vorwitzig …<br />

Erhard Schmied, Jahrgang 1957, studierte Psychologie,<br />

lebt als freier Autor in Saarbrücken. Er schreibt TV-<br />

Drehbücher (u. a. „Tatort“), Theaterstücke, Lyrik, Prosa<br />

und Hörspiele.<br />

Tod im Bosehaus<br />

von Wolfgang Zan<strong>de</strong>r<br />

Regie: Christoph Pragua<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />

23. März Sa 17:05 wdr 5<br />

Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />

Im Internet wur<strong>de</strong>n<br />

wertvolle Autografen<br />

<strong>de</strong>s jungen Bach zum<br />

Kauf angeboten,<br />

Abschriften <strong>de</strong>r<br />

„To<strong>de</strong>sfuge“. Vermutlich<br />

han<strong>de</strong>lt es sich um<br />

Fälschungen.<br />

Oberkommissar Müller soll <strong>de</strong>n Fall übernehmen, doch<br />

er möchte mit seiner neuen Freundin in die Ferien<br />

fahren. Als er aber aus <strong>de</strong>r Zeitung erfährt, dass Achim<br />

Rensing, <strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>s Bach-Archivs, in Leipzig<br />

ermor<strong>de</strong>t aufgefun<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>, mischt er sich doch in<br />

<strong>de</strong>n Fall ein, <strong>de</strong>n seine junge Kollegin Salz bereits<br />

übernommen hat, und trampelt fortan – erfolgreich –<br />

darin herum, auch wenn er dabei selbst im wörtlichen<br />

Sinne in die Schusslinie gerät.<br />

Wolfgang Zan<strong>de</strong>r, geboren 1956, studierte Philosophie,<br />

Literatur und Theaterwissenschaft. Er war in verschie<strong>de</strong>nen<br />

Berufen tätig und lebt seit 1992 als freier Autor in<br />

Potsdam. Er schreibt Hörspiele, Theaterstücke, Drehbücher<br />

und Lyrik.<br />

Rost<br />

von Philipp Meyer<br />

aus <strong>de</strong>m Amerikanischen<br />

von Frank Heibert<br />

Bearbeitung: Hilke Veth<br />

Komposition: John King<br />

Regie: Ulrich Lampen<br />

Produktion: ndr 2012<br />

Teil 1/53’<br />

30. März Sa 17:05 wdr 5<br />

Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />

Teil 2/53’<br />

6. April Sa 17:05 wdr 5<br />

Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />

Der junge Poe, <strong>de</strong>ssen<br />

Wutanfälle und<br />

Kontrollverluste<br />

notorisch sind, und<br />

sein Freund Isaac, ein<br />

schmächtiger Bücherwurm,<br />

machen sich<br />

gemeinsam auf <strong>de</strong>n<br />

Weg, um die Trostlosigkeit<br />

hinter sich zu<br />

lassen. Doch schon in<br />

<strong>de</strong>r ersten Nacht en<strong>de</strong>t<br />

ihr Weg tragisch.<br />

Sie geraten in eine<br />

Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />

mit Obdachlosen<br />

und einer <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n<br />

begeht einen Mord, um <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren zu schützen. Die<br />

Geschichte spielt vor <strong>de</strong>r Kulisse einer erfun<strong>de</strong>nen<br />

Stadt in <strong>de</strong>r Nähe von Pittsburgh. 80 Jahre lebte diese<br />

Gegend gut von <strong>de</strong>r Stahlindustrie, dann schlossen in<br />

<strong>de</strong>n 1980er-Jahren die Fabriken, binnen kürzester Zeit<br />

verloren die Menschen ihre Arbeit, eine Zukunft gab<br />

es hier nicht mehr und keine nennenswerte Gegenwart.<br />

Auch Meyers Charaktere sind gelähmt von <strong>de</strong>r Erfahrung<br />

<strong>de</strong>s Verlusts aller Sicherheiten. Darüber hinaus ist<br />

„Rost“ ein flammen<strong>de</strong>s Plädoyer für Freundschaft und<br />

Loyalität.<br />

Philipp Meyer, geboren 1974, ist in Baltimore aufgewachsen,<br />

hat mehrere Jahre als Rettungssanitäter gearbeitet,<br />

als Börsenhändler und Bauarbeiter. Er studierte englische<br />

Literatur und war Fellow am Michener Center for Writers<br />

in Austin. Meyer lebt heute in Texas und New York.<br />

Das Mädchen mit <strong>de</strong>n Silberaugen<br />

von Dashiell Hammett<br />

Bearbeitung: Carl Dietrich Carls<br />

Regie: Heinz Wilhelm Schwarz<br />

Produktion: wdr 1984/53’<br />

13. April Sa 17:05 wdr 5<br />

Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />

Sie heißt Jeanne<br />

Delano und hat<br />

bezaubern<strong>de</strong> Silberaugen.<br />

Viel mehr weiß ihr<br />

„Verlobter“, <strong>de</strong>r junge<br />

Poet Burke Pangburn,<br />

nicht über sie; er will<br />

es auch nicht wissen.<br />

Als die Dame sich<br />

jedoch zwecks Erledigung „unangenehmer Angelegenheiten“<br />

nach Baltimore absetzt und er seine Liebesbriefe<br />

dorthin mit <strong>de</strong>m Vermerk „Adressat unbekannt“<br />

zurückerhält, beauftragt er über die Agentur Continental<br />

<strong>de</strong>n Detektiv Tracy, die Schöne zu suchen.<br />

Dashiell Hammett (1894-1961) gilt als Begrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s amerikanischen<br />

„hard-boiled“-Krimis und hat auch selbst als<br />

Privat<strong>de</strong>tektiv gearbeitet. Hammett war in <strong>de</strong>r Bürgerrechtsbewegung<br />

aktiv und saß wegen seiner progressiven<br />

politischen Ansichten mehrere Monate in Haft.<br />

wdr hörspielprogramm 73


Krimi am Samstag<br />

För<strong>de</strong>wind<br />

ard Radio Tatort<br />

von Sabine Stein<br />

Regie: Sven Stricker<br />

Produktion: ndr 2013/ca. 54’<br />

20. April Sa 17:05 wdr 5<br />

Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />

Blutstein<br />

74 wdr hörspielprogramm<br />

Bettina Breuer ist ins<br />

„Dezernat für Kommissionsermittlungen“<br />

übergewechselt. Seit<br />

längerem schon hat sie<br />

die Firma Ventex auf<br />

<strong>de</strong>m Kieker, die in<br />

Deutschland zu <strong>de</strong>n<br />

Marktführern im<br />

Bereich Win<strong>de</strong>nergie<br />

zählt.<br />

Denn Ventex bedient sich bei <strong>de</strong>r Auftragsbeschaffung<br />

nicht immer ganz sauberer Metho<strong>de</strong>n. Da frontale<br />

Ermittlungen in einem solchen Fall selten zum Erfolg<br />

führen, wird Jac Garthmann auf „Urlaubsreise“ an die<br />

Flensburger För<strong>de</strong> geschickt, um sich in <strong>de</strong>m kleinen<br />

Ort Harup umzutun, wo sich trotz heftiger Proteste die<br />

Mehrheit in einem Bürgerentscheid schließlich doch<br />

für <strong>de</strong>n Windpark ausgesprochen hat. Beim Skat in <strong>de</strong>r<br />

Dorfkneipe kommt ihm zu Ohren, dass <strong>de</strong>r Bürgermeis-<br />

ter, <strong>de</strong>r stärkste Verfechter <strong>de</strong>s Windparks, seit Tagen<br />

abgetaucht ist und es entsteht allmählich <strong>de</strong>r Verdacht,<br />

dass ein Unglück geschehen sein könnte.<br />

Sabine Stein, geboren 1961, studierte Germanistik und<br />

Philosophie, arbeitete als Dozentin, Hörspiel- und Drehbuchlektorin<br />

und lebt jetzt als freie Autorin in Hamburg.<br />

von Johan Theorin<br />

aus <strong>de</strong>m Schwedischen<br />

von Kerstin Schöps<br />

Bearbeitung:<br />

Andrea Czesienski<br />

Regie: Götz Naleppa<br />

Produktion: dkultur 2012/54’<br />

27. April Sa 17:05 wdr 5<br />

Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />

Wenn sich Elfen und<br />

Trolle im Steinbruch<br />

bekriegen, färbt ihr<br />

Blut <strong>de</strong>n Stein rot.<br />

Ven<strong>de</strong>la kennt diese<br />

alten Geschichten, sie<br />

ist auf Öland aufgewachsen.<br />

Nun will sie<br />

mit ihrem Mann in<br />

eine Villa in <strong>de</strong>r Nähe<br />

<strong>de</strong>s Steinbruchs ziehen.<br />

Hier, an diesem ver-<br />

wunschenen Ort voller dunkler Mythen und Legen<strong>de</strong>n,<br />

wohnt auch <strong>de</strong>r alte Gerlof, <strong>de</strong>r ihr von <strong>de</strong>n mysteriösen<br />

Tagebüchern seiner verstorbenen Frau erzählt. Zufällig<br />

lernt sie auch Per – frisch geschie<strong>de</strong>n und Erbe eines<br />

Hauses – kennen. Als sein Vater, <strong>de</strong>r Filmproduzent<br />

Jerry Morner, umgebracht wird und seine Studios in<br />

Flammen aufgehen, verfolgt Per die Spuren. Gerlof und<br />

Ven<strong>de</strong>la wollen ihm helfen. Keiner ahnt, dass auch Per<br />

in Gefahr ist und dass das grausame Familiengeheimnis<br />

nur gelüftet wer<strong>de</strong>n kann, wenn sie die Sagen ihrer<br />

Insel ernst nehmen.<br />

Johan Theorin, geboren 1963 in Göteborg, ist Journalist<br />

und Autor. Seine drei Kriminalromane <strong>de</strong>s geplanten<br />

Jahreszeiten-Quartetts sind international sehr erfolgreich<br />

und spielen auf Öland, wo er seine Kindheit verbracht hat.<br />

Die Tote in <strong>de</strong>r Emscher<br />

von Hans van Ooyen<br />

Regie: Angeli Backhausen<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />

4. Mai Sa 17:05 wdr 5<br />

Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />

Rundschau-Reporter<br />

Pit Gruber wird<br />

hautnah in einen Fall<br />

verwickelt, <strong>de</strong>r seine<br />

Volontärin Viki<br />

Friesen ganz persönlich<br />

betrifft. Ihre<br />

geliebte Cousine<br />

Albina wird nach<br />

einem Brückensturz tot in <strong>de</strong>r Emscher aufgefun<strong>de</strong>n.<br />

Am Tag zuvor noch hatte Viki mit Albina und <strong>de</strong>r<br />

übrigen russisch-kasachisch-<strong>de</strong>utschen Verwandtschaft<br />

groß die Silberhochzeit ihrer Tante gefeiert. Von<br />

Kommissar Stretzel erfährt Gruber, dass die Tote zwar<br />

an <strong>de</strong>n Folgen <strong>de</strong>s Sturzes gestorben ist, aber eine<br />

verdächtige Wun<strong>de</strong> am Hinterkopf aufwies. Selbstmord<br />

scheint also ausgeschlossen. Und Albinas Vater hat<br />

sofort ihren gewalttätigen Freund Sascha unter<br />

Verdacht.<br />

Hans van Ooyen, geboren 1954 in Duisburg, war nach<br />

seinem Studium viele Jahre als Buchlektor für Verlage<br />

und als Marketingmanager tätig. Seit 2001 arbeitet er als<br />

freier Schriftsteller und Fotokünstler. Der wdr produzierte<br />

zuletzt von ihm „Klarer Fall“ (2010).<br />

ard Radio Tatort<br />

Geisterstun<strong>de</strong><br />

von John von Düffel<br />

Regie: Christiane Ohaus<br />

Produktion: rb 2013/ca. 54’<br />

11. Mai Sa 17:05 wdr 5<br />

Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />

Nach <strong>de</strong>m Tod ihres<br />

Vaters bleibt Hauptkommissarin<br />

Claudia<br />

Evernich wenig Zeit zu<br />

trauern. Gleich<br />

mehrere kuriose,<br />

schwer erklärbare<br />

Mordfälle erschüttern<br />

Bremen und halten sie<br />

und ihren jungen<br />

Kollegen Claas in<br />

Atem. Doch damit nicht genug.<br />

Auch Evernichs Mutter wird immer seltsamer. Frisch<br />

verwitwet, fängt sie an, in ihrem Haus Gespenster zu<br />

hören und zu sehen. Da trifft es sich gut, dass Staatsanwalt<br />

Dr. Gröninger aus seiner lauten Wohnung am<br />

Bremer Freimarktgelän<strong>de</strong> ausziehen will. Evernich<br />

bittet ihn, zumin<strong>de</strong>st vorübergehend bei ihrer Mutter<br />

Quartier zu nehmen – zur Beruhigung <strong>de</strong>r alten Dame.<br />

Doch <strong>de</strong>r gegenteilige Effekt tritt ein. Schon nach<br />

wenigen Nächten ist Gröninger davon überzeugt, dass<br />

es in <strong>de</strong>m Altbremer Haus tatsächlich spukt – und dass<br />

die irrsinnigen Mor<strong>de</strong> <strong>de</strong>r jüngsten Vergangenheit<br />

damit zusammenhängen. Der reale Polizeialltag und<br />

das Surreale fangen an zu verschwimmen.<br />

John von Düffel, geboren 1966 in Göttingen, arbeitet<br />

seit 1991 als Dramaturg an verschie<strong>de</strong>nen Theatern. Er<br />

schreibt Theaterstücke, Bearbeitungen, Prosa, Essays und<br />

Hörspiele.


Bru<strong>de</strong>rliebe<br />

von Yves Ravey<br />

Bearbeitung: Annette Berger<br />

Regie: Walter Adler<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />

18. Mai Sa 17:05 wdr 5<br />

Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />

Max und Jerry sind<br />

zwei ungleiche Brü<strong>de</strong>r<br />

und kennen einan<strong>de</strong>r<br />

besser, als ihnen lieb ist.<br />

Aber gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb<br />

planen sie gemeinsam<br />

ein Verbrechen.<br />

Seit 20 Jahren hat<br />

er ihn nicht mehr<br />

gesehen, als Max<br />

seinen Bru<strong>de</strong>r Jerry an einem Bahnhof an <strong>de</strong>r schweizfranzösischen<br />

Grenze abholt. Auf Skiern überqueren<br />

sie die grüne Grenze. Niemand darf wissen, dass Jerry<br />

zurückgekommen ist, <strong>de</strong>nn die bei<strong>de</strong>n haben einen<br />

perfi<strong>de</strong>n Plan. Sie entführen die Tochter von Max’ Chef<br />

und for<strong>de</strong>rn eine halbe Million Lösegeld. Alles scheint<br />

wie geplant zu laufen – wäre da nicht von Anfang an<br />

ein unausgesprochener Konkurrenzkampf zwischen<br />

<strong>de</strong>n Brü<strong>de</strong>rn. Dabei sind die Rollen klar verteilt: Max,<br />

<strong>de</strong>r unscheinbare Buchhalter, <strong>de</strong>ssen Liebe zur Tochter<br />

<strong>de</strong>s Chefs verschmäht wur<strong>de</strong>, und Jerry, <strong>de</strong>r harte Profi,<br />

<strong>de</strong>r als Konvertit in Afghanistan zum Kämpfer geschult<br />

wur<strong>de</strong>. Aber Regeln und Rollen können sich än<strong>de</strong>rn.<br />

Yves Ravey lehrt als Professor für bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kunst in seiner<br />

Geburtsstadt Besançon. Er ist Autor zahlreicher Romane<br />

und Theaterstücke und wur<strong>de</strong> für sein Gesamtwerk mit<br />

<strong>de</strong>m Schweizer Prix Renfer ausgezeichnet.<br />

Blutsban<strong>de</strong><br />

von Joan Rang Christensen<br />

aus <strong>de</strong>m Dänischen<br />

von Egon Netenjakob<br />

und Louise Emcken<br />

Komposition: Michael Riessler<br />

Regie: Annette Kurth<br />

Produktion: wdr 2008<br />

Teil 1/50’<br />

25. Mai Sa 17:05 wdr 5<br />

Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />

Teil 2/54’<br />

1. Juni Sa 17:05 wdr 5<br />

Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />

Lange haben die<br />

Geschwister Anne und<br />

Frank Milling nichts<br />

mehr von ihrem Vater<br />

gehört. Von dunklen<br />

Vorahnungen getrieben<br />

fahren sie von Kopenhagen<br />

ins einsame<br />

Nordschwe<strong>de</strong>n.<br />

Wie Frank war sein<br />

Vater im Dienst <strong>de</strong>r dänischenKriminalpolizei,<br />

bevor er sich nach<br />

seiner Pensionierung<br />

ins nordschwedische<br />

Gällivare zurückgezogen<br />

hat. Dort<br />

angekommen, fin<strong>de</strong>n Sohn und Tochter die Wohnung<br />

verwahrlost – und im Schuppen <strong>de</strong>n ermor<strong>de</strong>ten Vater.<br />

