KM Magazin 1/2006 - Wohnungsgenossenschaft "Karl Marx ...
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GESCHICHTE(N)<br />
13 gute Gründe für die Marie-Curie Oberschule<br />
Die einzige Gesamtschule Am Schlaatz steht auf der Liste der gefährdeten Standorte und macht sich für ihren Erhalt stark<br />
In letzter Zeit machen Nachrichten<br />
die Runde, dass die Marie-Curie-<br />
Oberschule Am Schlaatz vor dem<br />
Aus stehen könnte. Gegenwärtig<br />
wird im Schulverwaltungsamt darüber<br />
nachgedacht, die einzige<br />
Gesamtschule im Wohngebiet unter<br />
Umständen zu schließen. Um<br />
genau zu sein - die Oberschule gehört<br />
zu den gefährdeten Standorten.<br />
Der Grund: zu wenig<br />
Schüler. Zumindest in diesem Jahr<br />
wurde keine 7. Klasse voll.<br />
„In zwei, drei Jahren sehen die<br />
Schülerzahlen schon wieder anders<br />
aus”, ist sich Dieter Degenkolbe,<br />
Direktor der Schule sicher. „Die<br />
Klassen der benachbarten Grundschule<br />
am Weidenhof sind voll”,<br />
weiß der Pädagoge. Er hofft auf eine<br />
durchdachte Entscheidung der<br />
Verantwortlichen, um in einem gerade<br />
wieder attraktiver werdenen<br />
Wohngebiet eine weiterführende<br />
Schule zu erhalten. Ihr Aus würde<br />
gleichzeitig den Schlaatz abwerten.<br />
Schließlich wird die Entscheidung<br />
für eine Wohnung, gerade bei<br />
Familien, stark von der Infra-<br />
14<br />
Immer Bildunterschrift<br />
der und Bildunterschrift<br />
und auch Bildunterschrift<br />
struktur und dem Schulangebot<br />
beeinflusst. Auf der anderen Seite<br />
hat die Marie-Curie-Obeschule, so<br />
einiges zu bieten, was in Potsdam<br />
einmalig ist. Ihre Vorzüge haben<br />
die Standortverfechter in einem 13-<br />
Punkt-Papier zusammengefasst, das<br />
von kostenlosen Schulbüchern bis<br />
zur Schulsozialarbeiterin reicht.<br />
Seit fünf Jahren gibt es an der<br />
Gesamtschule Schilfhof 23 z.B. eine<br />
so genannte Mix-Klasse. „Das ist<br />
ein spezielles Angebot für alle<br />
Schüler, die aus dem Ausland zu<br />
uns kommen”, erläutert<br />
Degenkolbe. Die Mädchen und<br />
Jungen lernen neben den Hauptfächern<br />
erst einmal Deutsch, zehn<br />
Stunden stehen pro Woche auf dem<br />
Plan. Nach diesem einen Jahr in<br />
der Mix-Klasse werden sie in ihre<br />
Klassen integriert.<br />
Bisher durchaus erfolgreich. Von<br />
den derzeit 230 Schülern der<br />
Marie-Curie-Oberschule sind 80<br />
Migranten. Insgesamt 22 verschiedene<br />
Nationen werden hier unterrichtet.<br />
Auch was die Ausstattung<br />
der Schule angeht, besteht sie<br />
durchaus den Vergleich mit anderen.<br />
Das Chemielabor ist auf dem<br />
neuesten Stand, Computerarbeitsplätze<br />
und sind ausreichend vorhanden,<br />
der große Sportplatz liegt<br />
vor der Tür und für die Schüler<br />
gibt es eine Bibliothek, eine<br />
Cafeteria und einen Schulclub.<br />
Eine weitere Besonderheit für<br />
Potsdam ist das präventive Schulverweigerungsprojekt,<br />
das die<br />
Schule in Kooperation mit BUS<br />
e.V. auf die Beine gestellt hat.<br />
Schulverweigerer bekommen hier<br />
die Chance, ihren Hauptschulabschluss<br />
zu erwerben. Neben dem<br />
Kernunterricht in Mathe, Deutsch<br />
und Englisch gibt es für diese<br />
Jugendlichen eine berufspraktische<br />
Ausbildung in den Werkstätten des<br />
BUS e.V. Dieser Tage war auch der<br />
Sonderberichterstatter der UN-<br />
Menschenrechtskommission,<br />
Verner Munoz,an der Schule zu<br />
Gast. Er wollte sich u.a. hier ein<br />
Bild über die Bildungsmöglichkeiten<br />
von Kindern unterschiedlicher<br />
sozialer Herkunft machen.<br />
Bei seiner Heimreise musste er die<br />
mangelnde Chancengleicheit in<br />
Deutschland kritisieren. Und auch<br />
das ist ein trifftiger Grund, dass die<br />
Marie-Curie-Schule Am Schlaatz<br />
nicht aufgibt.<br />
Heidrun Wilke und Kinder kurz<br />
Heidrun Wilke und Kinder kurz