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206 JAHREMAINFRANKEN THEATER WÜRZBURGSPIELZEIT 2010/201166RACULAallett-und Musiktheaterprojekton Anna Vita


3Ein Ballett- und Musiktheaterprojekt nach Motiven des gleichnamigenRomans von Bram StokerURAUFFÜHRUNG 5. März 2011 | 19.30 Uhr | Großes HausAUFFÜHRUNGSDAUER ca. 2 Stunden 10 Minuten | Pause nach dem 1. AktKOMPOSITIONEN VON PHILIP GLASS:Tanz Nr. I, II und V aus „In the Upper Room“ Streichquartett Nr. 2(„Company“), I., II. und III. Satz Violinkonzert Nr. 1, I. und II. Satz„The Lake“ und „The Dam“ aus „Itaipu“ Sinfonie Nr. 7, III. Satz„Funeral“ aus „Akhnaten“ © 1986, 1983, 1987, 1995, 1988, 2004, 1983Dunvagen Music Publishers Inc. Used by Permission.„The Poet Acts“ aus der Filmmusik zu „The Hours“© Themes & Variations, Fairfield, CT, John W. WaxmanKOMPOSITIONEN VON WOJCIECH KILAR:„Krzesany“ – Sinfonische Dichtung (1974) „Bogurodzica“ für Chor undOrchester (1975) „Angelus“ für Sopran, Chor und Orchester (1984)Suite aus der Filmmusik zu „Dracula“ (1992) Suite aus der Filmmusikzu „Death and Maiden“ (1994) „Missa pro pace“ für Solisten, Chorund Orchester (2000) © Polskie Wydawictwo Mucyczne S. A., KrakowSuite aus der Filmmusik zu „König der letzten Tage“ (1993)© Filmkunst-Musikverlag (FKM), Munich, www.fkm.euDiese Produktion ist dem besonderen Andenken an unseren großenGönner und Förderer Dr. Hans-Bernhard Bolza-Schünemann gewidmet,Vorsitzender des Kuratoriums der Rosen kavaliere und Ehrenmitglieddes Theater- und Orchesterförder vereins.Das Mainfranken Theater Würzburgwird getragen von der Stadt Würzburgund gefördert durch den FreistaatBayern, die Mainfränkische Theaterstiftungund den Theater- undOrchesterförderverein Würzburg.THEATER- UNDORCHESTER-FÖRDERVEREINWÜRZBURG


4Musikalische Leitung: Ulrich PakuschChoreografie und Inszenierung: Anna VitaBühne: Sandra DehlerKostüme: Ste<strong>ph</strong>an StanisicChor einstudierung: Markus PoppDramaturgie: Christo<strong>ph</strong> BlittFürst Vlad III. Drăculea / Graf Dracula:Ivan Alboresi / Felipe Soares Cavalcante / Yoshimasa SamosElizabetha, Vlads Frau / Mina Murray, Jonathan Harkers Verlobte:Ako Nakanome / Eun Kyung Chung / Caroline MatthiessenVerräter: Marius KrisanLucy Westenraa, Minas Freundin:Caroline Matthiessen / Zoya IonkinaJonathan Harker, Anwalt:Manuel Wahlen / Aleksey ZagorulkoArthur Holmwood, Lucys Verehrer:Yoshimasa Samos / Dmitry SludyaninDr. Jack Seward, Irrenarzt:Aleksey Zagorulko / Dmitry Sludyanin / Ivan AlboresiDrei Vampire:Zoya Ionkina, Eun Kyung Chung, Cara Hopkins /Caroline Matthiessen, Ako Nakanome, Anasta sia StojkoR. M. Renfield, Patient von Dr. Seward:Ronilson Ferreira Matos a. G. / Aleksey Zagorulko / Manuel WahlenQuincey P. Morris, Freund von Arthur:Felipe Soares Cavalcante / Ivan AlboresiMutter mit Kind:Anastasia Stojko / Cara HopkinsProf. Abraham van Helsing, Dr. Sewards Lehrer: Marius KrisanFreundinnen in London:Cara Hopkins, Zoya Ionkina, Eun Kyung Chung, Anastasia Stojko /Caroline Matthiessen, Ako NakanomeKind: Ann-Marie Zimmer / Henriette Wilken


5Johann Heinrich Füssli: „Der Nachtmahr“ (1802)Opernchor und Komparserie des Mainfranken Theaters WürzburgBaritonsolo: David Hieronimi / Paul Henrik SchultePhilharmonisches Orchester WürzburgSolovioline: Alexander Zeiher / Tomáš HájekDie Abendbesetzung entnehmen Sie bitte dem Aushang.Choreografische Assistenz und Spielleitung: Marius Krisan | Ballettrepetition: Marina MüllerBühnenbildassistenz: Stella Kasparek | Kostümbildassistenz: Kristo<strong>ph</strong>er KempfInspizienz: Anne Moreau | Einrichtung des Orchestermaterials: Astrid WilleTechnischer Leiter: Jochen Kuhn | Bühnenmeister: Frank VormwaldBeleuchtungsmeister: Walter Wiedmaier | Leiter der Kostümwerkstätten: Götz Lanzelot FischerChefmaskenbildner: Wolfgang Weber | Leiter der Tonabteilung: Volker UlfigChefrequisiteurin: Cornelia Geißler | Werkstattleiter: Marco BauerVorstand des Malsaals: Michael BaumWir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungendurch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. Zuwiderhandlungen sind nachdem Urheberrechtsgesetz strafbar.


6PrologTranssilvanien, im 15. Jahrhundert. Fürst Vlad verabschiedet sich von seinerFrau Elizabetha, um in den Krieg zu ziehen. In seiner Abwesenheit wird Elizabetha Opfer eines Verrats, als ein Widersacher ihres Mannes ihr die falscheNachricht von Vlads Tod übermittelt. Aus Verzweiflung stürzt sich Elizabetha inden Tod. Als Vlad zurückkehrt, übt er nicht nur an den Vertretern der Kirche,die seiner Frau als Selbstmörderin ein Begräbnis verweigert haben, grausameRache. Seine Gier nach Blut wird immer größer. Aus Vlad wird der zur Unsterblichkeitverdammte Vampir Dracula.1. AktIn London, am Ende des 19. Jahrhunderts. Der Rechtsanwalt Jonathan Harkerbricht zu einer Reise nach Rumänien auf. Er soll einem dort ansässigenGrafen ein Haus in London verkaufen. Seine Freunde – der Adlige Arthur, derTexaner Quincey und der Irrenarzt Dr. Seward – machen sich über die Vampirlegenden,an die man in Rumänien noch glaubt, lustig. Jonathans Verlobte Minakommt mit ihren Freundinnen, unter denen sich auch Lucy befindet. Sofortsieht sich diese von Arthur und Seward umworben. Mina schenkt Jonathanzum Abschied ein Porträt von sich.Sewards Patient Mr. Renfield, der auch einst zu demselben Grafen fuhr, erleideteinen Nervenzusammenbruch, als er hört, wohin Jonathans Reise gehensoll.In Transsilvanien. Auf seiner Fahrt zum Grafen wollen Mönche und ZigeunerJonathan abhalten, weiterzureisen. Eine Frau mit Kind schenkt ihm zu seinemSchutz ein Kreuz.Jonathan kommt im Schloss an. Der Hausherr begrüßt ihn. Es ist Graf Dracula.Kaum ist das Geschäftliche geregelt, entdeckt Dracula bei Jonathan dasBild Minas, die Draculas früherer Frau zum Verwechseln ähnlich sieht. Draculawird von Erinnerungen an alte Zeiten übermannt und beschließt, sofort nachLondon zu reisen.Allein im Schloss wird Jonathan Zeuge, wie sich merkwürdige Dinge ereignen.Er trifft auf drei Vampire, die ihn zu verführen suchen.In London. Mina wartet auf Nachricht von Jonathan. Lucy und die Freundebemühen sich vergeblich, Minas Sorgen zu zerstreuen. Da trifft sie auf einenFremden, zu dem sie sich magisch hingezogen fühlt. Es ist Dracula, der weiß,dass er freies Feld hat, da Jonathan in seinem Schloss in Transsilvanien festsitzt.Dort trifft dieser erneut auf die drei Vampire, die über die Frau, die Jonathaneinst das Kreuz schenkte, herfallen. Jonathan droht, wahnsinnig zu werden.


