16/608 - Landtag Rheinland-Pfalz
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Gründe für die Beteiligung<br />
Angaben zur wirtschaftlichen Entwicklung<br />
Die Gesellschaft unterstützt das Land <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> in seiner Wirtschafts- und Strukturpolitik. In der<br />
ISB sind die Finanzierungsinstrumente und Finanzierungsprogramme des Landes zusammengefasst.<br />
Diese kommen insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen zugute, die für die konjunkturelle<br />
Stabilität und den Beschäftigungsstand im Land <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> dauerhaft von wesentlicher Bedeutung<br />
sind.<br />
Geschäftsverlauf 2010<br />
Die Geschäftsentwicklung der ISB hinsichtlich des Neugeschäftes ist im Geschäftsjahr 2010 positiv zu<br />
beurteilen. Es wurden insgesamt 4.099 Projektbewilligungen ausgesprochen. Die Zahl der Zusagen<br />
lag damit knapp über dem Vorjahreswert (Vorjahr: 4.090 Zusagen).<br />
Das Gesamtförder-/finanzierungsvolumen konnte um fast 50 % auf rund 3,7 Mio. € gesteigert werden.<br />
Diese Entwicklung resultiert im Wesentlichen aus der Steigerung im Darlehensgeschäft, die<br />
insbesondere auf eine deutliche Ausweitung des Kommunaldarlehensgeschäftes (Steigerung des neu<br />
zugesagten Kommunalkreditvolumens um 1.211,5 Mio. € auf 2.661,2 Mio. €) sowie eine Erhöhung der<br />
zugesagten Mittelstandsdarlehen (Steigerung des neu zugesagten Darlehensvolumens im Bereich<br />
des Mittelstandsförderungsprogramms um rund 70 Mio. € auf 324 Mio. €) zurückzuführen ist. Das<br />
bewilligte Zuschussvolumen hat sich gegenüber dem Vorjahr um 24,5 % auf rund 38,6 Mio. €<br />
reduziert. Dabei war insbesondere im Bereich der Regionalförderung ein Rückgang zu verzeichnen,<br />
der überwiegend auf Förderbeschränkungen zurückzuführen ist. In der Technologieförderung und bei<br />
den Beratungsprogrammen waren dagegen deutliche Steigerungen festzustellen.<br />
Das Neugeschäft im Bürgschaft- und Garantiebereich ist im Jahr 2010 gegenüber dem Rekordjahr<br />
2009 deutlich zurückgegangen. Insgesamt wurden 297 Gewährleistungen (Vorjahr: 481<br />
Gewährleistungen) mit einem Volumen von 74 Mio. € (Vorjahr: 154,6 Mio. €) zugesagt. Der Rückgang<br />
ist insbesondere auf die Sondereffekte des Soforthilfeprogramms im Jahr 2009 zurückzuführen. Hinzu<br />
kommt, dass sich viele Unternehmen im Krisenjahr 2009 die Liquidität auf mittlere Sicht gesichert<br />
haben, so dass für 2010 der Betriebsmittelbedarf entsprechend geringer ausgefallen ist.<br />
Im Venture-Capital-Beteiligungsbereich wurden im Jahr 2010 insgesamt 102 Beteiligungen zugesagt,<br />
die sowohl Neuengagements als auch weitere notwendige Finanzierungsrunden betreffen. Damit<br />
konnte das Vorjahresniveau nochmals um 20 % übertroffen werden.<br />
Die Finanzierung des Projektes „Nürburgring 2009“ wurde neu strukturiert. Die bis dahin von der<br />
100%igen ISB-Tochter RIM <strong>Rheinland</strong>-Pfälzische Gesellschaft für Immobilien- und<br />
Projektmanagement mbH ausgereichten stillen Beteiligungen wurden abgelöst und in ein<br />
Gesamtkreditengagement der ISB integriert. Das Gesamtkreditengagement der ISB ist vollständig<br />
durch einen Kreditauftrag sowie eine Garantie- und Freistellungserklärung des Landes <strong>Rheinland</strong>-<br />
<strong>Pfalz</strong> abgesichert.<br />
Weitere Entwicklungen<br />
Der Geschäftsverlauf der ISB wird auch in Zukunft maßgeblich von der gesamtwirtschaftlichen<br />
Entwicklung in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> geprägt sein. Für 2011 und 2012 rechnet die Geschäftsführung der<br />
ISB weiterhin mit einem signifikanten Wirtschaftswachstum. Es bestehen jedoch auch Risiken für die<br />
weitere konjunkturelle Entwicklung. Hier ist insbesondere die Schuldenkrise einiger EU-Staaten zu<br />
nennen. Bei einer weiteren Zuspitzung sind Auswirkungen für die Wirtschaft nicht ausgeschlossen.<br />
Aufgrund der Erfahrungen in der Finanz- und Wirtschaftskrise wurden zudem die<br />
Eigenkapitalanforderungen für die Banken nochmals erhöht (Basel III). Dieses wird möglicherweise zu<br />
einer noch restriktiveren Praxis bei der Kreditvergabe führen. Vor dem Hintergrund der vielfach<br />
schlechten Eigenkapitalausstattung mittelständischer Unternehmen könnten sich daraus weitere<br />
Risiken ergeben. Es besteht die Gefahr, dass die Unternehmen nicht ausreichend Liquidität haben,<br />
um ihre Vorhaben zu verwirklichen. Daher wird auch in Zukunft ein Schwerpunkt der Tätigkeit der ISB<br />
darin liegen, den Liquiditätsbedarf der rheinland-pfälzischen Wirtschaft zu decken, um die Innovationsfähigkeit<br />
der heimischen Unternehmen zu erhalten.<br />
Beteiligungsbericht 2011 des Landes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> 50