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Porifera-microbialites of the Lower Liassic (Northern Calcareous ...

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Zusammenfassung<br />

Nach dem Aussterbeereignis an der Trias/Jura-Grenze wurden einige Hang-Bereiche<br />

abgesunkener und abgestorbenen alpiner Rhät-Riffe von nicht-rigiden Kieselschwämmen re-<br />

besiedelt. Ähnliche Faunen waren bislang nur aus angrenzenden Beckenbereichen anhand<br />

isolierter Skleren vollständig kollabierter Spezies dokumentiert. Dementsprechend sind auch nur<br />

wenige Lokalitäten aus den Nördlichen Kalkalpen bekannt, die das Studium über Aufbau und<br />

Taphonomie autochthoner Schwamm-Gemeinschaften und solch selten überlieferter Schwamm-<br />

Arten erlauben. Die vorliegende Arbeit erfasst Faunen-Zusammensetzung und Erhaltung<br />

liassischer Schwämme aus Sedimentgesteinen von 21 Lokalitäten der Nördlichen Kalkalpen. Ein<br />

Schwerpunkt liegt dabei in der Beschreibung autochthoner Spikulite aus den zwei Aufschlüssen<br />

„Adnet/Rot-Grau-Schnöll Bruch“ und „Steinplatte/Plattenkogel“.<br />

Der untere Hangbereich des abgesunkenen Adnet Riffs (Adnet, SE Salzburg, Österreich) wurde<br />

während des Hettangium durch Gemeinschaften überwiegend hexactinellider Schwämme<br />

(Hexactinosida und Lyssacinosida) und wenigen Demospongiern besiedelt. Spezielle<br />

taphonomische Prozesse führten zu einer hervorragenden Erhaltung der überlieferten<br />

Schwammreste, die es erlaubt sowohl Wuchsformen als auch die originale Skelett-Architektur<br />

der meist nicht-rigiden Spezies zu studieren. Eingebettet sind die fossilen Reste in biodetritischen<br />

Kalken der Schnöll Formation. Orientierung und Verteilung der Schwämme spiegelt eine<br />

autochthone Gemeinschaft wieder, die aber vielerorts von, durch lokale Strömungen<br />

umgelagerte Individuen, durchmischt ist. Die große Anzahl aufrecht wachsender Arten deutet<br />

auf gemässigte Sedimentationsraten und/oder zeitweilige hochenergetische Ereignisse hin.<br />

Artenzusammensetzung und Struktur der Schwamm-Assoziationen zeigen Parallelen zu denen<br />

Paläozoischer Mud Mounds. Hartgründe, meist geprägt durch Eisen/Mangan-Krusten, blieben<br />

stets frei von Schwamm-Besiedlung. Messungen stabiler Kohlenst<strong>of</strong>f-Isotope in den<br />

schwammreichen Abfolgen ergaben eine leichte Negativ-Anomalie, die den Zeitraum vom<br />

Unteren Hettangium bis zum Unteren Sinemurium abdeckt.<br />

In einer Senke der ehemaligen triassischen Riff-Oberfläche an der Steinplatte (N Waidring, W<br />

L<strong>of</strong>er, Österreich) entwickelten sich im Lias ebenfalls Spikulit-Matten aus lyssacinosiden<br />

Kieselschwämmen. Sie siedelten, während reduzierter Sedimentationsrate, auf detritischen<br />

Weich- und Festgründen, deren Substanz sukzessive durch die losen Skleren bereits zerfallener<br />

Vorgänger und eingespültem Sediment dominiert wurde. Aufgrund des Zerfalls organischen<br />

Schwamm-Materials im Sediment, wurden Skelettreste sowie angrenzende Mikrite durch<br />

überwiegend mikrobiell induzierte Karbonatfällung fixiert. Ungleichmässige Kompaktion des<br />

Sediments sowie die, mit der Bildung von Mikrobialit einhergehende Volumenreduktion, führten

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