Lucy hat sich unterdessen unter ihren Verehrern für Arthur entschieden. Minascheint nach der Begegnung mit dem Fremden verunsichert.Dr. Seward stattet seinem Patienten Mr. Renfield einen Besuch ab. Als diesereinen neuen Anfall erleidet, holt Seward seinen Lehrer Professor van Helsingzu Hilfe.Lucy und Arthur sind glücklich miteinander, während Mina sich nach Jonathansehnt. Sie kann aber auch den geheimnisvollen Fremden nicht vergessen.Wie unter einer geheimnisvollen Macht stehend, geht Lucy auf einmal fort. AlsMina sie wiederfindet, hängt ein grässliches Wesen an Lucys Hals.72. AktLucy geht es schlecht. Mina holt Dr. Seward und Professor van Helsing zuHilfe. Dieser entdeckt an Lucys Hals einen Vampirbiss. Arthur hat solche Angstum Lucy, dass er ihr sofort einen Heiratsantrag macht. Lucy scheint sich darübernicht zu freuen.Mina wartet weiterhin auf Nachricht von Jonathan. Auf dem Postamt trifftsie wieder den Fremden, bei dem sie Trost sucht. Doch als das ersehnte Telegrammihres Verlobten eintrifft, eilt sie davon, ohne Dracula zu beachten.Lucy kämpft um ihr Leben, während Mina nach Transsilvanien reist, um denkranken Jonathan dort abzuholen. Dracula sucht unterdessen Mr. Renfield auf,der in ihm seinen Gebieter erkennt. Lucy und Renfield sterben unter dem Einflussdes wütenden Dracula.Ihre Freunde tragen Lucy zu Grabe. Jonathan erkennt unter den UmstehendenDracula und schlägt Alarm, doch es gelingt nicht, den Grafen zu fassen.Mina ahnt, wer der Fremde wirklich ist. Dennoch empfindet sie tiefes Vertrauenzu diesem Mann.Allein am Sarg trauert Arthur um Lucy, die von den Toten aufersteht. Entsetzteilt Arthur fort, um Hilfe zu holen. Die drei Vampire erscheinen und nehmenLucy als neues Mitglied in ihre Reihen auf. Arthur kommt mit seinen Freundenzurück. Van Helsing macht kurzen Prozess mit Lucy.Mina ist weiterhin verwirrt. Als Dracula sie besucht, lässt sie ihren Gefühlenfreien Lauf. Jonathan erscheint mit seinen Freunden, die Dracula verjagen.Mina weiß, dass sie sich und die Freunde nur retten kann, wenn sie diese zuDracula führt.Dracula und die drei Vampire werden von Jonathan, Mina und deren Freundenbis nach Transsilvanien verfolgt. Mina fühlt sich in dem Schloss des Grafensonderbar heimisch. Der gealterte Dracula möchte an ihrer Seite glücklich werden,doch Mina erlöst ihn von dem Fluch seiner Unsterblichkeit.


Ivan Alboresi als Dracula8Bram Stoker berührte in seinem Roman „Dracula“ 1897 Themen,über die die prüde Moral der damaligen Zeit lieber schwieg: Vergewaltigung,Pädo<strong>ph</strong>ilie oder Ehebruch.Erotik und Tod; mörderische Begierde einerseits und die Vision einerunsterblichen Leidenschaft andererseits – von all dem spricht dieserRoman und stieß prompt bei Teilen der Leser auf Empörung. Dochderartige Themen ergaben seit jeher die Mischung, aus der alle Beißer-Mythenund Legenden ihren Lebenssaft sogen.Da gab es zum einen jenen Vlad Tepes, den man auch Drăculeanannte, was „Sohn des Drachen“ bedeutet. Dieser herrschte in derzweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts im heutigen Rumänien. Durchseinen rohen Umgang mit ungetreuen Gefolgsleuten und besiegtenMuselmanen erwarb er sich den zweifelhaften Ehrentitel „Tepes“ –„der Pfähler“. Rund 100.000 Menschen sollen er und die Seinen aufHolzpflöcke aufgespießt haben.Und da ist jene Blutgräfin Elisabeth Báthory, die 1610 enttarnte„Heroine des Grauens“. Der Legende nach verfiel sie durch einensimplen Zufall aufs Morden von gut dreihundert jungen Frauen: Beider Züchtigung ihrer Kammerzofe soll ein Tropfen Blut auf die Wangeder Gräfin geraten sein. Sie meinte, die vom Blut berührte Stellesei viel zarter geworden. In Zukunft musste ihr neues Schönheitsmittelaber unbedingt warm und von jungen Mädchen sein.


Manuel Wahlen als Jonathan, Cara Hopkins, Zoya Ionkina und Eun Kyung Chung als Vampire9Der Gelehrte Carl von Knoblauch zu Hatzbach (er hieß anscheinendwirklich so) notierte 1791, dass die ältesten Vampire, von denen berichtetwird, bei den Griechen der Antike zu Hause waren.Eine neue Dracula-Phobie griff dann in den zwanziger Jahren desletzten Jahrhunderts um sich. Danach waren Jahrzehnte lang dieBlut sauger nur als Witzfiguren und überzeichnete Splatterheldentauglich. Von Polanskis „Tanz der Vampire“ führt die Blutspur desLachens direkt zum „Kleinen Vampir“ in Zeichentrickfilm und Kinderbuch.Doch seit die 1968 als Befreiungsakt propagierte ungehemmte Sexualitätin den 80er Jahren durch AIDS zum gefährlichen „Austauschder Körperflüssigkeiten“ verkommen ist, macht der Saugermythosneuen Sinn und erscheint wieder dämonisch und grausam,wie vor Jahrhunderten.Der Vampirkult taucht immer wieder als Spiegelbild des Zeitgeistesauf und erzeugt durch die aktuellen Ängste der Gesellschaft neueInterpretationen. Dass Vampirismus und Blutsaugerei Inbegriffe derkapitalistischen Lebensform seien, glaubte schon Karl Marx. Demnachwäre die Moral der neuen Blutsauger-Begeisterung einfachdie: Beiß zu, bevor du gebissen wirst – nur so kannst du deinenHals retten.In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen grausam schönen Abend.Ihre Anna Vita


12Ivan Alboresi als Fürst Vlad


13Es war sein Lust und gab ihm Mut,wenn er sah fließen Menschen Blut.Diese Zeilen dichtete Michel Beheim auf seinen Zeitgenossen VladTepes, der auch Dracula – Sohn des Drachen – genannt wurde. Obgleichdieser Dracula sich weder nachts aus seinem Grabe erhob,noch mit Vorliebe attraktiven jungen Frauen in den Hals biss, hatteBram Stoker nicht schlecht gewählt, als er den grausamen Karpatenfürstenzum Vorbild seines berühmten Vampirgrafen erhob.1431 wird Vlad Tepes in der Festungsstadt Schäßburg (Sigis˛oara) ineinem Gasthof geboren. Eine Notunterkunft, denn sein Vater VladII. befand sich zu diesem Zeitpunkt gerade mit seiner Familie im Exil.1456 wird Dracula zu Vlad III. gekürt und als dieser „Selbstherrscher,großer Woiwode und souveräner Herrscher und Herr aller Länder derungarischen Walachei und der Gebiete jenseits der Gebirge“. Denzahlreichen Überlieferungen nach war Vlad III. ein Meister vornehmlichdreier Künste: der diplomatischen, mit der er jahrelang zwischendem König von Ungarn und dem osmanischen Sultan um seine Unabhängigkeitlavierte; der militärischen, mit der er seine Hirten- undBauernhaufen gegen die Länder jenseits der Donau führte; und derder grausamen Menschenpfählung. Dieser letzten Kunst verdankteer seinen weiteren Beinamen: Tepes – der Pfähler. Trotz seines diplomatischenGeschickes wurde Dracula 1462 auf Befehl des ungarischenKönigs Matthias Corvinus auf die Hochburg Visegrád nachUngarn gebracht. Dort führte er aller Wahrscheinlichkeit nach einDasein als Fürst unter Hausarrest. 1476 ließ König Corvinus seinenGefangenen wieder frei, und Fürst Vlad III. erhielt erneut Amt undWürden als Herrscher über die Walachei. Doch seine wiedergewonneneMacht währte nicht lange – ein Jahr später wurde er getötet.Als Kriegsherr war Vlad Tepes kühn: Im Winter 1461 forderte er keinenGeringeren als den Eroberer von Konstantinopel, Sultan MehmedII., zum Kampf heraus. Die militärischen Auseinandersetzungengehören mit zu der am meisten beachteten Episode aus seinerLaufbahn. Sein Einfallsreichtum, seine Tapferkeit, seine Strategie undTaktik machten ihn überall in Europa berühmt. Ebenso bekannt undberüchtigt war er wegen seiner Grausamkeit. Denn wer immer ihmE E E


