Dynamoheft 02 / 2008 - Dynamo-Windrad | Freizeitsportclub Kassel eV
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Im Rausch der Spiele<br />
ch möchte an dieser Stelle Roger<br />
I<br />
Callois vorstellen, den ich als<br />
„Spielphilosoph“ bezeichnen würde.<br />
Er hat in seinem Buch „Die Spiele des<br />
Menschen – Maske und Rausch“ von<br />
1982 (leider nicht mehr erhältlich)<br />
das Wesen des Spiels hervorragend<br />
charakterisiert. Ich möchte versuchen,<br />
seine Ausführungen kurz zusammenzufassen.<br />
Der Begriff „Spielen“ wird in erster<br />
Linie Kindern zugeordnet. Durch das<br />
Spiel lernen sie die Regeln des Lebens,<br />
trainieren ihren Körper, begreifen die<br />
Welt. „In ihrem geschützten Lebensrahmen<br />
geben sie sich den größten Teil ihrer<br />
Zeit hin.“ Diesen beschützten Rahmen<br />
suchen Erwachsene auch, wenn sie<br />
sich dem Spiel hingeben.<br />
Callois schafft es die Vielzahl der<br />
Spielmöglichkeiten in 4 Kategorien<br />
einzuteilen, die alle eins gemeinsam<br />
haben: „Die vollkommen identischen<br />
Grundvorrausetzungen, die jeder Spieler<br />
antrifft. Keiner wird bevorzugt oder<br />
benachteiligt, jeder hat von vorne rein<br />
dieselbe Ausgangssituation. Während<br />
es im richtigen Leben kaum gleiche<br />
oder gerechte Vorrausetzungen gibt,<br />
findet jeder, der am Spiel teilnimmt,<br />
der sich innerhalb der gesteckten Grenzen<br />
von Raum und Zeit dieser künstlichen<br />
Welt bewegt, stets die selben gerechten<br />
Bedingungen vor.<br />
Die erste Kategorie bezeichnet er<br />
als „agon“, die Welt der Wettkämpfe“.<br />
Charakteristisch hierfür sind 2 Spieler<br />
oder Mannschaften, die ein und dieselben<br />
Grundvorrausetzungen haben<br />
und mit dem Einsatz ihrer persönlichen<br />
Kräfte ohne jegliche Hilfe von<br />
außen den Besseren, den Sieger ermitteln.<br />
Dies findet auf dem Rasen<br />
genauso statt wie am Schachbrett der<br />
am Billardtisch.<br />
Die zweite Kategorie bezieht sich<br />
nicht auf die eigenen Fähigkeiten,<br />
sondern wie der Name „alea“ (Würfel)<br />
schon sagt: auf das Besiegen des<br />
Glücks oder des Schicksals. Auch<br />
hier beim Glücksspiel herrschen wieder<br />
die gleichen Voraussetzungen aller<br />
Spieler. Sie<br />
warten ohne jeglichenpersönlichen<br />
Einfluss auf<br />
das Schicksal,<br />
welches bestimmt,<br />
ob sie<br />
gewonnen oder<br />
verloren haben.<br />
Auch die dritte Kategorie hat was<br />
mit Ersetzen der Alltagswelt zu tun: die<br />
Welt der „mimicry“. Das Wort stammt<br />
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