Die Loch Fyne Saga - Blattmann Delikatessen GmbH
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<strong>Die</strong> <strong>Loch</strong> <strong>Fyne</strong> <strong>Saga</strong>
V om<br />
Das Schloss Ardkinglas.<br />
Gourmet zum <strong>Fyne</strong>schmecker<br />
Stellen Sie sich vor, Sie hätten ein geräumiges Schloss mit über<br />
80 Zimmern geerbt, auf einer waldbesäumten Anhöhe an einem einsamen <strong>Loch</strong> im Westen Schottlands.<br />
Ihr Besitz liegt neunzig Kilometer von der Meeresmündung entfernt: weit und breit keine<br />
Nachbarn.<br />
<strong>Loch</strong> <strong>Fyne</strong>: so gross wie das <strong>Loch</strong> im Budget<br />
Wenn zum Erbe auch eine üppige Apanage für den Unterhalt eines Schlosses gehört, dann mag das<br />
durchaus ein Segen sein. Bei John Noble lag die Sache jedoch anders. Er erbte das Schloss<br />
Ardkinglas und die dazugehörigen Ländereien in Argyll, dem Teil des schottischen Hochlands,<br />
wo die Campbells herkommen. Das <strong>Loch</strong> hiess <strong>Fyne</strong> 1 , doch im Unterhaltsbudget klaffte<br />
ein <strong>Loch</strong> von eher unfeiner Grösse.<br />
Massnahmen gegen den Untergang:<br />
Austern<br />
<strong>Die</strong> Apanage fehlte, und so war der<br />
Erbgang alles andere als sorglos
und beglückend. Mr. Noble schaute nun eines Tages vom Ufer des <strong>Loch</strong> <strong>Fyne</strong> 2 gen Südwesten und überlegte sich, wie er wohl diesen<br />
prachtvollen 4800 Hektar grossen, aber schwer verschuldeten Besitz vor dem Zerfall retten und sinnvoll erhalten könnte.<br />
Da lief ihm Andrew Lane über den Weg, ein Fischzüchter alter Schule mit unternehmerischer Ader. Nach eingehender Begutachtung<br />
der Verhältnisse am Kopfende des <strong>Loch</strong> <strong>Fyne</strong> – während Wochen bei Ebbe und bei Flut – erkannte Andy, dass hier perfekte Bedingungen<br />
für eine Austernzucht vorlagen. Das Wasser war rein, die biologischen Voraussetzungen ideal. So gründeten Noble und Lane im Jahr<br />
1978 die <strong>Loch</strong> <strong>Fyne</strong> Oyster Company.<br />
<strong>Die</strong> beiden Jungunternehmer beschlossen, bei mangelndem Interesse seitens der Konsumenten die Austern selber zu essen. Soweit kam<br />
es aber nicht. Der Rest ist Geschichte. <strong>Die</strong> Firma setzt heute jährlich 2 Millionen Austern höchster Güte ab. Nicht wenige Connaisseurs<br />
pilgern hierher, um sie gleich vor Ort zu geniessen. Weil der Fluss <strong>Fyne</strong> dem <strong>Loch</strong> konstant Süsswasser zuführt, sind sie besonders<br />
mild und zudem ganzjährig erhältlich.<br />
1 <strong>Die</strong> Schotten nehmen es nicht so genau mit dem Wort <strong>Loch</strong>.<br />
Manchmal bezeichnet es einen See, wie im Falle von <strong>Loch</strong> Ness,<br />
manchmal aber, wie hier, einen – fjordähnlichen – Meeresarm.<br />
2 Wie alle schottischen Fjorde wird das <strong>Loch</strong> <strong>Fyne</strong> täglich zweimal<br />
bei Flut mit frischem Atlantikwasser überschwemmt, und zweimal<br />
bei Ebbe sinkt der Wasserspiegel wieder um ganze 4 Meter.<br />
Von links:<br />
Eine winterliche Ansicht von <strong>Loch</strong> <strong>Fyne</strong>.<br />
Der leider zu früh verstorbene John Noble,<br />
Weinkenner, Lebenskünstler und Schlosserbe.<br />
Andy Lane, Mitbegründer der <strong>Loch</strong> <strong>Fyne</strong><br />
Oyster Company.
