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Magazine - Blattmann Delikatessen GmbH

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So bunt wie das Leben!<br />

Frühstück auf dem<br />

Gemüsemarkt.<br />

Text: Christof Küng – Fotografie: Hannes Kirchhof<br />

SPECIAL<br />

Schon der Titel dieses Portraits mutet eher komisch an. Doch noch komischer erscheint einem dann frühmorgens der<br />

Gemüsemarkt von Zürich in Echt. Und mit frühmorgens ist nicht sieben Uhr gemeint, sondern vor fünf Uhr! Doch das<br />

Erlebnis lohnt sich allemal. In allen Farben präsentiert sich hier der Morgen. Frisch und klar, als eine prächtige Freude<br />

für die Sinne! Auf dem Gemüsemarkt in Zürich kann man sechsmal in der Woche erleben, wie sonnengereifte Früchte<br />

und frisches Gemüse aus aller Herren Länder präsentiert, verkauft und gleich mitgenommen werden. Hier kauft der<br />

Chefkoch, der Gastronom und Detaillist, um es dann nur einige Stunden später seinem Gast oder Kunden, so frisch<br />

wie nur immer möglich, zu servieren!<br />

Die Stimmung in den grossen, von Neon beleuchteten<br />

Hallen ist lebendig und emsig. Trotzdem, es<br />

gibt keine Hinweise auf einen üblichen Marktplatz,<br />

wo die Händler ihre Produkte und Preise<br />

lauthals bekannt machen. Nur das Hin- und Herfahren<br />

der Gabelstapler und das Umladen von<br />

Kisten wiederholt sich immer und immer wieder.<br />

Scheinbar unendlich! Hier sind die Tage längst vorbei,<br />

als sich die Händler beinah «ins Gehege»<br />

kamen, nur wenn einer den anderen preislich<br />

unterbot.<br />

Das ganze Jahr, was das Herz begehrt<br />

Stattdessen, morgens ab 4.45 Uhr, treffen sich hier<br />

Menschen, die ein gemeinsames Ziel verbindet:<br />

Dem Gast jeden Tag von Neuem nur das Beste zu<br />

offerieren. Der Besitzer von einem kleinen Comestibles-Laden<br />

möchte seiner Nachbarschaft feine<br />

Besonderheiten anbieten. Der Küchenchef des 5-<br />

Sterne-Hotels will die anspruchsvollen, internationalen<br />

Gäste mit den kulinarischen Vorzügen der<br />

Schweizer Regionen verwöhnen. Alle finden im<br />

Engrosmarkt Zürich genau das, was sie suchen.<br />

Denn die Händler kennen ihre Kundschaft sehr gut<br />

und besorgen für sie, was möglich ist, und das das<br />

ganze Jahr. Aus Liebe zur Gastronomie und «the<br />

fine art of dining» werden hier die Zutaten persönlich<br />

und sorgfältig ausgewählt.<br />

Engrosmarkt Zürich – ein mühsamer Start<br />

Grossmarkthallen gehören zu den Stadtbildern<br />

Europas seit 1879, viele davon zuerst in Deutschland.<br />

1929 wurde die erste Grossmarkthalle in der<br />

Schweiz, in Basel, bezogen. Bis Zürich so weit war,<br />

dauerte es dann noch gut fünfzig Jahre. Mitte der<br />

Dreissigerjahre gründeten schliesslich etwa 30<br />

Importeure und Grossisten ein Initiativkomitee für<br />

eine Grossmarkthalle mit Bahnanschluss. Aus dem<br />

Komitee wurde 1937 die «Genossenschaft Zürcher<br />

Engros-Markthalle». Trotzdem scheiterte die Realisierung<br />

ihrer Pläne während Jahren, vor allem<br />

wegen der Ablehnung der Grossverteiler sowie<br />

Differenzen zwischen Stadt, Bahn und unterschiedlichen<br />

Vorschlägen seitens der Behörden.<br />

Im Jahre 1959 beschliesst schliesslich der Stadtrat,<br />

der Zürcher Engros-Markthalle AG alle Pläne, Studien<br />

und Dokumente für den Bau einer Markthalle<br />

abzukaufen. Doch erst in den Siebzigerjahren<br />

wurde dann die Vision umgesetzt. Erst als sich die<br />

Stadt engagierte und sich aktiv an die Umsetzung<br />

einer Markthalle nach dem Vorbild vieler anderer<br />

europäischer Städte machte.<br />

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