Aber es kommt noch schlimmer: Von einem zweiten<br />

Besuch im Haus <strong>de</strong>s Vaters kehrt Anne nicht mehr zurück.<br />

Auch sie wird Opfer eines Gewaltverbrechens. In<br />

Verdacht gerät ihr eigener Bru<strong>de</strong>r. Ein Zeuge i<strong>de</strong>ntifiziert<br />

ihn als Mör<strong>de</strong>r seiner Schwester. Aber Frank kann<br />

fliehen. Er muss nicht nur herausfin<strong>de</strong>n, welche dunklen<br />

Geheimnisse zum Tod <strong>de</strong>s Vaters und <strong>de</strong>r Schwester<br />

geführt haben, er muss auch nachweisen, dass die ihn<br />

belasten<strong>de</strong> DNA-Analyse <strong>de</strong>r schwedischen Polizei zu<br />

falschen Schlüssen führt.<br />

Joan Rang Christensen, geboren 1976 in Korea, kam als<br />

Adoptivkind nach Dänemark. Sie schreibt seit 1998 –<br />

zunächst Gedichte, dann mehrere kurze Theaterstücke.<br />

Für ihren Hörspielerstling „Blo<strong>de</strong>ts Bånd“ erhielt sie <strong>de</strong>n<br />

renommierten Preis <strong>de</strong>s Dänischen Blin<strong>de</strong>nverban<strong>de</strong>s.<br />

Foto: Mauritius/Nordic Photos<br />

wdr hörspielprogramm 75


Krimi am Samstag<br />

Mord am Hindukusch<br />

von Holger Siemann<br />

Regie: Annette Kurth<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />

8. Juni Sa 17:05 wdr 5<br />

Wie<strong>de</strong>rholung 23:05 wdr 5<br />

76 wdr hörspielprogramm<br />

Staatsanwalt Johannes<br />

Wintrup soll die<br />

näheren Umstän<strong>de</strong><br />

aufklären, die zum<br />

Selbstmord eines<br />

<strong>de</strong>utschen Soldaten in<br />

Afghanistan geführt<br />

haben.<br />

Patrick Koslowski<br />

alias „Omme“ war ein erfolgreicher Boxer, <strong>de</strong>r wegen<br />

Beleidigung eines Funktionärs aus <strong>de</strong>m Olympiaka<strong>de</strong>r<br />

geflogen war und sich daraufhin in einer von <strong>de</strong>n<br />

Medien viel beachteten Aktion als Freiwilliger für <strong>de</strong>n<br />

Afghanistan-Einsatz gemel<strong>de</strong>t hatte. Drei Kamera<strong>de</strong>n<br />

waren bei <strong>de</strong>m Einsatz dabei, in <strong>de</strong>m es darum ging,<br />

„havarierte“ Technik zu bergen. Die Obduktion <strong>de</strong>r Leiche<br />

ergibt, dass Koslowski von einer Handgranate am<br />

Oberschenkel getroffen wur<strong>de</strong> und verblutete – Wintrup<br />

zweifelt an <strong>de</strong>r Selbstmordthese, aber er fin<strong>de</strong>t keine<br />

beweiskräftigen Spuren. Bis er auf einen Professor trifft,<br />

<strong>de</strong>r für das Kampfroboter-Projekt „ARVis“ zuständig ist.<br />

Holger Siemann, geboren 1962 in Leipzig, studierte Philosophie<br />

in Berlin und arbeitete in verschie<strong>de</strong>nen Berufen,<br />

u. a. als Offizier. Er schreibt Prosa, Drehbücher, Features<br />

und Hörspiele. Der wdr sen<strong>de</strong>te zuletzt sein Hörspiel<br />

„Puntland“ (2012).<br />

Du bist tot<br />

ard Radio Tatort<br />

von Wolfgang Zan<strong>de</strong>r<br />

Komposition: Haarmann<br />

Nikolai von Koslowski<br />

Produktion: rbb 2013/ca. 54’<br />

15. Juni Sa 17:05 wdr 5<br />

Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />

Frau Prof. Dr. Weißbach<br />

leitet am Berliner<br />

Institut für Nanotechnologie<br />

die Forschungsgruppe<br />

‚Materialien <strong>de</strong>r<br />

Zukunft‘, die sowohl für<br />

die zivile als auch für<br />

je<strong>de</strong> an<strong>de</strong>re Nutzung<br />

lukrativ wären.<br />

Kein Wun<strong>de</strong>r also, dass<br />

unter <strong>de</strong>n Drittmittel-<br />

gebern auch eine Firma zu fin<strong>de</strong>n ist, die eine militärische<br />

Vermarktung <strong>de</strong>r Forschungsergebnisse anstrebt<br />

und versucht, massiv Einfluss zu nehmen. Sie droht<br />

sogar mit <strong>de</strong>m Entzug <strong>de</strong>r Geldmittel. Eines Abends<br />

fin<strong>de</strong>t die Physikerin auf ihrem Computer das Bild einer<br />

RTM-Nanomanipulation und darunter <strong>de</strong>n Satz: Du<br />

bist tot. Am nächsten Tag wird ihre Leiche gefun<strong>de</strong>n.<br />

Bei seinen Recherchen wird Alexan<strong>de</strong>r Polanski mit <strong>de</strong>r<br />

Realität an <strong>de</strong>utschen Universitäten konfrontiert, die von<br />

harter Konkurrenz, Kurzzeitverträgen und Unterbezahlung<br />

geprägt ist. Und schließlich war Prof. Dr. Weißbach<br />

auch bei ihren Kollegen nicht unumstritten.<br />

Wolfgang Zan<strong>de</strong>r, geboren 1956, studierte Philosophie,<br />

Literatur und Theaterwissenschaft. Seit 1992 lebt er als<br />

freier Autor in Potsdam und schreibt Hörspiele, Theaterstücke,<br />

Drehbücher und Lyrik.<br />

Foto: Mauritius/Trigger Images


Das Zeichen <strong>de</strong>s Wid<strong>de</strong>rs<br />

von Fred Vargas<br />

aus <strong>de</strong>m Französischen<br />

von Julia Schoch<br />

Komposition: Haarmann<br />

Regie: Frank-Erich Hübner<br />

Produktion: wdr 2008/55’<br />

22. Juni Sa 17:05 wdr 5<br />

Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />

Gregoire und Vincent,<br />

zwei junge Taschengauner<br />

aus <strong>de</strong>r Pariser<br />

Banlieue, gehen<br />

regelmäßig auf<br />

Diebestour. Eines Tages<br />

gelingt unverhofft bei<br />

einem Überfall auf<br />

einen alten Mann <strong>de</strong>r<br />

große Coup.<br />

In seinem Rucksack<br />

fin<strong>de</strong>n sie eine Rie-<br />

sensumme Geld und merkwürdige Utensilien, die auf<br />

schwarze Magie <strong>de</strong>uten. Noch am gleichen Abend wird<br />

Vincent mit vier Messerstichen umgebracht. Ohne sich<br />

zu erkennen zu geben, alarmiert Gregoire die Polizei.<br />

Neben <strong>de</strong>n tödlichen Bauchstichen stellt Kommissar<br />

Adamsberg eigenartige frische Tätowierungen auf<br />

<strong>de</strong>m linken Oberschenkel fest. Sollte <strong>de</strong>r Serienmör<strong>de</strong>r<br />

Belier sein viertes Opfer gefun<strong>de</strong>n haben?<br />

Fred Vargas, geboren 1958, Mutter eines Sohnes und Archäologin<br />

im Hauptberuf, gilt <strong>de</strong>rzeit als die be<strong>de</strong>utendste<br />

französische Kriminalautorin. Sie wur<strong>de</strong> in über 30 Sprachen<br />

übersetzt und erhielt 2004 <strong>de</strong>n Deutschen Krimi Preis. Zuletzt<br />

produzierte <strong>de</strong>r wdr 2012 von ihr „Die Nacht <strong>de</strong>s Zorns“.<br />

Geraubte Haut<br />

von Pati Blasco<br />

aus <strong>de</strong>m Spanischen<br />

von Sabine Giersberg<br />

Bearbeitung:<br />

Felipe Garrido Pozo<br />

Regie: Claudia Johanna Leist<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 54’<br />

29. Juni Sa 17:05 wdr 5<br />

Wie<strong>de</strong>rholung Sa 23:05 wdr 5<br />

Auf <strong>de</strong>m Nachhauseweg<br />

fährt <strong>de</strong>r Schriftsteller<br />

Angel im angetrunkenen<br />

Zustand in <strong>de</strong>r<br />

Nähe seiner Wohnung<br />

eine junge Frau an und<br />

begeht Fahrerflucht.<br />

Von Gewissensbissen<br />

gequält kehrt er noch<br />

einmal zu Fuß an <strong>de</strong>n<br />

Tatort zurück.<br />

Als <strong>de</strong>r verständigte<br />

Krankenwagen eintrifft,<br />

befin<strong>de</strong>t sich Sofia bereits im Koma und wird in die<br />

nächstgelegene Intensivstation eingeliefert. Angel wird<br />

von ihrem Familienclan mehr und mehr vereinnahmt<br />

und als ihr Lebensretter gefeiert. Die Familie geht davon<br />

aus, dass <strong>de</strong>r Unfall kein wirklicher Unfall war, son<strong>de</strong>rn<br />

Sofia Opfer eines Anschlags gewor<strong>de</strong>n ist. Denn mit ihrer<br />

engagierten Arbeit für eine spanische Menschenrechtsorganisation<br />

war sie in das Visier spanisch-marokkanischer<br />

Schlepperban<strong>de</strong>n geraten. Angel gerät in eine fatale<br />

Situation, als er von einem Unbekannten mit <strong>de</strong>r Tatsache<br />

konfrontiert wird, bei <strong>de</strong>r Fahrerflucht beobachtet wor<strong>de</strong>n<br />

zu sein, und man versucht, wichtige Unterlagen aus Sofias<br />

Umfeld von ihm zu erpressen.<br />

Pati Blasco, geboren 1980, Journalistin, Dokumentarfilmerin<br />

und passionierte Bergsteigerin, hat mit „La piel<br />

<strong>de</strong>snuda“ ihren zweiten Roman veröffentlicht. Ihr erster<br />

wur<strong>de</strong> 2006 mit <strong>de</strong>m Premio Desnivel ausgezeichnet.<br />

wdr hörspielprogramm 77


Foto: wdr/Jan Knoff<br />

Land und Leute<br />

Ruhrgebietsredaktion<br />

Zum 100. To<strong>de</strong>stag<br />

von Heinrich Kämpchen<br />

Der lange Weg nach Bochum<br />

von Heinrich Peuckmann<br />

Regie: Burkhard Ax<br />

Produktion: wdr 1987/36’<br />

Ich war nie länger<br />

als zehn Minuten alleine<br />

o<strong>de</strong>r Ich <strong>de</strong>nk – jetzt ist Feierabend<br />

von Michael Klaus<br />

Regie: Klaus-Dieter Pittrich<br />

Produktion: wdr 1987/67’<br />

26. Januar Sa 21:05 wdr 5<br />

78 wdr hörspielprograrmm<br />

Das Hörspiel über <strong>de</strong>n<br />

von 1847 bis 1912<br />

leben<strong>de</strong>n Bergmann<br />

und Dichter Heinrich<br />

Kämpchen verbin<strong>de</strong>t<br />

seine Gedichte mit <strong>de</strong>m<br />

Kampf <strong>de</strong>r Bergarbeiter<br />

für gerechten Lohn und<br />

bessere Arbeitsverhältnisse.<br />

Nachts feilt <strong>de</strong>r<br />

Frühpensionär<br />

Kämpchen an einem<br />

Gedicht, das die Fron<br />

<strong>de</strong>r Bergleute schil<strong>de</strong>rt,<br />

am nächsten Morgen<br />

macht er sich zu Fuß<br />

auf <strong>de</strong>n Weg nach<br />

Bochum in die<br />

Redaktion <strong>de</strong>r „Bergarbeiterzeitung“, die seit langem<br />

je<strong>de</strong> Woche ein Kämpchen-Gedicht druckt.<br />

Heinrich Peuckmann, <strong>de</strong>r Autor dieses szenischen Porträts,<br />

wur<strong>de</strong> 1949 geboren und arbeitet als Lehrer in Bergkamen.<br />

Er ist Mitglied im „Werkkreis Literatur <strong>de</strong>r Arbeitswelt“<br />

und veröffentlichte zahlreiche literarische Beiträge in<br />

Anthologien, Zeitschriften und im Funk.<br />

„Meine Geschichte ist wie Denver und Dallas zusammen.<br />

Und Öl hab ich auch. Salatöl.“ – Diese<br />

Sätze stammen von einer Frau, <strong>de</strong>ren tragikomische<br />

Geschichte eines Lebensabschnittes vorgestellt wird.<br />

Es han<strong>de</strong>lt sich um ein „starkes Stück“ Leben. Die<br />

Sprache ist witzig-komisch, aber auch drastisch. Die<br />

Erzählung stammt unverwechselbar aus <strong>de</strong>m Land an<br />

<strong>de</strong>r Ruhr. Aber sie ist nichts für empfindliche Gemüter.<br />

Wer sich <strong>de</strong>nnoch darauf einlassen möchte, wird am<br />

En<strong>de</strong> vielleicht <strong>de</strong>r Hauptdarstellerin Tana Schanzara<br />

zustimmen können. Während <strong>de</strong>r Aufnahmen wur<strong>de</strong><br />

sie von einem Zeitungsreporter gefragt, ob das <strong>de</strong>nn<br />

die Wirklichkeit träfe. Und Tana antwortete: „Nichts ist<br />

unglaubwürdiger als nur das normale Leben.“<br />

Michael Klaus (1952-2008) veröffentlichte Gedicht- und<br />

Erzählbän<strong>de</strong>, Satiren, Romane, Drehbücher und mehr als<br />

20 Hörspiele. 2003 wur<strong>de</strong> er Vizepräsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen<br />

P.E.N. Sein Werk wur<strong>de</strong> mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.