H H H14Vlad III.(Porträt aus dem16. Jahrhundert)widersprach, ihm auffiel, sich von ihm beim kleinsten Vergehen ertappenließ, dem drohte, wie allen seinen Kriegsgefangenen, der Tod.Gesandten ließ er die Hüte, die sie vor ihm zu ziehen versäumten, aufdie Köpfe nageln. Bettler und andere „unnütze Fresser“ wurden aufseinen Befehl hin verbrannt.Streng ging Vlad Tepes auch gegen die vor, die seine sexuelle Puritanermoralmissachteten. Frauen, die ihre Geschlechtslust außerehelichauslebten, wurden ebenso dem Tode anheimgegeben wie „unkeusche“Witwen oder Mädchen, die ihre Jungfrauenschaft nichtbewahrten. Meist wurden zuvor ihre Sexualorgane verstümmelt.Neben seiner Leidenschaft für das Pfählen hatte Dracula überhaupteine Lust daran, Menschen zu verstümmeln, zu zerhacken, zu häuten,zu rädern, zu blenden oder wilden Tieren vorzuwerfen. Zigeuner,die gestohlen hatten, wurden sofort zum schimpflichen Tod am Galgenverurteilt. Als einige Stammesbrüder einmal um Milde gegenüberden Verurteilten baten und sich dabei auf eine vom deutschrömischenKaiser Sigismund ausgestellte Urkunde beriefen, die dasHenken von Zigeunern verbot, erregten sie den Zorn ihres Herrschers.Der durch diesen Hinweis in seinem Souveränitätsstolz gekränkteVlad III. ließ daraufhin die Missetäter braten und sieden undzwang die übrigen Zigeuner, sie anschließend zu verspeisen. Draculaselbst liebte es, seine Mahlzeiten zwischen den von ihm gepfähltenFeinden und Missetätern einzunehmen.Die von ihm zum Pfahltod Verurteilten wurden lebendigen Leibesmit dem Anus auf die zugespitzten Pfähle gesetzt. Der Tod war soein äußerst qualvoller und trat erst nach Stunden ein, wenn sich derPfahl durch das Eigengewicht des Verurteilten weit genug in dessenLeib eingerammt hatte. Als Mehmed der Eroberer 1462 den kühnenFeldherrn Vlad zurückschlug, soll er mit seinem Heer bei der walachischenHauptstadt Tîrgovis˛te eine halbe Stunde lang an 20.000 gepfähltenTürken und Bulgaren vorbeimarschiert sein. Der Horrorwalderfüllte selbst den hartgesottensten Betrachter mit Grauen und führtezum Rückzug der entsetzten Türken. Ein zeitgenössischer Chronistberichtet: „Sogar der Sultan war überwältigt und musste eingestehen,dass er das Land eines Mannes, der zu solchen Maßnahmengreift, nicht erobern kann. Ein Mann, der solche Taten begeht, istnoch viel schrecklicherer Dinge fähig.“ K


15Wie bekannt und zugleich geheimnisumwittert die Gestalt destranssilvanischen Grafen Dracula auch sein mag, so setzt sich dochdie bisher erschlossene Biografie ihres geistigen Vaters Abraham(Bram) Stoker hauptsächlich aus nüchternen Fakten und Daten zusammen,die über die Persönlichkeit des irischen Autors nur wenigauszusagen vermögen.1847 als drittes Kind eines mittelständischenStaats angestellten in Dublin geboren, warStoker aufgrund einer schweren Krankheitdie ersten acht Jahre seines Lebens ans Bettgefesselt. Nach einem erfolgreichen Mathematikabschlussam Trinity College arbeiteteer mehrere Jahre als Theaterkritiker undJournalist, bis er 1878 das Management desSchauspielhauses „Lyceum Theatre“ in Londonübernahm. Die 27 Jahre währende Zusammenarbeitmit Sir Henry Irving, dem renommiertenShakespeare-Darsteller und Leiterdes Hauses, ermöglichte Stoker in den80er Jahren nicht nur ausgedehnte Reisen indie Vereinigten Staaten, sondern erschloss ihmzudem den begehrten Eintritt in die LondonerHigh-Society. Mit James Whistler und DanteGabriel Rossetti verkehrte er bald ebenso wie mit Wilkie Collins,Hall Caine, Sir Arthur Conan Doyle und der Familie Oscar Wildes.Nachdem Stoker sich bereits seit den 70er Jahren in seiner Freizeitals Autor fantastischer Erzählungen versucht hatte, gelang ihm mitder Veröffentlichung des „Dracula“ 1897 der lang ersehnte literarischeDurchbruch. Bis zu seinem Tode 1912 folgten einige weitereGeschichten märchenhaften oder unheimlichen Inhalts, mit denener jedoch nicht mehr an seinen ersten großen Erfolg anknüpfenkonnte.Bram Stoker –Fotografie ausdem Jahr 1906


Was Jonathan Harker im Schloss des Grafen Dracula erlebte:17Im klaren Mondlicht standen mir gegenüber drei Frauen, ihrer Kleidungund ihrem Benehmen nach Damen. Zugleich dachte ich, dochwieder zu träumen, denn sie warfen keinen Schatten und das Lichtdes Mondes leuchtete durch ihre Leiber. Sie näherten sich mir, betrachtetenmich eine Weile und flüsterten dann miteinander. Alledrei hatten blendend weiße Zähne, die wie Perlen zwischen denRubinen ihrer wollüstigen Lippen hervorglänzten. Sie hatten etwasan sich, das mir Unbehagen verursachte; ich verlangte nach ihnenund fühlte dennoch Todesangst. Ich empfand in meinem Herzen einwildes, brennendes Begehren, dass sie mich mit ihren roten Lippenküssen möchten. Sie flüsterten miteinander und dann lachten sie; einsilbernes, tönendes Lachen, aber so hart, dass es unmöglich war zuglauben, diese metallischen Klänge kämen von menschlichen, zartenLippen. Es war wie das unerträgliche, zitternde Singen, das Wassergläserhervorbringen, wenn man ihren Rand reibt. Eines der Mädchenschüttelte kokett ihre Locken, die beiden anderen drängten siean mich heran. Eine sagte: „Geh zu, du bist die Erste, und wir kommennach dir an die Reihe.“ Die andere fügte hinzu: „Er ist jung undstark; das gibt Küsse für uns alle.“ Ich lag still und blinzelte nur untermeinen Lidern hervor, halb in Todesangst, halb in wonniger Erwartung.Das schöne Weib kam heran und beugte sich über mich, bisich ihren Atem fühlte. Er war süß, honigsüß, und jagte mir dieselbenSchauer durch die Nerven wie ihr Lachen; dennoch roch man etwasBitteres und Abstoßendes durch ihren Atem – wie Blut. Das schöneMädchen beugte sich über mich, indem sie sich auf die Knie niederließund mir starr in die Augen sah. Es war eine wohlberechneteWollustigkeit, die anziehend und abstoßend zugleich wirkte, als sieihren Nacken beugte, leckte sie ihre Lippen wie ein Tier, so dass ichim Licht des Mondes den Speichel auf ihren Scharlachlippen, ihrerroten Zunge und ihren weißen Zähnen erglänzen sah. Immer tieferbeugte sie sich herab, streifte mir an Mund und Kinn vorbei undnäherte sich meiner Kehle, an der ich ihren heißen Hauch verspürte.Ich hörte saugende Laute, als sie einen Augen blick einhielt und sichZähne und Lippe leckte. Dann hatte ich das eigentümliche Gefühl amHalse, das man empfindet, wenn eine Hand, die einen kitzeln will,näher kommt, immer näher – – –. Ich fühlte erst die zarte, zitterndeBerührung ihrer weichen Lippen auf der überempfindlichen HautE E E