Smokey Pete und der Rauchlachs<br />
Aber die Geschichte, die uns interessiert, fängt hier eigentlich erst an. Ermutigt vom Erfolg begann die <strong>Loch</strong> <strong>Fyne</strong> Oyster Company<br />
zaghaft Fühler auszustrecken, um komplementäre Marktchancen zu orten. Der Anstoss zur Erfolgsstory des <strong>Loch</strong> <strong>Fyne</strong> Rauchlachses,<br />
und darum geht es ja hier, stammte von einem Dorforiginal namens Smokey Pete. Er errichtete neben der Bretterbude 3 , wo die<br />
<strong>Loch</strong> <strong>Fyne</strong> Oyster Company ihre Austern an zufällig vorbeifahrende Zeitgenossen verkaufte, einen Räucherofen und schuf sich mit<br />
Rauchlachs in Kürze einen Namen. Sein Tresen, so heisst es, war eine verbeulte Kartonschachtel unter einem etwas zerfledderten<br />
Sonnenschirm.<br />
Mund-zu-Mund-Propaganda bis nach Asien<br />
Es sprach sich in den fernen Agglomerationen herum, dass sich hier in der abgelegenen Provinz, am Binnenende des <strong>Loch</strong> <strong>Fyne</strong>, eine<br />
Quelle für erstklassige Meeresfrüchte etabliert hatte. Als Smokey Pete wegzog, um sein eigenes Restaurant zu eröffnen, konnte die <strong>Loch</strong><br />
<strong>Fyne</strong> Oyster Company die Räucherei weiterführen. Das war eine Weichenstellung, auf die wir später zurückkommen.<br />
John Noble und Andrew Lane hatten inzwischen eine veritable Gefolgschaft für Austern, Muscheln und Fische aufgebaut. <strong>Die</strong> Gasthöfe<br />
und einige Traiteure in der weiteren Umgebung erwiesen sich als dankbare Abnehmer der köstlichen Produkte, aber es dauerte nicht<br />
lange, bis ein Importeur in Hongkong als erster Exportkunde gewonnen werden konnte. Noble und Lane hatten sich mit einer nachhaltigen<br />
3 Ganz zu Beginn hielt Andrew Lane jeweils ein paar Körbchen<br />
mit Austern an einem Tisch neben dem <strong>Loch</strong> feil. <strong>Die</strong> Bretterbude<br />
ist eine Weiterentwicklung gewesen. Später, als man merkte,<br />
dass die Leute beim Essen ganz gern sitzen, kamen einige Tische<br />
und Stühle dazu.
Als die erste Bretterbude<br />
am Kuhstall<br />
abgebrochen wurde,<br />
hat man diesen<br />
gedeckten Stand<br />
errichtet.<br />
Austernzucht und Nebengeschäften im Seafood-Business<br />
eine Existenz aufgebaut, der auch das Schloss Ardkinglas seinen Weiterbestand verdankt.<br />
Nur das Beste ist artgerecht (gilt für Tiere wie für Feinschmecker)<br />
An der Geschichte, wie sie sich bis jetzt entfaltet hat, ist etwas nicht unerheblich: das Umweltbewusstsein<br />
der Gründer. Sowohl John Noble als auch Andrew Lane verfügten über ein feines Sensorium für Gaumen -<br />
freuden. Sie konnten daher sehr wohl unterscheiden zwischen einer durchschnittlichen Auster und einer himm -<br />
lisch guten oder zwischen einem schwammigen Lachs und einem, der vor Energie strotzt. Und weil sie sich<br />
geschworen hatten, die Austern notfalls selber zu geniessen, falls sich kein Markt dafür eröffnen sollte, war es ihnen<br />
ein Anliegen, nur jene der himm lischen Sorte zu produzieren. Dass das mit grossen Herausforderungen und unge -<br />
wöhnlich strengen Pflegebedingungen verknüpft ist, braucht nicht extra erwähnt zu werden. Alles, was erheblich besser<br />
ist als der Durchschnitt, ist erheblich aufwändiger in der Gewinnung.<br />
Als sich dann die Möglichkeit ergab – Sie erinnern sich an Smokey Pete –, zusätzlich zu den Mollusken Rauchlachs ins<br />
Programm aufzunehmen, war beiden klar, dass auch hier nur die höchsten Qualitätskriterien gut genug waren.