Westfälische Redaktion<br />

Mias Missetaten (2):<br />

Berkelmanns En<strong>de</strong><br />

von Lioba Albus<br />

und Anne Siegel<br />

Regie: Georg Bühren<br />

Produktion: wdr 2013/50’<br />

Zweitsprache Nie<strong>de</strong>r<strong>de</strong>utsch<br />

von Hedwig Lechtenberg<br />

Regie: Georg Bühren<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 50’<br />

30. März Sa 21:05 wdr 5<br />

Zwischen Dicke<strong>de</strong> und<br />

Dünsche<strong>de</strong> treibt die<br />

neugierige Mia<br />

Mittelkötter ihr<br />

Unwesen. Als selbsternannte<br />

Miss Marple ist<br />

sie vor allem bei <strong>de</strong>r<br />

örtlichen Polizei<br />

gefürchtet. Juristischen<br />

Beistand erhält sie von<br />

Theo Henschen, Richter<br />

a. D. Zu klären ist <strong>de</strong>r<br />

rätselhafte Tod <strong>de</strong>s<br />

Bauunternehmers Bodo<br />

Berkelmann, <strong>de</strong>r in<br />

einem merkwürdigen<br />

Outfit auf <strong>de</strong>m örtlichen Schützenfestplatz gefun<strong>de</strong>n<br />

wird. Seltsamerweise regt sich über <strong>de</strong>n Tod <strong>de</strong>s schlecht<br />

beleumun<strong>de</strong>ten Geschäftsmannes kaum jemand auf,<br />

wohl aber über die Tatsache, dass das diesjährige<br />

Schützenfest seinetwegen verlegt wer<strong>de</strong>n muss.<br />

Lioba Albus, aufgewachsen im sauerländischen Attendorn,<br />

ist Schauspielerin, Kabarettistin und Radiomo<strong>de</strong>ratorin.<br />

Seit 1991 macht sie als „Mia Mittelkötter“ Kabarett.<br />

Anne Siegel, aufgewachsen im Münsterland, ist Sach- und<br />

Drehbuchautorin sowie Radio- und Fernsehjournalistin in<br />

Köln.<br />

Eine Sprache will nicht verschwin<strong>de</strong>n: Das Nie<strong>de</strong>r<strong>de</strong>utsche,<br />

schon vor über 400 Jahren totgesagt, hält sich hartnäckig<br />

nördlich <strong>de</strong>r „Benrather Linie“, jener Sprachgrenze<br />

durch Westfalen, Nie<strong>de</strong>rsachsen, Bran<strong>de</strong>nburg und<br />

Mecklenburg, die die hoch<strong>de</strong>utsche Sprachlandschaft<br />

von <strong>de</strong>r nie<strong>de</strong>r<strong>de</strong>utschen trennt. In Westfalen allerdings<br />

sind die weißen Flecken auf <strong>de</strong>r Mundartkarte größer<br />

gewor<strong>de</strong>n. Zeit für eine Bestandsaufnahme.<br />

Hedwig Lechtenberg ist freie Radiojournalistin in Münster.<br />

Für die Reihe „Land und Leute“ machte sie zahlreiche<br />

Mundartfeatures.<br />

Foto: Klaus Küpper<br />

Rheinische Redaktion<br />

Vun wem ich et han –<br />

et Flüstere vun dä Ahle<br />

von Rolly Brings & Bänd<br />

Regie: Thomas Werner<br />

Produktion: wdr 2008/114’<br />

25. Mai Sa 21:05 wdr 5<br />

Rolly Brings, das<br />

Kölsche Urgestein, ist<br />

einer <strong>de</strong>r kreativsten<br />

und produktivsten<br />

Lie<strong>de</strong>rmacher Deutschlands.<br />

Der politische<br />

Musiker und Autor, <strong>de</strong>r<br />

2007 mit <strong>de</strong>m Rheinlandtaler<br />

ausgezeichnet<br />

wur<strong>de</strong>, schreibt und<br />

singt voller Wortgewalt in einer bildhaften, poetischen<br />

und hochpolitischen Lyrik. Er hat über ein halbes<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rt, von 1949 bis 2005, kölsche Sprichwörter,<br />

Lebensweisheiten und Aphorismen in seinen täglichen<br />

Aufzeichnungen festgehalten. Re<strong>de</strong>nsarten aus <strong>de</strong>m<br />

kölschen Umfeld, <strong>de</strong>m Freun<strong>de</strong>s- und Familienkreis,<br />

geflüstert „vun dä Ahle“. In einem Kaleidoskop aus<br />

Lie<strong>de</strong>rn, szenischen Miniaturen und Gesprächen wer<strong>de</strong>n<br />

diese kölschen Kleino<strong>de</strong> zu Gehör gebracht und inter-<br />

pretiert, ausgewählt aus <strong>de</strong>m riesigen Fundus, rund um<br />

das Thema Mann und Frau, Gott und Teufel.<br />

Rolly Brings, 1943 geboren, wuchs in Köln auf, absolvierte<br />

nach einer Maschinenschlosserlehre ein Pädagogikstudium<br />

und unterrichtete Englisch, Deutsch und Gesellschaftslehre.<br />

2012 erhielt er <strong>de</strong>n Giesbert-Lewin-Preis <strong>de</strong>r<br />

Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.<br />

2013 feiert Rolly Brings seinen 70. Geburtstag.<br />

wdr hörspielprogramm 79


Illustration: wdr/Günter Rückert<br />

Bärenbu<strong>de</strong><br />

Die Reise zum Schnee<br />

von Karlheinz Koinegg<br />

Komposition: Mike Herting<br />

Regie: Petra Feldhoff<br />

Produktion: wdr 2009/5’<br />

1. Januar Di 19:05 wdr 5<br />

80 wdr hörspielprograrmm<br />

„Was ist Schnee? Wo<br />

kommt er her?“, fragt<br />

Jonathan. Er macht das<br />

Radio an und fin<strong>de</strong>t<br />

dort die Antwort, <strong>de</strong>nn<br />

im Radio kann er <strong>de</strong>n<br />

Schnee rauschen hören.<br />

Der Große Weiße Bär<br />

Arktos kommt im Radiosilberwald auf ihn zu und<br />

nimmt ihn mit auf eine Reise. In Arktos dichtes, weißes<br />

Fell gekuschelt fliegt Jonathan auf pulverweißen<br />

Radiowellen. Er kann „die Sterne zählen und mit seinem<br />

Flüstern je<strong>de</strong> Richtung wählen“.<br />

Karlheinz Koinegg, geboren 1960, hat für <strong>de</strong>n wdr<br />

viele Kin<strong>de</strong>rhörspiele geschrieben, darunter „König<br />

Artus und die Ritter <strong>de</strong>r Tafelrun<strong>de</strong>“ (2005). Für<br />

seine Bearbeitung von Tahar Ben Jellouns „Papa,<br />

was ist <strong>de</strong>r Islam?“ erhielt er 2004 <strong>de</strong>n civis-Preis<br />

<strong>de</strong>r ard. In seiner Bearbeitung von Sally Nicholls’<br />

Roman „Wie man unsterblich wird“ wur<strong>de</strong>n Darsteller<br />

und Regie mit <strong>de</strong>m Deutschen Hörbuchpreis<br />

2010 ausgezeichnet.


Stuarts Cape<br />

von Sara Pennypacker<br />

Bearbeitung: Ulla Illerhaus<br />

Komposition:<br />

Matthias Hornschuh<br />

Regie: Christoph Pragua<br />

Produktion: wdr 2011<br />

Teil 1/7’<br />

Stuart macht sich ein Cape<br />

6. Januar So 19:30 wdr 5<br />

Teil 2/7’<br />

Einmal Stuart sein<br />

13. Januar So 19:30 wdr 5<br />

Teil 3/6’<br />

Stuart fliegt<br />

20. Januar So 19:30 wdr 5<br />

Teil 4/7’<br />

Stuart pflanzt Toast<br />

27. Januar So 19:30 wdr 5<br />

Teil 5/12’<br />

Ein schlechter Anfang<br />

3. Februar So 19:30 wdr 5<br />

Teil 6/9’<br />

Unsere große, aufregen<strong>de</strong> Welt<br />

10. Februar So 19:30 wdr 5<br />

Teil 7/9’<br />

Je<strong>de</strong> Menge Löcher<br />

17. Februar So 19:30 wdr 5<br />

Teil 8/7’<br />

Lochalarm<br />

24. Februar So 19:30 wdr 5<br />

Teil 9/9’<br />

Das Irgendwas-fehlt-hier-<br />

Gefühl<br />

3. März So 19:30 wdr 5<br />

Stuart ist mit seiner<br />

Familie nach Punbury<br />

gezogen und muss in<br />

eine neue Schule<br />

gehen. Dass seine<br />

wertvolle Sammlung<br />

– <strong>de</strong>r Arm einer<br />

Schaufensterpuppe,<br />

eine Ofentür, ein<br />

vertrockneter<br />

Weihnachtsbaum, eine<br />

Klobrille mit Sprung,<br />

eine Schachtel mit<br />

verbogenen Klei<strong>de</strong>rbügeln<br />

und ein Gebiss –<br />

beim Umzug im Müll<br />

gelan<strong>de</strong>t ist, war ja<br />

schon schlimm genug.<br />

Aber noch schlimmer<br />

ist die Sorge: Was,<br />

wenn keiner sein<br />

Freund sein will? Was<br />

soll man außer<strong>de</strong>m<br />

tun, gegen Langeweile?<br />

Stuart fin<strong>de</strong>t die<br />

Lösung. Aus 100<br />

Krawatten und einer<br />

lila Socke bastelt er<br />

sich ein Cape. Und<br />

dieses Cape ist<br />

MAGISCH!<br />

Sara Pennypacker war<br />

Malerin, bevor sie mit<br />

<strong>de</strong>m Schreiben anfing.<br />

Sie ist Autorin zahlreicher<br />

Bücher, unter<br />

an<strong>de</strong>rem von „Stuarts<br />

Cape“, hat zwei Kin<strong>de</strong>r<br />

und lebt auf Cape Cod,<br />

Massachusetts. Wenn<br />

es warm ist, schwimmt<br />

sie im Meer, wenn nicht, sucht sie am Strand interessante<br />

Dinge.<br />

Das Märchen von <strong>de</strong>r Prinzessin,<br />

die unbedingt in einem Märchen<br />

vorkommen wollte<br />

von Susanne Straßer<br />

Bearbeitung: Maria Rie<strong>de</strong>rer<br />

Regie: Burkhard Ax<br />

Produktion: wdr 2013<br />

Teil 1/ca. 8’<br />

Versuch mit Frosch und<br />

rotem Käppchen<br />

10. März So 19:30 wdr 5<br />

Teil 2/ca. 8’<br />

Versuch mit Zopf und<br />

Knusperhaus<br />

17. März So 19:30 wdr 5<br />

Teil 3/ca. 8’<br />

Versuch mit Schuh und<br />

Stadtmusikanten<br />

24. März So 19:30 wdr 5<br />

Aladin<br />

Sie ist klein, sehr klein.<br />

Und sie ist unzufrie<strong>de</strong>n,<br />

ziemlich riesig<br />

unzufrie<strong>de</strong>n. Denn ihr<br />

Märchenbuch ist dick<br />

und schwer und<br />

schwer und dick – und<br />

doch fehlt das<br />

Entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>: Denn<br />

nirgends und nirgendwo<br />

wird von ihr<br />

erzählt, <strong>de</strong>r kleinen,<br />

sehr kleinen Prinzessin.<br />

Was zu än<strong>de</strong>rn<br />

ist!!! Nur wie? Wie<br />

kommt man in so ein<br />

Märchenbuch? Wie<br />

wird man Teil eines<br />

Märchens? Vielleicht<br />

durch Üben? Also wird<br />

geübt, ausprobiert!<br />

Zum Beispiel, wie man<br />

Frösche – nein, nicht<br />

an die Wand wirft!, son<strong>de</strong>rn küsst. Ob sich in einem<br />

von ihnen doch ein Prinz verbirgt o<strong>de</strong>r ob man nur<br />

Ausschlag am Mund bekommt? O<strong>de</strong>r wie ist es, von<br />

einem Wolf gefressen zu wer<strong>de</strong>n – wenn <strong>de</strong>r nur nicht<br />

so ekligen Mundgeruch hätte. O<strong>de</strong>r, o<strong>de</strong>r, o<strong>de</strong>r … ?<br />

Susanne Straßer, geboren 1976, studierte Kommunikations<strong>de</strong>sign<br />

in München und London. Seit 2003 arbeitet<br />

sie als freischaffen<strong>de</strong> Illustratorin und veröffentlichte<br />

bereits zahlreiche Bücher u. a. zu Texten von Marjaleena<br />

Lembcke und Helmut Krausser. Ihre Arbeiten wur<strong>de</strong>n<br />

bereits mehrfach ausgezeichnet.<br />

orientalisches Volksgut<br />

Bearbeitung und Regie:<br />

Uwe Schareck<br />

Produktion: wdr 2006/8’<br />

29. März Fr 19:05 wdr 5<br />

Der arme, recht<br />

unbedarfte junge<br />

Aladin wird von einem<br />

gütigen vermeintlichen<br />

Onkel in die<br />

Lehre genommen, <strong>de</strong>r<br />

sich aber als Zauberer<br />

entpuppt und <strong>de</strong>n<br />

Jungen für seine Zwecke missbrauchen möchte. Doch<br />

mit Hilfe <strong>de</strong>s legendären Lampengeistes kann alles<br />

zum Guten gewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Eine kurze klangvolle<br />

Skizze <strong>de</strong>s bekannten orientalischen Märchens.<br />

wdr hörspielprogramm 81


Bärenbu<strong>de</strong><br />

Das Fin<strong>de</strong>lei<br />

von Angelika Glitz<br />

Bearbeitung und Regie:<br />

Uwe Schareck<br />

Produktion: wdr 2003/6’<br />

31. März So 19:05 wdr 5<br />

Einmal flog ein Ei vom<br />

Himmel. Es lan<strong>de</strong>te<br />

– plumps – im Nest von<br />

Frieda Fe<strong>de</strong>r. Doch die<br />

putzte sich gera<strong>de</strong> und<br />

merkte nichts. Erst als<br />

es Zeit war zu schlüpfen,<br />

wun<strong>de</strong>rte sie sich<br />

etwas ... Ein Kuckucksei? Was da aus <strong>de</strong>m Ei schlüpfte,<br />

passte nämlich nicht nur äußerlich so gar nicht in<br />

diese Umgebung, es war auch beim besten Willen nicht<br />

zu verstehen. Ein kleiner Ausflug in die bunte Normalität<br />

<strong>de</strong>r An<strong>de</strong>rsartigkeit.<br />

Angelika Glitz, geboren 1966, schreibt seit 1998 Bil<strong>de</strong>rbücher<br />

für Kin<strong>de</strong>r. Mittlerweile sind etliche Kin<strong>de</strong>rbücher aus ihrer<br />

Fe<strong>de</strong>r erschienen. Sie arbeitet mit <strong>de</strong>n Illustratorinnen<br />

Imke Sönnichsen und Annette Swoboda zusammen. Sie<br />

ist verheiratet, hat drei Kin<strong>de</strong>r und lebt mit ihrer Familie<br />

in Frankfurt.<br />

Eine Geschichte von Hühnern<br />

von Rotraut Susanne Berner<br />

Bearbeitung und Regie:<br />

Uwe Schareck<br />

Produktion: wdr 2007/7’<br />

1. April Mo 19:05 wdr 5<br />

Zwei Hühner schlüpfen<br />

in unsere menschliche<br />

Welt. Sie leben in<br />

einem kleinen Haus,<br />

verfügen über<br />

Fernseher, Sofaecke,<br />

Bollerwagen, tragen<br />

Schuhe, Schal und<br />

Mütze und manchmal haben sie sogar Schnupfen.<br />

Passend zu dieser „verkehrten Welt“ sind auch die<br />

Farben ihres Fe<strong>de</strong>rkleids: Das weiße Huhn nämlich ist<br />

in diesem Fall <strong>de</strong>r „Schwarzseher“, das schwarze Huhn<br />

dagegen ist lebenslustig und einfallsreich. Dass das<br />

weiße Huhn im Verlauf <strong>de</strong>r Geschichte seine lähmen<strong>de</strong>n<br />

Be<strong>de</strong>nken abstreift und an Lebensfreu<strong>de</strong> und<br />

Mut gewinnt, verdankt es <strong>de</strong>r Ausdauer und Unbeirrbarkeit<br />

<strong>de</strong>s schwarzen Huhns.<br />

Rotraut Susanne Berner, geboren 1948, ist eine vielfach<br />

ausgezeichnete Illustratorin, die auch eigene Geschichten<br />

verfasst, zum Beispiel die Karlchen-Geschichten o<strong>de</strong>r<br />

die Wimmelbücher. 2006 erhielt sie <strong>de</strong>n Son<strong>de</strong>rpreis <strong>de</strong>s<br />

Deutschen Jugendliteraturpreises für ihr Gesamtwerk. Sie<br />

lebt mit ihrem Mann in München.<br />

82 wdr hörspielprograrmm<br />

Heinz Schlapp<br />

von Marion Klötzer<br />

Regie: Petra Feldhoff<br />

Produktion: wdr 2013<br />

Teil 1/ca. 8’<br />

7. April So 19:30 wdr 5<br />

Teil 2/ca. 8’<br />

14. April So 19:30 wdr 5<br />

Teil 3/ca. 8’<br />

21. April So 19:30 wdr 5<br />

Teil 4/ca. 8’<br />

28. April So 19:30 wdr 5<br />

Eine Geschichte in <strong>de</strong>r<br />

je<strong>de</strong> Menge Schuhe<br />

vorkommen, mit einem<br />

Tollpatsch, <strong>de</strong>r sich<br />

nicht unterkriegen<br />

lässt. „Ein echter<br />

Schlapp, <strong>de</strong>r macht nie<br />

schlapp“ – so das<br />

Motto von Schuh<strong>de</strong>tektiv<br />

Heinz Schlapp, <strong>de</strong>r<br />

seit Wochen gelangweilt<br />

in seinem<br />

Schuhschrank<br />

herumlümmelt und auf<br />

<strong>de</strong>n ultimativen<br />

Auftrag wartet. Doch<br />

als <strong>de</strong>m Maharadscha von Prunk und Protz die gol<strong>de</strong>nen<br />

Schnürsenkel geklaut wer<strong>de</strong>n, und ausgerechnet Heinzi<br />

die Aufklärung in <strong>de</strong>n ollen Schlappschuh geschoben<br />

wird, da ahnt <strong>de</strong>r Übles: Täterin kann nur seine<br />

Erzfeindin und Superschwimmflosse Lotti Langfinger<br />

sein, die beste Räuberin im ganzen Schuhreich. Jetzt<br />

kommt, was kommen muss: Beschattungen, Verfolgungsjag<strong>de</strong>n,<br />

falsche Spuren, Nie<strong>de</strong>rlagen und je<strong>de</strong><br />

Menge Action.<br />

Marion Klötzer ist Kulturjournalistin für Tagespresse<br />

und Fachmagazine mit <strong>de</strong>m Schwerpunkt Kin<strong>de</strong>r- und<br />

Jugendliteratur sowie Autorin. Sie ist Mutter zweier Jungs<br />

und lebt in Freiburg.


