September_2015

Seite 6
Die Scorpions rockten den Coburger Schloßplatz
Die Open-Air-Sommer in Coburg, aufgeteilt in den Tambacher Sommer, die Sommeroperette, sowie die Konzerte auf dem Schloßplatz, sind jedes Jahr aufs Neue ein Beweis dafür, dass
man auch als „Kleinstadt“ für die Größen der Musikwelt attraktiv sein kann. Hier stechen vor allem die Konzerte auf dem Coburger Schloßplatz heraus, auf dessen Bühne schon Wood -
stock-Legenden wie Joe Cocker und Neil Young auftraten. Dieses Jahr jedoch gab es neben Konzerten von Hubert von Goisern am 20. und Revolverheld am 22. August ein besonderes
Glanzlicht. Es wurde nämlich der 50. Geburtstag der wohl bekanntesten deutschen Rockband gefeiert: Die Scorpions rockten den Schloßplatz am Freitag, den 21. August.
Als Vorband heizte die fränkische Cover-Band „Dr. Woo’s Rock ’n’ Roll Circus“ ordentlich ein, und so war es klar, dass die Scorpions sich an diesem Abend wohl keine Sorge um die
Atmosphäre machen mussten, und schon beim ersten Ton der deutschen Rock-Giganten war das Publikum voll dabei. Ein überragendes Mixing, eine Lightshow, die ihresgleichen sucht,
und ein Klaus Meine, dem man sein Alter stimmlich kein bisschen anmerkte, ließen tausende Herzen höher schlagen.
Egal, welche Lieder die Band anstimmte, es schien, als ob sie einfach nichts falsch machen konnten. Sowohl ältere Lieder wie „Make It Real“ oder „The Zoo“, brandneue Stücke, wie zum
Beispiel „Going Out with a Bang“, welches der erste Song des Abends war, als auch ihre großen Hits „Wind of Change“, „Big City Nights“, „Still Loving You“ und „Rock You Like a
Hurricane“ füllten das Programm. Fehlen durften natürlich auch kleine Anekdoten aus der Bandgeschichte zwischen den Songs nicht. So redete Meine über seine Erfahrungen aus der
Unplugged-Tour 2013/2014, woraufhin sie ein akustisches Lied spielten, oder erinnerte sich daran, in den Anfangszeiten der Gruppe auch ab und zu in fränkischen Landen unterwegs gewesen
zu sein. Ältere Leser waren vielleicht sogar bei einem der Auftritte 1976 in Coburg, Bayreuth, Lichtenfels oder Kulmbach dabei.
Es war keinesfalls ein pures Hardrock-Konzert, das man an diesem Abend zu Ohren bekam, sondern sie riefen alle ihre Stile noch einmal ab, spielten Instrumentals, Gitarren- und Drumsoli
und den Höhepunkt des Abends, „Wind of Change“, bei welchem sie vor einer visualisierten Berliner Mauer spielten.
Den Auftritt schlossen „Still Loving You“ und „Rock You Like a Hurricane“, nach welchem die Rocklegenden würdig verabschiedet wurden.
Dieses Ereignis brauchte sich nicht vor den Konzerten in den großen Arenen zu verstecken, und so warten wir darauf, wie die Veranstalter dies im nächsten Jahr noch übertreffen wollen. Ein
Auftritt steht schon fest: Sarah Connor wird den anheimelnden Schloßplatz am 12. August 2016 beehren. Nils Hermdörfer
Kulturschule Gößmannsreuth rockt für Paul-Gerhardt-Kindergarten
Evidence 399
Es war das zweite Benefizkonzert innerhalb eines Jahres, das von den Bands der
ehemaligen Gößmannsreuther Schule veranstaltet wurde. Spielten Anfang Dezem -
ber letzten Jahres die Bands noch für den Wiederaufbau ihrer eigenen Proberäume
im abgebrannten Schulgebäude (Der Bierstädter berichtete), warteten sie nicht
lange, als der Paul-Gerhardt Kindergarten dem gleichen Schicksal zum Opfer fiel.
Und so wurde im Foyer der wieder geöffneten „Kulturschule“ am 29. August ein
Benefizkonzert abgehalten, welches einzig und allein dem abgebrannten Kinder -
garten zugute kam.
Fünf Bands spielten an diesem Abend, angefangen mit „The Fortunate Fools“
gefolgt von den Punkbands „Evidence399“ und „Jumpin' Juice“ sowie der
Hardcore Band „Lions from Alaska“. Den Abschluss gaben die „Surviving People“
mit virtuosen rockig bis harten Instrumentalstücken.
Danach wurde mit „DJ Defender“ bis tief in die Nacht hinein gefeiert.
Insgesamt konnte durch Spenden und Eintrittsgelder eine Summe von 1700 Euro
zugunsten des Kindergartens erzielt werden, die zusammen mit dem Erlös der
Benefizveranstaltung am Nachmittag des selben Tages vor dem Edeka-Center Seidl
übergeben wurde. Kulmbach kann stolz darauf sein, dass es nicht nur viele talentierte
Musiker gibt, sondern diese auch noch bereit sind, sich durch ihr Hobby so -
zial zu engagieren.
N.H.
Jumpin Juice
Surviving people
The Fortunate Fools
Anzeigen
Lions from Alaska