Kleiner Oberhavel-Pflanzenführer - Landkreis Oberhavel
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Der Klatschmohn ist ein Mohngewächs. Er wächst<br />
an Wegrändern, in Getreidefeldern und auf sandigen<br />
Brachen und liebt nährstoffreichen, lehmigen<br />
Boden, gedeiht aber auch auf kalkhaltigen,<br />
sonnigen Sandböden. Seine leuchtend scharlachroten,<br />
großen Blüten beleben das Landschaftsbild<br />
von Mai bis Juli und haben schon vielen Künstlern<br />
schöne Motive geliefert. Die aus vier zarten,<br />
am Grunde dunkel gefleckten Blütenblättern bestehenden<br />
Blüten wachsen einzeln auf langstieligen,<br />
rau behaarten Stängeln, die wenig verzweigt<br />
sind. Die Blütenknospen nicken, während erblühter<br />
Klatschmohn aufrecht steht. Er riecht nicht<br />
angenehm. Die Blätter sind tief fiederspaltig, gezähnt,<br />
und sitzen am Stängel, der einen weißen,<br />
ein schwach giftiges Alkaloid enthaltenden Milchsaft<br />
hat. Bei Schlafmohn, einer verwandten Art, die<br />
als Nutzpflanze angebaut wird, dient der Milchsaft<br />
der unreifen Samenkapseln in südlichen Ländern<br />
der Opiumgewinnung. Die kleinen schwarzen<br />
Samenkörner des Schlafmohns, der mit Klatschmohn<br />
nicht verwechselbar ist (andere Blütenfarbe<br />
76. Kornblume<br />
Die Kornblume (Centaurea cyanus) stammt ursprünglich<br />
aus Osteuropa. Sie ist mit der kräftigeren,<br />
rotviolett blühenden Flockenblume verwandt<br />
und gehört wie diese zu den Korbblütengewächsen.<br />
Sie bevorzugt lockere, nährstoffreiche Böden<br />
und wächst leuchtend blau blühend auf Getrei-<br />
75. Klatschmohn<br />
und Blattform), gelten als beliebte Backzutat und<br />
werden auch zu Mohnöl verarbeitet. Leider sind der<br />
Klatschmohn, der ihm ähnliche Saatmohn, der seltene<br />
Steife Mohn und der kleine Sandmohn stark<br />
im Rückgang begriffen. Klatschmohn ist seit der<br />
Jungsteinzeit als Kulturfolger bekannt, galt früher<br />
auch als Heilpflanze. Heute werden die getrockneten<br />
Blütenblätter nur noch zur Farbschönung von<br />
Kräutertees verwendet.<br />
defeldern und an deren Rändern. Daher der Name<br />
„Kornblume“. Manchmal findet man sie auch<br />
auf Brachflächen und an Wegrändern. Leider ist ihr<br />
Bestand sehr zurückgegangen und sie gilt heute,<br />
auch in unserer Region, schon als selten. Die Pflanze<br />
wird bis zu 80 cm hoch und ist weißfilzig behaart.<br />
Die blauen Röhrenblüten sitzen randblütig in<br />
einzeln stehenden, zwei bis drei cm großen Blütenkörbchen.<br />
Im Innern befinden sich kleine, zartviolette<br />
Scheibenblüten. Der Stängel wächst aufrecht,<br />
ist mehrfach verzweigt und kantig. Die Blätter sind<br />
schmal, lanzettlich; die unteren fiederspaltig. Die<br />
Pflanze enthält Flavonoide und Gerbstoffe. Der lateinische<br />
Name wurde aus dem Griechischen entlehnt:<br />
Kentaureion „Name einer Heilpflanze“ (cyan<br />
– blau), nach den Kentauren, heilkundigen Waldbewohnern,<br />
benannt, denen zu Zeiten Homers noch<br />
nicht die spätere Pferdegestalt (halb Mensch – halb<br />
Pferd) beigelegt war.<br />
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