Tante Mathil<strong>de</strong> macht Geschichten<br />

von Jan Cornelius<br />

Regie: Uta Reitz<br />

Produktion: wdr 2005<br />

Teil 1/8’<br />

Sven ruft an<br />

5. Mai So 19:30 wdr 5<br />

Teil 2/7’<br />

Joschi Piffanek und die Hühner<br />

12. Mai So 19:30 wdr 5<br />

Teil 3/7’<br />

Fre<strong>de</strong>rico, <strong>de</strong>r kleine Elefant<br />

19. Mai So 19:30 wdr 5<br />

Teil 4/7’<br />

Der wüten<strong>de</strong> Affe<br />

26. Mai So 19:30 wdr 5<br />

Teil 5/7’<br />

Das größte Tier <strong>de</strong>r Welt<br />

2. Juni So 19:30 wdr 5<br />

Teil 6/7’<br />

Der Lügenwettbewerb<br />

9. Juni So 19:30 wdr 5<br />

Kein Wun<strong>de</strong>r, dass<br />

Sven Tante Mathil<strong>de</strong><br />

so häufig anruft, <strong>de</strong>nn<br />

immer wie<strong>de</strong>r erzählt<br />

sie ihm am Telefon<br />

eine neue selbsterfun<strong>de</strong>ne<br />

Geschichte. Und<br />

niemand erfin<strong>de</strong>t so<br />

spannen<strong>de</strong> und<br />

verrückte Geschichten<br />

wie Tante Mathil<strong>de</strong>.<br />

Sven kann nie genug<br />

von ihren verrückten,<br />

originellen Einfällen<br />

bekommen. O<strong>de</strong>r ist es<br />

etwa alltäglich, dass<br />

Hühner bellen lernen,<br />

Hasen sich mit Löwen<br />

anfreun<strong>de</strong>n, sprechen<strong>de</strong><br />

Affen einen<br />

Affensheriffsurwaldblatthut<br />

tragen und<br />

unsere Nachbarn<br />

plötzlich nur mit<br />

einem Schuh durch die<br />

Gegend hüpfen? Ja, es<br />

geht turbulent zu in<br />

diesen Geschichten!<br />

Und am En<strong>de</strong>, als Tante Mathil<strong>de</strong> nach Australien reist,<br />

macht Sven eine ganz wichtige Ent<strong>de</strong>ckung.<br />

Jan Cornelius, geboren 1950 im rumänischen Banat, lebt<br />

seit 1977 in Düsseldorf. Er studierte Anglistik, Amerikanistik<br />

und Romanistik in Deutschland, Frankreich und<br />

Großbritannien und war viele Jahre auch als Lehrer in<br />

Duisburg und Düsseldorf tätig. Seit 2000 ist er freischaffend.<br />

Jan Cornelius veröffentlichte zahlreiche Kin<strong>de</strong>rbücher<br />

wie auch satirische Bücher für Erwachsene.<br />

Illustration: wdr/Günter Rückert<br />

Der Zauberlehrling<br />

von Tomi Ungerer<br />

nach einer Balla<strong>de</strong> von<br />

Johann Wolfgang von Goethe<br />

Übersetzung: Hans Manz<br />

Bearbeitung und Regie:<br />

Uwe Schareck<br />

Produktion: wdr 2000/13’<br />

9. Mai Do 19:05 wdr 5<br />

Der Zauberlehrling<br />

muss die Werkstatt<br />

seines Meisters sauber<br />

halten und Wasser<br />

holen. Eines Tages<br />

verreist <strong>de</strong>r Meister<br />

und <strong>de</strong>r Lehrling nutzt<br />

unerlaubt die Formel,<br />

mit <strong>de</strong>r er <strong>de</strong>n Besen<br />

in <strong>de</strong>r Werkstatt zum<br />

Wasserträger machen<br />

kann. Der Besen schleppt von da an unermüdlich<br />

Wasser an. Schon bald steht die Zauberwerkstatt unter<br />

Wasser, und was auch immer <strong>de</strong>r Zauberlehrling sagt,<br />

<strong>de</strong>r Besen ist nicht aufzuhalten. Schließlich spaltet er<br />

<strong>de</strong>n Besen mit einer Axt, aber auch das hilft nichts,<br />

<strong>de</strong>nn aus einem Besen wer<strong>de</strong>n viele Besen, die alles<br />

noch mehr unter Wasser setzen. Obwohl er große Angst<br />

vor Strafe hat, hofft <strong>de</strong>r Zauberlehrling verzweifelt auf<br />

die Rückkehr <strong>de</strong>s Meisters, <strong>de</strong>nn alleine wird er die<br />

Geister, die er rief, nicht mehr los.<br />

Tomi Ungerer, geboren 1931, ging Mitte <strong>de</strong>r 1950er-Jahre<br />

nach New York, wo sein Aufstieg als Zeichner, Maler,<br />

Kin<strong>de</strong>rbuchautor und Werbegrafiker begann. Tomi Ungerer<br />

erhielt u. a. die Ehrendoktorwür<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Universität<br />

Karlsruhe (2004) für seine Verdienste um die Kultur <strong>de</strong>s<br />

Kin<strong>de</strong>rbuchs. Er lebt mit seiner Familie in Irland und<br />

Straßburg.<br />

Der kleine Herr Wun<strong>de</strong>r<br />

von Erwin Grosche<br />

Bearbeitung und Regie:<br />

Uwe Schareck<br />

Produktion: wdr 2007/4’<br />

20. Mai Mo 19:05 wdr 5<br />

„Oh – hallo. Guten Tag,<br />

Herr Wun<strong>de</strong>r. Was<br />

gibt’s Neues?“ Der<br />

kleine Herr Wun<strong>de</strong>r<br />

kommt zu Besuch.<br />

Wenn <strong>de</strong>r kleine Herr<br />

Wun<strong>de</strong>r da ist, staunt<br />

man über die kleinen<br />

Wun<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Lebens und die Einzigartigkeit <strong>de</strong>r Welt.<br />

Erst geht das Staunen in die Weite und dann zum<br />

Detail, von <strong>de</strong>r Blumenwiese zum Vogelhaus, vom See<br />

zum Boot, vom Spielplatz zur Sandburg. Ohne Herrn<br />

Wun<strong>de</strong>r wäre die Welt nur halb so schön.<br />

Erwin Grosche, geboren 1955, ist Kabarettist, Schauspieler<br />

und Autor und erhielt 1999 <strong>de</strong>n Deutschen Kleinkunstpreis,<br />

2000 wur<strong>de</strong> er Kulturpreisträger <strong>de</strong>r Stadt Pa<strong>de</strong>rborn.<br />

Er ist Schirmherr von UNICEF Pa<strong>de</strong>rborn und<br />

Botschafter <strong>de</strong>r „Stiftung Lesen“. 2007 bekam er u. a. <strong>de</strong>n<br />

Peter-Hille-Literaturpreis für Kabarett und poetische<br />

Kleinkunst.Auf wdr 5 und im KiRaKa mo<strong>de</strong>riert er die<br />

Bärenbu<strong>de</strong>-Sendungen an <strong>de</strong>n Feiertagen.<br />

wdr hörspielprogramm 83


Bärenbu<strong>de</strong><br />

Wenn Riesen niesen<br />

von Sybille Hein<br />

Bearbeitung und Regie:<br />

Uwe Schareck<br />

Produktion: wdr 2007/5’<br />

30. Mai Do 19:05 wdr 5<br />

84 wdr hörspielprograrmm<br />

Hier stehen im kalten<br />

Ozean drei schnupfenkranke<br />

Riesen.<br />

Die müssen plötzlich<br />

fürchterlich und ganz<br />

gewaltig niesen.<br />

Sofort entsteht ein<br />

Wirbelsturm, nee, fast<br />

schon ein Orkan!<br />

Der treibt mit seiner Pustekraft eine Endlosgeschichte<br />

an ...<br />

Sybille Hein, geboren 1970 in Wolfenbüttel, studierte Germanistik<br />

in Göttingen und Illustration an <strong>de</strong>r Fachhochschule<br />

für Gestaltung in Hamburg. Sie lebt und arbeitet<br />

als Autorin, Illustratorin und Designerin in Berlin.<br />

Illustration: Ina Steinmetz<br />

Komm wir fin<strong>de</strong>n einen Schatz<br />

von Janosch<br />

Bearbeitung: Ulla Illerhaus<br />

Regie: Thomas Werner<br />

Produktion: wdr 2013<br />

Teil 1/ca. 5’<br />

Das größte Glück <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong><br />

16. Juni So 19:30 wdr 5<br />

Teil 2/ca. 5’<br />

Der Schatz im Meer<br />

23. Juni So 19:30 wdr 5<br />

Teil 3/ca. 5’<br />

Blumenkohl mit Kartoffeln<br />

und Salz<br />

30. Juni So 19:30 wdr 5<br />

Blumenkohl mit Kartoffeln und Salz.<br />

Der kleine Bär und <strong>de</strong>r<br />

kleine Tiger träumen<br />

vom „größten Glück<br />

<strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>“ – vom<br />

Reichtum. Und wo<br />

liegt <strong>de</strong>r? In <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong><br />

natürlich! Also graben<br />

sie, überall suchen sie<br />

<strong>de</strong>n Schatz. Dabei<br />

treffen sie viele Leute,<br />

die auch das Glück<br />

suchen. Und schließlich<br />

wer<strong>de</strong>n sie<br />

tatsächlich reich – verlieren<br />

aber gleich<br />

wie<strong>de</strong>r alles und<br />

kehren heim in ihr<br />

gemütliches Haus am<br />

Fluss. Da gibt es dann<br />

Janosch, vielfach ausgezeichneter Kin<strong>de</strong>rbuchautor und<br />

Illustrator, wur<strong>de</strong> 1931 als Horst Eckert geboren. Sein<br />

erstes Kin<strong>de</strong>rbuch „Die Geschichte von Valek, <strong>de</strong>m Pferd“<br />

erschien 1960. Der kleine Tiger, <strong>de</strong>r kleine Bär und die<br />

Tigerente gehören zu <strong>de</strong>n bekanntesten seiner Figuren.


KIRAKA<br />

Hotzenplotz 3<br />

von Otfried Preußler<br />

Bearbeitung: Ingeborg<br />

Tröndle<br />

Regie: Frank-Erich Hübner<br />

Produktion: wdr 2008<br />

Teil 1/30’<br />

Der Mann in <strong>de</strong>n<br />

Gartenbüschen<br />

4. Januar Fr 14:05 wdr 5<br />

Teil 2/28’<br />

Ein Ameisenhaufen, <strong>de</strong>r<br />

es in sich hat<br />

11. Januar Fr 14:05 wdr 5<br />

Teil 3/28’<br />

Eine unruhige Nacht<br />

18. Januar Fr 14:05 wdr 5<br />

Teil 4/26’<br />

Zauberkraut und Zukunftspläne<br />

25. Januar Fr 14:05 wdr 5<br />

Der Räuber Hotzenplotz<br />

ist zurück. Er<br />

wur<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m<br />

Spritzenhaus entlassen,<br />

ganz amtlich, mit<br />

„echten“ Entlassungspapieren.<br />

Nun macht<br />

er sich zur Großmutter<br />

auf und stattet ihr<br />

einen Besuch ab. Aber<br />

nicht, um die Kaffeemühle<br />

zu rauben, wie<br />

man meinen möchte,<br />

son<strong>de</strong>rn um sie um<br />

Entschuldigung zu<br />

bitten. Hotzenplotz<br />

hat nämlich nachgedacht<br />

und sich<br />

verän<strong>de</strong>rt. Er möchte<br />

kein Räuber mehr<br />

sein. Das Problem ist<br />

nur, dass ihm<br />

niemand glaubt. Als<br />

nun die Zauberkugel<br />

<strong>de</strong>r Wahrsagerin Frau<br />

Schlotterbeck verschwin<strong>de</strong>t, verdächtigen alle <strong>de</strong>n<br />

Räuber Hotzenplotz.<br />

Otfried Preußler, geboren 1923, stammt aus Reichenberg<br />

in Böhmen. Nach <strong>de</strong>m Krieg und fünf Jahren in sowjetischer<br />

Gefangenschaft kam er nach Oberbayern. Sich selbst mit<br />

Vorliebe als Geschichtenerzähler bezeichnend, gilt<br />

er heute als einer <strong>de</strong>r namhaftesten und erfolgreichsten<br />

Autoren Deutschlands. Preußlers Kin<strong>de</strong>r- und Jugendbücher<br />

haben inzwischen eine Gesamtauflage von über<br />

40 Millionen Exemplaren erreicht und liegen in zahlreichen<br />

Übersetzungen vor. Der wdr produzierte viele seiner<br />

Stoffe, unter an<strong>de</strong>rem „Der starke Wanja“ und „Krabat“,<br />

zuletzt „Die dumme Augustine“.<br />

Illustration: wdr/Günter Rückert<br />

wdr hörspielprogramm 85


KIRAKA<br />

Märchentherapie<br />

von Max Urlacher<br />

Komposition: Rainer Qua<strong>de</strong><br />

Regie: Angeli Backhausen<br />

Produktion: wdr 2013<br />

Teil 1/ca. 40’<br />

1. Februar Fr 14:05 wdr 5<br />

Teil 2/ca. 40’<br />

8. Februar Fr 14:05 wdr 5<br />

86 wdr hörspielprogramm<br />

Im Therapiezentrum<br />

für sozial unverträgliche<br />

Märchenfiguren<br />

geht es zu, fast wie im<br />

richtigen Leben. Bei<br />

entsprechen<strong>de</strong>m<br />

Therapieerfolg und<br />

guter Führung wer<strong>de</strong>n<br />

die geläuterten Hexen,<br />

Kin<strong>de</strong>rfresser und<br />

Übeltäter auf Bewährung<br />

in die Menschen-<br />

welt geschickt. Das Rumpelstilzchen, <strong>de</strong>n bösen Wolf<br />

und Schneewittchens böse Stiefmutter, die dunkle<br />

Königin, verschlägt es nach Köln – und das ausgerechnet<br />

zur Karnevalszeit. Gemeinsam mit Taxifahrer<br />

Micha und seinem Sohn Linus erleben sie hier ihr ganz<br />

eigenes Märchen.<br />

Max Urlacher, geboren 1972, ist Schauspieler und Autor.<br />

Zuletzt erschien von ihm „Die Putzi Diaries“, die<br />

Geschichte einer Reise gemeinsam mit seiner Putzfrau<br />

entlang <strong>de</strong>r Romantischen Straße. „Märchentherapie“<br />

ist nach „Willy und das Meermädchen“ (wdr 2011) sein<br />

zweites Kin<strong>de</strong>rhörspiel.<br />

Piratenklinik Sturmhölle 2<br />

von Wilhelm Nünnerich<br />

Regie: <strong>de</strong>r Autor<br />

Produktion: wdr 2003/44’<br />

15. Februar Fr 14:05 wdr 5<br />

Eigentlich wollte<br />

Kapitän Flitschauge ja<br />

nie mehr über Erste<br />

Hilfe an Bord <strong>de</strong>r<br />

Sturmhölle sprechen.<br />

Aber als <strong>de</strong>r Kompass<br />

Beruhigungsmittel<br />

bekommen hat, Roula<strong>de</strong>n mullverpackt wie Mumien<br />

serviert wer<strong>de</strong>n und am Hauptmast Martinshörner<br />

tönen, erkennt <strong>de</strong>r Kapitän, dass Gräte und Bumskopp<br />

<strong>de</strong>n Medizinunterricht irgendwie missverstan<strong>de</strong>n<br />

haben. Also geht die „Bordarztausbildung“ mit<br />

unerwarteten Folgen ins nächste Semester.<br />

Wilhelm Nünnerich wur<strong>de</strong> geboren und lebt seit vielen<br />

Tagen in Köln, Fuerteventura und manchmal auch auf<br />

<strong>de</strong>m Mond. Er liebt seine Ruhe, und wenn die Katzen sich<br />

draußen putzen und satt sind, ist er auch zufrie<strong>de</strong>n. Er<br />

macht Wettervorhersagen, dichtet dieses und jenes und<br />

singt manchmal leise vor sich hin. Auch sonst ist er sehr<br />

tüchtig und hochgradig in Ordnung. Sagt je<strong>de</strong>r, außer<br />

<strong>de</strong>nen, die ihn nicht verstehen.<br />

Illustration: wdr/Ina Steinmetz


Die klicken doch nicht richtig! –<br />

Kin<strong>de</strong>r und die neuen Medien<br />

Eine KiRaKa-Radiogeschichte<br />

von Thomas Hartmann<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 45’<br />

