first steps of a long journey with long flutes - European Shakuhachi ...
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Garten, immer wieder fordert er zum hinschauen auf. Jede Pflanze,<br />
jeder Stein hat eine einzigartige Ausstrahlung welche die<br />
Aufmerksamkeit auf sich zieht. Faszinierend.<br />
Die Arbeit des Sonntags war das Bohren der Fingerlöcher. Zuerst<br />
bohrten wir wieder an unserem Übungsstück und dann, mit<br />
angehaltenem Atem, an unserer Flöte, denn einmal gebohrt, lässt sich<br />
kaum mehr etwas korrigieren, jedenfalls nicht im begrenzten<br />
Zeitrahmen eines solchen Seminars. Zuhause in seiner Werkstatt kann<br />
Fritz fast alles reparieren. Das Ausführen der Arbeit ergab einen kleinen<br />
Pilgerweg mit den Stationen: Loch anzeichnen lassen bei Fritz, bohren,<br />
schwärzen der Bohrung mit einem glühenden Stück Eisen, Kontrolle<br />
des Ergebnisses bei Fritz und wenn i.O. dann wieder Anzeichen des<br />
nächsten Lochs. Wenn nicht i.O musste die Station Lochdurchmesser<br />
erweitern wiederholt werden. Acht Instrumente wurden gebaut, fünf<br />
Fingerlöcher hat jedes, 40 mal wurde mit H<strong>of</strong>fnung und Freude der<br />
Pilgerweg begangen.<br />
Wir bauten Instrumente von 1.8 bis 2.4 und mit jedem neu gebohrten<br />
Loch wurden neue Töne geboren. Mehr und mehr wurde die Werkstatt<br />
und der Garten von diesen Tönen erfüllt und man hörte die Freude der<br />
Spieler darin. Fritz hatte sich derweilen im Garten eine ruhige Ecke<br />
gesucht um die Intonation der zu ihm gebrachten Instrumente zu prüfen.<br />
Der letzte Arbeitsschritt war das Einölen. Mit einem ölgetränkten<br />
Lappen wurde das Innere des Bambus geölt. Dann war das Instrument<br />
bereit für die Übergabe Zeremonie.<br />
Die Zeremomie war eigentlich ein Konzert auf unseren soeben<br />
gebauten Instrumenten. Fritz spielte auf jeder Flöte jeweils ein Stück für<br />
den Flötenbauer. Was für eine Überraschung, noch nie hatte jemand<br />
extra für mich ein Stück gespielt. So konnten wir hören wie wunderbar<br />
man auf unseren Instrumenten spielen kann. Ganz genau lauschte ich<br />
jedem Ton meiner Flöte, um mich später daran erinnern zu können.<br />
Denn wenn es bei meinem Spiel einmal nicht so klingt wie ich möchte,<br />
weiss ich nun, dass es nicht an der Flöte liegt. Für diese Übergabe bin<br />
ich Fritz sehr dankbar, denn das Zweifeln am Instrument ist ein grosses<br />
Hindernis auf dem Weg des Übens, das weiss ich aus Erfahrung.<br />
Danken möchte ich auch ShoE für ihr liebevolles Dasein und für’s<br />
Kochen, dem Ehepaar Hess für den zur Verfügung gestellten Raum,<br />
allen Teilnehmern für die schönen Begegnungen. Und danke nochmals<br />
an Fritz für die Anleitung beim Bauen und die Weitergabe seines<br />
Wissens.<br />
Kontakt:<br />
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