Gesundheit und Rauchlachs im Internet<br />
Als aufmerksamer Medienkonsument liest und hört man allerlei über die Bekömmlichkeit von Lebens -<br />
mitteln. Mal fällt koffeinhaltiger Kaffee in Ungnade, mal wird die verheerende Wirkung des Salat -<br />
konsums auf den Hormonhaushalt angeprangert, und mal findet die lebensgefährliche Überdosierung<br />
mit Karottensaft den Weg in die Headlines. Solche Berichte darf man gewiss nicht verniedlichen, aber<br />
ernährungsbewusste Konsumenten haben heute dank dem Internet viele Quellen für sachliche<br />
Informationen. Wir empfehlen Ihnen, die von Ihnen bevorzugte Suchmaschine zu benutzen, um<br />
objektive Informationen über den Konsum von Rauchlachs zu beschaffen. Immerhin belegen mehr als<br />
5000 wissenschaftliche Studien, dass der regelmässige Konsum von Lachs – und Zuchtlachs ist<br />
ausdrücklich mitgemeint – der Gesundheit sehr zuträglich ist.<br />
Gut fürs Herz, göttlich für den Gaumen<br />
Alle vertrauenswürdigen Quellen werden bestätigen, dass das Fleisch des Lachses mit wertvollen unge -<br />
sättigten Omega-3-Fettsäuren angereichert ist. Sie bewirken unter anderem eine gesundheitlich relevante<br />
Senkung des Blutcholesteringehalts. Sie können auch Ihren Vertrauensarzt oder einen Ernährungs -<br />
spezialisten konsultieren.<br />
Von links:<br />
Wunder der Natur: aus diesen zarten Eiern werden schliesslich<br />
prachtvolle Lachse.<br />
Das Badcall House: Hauptsitz der <strong>Loch</strong> Duart, mitten im<br />
North West Highlands Geopark.<br />
Am <strong>Loch</strong> <strong>Fyne</strong> werden auch Miesmuscheln am Tau grossgezogen.<br />
<strong>Die</strong> Austern aus dem <strong>Loch</strong> <strong>Fyne</strong> seien einzigartig, sagt man.<br />
Der Salmo salar wird ganz ordentlich gross.<br />
Freiheit ernst genommen<br />
Das Freedom-Food-Gütesiegel wird seit 1994<br />
vom königlichen Tierschutzverein (RSPCA)<br />
in Grossbritannien äusserst selektiv vergeben.<br />
Ziel des Vereins ist, strengste Normen bei<br />
der Nutztierhaltung durchzusetzen, genau gegen<br />
den Trend der Hochleistungsaufzucht also. Das Label<br />
wird nur dort vergeben, wo die Tiere überdurchschnittlich viel<br />
Freiheit geniessen und artgerecht leben können. Nahezu 400 RSPCA-<br />
Inspektoren sorgen landesweit für die Einhaltung aller<br />
Nachhaltigkeitskriterien.
Zucht ohne Züchtigung: der Art und dem Gaumen zuliebe<br />
Nun ist es leider eine vorderhand unabänderliche Tatsache, dass Wildlachs selten geworden ist.<br />
Das hat mit den Cowboy-Methoden im kommerziellen Fischfang zu tun – und ausserdem mit poli -<br />
tischen, sozialen und rein menschlichen Gesichtspunkten –, auf die hier nicht eingegangen werden<br />
soll. Glücklicherweise gibt es das sogenannte Aquafarming, eine in der Landwirtschaft längst<br />
bekannte Form der Aufzucht und Verwertung der Gaben der Natur. Und genau so, wie wir es von der Landwirtschaft her kennen, gibt es<br />
Züchter und Verwerter mit ökologischem Gewissen und andere, denen eine Tätigkeit am Rande der manchmal fragwürdigen Legalität<br />
keine schlaflosen Nächte bereitet.<br />
Zum Himmlischen das Göttliche<br />
John Noble und Andy Lane suchten also den göttlichen Zuchtlachs als Ergänzung zu ihren himmlischen Austern und Muscheln.<br />
Und fanden ihn. Nun müssen wir gedanklich in den hohen Norden Schottlands schweifen, dorthin, wo die Erde, so wie sie uns Kontinental -<br />
europäern bekannt ist, eigentlich aufhört, dorthin also, wo man unentwegt das Meer rauschen hört, wo einem der kalte Wind um die<br />
Ohren pfeift und eine Begegnung mit anderen Menschen Grund für einen Tagebucheintrag ist.<br />
58° 21’ Nord und 5° 09’ West: einer der Fischgründe im UNESCO Naturschutzgebiet<br />
Ein solcher Ort ist Scourie, Sutherland, etwa auf 58° 21’ Nord und 5° 09’ West, falls Sie mal GPS-geführt in diesen Weiler mit knapp<br />
100 Seelen fahren möchten. Der nördliche Polarkreis ist nicht mehr weit. In derart unwirtlichen und deshalb praktisch unbewohnten<br />
Gegenden wachsen die Lachse heran, die schliesslich am <strong>Loch</strong> <strong>Fyne</strong> geräuchert werden. Auch Wester Ross, der zweite Lachslieferant,<br />
liegt etwas weiter südlich im Naturschutzgebiet.