17. Februar So 14:05 wdr 5<br />

Ein Leben ohne das<br />

Internet können sich<br />

die meisten Menschen<br />

heute gar nicht mehr<br />

vorstellen. Soziale<br />

Netzwerke, Wikipedia,<br />

Suchmaschinen,<br />

Online-Games und<br />

Vi<strong>de</strong>oportale zu nutzen, ist innerhalb weniger Jahre so<br />

selbstverständlich gewor<strong>de</strong>n wie fernsehen o<strong>de</strong>r<br />

Fahrrad fahren – auch für Kin<strong>de</strong>r. Für sie spielen<br />

digitale Medien nicht nur im Alltag eine immer größere<br />

Rolle. Auch an vielen Schulen gehört <strong>de</strong>r Computer<br />

mittlerweile zum festen Inventar und löst die traditionellen<br />

Schulmedien Tafel und Schulbuch immer mehr<br />

ab. Wie ist es dazu gekommen? Wozu wur<strong>de</strong> das<br />

Internet eigentlich erfun<strong>de</strong>n und wer kümmert sich<br />

heute um dieses riesige Netzwerk? wdr 5 KiRaKa klickt<br />

sich durch die weite Welt <strong>de</strong>s Internets und erklärt, wie<br />

die neuen Medien unser Leben verän<strong>de</strong>rt haben, weiter<br />

verän<strong>de</strong>rn wer<strong>de</strong>n und was Erwachsene meinen, wenn<br />

sie von „Medienkompetenz“ sprechen.<br />

Thomas Hartmann hat Medienpädagogik und Kulturwissenschaften<br />

studiert und arbeitet als Autor und Musikexperte<br />

für <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rradiokanal KiRaKa. Selbst noch<br />

mit Schreibmaschine und Festnetztelefon aufgewachsen,<br />

beschäftigt er sich heute vor allem mit <strong>de</strong>m Thema<br />

„Digitale Medien und Schule“.<br />

Milo und die Jagd nach <strong>de</strong>m<br />

grünhaarigen Mädchen<br />

von Rudolf Herfurtner<br />

Komposition: Elvira Ochoa<br />

und Mark Joggerst<br />

Regie: Angeli Backhausen<br />

Produktion: wdr 2002<br />

Teil 1/30’<br />

Milo, rette mich<br />

22. Februar Fr 14:05 wdr 5<br />

Teil 2/32’<br />

Milo kommt zu spät<br />

1. März Fr 14:05 wdr 5<br />

Teil 3/34’<br />

Milo auf Safari<br />

8. März Fr 14:05 wdr 5<br />

Teil 4/41’<br />

Pörfekt Milo<br />

15. März Fr 14:05 wdr 5<br />

Milo wird zufällig<br />

Zeuge, wie zwei Männer<br />

versuchen, ein grünhaariges<br />

Mädchen zu<br />

kidnappen. Ein Junge<br />

rast in einem Einkaufswagen<br />

heran und kann<br />

sie gera<strong>de</strong> noch retten.<br />

Bei<strong>de</strong> verschwin<strong>de</strong>n<br />

spurlos. Milo versucht<br />

verzweifelt, das Mäd-<br />

chen zu fin<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>n<br />

Übeltätern auf die Spur<br />

zu kommen. Er fin<strong>de</strong>t<br />

heraus, dass bereits<br />

mehrere Kin<strong>de</strong>r ent-<br />

führt wur<strong>de</strong>n und in<br />

einer Spielzeugfabrik<br />

verschwan<strong>de</strong>n. Nach<br />

und nach <strong>de</strong>ckt Milo ein<br />

unglaubliches Komplott<br />

auf.<br />

Rudolf Herfurtner, geboren 1947, lebt als freier Autor in<br />

München. Seit 1973 veröffentlicht er viele Theaterstücke,<br />

Romane und Hörspiele für Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche. Unter<br />

an<strong>de</strong>rem realisierte <strong>de</strong>r wdr Hörspiele nach seinen<br />

Motzarella-Geschichten, für die Herfurtner 1993 <strong>de</strong>n Terre<br />

<strong>de</strong>s Hommes Kin<strong>de</strong>rhörspielpreis erhielt. Seine Bibeladaptionen<br />

„Joseph und seine Schwester“ und „Zinas Sänger“<br />

wur<strong>de</strong>n ebenfalls vom wdr gesen<strong>de</strong>t.<br />

wdr hörspielprogramm 87


KIRAKA<br />

Die Zaubergräte<br />

nach <strong>de</strong>m gleichnamigen<br />

Märchen<br />

von Charles Dickens<br />

Bearbeitung: Rolf Gozell<br />

Regie: Norbert Speer<br />

Komposition: Jürgen Ecke<br />

Produktion: Rundfunk <strong>de</strong>r<br />

DDR 1982/44’<br />

22. März Fr 14:05 wdr 5<br />

Illustration: wdr/Philip Waechter<br />

88 wdr hörspielprogramm<br />

König Watkind I.<br />

verdient als Schönschreiber<br />

keinen<br />

Pfennig. Er weiß seine<br />

vielen Nachkommen<br />

kaum noch zu<br />

ernähren. Die Königin<br />

kränkelt. Die Köchin<br />

kündigt. Und nur die<br />

siebenjährige Prinzessin<br />

Alice will <strong>de</strong>m<br />

Elend und <strong>de</strong>r Resigna-<br />

tion im Hause Trotz bieten. Da schenkt ihr die Großfee<br />

Marina die Zaubergräte, die seltsamerweise nur <strong>de</strong>n<br />

Wunsch erfüllt, <strong>de</strong>r, im richtigen Moment ausgesprochen,<br />

auch <strong>de</strong>r richtige ist.<br />

Charles Dickens (1812-1870) musste bereits als Kind Geld<br />

verdienen, da sein Vater die Familie nicht mehr ernähren<br />

konnte und im Schuldgefängnis saß. Seine Erfahrungen<br />

verarbeitete er u.a. in Romanen wie „Oliver Twist“, die in<br />

unzähligen Ausgaben veröffentlicht und in viele Sprachen<br />

übersetzt wur<strong>de</strong>n.<br />

Rolf Gozell, geboren 1935, schrieb Hörspiele und Prosa. Für<br />

„Prinzessin Maria vom Meere“ (DLR Berlin 1999) erhielt<br />

er <strong>de</strong>n Deutschen Kin<strong>de</strong>rhörspielpreis 2000. Er starb 2008.<br />

„Mama, manchmal ist das Leben<br />

so schwierig für mich!“<br />

Psychische Handicaps<br />

bei Kin<strong>de</strong>rn<br />

von Nina Kawalun und<br />

Monika Hanewinkel<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 45’<br />

24. März So 14:05 wdr 5<br />

Andreas ist neun und<br />

geht in die dritte<br />

Klasse. Seine Klassenkamera<strong>de</strong>n<br />

und seine<br />

Lehrerin mögen ihn<br />

nicht, <strong>de</strong>nn er ist ein<br />

„Störer“. Ständig läuft<br />

er während <strong>de</strong>s<br />

Unterrichts in <strong>de</strong>r<br />

Klasse herum,<br />

schwätzt o<strong>de</strong>r ruft dazwischen. In <strong>de</strong>n Pausen prügelt<br />

er sich mit an<strong>de</strong>ren Kin<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r pöbelt herum. Seine<br />

Familie fin<strong>de</strong>t Andreas ebenfalls extrem anstrengend.<br />

Die Hausaufgaben ziehen sich wie Kaugummi, immer<br />

wie<strong>de</strong>r springt Andreas auf, schreit herum o<strong>de</strong>r ärgert<br />

seine Geschwister und macht ihre Sachen kaputt.<br />

Manchmal kann Andreas sich dann selbst nicht lei<strong>de</strong>n.<br />

Er ist gefangen in seiner eigenen Welt, die auch für ihn<br />

nicht immer einfach ist. Andreas ist kein „böses“ Kind,<br />

auch wenn viele seiner Mitmenschen ihn so sehen und<br />

behan<strong>de</strong>ln. Er ist krank und hat ADHS, ein psychisches<br />

Handicap, das die Psychologen „Aufmerksamkeits<strong>de</strong>fizit-Hyperaktivitäts-Störung“<br />

nennen. Diese Krankheit<br />

kommt bei Jungen doppelt so häufig vor wie bei<br />

Mädchen. Woher sie kommt, ist bis heute nicht ganz<br />

klar. Nur eins ist sicher: Sie kann je<strong>de</strong>n treffen.<br />

Nina Kawaluns Reportagereisen führten sie nach Indien,<br />

Uganda und Abu Dhabi. Sie fin<strong>de</strong>t jedoch auch vor <strong>de</strong>r<br />

eigenen Tür immer neue Geschichten und wagt sich mit<br />

einem feinen Gespür auch an schwierige Themen.<br />

Monika Hanewinkel arbeitet seit 24 Jahren als Reporterin<br />

und Autorin für das Kin<strong>de</strong>rprogramm <strong>de</strong>s West<strong>de</strong>utschen<br />

Rundfunks. In <strong>de</strong>n letzten Jahren hat sie mehrere Features<br />

für das Kin<strong>de</strong>rprogramm erarbeitet, die u. a. mit <strong>de</strong>m<br />

Deutschen Sozialpreis, <strong>de</strong>m Alternativen Medienpreis<br />

sowie <strong>de</strong>m Medienpreis <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rnothilfe ausgezeichnet<br />

wur<strong>de</strong>n.


Ein Versteck wie damals<br />

von Kees Opmeer<br />

aus <strong>de</strong>m Nie<strong>de</strong>rländischen<br />

von Stefanie Schäfer<br />

Bearbeitung: Stephanie Menge<br />

Regie: Claudia Johanna Leist<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 50’<br />

29. März Fr 14:05 wdr 5<br />

Während Kenny für<br />

die Schule das<br />

Tagebuch <strong>de</strong>r Anne<br />

Frank lesen muss,<br />

fin<strong>de</strong>t er heraus, dass<br />

seine Nachbarn die<br />

10-jährige Mbele aus<br />

Afrika verstecken. Sie<br />

soll ohne ihre Eltern in<br />

ihr Heimatland<br />

zurückgeschickt wer<strong>de</strong>n. Kenny freun<strong>de</strong>t sich mit <strong>de</strong>m<br />

hübschen Mädchen an. Doch dann wird Mbele verraten.<br />

Kenny versteht jetzt genau, was damals mit Anne<br />

passiert ist – und dass es auch heute geschehen könnte.<br />

Kees Opmeer, geboren 1952, arbeitet als Sozialpädagoge<br />

in <strong>de</strong>r Jugendfürsorge und schreibt Kin<strong>de</strong>rbücher und<br />

Theaterstücke. Mit seiner Frau, seinen drei Töchtern und<br />

seinem Hund lebt er in einem nie<strong>de</strong>rländischen Dorf.<br />

Stephanie Menge, geboren 1962, arbeitete nach ihrem<br />

Studium als Lektorin eines Kölner Kin<strong>de</strong>rbuchverlags.<br />

Heute lebt sie als freie Autorin und Übersetzerin mit ihrer<br />

Familie in Berlin. Für <strong>de</strong>n wdr schrieb sie zuletzt die<br />

Jesus-Trilogie „Sternsucher. Die geheimnisvollen Weisen<br />

aus <strong>de</strong>m Morgenland“ (2008), „Die Nacht von Getsemani“<br />

(2009), „Von <strong>de</strong>n Toten auferstan<strong>de</strong>n“ (2011) sowie das<br />

Hörspiel „Maria“ (2011).<br />

Wie man unsterblich wird<br />

von Sally Nicholls<br />

Bearbeitung:<br />

Karlheinz Koinegg<br />

Regie: Angeli Backhausen<br />

Produktion: wdr 2009<br />

Teil 1/36’<br />

31. März So 14:05 wdr 5<br />

Teil 2/45’<br />

1. April Mo 14:05 wdr 5<br />

„Ich heiße Sam. Ich bin<br />

elf Jahre alt. Ich<br />

sammle Geschichten<br />

und interessante<br />

Tatsachen. Wenn du<br />

das hier hörst, bin ich<br />

vermutlich tot.“ Hallo?!<br />

Ein Hörspiel über einen<br />

Jungen, <strong>de</strong>r nicht nur<br />

so gut wie tot ist,<br />

son<strong>de</strong>rn vielleicht<br />

sogar tatsächlich stirbt?<br />

Okay, es war zuerst ein<br />

Buch. Sally Nicholls hat<br />

die komische, todtraurige Geschichte <strong>de</strong>s elfjährigen<br />

Sam und seines Freun<strong>de</strong>s Felix erzählt, die bei<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r<br />

unheilbaren Krankheit Leukämie lei<strong>de</strong>n und trotz<strong>de</strong>m<br />

ihren Humor nicht verlieren. „In Büchern geht es doch<br />

immer nur um Kin<strong>de</strong>r, die die Welt retten o<strong>de</strong>r solche,<br />

die in <strong>de</strong>r Schule verprügelt wer<strong>de</strong>n. Über uns wür<strong>de</strong> ja<br />

keiner schreiben.“ Genau! Deshalb schreibt Sam lieber<br />

gleich selber auf, was er darüber <strong>de</strong>nkt.<br />

Sally Nicholls wur<strong>de</strong> 1983 im englischen Stockton geboren.<br />

Mit fünf Jahren entschied sie, Schriftstellerin zu wer<strong>de</strong>n. Sie<br />

studierte Philosophie und Literatur. „Wie man unsterblich<br />

wird“ ist ihr Debütroman, sie verfasste ihn mit 23 Jahren. Im<br />

Januar 2008 in England erschienen, wur<strong>de</strong> die Geschichte<br />

bereits mit mehreren großen Preisen ausgezeichnet und in<br />

verschie<strong>de</strong>ne Sprachen übersetzt. 2010 erhielt das Hörspiel<br />

in <strong>de</strong>r Bearbeitung von Karlheinz Koinegg <strong>de</strong>n Deutschen<br />

Hörbuchpreis in <strong>de</strong>r Kategorie Bestes Kin<strong>de</strong>rhörbuch.<br />

Heldinnen <strong>de</strong>r Weltgeschichte<br />

Johanna von Orléans<br />

von Karheinz Koinegg<br />

Komposition: Gerd Bessler<br />

Regie: Matthias Kapohl<br />

Produktion: wdr 2009/40’<br />

5. April Fr 14:05 wdr 5<br />

Es war einmal ein<br />

König, <strong>de</strong>r seine Krone<br />

und sein Land verloren<br />

hatte. Frem<strong>de</strong> Herren<br />

setzten sich auf seinen<br />

Thron und raubten,<br />

was sie rauben<br />

konnten: Gold und<br />

Silber, Land und Ehre.<br />

Auch seine Ratgeber und Ritter, Bischöfe und Bauern,<br />

sogar die Fliegen an <strong>de</strong>r Wand hatten <strong>de</strong>n Mut verloren.<br />

Keiner wagte, sich <strong>de</strong>n neuen Herren zu wi<strong>de</strong>rsetzen.<br />

Sie waren viel zu mächtig und <strong>de</strong>r König viel zu mutlos,<br />

um auch nur im Traum daran zu <strong>de</strong>nken, sich zu<br />

wehren und das Land zurück zu erobern. Da träumte<br />

ein Bauernmädchen fern in einem kleinen Dorf, dass es<br />

<strong>de</strong>m König helfen sollte, sein Reich wie<strong>de</strong>r zu gewinnen.<br />