H H Hmeiner Kehle und dann die harten Spitzen zweier scharfer Zähne,die mich berührten und darauf innehielten. Ich schloss die Augen inschlaffer Verzückung und wartete – – – wartete mit bangem Herzen.19Wie Mina Harker von Dracula in die Abhängigkeit gezwungen wurde:Ich hatte das unangenehme Gefühl, als sei noch jemand bei mir. Einefürchterliche Angst ergriff mich und ich sah mich entsetzt um. Dannüberwältigte mich das Grauen: neben meinem Bett stand ein großer,schlanker Mann, ganz in Schwarz gekleidet. Mit höhnischem Lächelnlegte er eine Hand auf meine Schulter und sagte, indem er mitder anderen meinen Hals entblößte: „Vorerst aber noch eine kleineErfrischung zur Entschädigung für meine Mühe. Du wirst dich ruhigverhalten; es ist nicht das erste oder zweite Mal, dass ich meinenDurst an deinem Blute stille.“ Ich war entsetzt, vermochte ihmaber seltsamerweise keinen Widerstand zu leisten. Es ist das wohl einTeil des Zaubers, der auf dem Opfer lastet. Und er presste seine heißenLippen an meine Kehle! Ich fühlte meine Widerstandskraft völligschwinden und war halb ohnmächtig. Wie lange das Furchtbarewährte, ich weiß es nicht. Eine ziemlich lange Zeit schien aber verflossenzu sein, als er seinen unheimlichen, blutbefleckten Mund vonmeinem Halse löste. Ich sah schwere, rote Tropfen davon herniederfallen!Dann sagte er höhnisch zu mir: „Du, die sie alle lieb haben,bist nun mein Eigen, Fleisch von meinem Fleisch, Blut von meinemBlut, bist meinesgleichen, bist eine Zeit lang meine vortrefflicheWeinkelter und später meine Genossin und Helferin. Aber jetzt mussich dich erst strafen für das, was du mir getan. Du hast mit geholfen,gegen mich zu streiten; von nun an sollst du meinem Rufe Folge leisten.Wenn ich in Gedanken sage: ‚Komm!’, so sollst du über Länderund Meere hinweg zu mir kommen; darum noch dies Eine!“ Er risssein Hemd auf und öffnete mit seinen langen, spitzen Nägeln eineAder an seiner Brust. Als das Blut zu spritzen begann, nahm er meinebeiden Hände in eine der seinen und hielt sie fest umspannt; mit deranderen Hand ergriff er meinen Nacken und presste meinen Mundauf die Wunde, so dass ich entweder ersticken oder schlucken musstevon dem – – – o mein Gott, o mein Gott! Was habe ich getan?Womit habe ich dieses entsetzliche Schicksal verdient, die ich dochmein Leben lang in Bescheidenheit und Rechtschaffenheit zu wandelnmich bemüht habe. Gott sei mir gnädig! K


Caroline Matthiessen als Lucy20Manuel Wahlen als Jonathan, Zoya Ionkina als Vampir


Ivan Alboresi als Dracula, Ako Nakanome als Mina21Damen des Ballettensembles


23Aus „Die Blumen des Bösen“Die du wie des Messers kalter StossIn mein jammernd Herze bist gefahren,Die du stark bist wie DämonenscharenUnd im tollen Rausch erbarmungslos,Die in meinem Geist schwach und geringEingenistet sich und eingebettet,Schändliche, an die ich festgekettetWie der Sträfling an den Eisenring!Wie der Spieler seiner tollen Sucht,Wie der Trinker der Begierde Krallen,Wie der Leichnam ist dem Wurm verfallen,So verfiel ich dir, o sei verflucht!Oft rief ich das rasche Schwert herbei,Dass es mir die Freiheit neu erringe,Und ich bat das falsche Gift, es bringeMir Erlösung aus der Tyrannei.Doch verächtlich hat das rasche Schwert,Hat das falsche Gift zu mir gesprochen:„So hat dich die Sklaverei zerbrochen,Dass du nimmer der Erhebung wert.Tor und Schwächling, selbst wenn unsre KraftDir Erlösung von der Schmach gegeben,Würde deiner Küsse LeidenschaftDeines Vampirs Leichnam neu beleben.“(1857)Abb.: Edvard Munch: „Der Vampir“ (1893/94)


24Bram Stokers Roman „Dracula“ –Zur Geschichte eines Mythos’Als Kind litt er unter einer schweren Krankheit, die ihn für mehrereJahre ans Bett fesselte, da er weder gehen noch stehen konnte. Später,nachdem seine Beschwerden wie durch ein Wunder verschwundenwaren, brachte er es bis zum Fußballstar. Daneben interessierteer sich ebenso für die Naturwissenschaften wie für die schöne Literatur.Er war Beamter, Journalist, Theaterfan, Agent, Inspizient unddarüber hinaus auch Schriftsteller. Als solcher gelang ihm etwas, wovonviele seiner Autorenkollegen nur träumen können: Er schaffte esnämlich, am Ende des 19. Jahrhunderts mit nur einem einzigen Bucheinen wahren Mythos zu kreieren, der bis heute nichts von seinerFaszination eingebüßt hat. Das unterstreichen unzählige Filme, Gedichte,Musicals, weitere Bücher oder eben auch Ballette. Die Redeist hier natürlich von Bram Stoker und seinem 1897 veröffentlichtenRoman „Dracula“.Zu jener Zeit in England ein Buch über einen Vampir zu schreiben,war – vordergründig betrachtet – keine besonders originelle Idee.Denn abgesehen davon, dass die Blutsauger seit der Antike durchnahezu sämtliche Kulturen geistern, war anscheinend vor allem diebritische Insel ein besonders guter Nährboden für Wiedergänger-Fantasien. So stammten mit John William Polidoris Erzählung „DerVampyr“ und mit Sheridan Le Fanus Novelle „Carmilla“ zwei derbedeutendsten und populärsten Untoten-Geschichten aus britischer,beziehungsweise irischer Feder. Neben vielen anderen Quellen dientendiese beiden Werke auch Stoker als Inspiration und Motivreservoirbeim Verfassen seines Vampir-Romans. Als wahrer Glücksgriffvon Bram Stoker erwies sich dabei die nachgerade geniale Idee,seinen blutrünstigen Titelhelden auf den Namen Dracula zu taufen.„Dra-cu-la“ – Das klang und klingt fremdartig, ein wenig eigentümlichund dank des dunklen Vokals der mittleren Silbe auch angemessenunheimlich. Ganz zu schweigen davon, dass dieser Name mitdem Wort „Drachen“ verwandt ist, und somit eine ganze Kette weitererAssoziationen zulässt. Stoker fand diesen Namen in den zahlrei-


chen Legenden über den walachischen Woiwoden Vlad III., den manauch „Drăculea“ nannte. Das heißt soviel wie „Sohn des Drachen“,was sich davon herleitet, dass sein Vater Mitglied des „Drachenordens“war. Vlad III. war im 15. Jahrhundert nicht nur ein wackererStreiter gegen die Türken, sondern er verfuhr mit seinen Untergebenenund Unterlegenen nicht gerade zimperlich und hatte eine besondereVorliebe für blutige Hinrichtungsarten.25Für zarte Seelen?Stokers Vampirname war also derart genial gewählt, dass der Romanvon literarisch minderwertigerer Qualität hätte sein können undwahrscheinlich trotzdem solch großen Erfolg gehabt hätte. Dieseweltweite Popularität, die den transsilvanischen Vampir Dracula, deran dem Versuch scheitert, seinen dunklen Einfluss auch auf Englandauszudehnen, zu einem wahren Mythos der Moderne werden ließ,steht heute einer unbefangenen Rezeption des Romans allerdingsim Wege. Denn ein wesentliches Gestaltungsmittel dieses Buches istes, den Leser mit einem unheimlichen und unerklärlichen Phänomennach dem anderen zu konfrontieren und gleichzeitig die Auflösungdavon so lang als möglich hinauszuzögern. Dadurch erreicht Stokereinen Spannungsbogen, der sich im Grunde von den ersten Seitendes Buches bis zum finalen Kampf gegen den Repräsentanten desBösen spannt. Doch heute, da jeder weiß, dass Dracula ein Vampirist, der vom Blut seiner Opfer lebt, die durch seinen Biss ebenfalls zuUntoten mutieren, sind viele der Rätsel, die der Autor seinen Lesernaufgibt, von vornherein keine düsteren Geheimnisse mehr. In Vereinmit den über den Roman verteilten ausgedehnten Herzensergüsseneines zarten, leicht biederen Mädchens, wie es die Figur derMina darstellt, haftet so Stokers Erzählweise schnell etwas Betulichesan. Deshalb sollte man sich bei der Lektüre seines „Dracula“ so gutes geht bemühen, sich selbst in einen fingierten Zustand einer naivenUnwissenheit zurückzuversetzen. Am passendsten wäre es dabeiwohl, dieses Buch mit den Augen einer empfindsamen jungen Frauaus dem von einer rigiden Sexualmoral bestimmten viktorianischenEngland zu lesen. Ein solch zartes Geschöpf, das zweifelsohne zuStokers avisierter Zielgruppe gehörte, wird selbst noch die kleinsteerotische Anspielung und den leichtesten Schatten eines unheimlichrätselhaftenPhänomens als eine aufwühlende Erfahrung erle-E E E


