Kleiner Oberhavel-Pflanzenführer - Landkreis Oberhavel
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Die Knoblauchsrauke, auch Gemeines Lauchkraut<br />
genannt, gehört zu den Kreuzblütengewächsen und<br />
ist eine Gewürzpflanze. Sie kommt häufig vor und<br />
wächst an Gebüschen, Waldrändern, in lichten Wäldern<br />
und auf Brachen. Sie liebt lockere, stickstoffhaltige,<br />
etwas feuchte, nährstoffreiche Böden. Ihre<br />
Blüten sind trugdoldig angeordnet, klein, weiß und<br />
haben, wie alle Kreuzblütler, vier Blütenblätter. Der<br />
Stängel wächst aufrecht. Die Blätter sitzen am Stängel<br />
und sind herzförmig und buchtig gezähnt. Die<br />
unteren Blätter haben längere Stiele. Beim Zerreiben<br />
riechen sie stark nach Knoblauch, daher der Name.<br />
Man kann die Knoblauchsrauke zum Beispiel zum<br />
Würzen von Lamm verwenden, aber auch als Wildgemüse.<br />
Sie enthält Senföle. Außerdem ist sie eine<br />
alte Heilpflanze; gut für die Atmungsorgane und gut<br />
gegen Entzündungen im Mund-Rachenraum.<br />
34. Gamander-Ehrenpreis<br />
Der Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys)<br />
wird im Volksmund auch „Männertreu“ genannt.<br />
Er gehört wie seine zahlreichen Verwandten, so<br />
der Große und der Wald-Ehrenpreis, zu den Braunwurzgewächsen.<br />
Er wächst auf Wiesen, in Laub-<br />
und Mischwäldern, an Wegrändern und Gebüschen<br />
und ist der häufigste Vertreter der Ehrenpreise,<br />
während der Große Ehrenpreis nicht mehr so häufig<br />
vorkommt und deshalb inzwischen geschützt<br />
33. Knoblauchsrauke<br />
Frühling<br />
ist. Gamander-Ehrenpreis liebt lockeren, stickstoffhaltigen<br />
Boden. Ganze Büschel dieser kleinen,<br />
schönen Blumen leuchten einem in manchen Wiesen<br />
entgegen. Die Blüten sind azurblau, mit dunklen<br />
Äderchen durchzogen, und sitzen in meist zwei<br />
lockeren, blattachselständigen Trauben am Stängel.<br />
Sie haben vier leicht abfallende Blütenblätter.<br />
Der Stängel ist in zwei Reihen behaart und wächst<br />
niederliegend oder aufsteigend. Die Blätter sind<br />
gegenständig, gekerbt und behaart. Der Gamander-<br />
Ehrenpreis ist leicht giftig. Er enthält das Glykosid<br />
Aucubin, das für Insekten und möglicher Weise<br />
auch für Warmblüter giftig ist. Der erwähnte Wald-<br />
Ehrenpreis dagegen ist eine bereits vor Jahrhunderten<br />
hoch geschätzte Heilpflanze, da er zusätzlich<br />
noch Gerbstoffe und einen Bitterstoff enthält. Der<br />
lateinische Name „Veronica“, entstanden aus „vera<br />
unica“ in Verbindung mit „medicina“, bedeutet<br />
so viel wie: einzig wahre Medizin; eine „Ehrung“<br />
der Pflanze. Daher stammt vermutlich der deutsche<br />
Name „Ehrenpreis“. Im Mittelalter sprach man dem<br />
Wald-Ehrenpreis sogar Kräfte gegen Hexen, Blitze<br />
und die Pest zu.