Panorama
Panorama
Panorama
You also want an ePaper? Increase the reach of your titles
YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.
DRK-PANORAMA 1/2010<br />
Verehrte Leserinnen und Leser,<br />
liebe Kameradinnen und Kameraden!<br />
Weihnachten und Jahreswechsel liegen nun schon einige Tage<br />
hinter uns. In dieser Ausgabe lesen Sie u.a. aber noch den Beitrag<br />
über unsere jährliche „Wunschbaum-Aktion“, mit der wir<br />
Kindern aus sozialschwachen Familien einen kleinen Wunsch<br />
zum Weihnachtsfest erfüllten. Sie glauben es nicht, was für ein<br />
Wechselspiel der Gefühle es ist, bei solch einer Veranstaltung<br />
glückliche Kinderaugen strahlen zu sehen aber gleichzeitig auch<br />
Traurigkeit über solch ein Schicksal der Kleinsten unserer Gesellschaft<br />
zu empfinden. Wir boten auf dieser Veranstaltung dank<br />
einiger Sponsoren auch Gebäck, Pfefferkuchen, Süßigkeiten und<br />
Kakao für kleine hungrige Mägen an.<br />
Dabei erinnerte ich mich an den erschütternden Bericht des UN-<br />
Ernährungsgipfel in Rom in vergangenem Jahr. Danach haben heute – wenn Sie die Zeitung<br />
lesen - über eine Milliarde Menschen nicht gefrühstückt, hatten nichts gegessen als sie<br />
abends schlafen gingen und werden auch am Mittag nichts zum Essen haben. Vielleicht<br />
knabbern sie an Baumrinden oder trockenen Grashalmen, verzehren Insekten oder suchen<br />
im Müll nach noch etwas Essbaren. Hunger! Mit „panem et circensis“, prangerte vor etwa 1<br />
900 Jahren der römische Satiriker Juvenalis die Missstände im Römischen Reich an. Gebt<br />
den Bürgern Brot und Spiele, um sie „ruhig“ zu halten! Und heute - interessiert uns denn<br />
überhaupt der Hunger unseres Nachbars? Von einer weltweiten Hungerskatastrophe steht<br />
selten etwas auf den ersten Stellen unserer Medien. Im Fernsehen sind Kochshows die<br />
„Renner“ und in keiner Illustrierten fehlen seitenweise kulinarische Köstlichkeiten auf Hochglanzpapier.<br />
Ich machte mir die Mühe und zählte im Fernseh-Programm einer Woche die<br />
Sendungen von Lafer, Mälzer, Schuhbeck, Lanz usw. und kam auf die stattliche Summe von<br />
79! Geschmolzener Käse über Chateaubriand, Kabeljau-Gratin, Schoko-Mousse mit Orangen<br />
… Welche Wirkung sollen diese Empfehlungen auf hungrige Mägen oder Menschen mit<br />
knapper Kasse haben? Ich weiß es nicht, kann es mir aber gut vorstellen, da ich selbst im<br />
und nach dem II. Weltkrieg oft Hunger und nicht genug zu essen hatte.<br />
Nach 100 Tagen neue Regierung macht schwarz-gelb auf Harmonie, legt Wert auf positive<br />
Selbstdarstellungen, stützt korrupte Banken mit Millionen Euro, unterstützt finanziell miserables<br />
Management von Konzernen und sucht beim Steuerzahler nach weiteren Einnahmequellen<br />
und, und, und. Nur fand ich kein Konzept zur Beseitigung von erschreckend zunehmender<br />
Armut und Hunger in unserem Lande. Der DRK Kreisverband Ludwigslust hilft mit<br />
der Wunschbaum-Aktion und dem Tischlein-deck-dich-Projekt ein ganz klein wenig, dieses<br />
Problem hier in Deutschland, in unserer Nachbarschaft, vor unserer Tür etwas zu lindern.<br />
„Der Hunger tötet weltweit ungefähr 100.000 Menschen täglich. Kaum jemand spricht über<br />
diesen Völkermord, von Abhilfe ganz zu schweigen“, analysierte der Schweizer Soziologe<br />
Jean Ziegler. *)<br />
Mit freundlichen Grüßen und guten Wünschen<br />
Ihr Dr. Eberhard Strauch<br />
Letzte Meldungen<br />
Teterow. Am 12. Dezember 2009 fand<br />
im DRK Bildungszentrum die Sitzung des<br />
„Ausschusses für Wohlfahrtspflege und<br />
