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Kleiner Oberhavel-Pflanzenführer - Landkreis Oberhavel

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32<br />

Die Gemeine oder auch Gebräuchliche Ochsenzunge<br />

gehört wie ihre Verwandten, die Acker-Ochsenzunge,<br />

auch Acker-Krummhals genannt, die<br />

Gelbe und die Italienische Ochsenzunge, die beide<br />

nur in Süddeutschland bzw. auch in Südeuropa<br />

anzutreffen sind, zu den Borretschgewächsen.<br />

54. Breitblättriges Knabenkraut<br />

Das Breitblättrige Knabenkraut, auch Breitblättrige<br />

Kuckucksblume genannt, gehört wie das Gefleckte<br />

Knabenkraut und neun weitere Knabenkraut-Arten<br />

zu den seltenen und streng geschützten Orchideengewächsen.<br />

In <strong>Oberhavel</strong> gibt es nur wenige<br />

Vorkommen des Breitblättrigen Knabenkrauts.<br />

Es liebt schwach sauren, nährstoffreichen Boden<br />

und wächst in Flachmooren und nassen Wiesen.<br />

Vom Mai bis Juni leuchten seine dichten, vielblütigen,<br />

rötlich-violetten bis dunkelroten Ährenblüten<br />

schon von weitem aus der Wiese, sofern sie nicht<br />

von höheren Gräsern überragt werden. Die Pflanze<br />

wird bis zu 30 cm groß. Die einzelnen Blüten haben<br />

geteilte Lippen mit rückwärts gerichtetem Sporn<br />

und abstehenden Blütenblättern, ähnlich den Lippenblütengewächsen.<br />

Der Stängel wächst aufrecht,<br />

ist kräftig und innen hohl. Er hat vier bis sechs<br />

stängelumfassende längsgeriefte, längliche Blätter<br />

mit dunklen Flecken, ähnlich dem Gefleckten<br />

Knabenkraut, dessen Blätter aber schmaler sind.<br />

Die Wurzel besteht aus einem handförmigen Knollengebilde.<br />

Der lateinische Name „Daktylorhiza“<br />

(daktylos = Finger und rhiza = Wurzel) ist darauf<br />

53. Ochsenzunge<br />

Frühling<br />

Sie ist kalkscheu, liebt sonnigen, trockenen, sandigen<br />

Boden und wächst an Weg- und Feldrändern<br />

und auf Brachflächen. Sie blüht von Mai bis September,<br />

kommt aber selten vor. In <strong>Oberhavel</strong> findet<br />

man sie hin und wieder. Die bis zu 80 cm hohe,<br />

meist einzeln stehende Pflanze fällt durch die Vielzahl<br />

ihrer dunkelblau-violetten bis rötlichen kleinen<br />

Blüten auf, die einen lockeren Blütenstand<br />

bilden und aus den Achseln der Blätter wachsen.<br />

Die Blüten haben fünf Blättchen, die in eine gerade<br />

Kronröhre münden. Die unteren Blätter sind länglich-zungenförmig<br />

und steifhaarig und verjüngen<br />

sich zum Stängel hin. Der Stängel ist kräftig, kantig<br />

und ebenfalls mit steifen Härchen besetzt. Die Ochsenzunge<br />

ist eine alte Heilpflanze, die Gerbstoffe<br />

und ein für Tiere ungiftiges Alkaloid enthält. Vermutlich<br />

wurde sie wegen ihrer Blütenfarbe und der<br />

Form ihrer Blätter „Ochsenzunge“ genannt.<br />

zurückzuführen. Eine Besonderheit dieser Orchideen<br />

ist, dass sie keinen Nektar haben, aber von Nektar<br />

suchenden Insekten bestäubt werden, die in<br />

ihrem Blütensporn vergeblich danach suchen.

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