Szene aus dem Film„Nosferatu – Sym<strong>ph</strong>onie desGrauens“ von Fritz Murnau26ben. So gesehen nimmtsich Stokers Erzählweisegar nicht mehr so biederaus. Im Gegenteil: Erstjetzt wird einem auffallen,wie meisterhaft undgekonnt der Autor in seinemBuch eine permanente,die Spannung steigernde Atmos<strong>ph</strong>äre des Unausgesprochenenund lediglich Angedeuteten evoziert, so dass man den Eindruckhat, dass es unter der scheinbar allzu empfindsamen Oberflächegefährlich brodelt. Doch manchmal gibt Stoker diese aus Rücksichtauf seine sensiblen Leser selbst auferlegte Zurückhaltung bewusstauf und gewährt Einblicke ins Innere des Vulkans, in dem ein faszinierendgrausiges Gemisch aus entfesselter Erotik, schwärzestenAlptraumfantasien und brutalster Gewalt auszubrechen droht. DerartigeMomente gehören zweifelsohne zu den Höhepunkten desRomans. Zu diesen zählt etwa die Begegnung Jonathans mit dendrei Vampiren; die rätselhaften Vorgänge auf dem Schiff, mit demsich Dracula nach England einschifft; die Szene, in der man der untotenLucy den Pflock ins Herz rammt; die Vereinigung von Draculaund Mina; und natürlich das große Finale mit dem endgültigen Toddes Vampirs. An diesen Stellen, an denen Stokers Text ganz bewussteindeutig zweideutig wird, kann man erahnen, wie exzessiv des AutorsGewalt-, Macht und Erotikfantasien tatsächlich blühten. DerartigePassagen liefern quasi den Schlüssel für jene Teile des Romans,in denen Stoker die Leidenschaften – und zwar sowohl seine eigenenwie auch die seiner Leser – zügelt und in ruhigere, beschaulicheBahnen zu lenken sucht. Denn natürlich haben die Interpreten vonStokers „Dracula“ sehr wohl recht, die in dieser Erzählung eine mehroder weniger sublimierte Auseinandersetzung mit gerade im damaligenEngland verdrängten oder zumindest klein gehaltenen erotischenBedürfnissen und Sehnsüchten sehen. Man muss sich hier vorAugen halten, dass Stoker seinen Roman zur selben Zeit schrieb, inder Sigmund Freud sein System der Traum- und Triebstrukturen entwickelte.Dementsprechend kann man gerade die am Anfang desBuches beschriebene Fahrt Jonathans in das unwirkliche und düstereTranssilvanien, das von Stoker mit einer Spur westlicher Arroganzals ein Land in einem vorzivilisatorischen Zustand beschrieben wird,


als eine Reise in das eigene Un- und Unterbewusstsein interpretieren.Und auch das Vampir-Motiv ist natürlich immer stark erotisch –wenn nicht gar sexuell – konnotiert. Schon allein der Biss in den Hals,bei dem die langen, spitzen Zähne in das Fleisch des Opfers eindringen,ist an Symbolkraft kaum zu überbieten. Die Figur des Draculawird bei Stoker so zur Meta<strong>ph</strong>er einer ungezügelt ausgelebten Sexualität.Ist doch der Blutsauger immer gierig auf neue Eroberungen,bei denen ihm kein Hindernis zu schwer ist, um seine Blutlustzu befriedigen. Ganz abgesehen davon, dass er im Reich der Nachtregiert und alle seine Opfer in die Hörigkeit zwingt. Kein Wunderalso, dass Stoker meint, diesem Zügellosen den Garaus bereiten zumüssen. Ob es seine eigenen Verklemmungen waren, die ihn dazutrieben, oder die prüde Sexualmoral der viktorianischen Gesellschaft,ist dabei letztendlich zweitrangig.27Der Einbruch des Chaos in den KosmosBram Stokers Roman einzig und allein auf die hier skizzierte sexuelleBedeutungsebene zu verengen, hieße allerdings diesem Buch inseiner Vielschichtigkeit nicht gerecht zu werden. Wie so viele Sagenund Geistergeschichten ist auch „Dracula“ ein Dokument des Vorhandenseinsvon Einfallstoren für negative Energien wie Angst, Panikund Chaos in den üblicherweise geregelten Alltag. Diese etwas FernsehserieCD-Cover zurkryptisch anmutende Formulierung bedarf zweifelsohne der Erläuterung:Es gibt bekanntlich etablierte The-„Vampire Diaries“orien, die das menschliche Leben als Abfolgebestimmter, klar definierter Zuständeund Befindlichkeiten betrachten. Zu diesengehören etwa Kindheit, Jugend, Erwachsensein,Alter; aber auch solche Dinge wieGeburt, Heirat und Tod. Abstrakt gesprochenwechselt ein Mensch des Öfterenvon einem bestimmten Zustand, der sichdurch relativ exakte Definitionen und Regelnauszeichnet, in einen anderen, ebensoklar umrissenen Status. Die Frage ist nun,was zwischen diesen beiden konkreten Lebens-oder Alltagssituationen passiert. Denn logischerweise ist dieserÜbergang, der sich auch über einen längeren Zeitraum erstreckenkann, weder von den Regeln des zu überwindenden Lebens- E E E


H H Habschnitts noch von denen der neuen Phase geprägt. Somit birgt dieseSchwellen<strong>ph</strong>ase ein hohes kreatives Potenzial, da man hier völligfrei von vorgefertigten und feststehenden Denkmodellen neue Wegegehen kann. Doch es gibt auch eine negative Seite dieses normenfreienÜbergangsraums. Denn das Fehlen klarer Verhaltensmaßstäbeund verbindlicher Beurteilungskriterien kann zu Verunsicherungenund Orientierungslosigkeit führen. So schreibt etwa der EthnologeVictor Turner, dass derartige Übergangs<strong>ph</strong>asen „den Einbruch desChaos in den Kosmos und der Unordnung in die Ordnung“ markieren;dass sie der „Schauplatz von Krankheit, Verzweiflung, Tod undSelbstmord“ sein können; und dass sie „Anarchie, Entfremdung undAngst – die drei verhängnisvollen Al<strong>ph</strong>a-Schwestern vieler modernerMenschen – bedeuten“. Damit ist man wieder ganz nahe bei BramStoker und seinem Roman „Dracula“. 1897 zum ersten Mal veröffentlicht,erschien er zu einer Zeit, als sich die Länder Europas in einemUmbruch befanden: Sigmund Freud entwickelte in jenen Jahrenseine Lehren, die einen viel tieferen Blick auf die menschliche Psychebedingten; Albert Einstein arbeitete an seiner Relativitätstheo rie, dieeine völlig neue Weltwahrnehmung nach sich zog; in der Musik verließendie Komponisten zunehmend traditionelle Klänge und wagtenimmer kühnere harmonische Experimente; und in der BildendenKunst verdrängte Abstraktes immer mehr Gegenständliches. Wasbislang noch als gesichert und verbindlich galt, wird auf einmal inFrage gestellt. Die Welt in der Form, wie man sie kannte und wieman sich in ihr eingerichtet hatte, veränderte sich also. Somit kannman das Düstere, Unheimliche und brutal Gruselige, das in Bram Stokers„Dracula“ an die Oberfläche drängt, als Dokument jener Verunsicherungverstehen, die die Menschen um die Jahrhundertwendeangesichts des rasanten Fortschritts ihrer Epoche bewusst oder unbewusstfühlten. Demnach ist es nur konsequent, dass die Handlungdes Romans auch wirklich in dessen Entstehungszeit angesiedelt ist,und nicht – was auch leicht möglich gewesen wäre – einige Jahrzehntefrüher. Auffallend ist auch, dass mit Jonathan Harker, seinerBraut Mina, ihrer Freundin Lucy und deren Verehrer Arthur, Dr. Sewardund Quincey nahezu alle Protagonisten zu ein und derselbenGeneration gehören. Alle sind sie junge Menschen an der Schwellezum Erwachsenwerden. Einige von ihnen – wie etwa Lucy, Jonathanoder Arthur – werden während der Handlung durch den Tod vonMutter oder Vater, beziehungsweise von dem Mentor, der einen be-E E E29