Sozialarbeit“ statt. Aus unserem Kreisverband<br />
nahmen die stellvertretende Vorsitzende<br />
Bettina Knuth und das Vorstandsmitglied<br />
Anita Sombrowski als Leiterin für<br />
Sozialarbeit teil.<br />
In dieser Beratung standen neben den<br />
Berichten aus Kreisverbänden, die neue<br />
Ordnung des Ausschusses sowie das<br />
Engagement für ein „Soziales Ehrenamt“<br />
im Vordergrund. Diese wichtige Beratung<br />
findet zweimal jährlich statt.<br />
Boizenburg. Im „Spielhaus“ wurde der<br />
Ernstfall geprobt. In der DRK Kindertagesstätte<br />
fand mit der Boizenburger Firma<br />
„Maxime“ und der Jugendfeuerwehr<br />
eine Brandschutzübung statt. Es sollte<br />
das Verhalten der Kinder bei einem Alarm<br />
überprüft werden. Es klappte alles besser<br />
als erwartet und alle Mädchen und Jungen<br />
der Einrichtung wurden „gerettet“.<br />
Zum Abschluss demonstrierten die Feuerwehrmänner<br />
das Löschen eines richtigen<br />
Brandes auf dem Freigelände der Kita.<br />
Stuttgart. Vom 23. – 25 Februar 2010 findet<br />
in der Neuen Messe eine Fachmesse<br />
für Altenpflege, Krankenpflege und Rehabilitation<br />
mit begleitenden Vorträgen statt.<br />
DRK Krankenhäuser, Altenpflegeheime,<br />
ambulante Sozialstationen u.a. Einrichtungen<br />
sind dazu eingeladen.<br />
Berlin. Das Deutsche Rote Kreuz teilt mit,<br />
dass die Kindergeld-Regelung auch für<br />
Einsätze im DRK gültig ist. Eltern, deren<br />
Kinder einen Freiwilligendienst aller Generationen<br />
ableisten, haben Anspruch auf<br />
Kindergeld. Die Neuregelung gilt rückwirkend<br />
ab 1. Januar 2009. Die allgemeinen<br />
Voraussetzungen für den Kindergeldanspruch<br />
müssen aber erfüllt sein.<br />
*) in der „Bunten Seite“ dieser <strong>Panorama</strong>-Ausgabe habe ich ausschließlich Weisheiten und Aphorismen zu diesem Thema zusammengestellt<br />
Neujahrsgruß<br />
Allen Lesern sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in allen Einrichtungen des DRK Kreisverbandes und der<br />
Sozialen Betreuungsgesellschaft Ludwigslust wünsche ich ein gutes Jahr 2010.<br />
Mögen alle Ihre privaten – persönlichen und beruflichen - Wünsche in Erfüllung gehen. Glück und Gesundheit,<br />
Zufriedenheit und Erfolg, Freude und Zeit zur Besinnung und Erholung sollen Ihnen reichlich beschieden sein.<br />
Vieles Beachtenswertes wurde im vergangenen Jahr wieder erreicht. Für alle erbrachten Leistungen und die guten<br />
Ergebnisse im wirtschaftlichen und hauptamtlichen Bereich danke ich meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
in den Geschäftsstellen sowie in allen Einrichtungen und Gliederungen unseres Kreisverbandes aufrichtig und<br />
herzlich. Nicht vergessen werden darf aber auch, dass das Rote Kreuz im Sinne seines Gründers Henry Dunant<br />
auf engagierte, ehrenamtlich tätige Frauen und Männer angewiesen ist. All denen, die freiwillig und unentgeltlich mithelfen, unsere zahlreichen,<br />
rotkreuz-spezifischen Angebote zu erfüllen, möchte ich Hochachtung, Anerkennung und meinen persönlichen Dank aussprechen.<br />
Hoffen – aber sorgen wir auch mit dafür, dass gegenseitige Achtung, ein besseres Verstehen des anderen, ehrliche Freundschaft,<br />
angebrachte Bescheidenheit und Demut, Zufriedenheit und Dankbarkeit in unserem Zusammenleben erstrebenswerte menschliche<br />
Eigenschaften über Neid, Hass, Streit und Gewalt vorherrschen.<br />
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein friedvolles, glückliches und gesundes Neue Jahr.<br />
Ihr Dr. Eberhard Strauch,<br />
Vorsitzender des Vorstandes und des Beirates im DRK Kreisverband<br />
3