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Lebendige Städte

Lebendige Städte - Jimdo

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Mainz<br />

Mainz erinnert die Altstadt, die sich im<br />

Schatten des überwältigenden Doms bis<br />

zum Südbahnhof erstreckt. In den winkligen,<br />

engen Gassen, die hier Nasengässchen<br />

oder Heringsbrunnengasse heißen,<br />

in den vielen kleinen Läden, Boutiquen und<br />

Cafés um den wunder schönen Kirschgarten<br />

mit seinen roman tischen Fachwerkhäusern<br />

und dem Marienbrunnen pulsiert<br />

tagsüber das Leben; betriebsame Wochenmärkte<br />

gibt es nicht nur in der Altstadt und<br />

am Liebfrauenplatz, sondern fast in allen<br />

Stadtteilen. Zu späterer Stunde spürt man<br />

dann, dass Mainz die Weinkönigin unter<br />

Deutschlands <strong>Städte</strong>n ist; Rheinhessen<br />

ist die größte Weinbauregion im Land,<br />

und die junge Winzergeneration zeigt mit<br />

Engagement, Know-how und Selbstbewusstsein,<br />

dass sie Außergewöhnliches<br />

zu leisten imstande ist. Ihre Erzeugnisse<br />

konsumieren die Mainzer bevorzugt in den<br />

gemütlichen Weinstuben und Kneipen,<br />

die so fromme Namen tragen wie „Klingel -<br />

beutel“ oder „Beichtstuhl“. Ein Hinweis<br />

vielleicht, dass die Mainzer auch den Bischof<br />

gerne mal einen guten Mann sein lassen.<br />

Dafür spricht auch das Nachtleben:<br />

Tausende Studenten bevölkern die Szene,<br />

und irgendwo ist immer Party.<br />

Das Rheinpanorama<br />

und ein optimistischer Fürst<br />

Im Gegensatz zur quirligen Altstadt<br />

erscheint das Panorama der Stadt von der<br />

Rheinseite her vornehm, ruhig, fast etwas<br />

streng. Beherrscht wird es von zwei<br />

Epochen: Moderne mit Rathaus und<br />

Congress Centrum in der Rheingoldhalle,<br />

Barock- bzw. Renaissance mit Neuem<br />

Zeughaus, Deutschordenshaus und<br />

Kurfürstlichem Schloss, das übrigens<br />

auch eine der Toplocations des Congress<br />

Centrums ist. Das Schloss übertrifft mit<br />

seiner ungewöhnlich reichen, differenzierten<br />

Gliederung nach dem Urteil einiger<br />

Kunsthistoriker selbst sein Heidelberger<br />

Pendant – wobei sich diese Herren in<br />

Heidelberg wohl nicht mehr blicken lassen<br />

sollten. Durchaus optimistisch war die<br />

Konzeption des Schlosses: Die Grundsteinlegung<br />

erfolgte 1627, mitten in den Wirren<br />

des Dreißigjährigen Krieges. Allerdings<br />

dauerte es bis zur Vollendung des<br />

Schlosses dann auch 125 Jahre.<br />

Die Größe der Geschichte:<br />

Mainzer Museen<br />

Mainz – das ist auch eine einzigartige<br />

Museumslandschaft. Neben dem<br />

Gutenberg-Museum ragt vor allem das<br />

Römisch-Germanische Zentralmuseum<br />

im Kurfürstlichen Schloss heraus. Sammlungen<br />

zur Vor- und Frühgeschichte, zur<br />

römischen Geschichte und zum frühen<br />

Mittelalter werden ergänzt durch umfangreiche<br />

Restaurationswerkstätten<br />

von internationalem Ruf – auch Ötzi, der<br />

Gletschermann aus Tirol, war hier zur<br />

Behandlung. Breiter angelegt, gleichsam<br />

von der Steinzeit bis in die Moderne, ist das<br />

Landesmuseum Mainz, dessen Gründung<br />

1803 auf eine Schenkung von 36 Bildern<br />

durch Napoleon zurückgeht. Das Bischöfliche<br />

Dom- und Diözesanmuseum im<br />

Dom informiert über die Geschichte der<br />

Bischofskirche und des Bistums; einen<br />

allgemeinen Überblick verschafft das Stadthistorische<br />

Museum, und das Naturhistorische<br />

Museum ist das größte in Rheinland-<br />

Pfalz. Alles sehr ernsthafte Themen, aber es<br />

gibt ja erfreulicherweise auch das Mainzer<br />

Fastnachtsmuseum, das der närrischen<br />

Historie der Stadt gewidmet ist. Und die<br />

gehört eben genauso zu Mainz wie die<br />

Römer, Gutenberg, der Dom und der Wein.<br />

Rathausplatz und Dom<br />

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