Lebendige Städte
Lebendige Städte - Jimdo
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Erfurt<br />
Kaufladen des Mittelalters:<br />
die Krämerbrücke<br />
Das älteste und interessante Profanbauwerk des alten Erfurt wur -<br />
de zunächst aus Holz und im Jahr 1325 aus Stein errichtet. Die Fußgängerbrücke<br />
verbindet den Benediktplatz im Altstadtkern mit<br />
dem Wenigermarkt. Auf sechs Bögen standen 62 schmale Fachwerkhäuser,<br />
in denen Händler Pfeffer, Zucker, Safran und Kramwaren<br />
feilboten, in denen aber auch gewohnt wurde. Heute finden sich<br />
hier Kunsthandwerk, Antiquitäten, Souvenirs und vieles mehr. Die<br />
beidseitige Brückenbebauung ist nördlich der Alpen einzigartig,<br />
und die Krämerbrücke gilt denn auch als die längste geschlossen<br />
mit Häusern bebaute Brücke Europas.<br />
Auf Luthers Wegen im<br />
Augustinerkloster<br />
Das größte der noch erhaltenen Klöster in Erfurt ist das 1277 errichtete<br />
Kloster der Augustiner-Eremiten. Es ist ein beeindruckendes<br />
Denkmal mittelalterlicher Ordensbaukunst und eng mit dem Namen<br />
von Martin Luther verbunden, der hier als Mönch lebte. Eine Lutherausstellung<br />
und seine Wohnkammer können im Rahmen einer Führung<br />
besichtigt werden. Die Bibliothek gehört mit 60.000 Bänden zu<br />
den bedeutendsten kirchlichen Büchersammlungen Deutschlands.<br />
Unter den 13.000 Handschriften und Drucken, deren Entstehungsjahr<br />
vor 1850 liegt, sind vor allem die Wiegendrucke, die Reformationsschriften<br />
und die Lutherausgaben hervorzuheben.<br />
Jüdisches Leben und die Alte Synagoge<br />
Die baulichen Zeugnisse der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde<br />
Erfurts sind ein großes Erbe der Stadt. Dabei handelt es sich um die<br />
nahezu vollständig erhaltene Alte Synagoge mit frühesten Bauspuren<br />
um 1094 und die Mikwe aus der Zeit um 1250, die durch einen<br />
der größten und bedeutendsten Schatzfunde aus altem jüdischem<br />
Besitz sowie zeitgenössische Originalhandschriften ergänzt und<br />
weiter aufgewertet werden. Aus der Reihe der wenigen erhaltenen<br />
jüdischen Sakralbauten aus dem Mittelalter sticht die Alte Synagoge<br />
Erfurts als älteste, sondern auch als die am besten erhaltene ihrer<br />
Art in Mitteleuropa heraus.<br />
Wehrhaft: die Zitadelle Petersberg<br />
Die Zitadelle ist eine ursprünglich kurmainzische, später preußische<br />
Festung im Zentrum der Stadt. Sie gilt als einer der am besten er -<br />
hal tenen Festungsbauten in ganz Europa und wurde ab 1665 im neuitalienischen<br />
Stil errichtet. Später sollte sie als nördlichste Festung<br />
das Kurfürstentum vor Angriffen der protestantischen Mächte schützen.<br />
Die strategische Bedeutung der Zitadelle erkannten später auch<br />
Franzosen und Preußen, die sie Anfang des 19. Jahrhunderts besetzten.<br />
Mit dem Wiener Kongress im Jahre 1815 kam sie mit Erfurt zu<br />
Preußen und wurde bis zur Reichsgründung 1871 als Befestigungsanlage<br />
genutzt.<br />
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