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Jahresbericht 2010 / 2011 - Landesverband der Volkshochschulen ...

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oft zunächst an Frauen. Sie vermitteln ihnen grundlegende<br />

Kenntnisse und praktisches Wissen in Bereichen<br />

wie Biodiversität, ökologischer Agro-Forstwirtschaft<br />

und Kleintierhaltung, aber auch in <strong>der</strong><br />

Verarbeitung beziehungsweise Zubereitung und Vermarktung<br />

ihrer Produkte. Ergänzt durch weitere, an<br />

Foto: ADC<br />

Frauen wie Männer gerichtete Programme etwa zur<br />

Identitäts- und Organisationsbildung werden indigene<br />

Kleinbauern so zu Protagonisten einer nachhaltigen<br />

ländlichen Entwicklung.<br />

Doña Tomasa ist eine <strong>der</strong> zahlreichen Promotorinnen,<br />

die – durch entsprechende ADICI-Programme ausgebildet<br />

und geschult – ihr neu gewonnenes Wissen inzwischen<br />

nicht nur selbst anwendet, son<strong>der</strong>n auch<br />

an<strong>der</strong>en Mitglie<strong>der</strong>n ihrer Gemeinde weitergibt.<br />

Kolumbien: Weiterbildung hilft, die Welt zu<br />

bewahren<br />

„Ohne Kenntnis <strong>der</strong> eigenen Umwelt, lernt man diese<br />

nicht zu lieben und auch nicht zu bewahren.“ So lautet<br />

sinngemäß das Leitmotiv <strong>der</strong> Arbeit unserer Partnerorganisation<br />

„Asociación para el Desarrollo Campesino“<br />

(ADC), die sich im Südwesten Kolumbiens für<br />

nachhaltige Entwicklung engagiert. Dazu hat ADC,<br />

mit Unterstützung von dvv international, ein umfassendes<br />

Bildungsprogramm entwickelt. Mit diesem<br />

werden Bauern und Indigene im südlichen Hochland<br />

Kolumbiens in Strategien und Methoden nachhaltiger<br />

Nutzung von Land und Ressourcen aus- und fortgebil-<br />

<strong>Jahresbericht</strong> des Deutschen Volkshochschul-Verbandes e .V . – <strong>2010</strong> / <strong>2011</strong><br />

39<br />

Auch Schulungen in Techniken <strong>der</strong> Landvermessung stehen in Lateinamerika auf dem<br />

Programm.<br />

det und so dabei unterstützt, eigenes Einkommen zu<br />

erwirtschaften, ohne ihre natürliche Lebensgrundlage<br />

zu zerstören.<br />

Lokales Wissen und ein ganzheitlicher Ansatz, in Anlehnung<br />

an die Prinzipien des chilenischen Alternativ-<br />

Nobelpreisträgers Max-Neef, bilden<br />

die Basis spezieller Ausbildungsprogramme,<br />

die neben den<br />

zentralen Themen Biodiversität,<br />

ökologischer Landwirtschaft und<br />

Ernährungssicherung auch Fragen<br />

relevanter Gesetzgebung und<br />

Bereiche wie Kommunikation,<br />

Organisationsentwicklung o<strong>der</strong><br />

kommunale Entwicklung behandeln.<br />

So lernen Bauern neben<br />

Techniken ökologischer Landwirtschaft<br />

zum Beispiel auch,<br />

wie man mit dem GPS umgeht,<br />

Satellitenbil<strong>der</strong> interpretiert und<br />

kartographiert o<strong>der</strong> eigene Be-<br />

wirtschaftungspläne erstellt, indem<br />

man Daten <strong>der</strong> letzten Jahre<br />

anhand von Nachhaltigkeitskriterien<br />

analysiert und miteinan<strong>der</strong> vergleicht. So können<br />

sie Defizite ihrer bisherigen Anbaupraxis erkennen<br />

und werden überdies darin qualifiziert, von staatlichen<br />

Stellen Unterstützung o<strong>der</strong> Kredite für die Umsetzung<br />

ihrer Anbaupläne einzuwerben. Und Doña<br />

Rocío, Mitglied einer lokalen Bauernkooperative, ist<br />

inzwischen in <strong>der</strong> Lage, auf ihrem Feld selbst organischen<br />

Dünger zu produzieren. Und damit ist sie, wie<br />

sie stolz erklärt, nicht mehr abhängig von an<strong>der</strong>en.<br />

Ökologie und Ökonomie im Einklang<br />

Adressiert an Familien, Bauernorganisationen und<br />

Gemeinden, gelingt es ADC nicht nur, die lokale<br />

Bevölkerung für Fragen nachhaltiger Entwicklung<br />

zu sensibilisieren, son<strong>der</strong>n überdies auch konkrete<br />

Wege aufzuzeigen, wie es gelingen kann, den eigenen<br />

Lebensunterhalt zu sichern, ohne das Ökosystem<br />

zu gefährden. Dies ist wichtig und brisant zugleich,<br />

da viele <strong>der</strong> Kleinbauern in ökologisch fragilen, teils<br />

sogar unter Naturschutz stehenden Gebieten leben.<br />

Erhalt und Nutzung von Schutzgebieten miteinan<strong>der</strong><br />

zu verbinden, ist für indigene und bäuerliche Bevölkerungen<br />

Lateinamerikas jedoch aktuell von existenzieller<br />

Bedeutung.

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