Dreifelderwirtschaft<br />
<strong>Die</strong> <strong>Loch</strong> Duart und Wester Ross Lachszuchten verfügen über mehrere Standorte an der rauhen Atlantikküste.<br />
Das Ungewöhnliche und höchst Erfreuliche daran ist der Umstand, dass einer dieser Standorte immer ein Jahr lang<br />
brach liegt, genau so wie bei der Dreifelderwirtschaft des umweltbewussten Biobauern, der dem Boden<br />
aus einem nachvollziehbaren Grund regelmässig eine Verschnaufpause gönnt: weil nämlich<br />
dadurch im Folgejahr die Ernte spürbar besser ausfällt als die von einem<br />
strapazierten, müden Boden.<br />
Qualität: Biotope der Verrückten<br />
Gerade deswegen sind Weiler wie Scourie, Kylesku,<br />
Ardmair und Badcall nicht einfach anonyme<br />
Herkunftsorte von Salmo salar, dem Atlantik -<br />
lachs. Sondern rare aber inzwischen<br />
4 Man sagt ja den Schotten nach, sie seien knausrig,<br />
aber wie dem auch sei, hinterwäldlerisch sind sie ganz<br />
bestimmt nicht. Im Gegensatz zur Fabrik fischerei,<br />
die sich mit industriellen Fangmethoden blindlings<br />
selbst das Grab schaufelt, wollen die Schotten alles<br />
daran setzen, dass es auch noch für kommende<br />
Genera tionen einen göttlichen Lachs gibt.
weitherum beachtete Hochburgen von vielleicht etwas verrückten Aquakultur-<br />
Spezialisten, die als erste das begehrte Freedom-Food-Siegel erhalten haben.<br />
Im Klartext: die Tiere werden ohne Angst oder Stress gehalten und ausschliesslich<br />
mit Futter aus kontrollierten Quellen versorgt. Sie können ihr normales Art–<br />
verhalten ausleben. Sie werden zudem nach den rigorosen Kriterien der lokalen<br />
Fischerei-Trusts in Schottland auch zum Schutz der verbleibenden Wildlachs–<br />
populationen gezüchtet 4 . Freedom Food: achten Sie darauf.<br />
Was es mit der ISO 14001-Zertifizierung auf sich hat<br />
Ohne Hormone, ohne Wachstumsbeschleuniger und ohne Antibiotika wachsen die<br />
Lachse heran. Was sie fressen, ist natürlich, stammt zu weiten Teilen aus Resten,<br />
die bei Speisefischfirmen anfallen und ist frei von gentechnisch veränderten Substan -<br />
zen. <strong>Die</strong> Bestandesdichte liegt weit unter dem gesetzlich vorgeschriebenen Mass,<br />
nämlich bei höchstens 15 Kilogramm Fisch pro Kubikmeter Wasser. Mit einem<br />
betont gewinnorientierten Regime könnten, immer noch gesetzeskonform, mindes–<br />
tens doppelt so viele Lachse gezüchtet werden. Ausserdem: die Netzgehege werden<br />
alle sechs Wochen für einige Tage aus dem Wasser gezogen und an der Luft<br />
getrocknet, damit keine Antifouling-Mittel nötig sind. Alle diese Massnahmen sind<br />
einzig artig – und teils Voraussetzung für die Zertifizierung nach der Umweltnorm<br />
ISO 14001. Nur wenige haben sie.<br />
Ein Räuber, der uns verzaubert<br />
Es gibt viele Arten von Lachs. Jener, von dem hier die Rede<br />
ist, heisst Salmo salar, der Atlantiklachs. Von ihm gibt es<br />
Unter gattungen, die ihr ganzes Leben in Süsswasserseen<br />
ver bringen. Unser Lachs hat ein spannenderes Leben. Ge -<br />
boren wird er in einem Fluss und verbleibt dort gut ein Jahr<br />
lang. Dann zieht es ihn in den endlosen Ozean, wo er bis<br />
zu vier Jahre verbringt, bevor er dank unergründlichen<br />
Navigationskenntnissen wieder dorthin zurückfindet, wo<br />
seine Geburt stattgefunden hat. Irgendwo an einem<br />
steinübersäten Ort im Bett des Heimatflusses wird gelaicht<br />
und besamt. <strong>Die</strong> meisten Lachse sterben dann.<br />
Der tagaktive Jäger ernährt sich vorerst von Muscheln,<br />
Schnecken und Fischen. Später, auf seinen Kreuzzügen im<br />
Meer, bevorzugt er Tintenfische, Garnelen und jene Fische,<br />
denen er dank seiner Kraft und Schnelligkeit überlegen ist.<br />
Der <strong>Loch</strong> <strong>Fyne</strong> Lachs durchlebt genau die selben Zyklen wie<br />
der wilde. Statt 18 Monate, wie das anderswo der Fall ist,<br />
braucht er nahezu 4 Jahre, um auf ein Gewicht von 4 bis<br />
5 Kilo zu kommen. Und weil er stets artgerecht ernährt wird,<br />
vermag ihn selbst der erfahrenste Tester von echtem Wildlachs<br />
kaum zu unterscheiden.
