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titEl-THEmA Eine große Rolle spielt dabei das Leben in Gemeinschaft. Christen könnten für andere und einander "Familie werden", füreinander da sein. "Ohne solche Gemeinschaft ist es fast unmöglich, zu einer christuszentrierten Persönlichkeit zu werden", ist Hybels überzeugt. Weil die Verantwortlichen von Willow Creek Deutschland die Wichtigkeit der Studie für deutsche Gemeinden erkannt haben, fällt mit dem Leitungskongress auch der Startschuss für "RE- VEAL Deutschland". Im Rahmen der Kongress-Fachausstellung, auf der 145 Aussteller ihre Arbeit präsentieren, stellen Mitarbeiter das Werkzeug der deutschen Gemeinde-Studie vor, die auf einem anonymen Online-Fragebogen basiert. (Bei Interesse bitte Kontakt aufnehmen zur Geschäftsstelle Willow Creek Deutschland/Schweiz, email: reveal@ willowcreek.de) Live nach Winterthur Hinter der Bühne in Karlsruhe. Ein schmaler Gang, zwei kleine Räume. Den ganzen Flur entlang laufen meterlange Kabelstränge. Überall sind Laptops aufgeklappt mit Kontrollbildern. Eine Lautstärke-Skala am Rand eines Bilds signalisiert die Tonstärke. Von hier geht die Konferenz live nach Winterthur. In einem kleinen Video-Fenster ist die „Parkarena“ mit Leinwand eingeblendet, darüber das kleine Fenster mit dem Technik-Kontrollraum in Karlsruhe. Marty aus Chicago kontrolliert die vier verschiedenen Screens vor ihm. Auf einem Bildschirm läuft die Zeit: die Echtzeit, die abgelaufene Zeit der Einheit und die Countdown-Zeit bis zum Ende. Am „anderen Ende“ sitzt Pfarrer Iwan Schulthess vom Schweizer Willow-Vorstand in der „Parkarena“ in Winterthur. Er beschreibt seine Eindrücke: 6 John Ortberg Dr. Larry Crabb Craig Groeschel Wichtigste Aufgabe im Universum In seinen inhaltlichen Ausführungen wird Hybels in Karlsruhe von den anderen Kongress-Referenten unterstützt, die jeder ihr eigenes Pfund einbringen. John Ortberg, langjähriger Lehr-Pastor bei Willow, spricht über das anspruchsvolle Thema, "warum es alles wert ist, Christen reif und mündig zu machen in Christus". Mit Nachdruck sagt er: "Das Formen der menschlichen Seele ist die wichtigste Aufgabe im Universum – nicht etwa der Aufbau von atemberaubender Technik, weltumspannenden Wirtschaftsunternehmen oder machtvoller Politikapparate." Dabei geht es nicht darum, "Kirchenmenschen" hervorzubringen, die festgelegte Handlungen abhaken, sondern Menschen die vom Heiligen Geist erfüllt sind und ein "inneres Verlangen" Gleich geht es los. Beim Blick auf die überdimensionale Leinwand frage ich mich: Werden wir Teilnehmer sein - oder Beobachter, aus der Ferne? Wäre es nicht gescheiter gewesen, nach Karlsruhe zu fahren? Doch der Zweifel zerschlägt sich schnell. Die technisch hervorragende Übertragung und die brillante Präsentation schaffen eine faszinierende Präsenz. Die innere Distanz sinkt auf ein Minimum. Im Nu bin ich mitten in Musik und Theater, den Referaten. Und ich nicht allein. Die spontanen Reaktionen in der „Parkarena“ zeigen: Wir sind Teil des Ganzen. Wir singen, klatschen, lachen und weinen, geben spontanen Applaus, sind berührt und bewegt. Wir profitieren von der ausgezeichneten Organisation und den komfortablen, modernen Räumen der GVC Chile Hegi. Die Crew bietet beste Organisation. danach haben, an jedem Tag mit Jesus zu leben. "Das", sagt Ortberg, "ist der entscheidende Faktor, der das Leben erfüllt macht." Und fügt an: "Das wahre Leben mit Jesus ist jetzt. Für den Rest meines Lebens, wie lang es auch immer noch dauert – allen Widerständen, menschlichen Unzulänglichkeiten und Schwächen zum Trotz." Ein Problem sieht Ortberg darin, dass viele Leiter eine – verdeckte – "Schattenmission" haben: Nach außen agieren sie normal, verfolgen Gemeindeziele, aber dahinter steht etwas Verdecktes, das sie stark fesselt. Die "größte Furcht von Leitern" ist, eine "Schattenmission" zu verfolgen, ohne etwas dagegen tun zu können. Die "schlechte Nachricht" dabei: "Auf eigene Kraft gestellt, drohen wir immer der Schattenmission zu folgen. Es ist nur allzu leicht von dem wegzukommen, was Gott für uns gedacht hat ..." Und wenn dann John Ortberg über die Schattenmission eines Leiters spricht, wenn Bill Hybels mit seiner legendären Flipchart