30Zoya Ionkina als Vampir


H H Hruflich gefördert hat, genötigt, plötzlich ihren Platz in der Welt alleinefinden zu müssen. Somit kann man die unheimlichen Ereignisse, diediesen jungen Menschen die Begegnung mit Dracula beschert, alsMeta<strong>ph</strong>er verstehen für die eigenen Ängste an der Grenze zu einemLeben, dem man sich noch nicht gewachsen fühlt.KatalysatorDoch das ist auch nur ein weiterer von vielen anderen Interpretationssträngen,die man in Bram Stokers Roman verfolgen kann. DieseVielschichtigkeit ist im übrigen ein weiteres Merkmal dieses oft alsTrivialschriftsteller geschmähten Autors. Mag sein, dass er in seinem„Dracula“ auch lediglich bereits vorhandene Sagen, Legenden undMythen über Untote nach bewährter Horrorgeschichtenmanier neugemixt hat. Doch betrachtet man die Flut von weiteren Romanen zudem Thema oder die Berge von Sekundär literatur, Filmen, Musicalsoder Opern, die sich auf Bram Stoker und seine Figur des Draculabeziehen, kann die Leistung seines Autors so trivial nicht gewesensein. Natürlich haftet – wie oben beschrieben – seiner Erzählweiseaus heutiger Sicht etwas Verklemmt-Betuliches an, das vielen jenerNachfolgewerke abgeht. Man denke etwa an Francis Ford CoppolasVerfilmung „Bram Stokers Dracula“ aus dem Jahr 1992 mit GaryOldman, Winona Ryder und Keanu Reeves. Der Regisseur stelltean sich selbst den Anspruch, so nah wie möglich an der literarischenVorlage zu bleiben. Doch wer den Film sieht, der wird in dessen opulent-dekadenterOptik und in seiner offen zur Schau gestellten Erotikzunächst wenige Übereinstimmungen mit Stokers Dezenz feststellen.Doch ist es nicht auf der anderen Seite auch so, dass Coppola hierjene Schichten sichtbar macht, die in dem Roman noch von der rigidenviktorianischen Moral gedeckelt sind? Vielleicht liegt genau darinStokers größter Verdienst: Er bündelt in seinem Buch bestimmtezur damaligen Zeit umhergeisternde Vampirfantasien und gibt ihneneine literarische Form. Doch sein Roman ist dabei von derart katalysatorischerWirkung, dass er selbst wiederum andere, neue, extremereFantasien anregt und freisetzt – mögen sich diese nun auf derLeinwand offenbaren wie bei Coppola oder auf der Ballettbühne wie2011 in Würzburg.K31


Die Komponisten32Stanisław BędkowskiWojciech KilarWojciech Kilar wurde am 17. Juli 1932 in Lwów (Lemberg;heute Lwiw, Ukraine) geboren. Er studierte Klavier undKomposition in seiner polnischen Heimat. 1957 nahm er anden Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadtteil. 1959/1960 ergänzte er sein Kompositionsstudiumals Stipendiat der französischen Regierung bei Nadia Boulangerin Paris. Nach seiner Rückkehr nach Polen ließ sichKilar in Kattowitz nieder. Seit jeher bildete auch die Filmmusikeinen Schwerpunkt seines Schaffens. Hier arbeiteteer unter anderem mit Regisseuren wie Francis Ford Coppolaoder Roman Polański zusammen und schuf die Musikzu Filmen wie „Bram Stokers Dracula“, „Der Tod und dasMädchen“ oder „Der Pianist“. Zunächst beeinflusst durch KarolSzymanowski, Igor Strawinsky, Sergei Prokofjew, Dimitri Schostakowitschund Béla Bartók komponierte Kilar sowohl mit traditionellenals auch moderneren Elementen (Polytonalität, Atonalität, Cluster)und in traditionellen Formen. Etwa ab dem Jahr 1957 radikalisierteer seine Musiksprache in Richtung auf die Zwölftontechnik undkonstruktive Verfahren.Zu Beginn der 1970er Jahre traf Kilar eine kritische Auswahl seinerkompositorischen Mittel und erarbeitete ein stilistisch-technischesIdiom, das er schließlich als adäquaten Ausdruck für sein künstlerischesCredo ansah. Er plädiert für eine emotionsgeladene und programmatischeMusik, in der die Konstruktion eines Werkes dessenExpressivität untergeordnet wird. Eine Schlüsselrolle spielten dabeizum einen Kilars Faszination für die Folklore, und zum andern diezunehmende Bedeutung der Religion im Leben des Komponistensowie der im Polen der 1970er und 1980er Jahre wachsende gesellschaftlicheWiderstand gegen die dogmatische Ideologie der Regierung.Ab 1972 setzte Kilar den Prozess der weiteren Reduzierungder verwendeten musikalischen Mittel fort, verbunden mit immerdeutlicherer Einbeziehung von harmonisch-klanglichen Aspektenund repetierenden Verfahren. Weitere Merkmale sind unter anderemkontrapunktische Mittel, einfache Rhythmik und melodischeThemen. Bisweilen bedient sich Kilar auch „archaischer“ Elementewie Ostinati oder Psalmenformeln.


Die KomponistenVolker StraebelPhilip Glass33Philip Glass wurde am 31. Januar 1937 in Baltimore geboren.Mit 19 Jahren nahm Glass das Kompositionsstudiuman der Juilliard School in New York auf. Von 1963 bis 1965studierte er bei Nadia Boulanger in Paris. Um Formmodellevon additiven Reihungen einfacher rhythmischer Zellen inaußereuropäischer traditioneller Musik zu studieren, reis teGlass schließlich nach Nordafrika, nach Indien und in denHimalaya. Nach seiner Rückkehr nach New York 1966 entstandeine Vielzahl von Kammermusikwerken für das 1968von ihm gegründete „Philip Glass Ensemble“ und Bühnenmusikenfür das von Glass mitbegründete Mabou MinesTheater. Die in Zusammenarbeit mir Robert Wilson entwickelteOper „Einstein on the Beach“ machte Glass schlagartigeinem breiteren Publikum bekannt. Heute gilt Glass als einer derbekanntesten lebenden Komponisten. Seine Popularität verdankter vor allem eingängigen Filmmusiken und Opern wie „Satyagraha“,„Akhnaten“ oder „Der Untergang des Hauses Usher“ sowieOrches terwerken, in denen Themen der Popmusik mit repetitivenTechniken verbunden werden.Glass gehört neben Steve Reich, Terry Riley und La Monte Youngzu den Begründern der Minimal Music. Seine Musik ist geprägt vonder lang anhaltenden Wiederholung kurzer, schrittweise geringfügigvariierter melodischer Einheiten, so genannter Pattern. Diesefolgen einem raschen, durchgängigen Achtel-Puls, der zusammenmit dynamischer und harmonischer Statik den Eindruck eines hypnotischenSogs erzeugt. Später verschob sich für Glass die Repetitionvom kompositorischen Verfahren zum Stilmittel der Strukturierungtonaler Klangflächen. Die in Zusammenarbeit mit RobertWilson entstandene Oper „Einstein on the Beach“ (1976), Auftaktfür ein reiches Opernschaffen, greift experimentelle Tendenzen desNew Theatre der 1960er Jahre auf und wurde zum Paradigma einesabstrakten, nicht narrativen Musiktheaters. Die weiteren Porträt-Opern „Satyagraha“(1987, über Gandhi) und „Akhnaten“ (1983,über Echnaton) und vollends die Literatur-Opern (u. a. nach JeanCocteau und Edgar Allan Poe) führten dann wiederum zum narrativenMusiktheater zurück.


34Das TeamAnna VitaUlrich Pakusch studierte Orgel, Klavier und Dirigieren in Saarbrückenund Frankfurt am Main. Seine berufliche Laufbahn führte ihn über dieStädtischen Bühnen Regensburg, das Pfalztheater Kaiserslautern unddas Badische Staatstheater Karlsruhe zum Mainfranken Thea ter Würzburg,an dem er seit der Spielzeit 2004/05 als Studien leiter und Kapellmeisterengagiert ist. Daneben übt Ulrich Pakusch eine rege Tätigkeitals Konzertorganist und Liedbegleiter aus. Er gastierte unter anderem imKonzerthaus am Gendarmenmarkt, in der Berliner Philharmonie, in Parisund Calgary. Die Konzerttätigkeit ergänzte Ulrich Pakusch in den vergangenenJahren durch CD-Einspielungen von Orgel- und Kammermusik.Darüber hinaus gestaltet er als musikalischer Leiter die Konzertreihenin der Wallfahrtsbasilika zu Werl (Westfalen). Am Mainfranken TheaterWürzburg leitete er unter anderem Vorstellungen von „La clemenza diTito“, „Die Dreigroschenoper“ oder „Der unglaubliche Spotz“. Im vergangenenDezember wurde er mit dem Sonderpreis des Theater- undOrchesterfördervereins Würzburg ausgezeichnet.Anna Vita erhielt ihre tänzerische Ausbildung an der John-Cranko-Schulein Stuttgart und war als Tänzerin unter anderem in Saarbrücken,Dortmund, Bonn, Basel sowie an der Deutschen Oper amRhein Duisburg / Düsseldorf engagiert. Sie assistierte unter anderemfür Youri Vàmos, Hans van Manen und Christo<strong>ph</strong>er Bruce.In Düsseldorf entstanden Choreografien für Inszenierungen vonChris Alexander, Tobias Richter und Michael Leinert sowie eigenständigeArbeiten für die „Jungen Choreografen“ mit den Stücken„Nach klang“, „Tango-Tango“, „Stoffwechsel“ und „Intus“. Außer dementwickelte sie für ein Jubiläum der Kö-Galerie in Düsseldorf die „DavidsbündlerTänze“.Seit der Spielzeit 2004/05 ist sie Ballettdirek torin am Mainfranken TheaterWürzburg. Sie choreografierte für die Würzburger Bühnen die Ballette„Der Welt Lohn“, „Andersens Welt“, „Die Rattenfalle“, „Der Todund das Mädchen“, Prokofjews „Romeo und Julia“, Tschaikowskis „DerNussknacker“, „Das Bildnis des Dorian Gray“, „Medea“, „Der Feuervogel“und „Die sieben Todsünden“. Ferner widmete sie sich im Ballettabend„Virtuosi“ der Rocklegende Jimi Hendrix. Im Dezember 2007wurde sie mit dem Theaterpreis Würzburg ausgezeichnet. Ihre Choreografie„Andersens Welt“ hatte im Dezember 2008 an der Deutschen


