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Dynamoheft 02 / 2008 - Dynamo-Windrad | Freizeitsportclub Kassel eV

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I<br />

Spielverderber<br />

ch singe und spiele in einer<br />

Band. Vor kurzem beschäftigte<br />

ich mich mit der Frage, ob ich mich als<br />

Mitglied und meine selbst geschriebenen<br />

Songs bei der GEMA anmelden<br />

solle. Die GEMA ist die wichtigste<br />

deutsche Verwertungsgesellschaft für<br />

Musik schaffende Künstler und vertritt<br />

deren Urheberrechte. Nach einem bestimmten<br />

Schlüssel wird pro Jahr abgerechnet,<br />

welcher Tantiemen-Betrag<br />

an das jeweilige Mitglied ausgeschüttet<br />

wird, sofern seine Werke öffentlich<br />

aufgeführt oder ausgestrahlt werden.<br />

Über die genauen Einzelheiten will ich<br />

mich gar nicht auslassen, nur eine Sache<br />

stieß mir Gerechtigkeitsfanatiker<br />

übel auf, auch wenn ich damit beileibe<br />

nicht der Erste bin.<br />

34<br />

Die GEMA kategorisiert die angemeldeten<br />

musikalischen Werke nämlich<br />

in U-, E- und F-Musik. Die F(unktionelle)<br />

Musik ist Musik, die nicht um<br />

ihrer selbst Willen gehört wird, sondern<br />

z.B. in Kaufhäusern, Aufzügen<br />

und Telefonanlagen dudelt. Wir kennen<br />

das und sie soll uns an dieser Stelle<br />

nicht sonderlich interessieren. Zentral<br />

ist der Gegensatz von E(rnster) und<br />

U(nterhaltungs)-Musik. Pop-Musik, also<br />

alles von Schmuseballade über Death-Metal<br />

zu Hip Hop, findet sich nahezu<br />

ausnahmslos in letzterer wieder,<br />

was ja erst mal nicht schlimm ist. Die<br />

Schubladisierung hat nur einen ganz<br />

unangenehmen Beigeschmack: die Höhe<br />

der Tantiemen pro Aufführung des<br />

Stückes. So ist es nicht unüblich, dass<br />

beispielsweise ein klassisches Stück eine<br />

Ausschüttung von einem hundertfachen<br />

gegenüber einem guten Popsong<br />

nach sich zieht. Und qualitativ<br />

spielt hier nicht immer gleich<br />

Beethoven gegen Bohlen. Sollte<br />

die Grenze anstatt zwischen<br />

Links und Rechts nicht zwischen<br />

Oben und Unten - hier:<br />

Gut und Schlecht - verlaufen?<br />

Und wenn das in der Praxis<br />

nicht machbar ist, dann<br />

lasst sie einfach weg.

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