Es war ein einfaches Mädchen, das nicht einmal lesen<br />

konnte. Und von <strong>de</strong>r großen Stadt, in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r König<br />

lebte, hatte es kaum gehört. Trotz<strong>de</strong>m machte es sich<br />

auf, um seinen König zu retten! Das Bauernmädchen<br />

Johanna, das man später Jeanne d’Arc o<strong>de</strong>r auch<br />

Johanna von Orléans nennen sollte, brach 1428 auf, um<br />

<strong>de</strong>m König von Frankreich die verlorene Krone wie<strong>de</strong>r<br />

aufs Haupt zu setzen.<br />

Biografie siehe Seite 80<br />

wdr hörspielprogramm 89


KIRAKA<br />

Der Wind in <strong>de</strong>n Wei<strong>de</strong>n<br />

von Kenneth Grahame<br />

aus <strong>de</strong>m Englischen von<br />

Harry Rowohlt<br />

Bearbeitung: Oliver Metz<br />

Komposition: Ulrike Haage<br />

Regie: Annette Kurth<br />

Produktion: wdr 2008<br />

Teil 1/36’<br />

Am Fluss und auf <strong>de</strong>r<br />

Landstraße<br />

12. April Fr 14:05 wdr 5<br />

Teil 2/37’<br />

Im wil<strong>de</strong>n Wal<strong>de</strong><br />

19. April Fr 14:05 wdr 5<br />

Teil 3/37’<br />

Trautes Heim, Glück allein<br />

26. April Fr 14:05 wdr 5<br />

Teil 4/36’<br />

Die Abenteuer <strong>de</strong>s Kröterichs<br />

3. Mai Fr 14:05 wdr 5<br />

Teil 5/37’<br />

Je<strong>de</strong>r ist ein Vagabund<br />

10. Mai Fr 14:05 wdr 5<br />

Teil 6/35’<br />

Die Heimkehr <strong>de</strong>s Kröterichs<br />

17. Mai Fr 14:05 wdr 5<br />

90 wdr hörspielprogramm<br />

Während <strong>de</strong>s Frühjahrsputzes<br />

beschließt<br />

<strong>de</strong>r Maulwurf hinaus<br />

in die Welt zu ziehen.<br />

Er gelangt an <strong>de</strong>n<br />

Fluss, wo ihn die<br />

Wasserratte in ihr<br />

Haus einlädt, <strong>de</strong>r<br />

Anfang einer Freundschaft.<br />

Es ist schön,<br />

das Leben am Fluss,<br />

mit Boot fahren,<br />

Picknick und <strong>de</strong>n<br />

an<strong>de</strong>ren Tieren, die<br />

hier wohnen. Der<br />

Maulwurf fühlt sich<br />

wohl und gehört bald<br />

zu <strong>de</strong>r Gemeinschaft,<br />

wie auch <strong>de</strong>r Fischotter<br />

und <strong>de</strong>r Kröterich. Es<br />

gibt einige schlimme<br />

Situationen zu<br />

bestehen, meist<br />

dadurch entstan<strong>de</strong>n,<br />

dass sich die Tiere<br />

nicht an die Regeln<br />

halten. Der Maulwurf<br />

muss aus <strong>de</strong>m Wil<strong>de</strong>n<br />

Wald gerettet wer<strong>de</strong>n,<br />

vor <strong>de</strong>m er gewarnt<br />

wur<strong>de</strong>. Aber die<br />

größten Probleme<br />

bereitet <strong>de</strong>r Kröterich. Wenn ihn eine Lei<strong>de</strong>nschaft<br />

packt, verfällt er ihr ganz und gar. Und vollkommen<br />

unberechenbar ist er, sobald er in einem Auto sitzt. Nur<br />

gut, dass er seine Freun<strong>de</strong> hat. Die allerdings haben<br />

wegen ihm eine Menge Schwierigkeiten zu bewältigen.<br />

Kenneth Grahame wur<strong>de</strong> 1859 im schottischen Edinburgh<br />

geboren. Nach einer Ausbildung in Oxford war er von 1879<br />

bis 1908 Angestellter <strong>de</strong>r Bank von England. Er schrieb in<br />

verschie<strong>de</strong>nen Zeitschriften satirische Beiträge und 1908<br />

erschien sein Buch „The Wind in the Willows“, das ihn<br />

weltberühmt machte und das zu <strong>de</strong>n unvergänglichen<br />

Klassikern <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rliteratur zählt.<br />

Oh Calimero!<br />

von Judith Ruyters<br />

Komposition: Jan-Peter Pflug<br />

Regie: Sven Stricker<br />

Produktion: hr/wdr 2012/42’<br />

1. Mai Mi 14:05 wdr 5<br />

Kin<strong>de</strong>r lassen sich in<br />

zwei Gruppen einteilen:<br />

Die eine hat ein<br />

Haustier, die an<strong>de</strong>re<br />

wünscht sich eins.<br />

Charlotte gehört zu<br />

letzterer. Sie sehnt sich<br />

nach nichts mehr als<br />

einem Tier zum Schmusen, Knud<strong>de</strong>ln und Verwöhnen,<br />

einem treuen Freund eben, <strong>de</strong>m sie all ihre Geheimnisse<br />

anvertrauen kann. Zu dumm nur, dass ihrer<br />

Mutter auf keinen Fall ein Tier ins Haus kommt. Da<br />

beißt die Maus keinen Fa<strong>de</strong>n ab und Charlotte auf<br />

Granit! Als selbst <strong>de</strong>r pupsig kleine Nachbarsjunge<br />

einen Hamster bekommt, glaubt Charlotte, ihr Schwein<br />

pfeift und setzt alles, aber auch wirklich alles daran,<br />

doch noch an ein Tier zu kommen.<br />

Judith Ruyters, geboren 1970, studierte Anglistik und<br />

Germanistik in Leipzig und arbeitete im Anschluss als<br />

freie Redakteurin und Dramaturgin. Für die Hörspielbearbeitung<br />

von „Die Füchse von Andorra“ wur<strong>de</strong> sie<br />

mit <strong>de</strong>m Deutschen Hörbuchpreis 2011 ausgezeichnet.<br />

Elefant, Tiger und froh? Wie Tiere<br />

in Zoos leben<br />

Eine KiRaKa-Radiogeschichte<br />

von Johannes Döbbelt<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 50’<br />

5. Mai So 14:05 wdr 5<br />

Millionen Besucher<br />

strömen je<strong>de</strong>s Jahr in<br />

die <strong>de</strong>utschen Zoos<br />

und bewun<strong>de</strong>rn<br />

Löwen, Elefanten o<strong>de</strong>r<br />

Schimpansen. Doch<br />

wie geht es <strong>de</strong>n Tieren<br />

dort eigentlich?<br />

Langweilt sich ein Eisbär, obwohl er ein großes Gehege<br />

hat? Sind Tiger schon zufrie<strong>de</strong>n, wenn sie ihre Beute<br />

nur fressen und nicht erst jagen müssen? Welche Rolle<br />

spielen Zoos bei <strong>de</strong>r Arterhaltung – für Tierarten, die<br />

vom Aussterben bedroht sind? Und wohin kommen<br />

Tiere, wenn für sie im Zoo kein Platz mehr ist? wdr 5<br />

KiRaKa geht auf Expedition – im Allwetterzoo in<br />

Münster und in <strong>de</strong>r Gelsenkirchener Zoom Erlebniswelt.<br />

Wir sind hautnah dabei, wenn Delphine eine neue<br />

Heimat bekommen, Tierärzte schwierige Operationen<br />

stemmen und Stinktiere Überraschungseier knacken.<br />

Johannes Döbbelt ist Journalist, Reporter und Mo<strong>de</strong>rator<br />

bei wdr 5 KiRaKa. Schon als Kind schaute er sich zusammen<br />

mit seinem älteren Bru<strong>de</strong>r je<strong>de</strong>n Tierfilm an, <strong>de</strong>n<br />

er fin<strong>de</strong>n konnte. Heute ist er regelmäßig in <strong>de</strong>n Zoos in<br />

NRW unterwegs o<strong>de</strong>r bewun<strong>de</strong>rt bei Dschungelexpeditionen<br />

im Urlaub exotische Tiere in freier Natur.


Comman<strong>de</strong>r Jannis<br />

von Thilo Reffert<br />

Komposition: Michael Rodach<br />

Regie: Beatrix Ackers<br />

Produktion: dkultur 2011/53’<br />

9. Mai Do 14:05 wdr 5<br />

Comman<strong>de</strong>r Jannis<br />

fliegt je<strong>de</strong>n Morgen<br />

mit seinem Fahrrad<br />

zur Schule. Doch in <strong>de</strong>r<br />

Schule läuft es schlecht,<br />

Jannis soll eine Klasse<br />

zurückversetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Das ist kein Weltunter-<br />

gang, meinen seine Eltern, aber was wissen die schon!<br />

Als eine Projektwoche zum Thema „Mensch und<br />

Umwelt“ beginnt, vergisst Jannis seine Probleme, <strong>de</strong>nn<br />

jetzt kann er – Comman<strong>de</strong>r Jannis – die ganze Welt vor<br />

einer ökologischen Katastrophe retten. Den Anfang<br />

macht er bei seiner eigenen Familie, die er mitten im<br />

Winter zu einem Leben ohne Strom verdonnert. Dabei<br />

hilft ihm sein Meerschweinchen George, das in Wahrheit<br />

ein Alien ist, und Jannis die Sache mit <strong>de</strong>m<br />

ökologischen Fußabdruck erklärt: „Ich mache kleine<br />

Fußabdrücke, du große. Ich bin ökologisch, du nicht.“<br />

Was anfangs ein Spaß war, wird rasch zu einem<br />

Abenteuer, an <strong>de</strong>ssen En<strong>de</strong> die Welt – vorläufig – nicht<br />

untergeht und Jannis in seiner Klasse bleiben darf.<br />

Thilo Reffert, geboren 1970, arbeitete als Lehrer und an<br />

verschie<strong>de</strong>nen Theatern als Dramaturg und Theaterpädagoge<br />

und lebt heute als freischaffen<strong>de</strong>r Autor am Stadtrand<br />

von Berlin. Er schreibt Theaterstücke, Hörspiele und<br />

Prosa für Kin<strong>de</strong>r und Erwachsene. 2012 wur<strong>de</strong> er für das<br />

Hörspiel „Comman<strong>de</strong>r Jannis“ mit <strong>de</strong>m mdr-Kin<strong>de</strong>rhörspielpreis<br />

ausgezeichnet.<br />

Der große Baresi<br />

von Jimmy Docherty<br />

Bearbeitung: Heidi Knetsch<br />

und Stefan Richwien<br />

Komposition: Rudolf Schmücker<br />

Regie: Hans Helge Ott<br />

Produktion: ndr 2011<br />

Teil 1/51’<br />

19. Mai So 14:05 wdr 5<br />

Teil 2/51’<br />

20. Mai Mo 14:05 wdr 5<br />

Als Jake in zehn<br />

Minuten zweimal<br />

ausgeraubt wird, fasst<br />

er <strong>de</strong>n Entschluss, sich<br />

gegen die Gangster in<br />

seinem Viertel zu<br />

wehren. Mit Hilfe seiner<br />

besten Freun<strong>de</strong> verbreitet<br />

er das Gerücht über<br />

einen erfun<strong>de</strong>nen<br />

Gangster in <strong>de</strong>r Stadt<br />

– <strong>de</strong>n Großen Baresi.<br />

Der Schwin<strong>de</strong>l<br />

funktioniert. Doch<br />

alles gerät schnell außer Kontrolle. Die Gangster wollen<br />

Baresi an <strong>de</strong>n Kragen. Ein neuer Plan muss her!<br />

Jimmy Docherty studierte Fernsehproduktionstechnik<br />

und arbeitete neun Jahre lang als Werbetexter für Radio<br />

Cly<strong>de</strong>, <strong>de</strong>n größten Radiosen<strong>de</strong>r Schottlands. „Der große<br />

Baresi“ ist sein erstes Kin<strong>de</strong>rbuch. Jimmy Docherty lebt<br />

mit seiner Frau Lynn und einem Kind in Coatbridge.<br />

Für ihre Hörspielbearbeitung <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>rromans „Der<br />

große Baresi“ wur<strong>de</strong>n Heidi Knetsch und Stefan Richwien<br />

mit <strong>de</strong>m Kin<strong>de</strong>rhörspielpreis <strong>de</strong>r Stadt Karlsruhe 2012<br />

ausgezeichnet.<br />

Illustration: wdr/Ina Steinmetz<br />

wdr hörspielprogramm 91


Jim Knopf und die Wil<strong>de</strong> 13<br />

von Michael En<strong>de</strong><br />

Bearbeitung: Ulla Illerhaus<br />

Komposition: Mike Herting<br />

Regie: Petra Feldhoff<br />

Produktion: <strong>WDR</strong> 2010<br />

Teil 1/43’<br />

Aufbruch ins Abenteuer<br />

24. Mai Fr 14:05 wdr 5<br />

Teil 2/43’<br />

Das Geheimnis <strong>de</strong>s<br />

Meerkönigs Gurumusch<br />

31. Mai Fr 14:05 wdr 5<br />

Teil 3/41’<br />

Das Ungeheuer in <strong>de</strong>r Oase<br />

7. Juni Fr 14:05 wdr 5<br />

Teil 4/45’<br />

Der gol<strong>de</strong>ne Drache<br />

<strong>de</strong>r Weisheit<br />

14. Juni Fr 14:05 wdr 5<br />

Teil 5/46’<br />

Gefangen im Land, das nicht<br />

sein darf<br />

21. Juni Fr 14:05 wdr 5<br />

Teil 6/45’<br />

Das versunkene Reich <strong>de</strong>s<br />

schwarzen Königs<br />

28. Juni Fr 14:05 wdr 5<br />

Illustration: wdr/Günter Rückert<br />

KIRAKA<br />

92 wdr hörspielprogramm<br />

Die Insel Lummerland<br />

benötigt dringend<br />

einen Leuchtturm.<br />

Deshalb schickt König<br />

Alfons <strong>de</strong>r Viertelvorzwölfte<br />

Lukas und Jim<br />

zu Herrn Tur-Tur in<br />

die Wüste am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Welt. Der Scheinriese<br />

soll Lummerland<br />

helfen. Emma, die<br />

Lokomotive und ihr<br />

Kind Molli sind mit<br />

von <strong>de</strong>r Partie, als die<br />

bei<strong>de</strong>n sich auf <strong>de</strong>n<br />

Weg machen. Die<br />

Freun<strong>de</strong> erleben auf<br />

ihrer weiten Reise viele<br />

spannen<strong>de</strong> Abenteuer.<br />

Dabei treffen sie die<br />

Meerjungfrau Sursulapitschi,<br />

fliegen über<br />

die Krone <strong>de</strong>r Welt<br />

und fin<strong>de</strong>n nicht nur<br />

Herrn Tur-Tur,<br />

son<strong>de</strong>rn lösen am<br />

En<strong>de</strong> auch noch das<br />

große Rätsel um Jims<br />

Herkunft.<br />

Michael En<strong>de</strong>, geboren<br />

1929, gelang mit seinem<br />

1960 erschienenen Werk<br />

„Jim Knopf und Lukas,<br />

<strong>de</strong>r Lokomotivführer“ <strong>de</strong>r schriftstellerische Durchbruch.<br />

Zu seinen größten Erfolgen gehören außer<strong>de</strong>m<br />

„Momo“ (1972) und „Die unendliche Geschichte“ (1979).<br />

Michael En<strong>de</strong> starb am 28. August 1995.


