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Von Spaichingen nach Los Angeles: Joachim Splichal
Ein Schwabe regiert in
Südkaliforniens Gourmet-Szene
Ich traf Joachim Splichal an einem späten Donnerstagnachmittag
in Los Angeles und dafür, dass er noch einige große Parties in
seinem Terminkalender stehen hatte, war er außergewöhnlich
ruhig. „An diesem Wochenende,” so erzählt er mir,” machen wir
das Catering für die Geburtstagsparty des reichsten Mannes dieser
Stadt, für die Hochzeit des reichsten Mannes in Mexiko und für die
Party des Bürgermeisters (von Los Angeles).”
In seiner Heimat Deutschland kam Joachim Splichal schon früh mit
dem Gastgewerbe in Kontakt, denn seine Eltern hatten ein
Gasthaus und ein Fleischereigeschäft in Spaichingen. Allerdings
hatte Frankreich von jeher einen größeren Einfluss auf seinen eigenen
Koch- und Lebensstil als Deutschland. „Ich mag einfach die
Lebensart der Franzosen. Sie sind lockerer” erklärt Splichal.
Seinen beruflichen Werdegang in den USA began Joachim
Splichal im renommierten Regency Club in Downtown Los Angeles,
wo er für hochrangige Politiker, Prominente, Stars und Sternchen
kochte. Seit er und seine Frau Christine ihr eigenes Restaurant,
KAREN LOFTUS
The King of Nine Million Meals
The sleek interior of the restaurant "Paperfish“ in Beverly Hills.
VON
BY
Es ist der deutsche Meisterkoch
Joachim Splichal, der in Los Angeles
die Liga der Spitzenköche im Raum
Los Angeles anführt. Unaufhörlich
baut er sein Restaurant-Imperium, die
Patina Group, weiter aus und seine
Gourmet-Tempel sind immer öfter in
den großen Kultureinrichtungen
Südkaliforniens wie der Walt Disney
Hall, aber auch in Las Vegas und New
York, zu finden. Seine jüngste
Neueröffnung, das Restaurant
Paperfish in Beverly Hills, beweist
einmal mehr, dass ihm der Erfolg auch
zukünftig treu sein wird.
Patina, 1989 eröffneten, ist Splichal aus der Restaurant-Szene von
Los Angeles nicht mehr wegzudenken. Besonders viel Aufsehen
erregten seine beeindruckenden Menükreationen rund um die
Kartoffel, denn gerade in der schlichten Knolle sieht er ein großes
Potential und kreiiert schlichtweg alles daraus: Kartoffel-Lasagne
mit Wildpilzen, Kartoffel Ravioli mit Austern in Zinfandel-Sauce,
Kartoffel-Cannelloni mit Enten- und Gänseleberpastete.
Seinen Erfolg, so Splichal, schreibt er sich nicht selbst zu, sondern
seinem französischen Mentor Jacques Maximin. „In den 70er
und 80er Jahren war Jacques die kulinarische Instanz in der
Nouvelle Cuisine in Frankreich und in der Welt,” sagt er, während er
sich an die Zeiten erinnerte, als er, nur 23 Jahre alt, als Sous-Chef
von Jacques Maximin arbeitete. Der Stil von Maximin gemischt mit
der Verwendung von südkalifornischen Zutaten und Splichals Hang
zur Perfektion haben in großem Maße die amerikanische Gourmet-
Szene beeinflusst, was ihm unter anderem Auszeichnungen von
James Beard als bester Koch Kaliforniens 1991 und eine
Nominierung als bester Chefkoch des Jahres 2008 beschert hat.
July/August 2008 www.german-world.com
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