Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
HUBSCHRAUBeRMUSeUM BüCKeBURG<br />
Weiterhin unterstützt das Team Autoren bei der Recherche<br />
für Veröffentlichungen über Luftfahrtgeschichte oder Spezialausgaben<br />
von Zeitschriften. Dadurch sind in den letzten Jahren<br />
einige Bücher erschienen, bei denen sich die Verfasser im Archiv<br />
des Museum kundig machten und das Gefundene umsetzten.<br />
Für sie sind die Daten per USB-Stick oder DVD schnell abrufbar<br />
und können sofort mitgenommen werden.<br />
12<br />
Erläuterungen zum Thema<br />
„Abfrage per E-Mail zu einem alten Foto“<br />
Die Frage stellt sich, wie kommt der Autor zu einem so<br />
schnellen Ergebnis? Dazu einige kurze Erläuterungen:<br />
Das Archiv verfügt über ca. 6.000 Negative im Großformat<br />
in nummerierten Umschlägen, die vom Gründer<br />
des Museums, Herrn Werner Noltemeyer, hergestellt und<br />
nur mit einer fortlaufenden Nummer versehen waren. Sie<br />
dienten 1971 als Grundlage für die Ausgestaltung des<br />
Hubschraubermuseums.<br />
Jedes dieser Negative wurde dann gesichtet und das<br />
Ergebnis in einer Excel-Tabelle mit der Ausgangsnummer<br />
und einer nachfolgenden Beschreibung in Tabellenform<br />
eingetragen.<br />
Ein Beispiel:<br />
Finden sich markante Einzelheiten im Bild, befindet<br />
sich das Fluggerät in der Luft oder am Boden, handelt es<br />
sich um eine Zeichnung oder ein Foto, ist ein Kufenlandegestell<br />
oder Räderfahrwerk abgebildet?<br />
Neben der Rotorart ist auch interessant, wie viele<br />
Rotorblätter zu sehen sind, aus welcher Position wurde<br />
das Foto aufgenommen, ist ein verwertbares Kenn-<br />
zeichen zu sehen?<br />
Natürlich gehören auch das Ursprungsland, der<br />
Hersteller bzw. Konstrukteur, das Modell, die jeweilige<br />
Jahreszahl dazu.<br />
In geschilderten Fall von Seite 11 waren als markanteste<br />
Punkte die zu sehenden zehn Zaunpfähle und der Mann<br />
mit Hut beschrieben worden, das Fluggerät war am<br />
Boden und es handelte sich um einen koaxialen Schraubenflieger.<br />
Alle diese <strong>Info</strong>rmationen ließen sich schnell über Suchfunktionen<br />
abrufen. Der Kreis der möglichen Bilder war<br />
somit rasch auf einen Schraubenflieger eingegrenzt.<br />
Es handelte sich hier um den österreichischen<br />
Konstrukteur Geiger, der 1913 diesen Schraubenflieger<br />
entwickelte. In der passenden Hängemappe aus dem<br />
Archiv wurden die restlichen <strong>Info</strong>rmation zusammengestellt<br />
– das nahm arbeitstechnisch die meiste Zeit<br />
in Anspruch – und die Anfrage mit Foto per E-Mail<br />
beantwortet.<br />
<strong>GdH</strong> - INFO 03 / <strong>2012</strong><br />
Jahrgangsarbeiten von Schülern und Diplomarbeiten<br />
über Hub- und Tragschrauber werden von den Mitarbeitern<br />
des Archivs ebenso begleitet, wie Praktika von Schülern und<br />
Studenten, die einmal hinter die Kulissen schauen wollten, um<br />
sich für eine spätere Archivarbeit zu entscheiden.<br />
Interessierten Personengruppen wird zusätzlich zu einer<br />
Museumsführung Einblicke in die Arbeit und die Bearbeitung der<br />
Dokumente gewährt.<br />
Mitarbeiter Archiv, Roland Oster, mit einem Praktikanten<br />
Neben der „Hardware“ an Dokumenten gibt es noch eine<br />
Vielzahl von „bewegten Bildern“ (Video, Filme und DVDs). Sie<br />
werden von Roland Oster, dem Dritten im Bunde im Archiv<br />
betreut und nach gleichem Schema archiviert. Hier wird zurzeit<br />
eine Lösung gesucht, alle alten Videofilme und zum Teil noch 35<br />
mm Filme zu digitalisieren.<br />
Herr Oster schreibt zu jeder Filmsequenz kleine „Drehbücher“<br />
mit Szenenbeschreibung und Dauer.<br />
Ein ganz wichtiger<br />
Bereich ist der „Nachschub“.<br />
Gemeint sind<br />
nicht nur Nachlässe von<br />
drehflügelbegeisterten<br />
Sammlern, die dem<br />
Museum Material überlassen,<br />
um diese der Nachwelt<br />
zu erhalten oder sie<br />
vor der endgültigen „Entsorgung“<br />
durch uninteressierte<br />
Erben zu bewahren.<br />
Fliegerleben, beginnend mit der Geburtsurkunde und bis<br />
zu 6.000 Dokumenten, sind hier keine Seltenheit.<br />
Das Archiv möchte gerne eine Plattform bieten, wo jeder<br />
Interessierte <strong>Info</strong>rmationen erhalten kann, aber auch im Gegenzug<br />
Unterlagen und Dokumente abgeben kann.<br />
Auf Wunsch der Gemeinschaft der Heeresflieger und ihres<br />
Schirmherrn, Brigadegeneral Wolski, werden derzeit sämtliche<br />
„Papier“-Dokumente der „Lehrsammlung der HFlgWaS“<br />
auf dem Flugplatz Bückeburg-Achum von den „Archivisten“<br />
des Hubschraubermuseums digitalisiert, um diese in das Archiv<br />
des Hubschraubermuseums aufzunehmen und damit auf Dauer<br />
zu erhalten.