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Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird, so werden wir ...

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Klar, das Ja bleibt nicht uneingeschränkt,<br />

das wissen <strong>wir</strong> Erwachsenen,<br />

und das ist <strong>die</strong> immer mit etwas Trauer gemachte Erfahrung:<br />

Bald <strong><strong>wir</strong>d</strong> eingeschränkt, bedingt und <strong>so</strong>gar verneint<br />

und das Leben pendelt sich wie<strong>der</strong> ein<br />

auf das ätzend langweilige Mittelmaß.<br />

Und doch bleibt als unauslöschliche Erinnerung<br />

<strong>der</strong> Zauber eines uneingeschränkten Ja,<br />

<strong>so</strong> rar und <strong>so</strong> kostbar.<br />

Nun <strong><strong>wir</strong>d</strong> es manche unter Ihnen erstaunen,<br />

dass <strong>der</strong> Apostel Paulus behauptet,<br />

ein <strong>so</strong>lches uneingeschränktes Ja gäbe es<br />

dauerhaft und unverwüstlich,<br />

eins mit all <strong>die</strong>sen belebenden und begeisternden Aus<strong>wir</strong>kungen.<br />

Ein Ja ohne Nein ein Ja ohne <strong>Wenn</strong> und Aber<br />

ein Ja von heute an bis ans Ende meines Lebens.<br />

Und jetzt, liebe Konfirmanden, liebe Gemeinde,<br />

jetzt zögere ich weiterzureden,<br />

denn ich weiß, dass viele von denen,<br />

<strong>die</strong> bis jetzt interessiert zugehört haben,<br />

innerlich abschnallen, wenn ich mit Paulus sage,<br />

dass <strong>die</strong>ses dauerhafte und begeisternde Ja<br />

das Ja Gottes zum Menschen sei.<br />

Das Ja Gottes zum Menschen:<br />

zu abstrakt, zu weit hergeholt, zu blutleer,<br />

das packt nicht, das geht nicht unter <strong>die</strong> Haut.<br />

Wer kennt nicht <strong>so</strong>lche Gedanken und Gefühle.<br />

Selbst einem ehrlichen Frommen dürften sie nicht fremd sein.<br />

Das kurzatmige und bedingte Ja eines Menschen<br />

ist mir schon manchmal begehrenswerter erschienen<br />

als das ewige und uneingeschränkte Ja des lebendigen Gottes.<br />

Wie bitte? Sie meinen, das sei doch ganz normal!<br />

Mag sein, aber manchmal beschleicht mich <strong>der</strong> Gedanke,<br />

dass da eine wahnsinnige Horizontverengung vorliegt.<br />

Der Philo<strong>so</strong>ph Gadamer schreibt:<br />

Wer keinen Horizont hat, ist ein Mensch,<br />

<strong>der</strong> nicht weit genug sieht<br />

und deshalb das Naheliegende überschätzt"!<br />

Sich mit einem bedingten Ja zufriedengeben<br />

und ein unbedingtes vernachlässigen o<strong>der</strong> ausschlagen,<br />

wäre das nicht ein Anzeichen von <strong>so</strong>lcher Horizontverengung?<br />

So wie mancher verbitterte und enttäuschte Mensch<br />

sich aus dem Schwanzwedeln<br />

und dem als treu interpretierten Blick seines Hundes

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