Meersalz und Eichenrauch<br />
Doch zurück zum <strong>Loch</strong> <strong>Fyne</strong>, wo der einzigartige Lachs aus dem kristall–<br />
klaren Wasser im North West Highlands Geopark zu dem Gaumenschmaus<br />
verwandelt wird, dessen Aroma Sie entzückt hat. Hier wird der Lachs von<br />
Hand filetiert. Statt über Hohlnadeln mit Salzwasser aufgepumpt zu werden,<br />
wie es andern orts üblich ist, werden die Filets mit Meersalz trocken gewürzt, je nach Endprodukt vermengt mit etwas Rohzucker, was<br />
dem Fleisch Wasser entzieht statt es aufzublähen. Am Tag darauf wird das überschüssige Salz mit reinem Quellwasser abgewaschen.<br />
Dann wird der Lachs zwischen 12 und 36 Stunden lang geräuchert.<br />
Selbst der Rauch 5 , der einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf den unverwechselbaren Geschmack des <strong>Loch</strong> <strong>Fyne</strong>-Lachses hat,<br />
ist nicht ein x-beliebiger, sondern wird aus dem Verglühen von geschnipselten Eichenfässern gewonnen, die teils über 90 Jahre alt sind.<br />
Etliche dieser Holzgebinde enthielten einst Bourbon, wanderten von den USA nach Spanien zur Lagerung von Sherry und gelangten<br />
schliesslich nach Schottland, wo sie mit Single-Malt-Whisky abgefüllt wurden. Auch das ist echte Nachhaltigkeit.<br />
Jetzt wissen Sie, geschätzte Leserinnen und Leser, praktisch alles, was es über die Entstehungsgeschichte des unnachahmlichen<br />
<strong>Loch</strong> <strong>Fyne</strong>-Rauchlachses zu berichten gibt. Aber eines muss noch ergänzt werden.<br />
5 Das Räuchern ist übrigens eine uralte Methode zur Fleischkonser -<br />
vierung. Am River Bann in Irland fanden Archäologen Überreste<br />
einer Räucherstation, die auf ca. 2000 v. Chr. datiert.<br />
Einige Angestellte der <strong>Loch</strong><br />
<strong>Fyne</strong> Oyster Company zeigen<br />
sich in bester Laune nach<br />
der Übernahme der Firma<br />
durch die Belegschaft.
Leider starb John Noble viel zu früh. Er hatte sich vorgenommen, etwa im Pensionsalter seinen Anteil an der <strong>Loch</strong> <strong>Fyne</strong> Oyster<br />
Company zu veräussern, um das Kapital wieder in das Schloss Ardkinglas zurückfliessen zu lassen. Er wollte damit die Zukunft jener<br />
Menschen sichern, die dort lebten und arbeiteten. Sein Tod am 9. Februar 2002 hat die Verwirklichung dieses Ansinnens aber nur<br />
kurz aufgeschoben.<br />
Zukunft in besten Händen<br />
Auch hier ergab sich eine glückliche Fügung, denn die <strong>Loch</strong> <strong>Fyne</strong> Oyster Company hätte nach Nobles Tod unversehens auch in fremde<br />
Hände geraten können. <strong>Die</strong> Royal Bank of Scotland und die Baxi Partnership, eine Organisation, die den Erwerb von Firmen durch<br />
deren Belegschaften fördert, schufen stattdessen eine Stiftung, die inzwischen in den kollektiven Besitz aller über<br />
100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>Loch</strong> <strong>Fyne</strong> Oyster Company übergegangen ist. Und damit endete<br />
die 25jährige Geschichte von <strong>Loch</strong> <strong>Fyne</strong> mit einem wundervollen Neubeginn.<br />
W er nun zum ersten Mal den Rauchlachs kostet, der aus diesem<br />
abgelegenen Winkel Schottlands stammt, wird sich nicht<br />
wundern, dass diese Wiedergeburt unter <strong>Fyne</strong>schmeckern als epochales<br />
Ereignis aufgefasst wird.
© 2011 ITLA<br />
BLATTMANN<br />
SEAFOOD � � SMOKED SALMON<br />
DELIKATESSEN <strong>GmbH</strong><br />
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