Die komplette MONITOR-Ausgabe 5/2003 können Sie
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JOB-TRAINING BLENDED LEARNING<br />
Blended Learning - ja klar, aber wie?<br />
Blended Learning, hybride Lernformen, diese Begriffe sind immer<br />
häufiger im Gespräch, wenn es um Weiterbildung geht. Aber was<br />
verbirgt sich dahinter?<br />
Klaus Hoffmann<br />
Viel wird zur Zeit in allen Managementebenen<br />
gestöhnt über den Druck, den Mitarbeiter<br />
aushalten müssen, um den gestiegenen Anforderungen<br />
in der Berufswelt gerecht zu werden.<br />
Knappe Ressourcen, einerseits monetär bedingt,<br />
andererseits auch zeitlich hervorgerufen,<br />
tragen ihr übriges bei, dass ein Umdenken im<br />
Gange ist, was die Bereitstellung von Schulungsinhalten<br />
betrifft. Reine Klassenraumtrainings<br />
in Form von Seminaren und Frontalunterricht<br />
genügen heute weder den Ansprüchen<br />
der Budgetverantwortlichen, noch der Betroffenen.<br />
Was ist Blended Learning?<br />
<strong>Die</strong> Erkenntnis, dass die Perspektive des Lernens<br />
sich Stück für Stück ändert, dass unser Lernbegriff<br />
viel zu stark auf traditioneller Wissensvermittlung<br />
und klassischem Unterricht ausgerichtet<br />
war, und zum Teil noch ist, hat in der<br />
jüngsten Vergangenheit viele Verantwortliche<br />
auf den Plan gerufen, das neue Medium e-Learning<br />
stark zu propagieren.<br />
Aber auch e-Learning, sehr oft leider nur als<br />
reiner Selbstläufer initialisiert, konnte nicht immer<br />
den gestiegenen Anforderungen hinsichtlich<br />
Flexibilität, Akzeptanz und Wissensvermittlung<br />
genügen.<br />
Blended Learning hingegen bietet insofern<br />
Vorteile, weil hier Aspekte von Klassenraumtrainings<br />
und von e-Learning in eine individuell<br />
konzipierte Lösung eingebaut werden <strong>können</strong>,<br />
die den Vorstellungen aller Beteiligten entspricht.<br />
Je nach Schulungsprojekt, Wissensstand der<br />
Lernenden, Entfernungen der einzelnen Standorte<br />
zum Stammsitz des Unternehmens oder finanziellen<br />
Restriktionen, <strong>können</strong> auf diese Weise<br />
ganz konkret Konzepte geplant und umgesetzt<br />
werden. Hier wird deutlich, dass es zahlreiche<br />
Parameter und Einflussfaktoren, quer durch viele<br />
Funktionsbereiche, zu beachten gilt.<br />
Der Vorteil dieser Blended Solution liegt auf<br />
der Hand. Durch eine Vielzahl von Instrumenten,<br />
die nun zur Verfügung stehen, fühlen sich<br />
auch mehr Mitarbeiter angesprochen, mehr Mitarbeiter<br />
<strong>können</strong> mit Lerninhalten erreicht werden<br />
und der Methodenmix kommt auch den<br />
Lernvorlieben der Schulungsprojektteilnehmer<br />
entgegen. Ist die alleinige Verwendung von verschiedenen<br />
Methoden der Wissensvermittlung<br />
nun die perfekte Lösung? <strong>Die</strong> Antwort dafür<br />
kann kein klares Ja sein, denn auch hier ist es<br />
absolut notwendig, die Benutzer zu unterstützen.<br />
Umstellung im<br />
Lernverhalten notwendig<br />
Neue Lernformen im Unternehmen bedeuten<br />
eine Umstellung im Lernverhalten, die nicht zu<br />
unterschätzen ist. Um hier die Belegschaft gut<br />
vorzubereiten, bedarf es starker Signale der Personalentwicklung,<br />
der Vorstandsebene und der<br />
Linienvorgesetzten. Beratung und Motivationsförderung<br />
