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Государственный музей-заповедник А. С. Пушкина

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Die Zeit, die Puschkin in seinem Stammnest,<br />

im Dorf Michailowskoje, verbrachte,<br />

wurde zu einem markanten Kapitel in<br />

seinem Leben und Schaffen. Der berühmte<br />

Dichter weilte dort als begeisterter Jüngling<br />

und als ein vom Schicksal gepeinigter<br />

Mensch, der der zahllosen Intrigen der<br />

Gesellschaft müde war und davon träumte,<br />

in aller Ruhe seinem schöpferischen Werk<br />

nachgehen zu können. In dem alten Großvaterhaus<br />

arbeitete es sich besonders gut,<br />

sogar als Puschkin nach Michailowskoje<br />

verbannt war. Der Zar ging 1825 gegen<br />

Puschkins Freunde mit äußerster Härte<br />

vor. Die herrliche Natur dieser Gegend,<br />

die grünen Haine und Parks, die blauen<br />

Seen, der langsam dahinströmende Sorotj-<br />

Fluß, die prächtigen endlosen Wiesen<br />

brachten dem Dichter eine gewisse seelische<br />

Beruhigung.<br />

„Die strenge, ausgesprochen russische<br />

Natur dieser Gegend hat wie ein Großmeister<br />

Puschkins eigenartigem Talent die<br />

entsprechende Einfassung verliehen. In<br />

Michailowskoje offenbarten sich die höchsten<br />

Eigenschaften Puschkins als Dichters<br />

der Nation. Nur in der Stille der Wälder<br />

um Michailowskoje konnte Puschkin sich<br />

von den bunten Eindrücken aus dem Süden<br />

und dem Getümmel des hauptstädtischen<br />

Gesellschaftslebens erholen",<br />

schreibt der bekannte sowjetische Bildhauer<br />

Sergej Timofejewitsch Konjonkow.<br />

In der Einsamkeit von Michailowskoje<br />

schrieb Puschkin viele Werke: „Boris Godunow",<br />

„Die Zigeuner", „Graf Nulin",<br />

die mittleren Kapitel von „Eugen Onegin",<br />

über hundert lyrische Gedichter,<br />

darunter Meisterwerke wie „Am 19. Oktober",<br />

„Winterabend", „Ich denk der<br />

zauberischen Sekunde" und viele andere.<br />

Am 14. Dezember 1825, dem Tag des Dekabristenaufstands,<br />

war Puschkin in Michailowskoje;<br />

hier erfuhr er von der Verhaftung<br />

seiner Freunde, der Dekabristen.<br />

Ihnen wurde Hinrichtung oder Verbannung<br />

zuteil.<br />

Man erblickt in der Puschkin-Gedenkstätte<br />

auf Schritt und Tritt in Marmor und<br />

Granit gemeißelte Verse des großen Dichters.<br />

Im Gutshof und in den Parkalleen,<br />

am Weg nach Trigorskoje und auf dem<br />

Waldhügel, am Flur des Häuschens von<br />

Arina Rodionowna, der Kinderwärterin<br />

Puschkins, und im Apfelgarten von Michailowskoje.<br />

Selbst die Luft scheint von<br />

Versen getränkt zu sein.<br />

Sie werden von Gedichten auch in Trigorskoje<br />

begleitet, ebenfalls einer Gedenkstätte<br />

unweit von Michailowskoje.<br />

Einst wohnten dort innige Freunde des<br />

Dichters, die Familie Ossipow-Wulf.<br />

Dankerfüllt gedachte Puschkin dieses von<br />

„Musen umstrahlten Heims". Er widmete<br />

allen Bewohnern dieses Hauses Gedichte.<br />

In dem Trigorskoje-Park gibt es reizende<br />

Ecken und Gedenkstätten: Die Onegin-<br />

Bank, die Sonnenuhr, die einsame Eiche,<br />

der Platz an der Eberesche, die Sattel-<br />

Birke, die Grüne Tanzdiele. Und das alles<br />

befindet sich unter einem Symbol: Puschkin.<br />

Wunderbar ist auch der Park von Petrowskoje,<br />

dem ehemaligen Gut von<br />

P. A. Hannibal, des Großonkels von Puschkin.<br />

Dieser Park ist durch seine Zwerglinden-Alleen<br />

berühmt. Zur Zeit wird auf<br />

dem erhaltenen alten Fundament das Haus<br />

von Hannibal, in dem Puschkin öfters<br />

weilte, wiederaufgebaut.<br />

Zwischen Michailowskoje und Puschkinskije<br />

Gory steht auf einem hohen Hügel<br />

die unter dem Iwan dem Grausamen gebaute<br />

Uspenski Kathedrale des Swjatogorski<br />

Klosters. Hier hat der Dichter die<br />

letzte Ruhe gefunden. Puschkin wurde im<br />

Februar 1837 (neuer Stil) bei einem Duell<br />

tödlich verwundet.<br />

Ein kleiner, von einer Marmorballustrade<br />

umgebener Platz. In der Mitte ein<br />

Obelisk aus weißem Marmor. Auf ihm<br />

eine etwas überdeckte Urne. Man liest<br />

die Aufschrift am Granitsockel:<br />

ALEXANDER SERGEJEWITSCH<br />

PUSCHKIN<br />

GEBOREN IN MOSKAU AM 26. MAI 1799<br />

GESTORBEN IN ST. PETERSBURG<br />

AM 29. JANUAR 1837

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