Rosa Manna<br />

von Silja Uibu Horne<br />

Regie: Thomas Leutzbach<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 50’<br />

30. Mai Do 14:05 wdr 5<br />

In <strong>de</strong>n Sommerferien<br />

fährt Anu mit ihrer<br />

Großmutter nach<br />

Estland, in <strong>de</strong>ren alte<br />

Heimat. Anu trifft dort<br />

ihre Verwandten und<br />

Nachbarn, lernt <strong>de</strong>ren<br />

Gebräuche, Musik und Tänze kennen. Außer<strong>de</strong>m hört<br />

sie Geschichten, die sie manchmal bis ins kalte Sibirien<br />

führen. Während <strong>de</strong>s Mittsommernachtfestes verirrt<br />

sich das Mädchen in <strong>de</strong>m geheimnisvollen Tondla<br />

Wald, wo es die sagenumwobene Zauberblume fin<strong>de</strong>t<br />

– mit <strong>de</strong>r Anu sich wünschen kann, was sie will …<br />

Silja Uibu Horne wur<strong>de</strong> 1942 in Estland geboren, studierte<br />

in München und Berlin und lebt seit 1965 in Südafrika.<br />

Sie war zunächst Farmerin in <strong>de</strong>r Kalahari und später,<br />

von 1985 bis 1995, Lektorin für Keramik und Kunsttherapie<br />

an <strong>de</strong>r Free State University. Seit einigen Jahren<br />

arbeitet sie als freie Autorin.<br />

Eine musikalische Reise durch<br />

die Weltreligionen<br />

von Annika Richter<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 50’<br />

2. Juni So 14:05 wdr 5<br />

Wenn wir unterschiedlichen<br />

Religionen<br />

angehören, hören die<br />

sich auch unterschiedlich<br />

an? Zu christlicher<br />

Kirchenmusik gehört<br />

einfach <strong>de</strong>r Klang<br />

einer Pfeiffenorgel. Aber auch in einigen jüdischen<br />

Synagogen gibt es Orgeln. Im islamischen Gottesdienst<br />

sind Instrumente streng verboten, genauso wie bei <strong>de</strong>n<br />

orthodoxen Ju<strong>de</strong>n. Wie klingt also <strong>de</strong>r Islam? Wie<br />

erleben Kin<strong>de</strong>r in Nordrhein-Westfalen die Musik in<br />

ihren Religionen? Welche Erlebnisse hatten sie schon<br />

mit Musik in Verbindung mit ihrem Glauben? Ob im<br />

Knabenchor, <strong>de</strong>r Moschee o<strong>de</strong>r beim gemeinsamen<br />

Singen mit <strong>de</strong>r Familie. Annika Richter geht gemeinsam<br />

mit Kin<strong>de</strong>rn auf eine musikalische Reise durch die<br />

Weltreligionen.<br />

Annika Richter, Jahrgang 1985, hat Germanistik und<br />

Politikwissenschaften studiert und arbeitet seit 2009 als<br />

freie Autorin für wdr 5 und 1live.<br />

Bummmmmm!<br />

Eine hochexplosive<br />

Radiogeschichte<br />

von Christian Schmitt<br />

Produktion: wdr 2013/ca. 45’<br />

16. Juni So 14:05 wdr 5<br />

Sirenen ertönen auf<br />

<strong>de</strong>m alten Fabrikgelän<strong>de</strong>.<br />

Spätestens jetzt<br />

sollte sich hier keiner<br />

mehr aufhalten. Gleich<br />

wird es krachen.<br />

Kiloweise Sprengstoff<br />

haben Experten in<br />

mühevoller Arbeit verteilt. Die alten Betonklötze<br />

müssen Platz machen für Neues. Mit einem lauten<br />

Knall fallen die riesigen Gebäu<strong>de</strong> wie Spielzeugtürme<br />

in sich zusammen. Noch bevor sich die Staubwolken<br />

verzogen haben, jubeln die Zuschauer, die Experten<br />

sind erleichtert und auch ein bisschen stolz.<br />

In dieser Radiogeschichte wird es noch ein paar Mal<br />

laut knallen. Wir fragen uns, warum, was und wie<br />

gesprengt wird. Dafür gibt es extra Sprengschulen, in<br />

<strong>de</strong>nen die angehen<strong>de</strong>n Experten erstmal büffeln müssen,<br />

damit sie es krachen lassen können. Wir gehen <strong>de</strong>r<br />

Frage nach, ob Sprengmeister eigentlich Angst haben<br />

dürfen. Warum Sprengstoff wichtig ist, damit wir<br />

Strom haben. Und was die Toiletten reicher Leute mit<br />

Silvester zu tun haben.<br />

Christian Schmitt ist Diplomjournalist und arbeitet als<br />

Autor, Mo<strong>de</strong>rator und Sprecher für verschie<strong>de</strong>ne Hörfunkprogramme<br />

<strong>de</strong>s öffentlich-rechtlichen Rundfunks.<br />

Beim KiRaKa ist er als Mo<strong>de</strong>rator zu hören, für 1live<br />

betreut er die Sendung „Plan B Reportage“ und für <strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>utschlandfunk schreibt und präsentiert er Nachrichten.<br />

Zu<strong>de</strong>m arbeitet er im Bereich <strong>de</strong>r Medienbildung für<br />

Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche.<br />

wdr hörspielprogramm 93


Inhalt<br />

Ackermann, Uta und<br />

Fritsch, Werner Supermarkt 63<br />

Albus, Lioba und Mias Missetaten (2):<br />

Siegel, Anne Berkelmanns En<strong>de</strong> 79<br />

Aubert, Brigitte Die vier Söhne <strong>de</strong>s Doktor March 33<br />

Ayckbourn, Alan Stromaufwärts 59<br />

Bassenge, Ulrich Musaeum Tra<strong>de</strong>scantianum 41<br />

Beckett, Samuel Warten auf Godot 57<br />

Behrens, Marc Crowd 41<br />

Bellot, Mariannick Ich mag keine Mädchen 62<br />

Bernardi, Sabine und RIOT GIRLS –<br />

Blaschke, Annette<br />

Berner, Rotraut<br />

Ausflüge in die Kampfzone 22<br />

Susanne Eine Geschichte von Hühnern 82<br />

Blankertz, Stefan 2068 65<br />

Blaschke, Annette und RIOT GIRLS –<br />

Bernardi, Sabine Ausflüge in die Kampfzone 22<br />

Blasco, Pati Geraubte Haut 77<br />

Bo<strong>de</strong>nhöfer, Andreas Klangausgrabungen 42<br />

Bohlen, Hermann Alfred C. – Aus <strong>de</strong>m Leben<br />

eines Getrei<strong>de</strong>händlers 49<br />

Böhmer, Otto A. Jahressommer 53<br />

Böll, Heinrich Doktor Murkes gesammeltes Schweigen 48<br />

Bräunig, Werner Wismutspiel. Szenen aus <strong>de</strong>m<br />

Roman "Rummelplatz 64<br />

Breinersdorfer, Fred<br />

und Rö<strong>de</strong>r, Katja Der Schläfer 71<br />

Bremer, Jan Peter Der amerikanische Investor 54<br />

Brings, Rolly & Bänd Vun wem ich et han –<br />

et Flüstere vun dä Ahle 79<br />

Brooks, Kevin Road of the Dead 33<br />

Buttgereit, Jörg Ed Gein. Ein True-Crime-Hörspiel 34<br />

Büttner, Sebastian und<br />

Hohengarten, Oliver Heroin 30<br />

Çakan, Myra<br />

Christensen,<br />

Xanadu 35<br />

Joan Rang Blutsban<strong>de</strong> (1-2) 75<br />

Cooper, T Lipshitz 47<br />

Cornelius, Jan Tante Mathil<strong>de</strong> macht Geschichten (1-6) 83<br />

Cramer, Heinz von<br />

Dassios, Christos und<br />

Maldoror, <strong>de</strong>n alten Ozean grüßend 46<br />

Nacken, Robert On Air 25<br />

Dickens, Charles Die Zaubergräte 88<br />

Diernberger, Jörg Brave Neue Welt 23<br />

Döbbelt, Johannes Elefant, Tiger und froh?<br />

Wie Tiere in Zoos leben 90<br />

Docherty, Jimmy Der große Baresi (1-2) 91<br />

Drvenkar, Zoran Du bist zu schnell 31<br />

Düffel, John von Geisterstun<strong>de</strong> 74<br />

EBU Art’s Birthday. Ausschnitte vom Radiokunst-Event<br />

<strong>de</strong>r European Broadcasting<br />

Union 39<br />

94 wdr hörspielprograrmm<br />

Egner, Eugen Der Notfall erfor<strong>de</strong>rt alles 22<br />

En<strong>de</strong>, Michael Jim Knopf und die Wil<strong>de</strong> 13 (1-6) 92<br />

Euripi<strong>de</strong>s Die Bakchen 59<br />

Farin, Michael Cookie Mueller 28<br />

Filz, Walter<br />

Fisher Staples,<br />

Die Lauschangreifer 21<br />

Suzanne Die Sterne über Peschawar 66<br />

Follett, James Eis (1-2) 61<br />

Fontana, Bill Der Klang <strong>de</strong>r stummen Flöte 44<br />

Fox, Terry The Labyrinth Scored For The Purrs<br />

Of 11 Cats 43<br />

Fritsch, Werner und<br />

Ackermann, Uta<br />

García Márquez,<br />

Supermarkt 63<br />

Gabriel Chronik eines angekündigten To<strong>de</strong>s 51<br />

Genazino, Wilhelm Früher war ich ein Glas Milch 49<br />

Glitz, Angelika Das Fin<strong>de</strong>lei 82<br />

Goebel, Joey Freaks 23<br />

Goldberg, Florian Mega<strong>de</strong>al süß-sauer –<br />

und Tauch, Heike China kauft die Neuen Län<strong>de</strong>r 66<br />

Goldstein, Malcolm Versuch einer gründlichen Violinschule 45<br />

Gosejohann, Thilo<br />

und Simon Operation Nation 24<br />

Grahame, Kenneth Der Wind in <strong>de</strong>n Wei<strong>de</strong>n (1-6) 90<br />

Graser, Jörg Kreuze<strong>de</strong>r und <strong>de</strong>r Tote im Wald 72<br />

Greffrath, Mathias Küchenpersonal 68<br />

Grosche, Erwin<br />

Halter, Andrea und<br />

Der kleine Herr Wun<strong>de</strong>r 83<br />

Stegers, Philip Die Sehnsucht nach <strong>de</strong>r Klammer 27<br />

Hammett, Dashiell Das Mädchen mit <strong>de</strong>n Silberaugen 73<br />

Hanewinkel, Monika „Mama, manchmal ist das Leben so<br />

und Kawalun, Nina schwierig für mich!“ 88<br />

Harrison, Carey Frühstück mit Stalin 63<br />

Hartmann, Thomas Die klicken doch nicht richtig! –<br />

Kin<strong>de</strong>r und die neuen Medien 87<br />

Hein, Sybille Wenn Riesen niesen 84<br />

Held, Oliver Pork – Ein verschollenes Theaterstück<br />

von Andy Warhol 27<br />

Hemingway, Ernest Der Garten E<strong>de</strong>n 67<br />

Henry, Pierre Futuristie 41<br />

Herfurtner, Rudolf Milo und die Jagd nach <strong>de</strong>m<br />

grünhaarigen Mädchen (1-4) 87<br />

Herrenbrück, Anja Flashback 34<br />

Herrndorf, Wolfgang Tschick 25<br />

Higashino, Keigo Verdächtige Geliebte 37<br />

Highsmith, Patricia Lösegeld für einen Hund (1-2) 70<br />

Hochhuth, Rolf<br />

Hohengarten, Oliver<br />

und<br />

Der Stellvertreter 58<br />

Büttner, Sebastian Heroin 30<br />

Horne, Silja Uibu Rosa Manna 93


Horvath, Ödön von Jugend ohne Gott 54<br />

Huch, Siggi Bitterer Ernst 60<br />

Institut fuer Die 50 Skulpturen <strong>de</strong>s Institut<br />

Feinmotorik fuer Feinmotorik 39<br />

Irlinger, Steffen<br />

Jandt, Dieter und<br />

Mingering Mike 21<br />

Land, Ulrich Tourschlusspanik 37<br />

Janosch Komm wir fin<strong>de</strong>n einen Schatz (1-3) 84<br />

Janssen, Ulrike The Making of … Harry Partch 45<br />

Kawalun, Nina und „Mama, manchmal ist das Leben so<br />

Hanewinkel, Monika schwierig für mich!“ 88<br />

Klaus, Michael Ich war nie länger als zehn Minuten alleine<br />

o<strong>de</strong>r Ich <strong>de</strong>nk – jetzt ist Feierabend 78<br />

Klötzer, Marion Heinz Schlapp (1-4) 82<br />

Klüger, Ruth weiter leben 55<br />

Knothe, Charlotte Die Welt ist eine Pu<strong>de</strong>l 28<br />

Knowles, Alison Bohnen-Sequenzen 42<br />

Knowles, Alison Papierwetter 42<br />

Koerbl, Jörg Michael Totenmesse 51<br />

Köhler, Hannes In Spuren 25<br />

Koinegg, Karlheinz Die Reise zum Schnee 80<br />

Koinegg, Karlheinz Heldinnen <strong>de</strong>r Weltgeschichte –<br />

Johanna von Orléans 89<br />

Koller, Catharina und<br />

Valk, Jan Love the machine, hate the factory 30<br />

Köner, Thomas Der Fährmann 38<br />

König, Bernhard Tractatus von <strong>de</strong>r hymmlischen unndt<br />

Teufflischen Organisten=kunst 44<br />

Kontny, Oliver Republik <strong>de</strong>r Verrückten – Iranian Voices 52<br />

Kühn, Dieter Ludwigslust 53<br />

Kutin, Peter Desert Sound 42<br />

-ky Ein Schmarotzer weniger 71<br />

Laar, Kalle<br />

Land, Ulrich und<br />

Seelephonisches Oratorium 47<br />

Jandt, Dieter Tourschlusspanik 37<br />

Land, Ulrich<br />

Laucke, Dirk und<br />

Böhmische Wäl<strong>de</strong>r 61<br />

Richter, David Start- und Lan<strong>de</strong>bahn 69<br />

Lechtenberg, Hedwig Zweitsprache Nie<strong>de</strong>r<strong>de</strong>utsch 79<br />