sind hier notwendig, Coaching<br />
und begleitende Maßnahmen verpflichtend, um<br />
eine Lernumgebung zu schaffen, die Spaß macht<br />
und Ängste und Hindernisse aus dem Weg<br />
räumt.<br />
Damit so ein Konzept auch wunschgemäß<br />
umgesetzt werden kann, empfiehlt es sich zusätzlich<br />
interne Ansprechpartner heranzubilden,<br />
die den Benutzern mit Rat und Tat zur Seite stehen.<br />
Hier handelt es sich um Kollegen, die einerseits<br />
mit der zu vermittelnden Materie oder aber<br />
auch mit der Methodik vertraut sind und die in<br />
der Lage sind, hilfreiche Tipps geben zu kön-<br />
■ Workshop-Reihe „Blended Learning Solutions“<br />
Blended Learning steht für die Nutzung von e-Learning in Kombination mit vielfältigen anderen<br />
Lernmethoden und -medien in einem integrierten Konzept. Thomson NETg hat eine<br />
zweitägige Workshop-Reihe konzipiert, die Vorstände/Bereichsleiter, Personalentwickler, Bildungsbeauftragte<br />
von Unternehmen in die grundlegenden Konzepte von Blended Learning<br />
einführt und Lösungsbeispiele gibt.<br />
Detailinformationen unter http://www.netg.com bzw. Tel. 01/586 66 26<br />
„Neue Lernformen im Unternehmen<br />
bedeuten eine Umstellung im Lernverhalten,<br />
die nicht zu unterschätzen<br />
ist“ - Mag. Klaus Hoffmann, Consulent<br />
für Thomson NETg<br />
nen, sollte die Umsetzung des Schulungskonzepts<br />
ins Stocken geraten. Ziel ist es hier, dem<br />
Lernenden ein Klima des Vertrauens zu offerieren,<br />
das Lust auf mehr macht und langfristig gesehen<br />
auch eine neue Lernkultur im Unternehmen<br />
manifestieren hilft.<br />
Erste Beispiele aus der Praxis<br />
Dass bereits einige Firmen so progressiv denken,<br />
zeigt das Beispiel der Tyrolit Schleifmittelwerke,<br />
einem Tochterunternehmen von Swarovski<br />
in Schwaz in Tirol. Hier wurde im Zuge<br />
eines SAP Releasewechsels ein Konzept von<br />
der IT-Abteilung und der Personalentwicklun<br />
entworfen, mit dem Ziel, die Migration mit Begleitmaßnahmen<br />
bestmöglich zu unterstützen.<br />
<strong>Die</strong> involvierten Mitarbeiter konnten so auf die<br />
Hilfe von internen Ansprechpartnern, einem<br />
Lernraum für das Absolvieren von e-Learning<br />
Inhalten, bis zum begleitenden Coaching zurückgreifen.<br />
Eine Lernkultur, die so vielfältig ist, dass die<br />
Flexibilität der einzelnen Lernmodule situativ<br />
eingesetzt werden kann, fungiert schlussendlich<br />
auch als Anreizsystem für alle Beteiligten. Weg<br />
von der vorgesetzten Lerneinheitskost, hin zum<br />
selbstgesteuerten Lernen, das wesentlich mehr<br />
Möglichkeiten bietet, speziell, wenn es darum<br />
geht, sich selbst einzubringen, Vorlieben zu äußern<br />
und aktiv an der eigenen Weiterentwikklung<br />
im Unternehmen mitarbeiten zu <strong>können</strong>.<br />
<strong>Die</strong>ses Szenario scheint für einige Unternehmen<br />
noch weit entfernt zu sein, jedoch sollte der<br />
Einsatz des jeweiligen Mitarbeiters nicht unterschätzt<br />
werden. Schlussendlich resultiert das aktive<br />
Interesse an der eigenen Entwicklung und<br />
das Erkennen des eigenen Potenzials auch in zufriedenen<br />
und verantwortungsbewussten Mitarbeitern,<br />
die die investierten Schulungskosten durch<br />
ihr Engagement mehr als wettmachen. ❏<br />
58 monitor 5/<strong>2003</strong>