Dynamoheft 02 / 2008 - Dynamo-Windrad | Freizeitsportclub Kassel eV
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sofort reinvestiert, die Beendigung<br />
des Spiels wird durch Geldmangel erzwungen<br />
und nicht durch eine eigenständige<br />
Entscheidung.<br />
Betäubungsphase: ist gekennzeichnet<br />
durch Realitätsflucht. Das durch das<br />
Spielen entstandene zusätzliche Bedingungsgefüge<br />
erfordert immer häufigere<br />
Betäubung (durch das Spiel). Die<br />
Folgen: das bedingungslose Ausnehmen<br />
jeglicher Geldquellen bis hin zur<br />
Beschaffungskriminalität.<br />
Folgeerscheinungen auf sozialer<br />
Ebene: familiäre Spannungen, Scheidung,<br />
Schulden, Kriminalität, Arbeitsplatzverlust<br />
auf psychischer Ebene: Kommunikations<br />
– und Kontaktschwierigkeiten<br />
(außer bei Beschaffung von<br />
Spielgeld), Vereinsamung, Unlust,<br />
Phantastereien, Schuldgefühle, Depression,<br />
Aggression, Suizidversuche<br />
auf physischer Ebene: Beim Spielen<br />
wird die Nahrungsaufnahme vergessen,<br />
dafür steigt der Koffein- und Nikotinkonsum,Wechselgefühle<br />
zwischen<br />
Hitzewallungen und<br />
Schüttelfrost. Vor<br />
und nach dem<br />
Spielen oder bei<br />
Abstinenz tretenSchlafstörungen,<br />
innere<br />
Unruhe, Kopf –<br />
und Magenschmerzen,<br />
TITELTHEMA<br />
Durchfall, Zittern, Herzrasen<br />
und sexuelle Unlust auf<br />
Das „chasing“ das Nachjagen<br />
der Verluste<br />
Eine Spielerin berichtet:<br />
„Wie kann das angehen? Zu<br />
Hause bekomme ich schwere<br />
Herzanfälle, werde blau im Gesicht,<br />
kriege keine Luft. Auf<br />
dem Weg ins Casino muss ich<br />
alle fünf Meter anhalten, weil<br />
ich Arhythmie bekomme, mir<br />
wird schwarz vor Augen. Mittags<br />
um Zwei bin ich im Casino,<br />
spiele die ganze Nacht und habe<br />
nicht einen Anfall!“ Das nenne<br />
ich Psychosomatik!<br />
Jedem der in diesem Teufelskreis<br />
sich befindet, kann ich nur<br />
raten: holt Euch Hilfe! Redet<br />
mit eurem Hausarzt oder sucht<br />
die GAs (Gamblers anonymous)<br />
auf, die wohl mittlerweile über<br />
das Blaue Kreuz organisiert<br />
sind. Googelt einfach im Netz.<br />
Gott Sei Dank ist mir als<br />
Schwäbin ein gewisser Geiz<br />
oder wie ich es nennen würde:<br />
eine gewisse Besonnenheit angeboren,<br />
so dass ich meine<br />
Grenzen sehr gut abstecken<br />
und einhalten kann. Nichts<br />
desto trotz gehe ich gerne 1x<br />
im Jahr ins Casino und habe einen<br />
sehr erlebnisreichen Abend<br />
der besonderen Art.<br />
Resi<br />
Tt<br />
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