Lem, Stanislaw<br />

Lennon, John und<br />

Test 61<br />

Ono, Yoko Unfinished Music – Kunst im Schatten 40<br />

Lipki, Edgar Sucking Blood 27<br />

Lock, Norman Wege zur Panik 51<br />

Lucarelli, Carlo<br />

Mairowitz,<br />

Der grüne Leguan 32<br />

David Zane Die Schellacks 49<br />

Marchais, Stéphanie Roter Wald 55<br />

Martin, Christoph<br />

Meinecke, Thomas<br />

Löschband 38<br />

und Move D<br />

Meissner, Sebastian<br />

Lookalikes 24<br />

und Siegmund, Vera PALÄSTINA UNDERGROUND 24<br />

Melville, Herman Bartleby <strong>de</strong>r Schreiber 47<br />

Meyer, Philipp<br />

Move D und<br />

Rost (1-2) 73<br />

Meinecke, Thomas<br />

Nacken, Robert und<br />

Lookalikes 24<br />

Dassios, Christos<br />

Nichelmann,<br />

On Air 25<br />

Johannes Das Hacker-Syndrom 26<br />

Nicholls, Sally Wie man unsterblich wird (1-2) 89<br />

Noga, Tom Bunker 30<br />

Nothomb, Amelie Blaubart 53<br />

Nünnerich, Wilhelm Piratenklinik Sturmhölle 2<br />

Ono, Yoko und<br />

86<br />

Lennon, John Unfinished Music – Kunst im Schatten 40<br />

Ooyen, Hans van Die Tote in <strong>de</strong>r Emscher 74<br />

Opmeer, Kees<br />

Orientalische<br />

Ein Versteck wie damals 89<br />

Volksgut Aladin 81<br />

Orths, Markus Lovegames 62<br />

Orwell, George Farm <strong>de</strong>r Tiere 68<br />

Padura, Leonardo Der Schwanz <strong>de</strong>r Schlange 72<br />

Pein, Anna Liebesbriefe ans Personal 52<br />

Pennypacker, Sara Stuarts Cape (1-9) 81<br />

Peuckert, Tom Gebirge 71<br />

Peuckmann, Heinrich Der lange Weg nach Bochum 78<br />

Phizmiz, Ergo Boojum 39<br />

Pilny, Karl Japan Inc. 20<br />

Plamper, Paul DER KAUF (1-2) 54<br />

Polak, Ji˘ri Wer hat Angst vorm bösen Wolf? 67<br />

Pouy, Jean-Bernard Engelfänger 32<br />

Pratchett, Terry Gevatter Tod (1-2) 32<br />

Preußler, Otfried Hotzenplotz 3 (1-4) 85<br />

Rachut, Jens Herzinfarkt 29<br />

Rahimi, Atiq Stein <strong>de</strong>r Geduld 52<br />

Rau, Milo Hate Radio 65<br />

Raumstation Der Demokratie die Krone aufsetzen 28<br />

Ravey, Yves Bru<strong>de</strong>rliebe 75<br />

Reffert, Thilo Comman<strong>de</strong>r Jannis 91<br />

Reich, Annika 34 Meter über <strong>de</strong>m Meer 69<br />

Richter, Annika Eine musikalische Reise<br />

Richter, David und<br />

durch die Weltreligionen 93<br />

Laucke, Dirk<br />

Rö<strong>de</strong>r, Katja und<br />

Start- und Lan<strong>de</strong>bahn 69<br />

Breinersdorfer, Fred Der Schläfer 71<br />

Ruyters, Judith Oh Calimero! 90<br />

Sajko, Ivana Das sind nicht wir, das ist nur Glas 22<br />

Sand, George Sie und Er (1-2) 50<br />

Schaffner, Gabi Otto Mötö. Im Universum finnischer<br />

Motorenmusik 46<br />

Schiller, Christian und<br />

Wendt, Marianne Rolf Hochhuths „Stellvertreter“ 50<br />

Schimmeck, Tom Höllenengel 22<br />

wdr hörspielprogramm 95


Inhalt<br />

Schmidt, Dirk Kontermann 70<br />

Schmidt, Gesine Oops, wrong planet! 48<br />

Schmied, Erhard Grüße aus Fukushima 73<br />

Schmitt, Christian Bummmmmm!<br />

Eine hochexplosive Radiogeschichte 93<br />

Schröter, Lorenz Das Herz ist ein Vollidiot 63<br />

Serotonin Überwachen und Mahnen 65<br />

Shaffer, Peter Ama<strong>de</strong>us 58<br />

Siegel, Anne und Mias Missetaten (2):<br />

Albus, Lioba Berkelmanns En<strong>de</strong> 79<br />

Siegmund, Vera und<br />

Meissner, Sebastian PALÄSTINA UNDERGROUND 24<br />

Siemann, Holger Mord am Hindukusch 76<br />

Smith, Roger<br />

Sørensen, Ragnhild<br />

Kap <strong>de</strong>r Finsternis 37<br />

und Wolf, Julia Frauen ohne Männer 69<br />

Stauffer, Michael<br />

Stegers, Philip und<br />

Die Frau mit <strong>de</strong>r Bankenkrise 51<br />

Halter, Andrea Die Sehnsucht nach <strong>de</strong>r Klammer 27<br />

Stein, Sabine För<strong>de</strong>wind 74<br />

Straßer, Susanne Das Märchen von <strong>de</strong>r Prinzessin,<br />

die unbedingt in einem Märchen<br />

vorkommen wollte (1-3) 81<br />

Suarez, Daniel DAEMON (1-3) 35<br />

Tauch, Heike und Mega<strong>de</strong>al süß-sauer –<br />

Goldberg, Florian China kauft die Neuen Län<strong>de</strong>r 66<br />

Theorin, Johan Blutstein 74<br />

Tietchens, Asmus Sechs Hei<strong>de</strong>lberger Studien 40<br />

Traber, Bodo Vor Sonnenaufgang 33<br />

Tschechow, Anton Das schwedische Zündholz 55<br />

Ungerer, Tomi Der Zauberlehrling 83<br />

Urlacher, Max<br />

Valk, Jan und<br />

Märchentherapie (1-2) 86<br />

Koller, Catharina Love the machine, hate the factory 30<br />

Vargas, Fred Das Zeichen <strong>de</strong>s Wid<strong>de</strong>rs 77<br />

Walser, Theresia Ein bisschen Ruhe vor <strong>de</strong>m Sturm 53<br />

Wendt, Marianne und<br />

Schiller, Christian Rolf Hochhuths „Stellvertreter“ 50<br />

Werber, Bernard Unsere Freun<strong>de</strong>, die Menschen 60<br />

Wesker, Arnold<br />

Wetering,<br />

Schwarzer Reiter auf grauem Ross 64<br />

Janwillem van <strong>de</strong> De Gier im Zwielicht 72<br />

Wilkins, Caroline Le Fisarmoniche 43<br />

Willis Walker, Mary Unter <strong>de</strong>s Käfers Keller (1-2)<br />

Wolf, Julia und<br />

37<br />

Sørensen, Ragnhild Frauen ohne Männer 69<br />

Yui, Miki Reverie – Small Sounds 40<br />

Zahavi, Helen Donna und <strong>de</strong>r Fettsack 36<br />

Zak, Mark Glaube, Liebe, Mafia 71<br />

Zan<strong>de</strong>r, Wolfgang Du bist tot 76<br />

Zan<strong>de</strong>r, Wolfgang Tod im Bosehaus 73<br />

96 wdr hörspielprogramm<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgegeben vom West<strong>de</strong>utschen Rundfunk Köln<br />

HA Kommunikation, Forschung und Service<br />

West<strong>de</strong>utscher Rundfunk Köln<br />

50600 Köln<br />

Redaktion: Georg Bühren, Günther Rau (verantwortlich),<br />

Markus Kubitza<br />

Koordinieren<strong>de</strong> Mitarbeit:<br />

Andrea Wodarczyk<br />

Bildrecherche: Claudia Telschow, Maria Lutze<br />

Gestaltung & Produktion: MedienDesign<br />

Schalk & Sommermeyer, Düsseldorf<br />

Druck: Kunst- und Werbedruck, Bad Oeynhausen<br />

West<strong>de</strong>utscher Rundfunk Köln<br />

Intendantin: Monika Piel<br />

Hörfunkdirektor: Wolfgang Schmitz<br />

Programmchef wdr 3: Prof. Karl Karst<br />

Leitung Hörspiel: Martina Müller-Wallraf<br />

Dramaturgie: Georg Bühren, Christina Hänsel, Martina<br />

Müller-Wallraf, Dr. Isabel Platthaus, Dr. Ursula Schregel<br />

Studio Akustische Kunst: Markus Heuger<br />

Leitung Feature: Gisela Corves<br />

Redaktion Feature wdr 3 open: pop drei: Leslie Rosin<br />

Dramaturgie 1live: Natalie Szallies<br />

Leitung Kin<strong>de</strong>rfunk: Tobias Gehle<br />

Dramaturgie Kin<strong>de</strong>rhörspiel: Ulla Illerhaus<br />

Leiter <strong>de</strong>r Programmgruppe<br />

Produktion Wort/Sprecherensemble: Mathias Hoheisel<br />

Chefregie: Petra Feldhoff<br />

Besetzung Hörfunk: Catja Riemann, Ulrich Korn, Jörg Kernbach<br />

Postanschrift Hörspiel:<br />

West<strong>de</strong>utscher Rundfunk Köln<br />

Programmgruppe Hörspiel und Feature<br />

50600 Köln<br />

Telefon 0221 220 3160<br />

Telefax 0221 220 5587<br />

Fragen zum Abonnement:<br />

Telefon 02831 396 542<br />

Telefax 02831 925 610<br />

Hörspiel im Internet:<br />

http://www.wdr.<strong>de</strong>/radio/hoerspiel<br />

E-Mail: hoerspiel@wdr.<strong>de</strong>


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B) Ich möchte nur <strong>de</strong>n neuen <strong>Hörspielkatalog</strong> bestellen, zweimal jährlich für<br />

5,00 Euro nach Hause.<br />

Name, Vorname<br />

Straße<br />

PLZ, Ort<br />

Ich möchte die Radiobroschüre mit <strong>de</strong>m <strong>Hörspielkatalog</strong> / nur <strong>de</strong>n<br />

<strong>Hörspielkatalog</strong> verschenken an (das Zutreffen<strong>de</strong> bitte kennzeichnen):<br />

Name, Vorname<br />

Straße<br />

PLZ, Ort<br />

Ich möchte ein Probeheft von „Radio“, unverbindlich zum Kennenlernen.<br />

Name, Vorname<br />

Straße<br />

PLZ, Ort<br />

Ich zahle per Bankeinzug <strong>de</strong>n Kostenbeitrag von 17,90 Euro für ein Jahr. Das Abonnement<br />

verlängert sich immer automatisch um ein weiteres Jahr, soweit es nicht<br />

spätestens 6 Wochen vor Fristablauf beim Verlag schaffrath medien, Marktweg<br />

42-44, 47608 Gel<strong>de</strong>rn schriftlich gekündigt wird. Bitte achten Sie auf korrekte<br />

Kontenangaben, um kostenintensive Fehlbuchungsgebühren zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

Den Kostenbeitrag von 17,90 Euro bzw. 5 Euro (s. A o<strong>de</strong>r B) habe ich heute<br />

auf das Konto „wdr Radiobroschüre“ Nr. 100 29759 bei <strong>de</strong>r Stadtsparkasse<br />

Düsseldorf (BLZ 300 50110) über wiesen. Ich weiß, dass ich das erste Heft erst<br />

erhalte, wenn <strong>de</strong>r Kosten beitrag eingegangen ist. Rechtzeitig vor Ablauf <strong>de</strong>s<br />

Bezugs zeitraums wer<strong>de</strong>n Sie mich daran erinnern, dass ich erneut 17,90 Euro im<br />

Voraus überweisen muss, wenn ich das Heft weiter beziehen will.<br />

Meine Bankverbindung: Name <strong>de</strong>s Geldinstituts<br />

Bankleitzahl Kontonummer<br />

Kontoinhaber (wenn nicht Abonnent)<br />

Unterschrift Kun<strong>de</strong>nnummer (falls bereits vorhan<strong>de</strong>n)<br />

Bestellung kann innerhalb von zehn Tagen gegenüber <strong>de</strong>r vom wdr beauftragten<br />

schaffrath medien, Marktweg 42-44, 47608 Gel<strong>de</strong>rn, schriftlich wi<strong>de</strong>rrufen wer<strong>de</strong>n.<br />

Zur Wahrung <strong>de</strong>r Frist genügt die rechtzeitige Absendung <strong>de</strong>s Wi<strong>de</strong>rrufs. Mit meiner<br />

zweiten Unterschrift bestätige ich, dass ich dieses Wi<strong>de</strong>rrufsrecht zur Kenntnis<br />

genommen habe.<br />

Unterschrift Kun<strong>de</strong>nnummer (falls bereits vorhan<strong>de</strong>n)<br />

wdr hörspielprogramm 97


wdr Service<br />

Hotline 0221 56789 111<br />

Faxline 0221 56789 110<br />

1live@wdr.<strong>de</strong><br />

Hotline 0221 56789 222<br />

Faxline 0221 56789 220<br />

wdr2@wdr.<strong>de</strong><br />

Hörertelefon 0221 56789 333<br />

Faxline 0221 56789 330<br />

wdr3@wdr.<strong>de</strong><br />

Hörertelefon 0221 56789 444<br />

Faxline 0221 56789 440<br />

wdr4@wdr.<strong>de</strong><br />

Hotline 0221 56789 555<br />

LILIPUZ-Hotline 0800 220 5555*<br />

Faxline 0221 56789 550<br />

wdr5@wdr.<strong>de</strong><br />

Hotline 0221 56789 777<br />

Faxline 0221 56789 770<br />

funkhauseuropa@wdr.<strong>de</strong><br />

schaffrath medien<br />

wdr-Aboservice<br />

Postfach 1452<br />

47608 Gel<strong>de</strong>rn<br />

98 wdr hörspielprogramm<br />

Service-Hotline 0185 9995 0100**<br />

Faxline 0185 9995 0105**<br />

Verkehrsinfo Sprachserver 0221 1680 30 50<br />

Radioprogramminformation 0221 220 29 60<br />

Faxline 0221 220 25 14<br />

Vi<strong>de</strong>otext <strong>de</strong>s wdr Fernsehens ab Tafel 400<br />

Technische Information Hotline 0221 56789 090<br />

Maus&Co. Der La<strong>de</strong>n 0221 257 2134<br />

(Shop wdr-Arka<strong>de</strong>n)<br />

wdr im Internet www.wdr.<strong>de</strong><br />

wdr per Post West<strong>de</strong>utscher Rundfunk Köln<br />

50600 Köln<br />

* freecall 0800 ... kostenlos;<br />

** 0185 ... 6,5 Cent/Min. – Anruf aus <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Festnetz<br />

gegebenenfalls abweichen<strong>de</strong> Tarife aus <strong>de</strong>n Mobilfunknetzen


Empfangsgebiete UKW<br />

Aachen/Euregio 106,4 100,8 Aachen 95,9 93,9 101,9<br />

Eifel 105,5 101,0 Aachen 96,3 104,4 89,6<br />

Monschau 99,7 94,2 Aachen 98,2 91,9 87,7<br />

Kölner Bucht 102,4 100,4 köln 93,1 90,7 88,0<br />

köln 87,6 98,6 köln 93,1 90,7 88,0<br />

nördl. Erftkreis 106,4 88,4 köln 95,9 93,9 101,9<br />

Bergisches Land<br />

Oberbergischer kreis 104,7 91,8 Wuppertal 98,1 103,8 90,3<br />

Rh.-Berg. kreis 102,4 100,4 köln 93,1 90,7 88,0<br />

Remscheid 106,7 95,7 Wuppertal 95,1 101,3 88,8<br />

Wuppertal 106,7 99,8 Wuppertal 95,1 101,3 88,8<br />

Rhein/Ruhr 106,7 99,2 Düsseldorf/ 95,1 101,3 88,8<br />

Essen<br />

kleve 103,7 93,3 Düsseldorf/ 97,3 101,7 99,7<br />

Essen<br />

Dortmund 106,7 87,8 Dortmund 95,1 101,3 88,8<br />

Münsterland 107,9 94,1 Münsterland 89,7 100,0 92,0<br />

ibbenbüren 102,5 96,0 Münsterland 97,3 99,5 88,5<br />

Sauerland 107,0 102,1 Siegen 98,1 104,1 98,6<br />

Arnsberg 96,0 99,4 Siegen 97,5 91,7 88,5<br />

Hallenberg 105,7 92,3 Siegen 88,7 96,1 88,3<br />

Märk. kreis und<br />

kreis Olpe 104,7 93,5 Siegen 98,1 103,8 90,3<br />

Schmallenberg 100,1 93,8 Siegen 97,8 101,1 90,0<br />

Siegerland 107,2 101,8 Siegen 88,7 100,7 95,8<br />

Siegen 107,5 97,1 Siegen 98,4 101,2 97,6<br />

Wittgenst. Land 107,2 92,3 Siegen 88,7 100,7 95,8<br />

Ostwestfalen 105,5 93,2 Bielefeld 97,0 100,5 90,6<br />

Bad Oeynhausen 107,7 99,1 Bielefeld 92,7 90,1 87,7<br />

Höxter 107,3 96,4 Bielefeld 95,2 87,8 93,9<br />

Lübbecke 93,6 96,0 Bielefeld 91,7 99,6 88,6<br />

Warburg 98,2 91,8 Bielefeld 94,3 104,5 88,4<br />

Terrestrisch mit<br />

einem speziellen<br />

DAB+-Empfänger<br />

(Block 12 D, Fre quenz<br />

229,072 MHz)<br />

1live, 1live diggi,<br />

wdr 2,<br />

wdr Funkhaus Europa,<br />

wdr Verkehrskanal<br />

VERA,<br />

wdr info (visueller<br />

informationskanal),<br />

wdr Event<br />

(zeitweise bei beson<strong>de</strong><br />

ren Ereignissen),<br />

kiRAkA<br />

Mittelwelle<br />

wdr 2 und<br />

Son<strong>de</strong>rsendungen<br />

Bonn: 774 kHz<br />

Langenberg: 720 kHz<br />

Satellit<br />

ASTRA 1H<br />

Transpon<strong>de</strong>r 93<br />

12.266 MHz, Polar. hor.<br />

Fehlerschutz FEC 3/4<br />

Symbolrate 27,500<br />

Internet Livestream<br />

www.1live.<strong>de</strong> · www.wdr2.<strong>de</strong><br />

www.wdr3.<strong>de</strong> · www.wdr4.<strong>de</strong><br />

www.wdr5.<strong>de</strong> · www.funkhauseuropa.<strong>de</strong><br />

www.kiraka.<strong>de</strong><br />

DVB-S Radio *<br />

1live · 1live diggi<br />

wdr 2<br />

wdr 3 · wdr 4 · wdr 5<br />

wdr Funkhaus Europa<br />

wdr Event<br />

kiRAkA<br />

Kabel<br />

Frequenzinformationen bitte beim örtlichen kabelnetzbetreiber erfragen.<br />

wdr Frequenzen<br />

* Zeitweise übertragen wir ausgewählte Radio-Sendungen – zeitgleich zu ihrer Ausstrahlung in Stereo – auch in Dolby Digital Surroundsound.<br />

infos unter www.wdr.<strong>de</strong>/radio<br />

103,3<br />

Weitere Empfangsmöglichkeiten<br />

wdr 2 in Berlin: im kabel 106,95 MHz sowie in DigitalRadio DAB<br />

Im digitalen Kabelanschluss wer<strong>de</strong>n über DVB-C folgen<strong>de</strong> Radioprogramme übertragen: 1live, 1live diggi,<br />

wdr 2, wdr 3, wdr 4, wdr 5, wdr Funkhaus Europa, wdr Event, kiRAkA<br />

wdr Funkhaus Europa terrestrisch: in Bremen 96,7 MHz, in Bremerhaven 92,1 MHz<br />

wdr 2 über Astra wird ausschließlich mit <strong>de</strong>m kölner Fenster übertragen.<br />

wdr hörspielprogramm 99

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