35Ulrich Pakusch Sandra Dehler Ste<strong>ph</strong>an StanisicOper am Rhein Premiere. Für das Theater Augsburg kreierte sie 2010das Ballett „Agnes Bernauer“. In der laufenden Saison wird sie in Würzburgneben „Dracula“ in den Kammerspielen mit „Dyskolos – Der Menschenfeind“eine weitere Uraufführung herausbringen.Die gebürtige Coburgerin Sandra Dehler studierte Performance Designam Liverpool Institute for Performing Arts (LIPA) in England undModedesign an der ESMOD und AMD in München. Es folgten Assistenzenund Hospitanzen am Everyman Theatre in Liverpool, den EttlingerFestspielen und der Deutschen Oper am Rhein. Sie arbeitete alsLichttechnikerin bei der Stella Musicalproduktion GmbH „Miss Saigon“in Stuttgart und übernahm in England das Lichtdesign bei mehreren Videoprojektender finnischen Künstlerin Nina Backmann. Nach freiberuflichenProjekten in München und Helsinki und ersten eigenen Ausstattungsarbeitenfolgte eine Produktionsassistenz am Mainfranken TheaterWürzburg. Dort entstanden zahlreiche Bühnen- und Kostümbilderfür Schauspiel, Liederabende, Ballett und Musiktheater. Weitere Engagementsführten sie unter anderem an das Landestheater Coburg, dieRathausoper in Konstanz und die Oper Halle. Am Mainfranken TheaterWürzburg war sie in dieser Spielzeit bereits für die Ausstattung von„First Cut“ und „Letzte Dinge“ verantwortlich. „Dracula“ ist nach „DasBildnis des Dorian Gray“ der zweite Bühnenraum, den Sandra Dehler fürein Ballett von Anna Vita entwirft.Geboren in Kaiserslautern war Ste<strong>ph</strong>an Stanisic von 1987 bis 1992Kostümassistent am dortigen Pfalztheater. Von dort wechselte erals Kostümbildner an das Stadttheater Bremerhaven. Seit dem Jahre2000 ist Ste<strong>ph</strong>an Stanisic nun Kostümdirektor am Theater Magdeburg.Daneben arbeitet er auch für das Theater Bielefeld, das MusicaltheaterBremen, die Theater Chemnitz, das Staatstheater Cottbus,das Anhaltische Theater Dessau, das Landestheater Detmold, dasStaats theater Kassel, die Bühnen der Landeshauptstadt Kiel, das LübeckerTheater, das Teatro Nacional Cláudio Santoro Brasilia, die SchlossgartenfestpieleNeustrelitz, das Varieté Stuttgart, die AntikenfestspieleTrier oder für eine Japantournee von „Aida“. Ste<strong>ph</strong>an Stanisic hat amMainfranken Theater Würzburg seine künstlerische Visitenkarte bereitsmit den Kostümen zu den Produktionen „Das Bildnis des Dorian Gray“,„Medea“, „Der Feuervogel“ und „Die Zauberflöte“ abgegeben.


Im Verein zur Förderung des Mainfranken Theaters Würzburg e.V.36DIAMANTKREIS (ab 24.000 Euro): Sparkasse Mainfranken, Würzburg | PLATIN-KREIS (15.000 bis 23.999 Euro): Dr.-Ing. Hans B. und Renate Bolza-Schünemann,Würzburg | Robert Krick Verlag, GmbH + Co. KG, Eibelstadt | GOLDKREIS (8.000bis 14.999 Euro): Deutsche Bank AG, Firmenkunden Mainfranken | Senator e.h. Dr.Kurt und Nina Eckernkamp, Vogel-Stiftung, Würzburg | Baldwin Knauf, I<strong>ph</strong>ofen | Robertu. Margret Krick, Würzburg | Sparkasse Mainfranken, Würzburg | Würzburger Versorgungs-und Verkehrs-GmbH, (WVV) | SILBERKREIS (3.000 bis 7.999 Euro):Ste<strong>ph</strong>an Peter, Babcock Noell GmbH, Würzburg | Fürstlich Castell’sche Bank, Credit-CasseAG, Würzburg | Daimler AG, Mercedes-Benz, Niederlassung Mainfranken, Würzburg |Ebert + Jacobi, Pharmazeutische Großhandlung GmbH u. Co.KG, Würzburg | Dr. Leonhardund Gertrud Haaf, Tauberbischofsheim | KBA-MetroPrint AG, Veitshöchheim | Prof.Dr. Kurt und Ursula Kochsiek, Würzburg | Koenig & Bauer AG, Würzburg | bielomatikLeuze GmbH + Co.KG, Neuffen | Leuze electronic GmbH + Co.KG, Owen | MediengruppeMain-Post GmbH, Würzburg | MIWE, Michael Wenz GmbH, Arnstein | PKF IssingFaulhaber Wozar Altenbeck GmbH & Co.KG, Würzburg | Georg Rosenthal, Oberbürgermeisterder Stadt Würzburg | Schaeffler Technologies GmbH & Co.KG, Schweinfurt |J.E. Schum GmbH & Co.KG, Würzburg | Siemens AG, Regionalorganisation Deutschland,Norbert Brenner,, Würzburg | Sparda-Bank Nürnberg e.V. | Dr. Hagen und Elke Stock,Ochsenfurt | Südzucker AG Mannheim/Ochsenfurt | Volksbank Raiffeisenbank WürzburgeG | WISAG Gebäudereinigung Holding, Bad Neustadt | Anonym: 1 | BRONZE-KREIS (500 bis 2.999 Euro): Artisant Lederladen, Würzburg | Peter und Gila Back,Würzburg | BHT Stahlrohrlager GmbH, Kornwestheim | Rosemarie Bienek-Pfeiffer, PapierPfeiffer, Würzburg | Dr. Edgar und Hannelore Bihler, Güntersleben | Gerd und Irmi Blankenhagen,Friseurteam Blankenhagen, Würzburg | BMW Autohaus Rhein, Würzburg |Dr. Werner und Gisela Böhm, Wertheim | Claus und Christiane Bolza-Schünemann, Würzburg| Albrecht und Angelika Bolza-Schünemann, Radebeul | Prof. Dr. Ludwig und Prof.Dr. Eva-Bettina Bröcker, Würzburg | Architekturbüro Bruno Bruckner, Würzburg | EvaChrista Bushe, Würzburg | Peter Collier, Editionmios.de, Maidbronn | Arwed und BrigitteDriehaus, Zell | Jochen und Kerstin Düll, Würzburg | Gisela Duttenhofer, Würzburg |Hanns und Renate Egenberger, Würzburg | Karl Heinz und Maria Eger, Würzburg | Brunound Jutta Forster, Würzburg | Herbert und Charlotte Friederich, Würzburg | Dr. Wolfgangund Antje Friederich, Veitshöchheim | Dipl. Betriebswirt Willi Fuhren, Steuerberater +vereid. Buchprüfer, Fachberater f. Intern. STRecht,, Würzburg | Dr. Bernd u. Dr. WinfriedGärtner, Würzburg | Dr. Rudolf Gärtner, Höchberg | Hans Geis GmbH + Co., InternationaleSpedition, Kürnach | Gerhard Geißel GmbH, Maschinenbau, Eibelstadt | AlbrechtGermann, Würzburg | Karl Graf, Würzburg | Dr. Jörg und Daniela Groß, Würzburg | Helgeund Claudia Hansen, Würzburg | HDI-Gerling Industrie Versicherung AG, Nürnberg| Prof. Dr. Dietrich Henschler, Würzburg | Georg C. Herbst GmbH + Co.KG, Eibelstadt| Dr. Ursula Heupel, Würzburg | Helga Hoepffner, Mitglied des Stadtrats, Würzburg |Balthasar Höhn, Bauunternehmung GmbH & Co. KG, Würzburg | Prof. Dr. Siegfried undAnnemarie Hünig, Würzburg | Dr. Bernd Huke, Würzburg | Bertold Hummel GemeinnützigeStiftung GmbH, Würzburg-Hamburg | Ingrid Hunger, Veitshöchheim | Hunger DFE