REVEAL erklärt, wenn Larry Crabb sagt wie ermüdend es ist, ein guter Christ sein zu wollen statt christus-zentriert zu leben, wenn Jessica Jackley erfrischend über die Leinwand strahlt, wenn Johannes Reimer mit seiner Rhetorik begeistert und das Theaterstück mit den ungeduldigen Jüngern zugleich amüsiert und unter die Haut geht - dann entstehen ganz dichte Momente. Gut auch „unser“ Live-Referent: Ralph Kunz erinnert daran, dass wir Schweizer sind. Er schwärmt mit der Bibel über die Schönheit der Gemeinde. Als in der letzten Session erklärt wird, dass in zwei Jahren wieder ein Leitungskongress stattfinden soll, weiß ich in meinem Innersten: Ich werde wieder dabei sein ... �
Jessica Jackley Astrid Eichler Prof. Dr. Johannes Reimer Nancy Beach Härtetest Gemeinde – in Landes- und Freikirche Bestehen die Prinzipien von Willow den Härtetest in Gemeinden? Der Theologe michael Herbst, Direktor des Instituts zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeaufbau an der Uni Greifswald hat über Jahre vor allem landeskirchliche Gemeinden untersucht. Und er stellt fest: „Es geht wirklich!“ - dass Gemeinden lebendig sind und bleiben und wachsen. Zwar sind in großem Maßstab wachsende Gemeinden in Deutschland die Ausnahme. Doch von den wachsenden Gemeinden haben etliche Anregungen von Willow Creek übernommen. Herbst sagt es so: „Was es bei Willow gibt, gibt es nicht nur bei Willow. Aber dort wird es so deutlich, dass es mindestens bei mir Kopf und Herz erreicht hat.“ Warum? „Es geht zuerst um Jesus. Mit ihm können wir hier und jetzt rechnen“, umreißt Herbst die entscheidende Grundlage. Und macht Mut: „Jesus ist auch bei der kleinen unscheinbaren Landgemeinde. Nicht wir müssen bekehren und Gemeinde wachsen lassen. Jesus kommt zu uns, spricht unsere Sprache, geht zu Kranken, Armen, Hilfsbedürftigen.“ Ein Auftrag für Christen ist darum, auch „dahin zu gehen, wo Jesus ist, den ersten Schritt auf die Menschen zu zu machen“. Kurze Einspielfilme aus Gemeinden in Oldisleben (Thüringen) und Lüdenscheid zeigen wie Gemeindealltag in verschiedenen Arbeitsbereichen pulsiert, auch dank der geistlichen Impulse von Willow Creek. Abgeleitet von dem Kinofilm „OBEN“, formuliert Herbst die These: „Kirche kann fliegen.“ Wie das alte Haus des Filmhelden „Carl“ könne „auch die alte Mutter Kirche noch viele Jahre durchhalten“ – wenn sie die richtigen Lernprozesse durchläuft. Bei „Carl“ werde ungerührt „aus dem Haus geworfen, was den Auftrag behindert“. Entsprechend müssten Kirchen es „wagen alte Zöpfe abzuschneiden, innovativen Gemeinden den Rücken zu stärken, auch mit Geld zu helfen und neue missionarische Impulse nicht auszubremsen“. Was Herbst für die Evangelische Landeskirche sagt, bestätigt FeG-Altpräses Peter Strauch für die Freikirchen: Seit dem ersten Kongress 1996 in Deutschland hätten „Willow-Ideen immer wieder in Freikirchen gezündet“. Er nennt Beispiele: die hohe Bedeutung und Wertschätzung ehrenamtlicher Mitarbeiter wie auch des Leitungs- und Pastorenamtes, oder das Ver- ständnis von Gemeinde „als Ort pulsierenden Lebens“, mit einer „personalen Gemeinschaft mit Jesus und anderen Christen“, die auf die „spirituelle Sehnsucht in der Gesellschaft“ trifft; und schließlich, dass Gemeinden mit Hilfe von Willow Zugang finden zu Menschen, die außerhalb der Gemeinde leben – und zwar „kultur- und gesellschaftsrelevant in der Form, ohne Abstriche bei den Inhalten zu machen, ganz nah bei den Menschen“. Zugleich mahnt Strauch, Fehler zu vermeiden. Als „zentrales Problem“ sieht er, dass Gemeinden sich selbst überschätzen. Sehr klar sagt er darum: „Wenn Gemeinde nicht gefüllt ist von der Kraft des Heiligen Geistes, dann ist alles nichts!“ Strauchs Rat: „Alles was wir lernen, das wertvolle Instrumentarium auch von Willow, müssen wir in die Hände unseres großen Gottes geben – und dann Großes von ihm erwarten.“ Die berühmte Evangelistin Corrie ten Boom, so schließt Strauch, habe zu manchen Aufträgen Gottes gesagt: „Das schaffe ich nicht!“ Darauf habe Gott ihr geantwortet: „Das weiß ich, aber ich freue mich, dass du es jetzt auch weißt.“ Im Übertragungsraum Karlsruhe Peter Strauch Michael Herbst titEl-THEmA 7
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