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GENERAL DER HEERESFLIEGERTRUPPE<br />
Für die Heeresfliegertruppe bedeutet dies, dass sie zukünftig<br />
die Aufgaben Luftgestützter Einsatz, Luftmechanisierung und<br />
Lufttransport nur in einem, im Vergleich zur früheren Planung<br />
sehr viel geringerem Umfang selbst wahrnehmen können wird.<br />
Bestimmte Aufgaben, wie Verbindung und Beobachtung aus der<br />
Luft, entfallen ganz.<br />
Im Kern heißt dies, dass die Heeresfliegeraufklärungs- und<br />
Verbindungsstaffel 100 – aufgestellt 2002 - und die Heeresfliegerunterstützungsstaffel<br />
1 - aufgestellt 2003 - zusammen mit<br />
der Heeresfliegerinstandsetzungsstaffel 100 mit Entscheidung<br />
gemäß Realisierungsplan von vorgestern aufgelöst bzw. der<br />
Heeresfliegerwaffenschule unterstellt werden.<br />
Die Heeresfliegeraufklärungs- und Verbindungsstaffel 100<br />
flog bis zum 01. Juni 28.100 Stunden, die Heeresfliegerunter-<br />
stützungsstaffel 1 20.200 Stunden, die Heeresfliegerinstandsetzungsstaffel<br />
100 produzierte bis zum 01. Juni rund 96.000 Flugstunden<br />
und setzte über 4000 Anbauteile instand.<br />
Das Kampfhubschrauberregiment 26 „Franken“ aus Roth,<br />
im Jahre 1979 als Heeresfliegerregiment 26 aufgestellt und<br />
bis zum 01.Juni <strong>2012</strong> mit 240.000 Flugstunden auf den Systemen<br />
Bo-105, wird aufgelöst. Ebenso das mittlere Transporthubschrauberregiment<br />
15 „Münsterland“ aus Rheine, welches im<br />
Jahre 1971 als Heeresfliegerregiment aufgestellt wurde.<br />
Das mittlere Transporthubschrauberregiment 25 „Oberschwaben“<br />
aus Laupheim - ebenfalls 1971 aufgestellt - wird<br />
umgegliedert und Teil des Hubschraubergeschwaders 64 im<br />
Verantwortungsbereich der Luftwaffe.<br />
Übrig bleiben in der Struktur der Heeresflieger die Transporthubschrauberregimenter<br />
10 aus Fassberg und 30 aus Niederstetten<br />
sowie das Kampfhubschrauberregiment 36 aus Fritzlar.<br />
4<br />
<strong>GdH</strong> - INFO 03 / <strong>2012</strong><br />
Aber auch sie werden in ihren Binnenstrukturen erheblich reduziert.<br />
Und die Ausbildungsorganisation wird dem Regenerationsbedarf<br />
angepasst und umgegliedert.<br />
Dies alles trifft die Heeresfliegertruppe in ihrem Kern. Viele<br />
von uns Heeresfliegern werden in völlig neuen Verwendungen in<br />
anderen Organisationsbereichen tätig sein und durch den Fähigkeitstransfer,<br />
der Übergabe der Verantwortung der CH-53 an die<br />
Luftwaffe, Angehörige dieser Teilstreitkraft werden. Hoffentlich<br />
haben wir für diesen Prozess ausreichend Zeit zur Verfügung,<br />
um in Ruhe und Besonnenheit zielführend die Personalmaßnahmen<br />
zu planen, zu prüfen und umzusetzen – immer zusammen<br />
mit den Betroffenen.<br />
Zeitdruck besteht auf einer anderen Seite: Unsere Kampfhubschrauber<br />
Tiger, unsere neuen Transporthubschrauber NH90<br />
müssen nun schnellstens zur Einsatzreife gebracht werden. In<br />
einer herausfordernden logistischen und taktischen Operation,<br />
der Übung FALCOR in den USA, arbeiten Angehörige der DLO,<br />
der Heeresfliegerwaffenschule und anderer Verbände zur Zeit<br />
Hand in Hand daran, die Einsatzreife beider Hochwertsysteme<br />
zu bestätigen.<br />
Dabei helfen uns unsere französischen Kameraden aus dem<br />
Ausbildungszentrum Tiger, die bereits über erhebliche Einsatzerfahrung<br />
mit dem Tiger verfügen.<br />
Meinen Dank dafür.<br />
Währenddessen läuft der fordernde Einsatz unserer CH-53-<br />
Kameraden und sehr vieler Heeresfliegerkameraden in<br />
Afghanistan und Kosovo weiter.<br />
Dies ist es unter anderem, was Heeresflieger auszeichnet.<br />
Anpacken, neue Herausforderungen angehen, Probleme lösen<br />
anstatt darüber zu lamentieren, auch wenn widrige Bedingungen<br />
herrschen.