Im Verein zur Förderung des Mainfranken Theaters Würzburg e.V.37GmbH, Würzburg | HYDAC International GmbH, Sulzbach/Saar | Dr. Frank und AnneIssing, Würzburg | Prof. Dr. Otmar und Sieglinde Issing, Würzburg | Prof. Dr. Ralf Jahn,IHK Würzburg-Schweinfurt | Dr. Elmar und Rose-Marie Jostes, Würzburg | LieselotteKeidel, Würzburg | Peter und Barbara Keil, Würzburg | Keipp elektro-bau-technik GmbH,Ludwigshafen | Andreas und Rota Klaeger, Würzburg | Prof. Dr. Bernd Klaiber, Würzburg| Klöckner Stahl- und Metallhandel GmbH, Würzburg | Fritz Kohl GmbH & Co.KG, Karlstadt| Hans-Werner und Julia Kraft, Würzburg | Werner und Helga Kraft, Würzburg | Maxund Charlotte Lamb, Würzburg | Norbert Lang, Würzburg | Hiltrud Leingang, Würzburg| C.A. Leuze GmbH + Co.KG., Owen/T. | Lions Hilfswerk Würzburg e.V. | LKS KronenbergerGmbH, Metallveredlungswerk, Seligenstadt | Prof. Dr. Martin und Dr. FriederikeLohse, Würzburg | Dr. Lando u. Marisa Lotter, Würzburg | Lübcke VersicherungsmaklerMünchen GmbH, München | Dr. Hartwich und Sigrid Lüßmann, Würzburg | Prof. Dr. Kurtund Ruth Magar, Würzburg | Maria Mantel u. Dr. Rainer Schräpler, Würzburg | Rudi May,Unternehmer, Würzburg | RA Holger und Ulrike Mellin, Waldbüttelbrunn | Urda Menna,Würzburg | Frank Menna, Gebäudereinigung GmbH, Würzburg | Wolfgang und ElfriedeMetzler, Würzburg | Barbara Meyer-Marroth + Hans-Ulrich Mühlschlegel, Würzburg |Christo<strong>ph</strong> Müller und Dr. Christine Bötsch, Würzburg | Helmut und Elke Müller, Rottendorf| Prof. Dr. H.-K. und Ulrike Müller-Hermelink, Würzburg | Rainer und Rita Naebers,Karlstadt | Dr. Ursula Nienaber, Würzburg | Gunther Oschmann, Telefonbuch Verlag HansMüller GmbH & Co.KG, Nürnberg | Thomas Petsch und Ursula Basler-Petsch, Würzburg| Raiffeisenbank Main-Spessart eG, Lohr am Main | Hotel Rebstock zu Würzburg GmbH| Ruth Reinfurt, Würzburg | Gebr. Reinhard GmbH & Co.KG, Würzburg | Richter + FrenzelGmbH + Co.KG, Würzburg | Dr. Helma Röckl, Würzburg | Burkard und Elfriede Roos,Waldbüttelbrunn | Prof. Dr. Klaus und Christa Roosen, Reichenberg | Rosengarth u. PartnerGbR, Wirtschaftsprüfer – Steuerberater – Rechtsanwälte, Würzburg | Rotary Club,Würzburg | Dr. Christian und Dr. Heidrun Rudol<strong>ph</strong>, Burgsinn | Stefan Rühling, Würzburg| Johannes und Beatrice Schaede, Würzburg | Fritz und Hannelore Schäfer, Schweinfurt| Klaus Schinagl, Grafik-Designer BDG, Veitshöchheim | Bernd und Ulrike Schmidtchen,Höchberg | Heribert und Dr. Ingeborg Schneider, Würzburg | Hans Schöbel, Direktor Zentrumfür Körperbehinderte, Würzburg | Dr. Rainer und Dr. Christine Schöbel, Würzburg |Jochen Schrul, Zell am Main | Prof. Dr. Helmuth und Christiane Schulze-Fielitz, Würzburg| Familie Schweizer, Würzburg | Hannemarie Siebert, Würzburg | Reinhart und UrsulaSiewert, Würzburg | Prof. Dr. Stefan und Dr. Heidi Silbernagl, Margetshöchheim | RudolfSöder und Gertraud Söder-Knorr, Würzburg | Prof. Dr. László Solymosi, Würzburg | Prof.Dr. Christian P. Speer, Höchberg | Spindler GmbH & Co.KG, Würzburg | Hans und IrmgardStößel, Würzburg | Dr. Thomas u. Dr. Kathrin Tatschner, Gerbrunn | TNT Express GmbH,Niederlassung Würzburg, Eibelstadt | TRIPS GmbH, Grafenrheinfeld | Martin Kratzer,W & K Gesellschaft für Industrietechnik mbH, Faulbach | Prof. Dr. Helmut Werner undAnnemarie Henkels, Würzburg | Prof. Dr. Klaus und Dr. Ute Wilms, Würzburg | Bernhardund Rosemarie Withopf, Tauberbischofsheim | Prof. Dr. Emil Witt, Würzburg | Prof. Dr.-Ing. Horst Peter Wölfel, Höchberg | Prof. Dr. Karl-Heinrich und Jutta Wulf, Würzburg |Dr. Jan-Peter und Jutta Zugelder, Künzelsau | Anonym: 4


Ivan Alboresi als Fürst Vlad,Ako Nakanome als Elizabetha38NACHWEISE:„Allgemeine deutsche Real-Encyklopädie für die gebildeten Stände – Conservations-Lexikon“.Neunte Originalauflage. In fünfzehn Bänden. Vierzehnter Band. Leipzig 1847Norbert Borrmann: „Vampirismus oder die Sehnsucht nach der Unsterblichkeit“. München 1998Susanne Pütz: „Vampire und ihre Opfer – Der Blutsauger als literarische Figur“. Bielefeld 1992Andrew Maunder: „Bram Stoker“. Travistok 2006Bram Stoker: „Dracula – Ein Vampir-Roman“. Deutsch von Heinz Widtmann. Frankfurt am Main2008Mareike Worms: „Die Nachtseiten des Lebens“. Heidenheim 1999Charles Baudelaire: „Die Blumen des Bösen“. Deutsch von Therese Robinson. München 1925„Die Musik in Geschichte und Gegenwart – Allgemeine Enzyklopädie der Musik“. Hg. von LudwigFinscher. Personenteil Band 7 & Band 10. Kassel, Basel, London u. a. 2002 & 2003Porträt Wojciech Kilar: © Cezary p, edit by WaugsbergPorträt Philip Glass: © WNYC New York Public RadioAnna Vita und Christo<strong>ph</strong> Blitt verfassten ihre Artikel für dieses Programmheft.Vorgenommene Kürzungen in den zitierten Texten wurden aus Gründen einer besseren Lesbarkeitnicht extra nachgewiesen.Probenfotos: Gabriela Knoch (Klavierhauptprobe vom 24. Februar 2011)Titelfoto: Falk von Traubenberg, Konzeption Uli Spitznagel(Aufnahmeort: Frankenhalle Würzburg)IMPRESSUMMainfranken Theater Würzburg | Theaterstraße 21 | 97070 Würzburg | Tel.: 0931 / 3908-0Heft 66 | Dracula | Spielzeit 2010/2011Intendant: Hermann Schneider | Kaufm. Geschäftsführer: Klaus HeubergerRedaktion: Christo<strong>ph</strong> Blitt | Gestaltung: Uli SpitznagelAnzeigenverwaltung und Gesamtherstellung:Werbepartner Koob-Sans GbR, Würzburg, Tel.: 0931 / 5 83 83 | Fax: 0931 / 5 21 04kosa.werbepartner@t-online.de

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